viqp P Kam’rad Hintesuß Stige von Carl Basse. »Ja Polasewo hatte sich ein junger " träte zu den drei schon vorhandenen nie rgelassen, hatte ein paar Visiten gemacht und wartete nun sehnsüchtig der Patienten, die da iornmen sollten. Eines Tages hörte er im Hausslur Schritte, die merkwürdig klangen. Jm nächsten Augenblick ilopfte es. Jn sein » Zimmer trat ein langer und mächtiger » erl. rnit rothem Gesicht, einem Bart, wie der alte Kaiser ihn trug, und einem Dolzbeiw Die Militiirnriitze saß schief » auf dem Kopfe. Er stellte sich in Po- i situr, grüßte militiirisch und sagte kurz: »Weil-e gehorsamst: Konrad hintesuszP »Sie wünschen? Wo fehlt es denn? Sind Sie traniii« ,, u Befehl: nein i« »Za, herr« intesuß, was ver- » schafft mir denn d e Ei)re?« J Kamerad hintesusi ließ die Hand von der Mühe sinken. »Den-. Doktor find Miliiiir.« »Hm . . . allerdings!« »Zuletzt in Brandenburg.« Feld artillcrie.. .brave3 Regiment . . . aus äzeichnet ge schlagen» tenne das . . . Mes. here Doktor .. ich sage nur Mksz « Der Arzt lachte. »Da-von weiß ich nichts, mein Bester. Da war ich ge rade sechs Jahre!" »Aber ich! Wie Sie mich sehen, bin ich ein Veterant Wie Sie mich sehen, habe ich das einige Deutschiand mit-— geschaffen! Mein Bein ist mir dabei um die Ecke gegangen. Allens iiir’js Vaterland!« Das Gesicht des Arztes war etwas länger geworden .,Sehr interessant, Herr( qintesnsk —- war das auch bei Metz?« »Ja Befehl, nein! Das war bei Gedan. billiaer stracks ich nicht! Mein Bein hat -nich verlassen —- schsnl Da ftir habe ich den Trost, daß wir gleich dafür Rache genommen uni- den «Mosjö Verstehst-du-mir«, den Natio «leon gefangen haben.« Die Augen des Invaliden leuchteten. Er sah, wie der Arzt in der Tasche suchte. »Seit m:ch sehr gefreut! Vielleicht — lpnh trinken Sie ein Gläschen — zur Erinnerung. Da, mein Lieber!« Er drückte ihm ein Martstiick in dir hand. »Danie aetorsamstt Aber der Herr Doktor müssen nicht glauben, das; ich deswegen kam. Nehme sonst nichts, fragen Sie Jeden. Von einem Name raden jedoch —dan!e ergebenst.« Schmunzelnd ließ er das Geldstiick verschwinden. »Und wenn der her Doktor mir eine große Bitte erfüllen wollen H« »Ja, was denn roch, herr Hinte saß?·' »Dann faae der Herr Doktor nicht Verr hinlesuß, sondern Kamerad Hinlesiiiz. Das »Herr« giebt mir im mer einen Stich durchs Herz!'« Lock-send ward die Bitte bewilligt Ein nochmaliger Dani. Dann kom msanxskirte ter Invalide: »Achtura! Stiklgestandent Präten tirt das Csetoei,r!« O EZ tlappte vorziialicl). -»G-«.n3es Bataillon q- lei;rt’ Marich!'" Und to aing’5 dir-aus« Als der Arzt später einigen Bekann ten von »Kan!erad Hintefuß« erzählen wollte, sah er auf allen Gesichtern ein Schmunzeln. Er bisrte Mancherlei. , Kam’ra«d Hintesufk war erstens nie mals Soldat gewesen. Er hatte sein Bein bei irgend einer Gelegenheit ver loren, nach der aangbarsten Meinung in einer Fabrik, in der er früher gear beitet hatte. Nun laa er seit Jahren seiner Tochter auf dein Halse, die in und außer dem Hause schneiderte. Sie hielt ilin tuaov und mußte es wohl, wenn sie selbst