Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 19, 1902, Image 7

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    - e Ihn-e sitt für spie-teile intd
OWOZOO
«Vor einigen Jahren befand ich mich itiiter
s- er Partie, welche eine lange Tour out dem
· ein-d zu unternehmen denbsichtigte,« sagt
L Taylor von Ner Alberti-. Vradford
-nnty, Pa. ,Jch erkrankte plötzlich an
landöe nnd war daran, die Fahrt sinnig-.
n, als Editor Ward vom Litceyoillr ,Met«
nger"' mir rieth, eine Tons vnn lldainder
in's KoliL llholem nnd Tiarltoe Heil
litel i(.’linml)e-i-lnin·.ii ( Mir-. ( ’lmls-r-knriil
Hanslmon Rummlyt isintniiehnicth Ich
aufte eine pflafche nnd nsilnn zivri Tosen ein«
fne, bevor wir mittiinclzem nnd eine- während
er Fahrt. Ich beim-to die Fahrt ertolgreich
nd vrrloiirie seini- iigend welche üble- Wir
ung Letttcn Sommer mnr ich wiederum dei
alte vollitäiidlg erschöpft ni Folge eines An
lles von Dosentertr. Jch fautie eine Fla
e von dem nämlichen Mittel, nnd vieles
stellte mich-eine koits wieder her.« Zu
kaufen von : . W. Bucht-ein
023430 von ein«-g- imip New
York mw zurück
I er dle Nickel Plate Not-d am 8., 4«,
« nnd 6. Oktober, mit Gültigkeltsdaner
Ut- das Verlassen New Yorkg bis lit.
Oktober IMM. Drei Züge täglich, zit
. Linsenlrenden Stunden. Vesttdiilirte
E.Cthlttfwiinqoriz. Amerikanlfche Ehrb
« s· ablzeiten, rangirend im Preis von 35c
ts It .00 werden in den Spetfewoggons
r Nackel Plate Road fervirt, ebenfalls
ahlsellen o la trat-te. Chicago Der-ot,
trifon Str. und 5te Ave. City Ttcket
fsice l ll Adams Str. Telephon Cen
.-l 2057. Schretbl tin John Y. Cata
n, Generalagent llss Adams Str»
iicogo für Näherell. 2— 5
Ekcutflouen
nach isaiiioeniem dein pacififchen Nordweiien
nnd zwischenliegendein Iekkitoriiimiiber
die Oft-nnd Island .Itoiite.
Jeden Tag während der Monate Septem
- et nnd ckiodek, 82500 nach Los Angeld-,
sal» Wortlaut-, L ke» lacoina und Sentiie,
« . afh. — 022 00 nach Helena nnd Wink-,
; -Mont.. Ogden und Salt mie, Utah-Roten
: nach Zwiichenpnntten nicht hoben feiii Na
hetes eifimoige man fich beininächiien Eigen
ten oder wende sich an
S. M. Adiit,
General Paifagiek ingeni, St. Joseph, Mo.
C. A. K.
Greutsion nach Wash
ington. D. i.5., iidek die 31 as
· Union Pacific Bohn. ·
Begebniß:—thional Eneampmeni, Ums-d
Aimo oft e Nevublie.
Rom-ON- (ioas weniger wie die Hälfte
ist: für die Rund-fahrt
Verkaufsdaten :—2. bis 5. Oktober
Gut für Rückeht bis zum s. Rovember.
Lilien-le Uebeklieg-Pkioiiegien.
Iicketi verkauft via alle Renten.
Für Näher-es sprecht vor in der Union Pacisic
Ticketoffiee oder fchkeibtan
W. D. L o u Ei, Igent
010.00 nach Voftou nnd zu
en«—819.00
über die Nickel Blute Rock-, 7· bis II.
Oktober, gut für Rück-esse bis 12. No
vember, indem man die Tickets fn Bofton
deponitt und eine Gebüht von 50c ent
richtet Täglich breiZüge, durchgehend
T vefiibnlikie Schlofwaggong befördeknd.
Jndioiduelle Clubmabiieiten, inngikenb
. Preise von Söc bis di 00 sekvikt in
den Speifeivogen bei Nickel Plate Routi,
ebenfalls Mohlzeiten a ln cui-lex Cin
Ticket Office 111 Adams Si., ichicago
Wolle Information bekommt innn von
spgZohn Y Calahan, Geneialngent, litt
damit Stk., Chicagm »z-«
Hat not-e umn. sum Mpvet w
werden.
