Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 10, 1902, Image 7

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    Ists-Is- i
IIIMIM
Bei Wo vis, nimm iin Isid
sze tiefere nn- singt
Und iönielt nnd singt
Inn denen in sonnt
Bis in iellgen Traum
Die Seele versinkt
Und der Lärm der Straße verhallt
Wee träumen will. träume im Wald.
Wer lachen will, leihe im Waid
Wenn die Eiien fein
Tanzen Rinseireiifm
Wenn das Gnomenpack
Treibt Schabernack
Hinter Feliengeilein
Und ihr fröhliches sichern erweist
Uer lachen will, lache itn Wald.
Wer weinen will, seine im seid
Er kennt das Leid
Der Menicheltdeii,
Lennt such die ski,
Wie mild nnd zart
Man Trost verteidi, j
Daß Friede nein irre herze band- s
Wer weinen will, weine im Waid.
Wer beten will, bete ins Wald
Goii wodni mich dort,
Am heiligen usi,
Gibt uns den Sene
Slui Walde-wegen
Und zieht uns irrt
In ieinee Geistes Augen-alt
Wek beten will, deke lm Wald.
genesnngi
Dovelletie san s. precer.
Ob ich ihn je vergessen könnte, diesen
eigenihiimlich süßen, schweren Duft,
wie wenn Miitsommersonne auf Thys
mian und Rosmarin giühi, der sich be
täubend auf alte meine Sinne legte,
mich in dag- Tranmland hinüberlociie
und wunderbar-g wie aus Licht und
Aether gewottene Gebilde mich um
schweben ließ?
Nie zuvor hatte ich die Blume ge
sehen, der er entströmte, nnd in keinem
der anderen Gärten der Jnsel fand ich
sie wieder. Eigentiich war es nicht eine
Blume, sondern ein ganzer Sitauch,
bedeckt mit zahllosen Blüthen, winzigen
Sonnenblumen gleichend, eine golvig
leuchtenve Vlattertrone um eine
sammtartig dunklere Mitte gestellt
Und ganze Schwärme von Bienen hin
gen daran. Das gab ein Konzert von
früh bis spät; es tlang wie Glocken
liiuten aus weiter, blauer Ferne.
Stundenlang lag ich im Schatten
dieses Strauches, der ein ganzes Beet
fiir sich einnahm, aus meinem Lang
stubl ausgestreckt, nichts denkend, nichts
wünschend, nichts wollend, in völliger
Apathir. Wenn ich die Augen öffnete,
fiel mein Blick auf das kleine, wunder
liche haus, das saft verschwand unter
den alten Linden und Ulmen und dem
Gerani von Kletterrosen und Gaiss
blatt. Von meinem Platz aus konnte
ich noch gerade das Schwalbenneft un
ter dem moosbewachsenen Dache iiber
der Eingangsthiie erkennen und die
rinermiidliche Tbätigteit seiner Bewoh
ner beobachten. Manchmal streiften
mich fast ihre itabldlauen Flügel, wenn
sie, csiillia ist iy:e Jnsettenjagd vertieft,
dicht iiiser mir dahin segelten nnd ich
so reannasloz lag, daß sie mich gar
nicht fiir ein lebendeg Wesen zu halten
schienen.
lfigentlich veaeiirte ich auch nur in.
jener erst-i Zeit nidxt viel anders, als
mein Ecnnensirauch Seit-it Cörm
der Tadel, des Hauses verwöhnter
Lieilinq nnd Kobold, zweifelte zuwei
len sichs-lich an meiner menschlichen Jn
ielkiaenx und Leberiesfiiisiateir Wenn
er ermüdet von seinen Etreifziiaen
Jagd-en nnd Spielen lseimlehrte, pfleate
er sich fiir ein halbes Stündchen, so
lange sein aueckiilberigeg Temperament
es zuließ, neben mir auf dem Nasen
auszustrecken oder in den Sand zu mei
nen Füßen einzuwühlen; stets aber ge
schah es mit einer Miene der Qual-las
sung und einem Blick verwunderunags
vollen Mitleids.
