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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 24, 1902)
------------ cis- gsag verrückt- Geschichte you Entemts von Kdterskelds Ballestrenh W (4. FortsekungJ »Memal!« versicherte Herr Frosch strahlend .Meine liebe Frau bat näm lich gemeent, ’s wär mer ganz aut. wenn ich mir mal ’ne gleene Abwechs lung geende. Das sagt se nämlich immer, Denn se Großreinemachen vor hat unt- unter uns: wenn meiner lie eErim erseht die Scheuralaie in die Kno en fährt, da is nich mehr mit r auszeqommen und ’s beert ass, scheen bei uns zu Haus« zu sein· Jedes Dierchen bat eben so sei Pläsierchen. Meiner Alten ihres is Scheiern. Nu wollt’ ich eechentlich diesmal so aus’r Dage vörzebr nach Gassel machen, weikö doch dort nnd in Wilhelmshebe sebre scheene sein soll, aber da las ich Yesällig in der Zeetung Ihre werth nzeege von Malebardus und bin Se nss gut Glicle hierher gereest. Und Mit Se nich etwann schon ibersillk «Roch nicht« here Frosch, Sie tön nen noch ein bäbsches Zimmer haben « siel Frau Thussi ein, da tbr Gatte an Htelle Zornei nun eine gen-: sse Betäubtbeit In besiegen hatte. »Willst du Herrn Frosch nicht nach oben fiih ren, Ins-sti« »Es-c «Jalvohl —- rnit Vergnügen« ver sicherte der Maine zum Bewußtsein seiner Pflichten kommend. »Bitte mir zu folgen, herr Frosch. haben Sie Sepiick rnitgebtachtim . Use Dienstmann bringt Sie mein Felleisen nach. Er hatte gerade gerne it und da bin ich vorausgegangen.«« richtete der lleineSachse, dem Major folgend. »Groß is er nich, ich meene Sie meinen Gosser, nicht den Dienst tnann, aber gut is er, nämlich der Gassen Mein Vate: selig hat’n schon benußt Ja, ja« nee, nee! So solioe Sachen macht ’mer britzudage nich mehr, ietzt heeszst nurf billig aber schlecht. Varen »De, me: skeueuem sag ist Sie noch hibsch solioe von Holz mit Seehundsfell bezog-en. Die Haare sind Sie zwar meerfchtendeehls abge fchubbert, aber 's Fell ist doch noch oa und das ist die Hauptsache Grade wie aus meinem Goppe —- das ist ana log dasselbe Verhältnis, nämlich gleichsam quasi das Gegentheel —da hilft Sie teene Haarwuchsbomade und daooch nich —-———« Mehr hätte Frau Thussi nicht, denn die Fortsetzung verhallte hinter dem ersten Treppenabsats. Nach zwanzig Minuten kehrte der Major zurück, seine Stirn trockne-no Gottlob, oer wäre für’s erste ialt ellt —- es war aber auch die höchste ·t, sonst wäre ich toll geworden,"· agte er erschöpft. »Jetetsch nee, was macht der Kerl mich neroös, der ist ja Uberhauvt nicht zum Just-alten Was iß denn das schon wieder siir ein Ge poiterf Aha, Otto mit dem Gepäck sei Assessorsi Donnerwetter — ver reif ja wie eine Modedamet Da muß is doch mal sehen -—-« hinaus stürmte der Major und praste an eine große, junge, hübiche, schlanke, schwarzgeileidete Dame an, weise eben das haus betreten haben neu e, »O Berzeihung,« beeilte er sich zu sagen. »Ich habe gar nicht gesehen, daß Sie hereingekommen sind, meine Gnäoiaste —'· Msin bon- iefr baß- micki Abt-km conciesrxke angeschlossen, Den ich par acciclcnt auf der Ia gut-e vorfano,« erwiderte die Dame in dem gebroche nen Joiorn der Slaxven. »Er sagte mir, es sei noch Platz vorhanden in diesem Hause. Mein Name ist Jud wiga von Jaczanowsla, ich biloen mir zur Pianiftin aus in Leipzig, aber der Arzt haben mir ferr ftrenae eine Ruhe-« vause angeordnet und Waloozon, und me vryila!