Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 03, 1902, Image 7

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    Sikmaiekb . T
IIMBIMQM
Hufeisen Mk esti- die Eine Ins,
ieb’ ich die s i ten Frauen.
Un mochte hatt dich. ieicht wie ich bin,
Nile nach den jungen schauen.
kommt ith des Wese- eine Alte daher
So mit gebogenein Zinnen-—
Dränng mich nnd treiben mich, sie nah- In
e ’n,
Ihr tn die Singen zu blicken.
Ja dem alten sinin Gesicht
Voller Rund-in nnd Fasten
sen-ins ich nach einer sieh-nichten
Mit einer anderen Atten
Hebt siegt-nun denk· ich: So würde snch Ite
Zotten mit zieietnden Händen,
So auch hielte weht sie das haupt,
Sich nach mir umzuwenden.
Und mit teitianiem Degen-weh
Seh im sie endlich entichwinven
Ließ sie mich doch einen Utiqenblick
Dich, en Eetiebteiie. finden.
Miittertiärtie.
Erzählung nsn E. Dein.
Title Strohlagen sind in dem inne
ren Schloßhof ansgeschichtetz jeden
Schritt sollen sie dampfen. Ein ganz
feiner Aprilregen rieselt darauf her
nieder. Für Viertelstunden, für Mi
nuten hört er aus« dann jagt eine Wolke
rasch weiter, und die Sonne lugt her
vor. Sie übergießt alles mit hellem
Schein,· die Renaissancemauern, in
deren Nischen steinerne Ritter Specke
schultern, tsen viereckigen Thurm und
den spitzraqendem b:r einer stillosen
Zeit angeln-it nnd dessen Beitönung
ein St. Gecig mit dem Drachen bil
det. Das feuchte Stroh sieht dann
aus wie Gan-.
Kein Geräusch cis dng Jrnnfm
aus den wunderlichen Wasserideiern
Es ist, als hielten sie den Athent an,
die schwarzgelleideten Männer und
Frauen, die sich unter der Thorhalle
iammelm wo der Burgsriede zu sehen
ist, das tunstlos bemalte Brett mit dem
Beil und der blutenden, abgehauenen
Hand: »wer diser purg seiden briggt,
wird also gerycht.« Sie haben zu
sprechen ausaehört, als sie sich in Grup
pen dein Tizor nähern. Beamte mit
ihren Gattinnen, honoratioren aus
dem Städtchen, die zu Oos kommen.
Sie sehen sich an, alle oerständnißooll;
beiiimrnerte Blicke und traurige Mie
nen begegnen sich. Weiter ab stehen
auf dem freien Play Dienstmädchen,
Kinder, tleine Bürgersleute, des Re
gengerieels nicht achtend, viele mit
bloßen öpsen. Wenn die Kinder sta
gen wollen, werden sie mit halben Lau
ten zuk Ruhe gewiesen, noch ehe die sei
schen Stimmen erklingen sonnen.
Geradeaus zum Thorbogen mündet
der breite Weg in den Part, wo uralie
Bäume stehen. Sträucher beginnen
dort schon zu tnospen, und das Griin
des Rasen-S lontmt hervor· Möch
tiger, uralter Epheu umtlammert da,
wo in der Ferne der Psad steil zur
Höhe geht, ein graues Gemäuer mit
aothiichen Fenstern, tie auch bunt
leitet-sten, wenn der Sonnenstrahl sie
trifft. Es iit scharfer Erdaeruch in der
Luft, und ein leiser Tust geht aus von
den scbtueltenden Vanntrinren. Ein
paar Gnaden httschen ilijaelschlagend,
den Regen abschiietelnd umher. Linie
beginnt die Oauptstrasze mit dem
Marltplatz. Da sind in allen Häusern
die Fenster besetzt, stehen Leute aus den
Treppenstufem Neben der Roland
faule, die eine Berühmtheit des Städt
chens bildet, hockt »das Biibche,« ein
blöder Gemeint-immer von siebzig
Jahren, und wickelt ein Bindfaden
iniiuel aus und ab, immer das gleiche,
und tiimmert sich nicht um die Leute
und forscht nicht, warum sie sich an
Bmmeln An dem Pranger, dem
sahl mit dem alten, verrosteten Hals
eisen, lehnt ein wunderhiibsches, blon
des Mädchen mit einent Burschen in
der Beranrannstrackit des nahen hüt
tentverts. Er hält ihre hand. Zu
rveilen ieht sie sie aus der seinen und
wis i liber das regennasse Gesicht
anche blicken nach dem Stadt
ihukm drüben; man sieht die großen
und tleinen Glocken durch die Oeffnun
gen der Schalllöcher. Aber sie bleiben
staunt-.