Ahniesl Tn wirklich, Du allezeit
fröhlichen kleiner Kerl, wie sehr ich das
Mitleid Deiner ehrlichen Hundeseele
verdiente, ich, der lrant, den der wilde
Strom des Lebens an dies einsame,
iedliche Ufer gespülti Wenn ich jetzt
e Ereignisse überrenle, die mich bis
an diesen Punkt gebracht, und zuletzt
auf die itille dänische Insel verschlagen
fu«-n In fasse wish ums hont- oin
eisiges Grauen vor der Welt, vor rnir
I selbst und legt sich als lastencsek Druck
auf meine Seele, wie ein Alpdruck in
f Fiebernächten
« Jch hol-e eI nicht sitiirxsrner getrie
’ ben als Tausende meines Alters und
Standes. Lhne Eltern, doch in glän
zenden Verhältnissen unter der Vor
mundschaft eines Verwandten ausge
wachsen, iser iclislein Leisemann ersten
Ranges war, wka lisnnie da Viel Bes
seres aus mir merken Als ein eleik -nter
Taugeriichts7 Was nat mein Leben
anders als eine Einiaggfliezirnexistenz.
Da meine Begabung niir jede Arbeit
zum Spiel matt-te, bestand ich meine
XII-Lamme trotzt-km ich einer der Au
-las’seiislen in rr i nach dieser Rich
bin schlechtrenommirtesien Norpg
ihn . war, fiiiher als manches solike
biisselnde Minietsiiljnchen Mein Te
- biit und meine kleinen Erfolge in der
; diplomatischen Rarriere erschienen mir
auch nur wie eine Roms-in
Was habe ich übeihskiot je ernst ge
immeiH Am al!eine:.ii«i«s"- den An
ß zu but-. Drei i).«· « n nrn ein
HIt de« aan en if- en as nir Mich
lkss immer kip »k- te iensrrn halte
T im muß in irs hin-en Zins-Dem .".«»
« ,den Annweiler-en »s- -;i«- i
Reichen bietet, die auf Den B »in s
sag geleert haben. urn so fertig mit der
Leben u sein, daß man es fiir eine
Bagateile eisgibt.-—Wahrha g. ein
wiirdiger od wäre es gen-e , den
ich durch Freundeshankwas man so
freund nennt!—1un einer Kotette wil
en erlitten hätte, wie es deren zu
Dutzenden in unserer, der sogenannten
ersten Gesellschaft gibt! So aber streifte
die Kugel nur die erteren Theile, streckte
mich nur scheinbar fiir todt nieder, trug
mir ein langes Siechthurn ein und
wurde mir zuguterletzt die rechte Le
benserweckeritr.
Noch aber steigt rnir kei der Erinne
rnng daran das Gefühl des Ekels in
die Kehle, mit dem ich damals aus
fchtverer Bewußtlosigteit wieder zum
Leben erwachte, mit dem ich doch so
völlig abgeschlossen zu haben glaubte.
Wie widerlich mir alle Menschen wa
ren, die in theilnahmsvollet Neugier
kamen, st nach mir zu ertundigen, sich
an mein tt fetten und mich mit ra
gen und- Reden bis zur rvtithenden er
zweislung marterten, btg sie mir mein
uter, alter Doktor endlich vom Halse
kchaffte, indem er mir zum Wundfteber
as Scharlachfieber andichtete und
ftrengfte Klausur befahl. Eine an
steckende Krankheit ist wahrlich das
beste Gegengift gegen »gute Freunde.«
So hat es keiner aus meinen Krei
sen gemerkt, als nach einigen Wochen
ganz in aller Stille der aufgegebene
Patient aus seinem eleganten Quartier
verschwunden war. lind als diese
Dunst-Flucht doch eines Tages bekannt
wurde und wie das »verriicite« Duell
das Tagesgelpräch bildete, konnte es
selbst die feinste Ztsiirnase der Gesell
fchaft nicht mehr herausbringen wohin
»der Todtgeglaubte eigentlich verdnftet
war. Tie beiden treuen Seelen, die
einzig darum wußten, mein guter Dot
tor und mein Kainmerdiener, auf deren
Schweigen konnte ich mich verlassen.
