----------------------------- Ro. 19. Well, met den min Der emol vie P e i j e n n e: Tietfcher ins Saus gehabt un ich hoffe, Iaß sell Das letzte mol ge wefe ig. Dies-» s ' ' mol war Der il, was mein hast-and ig, Ien ganze heim gestanne un for den Riesen ( is er auch schön sann-et gewese. Ja« i siu froh gewese, daß wenigstens von die Deireckschen nicks zu besiirchte -«.,-e » wese is. Er hot schon die ganze Wod- s die Buwe gesagt, daß se sieißig prät tisse müßte, sonst bebt er Bohndost aus » ihre Knoche mache un Das den se offj Kohrs nit gegliche. Er bot sie auch! setzählt, daß er auch in feine junge: Jahre Peijenne-Lessens qenornme hätt I —- zwische Jhne un mich. is Das ei verhallte Lei gemesc, Vitahg ich weis-, gut genug, daß er in seine junge Jahre noch nit emol Peijenne bot svelle kön ne un auch nit gewußt hor, ob e Pei jenne for instit Juhg odder zum Ein reibe is. Jch hen for e lange Zeit Pei jenne - Lefsens genomme,« hot er zie sa t, »amte« instett fleißig zu prät ti e, sin ich erum nebomtm un tvar’n all die Zeit an die Striit, was je twtver das Niesolt gewese? All Das Geld, wo mein Pa an mich gespeno Dot, war fortgeworfe un ich sin so dumm gebliwwe, wie ich qewese sin. --"«O cis-v ,--»II In Inn-Im kfpims?« -..«... «,.,. -...., » --...... Do den se all gehallert: »No, Pa« mir wolle nit so dumm sei wie du!'«!· Do is et sattisseii qewese un se den sich fascht drum geschmisse, wer zuerscht in den Peijenne sollt. Awwer ich kann sit sehn, wie e Kind Ptäcktisse kann, wann’s noch gar nit spiele kann. Die Binde hen immer Dore salo usf den Peijenne gespielt un es bot mich ganz un teiert gemacht. chver ich hätt e nit skappe mache un wann mich mei rommelsell gebostet wär. Die Leit M Don den Wort geschickt, die Lidl sollte doch soc Gutnesz Seht sappe, sonst deht e Unglick passitr. Der Wedesweiler bot en Kick gerehst un bot gesagt, er hätt den ganze Tag noch nit drei Schilling werth Bier verkauft un sei ganzes Bißnes debt peult wer’n. Ich den answer um all Z nicks gewwe; die Buwe hen präc iise müsse un do tin ich bei gebliwror. Ich hen auch arig iwwer den Philipp Ounnere müsse, daß er den ganze Tag Iieks strenges zu sich genomme hot bi seids sein Schnuff. Do hot er answer such nit dran gespart. So gege Obend sagt er zu mich: Seh, Lizzie, wann du seit Nacht e wenig fort willst gehn, ich meine in siehs, daß dich das Ge klimpet an den Peiienne mehdie nör lves mache duht, dann geh nor, ich kanns besser stende un ennihau muß doch Jemand bei die Kids sein. »New loer mein, hen ich gesagt, ich stehe heim, awwer es is gar kein July-T daß du heim stehst, die Pkijemrztietscker bot d och ihre Oppinjen von dich. Do it er still gewese, awwer fort gange is et doch nit. Am Obend is die Tiets er komme un se is so neiz zu den hil gewese, daß ich saschi die Fit kkiegt ben. Jch sin Luft for se ge vese un das hot mich so mähd wie alles gemacht. Die Burve hen gestari Zu spiele un alles is ganz schmuht gange Jch hen einmal en Niemari gemacht un hen gefragt, ob sie nit denke dedi, daß die Kids jeht auch bald emal e schönes Pies spiele könnte. Do bot se mich en Blick zugeworfe, als wann se sage wollt, du KameeL dann hvt se geschmeilt un hot gesagt: Mäd dern. selle Kwestschen werd als e Ruhl von die Kids selbst an mich gericht, von alte Leut hen ich Das noch nit er lebt. die ben als e Ruhl e wenig meist tammen Hobrssenz. So, do ben icL mei Fett aehabi; awiver ich sin nii ruhig gewese. Jch hen gesagt: Frei Ieinche, ich hen immer aedenit, das-, met vom dummsie Mensche noch ebbes lerne