« Nonnen Sie alles in Malepartus haben, anäbiges Fräulein,« versicherte der Major, in dem angesichts dieser oerfeinert aussehenden, interessanten, blossen Polin mit dem tieffchwarzen haat ganz wieder ver Kavalier er wachte, den Zerr Frofch in ihm halb erbrosselt « immer, Ozon, Ruhe — vsllige Erholung. ThussU Reine rau wiro Ihnen die noch freien äukne zeigen — Thussi. habe die Güte, Fräulein von Jaczanowsla nach oben zu fiihren -——« »O Sie sind ferr gütig, mein Herr und Mahoms saate die Polin mit der ganzen liebenswürdigen Verbindlich seit ihrer Rasse. »Mit noch eine Frage: Sie haben doch ein Instrument im hause, ein Plan-fette —« . »He-but wir, haben wir! Kreuzw ttger Salpnsiuhflügel von Blüthenerl Ihrem Chole, aber, na —- wenn schon, denn schon! Aber ich denke, Sie sollen nicht spielen —« »O. was W Sie, mein herr! Ich Ase sonst täglich acht Stunden, Chr ganz lassen kann ich vie Musik Jst das hat auch der Arzt eingefehem . seine Medeas steif werden —« , thhhh h —l Uh! Uuuul Wul« — etan ei in jammervoll gebehnten Aus-tönen M hinter der Gruppe STIMV N nun-enden lal- der Maine kse Unrecht M Kiste mit satte « M IM MERC Manne-« durch das Gitter zu pressen versuchte und dazu tlangvoll heultr. »Was ift denn hast« schrie der Ma jor entsetzt. .Otto, Mensch, wie totntnite denn dazu, mir deeröter ins Haus zu schaffen? Raus mit der Bestie!« »Uh — —!« heulte die als Antwort. »Befehlen, Herr Major, aber das ist eines von den Gepäckftücken des Derrn Assessor,« sagte Otto verlegen. »Sei-unstet Biste da, Zchniefle, mei trautfies Thierchen?« ertönte in diesem Moment des Qsipreußen mäch tiger Baß auf der Treppe. »Na wart« nur, mein Herzchen, ich tomrn’ schon, ich tot-ins schont« »Uh —- -—! Bauwauwau. vau wau!« iaulie beim Klange der Stint nie seines hetrn der Köter los und trahte wie talend an den Latten. Der Assessor aber flog in Anbetracht seiner Größe mit beängstigender Eile die Treppe beruntet, unterwegs schon aus der Westeniafche den Schlüssel fiir das Vorlegefchloß holenlu das Schniefteng Käfia verschloß. »Ich habe nicht das Herz, dirs trautste Thierchen ins Hundecoupe zu stecken« erklärte er athernlo-, »der laß ich ihn lieber als Passagiergut reisen!« »Aber den Hund können Sie ja hier ar nicht brauchen,« sagte der Major« ich aus feiner Erstarrung aufraffend, indeß Frau Thussi die Polin schleu nigst nach oben führte. qHiiljnev und cswssssd III-Ohn- IIÅ sog Im mit-ji« eröffnet — was wollen Sie denn mit dem Vieh auf dein Anstand’« »Da laß’ ich ihn eben zu Haufe,« erklärte der Assessor strahlend, indem er den Lattentaften aufschloß. Schnief te ftiirzte mit einem ungefiigen Satze aus seinem Gefängniß, schüttelte sich daß es aussah, als hätte er iehnx Ohren, zwanzig Schwanze nnd eine Unzahl Beine. sprana iaulend an tei nem Herrn empor, nnd betacn dann einen sogenannten «Rafer«. indem er ; tlsecls zur Bezeuauna feiner Freude, theils aus Freiheitsluft und theils weil « das f«o hundemanier ift, wie toll um die halle herum, sauste, rückfrchtsloö alles umreißend, was nicht enorm feft auf feinen Füßen stand. berr,« rief der Major, nachdem er rechts einen Triumphftuhl und links einen Korbftänder mit Zeitungen auf- z gehoben, «diefen Hund können Sie( nicht hier behalten! Der ift viel zu unruhia fiit meine Pension!« »F Gott bewahre!« erwiderte der Assessor feelenruhia. »Schniefte freut sich man bloß, daß et aus dem alten Kasten raus ist —- fonft ist er ja ruhig wie ein Bählamm.« Krach! rannte das Bählamrn einen Korbtifch um, auf dem zum Gliick nichts gestanden, und um das auszu aleichem flog faft a rcmpo ein türki fches Taburett mit einer gläsernen Blumenvafe darauf denselben Weg. «Schadt’ nifcht, sehen Sie mir auf meine Wochenkechnung,« rief der Assess for dem Maior zu, dessen Blick die Scherben mit der sie unraebenden Waf ferlache fteeiften. «Schniefte wird gleich fertia fein —·' Schniefke war eigentlich fchon fer tig, aber der ermunternde Klang der Stimme feines deren reizte ihn noch zu einer neuen Rundtour und da wollte es der Zufall, daß er gerade an . der Einaangsthur vorbeiichoß, als ein neuer Ankömmlan hereintrat, der ohne irgendwleche5· Zaudern rectc über das Hinderniß hinwegfiel, daß es nur so trachte. ,,Bu1ns, da lag’ er!