Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 19, 1902, Sonntags-Blatt, Image 14
No 18. Es hot emol lange Jahre zurück en alter Mannin meine Rebber lmtt gelebt, der bot mich ge fuva fo oft wie et mich not an die «- Stritt« gesehn bot un do bot er mich immer en gute Etuveis zu gerocve qehadL Ich TM felle mol es is noch in oje alte Konttie gewese noch so e junqu unerfahren-II Ding qecvese wo von Die Schl echtjg exl un Mienneß von me Welt noch gar keine Eidie nit qebabl bot. Seller alte Mann hol emol zu mich gesagt: Lilzi hol er gesagt. du bist e gutquckiges Kind un ich sehn aor kein Riesen, for warum du Dich nit emol verheiratbe solltsL Schuhe genqu werst ou Dann auch e Fämilie kehfe un oo will ich dich eins saue. laß Deine Kios nit fo ocel Zuckerzeua oodek wie met uss Delksch sage dubt, Känoie esse; fell speult den Slo nmect un die Zähnek cher un bifeios oje Komplectsen Well in die alte Kontree do is ja nit soviel Dehnscher mit Den Känoie Esse ge wese, bikahå Da dass nie fo viel von den fänzie Stoff net-arm molk-er in dies biet Kontrie do is Dag- differen:. Hier sin sie slii H so Ist den siefkec T off gejuhst Pan mer snct e Pies Kändie mehr oei di e Kiog fer. iq brinae kann wie mit e gute Dtefching. Jetzj. mag meine Buwe h::r:fft, oie sin na nz krel: ftg vor Känkie un icb den sie schon so met Worninqs aewroe wie nur mög lich, answer das dubt all tei n aut. Jch sen schubr wann mer Dene in vie eine band oce Dißpeppne und in oke an nere Känvie hinbalie behi, die wäre imSiand un dehie Den Kändie n:mme. Im Schlimmste is awwek oet Bennie, wo unser älfiee is. Er hoi mehr Senz wie die annetr. bitahs et is älter aw wer in Riegatd zu den Kiwdie do zieht ek vie Lein. Do is er so dumm un so einsellig wie das kleinste Bei-die De - annekeDaa bot et immer Sinmmeckeht lomplehnk un ich den ihn e wenig Ksmillethce gemacht. bikahs das is e atei Ding. Er bot awwer doch kein . elief ttieat un aeiamcnert un bot an gewwe. als wann ee sierwe wollt. Ben sieche, hen ich gesagt, jetzt sei en guter sub un dann leg ich oich auch en heiße Brickfiein uss dei Sinmmeckelche. Do hot er awxoet noch mehr aehallett und do hen ich gesagt: Wann ou brav bist, dann geb ich dich auch en Nickel. Jch he- ihn en Nickel gen-we un was ioet’n Se denke, er bot oiefelwe Minnii ge stappi un is an vie Sititt gelaufe. Jch den noch gesehn, wie an die Sttiti die nze Gang Kios mii ihn fort is. Ich Fa doch gewunneei. wo vie Felletsch bin sin un do hen ich mei Räpv umge hängi un sin auch emol autfeii gange. Mer kann doch nit wisse, ob dem arme kranke Bub nit ebbes gehäppend is. Ich sin bis an die nächste Kotner gange un do bot vie ganze Gäng gestappi, awwer Den BennIie ben ich nii gesehn. Do sin ich doch geschkelm gewese. Jn e Minnii sin ich an die Kornet gewese tm hen vie Buwe nach den Bennie frage wolle· awwer oas is nit nöthig gewese, Mal-s- ich ben in den Stolze ge gnckt un do steht ver Bennie in Front von den Kändieiauntet un macht e Seleckichen von Kändir. Er is auch eich auiseit gewese un hoi e ganze «·ckeifch von den fieße Zeug gehabt. Wie et mich gesehn bot do ig ek aus gerisse wie alles un do ben ich ihn off D-k--2 -'A ---l-s-- -c- l---- M sk-- i. ttuqes un tsuwsuukk tun-u» «)W »ko ihn dann nit mehr gesehn bi; eg Sov perzeit aemefe is. Do is er komme un bot e ariq krankeg Gesicht nemacht Ich fiehle gar nii gut, bot er gesagt, ich denke er hot genohtiit, wie ich mich nach den Phillivp, was mein Hosband itz, fein Wnbkinqstick umgeguckt hen. Ach was fiehlf ich so schlecht, hot er widder gesagt un do hen ich doch Pittie an ihn genomme un hen gesagt, was die Mättek mit ihn wär.