John Ritsch als Schmeinezüchs ter. Der Einkauf. --— Der unvetmvtc »Im-s länder, —— Durch Fuss-J zwei Ge heimnissc. » Einige Frauen an den Briefkasten Redaktcmx Miste-: Ebikeri Liebe Sie geschmotteg Poti, oder. wie es uff Deutsch eiqentlich artallt werd »G’felchtes«s Ich thu! Ich Eieka arg. Awwet mit den hiesige Stoff, wo gar nit merklich gekäuchekt oder gei ielcht is, sonnen-. blos schuggerkw ritt, das heißt e Paar mal in Salpcteh Schwe: fetsäuke, Prussic Mit-, doppelkohls saurer Salispzils säure un annere chemikell Brit-a kätschens umge dreht un dann mit allerhandMeY disseas un Pei fons eigetiebe un in ger gepaintete Leinwand eige näht oder Ripp chea gekallt werd. Ro, Mister Edi: ter, was .Jch gleich, des is des Schweinefleifkh vun bunte-made Säu, wo im Kamin gehängt un merklich ge Ihr-solt gründlich gerauchert un ae seicht is, mit eirn Wort, was mer bei Uns in Baväriä e Bauerngselchtes kallL So e Gseicht"s mit Sauertraut, Erbse- un Kartoffelbrei, Mister Edi ter, des is e Essen. wo der Hund seiner eigene Mutter nit gönni. Endlich, Mister Editer, is es Mir gelunge, hier auße uss Long Eiland en Former zu distovern, wo en Kamin hot for Fleisch drein zu räuchern. Mit dein den Jch en Kontrast gemacht, daß Ich Säu taus, pun erne Expertbutcher schlechte loß un er Mir »die Schinle,«die Rippcher, die Speckschwarte un ,,läft awwer nit leaft« die Wörscht schmoll. Mister Ediier, schun der Gedanke z-! die bevorstehende Freude un Geniifz hot Mich ornlich jung qemacht Denn abgesehe vun dem Geselchte arbi das dort wach noch frische Blut- un Lein-T werwörscht un Schwartemage, wer-kli che home - made Schwartemage, un« schwejnerne Bratwörscdt un so Sache Ausnahmsweis is die Alti aach der mit eiverstanne gewese, weil Ich näm lich ihr klar gemacht den, daß sie -de Mit dervo hätt, weil ihr Durchei Bill kleiner werd un die Sach aach gege de Bief- un Portpäckers - Trust gericht wär, gege den sie es sehr siakt drin bot. Ich den e Busineß - onserenz mit dem Tschalli-(dem hie ge Aschan of course) un e Paar annere Nätiss ge halte. Der durch Fred un der Pätftl hawwe als Beisitzer der Konserenz bei gewohnh E Rossen dun Mir. wo aus Meint Ort im alte Land is, un wo grad dum Weste hier is, war aach der bei. Es is nach längerer Arguments sile worn, daß Jcls Säu taase un e Zeit lang füttern un mäste un dann im Spätherbst schlachte müßt Det Piitsv hot geoffert, gege entspre chende Belohnung »die Säu sor Mich Je stehle. Dervon hen Ich awwer os course nix wisse wolle, weil es gege mo; msindshsaä IF Ins-m ÄJI fskksksi in Ballidivy des Stehle nit for sehr ehrenhafi halt Jch hen also diklärt, daß Ich junge Säu kaafe un mäsie wollt, Weil Ich awwer nix vun Säu verstehn tbät, da müßt Ich einige vun Meine Frentg in Schumeiia bitte, mit uff die Säu iaufs-Expedifchen zu sehn. Mister Eint-eh bei der Oiiischen hat Mei Kassen, wo üwwe aan nie sei Maul uffmacht, mitaus s in Fuß mei setbun, Mich insolted bei ze rimarkex «Was?? Du tbät'st nix vun Säu ver stehn? Du heischt sie doch drauße als kleiner Bub schun gehüt’!