« schrie Otto höchst überfiiissiger Weise dazu. »Schniefte, tomm’ mein ·Hiindck)en, komm’! Hat man dir aufs Pfotel ge treten?« apoftrophirte ver Assessor den heulenden Nöten ver nun feinen »Na fer« einstellte. »Herr vse Himmels-, rennt das Vieh auch noch die Menschen um," zeterte der Major, auf pen Fremden zueilend. »Haben Sie sich weh geihan?« »si, si, un p0c0, ma non troppof beruhigte der junge Mann, der sich jeht langsam aufzuraffen begann. ·.,Jck fin enur auf meine Berioaue gefallen, grade auf meine Magen —- ent albi gen Sie mir, weil ich haben ni t ge wußt. daß hier seien Vorstellung von Hundecirius —- ist mir sehr leid, daß ich getreten habe viefe bund auf die Zwang —« »Vorderpfote,« torrigirte der 5Eli-fes for mit donnernder Stimme. « ,,-——-O Pfotenvprder —- ift eine neue Wort, « rief der Ankömmling ein rothgebundenes Leriton aus derTafche ziehend. »Bitte, fa en Sie noch ein mal —- man lernt prake nur, wenn man die Wort gleich ge rieben lieft oder edriickt. Ja haben Zier gedrückt alle orten in diese Buch« »Am-ten Sie nachher nachsehen,« fiel der Maine ein« »Sind Sie viel leicht Signor DiarioiniiM »si, sit« bestätigte der junge Mann strahlend. aben Sie mir erwartet? Haben Sie kommen meine Tele grammi O, va bene! Va benig-; eimoi Ja kann haben bei Zaum eine immer und eine große ffel mits use krank ausei« fragte der Maior zwei feln. «Ju,«" nieste der Signa-, der M iaens ein aussallend ichs-er Mensch, kein wahres Cherubitypui mar. I«Znauz e. Sitten gie en aus bie » liguori, die sein in die üssel.« ; »Ganz klar ist mir die Sache noch »nicht, Der ich denke, Sie werden sich I mit meiner Frau schon einigen —« ) O nein —- ick reinigen ga netzt-l leine — icl will machen keine enz eine Milbe. Jst recht so gesagt? Va i dont-! Jetzt wollen ich machen meine i pack mit diese Hunp Ich haben itnn )aetreten —-- bitte Signor, woraus ba ben ich ibm getreten. ’« i »Rechte Vorderpfote!« grunzie der kAssesson das fragliche Glied strei chelnd. «Vorber —- sebr tomiiche Wort, » lann gar nicht aus einmal ganz begrei » sen Und mie beißen diese Bunds-« ’ »Schnieste!« donnerte der Asseisor »3niefke!«« wiederholte Signor Nat - dini erschrocken. »Seht tomische Name.« can dem Namen aiiezrxyetzen?« schrie der Assessor drohend. »O, nican — nicht5,« beeilte sich T ver Jtaliener zu erwidern. doch ehe er ; noch etwas hinzusehen konnte, mischte ; s sich Herr Frosch, der eben die Treppe herab kam ins Gespräch. « »Dann S.e mei iutestes Herrchen,« sagte er zu dem Assessor, «brillen Sie ! immer so?" Der Assessor sat; sich den tleinen, s lächelnden Mann erstaunt an .Jcb weiß nicht« was Sie unter .briillen« verstehen," saate er von oben herab, aber bedeutend leiser. s »Nu, also Sie brillen nich immer F so,'· tonitatirte Herr Frost »Ich beb« »Wieso lomischk Was haben Sie» I eenen gegannt, der schrie »Sie ooeu im s mer eaal wie am Spieße, wenn er bloß s.schenen guten Tag" tagen wolxtes Und was wat«ich Ende? Er hat sich! ä Gehlgoppleioen an’n Hals geschrien und wie er sich ’n Schaden besah, hat , er zuletzt aar nicht mein reden geqonni. E Da mußt« er alles uffschreiben, was er ! sagen wollte und weile r Sie sehre un- « deittich schrieb und ·5 die Leite nicht lesen aonnten, oa wurde er Sie ooch noch riesia miethend nnd