- Do bot er gesagt, sein Stomnieck bebt ihn arig weh un er hätt alliwwek to e fonnigeg Ziehling. Do ben ich ihn emol ganz klohs betracht un denke Se ernol, do ben ich genohtist, daß sei Fehs allw wer un sei Mailche in periickeler ganz roth gewrfe is. O vier-, hen ich gesagt was haft du denn gemacht. Er hot awkoer gesagt, er deht nit wisse un er seht nur arig schlecht fiehle. Well, ich den gedenkt, du besser schickst den Deck ter Wort un bube tein Rist konne. Der Dactter Killrnich is en guter Ireind von den Phil un wann mer in feine Lein ebbes nöthig «hen, dann spende mer immer ebbes bei ihn. Der Johniee is auch gleich fort un hot den Dackter bei den Wedesweiler gefunne. Er ii gleich mitkomme un bot e arig Minartes Gesicht gemacht, wie er den case Bub eckianimint bot. Er hot mit sen Kot-v actchiittelt un bot zu mich gesagt, Wäldern der Kebs is teinder grins. Wenn ich nit atiq misstehten - . dann bot das Kind en Lebe von Mrwumisiix die rathe Spaße, die , et im M bot. die komme vOn Stol IW In das meint Musen. Ich 1 Unten-weh da ich ihn durchhalle» ’ VIII-stets is ask ais IN v fett gedeihen der Sennie bot fo viel Mtkch kriegt. wie er nor dot drinte könne ten ich tin schade acn nächße Morgen bot keins von die Rebbertch Milch for ihren Kassee gehabt. Wie der Dacktet iort war, do bot der Ben nie gesagt: »Ma· ich debt gleiche, dich ebbes zu sage. answer du detfft mich auch keine Lickin gewesen« No, no, mei armes Kind, den ich gesagt, ich dnbn dich nicks, mach nur dein Herzche Luft, du armer Kett. Do hat er gesagt: »Duhft dn mich auch fchubt nicksi Wie ich ihn schnitt anneit un truh get-kam mift hatt, daß ich ibn nie-is dudn wollt, do bot er gesagt: »Ma. trucoel dich nor nit wege mich, ich sin adttecht. Ich den tnich fünf Cents wertb Kändie getauft gehabt un den ihn all alleins Mias fresse un die rotbe Spatze in met Fehs die sin von en Abldebfocker bek, wo ich mich mit beschmiert gehabt hen.'· Well, ich hen um zwei Hunnett Pund iefiger aefieblt wie befor. awxver wann ich den Bad nit io fest aevrammist ge habt hätt, dann bätt’ er doch feine Wichs kriegt, daß ihn das Kändieesse for alle Zeite deraanae wär. Amwer von den Dackter Killmich den ich meine Oppinjien. Mit beste Rieaards Jahrs truiie « Lizzi Hansstengei. -.-—·—— Schiennnardeein wider Hütte-. Frau v. B» die mit ihren drei er wachsenen Töchtern in der Stealitzeri ftraße zu Berlin wohn:, pflegt alle Be sorgungen selbst zu erledigen. Sonn abend Nachniittag ging sie in ein Schirmgeichiift, wo sie die Schirme ihrer Töchter und ihren eigenen zur Ausbessekuna gegeben hatte. Hier saur de ihr der Bescheid, sie möchte gegen Abend wiedertomrnen. Beim Dianas gehn aus dem Laden eratiii die Dante« der Macht der Gewohnheit folgend und im Glauben, es sei ihr eigener Schirm, den an den Ladentisch gelehn ten Regenschitm einer Frau, die eben sinnst-sin- nsmes nnd met-r- est-obern Wortsclxsæall mit einer Vertiiuferin unterhandeltr. Kaum aber bemertte diese Frau diesen »Mißgriff«, als sie auf die Geheimräthin zuftür«ite, ibr den Schirm ivütbend entriß und- schrie: »Me, nee· Madernietem det jiebt’s nich, fremde Schirme tlauen!« Sofort beeilten sich die Berlin-rie rinnen, der über ihre Zerstreutheit tief zertnirichten Frau v. B. zu Hülfe zu eilen und die zornige Frau, ihres Zei chens eine Grünkramhändlerin, von der Unschuld der Dame zu überzeugen, was aber nicht recht arlana. Mit einem mißirauifchen Blick knurrte die Grün lrainhändlerim »Na, na, ick kenne meine Pappenheimer!