nicht verhungern wollte. Er hatte gerade sein Essen bei ihr und ein abgetheiltes Zimmereetchen, wo er schlies. Nun brauchte jedoch Kam’rad Hin tesusz noch Mancherlei. Vor Allem tag täglich ein gefülltes Fläschchen, »da: mit mein hoizbein nicht trocken wirtd und ausdiårrt, weil es sonst bricht und » splittert —- Sie versteh’n! Da muß ; man immer so’n kleines bischen gie-; ßen!" i So goß er denn. Jhm zur Ehre! sei’s gesagt: eigentlich betrunken war er nie. höchstens am Sedantage schlug » er mal iibei di: Strönge: »AusFreude, l daß wir den Most Verstehst-Du-mir so gefangen haben. Das war Rache » siir rnein Bein!« Das Geld zu dem täglichen »Quan tum« verschafft-e er sich aus eine sehr einfache Weise. Er machte die Runde bei-n Kriegekvereiin Beim Vorsitzenden angesangen« suchte er alle »Komm den« heim. Natürlich bettelte er nicht. Er «meldete« sich nur gehorsamst. nnd ytoar aus den Tag genau alle sechs Wochen bei den Einzelnen. Der Eine steckte ihm ein paar Groschen in die sand, der Zweite vertbandie ihn zu sagen -— kurz und gut, »Kam’rad hiniesusz« schwamm immer oben aus. »Wenn Sie leinLucnv sind, Mann,« sagte der Vorsihende des Krie ervers eins einmal zu ihm. »so sind S e doch ein Lümpchen. Zum Schockschtverek breit, Sie stehlen dem lieben Derrgott ja die Tage!· Kam’rad.hinlesrs3 war in seiner Ehre gekränkt. « Grimmig stelzte er davon. »Ein Lsmpchen knurrte er. »Ich werd’e ist-en noch zeigen, was ich hint« M-— -..,- — So lam das- ätaniest von 1895 heran, das als siinsundztvanzigsiibri ger Gedenltag auch in Pokaietvo dop pelt rege gefeiert werden sollte. Kame rad Hintesuß war schon seit Jahren unruhig, wenn der zweite September heranriiclte. Um wieviel mehr diesmal läßt sich denken. Denn der 2. September oder viel mehr der Abend vorher bürdete ibm große Verantwortuna aus. Da setzte er seine Soldatenmiitze auf und begab sich, das »Quantum« im Leibe, gemei senen Schrittes tutn Vereinslotal des Kriegerderbandes, der sich zum Za psenstreich sammelte Und wenn’S dann mit Trommeln und Pseisen losgina setzte er sich an die Spitze des Zuges. mit seinem Krückstoet scheuchte er die Jungens fort. machte Platz siir den Zug, säuberte die Straße. Für denZapienstreich der am Abend des 1.«September 1895 erfolgen sollte« waren große Vorbereitungen aetrosi sen. Die Obertlasse der Gymnaiiums sollte am Zuge t?)eilnehtnen, und :ie Schüler sollten Pechsackeln tragen. Als der Abend tam, war nicht nur die ganze Stadt aus den Beinen, son dern bis weither ans der Umgegend waren die Gutsbesitzer bereinaetom men. Schon um iiinf Uhr Nachmittags zog Konstad Hintefuß seinen Staate roet In —— es war der augranairte Gebrock des Amtsrichters s— hing sich eine alte polniiche Silberniiinze an die Brust und eilte Zun« Versammlungs ort. Sein Gesicht war roth: heut Hatte er sich ein reichliche-, Qnantuin ge nehmsgt. EH war wirklich keine KleinialeiL glücklich durch die zumeeil sehr enlien VUUIJCII zu scmcm Jus »Du suu Hu fteigen pufften und tnufften sich di Zufchauer ab; die Straßenjungen schrieen Vivat bereits aber selbst ihr Stimmen