schmiß mit allem um sich, was er grade in der Hand hatte. Ja, das war Sie schreck lich und tam von nischt rvie vom Bril len. Haben Sie schon enial eenen wie thenden Sachsen geschenk« »Nein,'« gestand der Assessor, voll stänoia »pasi« von diesem Vortrage »Ich ooch nicht -—— aoet das tann ich Zie mir ferchterlich Ienten,« emi czrte Herr Frosch im Brusttone der Ueberzeugung und suhr im selben Athem fort: »Es ist Sie ja freilich ooch nicht alles serchterlich, was mer so nimmt. Meine liebe Frau z. B. sin det die Meise setchterlich —- Sie haben doch geene Meise hier im Hause, Herr Majori« »Nicht daß ich wüßte« bemühte sich der Major verbindlich zu entgegnen. »Das freit mich, denn wenn meine liebe Frau heerte, daß ’5 Meise hier giebt, thäte sie sich in Grimma sür mich serchten Sie glooben gar nicht, was meine liebe Frau sür ’ne Angst vor Meisen hat —- ich hab’ selbst emal mit meinen eechnen Oogen gesehen, wie die dicke Bastete von eener Frau aus purer uFrcht vor ’ner tleenen Maus uss ’n Gleederschrant gekrochen ist. Sie mögen mer’sch glooben oder Sie mögen mer’sch nich glooben, ’s war so.« »Wenn Jhte Frau Gemahlin, ehe sie so dick etootden ist, wie eine Pa stetc, Atro atin mat, warum sollte sie dann nicht heut« noch aui den Meiders schrank turnen isnnenf« bemerkte der Assessor. m-. —-- ,-k,- L---t- L--— U..-k.s »Es-u- ssui I-. Fugu »Hu yet-su-. «Eene Atro-—-— bäten Zie, mei Krite ster, ’s ist nur gut, daß sie dag nicht gehzert hat, Denn oann lönnt’5 wag setzen!« »Nun, in der Gegenwart Jhker Frau Gemahlin werden Sie demnach auch nicht erzählen, Das-, sie auf Klei derschränle steigt,« lachte der Assessor hell auf· »Und offen gesagt, wenn ich Ihre Gattin wäre, dann that ich mir das auch nicht aefallen laffen — das wirft ja ein eigenthiimliches Licht auf Die Dame!« »Nee, nee, ja jaj, mei Kutefter — Sie scheinen sich unter Glut-erschran ten Mebel, so hoch wie gekrleiterm vorzustellen,« verthetdiate rr Frosch feine Angaben. »Ich geb’ Sie’s ooch zu, daß I in Breiszen fo ’ne giebt, aber bei uns in Sachsen sind die Gleeder fchriiiite nich höher wie ’n Disch ——« »Na, warum "haben Sie da nicht gleich »Komm-ide« gesagt?« fragte der Asfefsor höhnisch. Dem Major aber wurde schwach — er nahm daher den höchst aufmerksam mit aroßem blauen Eherubsaugen zu hörenden Signor Rardini beim Mittel und enteilte minihm in die Region der Fremdenzimmer, wo der enorm be scheidene Jüngling mit dem pruntvol len Vornamen Dante völlig zufrieden gestellt wurde durch Ueberlasfung einer sogenannten »Bunzlauer« Thonschlis sei intt Schnauze, welcher Apvendix bei den als Micchsatten verwendeten Schüsseln sich anstandslos vorfand. Manns über diesen Gast hörten Fuch seris dann beim Abendtifch, denn was der aute Maior als hausherr zu fra eu sich aenirte, das preßte Frau von teland höchst nngenirt aus dem schsnen Jtalieiier heraus. Siebe aanii damit, daß sie ihn nach einigen Minuten des Ftrirenö fragte, ob er in seinen CÆrhiilltnisseiäeeiitn Rasiffaelj er Mr nge. iit « pen onir säh traeiid einer Bilderaaleeie witte, nias Signor Rfrdtnt nattirlich nicht verstand, sondern ganz ernsthaft der netnte, indem er hing-state- Ach sein aus renze, aber dort man dars wohnen n t in die Semiildegalerien.« NRun bei uns auch nicht « erwiderte JbieErcellenz troeten unter der schlecht unter-drückten iterteit der übrigen Tischzsellschsf .Wenn Sie also kein irchenengel sind da sind Sie doch jedenfalls etwas anderes, nicht wahr. neben der Thatsache, daß Sie zweifellos ein Mensch find und ein Zeitaenosse!