« Arn Abend desselben Tages begab sich Frau v. B. nochmals zu dein Schirniaeschäft, und diesmal hatte sieGlück, denn die Schir me waren fertig. Da fie es eilig hatte, liefi fie fich die Schirme nicht erft ein wickeln, sondern bezahlte und aina hin aus. Draußen befrieg sie einen sinni bus. Zu ihrem Schrecken aber fah sie drinnen die Grünirarnbiindlerin sitzen. Diese beugte sich, hiihnifch auf die vier Schirrne blickend, herüber und heisch te: »Sehn Se. Madamten, det war doch noch ein juter Tag vor Jhnen.« ---—-. Tropfen hötm den Sees-h Jrn Berliner königlichen Antiqua rium ifi neuerdings eine aus der Zeit Alex-anders des Großen stammende Akabafierurne aus dein Grabfund von Boltavia aufgestellt worden die au genscheinlich die Wahrheit des genann ten Sprichwort-s bestätigt. Die Aschen« urne hat in der Felsengruft offenbar an einer Stelle qeftanden, über der sich das Wasser sammelte und tropfensveife nach unten herabfloß. Der herabfali lende Tropfen rieselte an der linken Kopffeite einer der Reliefsi uren ent lan« und wusch hier a mölia eine flache Nille aug. Hiernach fiel der? Tropfen direkt aus Die Schulter und bohm hier ein etwa 20 Centinieter tie fes und im Durchmesser etsva 4 Ceniii meter breites Loch aus. Weitere dane ben fallende Tropfen Durchörachen dann die Wandunq dieser Vertiefung und fraßen sich durch den Polstersitz, auf dem die Figur ruht, hindurch, so daß sie auch hier einen etwa 20 Zenti meter tiefen Riß hervorriesen Uin diese Zerstörung zu bewertstelligen, hat also das Wasser, das, svie der Augenschein lehrt, nur tropfenweise her-abgerieselt sein kann, rund 2200 Jahre gebraucht. -— ——-—-— - —— Das ,,tviseufeh«ftliche« Haus. Das häusliche Paradies der Zus iunft ist, wie die Dailq News erzäh len, in gewissem Maße von Mr. Eo ward B. Wilton, einem früheren Me tallwaarenhändler in Jamaica, ver wirklicht. Seine Speisen werden elek trisch gekocht, sein Kind elektrisch ge wiegt, seine Zimmer elektrisch ausge fegt und abgestaubt, seine Thüren eiektrisch geöffnet und geschlossen, sein Haus und Grund und Boden elektrifch beleuchtet, das Oeffnen und Schließen des Eingangthores durch einen elektri schen Knon im Hause eontrollirt. Jn allen Zimmern und nach den Ställen, wo die Pferde elektrifch geftriegelt wer den, giebt es Telephon Sogar die Be wegungen einer Schaar Tauben, die einem Knaben gehören, werden elek trifch controllirtx denn die Thüren oes Tausend-ausse- werden durch einen elek trischen Strom geöffnet und geschlos Ign EäitM Mzstxgsustreiåekr r un ren. e spät-Jet- m einer unschuldig aut IW Wind-nähte erzeugt, nnd in ses M M. Bitten der natürlich M nse e Einrme rein ihn k- ein gl lich-r NO geworden f, WEBER-IF Ein russischer Gaunerstreich —- Von Wilhelm Reter. - l. åuf der Promenade in Peterihurg sah Wladimir Lelitsch die bloade Fee dora Wassiletv zum ersten Mate, als sie am Arme ihres Bater spazieren ging, und war sofort verliebt. Er gab sich auch gar keine Mühe, dies et wa zu verbergen, sondern folgte dem ungleichen Paare bis zur weitI in der Potjustrower Vorstadt gelegenen Wohnung, notirte sich die Straße und hausnummer und trat dann erst, lustig vor sich hinsurnmend, den Heim weg an. Er merkte natürlich nicht, daß ihm der alte Gavril Wassilew in einiger Entfernung folgte und eben falls Straße und Hausnummer seiner Wohnung sorgfältig aufschrieb. Wladimir Leiitsch war ein hübscher Bursche von etwa stehenundztvanzig Jahren, bei der Versicherungs-Gesell schaft .Phiinix« mit schönem Gehalt angestellt und genoß das Vertrauen seiner Direktoren in solchem Maße, daß er das Geld, welches Samstags der staatlichen Bank zur Aufbe wahrung übergeben wurde — es han delte sich dabei ost um Millionen ———· stets dorthin trugen mußte, allerdings in Begleitung eines der