« Mifier Editeh Ich will hawwe Un Jch verlang es vun Ihne, daß Se Ihren ganzen Pull nn Influenz juhse, daß der Kos sen of Mein als unbeliebier Aus liinber in die alte Kauntri zeriickge schickt werd. Ei is also beschlosse niorn —- des is jetzt schun beinah zwei Woche her — daß Jch un r Aschan un der hesse - hannes (de is e hiesiger Pro minenter, wo en wunnerschöner Dokscht am Leib hof) am nexte Tag uff be Säuhanbel ausstarte sollte. Alle am nexie Tag sein mer loc. Wer hawwe en Strich pleniy Sigarrn, of course aach pienty Gelb, e Dattel Mich Dei is immer gut, derbei ze W im Fall san Stckneß) Un be DIE Fred wo Expert in Sau it, Msmmr. Während wir an Un predischen warm, bot der Jng M steh bei Meiner Born e Reser W for Ue Ma- (ufi Deutsch en M IIM un der Leise-Hauern W ,es W Jeden vrm denss bot Mich der speise-Donau ufs ’ die Seit genomse un hat Mir ander traut der Tschasi wär druss aus, bei sdem Sänbandel was ze mache un Ich ,sollt tanseqnentli nit bei dein Dann tause. zu dein der Tschalli Mich bi säbtn tbiit. Mek sein ziemlich weit ekuni gefah k'n un verschiedentlich eigekebtt, bis Wir endlich beim Hesse-Oannes seiin Mann agekimine sein. Der Mann bot sechs Säu gehatt. die sehe zeitgetniiß geluckt hawwr. Sie hawwe nämlich ausgesehe wie die theute Zeit. Der Mann bot awwer Jesagh die Sän hätte schun in ihrer Jugend als Span fettet des Ber Ribbon uss etex Conn :y- Fäk gekriegt un in Zeit vun drei Woche idiite die die seiiesie Säu wein, wo met sich denke kennt. Det· Preis is vum Tschalli for unverschämt tbeuet ditliikt worn, während daß der Desse Hannes gesagt bot, die junge Sau wät’n geschenttsor des Geld. Jch hen zwei vun die Siiu getaast un dann sein Wir zum Tschalli sein Mann gesehen un da hen Jch auch, tkod dem Desse Hannes seim Abtede. noch zwei Siiu getauft, wo ausgesehe bawwe, als wenn sie e seht suckzeszvolle Entset iungstut ger hätte. Nach jedem vun die Batgain den Jsch sdes war beim Bargain ausgemacht) en Triet stände müsse. Die Ttiets hawwe beinah so diel gespscht wie die Säu, obwohl die Letztere aach dotchaus nit sebt billig warn. Dann sein Wie heimwärts. Ich bin im Hesse-Hannes seitn Wage gesahkn, wo nenne v"rtn, fest agevunne, zwe: Säu gelcge hen, un die annere zwei Säu war-n in dem Wage hinne d’rin, in dem der Tschalli un der Durch Frev, der die Säu an vie Fiiß gebannt hat« gefahrn fein. Während Wir fo fahr’n, da hör Jch uff emoi statt dem »Uwi, umf« vun die Säu e Geauicks —--— hafte, was tannste —- war’n die zwei Säu aus’rn Wage eraus. Sie sein getauft wie die Dieb« grad zwische den«- beeinkgeSäm » Hirsch vun Mineola seine krumme Bei horch un Wir hinner ber. Eins vun Die Säue is gefang-: worn. Des an nere is missing. Dieselbige Expirienz hawwe der Tfchalli un der Tutch Fred gemacht. Dem sein aach die zwei Sau aussen Wage qetschumpt oder gefalle un eins dervo is missin4 Des annere is in-de Drugstore vun Mineola ge laafe un dort gesange worn. Der Adiveiå, wo Mir in Rigatd zu die zwei missing Säu gegewwe werd, is, daß Jch sie wieder krieg, so wie der Rewar:v, woJch Verfor aussetz, höher is, als die Waljuh vun die Säu. Es war schun spät Nachts wie Wir mit die zwei rimäning S· verheirn agetimme sein. Ich ben, damit nix passirt, for die erste Nacht de Dutch Fred als Rachtwatchinan for die Säu ingiiifchi. , De annere Tag hot Mir der Duieh erd gefaßt, wenn Jckxern en Doller gewwe that, da thät er Mir was ver zähle, was Mich intereste that. Jch hen etn de Doller gegewws un er hot Mir eigefianne, daß der heiß-Baums ihm en halbe Doller verfor gegen-we hätt daß ek, der Dutch Frei-, die beim »Jenseits sei-u Mam- getaufte Sei sp zbinne soll, daß sie iesi horchhrense könne. Dann hot der Duich Fred ge sagt, wann Ich ein III en Doller gewwe thöt, thiii er renoch was verzähle, was sehr interesting wär. Den Eilet hen Ich erer Essen-L -»— -9 -——— Us— III-« IUUU TO lUJI Ulll lltcl, sub Ucc Jus-fus i li gwad so geälted hot wie der Desse Hannes. Und fo was lallt sich Ei’m sei Frent! ane des Nämliche wünschend Mit Rigards yours JohnRitschEöq. .