« »Si, signora,« gab Signor Nar dini verlegen zu, dann aber schien ihm ein Licht auszugehen. .O, ich petite ben,« ries er strahlend »Signora meinen meine Lebensberuss Jet ha ben ftuoirt in eine Farmacia.« - »Aha — also Apothelerlebrling zu deuåsch Oder sind Sie schon Provi sor " »Si. Aber ich sei nun auf dem punk« einer großen Erfindung und werden dann, wenn diese sein qealuckt, ganz werden ein Ersinder2«« »Donnertvetter!« saate der Assessor. »Si," nickte Signor Jtardini selig. »Eine Erfindung baden ich gemacht von unendlicher Wichtigteit «Haben Sie das Gesetz dec- Haar wuchses ergründet?« fragte Excellenz . Xanten. über seine tiinstlich geordnete ’ haaranleihe von rückwärts itreicbend »Nein, aber ich werden es tbun,« erwiderte der Jtaliener verbindlich« «Nachder werden ich es thun, wenn » meine Erfindung iit tomplett. Jch haben das Gesetz der Verdauung er gründet, nur meine Mittel ermanaelt noch die Haltbarieit Aber ich werden ; auch diese Zwierigteit besiegen. Viel- i Its-Cis ask-n sei-To Wind rni- his Werkbi- I ration und ick iverde darin aus Tant- I barteit nennen meine Mittel nach diese E ’Aus!" »Daß dich der Popelniann holt," dachte der Major, aber er sagte es nicht. Jedenfalls strectte er aii diesem Abend seine Glieder mit dem Bewußt sein zur Ruhe aus, einen heißen Tag hinter sich zu haben. »Es ist nur aut, das; es nicht alle Tage so sein kann, denn dashält ja tein Mensch aus," saate er noch oor dem Einschtasen zu seiner Frau, die als Antwort nur einen tiefen Seufzer ausstieß. »Aber es füllt sich hiidsch, August,'« meinte sie pflichtaeinäfz. »Ja. ja, es stillt sich sehr hübsch. Thussi!'« lind mit diesem befriedigen den Gedanken schlief er alsbald ein. Als er aher am nächsten Morgen beim Aussieben die Fenster öffnete, hörte er aus den Küchenregionen ber aus eine ungewöhnlich laute uns viel stimmige Unterhaltung, die der Er regt eit durchaus nicht entbehrte. »- a bat der Koch gewiß wieder mal den Saaltellnerinnen Liebes-kamen egeberi,« dachte er ärgerlich. »Daß ich die Bande doch nicht vertragen kann. Muß doch gleich ’runter, nitr den Radau verbitten!« « Und das that er denn auch umge hend, aber unten anaelangt hörte er, daß die allgemeine Erregtheit des Dienstpersanals einen anderen Grund hatte, ais die Fehde des Kochs mit den Kellnerinnem Man hatte nämlich Betreten der Küche die Entdeckung ge macht, daß der hund des «Herrn,oon Nummer els", der aus der Matte vor seines Herrn Thiir schlafen sollte, nachts eine Razzia durch das Haus unternommen und dabei auch oermö e seiner guten Nase die Miche und die leider offenstehende Stietsetammer er späht hatte. Was er dort tin-gerichtet, wurde nun von dem Persona lebhaft distutirt, besonders weil es sich darum handelte, wer nun nach der Stadt lau fen und neuen Nahm zum Frühstück sitr die Gäste holen sollte. Der Major ordnete diese Frage zur Unzusriedenheit der Zuhausebleibens den« da alle bei dem fchdnen Wetter sortlausen wollten, und stieg dann wieder, ariindlich oerärgert, hinaus ins Hochparterre, too ihn, vom Salon kommend, aus dein Klavier aespielte perlende Tonleitern, Läuser und Sep timengiinge begrüßten. -bimmlischek Vater —- eä ist i« ist-It sieben Uhr! Das lann doch nicht schon vie Polin sein?« dachte er entsetzt itn Hinblick auf seine anoeren Gäste, bie nothwendig davon erwachen mußten und uinaehenb Frühstück würden ha ben wollen, ehe Das Mädchen mit bem Rahm zurück aus der Staat war. Aber die Polin mass wirklich — blaß, pilant unb hübsch wie tags u vor saß sie an dem Biiithner unb übte, als wirke sie gan allein im Pause. Der Major be rü te sie so cheva eresh als ihm im otnent möglich war, was te aber im Spielen nicht störte, und nun suchte er ihr auseinanderzm se n, baß nor neun Uhr mor ens das K avierspielen nicht statthaft fei. »Aber mein Herr, ich ribe cui-mor gens am liebsten,« war vie naive Ant wort. »Und wenn ich frühmorgens nicht iiben barf, muß ich mir einen andern Ort.suchen!