Wie ich dann gerade auf Mön ver
fallen bin, auf der Suche nach einem
Ale für meine lebengmiide Seele und
me nen kaum wieder zusamtnengeslick
ten Körper? Jch tann es selbst nicht
Ists-In fern-n iman Ins-ill? end-Ha
höhere Fiigung? Jch wollte, da ich ja
nicht Nobinson spielen konnte, unter
Menschen fein, deren Sprache ich
wenigstens nicht verstand, wie sie nicht
»die meine, in einer weltabgele enen
Gegend, wohin keine Extraziige Zithe
ten, ieine Nadler Bergtraxler, Globe
trotter jeglicher Art, intlusive handels
reisende, sich um der herrlichen Natur
toder sonstiger Aussichten halber ver
-stiegen.——D-en Süden kannte ich und
tte ihn satt bis zum Ueberdruß. Der
orden hätte mich mit seiner hehren
Großartigteit vollends erdrückt-Auf
Bornholm hausten zu allen Jahreszei
ten Maler, unter denen ich bekannte
Gesichter hätte treffen können aber wer
verirrte sich im Vorsriihling nach
Mön?
m fernsten Winkel der Insel, der
au ihre ganzen Naturschönheiten
birgt, die Kreideselsen, deren Fuß die
blaue See umspiilt und die dichten
Buchenmälder, die man stundenlang
durchwandern tann, ehe man die Klip
pen mit den weiten Augblicten erreicht,
fand ich das tleine Haus, das mir zun-.
«»Wahnsried« wurde, in dem »mein
Wahn Friede fand.«
Tie ersten Wochen dort habe ich, wie
gesagt, in leathie und Stumpsheit
verdammen, stundenlang vcim Fenster
aus, an dein mein Langstuhl stand, in
die Baumkronen acstarrt, die ekxen erst
zu griinen bezwunem und in denen ge
schwätzige Elstern ihr Spiel trieben,
hig ein wohlgezielter Büchsenschuß, von
einem der Söhne des Hauses abge
seuert, den Anführer der Schaar her
unterholte nnd die übrigen für einige
Zeit verscheuchtr.
Wie tin-ge hat es gedauert, big ich
von k: site-.- mensrhlichen Umgebung
Notiz nahm! tim- doch, wie einfach,
natürlich, herzlich und voller Güte
wurde ih aecfleth und verwöhnt.—--Ein
paar Praxinvolle nordische Hünengestal
ten diese Heil-ne, uocbttäminig breit
schultrjq, mii teiJnend blondem haar
und Bart unk- 5«.::..c-lauen Augen, die
den weichen Viict eines Kindes annah
rnen, nenzi sge sich zsi mir niederbeug
ITII UllU lisii säiixitii,btsl HULLTU VIII-Uc
gungcn untan Jiissen zurechtriickten,
mein Lager ordnetcrn
Als ich zinn ersten Mal an einem
südlich warmen Maitage stundenlang
m Freien liegen konnte, sah ich Dag
rnar zum ersten Mal, die einzige
Schwester, die Beiden die Wirthschaft
führte, so viel ich aus ihren paar deut
schen Vrorienshatte entnehmen können,
vermittelst derer sie sich mit mir det
ftändigten.—Dagrnar, ein echt dani
cher Name und eine so fremdländische
Erscheinung, wie kamen die zu einan
deri Selbst in meiner Lcrhaegie fiel
mir der Gegensatz aus und regte mich
u einer Art Nachdenken an. Wie paßte
berhaupt diese zarte Schönheit in diese
ländliche Weltabgeschiedenheit, und wie
konnten Kinder einer Familie einander
o völlig unähnlich sehens- Mit dem
eingeschnittenen Kopf einer Gemme,
r die Gestalt einer Helc trönte, trat
sie mir wie das Urbild einer Antigdne
entgegen. Doch das Schönste an ihr
war das Einziqe, was sie mit den
Brüdern erneinsarn hatte: Der Aus
druck voll ornmener Güte und Seelen
teinheit, der in ihren tiesduntlen Au
sm und ihrem Lächeln lag.