Geräuschlos, todtenskill ist es in km
Gängen des Schloqsss Die und da
taucht ein Tiener mis; mit den Filz
sohlen en Den Schuhen gleitet er laut
los über Iie Ieppiche. Wenn die LE- nne
durch die lauten Muster Elickh .«i:-: ecs
ein zitternd-es Jurtenspiel ern den
inenden, (::r Sesn "i, iiler tie
Ahnentoilder nn· L- Ie!1-.·n, die lsskrtcn
Fresten nnd die erns.«n lttckselind l,-i:r.
Die Fürsåit:, s:i.1«rr·:«i,:arig, s-«;lnnt
und ganz blos-, nsit tiefen lslmsen IRini
gen unter ten Droan Aussen strm istit
dem Leibarzt nnd znei zu ieäfrren von
der nächsten tlrioersitci in den-. Feld
herrnzisnmeh das so nach einein Hel
den der Familie heißt, der streng und
ernst aus einem breiten Goldrahmen
»von der Wand nachsteht Er hat
ru reiche leaten inr dreißigjährigen
; de eg vollbracht tein Name glänzt in
der Geier-ihm Er hat ein Standbild
in der Stadtkirche, und in der Familie
heißt et: »Unser neofzee hugdieteich.«
Und in den Stiidten und Törsern
des Fürstentbums ist er der Held nan
cher Erzählung, und ein Lotaldichter
t ein Buch in Versen über iltn ge
Qrieben «
sintroth sind die Wände gestrichen,
M allerhand Trovbäen und Fckxnen
M nnd stehen umker. Sein Pan
( , sein stim, eine Eiienbands
tue-den tm Besuches-I engs
-..- o
- l
unt, iind in einem Glastasten liegt
tin Gebetbu .
M neigt eiki ist-pp he
die
Baden Festes weißes Wolllleid,
das am da s, ans der Brust und an
des Aerineln mit Spitzen verziert ist.
Keiner-let Schmueix der schwere Haar
knoten ist am Hintertopf mit einein
Elfenbeinlamni gehalten. Der wellige
Scheitel umtahnit eine freie Stirn und
leg ch tie an den Schläsen hinunter.
re listiniine sra t halblaut:
»Sie sind zufrieden? -ie sagen die
Wahrheit, meine Herren?-s-Sie mits
sen sie mir sagen, die volle Wahrheit!«
Mit einein Zusammendriicken der
schlanlen Hände: »Wie vorgesternl
Von drüben!« Und über die beiden
Grauiöpse und den blonden jüngeren
Mann gleitet ihr ängstlicher, forschen
der Biiit
Eine Verbeugung.
»Wenn keinerlei Aufregung-«
«Dafiir steh ich!'«
»Steine Kompliiation—« -
»So hoffen wirt« schließt der Dritte.
Ein langer, schwerer Atheinziig.
»Aber Diirchlaucht selbst sollten-«
Sie macht eine leichte Bewegung.
,,Gerade jetzt-J
»Gerade jetzt,« wiederholt sie, und
ihre Au en richten sich nach dem Fen
ster—,,bn ich-stärker wie je. Ver
trauen Sie mir, meine Herren! Lassen
Sie mich wieder zu ihm-« Und fich«
ausrichtend: »Denn ich will es, muß
est Also lassen Sie wicht«
Die Fremden sehen den Heimischen
an. Er hat ein kaum merkliche-?
Zuclen der Augenlider-, und sie sagen
nichts mehr.
»Gerade jetzt! Zehn Minuten«
eh——« Die schlanke Frau bricht wie
der ab, ein Tuch, das sie in der Hand
hielt, schiebt sie in den Gürtel. Jbre
Bewegungen bleiben gemessen, vor-H
nehm. »Unser guter Superintendent,«
meine Brüder und Schwäger wollten
mich vorher noch sprechen. Jch habe es
abgeschlagen Jch will sie nicht in Ge
fahr bringen. Jch könnte auch nicht«
einmal ihre Theilnahme-« Da bricht
es· Af- Ienfe usine Drin-sind sodhssfsvdi
J
» den Rossi-»Es ers unichts argwöh
nen.« Und plötzlich ist der tummer-;
volle Ausdruck aus ihren Mienen svrt, i
wie ein Lächeln legt es sich um ihren
Mund.