Joih Wesihafek von Loogootee, Tini-» ist
ein atmet Mann, doch, fagi er, möchte et
nicht ohne Chambekiaiii’s Schmerzensbaliam
- (cbcwbekls1n’s Pain Pairu) fein und wenn
die Fin e fünf tollen-s kosten würde, denn
er, der schmerzenidalfqm hat ihn davor be
s- wehrt. zum Krüppel tu werden« Kein äußer
- liches Mittel kommt diesem Linn-unt leich
s. gegen steise und geschwollene Gelenk, zu am
« mensezagene Musketn, steifen Jckackem Ver
f renkungen und rheurnatische nnd inuskulöse
Schiner en Es hat auch zahllose Falle von
sheilioeder Lähmung iurirt. Zu verkausen
von I. W. Buchhest.
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Wai- Mesomvselsnlmnerwssrbt
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n den deutschen· amtlien rincalns und Um
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Dr. RIOEARD BBBITT
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is Tse einxge Person in Grand Island die ein
iplom einer Leierakzneischnle
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Decandelt alte Hatt-tosen
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Y Grand Island, - - - Nebraska.
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.««·« Wein u. Bier
Wirth-checks !
me Weine und Linnean
stets varessbig
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sitt hin sie-W ·
Æcfit M, Ies.
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Fast mich .....·T.:.
du I. sank
Laßt M der Weit mein Tieisies W Wh
WI
Seitob rnitl- ichweiqend meine Wege gehn-·
anörist ich cis ch mein Herz zu offenbaren,
Und wöhnm tin-. ins Heiiiqste Zu sehn,
Ihr würdet nicht,1hr konntet nicht verstehn,
Laßt mich allein.
Und mag ich still gelassen euch erscheinen
Und hurtt one ltu e noch io friediich Var-,
Entflieht die Seele, imnm sich nuezuweinen
An stillverlmmnem, emiamem Altar,
Davor sie opscrt-—opiekt immerdar,
Laßt mich allem.
Noch gieißi nnd glänzt ringsum ein Sonnen
weben,
Es lacht nnd lockt das Glück landauey land
ein,
Ihm nacht Ihm nach, euch jubelnd auszu
leben,
Mich aber satt am dämmersiillen Schrein,
Dem Leid Komm-dies dunkle Leid ist
mein,
Laßt mich allein.
Ver Caboclo.
Instinnifche Reisen-irre non Acri M.
Von Cutiiyba, der Hauptstadt des
hrasilianischen Staates Parana, fuhr
ich mit ver Gebirgsbahn hinabnach der
Küste, nach Paranagua· Jch kenne
wenige so reizende Strecken, und außer
der Bergoahn von Siliguri nach Dar
jeeling im Hirnalaja keine so interes
ante Durchfchneidung eines Urwaldes.
kircilich habe ich Diese herrliche Strecke
auf die denkbar günstigfie Art befah
ren, auf einer Draisine. Der deutsche
Bahningenieur Lange nahm mich mit,
wir jagten die vierzig Kilometer von
Ponte rosso nach Motten-g miteinander
YIIUIU UND Icglcll Utlltcl clliclb dJUYclP
unterschied von neunlnmdertsunfnnd
fünfzig Meter zixriict. Tag war wun
derbar. Ta habe ich die großartige
Schönheit der Serra da Gracir-sa, einer
wildron.antischen Gebirgslandschaft,
sowie die unvergleichliche Eigenart des
brasilianischen Urwaldes erst recht er
kannt. Manchmal ließen wir den kurz
vor uns abgesahrenen Zug, in dem sich
auch mein Gepäck befand, weit voraus
eilen, dann jagten wir mit der Schnel
ligkeit eines Blitzzuges wieder nach.
Brsweilen hielten wir an besonders
günstigen Printten und genossen die fes
selnde Aussicht. An den Felsabhängen
des romantischen Marumpn vorbei und
itber seine wilden Schluchten hinweg
sausten wir dann wieder nach, um den
Zug noch einzuholen, ehe er die Ebene
erreichte. Es gelang. Während der
vollen Fahrt schlossen wir dicht aus, er
rissen die Pusser des letzten Wagens.
gielten uns sest, ließen uns noch vier
Kilometer in der Ebene schleppen und
kamen aus diese Weise zugleich mit dem
Zug in Morretes an.