Sie war in Kopenhagen erzogen
worden, sprach mehrere Sprachen und
das Deut che nicht am wenigsten ge-.
läuin a r mit einem eigenartigen
Ieeent und einem weichen Alt, der
Allem, was sie sa te, einen besonderen
Reis verlieh. J re Stimme war es,
wie site crfeheinung, die in mir den
ersten Funken von Interesse erweck
ten-Nun ihre Brüder von früh bis
spät anf den Feldern täötig sein muß
ten, widmete sie mir a e freien Stun
den, die ihr die Führung des Haus
wefens, die Sorge für alles Gethier im
Haufe nnd die leichtere Gartenarbeit
iibrig ließen, bei der sie zu beobachten
bald meine Haupt- und Lieblingsb«
fchäftignng wurde.
Unmertlich fchritt bei diesem gleich
mäßigen, eintönigen Leben meine Ge
nesung vorwärts. Sich-fing an, des
Liegens überdrüssig zu werden, in Ebr
rds Begleitung, der folchenAufschtvnng
jedes Mal mit einem Judelgeheul be
grüßte, tnrze Ausfliige zu unterneh
men, die grünenden Hügel hinan, auf
denen das schöne, glatte Vieh des Ho
fes weidete, bis ich einen felsigen Sitz
platz am Waldfaum erreichte, von wo
ans ich über die im Sonnenlicht wie
ein Spiegel lenchtende See blicken
tonnte.——Wenn Dagmar Zeit hatte,
com sie mir nach, oder fuhr mich in
ihrem leichten, bequemen, mit einem
kräftigen Jsabellenpony bespannten
Wagen weit in die schattigen Brechen
toälder hinein.
Ganz allmälig lehrte sie mich ihre
Sprache kennen und sprechen, und
wurde mir diese Kenntniß zum Schlüs
Hh der mir das Verständnis für meine
mgebung erschloß-»Ich fühlte mich
wieder zum Rinde werden, wenn, unter
dem würzig dnftenden, bienennmläui
teten Sonnenstrauch ausgestreckt, die
Sagen und Märchen ihrer Heimath,
vor Allem die Anderfon’fclien, von
ihrer lieben Stimme vorgetragen, mir
an’s Ohr tönten nnd meine Seele be
wegten, die so vertraut zu merk-en be
gann mit dein Boden, dem diese reizen
den, tiefsinnigen Gebilde entsprossen
find, mit der lieblichen Natur-, die sitt-,
in ihnen widerspiegelt-Und wie ein
Jüngling lief-, icb mich begeistern Von
den Dichtertverten der ränischen und
nor-wenian Mit-Intui- He mir imnn
zusammen lasen-In den Abends-tun
den und des Sonntags Naitmiittagg
nahmen die Brüder an dieser Art von
Unterricht theil, und auch von ihnen
lernte ich so Vieles, was nicht in Bü:
chern steht und doch am besten den
Blick zu schärsen geeignet ist, den Hori:
Hont erweitert.—Wollte ich mein Leben
m jenen Sommertagen, die sich immer
rei voller siir mich gestalteten, aus
siisrlich schildern, wo siinde ich ein
Ende?
Als die Herbststürme iiber’5 Land
und die Zugvögel gen Süden zogen,
mußte auch ich mich zur Rückkehr an
schicken Als ein sliigellahtner, waid
wunder Gesell war ich gekommen, als
ein Genesener, das Herz von einem bis
her nie geahnten Glücke erfüllt, ging ich
von dannen. Aber nicht aus lange!
est gilt es, so bald wie möglich den
bschied aus dem Staatsdienste neh
men, die ganze Junggesellentvirthschast
auflösen und ein neues Leben beginnen.
W e ich das anfangen will? Ganz ein
fach. Jch kanse mir ein Gut, möglichst
nach der Ostsee gelegen, im IJiectlentsur-«
gischen z. B. Arbeiten habe ich jetzt ge
lernt von und mit meinen künftigen
Schiriägerm und die stetige, zielbe
tvnßte Arbeit ist mir zur Lust nnd die
Quelle eines tstennssesz geworden den
deni ich, xser den Leben-Inman zn sei
nein Zutrittm tiemmim niir bisher
nicftz kurze träumen iuiien Unter
einem erfsvhrenen Jnspettor hoffe ich
mich noch ,;:: einein tüchtixrenLandwirth
nisgiiiio.««11ixii, nnd ehe iiii mein Lieb
heiinsiissre, ioiil ich auch die nöthiasten
theoretischen Studien noch absolvirt
haben.