Sie geht durch das Zimmer, ganz
aufgerichtet, dann durch noch eins, hebt
den Vorhang, der die Thür betleidet,
und tritt in’s Kraniengemach Als sie
dern Bett nahe ist, tomrnt der Sonnen
schein und übergießt sie mit vollens
Strahlen. !
»Blandai« i
Sie lächelt nun wirklich und legt den
inger aus den Mund. »Du, nicht-—
ch will Dir erzählen-« und in den
Sessel sinkend, der jenseits des Fuß
endes des Bettes sieht, und der Schwe
ster, die sich drüben erhoben, und dem
Kammerdiener ein Zeichen machend,
daß sie ihre Plätze wieder einnehmen
sollen, fährt sie in leichtem Ton fort:
»Ganz zufrieden, die gestrengen Herrn!
Aeußerst zufrieden, mein Herr Gemahl.
Jch habe einen Kampf mit ihnen be
standen-« da drüben, weißt Du, in dem
Feldhetrnzimmen Sie wollten mich
schon diese Nacht von der hübschen
Chaiselonque einsamen-aus Deiner
Nähe. Habe opponirt—«
Der traute, blasse Mann versucht
auch ein Liiireln ,,Blanda--—aute!«
Nicht das gewöhnliche Schlaizimi
mer, der lvciszgoldige Frühstiidsalon
ist's, in dem das Ehepaar den Morgen
thee zu nehmen pflegt, wo das Kran
ienbett steht. Viel Raum, Lust, Licht,
Eurenndlichteih teine schweren Vor
«n·qe, Zsud in Weiß und Gold,
Fruchtstiicte darstellend.
Guido tsienig Aurora in Pastell ist
das einzige Bild, in der Wanbsiillung
über dem stamin angebracht. Allerlei
weißlariirtes Kraniengeräth steht jetzt
dort, wo sich sonst der Zeitungstisch be
findet.
»Relonoaleseenz——aber Geduld ha
benJ« mahnt die Fürstin.
»Und unser Lieblings«
Sie nirtt ««’ea. ia—«
»Unse: .O·«ndietrich?"
»H.:t’e eint, Lite—qut!« Sie lächelt
wieder.
»Aber er tciird Dich entbehren-«
»Er cnthbrt mich nicht!« spricht
sie znrisnvirn Den Zähnen hin, während
ihre Rechte Den tsernotdeten Finnus des
Bette-«- ninftit
»Te: cis-ne Linnqu- —-doch, doch! Tit
sahst ihn nnn schon —tVie lange nicht?«
»St!«
»Man tringxt Tir immer Rach
richt?«
»Ja, Tkjpk Aber, Du sprichst zu
viel.«
Ein eigensinniger Zug lommt in das
Gesicht des Lieqentern Mit den abge
magerten langen Fingern wühlt er un
geduldig in dem röthlichen Vari.
»Wenn ich doch besser bin?« und nack,
kurzem Lustringem »Wenn leine An
steckungsgesahr mehr ist --—«
Geduldig nnd sonst spricht sie zu
ihm herüber: »Man muß vorsichtig
sein!"
Eine Pause. Der Blick der blossen
rau wendet sich ab, gleitet nach der
ll der Pslegetin in dem schwar
en, faltigen Kleid und dem Gesicht des
innen Lotenzen mit seinen Kummer
sollen.
Blonde-, wenigstens von Weitem
Issniest Du llzn doch sehen-von einem
on ans-«
ci- nickt
Mit-n sue cul«
hieher nickt Lesen-en Wer
W nnd wen sich ab, den Kot-s
senkend
«—» j- A
Ztznd mir dann von ihm ersählesi
!
s Hist nerviiser Hosi: »New-Geh
gleich, bitte!«
«Gteich!«
»Und rus ihm einen Gruß vom Va
ter hinüber!"
Sie steht aus« ganz gehorsam. Dann
diicit sie nach der Uhr mit dem Louis
iazuliaestell—-und wie eine Erstarrung
überfällt es sie. Tie Füße scheinen sie
nicht vom Fett tragen zu wollen.