—-—.-— Zu see Sommerfeitssh Großlaufmann F. W. Schultze ist ; Dem Staube und der Hitze der Haupt stadt entflohen und genießt in einem ; Fischerdorf die Sommerfrifche. Jn T jovialer Stimmung mischt er sich un- - » ter »as urwiichsige Fischeroöltchen,· das theils Netze flickend, theils rauchend am Strande sitzt. »Win das Wetter heute schön bleiben?«« beginnt er die Unter hattung »Dat woeten tvi nich« , bemerkt ein I alter Fischer-, »dar mäten wi erft in de Zeitung tau lilen, bat Wedder fbr dat ganze Land wardt jo 'nu maalt, awerft betet gegen fröher, wo rvi bat Wer-der fülbft möten, is bat grad oel nich worn.« »hereliche Luft hier draußen bei Euch,« fährt Schnltze fort, tief die würzige Seeluft einathmend. Der alte Fischer dreht seinen großen Prüntje ein vaarmal mit der Zunge im Munde herum, spuckt in weitern Bogen den Saft von sieh nnd bemerkt: «Fröher weer de Luft noch beeter, awerft nu tamm’n cill de Stranwelbröber un Sttainpelliefchen ut de Stadt un pmnpen die schöne Luft in ehr Guin gärgb un Men been-it af nah de a t.« ; Aus Furcht vorle dein Tode vermag mancher nicht znle Der Neid ahut mancheimal Dein Glitt boten-. Mist-TM Dir to viele « eine sen-erinn- ans FW . i i Der Leben-retten HumoreoteoansnniBliß sie häufig trn Leben der ufali eine Qrohe Rolle spielt, so au hier beim Doktor Wendeborm anz harm los uno ohne jede Nebenobächt ins er nach Wie-baden sich ein paar en unbedingt-er Ruhe hinzu den« und nun war er taurn acht » age da, als er eines Morgens im Kurgarten feine alte Freundin und Jugendgeliebte wiederfand. · Sechs Jahre lang hatte er sie nicht gesehen: inzwischen war aus dem Fräulein eine Frau Melanie gewor den. Er war in die Welt egangen, um Glück und Gut zu fcha sen, und als er heim kam, Hatte ein ehemaliger Freund oon ihm, ein reicher Junge-, ihm fein Gliict genommen. · Grollend hatte er sich dann zurück aezoaen, hatse nichts mehr hören und jeden wollen oon ihr, und nun, nach so langer Zeit, fand er sie in Wie-ba den wieder. Sie war rnit ihrer kleinen Tochter und deren Gouvernante hier. Der Gatte war in Frantfurt, ihrem Wohnsitz, zurückaeblieben. Als Doktor Wendeoorn die alte Freundin so underho ft wiedersah, wurde ihm mit einem S la die gan ie Vergangenheit wieder le endig. Er begrüßte Melanie als die liebe alte Freundin oon ehedern und schien ganz zu ver-gessen, daß sie ietzt die Frau ei nes Anderen war. So promenirten die beiden Men schen, die sich einst aeliebtarnd nun als gute Freunde sich wiedergequan Uällklh lllllqlsm uns uuu uuru use-gu chen Dingen plaudernd, iiber die Kur anlagen hinan-, gingen weiter und «veiter, und so befanden sie sich plötz lich in Biebrich, der reisenden kleinen Meinstasx »Nun sehen Sie nur,« sagte sie la chend, .wobin wir aeratben sind. Das ommt davon, wenn man sich fest Dies-nicht« Lächlenb nickte er: »Das ist doch auch tein Wunder, wenn man sich, wie es bei uns der Fall ist, in iess Jah ren nicht gesehen bat, dann gibt est doch wahrhaftig genug Dinge, über die man sprechen tann.« Schnell unterbrach sie ibn und ab: lcntend deutete sie aus ein brennend rothes Plslai. »Sehen Sie doch, was ift das nun wieder?« damit trat sie an die Säule. Ein wenig verdrossen folgte er ihr und las: »Dreibundert Mart Belaq nug demjenigen, der den Tbäter nach-s weist, der gestern ein halsband der Gräfin X. gestohlen hat« u. s. w. Gleichailtig trat er zurück. Er reich te ibr die Hand und wollte sich eben oerabschieden, als plötzlich etwas Furchtbares geschah. Von der Landunasbriicke stürzte sich ein Mann in ben Rhein. »Ach, mein Gott!