Tasz ihr Platz als Hausmiitterchen
nicht lanzic leer bleibe, muß Hotgerg
Sorge sein. Jch glaube-, ich kenne
schon ihre Nachfolgerin, hochgewachsen,
blond und biauängig, wie ihr Zukunf:
tiger.——Bernt aber, unser Jüngsten
soll mir erst auf Reisen geben« ein
Stückchen Welt sehen, wie er sichs er
sehnt, und dann eine landwirthschasiti
liche Akademie besudkn ehe er sich ein
eigenes Heini ariin et.——Geld macht
nicht glücklich« das habe ich zur Genüge
an mir selbst erfahren; aber wie sehr
man Andere dadurch glücklich machen
kann, das lerne ich jetzt erst lennenl
Meine früheren Freunde halten mich
indessen für lomplett zum Narren ge
worden: quittirt den augsichtsvollen
Dienst, schreibt oder sitzt den ganzen
Tag biiffelnd hinter Büchern, spielt
den Einsiedler und schweigt sich über
seine Sommer-frische aust Schade um
den Kerl!
Wenn mir aber die Sehnsucht nach
meinem reinen Glück ganz und gar
über den Kopf zu wachsen droht, male
ich mir das nächste Wiedersehen aus
und nehme die Munde mit den selbst
gfertigten Aquarellstizzen zur Hand.
a schimmern mir die Kreidefelsen
entgegen, wie sie scluuanenweiß in der
blauen See sich spiegeln, über die unser
kleines Segelboot wie eine Möve da:
Pingleitetda krönt der sonnendurch
euchtete Buchenwald die grünen Hügel,
auf denen das Vieh weidend einber
zieht-—ta jagt lsörry wie ein Wirbel
wind unserm belsäbigen anbellen vor
aus oder wandelt anscheinend ehrbar
hinter den beiden, in weiße Leinenröcte
etleideten Euatgsijbnen drein, die
solzlächelnden Angesichts durch die
wogenden Felder schreiten« Aber am
besten ist mir doch tag- Bitd des alten
in Linden und Ulmenxxriin förmlich
eingebetteten Hauses gekiliiclh und tie»
liebreizende Jtädchenzxestalt in ders
T t, umralnnt von Goisblntt und:
K tterrosen, umschwirrt von den fröh- !
lichen HausquCsTem den leichtbes ;
schwingten Stint-P kn.
Ihr Rind.
streitet-e non Il. Mute-.
Ins den Papier-en ecueo Berslorbeuen.)
»Es ist Alles noch wie vor zehn Jah
ren. Nichts hat sich geändert, nur ich
bin nicht mehr derselbe. Jeden kenne
ich, ter mir ocgegnet, aber Keiner lennt
mich, denn ei» sind ja jetzt neun Jahre T
her, das; ich ertrunlen bin auf has-per ·
See, nie mir die alte Botensrau vor
hin erzählt hat. Ob mich wohl Dora
noch kennt?«
Dies waren meine Gedanken, als ich .
dem alten Hause zuschritt, in dem Do
ras Eltern vor zehn Jahren lebten, zu
jener Zeit, da mich das Schicksal hin
austrieb, dem Schiffbruch und dem
abenteuerlichen Leben in einer fernen
Welt entgegen.
Der Weg zu Doras Haus schien mir
mit den beseligendsten Hoffnungen be
streut. Der vertraute Gesang der Bö
gel, der süße Duft der Blumen, die mir
dieselben schienen wie einst, machten
mein Herz höher schlagen und beflügel
ten die Schritte, die mich zu ihr führen
sollten.
Und doch halten die Worte der alten
Frau eine bange Furcht in mir erweckt.
Sollte auch Dora mich todt gewöhnt
und einen Andern genommen haben?
Der litedanle machte meinen Athem
stocken, und vor meinen Augen versank
plötzlich all’ das Glück, das ich seit vie
len Jahren erträumt und im Innersten
wie einen theuren Schatz gehegt hatte.