kann, awwer ich sin misiehien «gewese, bikabs von Jshne kann met nicks lerne. Mehbie Sie sin schon im evee die Zeit, wo Se von Jhte Schmatineß ebbes abgewive lönne un misse das bische, wo immerig qebliivioe is, for sich selbst juhse, edgjuhse Se mich. Damit sin ich autseit un do den ich besser gefiehli Jch hen osf Lobi-S aeloaischi, ob die Lessens con tinjnbd sin worde un in die Mienieim den ich in mein Daus erum rumohrt, cis wann ich alles in Stickee verteise wollt. Uss eemol hen ich gehört, daß die Lesen gesiappt bot un do sin ich in die eltoe Minnit inseit ewese. Die Reif r bot grad ibt Ts «cket ange . un snei alter Esel bot sie dabei lse. Dsf Kohes mich dubi et sit helf-, mich läßt er immer alleinz kalter-. Do sagt die Tietschet: Dante MI. iei Gelie, es it answer schon stig spät» del-te Sie nit bis an die com-e unt mich gehn? Schuhe dinq, der shiüpp gesagt, ich nemme Sie Do ich answer an die Reih , Ue. hen gesagt: »Jet- kann · seht te was Sie efftelit sin, mit W sum- Sie de - Im Drache nfs un wann W - . sc- ----..— -» -«,-.- » miiIe« dann aehn ich rnit.' Se hat kickt wie Reh atpcver ich hen mein Hei schon rettia gehabt un besohr daß se ihren Breth widder gekanne het, hen ich se zu die Dohr enaui bnssiert un den se am Schlassitsche gen-name un ftn mit se an die Stritt. Dort hen ich noch e Wort odder zwei tu se gesagt: -Fteileivche. bet- ich ge sagt, wann Sie mehbte mein Heil-and gleiche, dann sage se’s nur ganz esse, Sie könne ihn hart-we Er is en ganz schöner alter Mann, er hot e aria; schönes Großtinb un biseids das noch » sechs anr. Mein Hcsbanh is weck sinehtet un er hot auch die Miesels ge habt· So un jetzt mehk fuhr Tscheus.«« Da bot se gesagt: »Mit-denn behalte Se Ihren alte Kracher, wann ich mich emol verheirathe, dann heirath ich keine Schtehrlroh annert.« Dann is se svrt un bot mich stehn lasse. Well, ich will hannes heiße, wann mich das sässiae Ding noch ernol ins Haus titnrnt. Mit beste Riegarbs Jahrs trulie Lizzie Hansstängel W Dee--Posttltou von konstatieren-n Eine hübsche Geschichte aus dem Kriege von 1870, die bald nachher be kannt wurde, frischt Vietorin Joncie res in seinen »Als-then einee Musikers« itn Pariser »Gaulois« wieder aus. Es handelt sich um die bei uns immer noch beliebte Oper von Abolphe Adam: »Der Postillon von Lonjumeau". Der Corporal Rittinger lag in Longbont, als ihm befohlen wurde, mit seinen Leuten eine Recognbscirung nach Longjurneau vorzunehmen Als er ausbrechen wollte, sagte der Stabsarzt zu ihm: «Wollen Sie mir einen Ge fallen-than, Rittingerlk »Natürlich, was lft eg denn7" »Man behauptet m . Deutschland, daß es kein Longjumeau ;giebt. Nun kenne ich Longiumeau » und weiß bestimmt, daß es nicht nur Eexiftirt, sondern daß es dort auch ein Gastbauö mit dem Schild »Postillon von Longjumeau« giebt. Man sagt sogar, daß der slatterhafte Chapelon die reizende Wirthin dieses Gasthau fes liebte und sitzen ließ. Sie werden das Haus leicht finden, Sie werden hingeben und mir irgend etwas von dort mitbringen, einen Brieftopf, eine Karte, eine Etilette, kurz irgend eine Kleinigkeit, nur muß darauf stehen: »Zum Postillon von Loniumeau«. Dann wird man doch in Deutschland sehen, daß es ein Lonfumeau giebt.« »Sie können auf mich zählen,Doltor.