Jch begab mich in das erste hoteL
um hier zu warten, bis ich mit dem
Küstendampser nach Santos weitersahs
ren tönntr.
HoteU Du lieber Himmel! Das
Ding tann man eigentlich nur einen
Sta’l nennen. Aber es gibt nichts an
deres in Paranagua. Also: »Ninn in
die Fiartcsseln!« Der Besitzer empfing
mich, indem er mir sreuntslich seine
breite Tatze bot. Er ist ein freigelasse
ner Negerstlave mit dem schönen Na
men Tristan, d. h. Tristan. Sein An
zug bestand ans einer those von uner
llärbarer Farbe und'dem ossen getra
genen Hemd, das vor einigen Monaten
vielleicht weiß war. Dementsprechend
zeigten sich auch die iilirigen Hotelange
hörigen, sämmtlich Neger, und dazu
passend waren ebenso die Räume. Man
zeigte mir mein Zimmer.
,,Jn dieses Stintloch soll ich hinein!
No, Tristao. Daraus wird nichts.«
ch sprach italienisch, das er gut ber
tand.
Nun führte man mich in ein ganz
leeres Nebenhcus Da stand in einem
Dienen-I- Oins ROHR-ins nnd jin Stuf-if
Das genügie mir. Jch machte es mir
mit meinen Decken gemüthlich.
Abends raschelte es im Garten. Jch
forschte, was das war. Bei meinem
Erscheinen flogen vier große Urubu auf.
Man nennt sie in Brasilien ,,schwarze
Polizei.« Es sind Aasgeier, die nie
geschossen werden dürfen, weil sie die
Städte und Törfer von Unrath säu
bern. Jch hatte sie Leim Verzehren
eines todten Hundes gestört. Als ich
in mein Zimmer zuriisaeiehrt war,
hörte ich, Das-, sie wiederkamen und in
aller Gen.k.iil)—.sruhe ihre Mahlzeit fort
senten.
Ich trat in den »Speijesaal« deLs
»Hotelv« Crit-r « i kntstte mich aber
an die veri ii rcnkn « esszijije von Jwie
bein, rankikspi ;?;:1, kauleni Fleisch
u. i. i.1.ae..r..;1i..« sent-: ic« hatte Hun
ger, nnd and-rein neu es nia)15. Man
wies mir meinin Wut- an. Jin Hoiel
Tristan Irerden ?.. I tin-ins «r an jedem
Ersten dec- Monztsz nettes-Hielt Man
schrie’s vier sfcksik den Eli Mai 1902
Wenn man :!«:if·. Tit die Wcziilianer
essen, dann terms-a man sich einen Be
griff Usn jzpnsicncs neincg Tifciituchs
zu mai-tut Jas erstand den Kampf
mit Hundcrien Don Fliegen siegreich
Und siccherte an Len mir gereichten
Speisen hernnn Fische und Same
rons, d. h. große Kral: Den, waren gut
Alles andere-sich weiß nicht, ioie es
schmeckte. Es widerstand mir. und ich
soc ie keinen Versuch damit. Zum
hatte ich noch Schoiolade bei mit.
Das gerät-sie
Nach dein E enit be ab ich mich auf
dies s enzia der en.ampier »Wann
Wderust Dampferi«
Ists Gäran Eritissivoi
den«- uth sitz-; ee hat diei sage
-«-- -- pp -.
immelt Da soll ich Lrei Tagebei
ao uwohnen! Das geht nicht!
LJchsu am nii sten Ia nach Mor
ne Wa erfahrt aus
dem Cubatao in den Urwald zu machen.
Arn Ufer kamen sosort einige Schif
fer, zeigten ans ihre anr- einem einzigen
Stamm gefertigten Kannots und boten
mir in portugiesischer oder italienischer
Sprache ihre Dienste an. Weiter rück
wärts stand in einein Kannot ein etwa
dreißig- bis dreinnddreiszigjädriger
Mann. iITr sah ganz anders wie die
Uebrigen aus, viei ernster, fast möchte
ich sagen würdiger. Ein brauner Voll
bart umrahinte ein männlich schönes
Gesicht von sonnenverbrannter, aber
doch weißer arbe, seine Haltung war
stolz, nnd s ne wie bei den andern
Schiffern nur aus Hose und Hemd be
stehende Kleidung erschien reinlicher
und ordentlicher. Auch der breite
Stroh nt stand ihm gut zu Gesicht.