« schrie ofrau Me lanie auf und war einer lOhnmacht nahe. Auch Doktor Wendeborn fuhr ganz entsest zusammen nnd war einen Au genblick fassnngslos, .aber schon im nächsten war er wieder Herr seiner selbst, und nun warf er den Rock ab. lief auf die Landnnasbriicke und sprana dem Ertrintenden nach. Zwischen den beiden Männern im Wasser entspann sich ein wiitbenber Kampf. Doktor Wendean war ein noiifsisr nnd seh-kn- SchwistMLL schnell hatte et den Lebensmiiden er faßt und zog ihn trotz seiner Gegen mehr mit sich der Landunasbriicke zu. Inzwischen hatten die Bootsleute auch den Kahn schon slott gemacht Und eine Minute später waren schon beide Männer gerettet. Doktor Wendeborn liesz den« Be Vusztlosen in ein Gasthans bringen, wo man ihn Den ärztlichen Vors chris ien entsprechend behandelte. Auch Frau Melanie folate dorthin, denn auch sie wollte nur helsen, und dazu war sie um so mehr onus-n, als sie verschiedene Kurse im Samariter dienst durchgemacht hatte. Inzwischen hatte Doktor Wende horn trockene Kleider angelegt und aus der Garderobe des Wirthes, so gut es eben anging, seine Toilette vervoll ständigt. Eben, als er wieder zu dem Kran ten hinaus wollte,-s hörte er im Flur oon einer ausgeregten Menschenmen e, daß im Gasthause der Juwelendieb sich aushalten solle und daß die Po lizei ihm bereits aus der Spur sei. Er beachtete das Gerücht aber taum, denn er war in seinen Gedankec bereits bei dem Unglücklichen da o n, derj- er seinen Beistand widmen wollte. Als er das Zimmer betrat, sand er neben einem Bootsmann auch Frau Melanie die deni Kranken, der iege warm und gut gebettet lag, hilfrei Dienste leistete. Doktor Wendeborn sagte der jun Frau ein paar liebe Worte der n ettennung und wandte sich dann dem Kranken u, der zwar lebte, aber voll ständig t ilnahmslos dalag. Er ver schrieb dann ein Medikarnent und gab die nothwendigen Anordnungen dann machte er Ich zum Oe n fertig, da seine Gefahr mehr vor n war. Jn diesem Anaenblick stii zte Frau Melanie, dieBm standen, aufs-r zu: »Um otte ers-nein Mc kommt! Fliehen Sie, here Dok el« Doktor Wendeborn kragtela Aber wes lb soll ich denn slie ai« »The- ie es, bitte! bitte. —- Sie alaubeu ni ,, wie eisersiichtig er ist —- Er mir eineilir etliche SeeneP k gesalteteu Hätt ske tsupor st- ihn- zu fliehen d , MIIJIZI can see klug-: I .. - . « « ; « » ·,- . « Isk . " ..---" . « ·«.L-.-s’-. zu tomifch dor; er sollte flie n und litt-te doch absolut nichts get on,tvni gEen dse Regeln der guten Sitte ver stieß. Als die junge Frau aber im mer wieder ihn bat und beschwor, sagte er soulaftifch lächelnd: »Ich will Ihnen auch den Gefallen noch thun«, und wollte zur Thüre hinaus oehen. Aber wieder ftürzte sie ihm ent e qen: »Um des Himmels Willen, n t dort hinaus! Dort laufen Sie then ja gerade in die Arme.'« ’ Immer heiterer wurde der Doktor-. »Aber es gibt doch nur diese eine Thür,« rief er lachend, »oder befehlen Ste, daß ich für Sie durch doe- Fen ster gehe-P Und allen Ernstes, in hochgradiger Erregunz antwortete sie hebend: »Thun vie es, bitte. bitte; es ist ja nur eine halbe Etage hoch! —- Sie glauben nicht, was für Unannehmlich teiten Sie mir dadurch ersparen.'