« »Na, bat fehlte noch,« stöhnte der Maine inwendig. »Abreisen tönnte sie ja meinetwegen, aber die reist doch mit der Geschichte auf ihre Art unb bringt mich in ein nettes Renommeel Na, und laß ich sie spielen, dann rei fen mir bie anderen Gäste ab! Muß doch sofort den Paragraphen der hausorvnung betreffend die Regelung der Klavierbenu una schreiben, brie ren und hier ne n dein Instrumente an "ngen!« li er aber heraustrat in die Halle, kam der Assessor grabe mit seinem Bunde bie Tre pe herab. »Komm rr Majortk rief er schon von weitem. »Mit jeichlafen? Scheuer Werts-, qurf « » »Seht ichsn,« besiatrgte ver Major. -,.-.--. . --sg.----- Wkkk- IX --, sen, here Assessor?« «Wie ’n Murmelthler. Nicht wahr-, Schniesle, mein trautsies Hundchem wir zwee beede schlafen immer wie oie Säcke! Musik« »Wal« machte Schniesle bestäti geno· «Pardon. wenn ich widerspreche,« griss der Major eiligst den dargebote nen Faden aus. «Schnieste muß heut’ Nacht schlecht geschlafen haben, denn er bat meiner Speisetammer, welche vie Leute allerdings strnfbarertoeise haben offen stehen lassen, einen län aeten und erfolgreichen Besuch abge itattet, wac- aus Dem status quo mit Sicherheit nachzuweisen ist. Ein Ar chäoloae tünstiger Jahrg-lindern wür de mit Leichtigkeit an den zurückgelas fenen Dingen die Spuren von Hunde iähnen nachweisen tönnen.« »Ist vie Möglichkei.," lachte der Assessor. »Ja, iiir Epeisetammern hat Schnieile eine Schwäche und eine inoroeseine Rase." »Sei-eint so," erwiderte oer Major innerlich vor Entriiftung zitternd. »Aber diese Schwäche siir Speisen-m mern wird Zchniefle mal mit einem vorzeitigen Ende bezahlen müssen —« J Jott bewahre ver läßt sich nicht erloiichen,« derulsinte ver Assessor mit stolz-in Blick auf seinen lvedelnden Siebling, Der mit ver Unschuldsmiene eines Biihlanuns neben ihm stand. »Ich meine auch nur, daß er sich einmal rettungslos übersressen ioird,« suhr ver Major mit äußerlich wach sender Höflichkeit und innerlich wach sender Wirth sort.sp »Den-i nach Sum l-—Ac--k4--k--s Q-' »Der-mater steigt« Auch gut geschla « IIHIUIIU VII CYUIUIHUIIUII sue Ichniefte heut Nacht Folgendes zu ich aenommem zwei Pfund gottlob frische Butter, eine Schüssel voll· Nahm — fiißen Rahtn natürlich —- den Rest des aeftriaen Brateng, den der Koch aus anderthalb Pfund schöth und dann hat er eine sehr große Mortadellwurft dermaßen von allen Seiten angefres sen, daß der Nest nur noch zu weiteren Mahlzeiten fiir ihn selbst zu verwen den ist!« »Meine nichts?« iragte der Assessor deraniiat. »Na, erlauben Sie, für eine Mahl zeit --'« »Das haben Sie man bloß in der falschen Reihenfolae aufgefiihrt," niate der Ilsfessor gemuthlich »Zchitiefle mag nämlich Mortadell wurit nicht gern s-— nebenbei, ich theile feinen Geschmack folglich glaube ich, daß er sie zuerst vorgetriegt und dann liegen aelasfen hat, als er Besseres witterte!« «So wird-L gewesen sein —- ich dante Jhnen tausendmal siir diese Er leuchtung eines dunkeln Punlts,« schrie der Major mit einem Enthusias mus, der den Siedepunlt seiner Wuth derrieth. »Hoffentlich hat die Motte della dem lieben Thierchen iiberhaupt nicht geschadet!