»So—ver!ier doch teine Zeit,
Blanda!'« bittet der Liegende, wie ein
ungeduldigeg Kind.
»Nein, Geliebter, nein!" sagt sie,
und doch ist es noch immer, ais könne
oder wolle sie sich nicht rühren. Wie
eine Steingestalt steht sie da am Fuß
endc
«Jch möchte auch in die schöne Sonne
hinaus!« sagt der Kranke.
Mit adgewandtem Gesicht geht sie
nun endlich. Jm Nebenzimmer ist auch
eine Uhr, noch der sie hinsicht. »Noch
drei Minuten-bannt Man ist pünkt
lich hieri«
Mit dem Tuch wischt sie den tat
ten Schweiß von der Stirn. Ihr
Athem kommt stoßweise. Aber sie kann
vom Platz, sie hat schon das Feldmar
schallzintmer, das jeyt leer ist, erreicht.
Nach Hugdietrich hinüber sagt sie: »O
Du! Was sind Eure Kriegsnöthe und
Heidenthaten!« Und die Stimme er
stickt ihr. ’
Dann hinaus in die berühmte Mar
morvorhalle mit der riesigen Treppe,
die der schönsten der Welt, der des sit
pitols mit ihren drei Linien, nachge
ahrnt ist. Die volle Höhe des Schlosses
weist der Raum aus, und der Treppen
absntz, von dem kic Marmorstnsen
rechts und linke niedergehen, bietet
Platz siir Abspieiung ganzer Festlien
seiten. Hier hat sie als einziehend-e
Erbprinzeß den Willkommengrufs rcg
alten Fürsten erhalten——und überall
waren Rosengewinde, und Rosendust
durch-toll die ballt und Frone-nebst
fangen—-—Jugend, Schönheit, Freude
spiegelte das alte, große Venetianer
glas wieder, das die ganze Rückwand
bekleidet. Auch eine Sehenswiirdig
seit, die man früher angestaunt, als
ein verschwenderischer Vorfahr das
Schloß gebaut hatte. Der Spiegel
wirft alles da unten zurück, wenn die
Doppelthiir geöffnet ist, wie sie heute
befohlen hat: den Schloßhof, den
Durchblict durch die Thorhalle, den
Partweg, die häuser links, das Mau
soleum auf der höhe.
Eine Sekunde lang sieht sie sich wie
damals in rosenrothem Kleid, den ge
liebten Mann neben sich, Beide der
Mittelpunkt sestlicher Freude. Tief in
die Lippen beißt sie die Zähne, dann
sinlt sie in die Kniee, faßt mit den
Händen je eine von den Stützen der
oldenen Wappenfchilder, die die Fas
sung des Spiegel-; halten, und blickt,
den Rücken der niederen Baluftrade zu
gewendet, hinein. Und noch ein paar
Setunden—-da bewegt es sich iiber den
Schloßhof, Vom Prinzenfliiqel l-er,
lautlos iiber die gelbe, feuchte Stroh
Michi
,,Jet»;t! Mir-« seiskmt sie leise.
EH blitzt lkell auf in der Sonne, das
Kreuz, das- der Sclplaßlnntor voran
trägt, dann iie sechz- Siijlosisaldaten
mit alterthiimlichen Hellekardcn undj
eisernen Kanpm Nun der Stiperin i
tendent, den meiizen Kopf tief gebeuth
die Hände ils-er einem Vnckj gefaltet.
Jedem Zeiiritt ficht man an, loic schwer
ihm der its-sing wird. lir geht ja auch
eines Hauses erloschener Freude, er
storbener Hoffnung voran.
Klar kann fic es denken, ranz klar.
Und sie sielit Weinens-, deutlich, ganz
deutlich: Fahnen, alte Schilde, Kränze
—und dazwischen, darüber, hoch auf
den Schultern von Trägern aus der
Bahre, mit rother Sammetdecke um
hüllt, den Sarg. Jhres Kindes Sarg!