· »Nur eine halbe Etage hoch." rief er belustigt, »aber es fei; Sie sollen nicht von mir sagen, daß ich ihr Glück gestört hätte." Und mit einem Satz war er zum Fenster hinaus. Gleich darauf trat dann der Gotte ein. Er hatte sie in ihrem Hotel nicht oetroffen, hatte jedoch von einem Be kannten gehört, daß fie nach Biebrish zugegangen war, und hier hatte er ne dann arn Fenster stehen sehen, zugleich auch erfahren-Eis fie sich um die Ret tung des U ücklichen verdient ge macht hatte. attirlich fiel ietzt-kein Wort des Borwurfs. im Gegenthe:l, der Gatte fand nur lobende Worte der Anerkennung für feine liebe, kluge O--« ...-- k- ---I:-I--- F- III-—- ne Ists-II uns JU »Ist-Lohn pss usu Arm das Krankenzimmer. Als sie aber hinaus waren, lachte der Boots mann fich in’s Faustchen und lief nach dem Fenster, um nachzufehem wie dem Flüchtling der Sprung» bekommen war. Der arme Doktor Wendehornl Der Sprung war ihm freilich glücklich ge lun en, taum aber hatte er die Erde erreicht, als sofort ein paar Männer ihn ergriffen und festhielten. Selbst- ; verständlich wehrte sich der Doktor da- ; aegen, aber man packte ihn nur um io ; fester und schleppte ihn fort. Man hielt ihn für den Juwelendieh, der aus dem Haufe entfliehen wollte, und trotz fei »ner Versicherungen schleppte man ihn weiter, weil man sich die 300 Mart Belohnung nicht entgehen lassen wollte. So mußte er sich wohl oder iibec ge fallen lassen, daß man ihn in's Poli zeibureau schleppte, und erst hier, als er dem Leutnant Alles vertraulich mittheilte, ließ man ihn frei, schickte ihn aber unter polizeilicher Begleitung wieder zurück nach dem Gasthatti. Und dort tam Licht in das Daniel. Man hatte nämlich den wirklichen Dieb inzwischen bereits gefunden — es war jener Unglückliche, der in den Rhein gesprungen war. Da mußte Dr. Wendeborn doch un willkürlich lächeln; er zog mit ei ener Lebensaefahr den Dieb aus dem af ser, und als Belohnung dafür wollte man jetzt ihn, den Lebensretter, in das Gefängniß stecken, das war ihm in seiner Praxis denn doch noch nicht vorgekommen. Seit jenem Tage aber wich er, fo bald er Frau anie kommen sah, ih»r eilig aus« un auch die Spazier- » aange am Wasser bat er so vIel wie. möglich beschränkt, um nicht noch ein mal in eine so unangenehme Lage zu tomtnen. -»——-—-—-——— Cin- fchtoiudeusej Gewerbe in forth Ein solches ist das sderdffentlichen Stiefelputzer. Ehernals sand rnan diese mitleidigen Seelen, die häufig auch zur Vermittlung von huzenshotschasten benutzt wurden, mit ihren Kasten an vielen Straßenecken, heute ist ihr Ge schäft durch die Wichsmaschine verdor ben. Nach der »Reoue« wurde das Schuhwichsen auf den Straßen in Pa ris unter Ludwig den Vierzehnten von Pietnontesen nnd Savoharden einge führt. Bis dahin hatte man den Schu hen ihre natürliche Farbe gelassen und sie nur gereinigt. Als man aber aus den Gedanken getonnnen war, das Le der tnit einer Mischung von Oel und Ruß zu schwärzen, gaben viele Schorn steinfeger, die durchweg Jtaliener wa ren, infolge des Umstandes, daß ihnen der Farbftoss leicht zur hand stand, ihr gesährliches und anstrengendes Ge werbe aus und griffen zur Wichsbiirste. Lange Zeit behielten denn auch diese Auslönder das Monopoi. Seine Blü thezeit erlebte ihr Geschäft tni 18. und in der ersten hälste des 19. Jahrhun derts. Die Stieseltoichser nannten sieh Artisten und dehandelten andere-künst ler kollegialisch. Die an der gkoßerc Oper stehenden Puder verschmähten es, von den Sängern ein Trinkgeld anzu nehmen und die ani Theatre Frankats wichsten dem heriihniten Schauspieler Talnia die Stiefel umsonst. Jni Is. Jahrhundert gab es auch Stiefel puherinnen zur Bedienung