Direktoren Nachdem Wladitnir Lelitsch zu Hause angelangt war, ging er mit sich zu Rathe und lam zu der Ueber zeugung daß er ohne das blonde Mäd chen draußen in der Vorstadt nicht mehr leben tönne. Er ließ sich deshalb am nächsten Morgen in: Bureau ent schuldigen, zog seine hesten Kleider an und hat —- obgleich es Freitags war-— den alten Wassileto um die Erlaubniß, seine Tochter heirathen zu dürfen. Gavril Wassilew that natürlich erst sehr erstaunt, er lenne ihn so gar nicht u. s. w» worauf Wladimir Letitsch mit einem gewissen Stolze seine Verhält nisse dem alten Fuchs enthüllte. die Jener seit dem Abend zuvor schon ganz genau kannte, denn er hatte sich sehr eingehend danach erkundigt Aber Gavril Wassileto schien nicht gewillt, nachzugehen, und je mehr er sich weigerte, desto verliebter fühlte sich Wiavimsp Schikeknch est-zitt- Masti leto im biedersten Tone, daß er seine Tochter nur dann verheirathen werde. wenn er ihr eine anständige Mitgift geben könne, und das sei gegenwärtig leider nicht der Fall. Wladimir Le titsch mochte versicheru, daß er gerne auf eine Mitgift verzichte, daß fein Einkommen fiir alle Drei reiche, Ga vril Wassilew ließ sich nicht erwei chen und Wladimir fühlte sich der Ver zweiflung nahe. Er horchte deshalb mit gespannter Aufmerksamteit, als ihm plöszlich Ga vril Wassilew erklärte, daß es nur an ihm liege. wenn Feodora zu einem Vermögen kommen solle. Dann ent wickelte Wassileto seine Pläne. Jm An fang striiuhte sich ja Letitsch, aber die Sache schien wirklich so verblüsfend einfach, und als dann Feodora mit ihrem lieblichsten Lächeln aus den Lippen und unter hol-dem Erröthen eintrat, —- da schlug er ein. 2. Auf der Anitschtohriicke, tckelche über die Fonsanla führt« herrschte am näch sten Mittag reges Leben. Das Pu blikum drängte sich und schob sich aus den beiden Fußgängertvegen der eiser nen Brücke. Fremde standen bewun dernd vor den vier berühmten Wert-e grubig-en und benimten den Vertebr. Waan rasselten iiber das Pflaster und eine Pserdebahn folgte der anderen. Die Fruchtverkäuser priesen in den ihnen eigentbiimlichen larmonanten Tönen ihre Waare an, und die Bettler drängten sich unverschämt an Alle, die etwas besser gekleidet waren. Einige gingen weiter und beachteten das Ge winsel der elenden Gestalten gar nicht« Andere wiesen sie rnit heftigen Schimpsworten hinweg und nur von den Wenigsten erhielten sie ein Almo sen. Feodora Wassilew, die wie ein Engel aussah, gab fast Jedem, ob gleich ihr Vater darüber brummte; dann lebnte sie sich an das Geländer und schaute hinunter auf den Fluß und die vielen Schiffe und Schifschen. »Sehen Sie doch das hübsche Mäd chen,« sagte in diesem Augenblick Wh dinrar Leiiisch, der eine große schwarze Lederrnappe lrampfhaft in der band hielt, zu seinem Begleiter-, dein Direk tor Kestowitsch und berlangsatnre wie gebannt von dein Anblick des lieblichen Geschöpfes, seine Schritte. »Ein reizendes Kind«, schmunzelte der Direktor, »sieht übrigens einem früheren Schon von mir ähnlich, muß Ihnen das erzählen, natürlich Diskre tion.« Damit schritten die Beiden an Jep dora Wassilew und ihrem Vater vor bei, die merkwürdisör Weise sich so stellten, als ob fk ladimir Leiitsch nie gesehen, geschweige denn gesprochen hätten, und auch diesem schienen die beiden ietten Tage gänzlich aus dem Gedächtnis entschwunden zu sein. Sei es aber; das ihn die Liebetåsschichte be- Vireitors weniger, das bchen dafse aber dero mehr interesirte — Æiinie Letttsch drehte fich solange nach seiden Visite- ms, bis er, tainn drei Schritte von ihr entsernt. init abgewandteni Gesicht so hesiig ge gen des Psahl einer