Der ann gefiel mir. Jch rief ihm
über die Uebrigen hinweg aus italie
nisch zu: »Wollen Sie mich um sechs
Mille Reis etwa drei Stunden lang
stromauswärts in den Urwald sahren
und so rechtzeitig zurückbringen, daß ich
den Zug erreiche?«
Mit höfliche r Handbewigung zeigte
er aus den Sitz in seinem annot und
spra nur: »Bitte, Signor!«
J stieg ein, setzte mich, und wir
fuhren los.
Was ich bei den Bahnsahrt gesehen
hatte, war herrlich gewesen. Was ich
aber jetzt erblickte, das waren Märchen
bilder, das war zauberhaft. Drau
ßen im Ozean herrschte Fluth. Die
machte sich durch die ganze Bucht von
Morretes fühlbar-. Sie starrte den Ab
fluß des tiiio (711batao, er stand still,
tun cuituzcn ttuusrur Irut Mensch aus
einem vollständig klaren Spiegel fuhr
ich wie in einem Geistertahn dahin.
Mein Schiffer sprach tein Wort und
ruderte so still, daß man kaum einen
Schlag vernahm. Da zogen rechts und
linke Bilder an mir vorüber, deren
wunderbare, seenhaste Schönheit ich
nicht annähernd erschöpfend beschreiben
kann. Eine solche Ueppigleit des
Wachsthums ahnt man bei uns ja gar
nicht« Jst dies Wald? Nein. Es ist
ein dichtes Gewebe, ein bunter, gewirk
ter Stoff von fünfzehn und zwanzig
Meter Dicke, es ist ein Kunstwerk einer
überreichen, strotzenden Natur. An
fangs herrschte noch der Mangebusch
bor. Dann kamen Königspalmen,
Bambus und Bäume, die zu unterschei
den bald nicht mehr möglich erschien.
Sie waren über Und über bedeckt mit
Qrchideen und Bromeliaceen. Darüber
und darunter lagen dichte Netze von
Lianen oder hingen wie Schleier herab,
wergpalmen, wilde Bananen- und
aquararohrbüsche strebten empor,
Schilf und Röhricht aller Art drängten
sich dazwischen, ganze Teppiche von
herrlichen herzblättern hingen herab,
und Mangebäume tämpsten sich durch.
Leicht glitt das Kannot dahin. Ein
schwarzweißer Adler treiste über mir.
Die und da strichen Wasservögel mit
hochrother Brust über den Fluß, Papa
geien flohen ireischend davon, andere
prächtig farbige Vögel zogen über mich,
schillernde Kolibris und Schmetterlinge
schwirrten über leuchtenden Blumen,
das Ganze erschien mir wie eine Fahrt
durch eine paradiesische, vorsmtfluth
liche Landschaft.
Da tauchte eine kleine Lichtung auf.
Dort wuchsen Bananen und Mai-J. Jch
sah ein mit Palmenblättern gedecktez
häuschem so wie sie die Halbindianer
oder Neger auf den Ansiedlungen be
wohnen.
Plötzlich sprach mein Schiffer, und
zwar wieder italienisch, zu mir: »Herr,
hier ist iiiein Haus« Wollen Sie einige
Früchte nehmen? Jch würde gern etwas
ausruhen, ehe wir zurückkehren.«
Jch sagte zu, er fteuerte an’s Land.
Da erschien eine ausfallend hübsche Ne
aerin mit zwei Kindern an der band
und rief dem Schiffer etwas zu. Es
war portugiesisch. Jch verstand sie
nicht. Der Mann antwortete, worauf
sie im Haus verschwand. Die Kinder
blieben stehen, und drei andere, noth
diirftigst betleidet, lamen hinzu. Das
Kannot hielt, ich stitg an's Land.
Jubelnd legriifzte die Kinderschaar,
das älteste mochte acht Jahre alt fein,
den Vater-. Er entschuldigte sich, schickte
sie weq und führte mich in sein Haus.
Wie reinlich es da aussah! Ein
Tisch stand in der Mitte, darum sechs
Stühle, von einer Ecte zur andern hing
eine Hängeinatte, und der Blick in die
Nebenstube und in die auf der andern
Seite liegende Küche lehrte mich sofort,
daß auch dort eine in solchen Hütten
sonst fremde lttcinlichteit und Ordnung
herrschte. Jch sah mich weiter um und
entdeckte zu meiner größten lieber
raschung in einer Ecke queraehängt eine
ganz gute Radiruna, die unsern Kaiser
Wilhelm ll. darstellte.