« Als Rittinger und seine Estorte die ersten Häuser des Dorfes erreicht hat ten, suchte er das berühmte Schild und entdeckte es auch bald, an einem Eisen arm schautelnd. Rittinger gab einem seiner Leute die Pferde zu halten und betrat, von den anderen begleitet, das Haus. Die kleine Trupve stieg vie Treppe empor, drang durch eine Lute auf das Dach und begann das Schild abzuschlagen. Auf der Straße hatten sich die Bauern versammelt und sahen erschreckt diesem Vorgehen zu; ihre Rufe und Gebärden bekundeten deut lich ihr Mißvergnügen. Aber das Schild war entfernt, während Mitin ger laut das beliebte Lied anstimmtec »Ah! qu’il estlbeauP Beim Abzug umgab alles die Soldaten, und der mit seinen Pfarrtindern herbeigeeilte Pfarrer verlangte von Rittinger eine Erklärung. Jn heiterster Stimmung erwiderte dieser, Bismarck hätte ihm den Befehl gegeben, dieses Schild zu holen, weil er ein leidenschaftlicher Be wunderer des Postillon-Z von Lonju-s mean« sei und es um jeden Preis ha ben wollte. Nach einer halben Stunde befand sich der Stabsarzt im Besih des kostbaren Andenkens, und einige Wo chen später war das Schild »Zum Po stillon von Loniumeau« aus dem Wege nach München . . · . Dort gehört es — so versichert Joncieres — zu den Re mtisitsn NOT Hierin-lieben That-IS Und ldirdwin fderffAusstattung des ersten AtteH act-raucht wenn man die komi scheOper von Adolpde Adam ausführt. —-———-O O.-————— Böses sei-seen Als die Admirale Evang und Schley beide zum Dienst am Light house Board abtommandirt waren, welcher im Schatzamts - Departement der Bundeshauptstadt zusammentritt. trug der farbige Portier eines Mor geng, sowie Schley eintraf, diesem eine Bitte vor. »Ich möchte gerne,« schüt tete er sein dunkles Herz aus« »daß Sie für mich ein gutes Wort bei Com modore Evang einlegen. Er hat etwas gegen mich.« «Da seid Jhr wohl im Jrrthum, George,« erwiderte deschwichtigend Schley, »ich weiß recht gut, daß Com modore Evans nicht minder als wir alle Eure Dienstleistungen hoch z schäten weiß.« « »Und doch, ich bin dessen sicher,Com modore Evans mag mich nicht mehr leiden.« «Woraui schließt Jhr das,George's« «Gewiidnlich, wenn er des Morgens tam,« erklärte der Partien «sagte er zu mir: »dem- Georae, Du Erzlameel, wie ht·s der-ni« Heute Morgen sagte er b os: »Mo, Georget« Da bin ich Bettelle- bet ihm in Ungnade gefal Eiue halbe Mist-u Schultinder in Sesse- Reip M —- Sagte nicht ein Assmaay et gebe keine Kinder O . . RWMMHUMMU du«-Idee Mit-ausbedu ge sue sschsleieki esse-« —-————-—.—»« » - «-.—-i--- M » --- . F---»--,--W-: Die Mittag-wish « »Wie ich mich ans diese Reise frei-if sagte Mr. Wen-er zu seiner eben ein tretenden Gema lin. »Seit vier Jah ren die ersten ochen Erholung! Und diese in Foirdietp verbringen In kön nen —- es ist herrlich! Donnerstag rei sen wirt« « »Gerade deshalb tani ich zu Dir.« »Du bist also schon fertig. sama-l« ». . . um Dir zu sagen.« sicher-T Weaoer fort, »daß wir diese Reife nicht machen tönnen.« »Nicht machen iönneni!« suhr Den ver anf, »Und warum nicht, wean Ich fragen dars. . . .« »Du weißt doch, daß Mr. Frani Will-z seit zwei Jahren mit unserer Eise geht . . .« »Was hat das mit meiner Erho tungsreise zu thun?« »Er hat gestern um Els« band an gehalten, und ich begrüße ihn als zu künftigen Schwiegersohn.« »Und ich werde bei der ganzer Sache nicht gefragt ?« wars Mr. Wu: ver ein. »Was braucht es da vieler Fragen! Frant wird heute kommen, um Dich formell um Else’s Hand zu bitten. die ich ihm thatsiichlich schon zugesagt« »So, hat er sie schon?. Formell wird er mich bitten, sormelll Sehr gut! Und dieser Formalitiit halber soll ich wohl meine erienreise aufgeben, f die erste Erholung, die ich mir seit vier j Jahren gestatten iann!'