der Damen weltz sie stammten aus der Auvergne, und der Normandie. Der Gen-ähn nrann der stehn-C Paulueei di Tat heli, will aus glaubioiirdiger Quese wissen, daß einer der Brüder des Papstes Pius der Neunte, ein Gras Mastai aus Sinigaglia, aus den Lou levards von Paris Stiefel gewichst hab-. An des Vecch- vek Königin Viktoria, Prinz Albert, 1851 die erste Weitusstellun in London sei-öffnete, tpsste er den ranziisischen Gästen al les bieten, woranjsle gewöhnt waren, nnd ließ zu diesemfstdes auch hundert S italienische Stieschsier nach England komme-, tmibe dort noch unbetanntes Gewerbe einzusitbren. Die Nennung brach sich jedoch nicht Bahn. und die zugereisten Italien-et vertauschten bald die Bittste mit der Brett-each Heute wandern die italienischen Stiefelpuher vielfach nach Amerila. —-«—-— Insect-einat. Napoleon l. war es, der als Sene ral Bonaparte im ägnptischen Feld zuge das erste europäische Kamm » torps errichtete. Die Bewassnung die sser eigenartigen Reiter bestand aus sLanze und Bajonettslinte mit 100 ;Patronen. Jedes Kameel sülfsrte sanßndem Lebensmittel und Wo er I siir 50 Tage mit sich. Auch hatte das Regiment zwei Ges übe, von denen jedes durch sechs amoele gezogen J wurde. Da diese Dromedarreiter an ijangs in hohem Maße die Spottlust Zier Kameraden erregten, so bestiegen . onaparte und General Bertbier . selbst je ein solches .S iss der Wüste« »und umritten aus den s hier-en Kairo Dieses Beispiel ließ denn auch alsbald die Spötter verstummen. Der Er sola dieser Organisation ließ aber da mals schon deutlich ertennen, daß die Kameelreiterei den Bedürfnissen die ser Gegenden am meisten entsprach. Die Dromedarreiter zerstreuten nicht nur im Kampse Beduinen und Maine lncten, sondern sorgten auch für Si cherheit und Verbindung des Heeres. Bonaparte hat es eigens ausgespro chen, daß er es seinem Kameellorps zu danten hatte, daß in den folgen-den 14 Krieasmonaten weder ein Trans port verloren geganaen noch ein Rou rier ausgesanaen worden sei. Die öaypiischen Erfahrungen wurden dann von den Franzosen in Algirr wiederholt verwerthet. So errichtete beispielsweise General Monge eine Truppe von 600 Kameeien mit 1200 Neiiern. Jn die Fußstapsen der Franzosen traten dann sviiter dieEng Kinder, und namentlich war es Gene ral Gordon, der im SatannFeldzuge sich dieser Thiere It militiirischen Zwecken im umsangreichsten Maße be diente. —-—-—--·-..-—-—-« sersftetsertmeem Auch im Berasport beginnt die Frau dem Manne die Alleinherrschast strei lia zu machen. So hört man schon seit einiger Zeit von zwei Damen, die im Berner Oberland. jede für sich, die tiihnsten Bergbesteigungen unterneh men nnd sogar bisher nie bezwungene Gipfel erstürrnen. Bald ist die eine, bald die andere im Vorsprung des Ta gesruhmes, und es scheint, als ob sie nicht nur den Männern, sondern auch sich selber Konkurrenz machen und ib ven Ehrgeiz nur in die halsbrecheri schen Kletterpartien setzen. Die eine der iiihnen Damen ist eine Berlinerin, Fri. Kunde, die andere Misr Beil aus Lon don, die sich gegenwärtig besonders in den seltener besuchten Bergen des sog. Tristgebieies bemerkbar machi. Beide haben ihren alpinistischen Ruhm übri gens schon in sriiheren Jahren begrün det und werden auch schon von den steptischen Führern als vollgiltig ange sehen. Die jüngste alpinistische That der Englanderin ist die Ueberschreitung des bisher als ungangbar angesehenen Felsgrates zwischen dem Kleinen und dein Großen Welldorn. Diese Ueber schreitung war