Erstaunt rief ich in deutscher
Sprache: »Wie kommen Sie zu diesem
Bildt«
Ohne eine Seiunde zu zögern, ant
wortete der Schiffer in tadellofem
hochdeutsche »Es ist ein Ueberbleibsel
aus besserer Zeit. Jch bin ein Deut
tchet—«
»Ein Deutscher! Wie kommen Sie
denn hierher in den brafilianischen Ur
wald?«
»Theils durch Verhängniß, theils
durch eigene Schuld.——Meine Frau
bringt Jhnen hier Bananen und Oran
en, mein herr. Wollen Sie sich be
ieneni« ·
Ich merkte, daß er nicht weiter spre
chen wollte, und naan einige der von
der N erin mir Intt ausgesprochener
Mieegargebotenen Früchte Mdrenb
I—
i
ich aß, fiand der Schiffer auf, ins M
Freie, und ich vernahm, dag er in
freundlicher Weise portugiesisch mit sei
nen Kindern sprach. Nach etwa einer
Viertelstunde kehrte er zurück und sagte
deutsch: »Falls es Jhnen recht wäre,
wollen wir weiterfahren. Wenn die
Ebbe kommt, ist es nicht mehr so
hübsch«
Jch wollte der Negerin etwas Geld
geken. Sie lehnte es aber ebenfo ent
schieden ab wie ihr Mann.
Jch seiest in das Kannot, wir fuhren
ab, die Negerin und die Kinder wint
ten uns nach. Auf der Fahrt beschäf
tigte ich mich viel mit meinem Schiffer.
Wer war er? Er sprach aber kein
Wort, und ich halte eine gewisse Scheu,
ihn zu fragen. Zwei und eine halbe
Stunde vergingen. Wir waren wieder
nahe an Morretes. Da begann er:
»Wenn es Jhnen recht ift, landen wir
an jenem Hügel. Jch führe Sie auf
den Gipfel. Von dort haben Sie eine
schöne Aussicht und erreichen die Sta-«
tion noch schneller als vom Luni-angs
fteg im Ort.'«
Jch war einverstanden. Bald kamen
wir oben an, ein prächtiges Panorama
der Bat von Paranagua und Anto
nina lag vor mir. Jch feste mich auf
,einen Stein und breitete meine Land
tarte vor mir aus« auf der si mein
Stempel mit Name und Adresse efand.
Plötzlich zeigte der Schiffer auf den
Stempel und fragte: »Ist dies Jhr
Name?«
»Die-K
» eh kenne ihn gut. Jch habe man
ches Jhrer Bücher über den Krieg von
1870—71 gelesen, als ich noch deutscher
Offizier war.«
,,·L«;Zie, Sie waren deutscher Offi
zier?-«
»Ja, Herr Haiiptnx-.riii.«
»Und jetzt s.«
»Jetzt ein armer Cahoclo, d. h. ein
Lanvarlseiten ein Tagelöhner, eine Art
von Halbindianer.«
Er mochte in meinem erstaunten
Blick bie Frs Je lesen: »Was haben Sie
nur begangen, um so zu sinken?«
Da sah er mich fest an und fuhr fort:
»Herr Hauptmann, ich weiß aus Jhren
Büchern, wie Sie denken. Jch will
Jhnen meine Geschichte erzählen. Es
thut mir wohl, mich einmal auszuspre
chen.«
. Er setzte sich neben mich und begann:
.,, ch war der einzige Sohn. Meine
« utter starb früh, mein Vater war Ge
’ heimrath mit altadeligem Namen. ch
wurde Kavallerieoffizier. Leicht m
niges Leben, Spielen, Schulden,
Ehrenschulden, nicht ein eliiste Wechsel
und schlichter Abschied. Tag war mein
Weg. Mein Vater zahlte mir noch die
Reise nach Amerika. Dann verstieß er
mich. Allmälig hat er alle meine Schul
den ahbezahlt. Unser Vermögen ing
dabei drauf. Vor sechs Jahren ift er
aus Gram gestorben. Jch fuhr da
mals-es war 1892—nach Brasilien.