ginge-! im Getdie des nahenden Feftzuaes-tinter Etwas Aehnliches war in Polaje wo noch nicht dagewesen. Die Gymnasia ften marschirten mit den flammenoen schräg gehaltenen Fackeln voran, und in Schritt un: Tritt, stolz, mit der Fahne, kam dann der Kriegerverband zu beiden Seiten, hinterdrein wogte das Volk, Lehrburfchen, Frauen, Kin der-»Vine-, was Beine hatte. stam’rad Hinlefufz war selbstver ftiindlich Erster Na anlan, rataplnn. . immer wei ter orijltnte es. Der Zug bog in vie Kirchwfo Sie war eng Hier itano der mit zwei prackttiaen Rappen be spannte Wagen eines der erften zum Feftzug hereinaeiommenen Gutsbe sitzen Kaum konnte der Kutscher die feurigen Thiere ziiaeln ,·Umdrek,en... aus dem Wege... wird das-W fchrie Kam rad Hintefuß. nDer Kutscher fluchte, wollte wen Da trommel ten die Trommeln stät ker, höher pfiffen die Flöten, die Fackeln lebten, Geschrei, Getdfe... Mit aller Kraft leqte sich der Kut scher in bis Ziiqel Vergebens -chen gemacht durch die Tmätiusil die Flamn en, die Menge, rcn Lkirm biiumten die Rappen auf, sie qeltorchten dem Hügel nicht mehr und rast-en, daßdcr Waan nur so schleuderte, über das bolprige Pfiaster, gerade auf den Zug zu. Entsetzengfckjreiei Ein Unglück schien unverme: Eli ckr die O nn nasiafien r Inn ten nsit ten Fackeln in die YJienge Hm nächsten Augenbl: ck mußt-e- Schreckliches geschehen Da sal) man, wie ein mächtiger Kerl sich den rafenden Giiulen entgegen warf. Achtung Platz da» .!« Es »Da-»- Zis fu«-pp Tiban rinnt CHMUEAR Hintesirfz. Er hing am (,iikiel, ward hochqerifsen, in tser gespenstilchen Fackelbeleuchtung sah man wie er hochflog... jäh setzte die Musik ans Dann ein einziqer Schrei. Mit dum pfem Krach scklng Kamerad Hintefusz hin, Die Mäule, ver Wagen über ihn hinweg. .. aber schon hatten zwanzig Hände nach den Zügeln gegriffen. Nie dergerissen sanken die Gäule zitternd-, schäumend in die Knie. Die Gefahr war vorüber. . . . Blut-end, besinnungslos lag Karm rad Hintefuß auf dem Pflaster. Man hob ihn auf und truq ihn nach Hause-. Die Tochter war nicht da. So legte man ihn aufs Bett uno holte den nächsten Arzt. Es war der junge Dotter, Dem der «Kriegslsam'rad« die Visite abgestattei. Er untersuchte und schüttelte den Kopf. Schwere innere Verletzungen liessen teinen Zweifel zu, dasz es mit Konrad Hicstefusz so gut wie ans war.· ist lag nokh immer hehr-ungewis Der Z:pfeiistreick, war nach einer Pause weiterqeganqen Nataplan. ra taplan, tönten die Trommeln wieder Der Zug mußte an lssem Hause, in Dem der Kranke lag, noch vorbei. « Da erwachte Konrad Hintefusz. Er » stöhnte leise. Mit großen, immer grö ßer werdenden Anqen hörte er auf die Musik, die nälfer kam. Allmiihlich erst erinnerte er ich bseiZ Vorgefallenen. Ein Lächeln flog über sein rothes Ge sicht. »Ach werde ihnen... noch zeigen,« bruinmette er für sich. Als der Arzt am nächsten Morgen das aus betrat, stand es schlimm mit dem ntienten. »Es-a, K.1m'ras, wie stehtW Wann melden wir uns wie verk« »Hu Besehl... gar nicht mehr... hier untent Großer Anpell... nichts zu machen . . . alte Krieg-same . .. ra den wiedersehen... auch, auch die Rothhofen . . . hakt ihnen gezeigt .. erku» . sez mønsteurt« Er tummelte stiitknend vor sich hin. .,Litrnpchen . » Lümzxchen!