Saslaterne stieß, daß ans einer klassenden Stirnwurde das Blut stoß. Es ist selbstverständ lich, daß der Verlehte mit beiden hän den nach seiner Stirne griss und die natürliche Folge davon war, daß die Lederinappe aus die Erde fiel. . JmAugenblick war Gavril Wassis lew klingt-gesprungen hatte die Mappe aufgehoben und stand nun ruhig in mitten der Menge, die sich raich unt den Ver-letzten and seinen Begleiter an gesammelt hatte. »Vielen Dant,« sagte Letzterer seht überaus höflich zu Gavril Wassilew, indem er mit der einen Hand den Ch linder lüstete und mit der anderen nach der Mappe griff. Gabril Wassilew hielt aber die Mappe sest und stellte sich erstaunt: »Wosiir, Herr?« fragte er.· Der Direktor war verblüfft nnd in diesem Zustande wurde er gewöhnlich grob. So auch hier. «Geben Sie mir die Mappe!« herrschte er Wassilew an, »hören Sies« »Das wohl, herr, aber ich verstehe nicht ganz, gehört denn die Mappe Jhneni« »Natürlich,« ereiserte sich Kelte witsch, und: »Ja, sie gehört mir,« mischte sich nun auch Wladitnir in das Gespräch. »Die Mappe enthält eine Million Rubel in Papier und ist Ei genthum der Versicherungs - Gesell schaft .Phönir«.« . Die Menge erschauerte in Ehrfurcht, als sie diese gewaltige Summe hörte, nur Wassilew bewahrte seine Kam-lü tigleit. Zu dem Polizeibeamten, der inzwischen erschienen war, sagte er: »Ich habe da eben diese Mappe ge sunden. Jener Herr behauptet, sie enthalte eine Million Rubel und ge höre ihm, dieser Herr retlamirt sie III-I Arrest Als- ssin Eiflknfbllnl Und dann sagt wieder der Andere, die Mappe gehöre dem »Phönix«. Was soll ich nun thun?« Beide Herren wollten eine Erklärung abgeben, aber der Polizeibeamte ließ sie nicht zu Worte kommen und ent schied, wie in einem solchen Falle alle Polizeibeamten entscheiden: er hieß die Betheiligten rnit ans die Wache kommen. Z. Auf der Wache Mitte sich die Sache natiirlich aus. Man hatte den anderen Direktor und mehrere Angestellte des «Phönix« telephonisch herbeigerusen und es bestand nun kein Zweifel mehr, daß die Mappe der Versicherungs - Ge sellschaft gehöre. Der Kommissar wollte sie schon an die beiden Direktoren zu rückgeben und richtete nur der Form halber vorher die Frage an Gavril Wassilew, ob er noch etwas dagegen einzuwenden habe. « »Natürlich nicht,« antwortete dieser geschmeidig, »sobald ich meine zehn Prozent Finderlohn erhalten habe.« »Das ist unverschämt,« schrie der Direktor, »Sie haben die Mappe ein fach aufgehoben, aber nicht gesunden.« »Den Unterschied verstehe ich nicht,« sagte Gabril Wassilew, »aber nur von Ausheben lann leine Rede sein, nach dem die Polizei erst-feststellen mußte, wem die Mappe gehört.« Der Kommissar wußte sich teinen Rath und wies die Parteien an's Ge richt. Bei dieser Sachlage dauerte der Prozeß nicht lange. Wladimir Le uen-. k-- »Im katlltmib an den Ettaijilewg natürlich lcin Mensch eine Ahnung hatte, wurde als Zeuge erkla den und beschwor, das-, er die EUictppe nicht etwa nur fallen gelassen, sondern verloren habe. Er hätte nicht eher an die Mappe gedacht, setzte e; hinzu, bis sie Direktor Kestowitsch von Gaoril Wassilew zurückforderte. Diese Aussage war entscheidend Selbstverständlich wurde Letitsch so fort von der Versicherungs - Gesell schaft entlassen, aber das Gericht sprach Gavril Wassilew die 100,000 Rubel zu unsd damit hatte Feodora ihre Mit gift. so daß einer Heirath nichts mehr inr Wege stand. De Vermählung fand einige Wochen später in der Schweiz statt, wo das würdige Kleeblatt ein »Grand Hotel« einrichtete, das vorzüglich prosperirte. — Ver Letzte der Pauhattan5. Von henry F. Urban. Es klingt etwas nach