Des einzigen, das sie besessen hat, das
sie je besisen wird. Der Erbe des
Landes, das Glück ihres Gatten, der
Stolz ihres Herzens! Jhr liebes, liebes
Kind, ihr Hugdietrich. Hingerafft von
der tiiaischen Krankheit, der ihr Mann
widerstanden hat, von der er genesen
foll, der nicht weiß, daß sie von einem
Lager zum andern geeilt ist.
hoch schwebt der Sarg über Fahnen
und Häuptern Uniformen hinter
ihm, Brüder, Verwandte. Auch der,
dem nun die Fürstentrone zur An
wartschaft wird, kein Wiirdiger, Guten T
Zu einem her »Besten alter lsiitte sie ihren «
Hugdietrich ern-nen, als solcher gab er
sich—
den sie jetzt durch die Jl-ori)alle tragen,
lautlos, ohne iilloctenllang Dem sie
nicht folgen darf, damit der Vater
nichts ahnt. Eies !:T::s», sich start ina
chen· CI ist ilH Pflicht.
Und nun liegt er in dein Echten-,
Sich ikcrt tu ich-ZU Festcr die Fin- »
ger um die ·.Eta·l«c, härter die Kniee auf
den Beben pccsritutk Erim-Un Män- «
ner und Frauen unter dem Thorbogen,
weiße Tai.t)enkiiet;er; sehnliinder zwei
und zwei. Jugend und Frische! Und
ihr theurer Knabe ------ vor drei Tagen
noch frisch-nun stumm! stumm!
Links herüber blitzt rem Sarg das
Wirthshaussehild »Zum Prinzen Hug
dietrich" zu. Ter Elfjälxrige lag es
stets, wenn er vorübertam Jhm zu
Ehren hatte ver neue Wirth es aus deni
hirfchen umgetauit.
Sie weinen um ihren Jungen im
Städtchen, Ivo sie ten traurigen Zug
ehen. Sie hatten ilsn lieb und freu
en sich feines artigen Gruße5. Und
alle rosigen ihn: «Unsern jungen
disde .«
ie dürfen weinen!
--. -
l J
i i
he Auge muß troaen bleiben! O
Des-M Qual!
Nun steigi det Zisg den Weg hinan
-die Purpurdcete a.ii den goldenen
Otnaiitenten leuchzet in Ler Sonne
Tief, ganz iiei neigt sie den Kopf.
An der Marinorfchwelle ihn zerschellen
zu dürfen-Meint Nein! Der da drin
nen! Und Minuten um Minuten,
immer irrt-·- gleiche Bild, der höhersteiss
Heerde Zag. and ganz zuletzt eine nach
1trotieliide wes;alt, die sie auch tenntz
das s«-wacht,innige Bübche.
Ti-: großen Thüren des grauen Klo
ster-Haus stehen offen.
l »Jetzt! Jegil«
i Nun ist das Noth fort, ist nur noch
tschwarzeg Menschen-gewählt Sie läßt
Hos, tattet mit den Hausen in der Luft,
Heißt dann nach dein Spitzengewirr, das
Hiiber sie fällt, und zerreißt es. Wie die
;weißen Fetzen am Boden liegen, starrt
jsie darauf nieder, wischt über die Lip
»pen, ein blutiger Tropfen bleibt an den
i ingerspitzen zurück· Hastig tilgt sie
! hu mit dem Tuch, sehn-ge sich ek
hebend, die Augen eine Setunde und
meidet, als sie sie wieder öffnet, die
glänzende Spiegelscheibe.
Nichts, ais das leise Knistern des
Regens auf dem Stroh iin Schloßhof.
Niemand hat sie hier gesehen-allein
hat sie’s durchgetämpft.
Aufrecht, nur aufrecht!
» Jhre Schleppe schleudert das
jSpitzengeträusel rechts und links über
Hden feurigrathen Teppich hin. Sie
Htupft noch einmal auf ihre Lippen.
lJetzt wird er schon ungeduldig auf sie
lwarten, Der äiinste aller Väter.
Aufrecht, nur aufrecht!
» Und so geht sie den Weg zurück durch
Korricore und tltäuine und tritt in das
Krankenzimmer. Sie fühlt, daß Lo
renzen und die Schwester sie prüfend
ansehen. Sie will aber kein Mitleid;
das, wag sie eben ertragen-nein, das
verträgt so etwas gar nicht.