« . .. lind plötzliche »Herr Dottor... beim Ve ariibniß mnsi der .. .. Kriegerverein . mitgehn mit der Fahne... Sagen »Sie Ja! . . . Herr . . . . Doktor . der Maior soll kommen. Soll’s einem... alte-n Kriegstameraden » nicht abschlagen! Ter Major soll t kommen!« ? Der Major ——im civilea Verhält- ? niß Professor am Gnmnasium — hatte dem Stelzsuß so wie so den Dank des Kriegeroereing aisksprechen wollen, denn durch sein Dazwischenspringen hatte Kam’rad Hinlesuß ja viel Un gliick verhüten »Herr Major! danke... unter thäniastt Bin lein Lump... äh·.. tein Lümpchen . .. sagen Sie, daß ich kein Lümpchen hint« »Aber wag reden Sie denn, Hinle fuß! Ein wackerer Kerl sind Sie... haben eine brave That gethan. Alle Kameraden danken Ihnen durch mich. Und wenn Sie wieder aesund sind unr sich melden, sollen Sie mal sehen!« Ter Kranke strahlte. Kein Lämpchens Der Krieger oereinsgeht mit die Fahne . .. drei Salven bum, liq, bun1! Dann wissen . . . sie oben . . . aß ein Kriegs lamesad ankommt!« Der Arzt blinzelte dem Major zu Dia versprach dieser alles. Selig legte sich .5tarr’rad Hintesusz in die Kissen zurück. Nachmittags wollt’ der Arzt noch einmal dorsprechem Aber er hatte das ossizielle Diner vergessen, wo er nicht fehlen durfte. Man war beim zweiten Gang, als er herausgekosen ward. Natürlich in Uniserm Die Tochter von Kas!:’r-ad bintesuß, die Schneiderin, stand draußen. »Um Vater gel;t’s schlecht,« sagte sie· Dich nor Hlnt hi- Fbiik iiffnpte bott Der Kranle die Augen geschlossen. Er schlux sie auf. Er sali die Unrform. Jhn besuchte einer in Uniform, ein Ossiziey ein Vorgesetzter! Unnatürlich groß wurden die Augen. Ein Zittern ging durch den ganzen Körper,· ein Ruck. « Knm’rad Hinlesnsz halie sich aus gerich«ei: ,,’2l.l1iun·a!« schrie er laut. »Pr«cisen iirt oag Gekos-»F Er wollt’ den Griff machen, griff in die Luft. »Ruhig!« mahnte der Arzt. Aber schen ein Rasseln und Röcheln, dass »Gut-ein« kam nur halb heraus, ein jähe-» Zurinlsaslrm ein Sichstreelen, as miißt’ er stramm zum großen Ap pell kommen — Fiam’rad Hinlesuß war nicht mehr-. Mit verhüllter Fahne ging hinter seinem Sarae der Kricaewereim Ein stimmig war die Betheiligung beschlos sen worden. Und auch die drei Sal ven rollten iiber das Grab dessen, der nie Soldat gewesen war. —r«——-· - — Zur Geschichte des Oinnibtts. TIer Omnibus wird immer mehr vom Dampf und der Elektrizitiit ver: brauch der Pariser »Ganlois« wid met daher dem rossebespannten Viel sitzer bevor dessen Stündlcin vollends-; geschkaaen hat, ein Abschiede-wart Bekanntlich ist der Dmnibug eine Pariser Erfindung die keinem Ge tingeren als dem beriihmien Mathe matiker Blaise Pasral zugeschrieben wird. Einen Vorläufer hatte der große Vielsstzer im Fi.1ler, der 1645 in Paris einen-fährt wurde und seinen Namen davon hat. baß sein Urheber, ein gewisser Souvage, in einem Hause mit dem Schilde »Zum großen heili gen Fiatus«, dem Schuyvatrone der Gärtrey