« I »Da ist doch weiter nichts dabei. Wir besprachen die Angelegenheit ge stern und beschlossen, die hochzeit in zwei Monaten zu feiern-« »Ihr beschlosset das,« sagte Wer-der ironisch. »Ja-whi, und da die Vorbereitun gen die volle Zeit in Jnspruch nehmen« müssen wir eben aus die Reise ver zichten.« »Müfsen wir! So, und wann ge denkt Mr. Will-Z formell zu mir zu kommen?« Ein Klopfen an der Thiir unter brach das Gespräch. »Er-me in,« rief Mr. Weaver. Frank Wills trat ein. »Wie geht’ö, Franks« begrüßteMrs. Weader den Eingetretenen. »Nimm Mah, Du entschuldigst mich ein Weil chen, ich habe draußen zu thun. Jch tasse Dich bei Mr. Weaver und den Cigarren. Bis soiiter.« Mr. Weader hatte noch kein Wort gesprochen. Wills begann die Unter haltung und kam nach einigen alltäg lichen Redensarten auf den eigentlichen Zweck seines Besuches. »Und so, Mr. Weaver,« schloß er, »bitte ich Sie um die Hand Jhrer ein zigen Tochter Else.« »Die ich Jhnen derweigere,« entgeg nete Weader promot. Wiss sprang vom Stuhle auf. »Bleiben Sie ruhig sitzen, junger Mann, wir können besser zusammen reden.« - Willö nahm wieder Platz. »Dürfte ich um eine Erklärung Jhrer Weigerung bitten?« fragte er. »Ich fühle mich nicht veranlaßt, Ihnen eine solche zu geben« »Ich verstehe Sie nicht, Mr. Wed ver,« sagte Frank Wills. Nachdem er indeß mit Mr. Weaver eine Cigarre getaucht, schien er denselben besser zu verstehen. Als die Beiden von einan der schieden, schüttelten sie sich herzlich die hande. Weader schien sehr der gniigt, Wills dagegen sehr ernst Eise wartete im Salon. »gaft Du Papa gesprochen,3rank?« » a, urrd er hat mir Deine hand verweigert und sagte mir gleichzeitig, daß er mich nicht mehr in seinem hause zu sehen wünsche.« »Schrecklich! O Frank!« rief Else und brach in Weinen au s. »Was ist geschehen?« fragte die Mutter eintretend. »Ach, Mama,« Eise fiel ihrer Mut ter um den Hals, »Papi- verbot Frant das Hatt-I »Unmöglich! Das muß ein Irr thnm, ein Mißverständniß sein.« »ö ist, wie Else sagt,« bestätigte Frank. «Mr. Weaoer schlug mir Eises Hand rundweg ab und sagte, daß ich unter keinen Umständen seine Einwä liaung erhielte sein-e Tochter in zwei Monaten zu heirathen.« Mes. Weaoer schien entsetzt. »Ich iveroe selbst mit Papa spre chen,« sagte sie, »vies inusz ein Mißver ständnisz sein —- und es wird sich auf lliirenk Bald indeß fand sie auch, daß tein Mißverständnis oblag. »Die Sache ist für mich erledigt, « schloß das Familienoberbaupt seine Erklärung, «und ich will nichts mehr davon hören.« Auch Else gegenüber der er nie ei nen Wunsch abgeschlagen, blieb Papa diesmal unerbittlich »Aus-wein wünsche ich, daß Du Allei bereit hast, nächsten Donnerstag mit nach Fairview zu reisen. Die Landschast dort ist so wunderschön, daß Du alles Andere vergessen wirdsi.« »Bergeissen, nie, Papa! O, das bricht mein zi« m »Untinn, o was bricht sich nicht so cht.« Pape-, dars Frank nicht. »Nein! Ich will seinen ;iamen sinerbaupt nicht mebrw hören! Gelf zu Bett nnd oetgsaäicht , Donners stag esertigat In Ms Reschtes in de- kleinen Wi e ten W zis- istd Ies usw beide-m Wich Lieben h »Das sang-it thun, Zeanti« te - send. Tod-in Papa bat kein Recht, unser Veider Leben nnaliidlich zu machen,« entgegnete der Eefragtr. »O Fragt, wie soll bat enden?« »Mit der dochseih Else.« »Aber wie, Frant, wiek »Sei-s uns zum Priester geben nnd ohne Papaj Erlaubniß heirathen. Wir sind Beide-volljährig . . . ." »Schrecklich!« »Was ist daran schrecklich? Das kommt heute täglich dor, sogar in den allerbesten Kreisen, und erspart zudem Geld und Zeit.« »Aber was Jviirdest Du von mir denken?« »Daß Du das süßeiie Geschöpf auf Erden bist.» »Es gebt nicht, Iman »Warum nicht? Liebft Du mich nicht, Else?