Da begannen hier die unruhigen Zeiten
der Revolution gegen den Präsidenten
Floriano. Jch meldete mich bei der Ka
vallerie in Licio, wurde sofort angenom
men und wäre sicher gleich llnteroffi
zier geworden, wenn ich portugiesisch
verstanden hatte. Jrh bemühte mich,
bie Sprache schnell zu lernen. Wäh
rend dieser Zeit erlannte ich aber, in
wag siir eine Gesellschaft ich gerathen
war. Eine scheußliche Bande. Es gab
dabei Verbrecher, viele frühere Negeri
; sllaven, nur ungebildete, rohe Burschen,
i einen wahren Auswnrf der Menschheit
tEineI Tags kam ich durch Zufall in
ldie Lage, ein Negermädchen vor Roh
theiten eines Kameraden zu bewahren.
! Die lieine Schwarze erwies mir von da
san viele Freundlichkeiten Sie wohnte
tin der Nähe der Kaserne bei ihren
! Eltern, armen Tagelöhnern. Fast täg
ilich brachte sie mir Obst und Blumen.
l ch gewann Zuneigung zu ihr. Einige
eit später fühlte ich mich nicht wohl
und wollte einmal spazieren gehen. Jch
weiß nur noch, daß ich nahe vor dem
bang Marias. so hieß die NeaerinJ
ohnmächtig umsiel. Später hat manf
mir erzählt, was folgte. Jch hatte das
gelbe Fieber bekommen. Maria sah
meinen Fall, stürzte auf die Straße,
schleppte mich trotz des Widerstandes
der Leute auf ihr Lager, wies alle Ver
suche, mich wegzutragen, mit Löwen
muth ab und pflegte mich Tag und
Nacht. Neun Tage lag ich bewußtlos
in ihrem Bett, süns Wochen dauerte die
ganze Krankheit, das treue Wesen
tauerte stets vor meinem Lager aus dem
harten Boden, sie lies; Niemand zu mir,
ohne Scheu vor Vlnsteclung sorgte sie
siir nsiety sie hat mich errettet. Im Fie
berspital wäre i«:'i damals sicher gestor
ben, wie die meisten armen Opfer, die
man dorthin bis-Inne. Während meiner
Reionvalegrenk lernte ich sie lieben. Sie
haben sie gesehen, sie ist jetzt die Mutter
meiner Kinder-, meine Frau, wenn auch
noch tein Priester unseren Bund geseg
net hat.«
Er machte einePause Da ich schwieg,
fuhr er sort: »Als ich genesen war,
kehrte ich zum kiteairsient zurück. Zwei
Jahre diente ich al» Reiter und Unter
ossizier. Als ich die portugiesische
Sprache verstand, wollte man mich zum
Ossizier machen. Jcli lehnte ab. Meine
drei Jahre, zu denen ich mich verpflich
tet hatte, mußte ich aushalten. Aber
länger bei einer solchen Bande zu die
nen, war mir unmöglich. Und Ofsizier
werden konnte ich nicht. Jcb hätte dann
Maria, die mir damals schon meinen
ersten Knaben geschenkt hatte, verlassen
müssen, und das verboten mir mein
erz und meine Anschauungen über
hre und Beet-U
»Das war brav von Jhnen.«
Sein Auge leuchtete bei dieser meiner
r
k f i
Unterbrechung-. De etne « «e r· mi
ier: Wir zogen n »e« . iicg g gen
die Empörer hier in Parana Maria
mit ihrem Kind machte, wie alle Solda
tenweiber nnd Soldatengenossinnen
sämmtliche Märsche mit. Sie hat Fa
belhafteg geleistet. Ein Krieg war es
aber nicht, nur eine Farce Endlich
1896, ioar er beendet, ich wurde frei.
Mit dem wenigen Geld, das ich mir er
spart batie, erwarb ich das Recht-, knick
hier im Urwalo anzusiedeln. Ta leben
wir nun im sechsten Jahr. Anfangs
aßen wir Waldbeeren und einige Ba
nanen. Jch arbeitete als Lastiriiger in
Morrete5. Seit mehreren Jahren geht
es uns besser. Wir bauen Bananen,
Mais und Gemüse, verkaufen diese in
Morretes, und ich verdiene als Schif.
ser oder sonstwie hier und da Geld.
Jch bin ein echter Cabaelo geworden.«
Er schwieg.
»Denlen Sie nie daran, nach
Deutschland zurückzukehren?« fragte ich
nach einer Pause.