wohnte. Nin lo· Januar 1662 wurden der Gouverneur aer Provinz Poitou, Mss1rqquis de Saur ches, und der Großmtindschent von Frankreich durch ein von dem Finanz minister Colbert unierzeichnctes Pa tent ermächtigt, Wagen in Umlauf zu seyen, »die für eine große Zahl von Personen, wie Bach-walten Suche oder andere Leute« die nicht die Mittel zur Benutrnna san Sänften oder Karossen haben, unendlich bequem sein sollen. Diese Wagen sollen nämlich Gelegen heit bieten, rck zu einem höchst mäßi gen Preise fördern zu lassen, dabei immer dieselben Fabrten von einem Pariser Viertel zum andkrn machen, und zwar die größten zu 5 Soug den Platz, die übrigen billiger, und immer zu einer bestimmten Zeit nbfahrlen gleich viel wie tlein die Zahl der Jus sassen sein und sogar, wenn sich tein Fabraast einfinden sollte. Diese Wagen waren aber noch nicht siir das große Publikum bestimmt, denn in dem Patentbriese hiesz es aus drücklich, daß Soldaten, Lataien untd andere Leute in Livreky handlanaer und gewöhnliche Arbeiter zu den »er wähnten Karossen'« keinen Einlaß hätten Am 16.M"cirx 1662 wurden die ersten Omnibusse in Paris dem Betrieb übergeben. Madame Perier schildert in einem Briefe an den Mar quis de Pomponne das große Ereig niß, das »arn Samstag, Morgens 7 Uhr mit großer Pracht« begonnen habe. Von den sieben Karossen seien drei nach der Porte St.Antoin-e, vier nach dem Luremburqvaliast gesandt worden, wo sich verschiedene Beamte in ; Amtstrachh eine Anzahl Stadtsolda ten, Reiter u. s. w. eingefunden hätten. Die ersten Omnibusse trugen die Far ben von Paris unter Ladwij dem Vier-zehnten goldene Lilien auf him melblnuent Grunde, wurden von be treßten Kutschern und Lalaien in reichverbrömten Reisemttnteln nelentt EIN-. —- ,-— --..- -»» und erregten in ihrer Schwerfälligkeit den Spott der Pariser kamen aber eine Laune des Köning plötzlich in Schwung. Ludwig der Vierzehnte verfiel nämlich, als er sich einst mit Madame v. Monteskpan in Samt Germain befand, aus den großen Ge danken, sich in höchsteigener Person auf den Bock einer ,,carosse a 5 solz« zu sehen und selbst Kutscher zu spie len, unt: am folgenden Tage benutzte die ganze vor-nehme Welt den Ort-ni bus5 aber sie hatte den Sitz neben den Bürgerlichen bald wieder satt, und oa diese den großen Herren nichts nach lassen wollten, ging das erste Quint busnnternehmen nach Kurzem in die Briiche Erst 1 50 Jahre später tauchte der vielsitzige öffentlich e Lolmvagen wieder auf 1819 hatte der Volizeipräfett von Paris einem Unternehmer Namens Godot die Erlaubniß zum Omnibns betrieb auf den Boulevards und Kais versagt, weil durch das häufige Hal ten dieser Wagen der Straßenoerlehr zu sehr gesperrt werde. Glücklicher war im Jahre 1828 ein gewisser Bau drh, dem das Fuhren mit hundert Omnibussen erlaubt wurde. Die erste OmnibussLinie erstreckte sich auf die Boulebards, zog aber erst, als die Her -—- -..: 4!