der Wonne unserer Kindheit, den Lederstrumps Erzählungen Un Janres Fenimore Cooper. Ei l gt so ähnlich wie »der Letzte der Mohitaner« und erweckt al lerlei anheimelnd romantische Vorstel lungen. Romantisch in hohem Grade ist auch diese Jndianergeschichte. Aber imGegensah zu den »rtchtigen« India nergefchichten ist sie über die Maßen harmlos und friedl . Kein Tonm aut wird darin ge wungen, kein tan genommen, kein friedlicher Pau wau wird veranstaltet, wo die häutet linge ihre großen Reden halten. Es ist lediglich die ebenso einsache wie rüh rende Liebe-goeswa eines jungen Jndianert u eines reisenden Blas i, eines rothhilutigen stra, dem dteM ikbesäm ändert-entsan law n n g nen, nin oo n Mian ans neuen-einre- s nnd zwischen blühende-n Blumen hat sich dieser Roman adgesvielt, sondern in New York, dem stumvssinnigen, Iden, kalten, poestelosen New orl, wo man den Dollar anbetet. as ist das Nettwiirdigsie daran, das Reizvolle. Drunten im sonnigen Süden, in Virginia, sin noch heute der alte Stamm der Bamunth der zur gro ßen Familie der Algonguin gehört — einsimals der mächtigsten eine zu der Zeit, da das ganze Land noch dem ro then Manne gehörte. Die Pamuntvs hatten einen weisen und iavteren Kö nig namens Pauhattan. Jm Laufe der Jahrzehnte aber wurden ihrer im mer weniger. Heute wohnen die Neste des Stammes aui der Reservation von Whitehouse in Virginia. wo Onkel Sam sitr sie sorgt und sie zu cioilisir ten Menschen zu mach-en sucht. Hier wurde der letzte Sprößling des weisen und tapferen Königs Pauhattan ge boren. Er erhielt den völlig unindia nischen Namens Evans Bradvh und war es auch zufrieden, denn er ge dachte ganz so zu werden« wie die Blaßgesichten Er besuchte die India nerschule in Whitehouse und kleidete sich wie die jungen Blaßgesichter. Aber es litt ihn nicht lange in dem allzu stillen und einsamen Whitehouse. Vir ginia war griin und sonnig und warm und der Himmel tiesblau· Der junge Evans jedoch war alles dessen über drüssig. Er träumte von der großen, gewaltigen, glänzenden Stadt der Blaßgesichter im Osten, von New York, von dem er Wunderdinge gehört und gelesen hatte· Von ihrer Pracht hatte er vernommen und von ihrem Reich thum, von den schönen, geputzte-i Da men, die von Diamanten sunlelten, von den in den Himmel rugenden zwei unddreißigstöckigen Geschästshiiuserm von den faulenden Straßendahnwa gen, von den gigantischen Schiffen im Hasen, von dem weiten, blauen Meer, an dem die Stadt der Blaßgesichter lag. VII-bin »U- «"- shn nnd Of Ost-n Inn-I ------- —-- — New York. Eine Ärt Schwindel ers ariss ihn inm tten des ununterbroche nen donnernden Getöses, das ihn unt gab. Wie betäubt wandelte er durch die Straßen, durch diese athemlos ha stenden Menschen-nassen die an ihm dorüdersluthetim ohne ihn eines Bli ckes zu würdigen, ihn, den letzten Spröszling des weisen und tapferen Königs Pauhatian aus Virginia. Nur wer genauer hinsah, merkte an dein blauschwarzen Haar, der braun -..othen Gesichtssarbe und den funkeln den, schwarzen Augen den Indiana Jm iibriaen sah der junge Mann nicht anders aus als die Menschen um ihn her. Er wäre sich völlig verloren dor gekommen wenn sich die gute Frau Vatriet Converse nicht seiner ange nommen hätte. Frau Converse ist eine Missionarin unter den Jndianern und erfreut sieh hohen Ansehns unter ihnen, besonders unt-er den Ueberresten der berühmten sechs Nationen im Staate New York. Es sind das die Mohawtz, Oneidaö, Onondagaz Kahne-ins Senecas und Tuscaroras. Aus Dantbarteit siir ihr segensreiches Witten haben die sechs Stämme Frau Conderse zu ihrem Ehrenhäuvtling er nannt. Durch die Vermittelung die