« »O, Frank, das wriszt Du boch.« »Du lennst mich, meine Familie, meine Einkünfte, meine guten und meine schlechten Seiten . . . .« »Aber Papa . . . .« »Der wird sich schon zufrieden ge ben. Er hat tein Herz von Stein und lann seinem einzigen Kinde gewiß icht lange grollen.« »Sollen wir Mama fragen . . .?« »Unte: keinen Umständen! Laß uns morgen heirathen unso Alles wird glücklich enden.«' »Wie Du willst, Franl,« sagte Eise, ihr Köpfchen an des Geliebten Brust legend. »Mein tapfer-es Mädchen und mor gen . . . . mein Weibchen.« Ein »Guie Nachti« unter Thriinen und Küssen, und bald schwebte der Traumgott über dem Weaver’schen Hause. I s I Beim Frühstückstisch ward nichts von den Vorgängen des vorigen Abends erwähnt. » Gegen zehn Uhr ging Else aus. Sie traf Frank, wie verabredet, bei einer s reunoin, welche die beiden zur »Ein) all« bealeitete, woselbst die Trauung vollzogen wurde. Eben schickte sich das neuvermiihlte Paar zum Gehen an, als ein Bote mit einem Brief erschien, der die Ausschrift trug: «Mr. und Mrö. Frant Wills«. «Papas Handschrist2« sagte die junge Frau erbleichend. Frant össnet das Kouoert und las: Meine lieben Kinder! Herzliche Gratulation zur Verwis lung· Alles verziehen. Kommt in die Arme Eure-L liebenden Vaters. M. H. West-er. Der junge Ehemonn und sder Al derman blinzelten sich beritkinbnißooll ZU während Eise vor Freuden in ’ ’ hriinen ausbrach Noch wenigen Minuten lag sie in den Armen ihres glücklichen Vaters. Als Mrs. Wer-wer von den Vorgän- 4 gen erfuhr, lonnte sie sich— vor Entrü stung kaum fassen. »So! Vermiihlt ohne mein Wissen!« ries ste. »Ich verweigere meine Zu- « stimmung.« l Weaver brach in Lachen aus« ; »Thu doch nicht so, Altchen,« sa te( er. »Es ist allright wohl und gut. ch : werde dem jungen Paare ein nettesi Häuschen einrichten, wo es glücklich und zufrieden teben konn. Aber ich konnte mir doch wegen der hochzeits oorbereitungen nicht meine einzige Er holung-steife, die ich seit vier Jahren habe, verderben lassen. Nun gehen wir Alle zusammen, Rinderchem Donner stag reisen wirt« -—-—-—-.-. Bei einem berühmten Arzte. Jm Wartezimmer einer medizinischen Autorität. Eine Redeue der Patienten. Geduldproben. — m.—« L!- okt, L-« L , ,P, , , ,k k-— Wcllll Llc Uulscll Ucvluhkll Uus Uclll Felde unter der hano des Schnitters fallen, dann winkt auch den großen Jüngern Aeslulaps, den wahrhaft be rufenen uno den von der Mode er- s nannten Autoritäten die goldenes Ernte. Zioar reißt der Leidenssaden der Menschheit niemals recht ab; dass ungeheuere Heer der Krankheiten wiro vielmehr noch alljährlich um einige neu ; bestimmte Spielarten vergrößert, sos daß die Proceszsiihrung gegen die Dii ihr Spiel treiben, eigentlich ,:,u teiner « Zeit unterbrochen zu werden braucht. Sobald aber oie hochsaison naht und die Bäder oon den Patienten überflu- ! thei sind, dann erwacht die Lust zunH Leben noch einmal gebieterisch in allen ! denen, die eigentlich schon das Contoj ihres Daseins abgeschlossen oder we-; nigstens ihr Recht hieraus unter die! Rubrik der zweifelhaften Auszenstiindes gebucht haben s Schließlich Jagt sich oer Kranke im- ! mer wieder: »Ich habe meinen Pro eeß in erster und zweiter Instanz der loren Mein hausarzt hat mich nicht turtrt, der Badearzt erst recht nicht, ’ und die heiliiinstler, deren Recepte ich i unter der Hand, ohne da der eine vorn » andern wußte oerbraut thabe, haben ganzlich versagt. Also egen wir noch einmal bei einer Autorität Revision Segen das Urtheil ein. Der Professor - versieht mehr als sie alle zusammen. Er wird mich heilen!