« Entsetzung folgt-) - s— Die set-richtete der chinesi gilt im großen Ganzen nicht für über groß, die Iheilnehmer an den legten eueopiiischen Expeditionen nach dem himmlischen Reich wissen davon man ches Stückchen zu erzählen. » tie bei jedem, der eine Reise thut, scheint aber auch in diesem Falle etwas Uebertrei bung mitzuspielen. Der französische Militiiearzt Dr. Coullaud, der sich lange in China aushielt, sucht dessen Bewohner, fo weit es eben geht, in den Annales d’fnmiene Nublique vor der Mitwelt ..reinzutvaM-n'«. Nach ian ist eine der aufsiilligsten Erscheinungen in hnaienischer Hinsicht bei den Söh nen des Himmels die peinliche Mund und Ohrennilegr. Die Frauen. Man datinen, Bürger, Kaufieute und selbst die Bauern traaen häufig am ersten Knopf ihres Gewandeg ein kleines Bestech das aus einein silbernen Zahn stocher und einem silbernen Ohrlöfsel bestehn oft aber auch noch weitere Wer zeuge zur Entfernung von Speiserelten aus denI Gebiise, zur Nagelpflege u. s.w. enthält. Jeden Morgen und nach jeder Mahlzeit spli ien sich die Chinesen mit abgelochtem Wasser oder Thee den Mund aus. Sie besitzen zu dem Zweck ein aus-zwei übereinander stehenden Tassen zusam mengefetzteö Gefäß, von dem die obere als Spiel-, die untere als Sducknaps dient. Ein alter Brauch verlangt, daß bei einem Mahle die Theilnehmer si das Gesicht mit eiiein in warmes Wasser getauchten Tuch abwaschen. d---I hshss sen- sysshs IIZIIO set-Ass- . — »Es-»- usvss ssssss ers-·- ·---y- »si-» 1 vers sauber-lich zu, denn das Hand tuch dient häufig fiir sämmtliche Gäste. Nachdem der eine sich damit gereinigt, wofei zuweilen auch vie Nase nicht zu urz kommt, reicht er ek seinem Nachbar, der sich damit be gnügt, es« vor dem Gebrauch von neuem mit heißem Wass:r zu tiefer-ch ten. Fast in sämmtlichen Stadien Nordchinas findet man ein Badehatis, dessen Besuchern gegen einen ganz ge ringen Preiz eine Badexvanne mit warmem Wasser und ein handtuch zur Verfügung gestellt werten. Aus der Manne be iebt er sich in einen an stoßenden aum, der als Schwitztad dient und wo sich zudem ein größeres Wasserbecken befindet. Die Bat-enden begnügen sich meistens mit dem Ein tauchen ins Wasser oder besteleln lich nur damit, denn Seise ailt als Luxus artitel, den sich nur die Reichen leisten können. Die Kundichast im Ast-« anstalten besteht aus wohlhabenden Leuten, Gelehrt-n, Kaufleuten u. s. w. Jedes Gabel-aus kesstzt sein:n Haar liinstler nnd leinen Ic.fzpfleger. Be sonders der Lestere ist im Nagel- und «--. S- -»-.--.·.-.-.W Hühneraugenfchneiden se eschicki. Die Fiißärzte treiben auch ihr gewerbe im Umherziehen und tändigen aus den Straßen ihr Erscheinen durch Klap pern an. Jhre Gebiihren find gleich falls sehr gering. Einen besonderer-. Werth legen die Chinefen bekanntlich auf ihre Zöpfe. Die Angehörigen der besseren Stände lassen sich alle zwei Tage den Kopf icipren und den Zon kämmen, und ein Chinefe, der nur alle acht Tage feinen haarpuß erneuert, muß schon arm sein. Daher die große Zahl der chinesischen Haartiinstler. Von den Barbieren betreiben die einen ihr Geschäft zu haufe, die anderen auf der Straße oder in der Wohnung ihrer Kunden. Die umherziehenden Haaricherer führen die nöthigen Ge kökhe zum Wasserwärknen u.f.w. in zwei runden Schachteln bei sich und stellen sich zur Ausübung ihrer Arbeit mit Vorliebe unter Tobeen oder im Schatten von Tempeln auf. Nischel niesser hat eine dem Schädel entspre chende tontave For-n. Gegen eine kleine Sondervergijtung übernehmen sie auch die Massage des Kunden. Sie reiben dabei die baut mit einer höl zernen Rolle und klopfen dann im Takt mit der flachen Hand die Nacken und Rückenmusleln des Kunden. Die Vonzen tragen den Kopf völlig ge frhoren. Auch den Kindern werden die Schädel rasirt, nur läßt man, je nach dem Geschmack sdei Vaters, hier und da einen haarbiifchel bei ihnen stehen. Zu hohen