Der Furst hat gefchluinmtet; die
Lider find noch geschlossen. Sie setzt
sich auf ihren Platz. Da macht er eine
Bewegung. »Du bist da? Jch fühle
es! Sahst unsern Jungen?« Und ehe
sie antworten kann, ehe die gräßliche
Starrheit sie verläßt: »Ist er gedul
dth Hat er Freunde bei sieh? Du hast
was uusur geringr, das er niasl attein
ist? Hast ihm gesagt, wie wir uns nach
ihm sehnen?« Und dann noch, während
der alte Lorenzen wieder hustete und
die Schwester Theodora die gesalteten
hände löst und über die Augen wischt:
«Allein ma er ja nicht gern sein!
»Wenn ich i n erst wieder haben dars,
« laß ich ihn gar nicht von mir!«
i Sie tann nicht zurückbleiben, sie
Kürzt heran, die Hände nach ihm aus
reekend. Und wie sie seine beiden hält
und er in ihr Gesicht blicken will: »Es
eht ihm gut? Sag-Z dacht« beugt sie
eh herab und thut, was streng ver
boten ist, sie küßt ihn, mehrmals, und
dann flüstert sie: »Gut! Er grüßt—
er schickt das-dast« Und legt den
Kon aus die Kissen, ihren wilden
Schmerzensschrei zu ersticken. Tie
Finger deg Kranken tasten nach ihrem
Haar. »Wald haben wir uns alle wie
der, bald!«
Mahnend tritt die Schwester heran
,,Durd)lattcl.t!««
Sie lässt sich willenlos nach dem
Sessel hinführen, und Fürst Otto
lächelt zufrieden und schläft wieder ein.
...
Das Stroh bleibt liegen, die Sonne
hat es getrocknet.
Jtn Bett aufrechtsitzend, fragt der
Fürst den Leibarzt: ,,.5td:nmt denn die
Fürstin heute wieder nicht- Jch meine
es ist schon der dritte Tags-«
,,Dt,tthlaucht, die Frau Fürstin he
darf der Ruhe-—-ernstlieh. Die an
strengende Pflequ
»Wil! mich ja auch bescheiden. Es
ist nun bald alles besser. Darf sie denn
jetzt zum Prinzen?«
»Sie ist bereits bei ihm, Durch
laucht.«
»Gut!——Der kleine Kerl! Den hat
sie genug entbehren müssen! Gut!
gut!« «
Der Kammerdiener schlüpft hinter
dem Arzt her durch die lautlos sich
drehende Thür. »Herr Medizinal
rath! Herr Medizinalrath!« bittet er.
Der flüsternd Gerusene steht still.
»«Zll'-—clllcllscch Olc IUIU Wuylycllllg
alt geworden in den Tagen! Kein
Wunder! Wir füsxlen es alle!"
Tie Tlxx;11:.n tell-en iil·er kas- fal
tige Gefiel-Eh »Unser Prinz! Unsere
Fürstin! Urt- Irr-In ;- Txirchlaucht nun
endlich drch eisrs re.1 :-:1:f:3«
Keine :s17:..1-s:r1. Elcur das Zielen
der Uhr. Les Uuzt zieht langsam an
feinen Hnndfs«silcn. »Ur-se nach der
Beisetzunzr. ice wird Tser schwerste
Gang! Zifer einen has-c ich noch nirlji
ge7:mchl. Hxxik ins« nnd mit Zorn:
»Daß sie auch k:«:«.l«, gepackt werten
mußte von der Bürgerin So tapfer,
so tapfer! Lorenzem das war eine
Frau!«
Und der schlägt gegen seine Brust.
»Weil und breit leine« wie die! Nidi
in der Familie —und wo anders auch
nich!« Dann ein tiefer Seufzer. »Ich
kenn dcch alle, so viele Jghre Länger
wie Sie, Herr kllkedkzinalrath, wem
Sie auch ’n Orte-lind sind!«
»Ja, ja!"
,.Urrsereins sieht viel! Sein guter
Engel war fiel«
Der Eine blickt dur:s- die Les-Her ir«
den Schloßlj:f nach den steinernen Rit
tern und let Andere auf das Muster
des Teppichs. s
»Un« wenn sein Jähzorn, wag ’n
Erbiheil vorn Horijetigen war, kommen
weih-« lec::;·:e sie ’n nur anzulehenl
Prinz Wären-eh an den die Dete
f j: J.
schast käme, der fürchtete sich ordentlich
vor ihr. Dem sah sie so mit ihrem
Blick aut den Grund der schwarzen
Seele. Herr Medizinalrath, an Prinz
Walde-nat darf’s doch nich’ lommen.,
Mc Sünde wär’S.«
Der Arzt sieht den alten, treuen
Diener an. Dann legt er ihm die
Hand auf kie Schulter. »Das hat sie
selbst noch bedacht, Lorenzen, mit lex- -
ter Kraft hat frag auf einen Zettel siir
ihn geschrieben, so ’ne Art Testament
Jch habe ihn. ,Wieder verheirathen!