« » vSo haben wir also das Schauspiel, ßdie ohnehin schon in jeder Jahres zeit iidersiillten Sprechzimmer medieis . gEkanchirmsm Autoritäten in diesen Tagen statt werden nnd da sich ein gol liber die er senen Cap a Mitte-M ern-M der itpot heseugtend ans See as,e aberman inert tca Wien auch oersistniesd ansi ihre eigenen Nerven lsirles muß. Um 3 Uhr Nachmittag ist die Sprechßunde angeseht Der Patient, der ein dunkles Ahnen hat, das auckl noch andere Leute so scheit sein wer den« den Derrn Prof or aufznsuchem besteigt mit natürlicher Seh auheit schon um 22 Uhr einen Wagen, so daß er piinttlich um 3 Uhr in dem elegan ten Weiten von Berlin landet. Er hat eine Empfindung als ob er vor Ge richt seine eigene hoffnungslose Sache vertreten solle, zieht aber herzhaft die Klingel und wird sogleich von dem uniforniirten Diener verbindlichst in Empfang genommen. aHerr Professor zu sprechen?« »Ge wiß!« »Na, ich komme wohl sofort vor?« Auf dem glatten Diplomaten gesicht erscheint ein unmerkliches Lä cheln: »Es find schon dreizehn Pa tienten dal« Dabei wirft der Gallo nirte einen Blick auf die Garderoben ständen die mit eleganten Kleid-angs stiicken bedeckt sind. »Und ich glaubte zu friih zu kommen!« Mit einem klei nen stolzen Vorwurf belehrt ihn der andere: »Man geht niemals zu früh zu einem so großen Professor!« Jn diesem Augenblick schellt es. Eine ganze Karawane Patienten begehrt Einlaß. Schnell in das Sprechzimx mer hinein! Denn hier geht es, wie in her Rangliste, immer nach der An ciennitiit. Die Augustsvnne versucht just trotz des Aergers, den sie mit vem neidischen Wollengesinvel hat, ein wenig zu lächeln. Sie übergiefzt einen Augen blick den großen Salon mit ihren hel- » len, blendenden Strahlen, daß die Pa- « tienten, die still vor sich hinsehen, ver wundert die Köpfe heben und auch ihrerseits ein kleines, gequältes Lö cheln versuchen Man. ist an· dieser 4.-.I-.. Olcuc clslcylth qu uuunuuuuuuu Besuch eingerichtet. Auf dem Tisch liegen amerikanische und englische Journale, auch eine Sammlung fran zösischer und russischer Zeitschriften ist vertreten. Den Leidenden soll das Warten nicht lang werden, und sie wird ihnen doch so schwer die Warte zeit, so herzlich sauer! Der Patient, auch der Phlegma tischste empfindet dieses Harren und Bangen an der S welle des Mannes, der ihn mit zwei orten selig sprechen oder um Tode verdammen kann, als eine rt Galgen- und Gnadenfrist. Jn diesem Zimmer aber sihen fast ausschließlich nerviise Menschen zu sammen, die bei der ihnen auferlegten Geduldprobe zielbewußte Anstalten treffen, um aus der Haut zu fahren. Erregt waren sie eingetreten mit einer sorgfältig vorbereiteten Rede fiir den herrn Professor, und seht wird ihnen das Concept durch die lange Wartezeit verdorben. Nachdem sie sich in ibr Schicksal ge funden haben, wozu die Nachbarschaft so vieler Leidensgenossen immerhin beitrögt, treten sie in einen dorsichtigen Gedantenaustausch mit ihrer nächsten Umgebung ein. Nun ist es streng un tersagt, Gespräche über Krankheiten im Sprechzimmer zu führen; ein ge druckter Anschlag weist hierauf noch besonders hin. Aber wer wird sich Poch dieser Richtung beeinflussen las en. Ein Herr aus Südrußland, vier schriitig und von blühender Gesichts farbe, bricht zuerst den Bann« indem er in gebrochenem Deutsch iir sofor tige Abschassung seiner Kop schmerzen plaidirt, deretwegen er schon drei Uni versitäten des Auslandes in Bewegung gese t habe. Nach ihm nimmt eine Lan smiinnin das Wort, die