ser guten Frau erhielt der junge Jn dianer eine Anstellung als Hilfs steward aus dem Damdser «Pri·3cilla« der den Long Island Sund befährt. Das war eine ganz angenehme Be schäftigung Er mußte die Passagiere bei den Mahl-reiten bedienen und sich sonst nützlich machen. Und »wenn er den schönen Lona Island Sund durch- « fahren hatte, lehrte der Dampser wie der nach New York zurück· und Evans bekam Urlaub. sich die Stadt anzule heu. Ader seltsam, :-ie Stadt der Blasi aesichter hatte nicht mehr das gleiche Interesse fiir ihn. Unendlich interes santer erschien ihm die reizende Toch ter des Obermaichiniiten der »Prig :illa«, namens Annie. Er hatte Annie öfter an Bord aetroffen, wenn die ,,Priscilla« im Hasen lag, und das junge achtzehnjährige Mädchen hatte rinen iiesen Eindruck aus ihn gemacht Annie merkte das sehr wohl, denn Evans war ihr aufgeiallen. Ein jun aer Jndianer, der Nachtornrne des wei sen und tapseren Königs Pauhattam als hilfssieward auf einem Blaßge sicht-Darnpier! Wie seltsam! Wie ro-I maniisch! Wie rniirchenhafii Sie wur den miteinander heianni, und die junge Rothhaut verliebte sich bis iiber die Ohren in die reizende Blaßgesicht Tochter Fedesrnah wenn der Dam pfer nach New York zurückgekehrt wor, suchte Evani seine angebetete Annie auf und machte ihr kleine Geschenke und lud sie zu Spaziergängen durch die Wunderstadt ein. Annie’s Eltern behagte das wenig. Ein Jndianer, und sei er der Srpöszling eines Kis nigs, gilt als Mensch untergeordneter ; Art als ein Wilder. Dazu tamen die » Reckereien von Annie s Freunden und » Freundinnen Und da sie selbst wohl - keine tiefere Neigung siir den jungenj Mann empfand, so brach sie die Be- j lanntsehait ab und weigerte sich ihnY noch fernerhin zu sehen. l Wäre das hundert Jahre früher ge schehen, so hiitte der« junge Königssohn den Korb als ein-e tödtliche Beleådis Eung betrachtet. Er hatte den ganzen tarnm der Pamunthj oder womög lich die sämmtlichen Bruderftärnrne der Ilgonauius zu einein großen Pau uiammenherusen, die Abenatls von eu-Schottlanv, die Narragam letts von Rhode Island und dksDelai war-es vorn Delaware Niver und die Kickapoos vom Illinois Ritter nnd die —- -k----- --x- —- — Llrapahrs vom Kansas Rioer nnb die Miamis und wie sie sonst heißen. Und dann wären sie auf den Kriegspinb gegen vie verhaßten Blaßgejchter hätte sich die reizenbe Annie mit walt geholt. Aber ein eivilisirter FI dianer im Jahre IM, der als gi ft itewarb aus einem Blaßgeiichts am pfer fährt, kann nicht auf ben Kriegt pfab gehen, am wenigsten in New York Evans blieb ruhig aus bet »Pri5rilla«, bediente die Blaßgesichter beim Essen und in den Kabinett und aus Deck, ziiachte die Betten und trock nete das lsieichirr. Doch immer dachte er an vie reizend-: Annie, am Tape, wenn erbeichäftigi war, und des Nachts, wenn er in feiner engen Koje lag nnd nichts- die Stille unterbrach als bag alochmiißige Stampfen der Maschine und ra- meicncholiiche Rau ichsen der Wogen um Das Schiff herum. Das Leben ohne Annie erschien ihm ialt nnd nrau und häßlich. Er verbiß sich in sein Ungliirt, wurde immer schweigsamer, immer finsterer, immer oerzweifelier. Er aß nicht und trank nicht und verrichtete seine Arbeit me chanisch oder vernachlässigte sie. Ihm schien es, als würde es stetig dunller um ihn nnd in ihm, und in diesem Daniel leuchtete nur ein einziges strah lenbes Licht —- Annie. Eines Tages, als die »Pri5rilla« abermals an ihrem Dock in New York anlegte, sprang Evans ans Land, um nicht zurückzukehren Planloc warr derte er in den Straßen umher· Wo hin wollte er? Was gedachte er zu thun? Es war ihm selber nicht ilat. So