Es mir Abend geworden. Ta stand
das liitäe, alte Haus« halb versteckt hin
ter den Bäumen, aus dem Fenster rechts
neben rein s»-ingang fiel schon der Lam
penschein ans den Rufen.
Jrli sctirixt Vorsichtig näher. Zwei
Menirisen san man im Zimmer. Am
Tiscke fas; ein Mann, und die Arme
zärtlich um ihn geschlungen, schaute ein
junges- Weib ihm über die Schulter.
Jetzt erblicke ich mich das- blondloetige
Kind, das sich vergeblich abmüht, auf
des Vaters Knie zu klettern.
Jcli hatte genug gesehen. Erlofchen
war det freundliche Stern, der mich zu
ihr geführt, dahin der Glaube an Liebe
und Treue, nnd nach einem kalten
Schauer und wilden Zähnelnirfchen be
fiel mich tiefe Traurigkeit. Ein unbe
ftimmtes, thörichtes Gefühl, mich zu
rächen, ergriff immer mehr Beer von
mir.
Die Nacht verbrachte ich in ruhelosem
Umhertoandern. Einmal hielt mich der
luß auf mit feinen im Mondschein
liyenden Wellen-ein Sprung und es
wäre gethan! Aber ein tückischer Ge
danke erlangte Gewalt über mich Jm
Teich hinter ihrem Landhaufe wollte
ich mich ertränken und in meinen Klei
dern follten der Nachweis fiir meine
Jdentität und die Gründe des Selbst
mordes gefunden werden. Dora follte
Gewissensbisse haben, und düstere, un
frohe Tage die glückliche Harmonie der
Gatten stören.
I
Am folgenden Tage saf; ich geaen
Sonnenuntergang am Teich, beispitaf
tigt, einen schweren Stein mit einem
Stricke zu befestigen, den ich mir fett-It
beim Todegsurung um den Leib binden
wollte. Sorgfaltig geborgen waren ki:
Patiiere auf meinem Körper und alle
Anstalten so getroffen, damit Spuren
hinterdlietsem Die auf den lingliiilgort
aufmerksam maaien mußten.
Während ich so in selbftmiirderifchen
Gedanken dasaf;, ,erf«illi1i i» it mir .nd
der Welt, fiel mein Auge auf List: as
am andern Ufer des Teiche-; Tex
fcheitende Sonnenlicht file diiriki de
Zweige unr- spielte auf dem llonden
Haare und dem meisten Röctchen eine-:
Kindes. Tag sonnige Geschöpfchen
fang vor sich hin und kannte mit feinen
drei Jahren noch nicht die Gefahr« die
es beim Pflileken nach den Blumen am
Rande des tiefen Teicheg lief Ich be
opacttete das stind wie ein Verrüctter
L tin
Uly( Islccgc Uli Ucl Wuns·
Bald genug erblickte das Kind eine
Blume, die weiter im Wasser stand, es
beugte sich vor, verlor das Gleichge
wicht, und in demselben Moment, da es
untertauchte in der Tiefe, stand ich in
stinktiv auf meinen Füßen.
»Henningg Kind!« rief eine häßlicire
Stimme in mir. »Sol! ich Hennings
Kind retten, da ich doch denselben Weg
gehen will s«
Einige Selunden waren verflossen.
Die Kleine tam wieder zum Wasser
spieael herauf, dac- blaiie Gesichtehen
bliclte mit, wenn auch mit geschlossenen
Augen, wie anklagend entgegen. Jn
dem trampfhait ausgestreckten Händ
chen hielt ecs nott) die soeben gepflückten
Blumen. Wiederum rissf der Dämon
in mir: »Hennitth Rindsstths
iönnte—-Teines sein!«
Meine Liebe zu Tora rang bereits
mit dem Bösen in mir. Zum zweiten
Male tauchte dagi Kind auf. Da rief
es übermächtig in mir: ,Torag Kind!«
und hinweg flog der Stein und mit ihm
die häßlichen Gedanken Es war, als
ob ich die Hand von mir stieße, die mich
bisher zuriistgebalten hatte.