-- CTI4544 Q: - s Fllglll UUH OLLLV UUI Lust Hut-en- tstu tu einem der Wagen durch die Stadt fuhr. Seitdem wurde der Erfolg im mer größer, und alsbald ließen zahl reiche Gesellschaften in jedem Stadt oiertel besondere Onnibusse vom Sta pel, so die »Dann-I- Blanches«, weiße. mit Schimmeln bespannte Wagen, die Trirvcles, die zur Umgebung der auf vierrädrige Ksrossen gelegten Steuer nur drei Räder besahen, die Facorites, Hirondelles, Parisiennes, Gazettes u. f. w. Als Neuerung an den Omnibus sen wurden dann 18553 die Deckpliitze zu dem ermäßigten Preise von 3 Sous eingeführt, und im Jahre 1855 verei nigten sich sämmtliche Psaiifer Gesell schaften, die sich bis dahin die Spitze geboten hatten, zu der »Compagnic Generale des Omnihus«. —————-·..-—- - Die Uer der Mutter. Stizze von Jenny Hirsch· Sie hatte die Uhr geliebt. so lange sie denken konnte —- und noch früher. Die Tränen des Kindes versiegten, wenn die Mutter ihm die Uhr entge genhielt, die kleinen Hände griffen nach der Kette, an welcher die Uhr befestigt war, das Auge des Kindes ergötzte sich an dem auf der Rückseite befindlichen Bilde aus Email und Steinen, fein Ohr lauschte aufmerksam der ersten Musik — dein Ticken der Uhr »Uhr«. war das erste Wort, das der Mund des Kindes ftammeln lernte; an dem Zifferhlatt der Uhr lernte er zählen. Das Werk der Uhr ward der Mutter ein Ankniipungspunit, dem Kinde zu erzählen von der Größe des Weltalls, den Werten des Schö pfers, es zum Gottesbewußtsein zu er weidi und zur Verehrung des allmäh iigen Schöpfers und Erhalterss ein-, u leiten. An der Uhr lernte dac- kleine Mäd chen das groß-e Gesetz von Ursache und Wirkuna kennen, die Uhr ward ihm ein Bild der Ordnung kliiinktlichkeit Regelmäßiqkeit und ein Sporn für die Aneignuna dieser Tugenden Die Uhr mahnte sie heranwachsende Jungfrau an die Flüchtigteit der Zeit. Die Uhr zeigte ihr die Stunde der Eins segnung, die Stunde, svo sie begleitet von den Eltern zum »ersten Male zum Altar trat, um das Illiendnmhl zu empfangen. Die Uhr zeigte die ersehnte Stunde des ersten Balle-J nnd mancher and-e ren jugendlichen Freude, wie schnell, auch nur wie schnell verrauschten sise und ernst und iriihe nkrd die Zeit. Die Uhr wie-Z die-Lodesitunde der Eltern und die schwere Stunde, wo sie die Heimath verlies; und arm fund sreudlos in die talte Fremde zog. Alles-, was sie im Vaterhause umge ben, hatte sie hinter sich lassen müssen, von-allen durch die Erinnerung gehei ligten Besitzthüntern hatte sie nichts behalten alg die Uhr. Von ihr ver mochte sie sich nicht zn trennen, sie war verwachsen mit ihrem Leben. Hart und rauh, aber auch süß und lockend nahten die Prüfungen dem ein samen, schutzlosen, Mädchen —— die mo.b VI- hin »ne- wiss-fische- Jus-ZEIle I i I i l ..-s.,.. eher Bundesgenosse der Sünde. Sie übertänbte das Fugstliebse Klopfen ihres . rzenS, brachte die Stimme des Getvi ens zum Schweinen — da im letzten Augenblicke ließ sie ganz nahe ihrem Herzen eine andere Stimme ver nehmen —— das Ticken der Uhr, der Warnugsrnf der Mutter, herübertö nend aus einem anderen Lande! Und sie war gerettet. i Der leise, einförmige Ton wurde zum Glockengeliiute, das sie zuriiekrief in das Paradies der Unschuld, und sie folgte ihm und blieb auf dem Pfade der Tugend und des Rechtes-. Dornenvoll war dieser Pfad. Ein Leben voll Miihsal nnd Entbehrungen war ihr zu Theil geworden: ihre Tage flossen einsam und freudlos dahin; das Alter nahte. Die Uhr war ihre Freundin und Trösterin geworden; sie hatte sich gewöhnt, sie wie ein mensch liches Wesen zu betr««ichts.