gelangte er in vie 6. Avenue, wo Die riesigen Waarenhiiufer sind und Vormittags und Nachmittags ein ver wirrendes Gedränge von tauslustigen . New Yorkerinnen herrscht. Einer von j ihnen entriß er die Geldtafche, die sie »in den Händen hielt, und als sie zu » Tore erichroclen schrie, gab er ihr die Geldtasche rasch zurück. Er wurde orrhaftet und dem Richter vorgefiihrt. Warum er die Geldtasche haben stehlen zogen. und Panhattan’s SMALL Lr wollen? wollte der Richter Wissen. Um Annie etwas zu tausen! erwiderte Evans. Wer Annie wäret Keine Ant wort. Wo er hertiime, wie sein Name wäre? Keine Antwort. Er wurde zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt. »Das Rauben und Stehlen steckt die sen Rothbäuten im Blute!« meinte der Richter-. Jm Gesänfniß sand ihn nach einer Woche die gue Frau Converse, die ihren rothhäutigen Schützing über all gesucht und nicht gesunden hatte, Endlich rvar sie dem Verschwundenen aus die Spur getommen und hatte von seinem trauriger-. Schicksal vernommen. Aber als sie ihm gegenüberstand und ihn sragte, wie das alles möglich ge wesen sei, erhielt sie teine Antwort. Er sah sie verständniszlos an und blickte dann wieder vor sich hin. Sie wieder holte ihre Frage-mit dem gleichen Er gebniß. So wäre er immer, sagten die Gesängniszbeamten aus Besragen. Der guten Frau Converse wurde-ei klar, daß der Verstand des Bedauerns werthen durch die unglückselige Liebes geschichte gelitten hatte· Sie sah, daß er zu Unrecht im Gesängniß saß, daß er vielmehr in ein Hast-ital gehörte, und sie sorgte siir seine schleunige Uebersiihrung in das Pellerine-Hofm tal. Hier versiel er in Raserei. In seinen Ansällen ries er unablässig nach Llnnie. Die Dottoren erklärten der guten Frau Converse, daß der Patient mit raschen Schritten seiner Austösun entgegengehe Da er immer noch na Annie ries, so begab sich Frau Con verse zu ihr und machte ihr dvn dem Zustand des armen jungen Mannes Mitiheilung. Zugleich sragie sie das i ui iunae Märchen, ob sie nicht ein letztes-, antes Werk siir ibn thun uno ihn be suchen wolle. Annie war kieferschiit tert und erklärte sich bereit, Evans aufzusuchem Doch als Annie karn, erkannte er die so sehnsüchtig herbei aerufene Geliebte ebenfalls nicht mehr. Wenige Taae fpiiter starb er in geisti ger Umnachtung. Die Trauerceremo nie am Sarae war einfach und wiiraig. Nur zwei Leirttaqende waren zugegen: die gutejsrau Converse und Annie. Als Redner amtirte Aiaa Tahamont, zu deutfch: die schwarze Wolke, Medi zinmann und Häuptling vom Stamme der Abenakig, einem Bruderstamm der Pamuntys. Er rühmte die guten Ei genschaften des Verstorbenen, beklagte sein unglückliche-I Geschick und pries ihn glücklich, vasz er nun in die guten Jagdgriinda die ewig grünen, ein ziehen werde, zu feinem großen Vor fahren, dem weisen und tapferen MS nig Pauhattan. Dann tgurde der Sara geschlossen, um nach ern sonni aen Virginia überführt zu werden. Der Letzte der Panhaktans wird irn Lande seiner Väter auben. -—-—-·--.--—- « Baldwin, der Führer der Ziealer’ schen Nordpolexpeoitionen, der sich ge riihmt hatte, das amerikanische Ban ner am Nordpol ausoflanzen zu wol len und unverrichteter Sache ymtelp ren mußte, hat eine Erklärung ab e aeben, weshalb sein Vorhaben miß aliicktr. Das arktifche Eis, saat er, war daran schuld. Sehr richtiat Ja, aber hat er denn eine bequeme Stra ßenbahnverbindung nach dem Nord pol erwartet? Its Merkwürdig, wie viele Cinbrecher von Frauen, und wie wenige von Männern gefangen werden. Jst das starke Geschlecht fo fchwach und math ges gswoMzdeer vlzisikrefrehdie Eint-re r ene « m wa n Ge schlecht gesenkt I ch- « · st