,,Doras Kind!«----und da lag ich auch
chon im Wasser, schwamm auf das
ädchen zu und in einer halben Minute
rannte ich bereit-J, in rasch ich kennte,
mit der leichten La« dem Hause zu, tm
den leblosen llcineu Kirqu in Dorn-.
Arme zu ge »: Eis ezkxunte mitf
tticht. Wiiis — nd "·«.e endet-ten Ufern
dem Tod its: mei- k s sk ich ixs
meinen nassen Eileiter-: im «Jj—:s«.e:«k,ins
« mer und wartete auf ten Ausgang
f Nach einer l!:.e-.·n Stunde fis-m Dvra
herein und berste » i: .J:rt Mutter tie«
einem Frk nden die Rettung ihres Kin
des schaltet
Ok
l
i
»
»Was kann ich siir Sie thnnk sagt
ie, indem ihr freies Auge meinest ver
egenen begegnete. »Ich möchte en
’o gern meine Dankbarkeit den-ei en.«
Jch sentte meine Augen unwilltiirlich
ior ihrem Blick, nnd der meinige blieb
cn den Ringen ihrer hand haften.
Ein plöylicher Einfall mackpe Znich
erheben. »Wenn Sie glauben, gnädige
Frau, dasz ich eine Auszeicknmng ver
Iient habe, geben Sie mir den Ring
sum Andenken-den mit dem Saphir
neine ich. Er soll mich für immer an
das Glück erinnern-einer Mutter ihr
Kind zurückgegeben zu halten«
»Nehmen Sie diesen Diamanten,«
sagte sie hastig, ,,er hat den dreifachen
Werth-« ·
»Nein, ich möchte jenen Saphir ha
ben,« antwortete ich fest.
Eine große Traurigkeit schien iiber
Dora zu kommen.
»Ich kann Jhnen diesen Ring nicht
geben,« sagte sie mit zitternden Lippen,
während eine Thräne über ihr liebes
Antlitz hinabrollte, »ich kann Jhnen
d i e s e n nicht geben. Der ihn mir
gab, ist todt, und er war mir theuerer
als-—als mein Kind«
»Oh, ler Dank ist mir genug,« ries
ich auflsrechend ,,es war nur die Laune
eines Augenblicks. Gott schütze Sie.(
Leben Sie wohl!'«. i
»Hier sitze ich unter dem klaren Him
mel Sudafrikn5, die Biichse zur Seite,
Und erwarte mit meinen Kameraden
ungeduldig den Befehl zum Aufbruch.
Wir sollen, sagt der Kornet, den Eng-,
ländern einen Convoi abjagen und
freuen uns auf die frische Munition
und die Erneuerung unserer Monturen
und Mundvorräthe.—Mein Leben ist
ja in einem Sinn zerstört; aber ist es
nicht schön, im Gefühl einer snst bei
ganaenen schweren Schuld das Unrecht
zlt sühnen im Kampfe für eine gerechte
Sache-Z«
O J i
Hier schließen die Auszeichnungen
des Freundes.
Am Tuaela starb er den Oeldentod
Wehmut eines Seellorgers an
andeutet-wache Rännee.
fis ist eine beklagenswerthe Thatfache, daß
heutzutage Leidende aller Art, besonders
Männer, die init Nervenfchwäche, fotvie ges
missen Schwächeziifliinden behaftet find, durch
Anweisungen »unfehlbarer« und «billiger·
Universalmittel und «Wutiderkuren« irrege
führt werden. Auch ich war ein Opfer der
Unerfahreiiheit und Leichtgläubigleit, bis ich
endlich die ersehnte wirkliche Rettung fand.
Jch halte es daher für meine Christenpflicht,
zu warnen und tu helfen.