Festen, befonders iu Neuiahr, laffen sich fiimmrliche Chinei sen ganz besonders sein fcheren, so daß die Barbiere zu diesen Zeiten die dände voll haben. Anderfeitö muß nach dem Tode eines Kaisers jeder Chinefe das haar hundert Tage wach sen laffen, was einen völligen Krach der gelben Figaros zur Folge hat. Iriseuesmrmpsrtom Jn einem Auffas, der sich gegen die Uebertreibung der Frauenemanzipas tion richtet schließt Heiene Bettelheim Gabillon mit folgenden Worten: th es denn wirklich selbst fiir die begabte und gebildete Frau ein sa un tviirdiges Loos, »nichte" als die Gattin ihres Mannes und die Mutter ihrer Kinder zu sein? —— Jst diefer Wir l.t::getrei"5 fiir sie zu gering, oder sollte sie diese Ueberfiille oon Pflichten, die sich ihr damit bieten, nicht erfassen oacr nicht erfassen wollen? Hat Luise Reuter, die ihren Mann dem Leben und der Dichtlunft durch ihr geduldig und sorglich ftilles Walten wiedergege ben, dem deutfchen Volle nicht mehr geleistet, als wenn fie selber etlichr Blinde mittelmäßiger Verse gerichtet hiitteif Hat Qenaus Mutter in tapferer Liebe und nimmermiider Zärtlichteit fiir den Sohn nicht mehr geleistet, alt die herzenslalte fchöngeiftige Mama Schopenhauer mit ihren viele«, langft derschollenen Romanen2 —- ——Dai Lofungiwort der Frau heißt heute .Selbfterziehung«, —- ist aber gleichbe deutend geworden mit der ausschließ lichen Pflege der eigenen Individuali tiit und dem riiclfichtslofen hinwegräm men von Allem, wag dabei stört; ein Grundsatz, dem auch die dichterische Vertiiirung nicht fehlt, wie Jbiens Nara beroeift. Man nennt das »sich rusleben«, während man früher der gleichen tut-weg als Egoismus de ieichnet. — Wenn alfo die Selbfterziei hung der Frauen damit beginnt, daß sie ihre ersten und nächften Pflichten wie Rora — in den Wind schlagen. dann find allerdings die Emanzinirten ruf dem besten Wege! — Die schlichten Evastöchter aber werden wohl immer sich selbst vergessen iiber ihre Liebe und Aufopferung fiir Vater und Mutter, IIII West-In nnd II- nh nnd hu- non nni forglichen Händen dar wär-neube, rei nigende heilige Feuer hiiten auf dem häuslichen Herd!« ——-—-. —-— Zu Zofe-O Charakter-stets Bekanntlich kann been sehr fchweigfam fein. Anständen die ihn rn feinem Stamrniiich im Grund dotel zu Chriftiania interviesoen woll ten, können davon berichten. An ei, nem Sommertage, oks der Dichter ge rade die Speifetarte ftudirte, trat ein riefiger Germane an feinen Tisch heran, um ihn zu begrüßen been beachtete ihn nicht. Der Fremde er klärte: »Zum die Ehre, den errn Doktor in München —- ·—- —-« bfen that, sali- höre er nicht. »Geftatten Sie, herr Doktor, daß ich an Jhrenr Tische Platz nehme?'« been erhob sich oftentativ, ergriff ut und Stock und verließ « was fet Jahrzehnten iicht vorgetomrnen -—- das Lokal, ohne seinen Schnitt Bier bezahlt zu haben. — Nun follen beens Briefe zufam rnelt und auf deutsch und now-Frisch heraus egeben werden. Dies veran laßt Aftenbladet zu folgender Bemer kung: »Wir geftatteir uns, oie Auf merksamkeit des Besitzers von Stil-I dotel auf den Aufruf aufmertfarn zu machen. Ali been vor einigen Jah ren in Dönernarl sich aufhielt, unt feine »Frau vorn Meere« zu dichten. sprach er außer »Morgent« und ,Adieul« tein Sterbeniwiirtchen Aber iedesrnah wenn er ein Glas Whisly haben wollte ——- und das war fehr häufig der Fall —— fchrieb er die Be stellung auf einen Zettel und über reichte diefen dem Kellner ohne mit der Wimver zu zucken. Wenn diefe Be itellzettel noch existiren, follte man sie rls wichtiges Doeumcnt zur Charak tertftit des Dichters der Brieffanrnri long einverleiben!« SI