Kinder!—Huadietrich und ich-« zu
Ende ist sie nicht damit gekommen.«
Lorenzen horcht, nickt, sagt dann:
»Wieder heirathen müssen wir-müs
sen wir—-ja!«
lind dann knickt er zusammen und
schluchzt und erschrickt selbst über den
lauten Ton in den stillen Gängen des
alten Fürstenschlosses
Nahm-us eines Seelsorgers an
uervenschtvache Männer-.
lfs ist eine beklagenswerthe Tlsatsache, dass
heutzutage Leidende aller Art, besonders
Männer, die mit Nervenschwäche, sowie ge
wisse-s Schwächezuständen behaftet sind, durch
Anweisungen »unfehlbarer'· und »billiger«'
Universalmittel und »Tidittidertureu« irrege
siihrt werden« Auch ich war ein Opfer derj
Uueesahrenheit und tfcichtgläubigkeit, bis ich
endlich die ersehnte wirkliche Rettung sank-. »
Ich halte es daher für meine lishnsteupsiichc, «
zu warnen und zu helfen.
Ich selbst litt noch var kurzer Zeit an ;
Schwächeziistiiudeu recht trauriger Art, uudi
nscin zerrütteter Nerveuzustaud ließ mich für -
meinen Beruf als Pastor siirchten Heute
bin ich wieder ein neuer Mensch und kann
der Zukunft glücklich und zufrieden entgegen
sehen.
Und nun einige ernste Worte-: Viele Män
ner leiden im Geheime-L weil sie den Muth
nicht finden, etwaige Verirrungen euqugeste
heu. Ja, Euch meine ich, die Jhr irritthlos,
nervöB, verzagt, geschwächt, gesellschasts
scheu, getöchtniszschwach seid. Euch, die Jhr
mich am Morgen iniioe uno matt vom Lager
erhebt, denen die Arbeit Zur Last wird, die
ihre Energie, ihre Lebensfreude verloren,
Euch, deren Ehegliick nur ein Schein und
Euch, Jhr mit Zittern und Zagen daran
denkt, ob Jhr es wagen dürft, eine Ehe ein
zugehen
Ob nun ein Mann durch einige Schuld,
durch Jugendfiinden, durch zu schwere Ar
beit oder durch andere Urfachen feine befie
Kraft eingebüßt hat — ich meine, J e d em
sollte Netrung werden, denn nur ein voll
kommen gefundekund kräftiger Menfch ist
ein wahrhaft glücklicher Mensch. Und diesem
edlen Zweck will ich mich widmen. Euer
Dank soll meine einzige Belohnung fein!
Daß ich Eueres vollen Vertraueiis würdig
bin, dafür bürgt mein Stand. Wollt Jhr
ineinen Rath hören und wirklich gesund wer
denkt Taiin beschreibt mir Euren Zustand
frank und frei, legt Eurem Brief eine Marke
bei nnd ich ivill isiich gewiffeiihait den sichern
Weg zur Heilung zeigen.
Meine Adresse ist:
Pastor Leo Groß
Ctifton Springs, N. Y.
illii deii Herausgeber desJ Staats- Lliixisigei G
Hei-old -.- — Fels bitte iiiii nielirinnlige Ver
öjseiitlichiiiiii iiieiiies Mahnung in silneiii
geichijnteii Martin 1T a n ii r N ro fz.
823.30 von tshieago nach New
York und zurück
über die Nickel Blute Noah ain Oz» si ,
5 und is« Oktober, iiiii tsliiiticiteiicsoauer
fiir das Beilafjiii Licen- Yloitsz bis H.