»Noch Deutschland! Nein. Was
ollte ich dort, ein mit schlichtem Ab
chied entlassener Offizierl Und mein
Weib, meine Lebensretterin, die icl:
liebe! Und meine bergigen kleinen Mu
lattenlinder, die so sehr an mir hän
gen? Sollte ich die mitnehmen? Sie
sehen, es geht nicht. Mein Weg ist klar
borgezeichnei. Noch zwei Jahre Arbeit,
dann ljcke ich mir so viel verdient, daß
ich mir in einer der neuen Kolonien im
Cnriern Brasslirm ein genLigend großes
Etiick Land laufen kann. Dann werde
ich Kolonist, geht es mir gut, später
vielleicht Fazendeiro, und wer weiß, ob
ich mir dabei nicht so viel verdiene, daß
inb nmsi niplpn Wahn-n hnab viermal emai
Deutschland reisen kann, unerkannt,
zum Besuch mit meiner schwatzen Frau
und meinen Mulattenkindern. Das ist
mein höchster Wunsch, denn die deutsche
Heimath werde ich nie vergessen!«
Die Erzählung hatte mich bewegt.
Jch stand aus und gab dem Caboclo
meine Hand. Er drückte sie innig.
Dann bemerkte ich: »Ich danke Jhnen
für Jhr Vertrauen. Kann ich Jhnen
helfen? Jch vermag Jhnen eine kleine
Summe leihweise zu geben.«
Ohne Zögern entgegnete er: »Ich
danke Ihnen, Herr Hauptmann, muß
aber ablehnen. Jch habe mir selbst den
Schwur geleistet, nie mehr und unter
keiner Bedingung Schulden zu machen.
Zch werde auch ohne fremde Hilfe mein
iel erreichen.«
Jch gab dem Manne nochmals die
Hand, ohne ein Wort zu sagen. Jch
erkannte, wie ihm der Beweis meiner
Achtung wohlthat.
»Also kann ich gar nichts siir Sie
thun?«
Nach einer kleinen Pause sagte er
schüchtern: »Ja, Herr Hauptmann.
Schicken Sie mir hierher postlagernd
Morrekes einige alte Bücher, die sie
nicht mehr brauchen. Geistige Nahrung
fehlt mir so sehr.—Nun aber müssen
Sie gehen. Dieser Weg führt in zehn
Minuten zur Bahn.«
Jch wollte ihm sitr die Fahrt einen
zwanzig Mille Reisschein geben. Er
wies ihn kurz ab: »Ich kann nicht wech
seln. Sie haben hier ja kleine Scheine.«
Jch gab ihm die ansgemachten sechs
Mille Reis und notirte seinen ange
nommenen Namen: Federico Silveira.
»Sie sollen Bücher erhalten, leben
Sie wohl.«
Noch einen Händedruck dann ging ich
zur Bahn, er kehrte durch den Wald zu
seinem Kannot zurück.
Das war meine Begepnung mit
einem Caboclo in Parana im brasrlia
nifchen Urwald.
Gnteerrnkirase in Deutschland.
Es mag wohl in weiteren Kreisen
etwas unwahrscheinlich klingen, daß
man tn Deutschland lange schon, ehe
man an die Schaffung einer Flotte
dachte, das schöne Jnstitut der Gala
---kÄ--I- c-k-I-- L—A. .--L L-.I- Ist L-.-.
scllsssusk Uksknbsc WI, IIIU »Du, Isl- Uclsl
so. Als die Wildschützen in Bayern
vor hundert und etlichen Jahren wieder
einmal allzu üppig wurden-es war die
Zeit des berühmten bayerischen Hiesels
s—da ließ sich der Kurfitrst von feinem
Oberst-Jägermeister-Amt Gutachten
erstatten wegen Ausrottung dieser
Missethäter. Und darauf erging dann
unter dem :-’-L Dezember 1770 an ten
lurfiirsllichen Hofrath ein Reftrip
worin es l)cißt: »Turrhlaucht gedenken
keineswegs die Statut-I wegen derer
Wildschiitzen zu wildern, vielmehr zn
verschiirfen nnd nlit allein Rigur rul?
oxlsisurimnsm bringt« zll lrlsselu desj
halb hat der Vorscllcm kas, rie hat-i
tuirt oder ges ährlichen Wildsrisiitzen auf
die Galeere eonde1.«:i . txt-er en sollen,
nicht rnifzfal len, sind auch in kein linde
mit der iliepublik Venedig wirklich H
lorrespondiren im Begriff.« Was hier
erst eingerimtet werden sellfe, liesland
dagegen schon lange Vorher in Franken.