-n, sie sprach zu ihr und glaubte ihre Antwort zu vernehmen. Die Uhr konnte ihr so viel erzählen. Sie sprach von den Tagen der Kind heit Und des Glückes-, aber auch von den überwundenen Leiden und von je ner Zukunft, wo es keine Einsanie und Verlassene, keine Noth und keine Thränen mehr giebt. Die letzte Krankheit kam; verpflegt von der kalten Hand der öffentlichen Wohlthätigkeit ging die Arme ihrer letzten Stunde entgegen, in der sie auch nicht die Stimme der Uhr ver missen wollte, die sie vernommen ihr ganzes Lebens inii erstarrenan Fin gern zog sie sie noch einmal auf. Die eisige Hand des Todes legt sieh auf ihr Herz, es steht still fiir immer, nor-b l aber tickt fort und fort die daraus ruhenoe Uhr. Mit Staunen findet man die Arme« die stets gedarbt, im Besitze einer gol Denen Uhr. Man nimmt ihr eines solchen Luxus beinahe übel, verzeilI ihn ober, da Der Erlös dieses uns cerhofsten Nachtasseg vielleicht zur se itreitunav Der Bearäonisztoften aus reicht. Die Uhr wird verkauft um wenig Guloen, Denn sie ist altinodifch, Nio inano will sie mehr tragen, ihr Ge hänfe ist nin net-h aut zum Ein sctiinelzen sie mirs zerbrochen. Wozu sollte sie auch noch reden? Es ist ia doch Niemand mehr da, der ihr-, Ztiintne versteht und warum soll das LIlJen einer Uhr länger währen als DaI Deg- in enschen, den sie begleitet vo rser Wieae bis zum Grabe? Der tttest ift Schweigen. - -·-.-—s—-— Ja Gedanken. Deiner »Im vorigen Jahre habe ich eine Entfettnnagkur durchgema I nnd habe in zwei Monaten dreiß Pfund abgenoniinen!« Herr: »Was Sie sagen! Und was haben Sie init deni Fett gemacht?« tssin ,crftreuter Berichte-stritten »Die ganze Seeniacht der kleinen Re vublik besteht nur aus 12 Kreis-ens gleich 24 Heller neue österreichische Währung. Schreckliches Gesicht Meisterin: »Herrjotte, die Milch-II schonst wieder sauer.« Lehrbub taus sicherer Entfernunge »Warum iieien Se ooch immer tin Sein Nehertoitn Fräulein szu einem berühmten, is Gesellschaft sehr einsit biqen Komiker): »L) bitte, erzählen Sie uns doch eines Witz « Komiker: »Welchen?« Die weiß Alle-s. ,,Fränlein Latera« würden Sie von Jbrem Zukünftigen verlangen, daß et hübsch sei?« »Ach, Herr Schulz! Danach müs sen Sie meine Mama sragett!" Rusmunternnm Richter: »Wie alt sind Sie, Fräulein.« Zeugin: (sch:veigt). »Nun nun? Aber ich bitte Sie, Fräulein, es kann sich doch nur m eine zweistellige Zahl handeln!« Uniibcrlcqt. Landwirthschastslehrling (in di Verwalterstube tommend): »Den Jnspeltor, der Schlächtermeistek aus der Stadt ist da, er möchte den Och sen sehen!« Verwalter: »Ich komme gleicht« Aus Rai-un »Im Orient heirathen schon Jiiusp linqe von vierzehn Jahren« . »Das ist noch gar nichts: bei uns E hat«-s sogar einmal einen dahein s ten Einjähtigen gegeben. heiteres aus dem Urwald.