expres-, vom Schwarzen Meer hierher getom men ist, um einer Neuralgie ledig zu werden. Man sieht die Sprecherin zuerst gar nicht und hört nur einen leise tlagenden Tonfall, eine Art Wel lengepliitscher, das aus einer anmuthig gestellten Gruppe hervorrieselt. Diese mir-is sobildut mm ni» um«-Histor Mädchengestalten in russischer Natio naltracht, einer älteren, modern gehal tenen Gesellschastsdame uno eine-n bunt costiimirten Dienstmädchen un bestimmter Nationalität. Der Chor dieser Sterne umgiebt zärtlich die lei oende Herrin, die lanasam aus einem halben Dutzend Konstiicher herausge schält wird und sich dabei als eine aparte Blonoine mit Trost verlangen den Augen zeigt. Ein junger, über schlanter Herr mit hohem Stebtragen, secessionistischer Trauerrravatte uno unzusrieoenem Gesichtsaugdruch wirst halblaut in gutem Berlinisch die Frage aus, ob diese aroszartige Begleitung in das ohnehin überfüllte Sprechzimmer eigentlich nothwendig sei, wird aber von den entrüsteten Blicken der Mehr heit, die bereits fiir die schöne Russin schwiirrnt, einfach niedergeblitzL Der iiltere Gentleman, der in einer Art Radsabranzua mit Kniestriimpsen und kurzem hol-it, den Kon in die band gestiiht, lautlos vagesessen, er bebt sich da plötzlich brüst, indem er seinem Gegenüber in englischer Spra che zuruit, daß er morgen wiedertoms men werde. Er halte ei vor Aufre gung nicht mehr aus. Sein Pia wird von einer im Sturmschritt ein reten den, etwas salopp getleideten Dame reisen Jahrganges eingenommen, die sosort einen Vortrag iiber ihre Lei denigeschichte beginnt und gleichzeitig die Ansicht der Anwesenden iiber das zu zahlende onorar zu erforschen sucht. Als i r Geaeniiber, en vor nehm autsehender Weißt-roh entschie-; den til-winkt murmelt sie ärgerlich» das sie nicht Rothschild« ei. Sie« Zssnet dann mit· Bedeutung i re hand- ; tasche nnd beginnt Ia e u machen..f « Inzwischen sfsnet b Sitte mai S e immer suin Barte ins-er in tlefitnePZwtschemäunien tne ster telstuude wird durchschnittlich von se der Consultatien in Ilnspruch genom men. Die abgefertigten Patienten werden dann durch einen direkten Aus gang abgeschoben, lehren aber zuweilen noch in das Sprechzimmer zuriich wo die Angehörigen harren. Aus diesem Wege erscheint auch ein junges, beschei den gekleidetes Mädchen, das ihre Mutter abhalt. Mit einem Seufzer fragt die Frau: »Na, was t er ge sagt?« »Ich soll erst den a en in Ordnung bringen und tilchtig ustern und Caviar essen!« »Ach du lieber Gott, so reich sind .wir nicht!« »Ja, er meinte auch bald, hering thäte es schliesslich ebenso gut. Es wiirde schon alles richtig werden, ich müßte sberodte Vorschriften befolgen!« »Hast Du ihm die 20 Emmchen gegeben?« »Er fragte nach meinem Berufe; als ich ihm sagte, daß ich von meiner handarbeit lebe, hat er das Geld zurückgeschoben Jch solle mich nur pflegen!. . .'« Eine M trone hat diesem halbge sliisterten espriich mit großer Theil nahme zugehbrt, dann weilt ihr Blick wiederum aus ihrem Gatten, dem ver grämt aussehenden Manne, der das Haupt tief aus die Brust sinken läßt und zu schlafen scheint. »Er ist so mitbe,« sagt sie entschuldigend, »wir sind die ganze Nacht hindurch gefahren und seit drei Tagen aus der Reise. Der heutige Tag ist unsere letzte hoffnung. Wir sind teine reichen Leute« haben aber alles versucht, dass mein Mann wieder gesund wird. Es ist doch zu schmerzlichL . .« Eine Pause der Rührung und des Mitleids. Jedem scheint sein Leid tlein neben dem des Fremden. Doch schon sorgt eine altedehrwiirdige Dame k!(.