Oktober tun-»s. Drei Züge täglich, zu
koiivenirenden Stunden- «’)eftibiili"rte
Schlafmaggoiitz. Anieiikanische Club
Miiblzeitem ruiigireiid im Preis von kikic
bis 81.00 weiden in den Speisewaggons
der Nickel Pliite Road ferviit, ebenfalls
Mahlzeiten u lii Hirn-. Chieago Depot,
Harrifon Str. und öte Ave. City Tielet
Qfsice 111 Adams Str. Telephon Cen
tral 2057. Schreibt an John Y. Colo
han, Generalageni 113 Adams Str.,
Chicago für Näheres. 2—5
Ost-erfloan
nach (salisoknien, dem pacififchen ztcordwenen
nnd zwischenhegendem Temtornnn über
du« Nrand Island Monte
chen Tag während der Monate Septem
ber nnd thol)er, 825W nach Los Augen-T
Hal» Wortlaut-, Tre» Taconm nnd Seattle,
Wash. --— MS W nach Helena nnd Blum
Mont» Lsgden nnd Salt«(1te,1ltah.-—:Wten
nnd) Zwischenpnnkten nicht höher sent Mäs
tnsusg erinnde man ncd lnsjnt nächsten Itgen
ten odet wendench an
S. »M. Pl d t i l,
Wenhal tLosjnqtei Unent, It. Joseph, Wo.’
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Truge site De :,-.it·-. ltm skxc um«-I lxpsskiiutt Habt l
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Ot. Dr. qutoth welcher nch durch
gründliches Studium sowohl im Jn- atg
anch ttn Auslande reiche Kenntinsse als Au
genakt erworben hat nnd dein eine langjäh
rtge ( kfahrun tznk Seite steht, empsiehlt sich
den deutschen » annlien rincoln’s und Um
segend.
G. A. K.
Erenttion nach Wash
31 singt-In, T. ts» über die 31 as
· Union Pacisie Bahn. ·
Begebniß:—National Encanwinent, Wrahd
Anny of t e Repndlic.
Nate:——831. was weniger wie die Hälfte
ist) für die Rundfabkt.
Verkaufsdaten :—2. bis S. Oktober
Gut für Rückkekr dts zum s. November-.
Liberale Uebetl eg-Prwilegien.
Ttckets verkauft via alle Renten.
Für Näherel sprecht vor in der Union Paeisic
Ticketpfsice oder schreibt an
W. d. L o u ck s, Aquin
Unverdaukjchkeit
Aus Unverdaulichkeit entspringen mehr
Leiden als sich der Laie, ja in Vielen Fällen
der Arzt, träumen läßt« — Kopstrtden,
Schwindel, Nückenleidem Leber-Assectionen,
Jllqemeine Schwache, Niedergeschlagenheit,
Blcihungen und krampfkmsle Schmenen sind
häufig auftretende Anzetchen dreier erbar
rnungslosen Geißel. — Der erste Schutt zur
Entfernung dreses Leidens ist ist-T- Regun
cung und Kräftigung des gesch:..·s:.men Ver
oauungo Vermögens durch ein- zeitgemaße
Anwendung von
; Dr. :
August König’s
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Ieder Flasche die cis llnmeitatsntttol : »
Jeden ist, so konnen unt r :n « tr« .-—. . ten
Rath erthctleni Hain- ;-;nttancn :.. Dr.
ngufthsntg Sidatnhiugsjr Jud-c- , s He
enan die für den(«8’wl«srs.111s. (1ez1i-b.:-:J:, Zor
ychriften nnd dag Resultat nntd m »du inn
sicht zufriedenstellend sur Ltch aus-future s
Burtittgton Instrdtcr sNaten wäh
rend September und Oktober.
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Billinas nnd Ztvtsdnntpnnktcsn ...... NDW
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Wnttty Heima, Anakonda nnd Mis
sonla, :I.!eontana ................ Es) ()0
Ztsofcnm Nlrnöbntg nnd Wonatchee
Tikaslnngton ................... 22 50
P ottland Taroma Scattle nnd an
dere Pacisic Kijinsnpnnttr ......... 25 00
Satt Francisco, Los )lngcles, San
Tiego« Sactsantento nnd andere
Punkte in (kaltfornien ........... 25 00
dIcksdnzirte snaten sind anch in Kraft nach
Punkten tn Montana, Jdaho, Washington
nnd Oregon dte oben nicht angeführt sind.
T h vo. U on n o t, Agent.
Dr. RIOEARD BBBlTT
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uplom einst Thtetatntetschnle
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