Von dort ist aus kesn Jahre OR eilt
Fall überliefert, das; ein Zieh, der
eigentlich »mit Ruthen auggestrichen«
werden sollte, in Wirklichkeit nack) Be
nedig gescli-lt wurde, wo deriei Ver
urtbeilte a: f er Ohr-m an lie R des.
bänke wissest-Athen die harte Rufst
arlscik zu leisten heim -,«1 der f.
wenig Freil«".l!ine r::-«l"e-e:-..r. t· in lnck
terer Fall iit uns dann ausz- i: «-. Nilu
1712 lieiasrn:, nu- in '..":i—:—f:::-H tr
früher einflußreiche He· de Friirxkl
wegen Wuchers nnd Lasterung d -
Christenthuli1s verurtheilt wurde, at- zi
öffentlichem Markte mit Rutlcn ge
strick-en und dann entweder den Bene
hianern zur Arbeit auf die Galeere
hergeben oder im Lande in ewige Ge
tmentchtt seiest ev werden
Bleibt iiils gleich.
Jin Sommer over Winter lbns
nen wie an
shenneaiismnz oder Renknlgie ·
leiden, in Folge plbtzlicbek
echsel in ver Temperame.
Wechsel des Klinme von
trocken zu feucht.
« St bleibt sich gleich
St. Jakobs Oel
im Sommer oder Winter ist
-s immer beeeitzu beilen, selbst in
bei schllnimslen Ferm, oder ln
s irgend einer Form, ch: onlfch
ovee akut, wird vie Anwendung
- - dieses berühmten Schmerzen-.
hellmittels von den besten Ek
« « folgen begleitet sein.
M
Zug dem Inferno-that
Feldwebelx »Was machen
Sie wieder für einen Unsinn, Haber,
Sie Wurzel allerkasernenhofbliithen?«
Gedanliensplilier.
Das Amte- Honotar ist ein Eingangszoll
fükE Jenseits.
Dem klugen Menschen gibt das Leben Leh
ren, dem dnnnnen DenkzetteL
Mancher hält sich für ein verkaniites Genie
und er—-verkennt sich leihst
Weil die Mitwelt ein so knkzes Gedächiniß
hat, pflegt sie Tenimiiler zn errichten
Da alles im Leben verändetlich ist, bat der
Unglückliche bessere Chancen als der Gliicklielir.
tht eines Knaben am’s Leber-.
Mit versammeln-r Familie, welche seinen
Tod nennen-hin- anfnmnd fein »Du-Ihn »in-«
Nin von ls Alten«-n tin dco Bote-U when
ttnn«1«1Ialnn, nm III mnq is Tlusns Txgtourry
int jclnmnmndm Dust-n nnd (s·1-Iällnngtsn
W holt-n, nbnldcte W. H. Bmmn von weg
oillc, sum , Lobesan-aus« nnolge von Anh
nt(1, aber dmc wunderbarl- Meomn arm nlmc
sofortige thbeutna nnd knrirtc ihn banf
N- tchrchtx »Ich t)c11)cjrtstjecse«)cachk tun-n
gesunden Schlai.« Ilehnliche Ivnnoerbate
Knren von Sti)ioi11ds11cl)c, Hnsteth Mk ältnn
am nnd Nrtppe beweisen seine beifmrllofe
Nnte für Dais nnd Ynngenlcidkn Warnu:
tnstes Moschen 5«c nnd Blle Brit befIaIchen
frej m It W. Buchhcth Apotheke-.
Burlingtvn Castel-let sNaten wäh
rend Septemver und Oktober
VonWatthsland,«1kcb., nach
Villings nnd Zwischmonnkten ...... 815 00
T«Iv!ngston, Logan nnd Wnnabar,
Montana .................... JA 00
Butte, Helena, Anaconda nnd Mis
jonla, Montana ................ 20 00
Spokonc, Wunsng nnd Wenotchee,
Washington .... ............. 22 50
Portland, Tactnna, Seattle und an
dere Pactnc Küstisnpnnkte ......... 25 00
Sun Franctscm tsos Angeln-s, Lan
Tit-go. Samnnento nnd andere
Punkte m lsaliiotnien ........... 25 00
sitt-dunkle Roten nnd auch In Kraft nach
Punkten in Montana, Jdatzm Washington
nnd L kcgon die oben nicht angeführt nnd
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