Ich felbst litt noch vor kurzer Zeit an
Schwächezuftänden recht trauriger Art, und
usiin Zerrütteter Nervenznftatid ließ mich für
meinen Beruf als Pasior fürchten Heute
bin ich wieder eiti tieiier Mensch und kann
dei« Zukunft glücklich nnd zufrieden entgegen
sehen
Uiid nun einige ernste Worte: Viele Män
iiei leiden int Weheiiiteii, weil fie deti Muth
nicht finden, etwaige Verirrungeii einziigeste:
heu. Ja. lssnch ineitie ich, die Ihr niiithlos5,
neiodg, verzagt, geschwächt, geselltchaft5:
ichen, getachtnijiichwach sein« liiich, die sehr
lfiich aiii Maigeii iiiiide iind inati instit Lager
eihebL detiiti die Ililieii :ni·!«itt·1n)iid, die
ihie Unsinn-, iltte risoeticstieitde verloren,
tsiich deren ishr-kund itiir ein schritt nnd
Nich« sein init Zuletzt nnd sagen daran
denkt, oli Ihr ists wagen diiitt, eine lEhe ein
xngcheik
s l) iiiiti ein Mann durch eittnte Schuld,
dtiich Jiigetidiiindeir dniclt in fchtiieie kllr
deit oder dnisch andere llitachen tetite dene
matt eingediiitt hat — ich meine, J e d e nt
sollte klietiniigiveideii, denn nur ein voll:
loninieit gesunder nnd kräftiger Mentch ist
ein tiiattihast glücklicher Mensch· Und diefeni
edleii Zweit will ich mich widiiien. Eiter
Tank foll meine einzige Belohnung fein!
Tatz ich Eueres vollen Verlraneiis würdig
bin. dafür bürgt niein Stand. Wollt Ihr
meinen Rath hören und wirllich gesund wer
dent Dann beschreibt niir lftireii Zustand
trank und trei, legt Eurem Brief eine Marki
bei titid ich will Euch gewissenhait den tichein
Weg zur Heilung zeigen.
Meine Adreer ist:
Pasior Leo Groß,
Ctifton Springs, N. Y.
Au den Herausgeber des Staats-Anzug« As
HetoldsL -—s Ich bitte nm sneinmalige Ver
önentlichnnq meines Mahnrutsz tu Ihrem
sie-schämen Platte- lT a it o i N ro is.
819.00 nach Ballen-»und zu
rück—819.00
über die Nickel Plate Road, 7. bis ll.
Oktober, gut für Iliiickreise big 12. No
vember, indem man die Tickets iu Boston
deponitt uud eine Gebiihr von 50c ent
richtet. Täglich drei Züge, durchgehend
vestibulirte Schlofwaggons befördetnd.
Jndividuelle Clubmahlzeitem rangikend
itn Preise von Ilsc bis Illi.00 fervirt in
den Speifewagen der Nickel Plate zlcond,
ebenfalls Mahlzeiten n la cui-tm City
Ticket Office 111 Adams St., Chicago
Volle Information bekommt man von
John Y. Calahan, Generalagent, Ut
Adcnng Str., Chicago. THZ
Or. Dr. Daywth tvelcl er ji durch
gründliches Studium iowoh im » u- als
auch im Auslande reiche Kenntnier als Au
genak t erworben bat und dem eine lan jäh
rige (,rfabkittt znk Seite steht, etnpsieb t sich
den deutschen i amtlieu Lincolivs und Um
gegenv.
Dache Rate nach St. Louis und zu
rück
über die Buklin ton Rome. Vom 5.—10.
Oktober. Nur 15.70nach St. Louiz uut
Zurück, wegen der St. Louis Fair. Frag
« en Burlington Agenten.
Z
g
GOEMQMKZ
Jedes
sei-stillh
Wesen
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innch Montana ................. 20 »O
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Txkashjnqson .................. 22 50
Portlanlx Tacomc1, Scactlc nnd m:
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Lan ,K—1«atn·kgco, Yoiz Hundes, Inn
Firqa Sannnkrnm nnd andere
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nnd ugksn dir olnn nicht nnqeiühu nnd.
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nnd Znstulscnlnsqssndenx Lutnmum nbcl
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tm nnd tholmp Wäths nach sog Angeleg,
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Wach. III-) nach Helena nnd Butte,
Mont» Ogden nnd Salt1sasc,111ah.—:«ami
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S. M. A di i t,
Neneral Passagier Agent, St. Joseph, No
Dr. RIOEARD BBBITT
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Tie rntzjge Person In Grund Island die enl
tplom einer Thretanneiichule
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