-S---2 sur unt-Inang. »Hu-o iuur nur-gru nett vom Professor, dafz er von dein Fräulein lein Honorar genommen hat. Wie Sie sehen, bin ich ganz einfach angezogen. Als ich vor einiger »eit einen anderen ersten Spezialarzt auf suchte, sagte er mir, sobald ich in das Zimmer trat, daß es bei ihm so und soviel lofte. Seine Zeit wäre kost ’ bar; ich dürfe die Bemerkung also nicht übelnehmen. Wenn ich aber ln seine Politlinil kommen wolle, erhielte ich gratiz denselben sorgfältigen Rath. Jch habe ihn jedoch über meine Zah lungsfähigleit beruhigt!« Seit ils Stunden hält der große Arzt nunmehr Sprechstunde, zuweilen macht er eine Erholungspause oon we nigen Minuten, dann bittet ei den nächsten Patienten einzutreten. Aber schliesslich erlahmt auch seine Kraft; als die Uhr aus Acht zeigt, it noch saft ein Dutzend Besucher im prechzink mer versammelt. Die guten Leute Find vollständig nieder eschlagen und a ge spannt. Sie rii en unruhig mit den Stühlen, mischen sich die thränenden Augen und gähnen langgezogen und erschütternd. Es tribbelt ihnen liber dies in den Knietehlen und sie verlan gen aufgeregt die Entscheidung um sei den Preis. Da erscheint pliiglich der Gallonirte und verkündet: »Der herr Professor ist so ermüdet, daß er die Herrschaften auf morgen vertrösten muß. Jch werde Vorsorge treffen, Ida sie dann in erster Linie an die Re he tommenl« Spricht’s und ver neigt sich mit Würde. Der zule t obgefertigte Patient ist inzwischen n das Sprechzimmer zu rückgelehrt, wo er mit Eifer seinen Spazierftock sucht. Sein getöthetes. ftrahlendes Antlitz fällt allgemein auf »Sie sind gewiß beruhigt worden, dasz Sie ganz gesund find?« »Nein,« ant wortet der Gefragte, ein sodioler Ost preuße, »das ist es nicht! Jch habe aber wieder mal recht gegen meine Frau behalten, die sich immer als Me- - dicinalräthin aufspielt. Sehen Sie, meine Herrschaften, ich habe doch einen Gekos-Klopf« ' ".·-".—-k-«--- — Museumopefh Seit einiger Zeit wird an verschie denen irn Centralniuseurn zu Athen be findlichen aniilen Bronzestatuen eine eigenihiirnliche Erscheinung beobachtet. An Der Oberfläche nämlich treten braungriine over grüne Fleaen aus« die. anfänglich tlein und unbedeutend, sich schnell ausbreiten und ganz den Eindruck einer Blatterntrantheit her-— vorrufen. Eine sachverständige Un tersuchung dieser eigenartigen Erschei nung hat festgestellt, daß die Statuen von der sogenannten »milden Farina« oder Kräfte Aug-rat befallen ind, ei ner Kranibeii, ver —- rvie es scheint — alle in Bronze vererviaten Götter und halbgötter ausgesetzt sind. Jn der iighvtischen Abtheilung des Musenmi ist vie Krankheit bei drei werthvollen Statuen bereits in beventlichem Grade vor eschriiten, bei mehr als zwanzig ist Fie mehr oder weniger ausgebreitet, bei anderen Sälen des Museumä sind ebenfalls verschiedne antite Brvn ege genftiinde, wie Jnschrifientafeln, ta-« tueiten und dergleichen von der Krani heit start angegriffen. Nach Aussage der Fachleule unterliegen dieser «Bla tern rantbeit« hauptsächlich solche Bronzestatuen, die lange Zeit in salz haltigern Boden vergraben gelegen ha ben, und nach ihrer Auffindung unbe sehen im Museum Aufstellung finden. Durch bat lange Liegen in salshaltiger Erbe wird eine chemische Verbindung zwischen Kupfer und chlor hergestellt« welche sich in griinlichen Flecken an ber Oberfläche der Statuen bemerk bra macht und man mal lehr rasch, manchmal erst« na ngerer Zeit die Antiquitäten in taub verwandelt» koste-Mich gelingt es her Ithener u midertpaltun , die meiste iblatterntranten It tuen su retten. ·