eigentlich mehr eine Ueberreitung, denn der größte Theil dieses schwindlichten Pfades mußte brichftäblicb rittlinas zurückgelegt wer den« wobei das eine Bein in das eine das andere in das andere tiese Thal hinunterhing. Mis; Bell hatte dabei zwei ausgezeichnete Führer, die Brüder Ulrich und Heinrich Fuhrer von Jn nerttirchen und war natürlich illr diese Rutschpartie auch zweckentsprechend ac tteidet, so daß alles aufs Beste von Statten ging. Noch arn gleichen Tage bestieg sie dann das Große Wellhorn.. Die ganze Fahrt wird als eine höchst auseeasende und gefährliche Wetterdu tie schwierigster Art geschildert. Das Weib hat also auch als Alpistin seine Gleichwerthigteit mit dem Manne be wiesen —- wenigsiens in diesen beiden Fällen, die vorläufia allerdings noch als Ausnahmen bezeichnet werden Müssen. Der Schein trüst — Wie thut der alt-, müde Pil et Doch gar so schrecklich tagen reich! Herum den Kopf, Du armer Sünder-, Dann sieht man Dich als argen Schelm ioqhicht I , III M Isi- III-M W Qui Its-Wiss seiner kleinen Stadt): »Wie viele Einwoh ner hat Jhre Stadts« Burgemeister (verlegen): »Das Durchlaucht, weiß ich nichi. Aber ich werde sie sogleich zählen schenk· Interesse-Te Wie-. Der Selundiirzug hält in voller Fahrt plötzlich an. .Schaffner was ist denn passirti i« Rechts nausguckem meine herr schasten —- grad’ vorm »Ur-then Och sen« raust der Hausknecht mit en Roß händler — mer sein blos gespannt, wer seriig ivird.«' M-— Dentlicher Wint. Nessr: »Ouiel, Du hist wahrhaftig von einek besonderen Herzensgiitez wenn ich zum Beispiel setzt von Dir 10 Dollars verlangen würde, Du könntest wirklich nicht Nein sagen!" Nicht eathlanr. Tochter: »Vater, ich werde heute einmal meinen Bräutigammit meiner Kochlunst überraschenk Vater: .era, wenn Eh Dir rathen darf, so überrasche ihn erst, wenn Du mit ihm verheirathet hisi!« seanditistnns. Josek Brand hat zur Erziehung el ternloser Söhne eine Anstalt mit ei nem bedeutenden Fond gegründet. Es « ( Wiss-IS UUIHI sclskqllllss, III IIIJI Stiftung mit dem Namen »Brandstis tung« belegt werde. Otertrssr. Landrichter: »Aber, Herr Lehrer, so viel trinken, bedenten’ö doch das theure Bier!« Lehrer: »Ja, Herr Landrichter, sehn's: 's Bier wör’ nit z’theuer, aber zwei andere Fehler sind da: erstens hat’5 Bier z’wenig Gehalt und zwei tens hab’ ich z’wenig Gehali!« Unltttu. Dichter sbei der Premiere): »Das Publikum scheint mein Stück gar nicht zu verstehen! Die Leute hätten vor her das Terthuch lesen sollen!« Freund: »Ja, ich fürchte, dann wären sie überhaupt nicht in’s Theater gegangen!« Ins der Jnstrikttsnsstnndr. Unierosfizieu »Welches( Durchmes ser haben bie Aschosse unseres Mo dess 88?" —— Rekrut: »Ein Centimeter.« Unterossizier: «Falsch. Was ist dem weniaer als ein Centinteter?' Rekrut lschnell und laut wiederho lenb was sein Hintermann ihm zuge flüstert hat): J Gentimeter here Unterossiiier.« Die siltbeste san-. Wenn eine Bant »aus Sanb« gebaut, Bricht bald ihr Krach herein, Und mer ihr all sein Geld vertraut, « r Wird auch mit pleite sein. I. Doch lenn’ ich Eine, Gott sei Dank, Uralt und gut sunbirt, Die selten noch im Kurse sank Und nimmermehr sallirt. Kein Aussichtsraih hält hier die Wacht » Um leeren Kassenschranh ’· Aus Sand gebaut —- bach nie per tracht — Das ist die Austernhaut Durchschn-L »Ich glaube, Leutnant v. O. hat Absichten. Er srug mich gestern, ob « wir Hypotheken aus unserem Hause hätten." Guten Appetit Nichter: «Wovon leben Sie?« Angeklagter (Artist)· »Ich taue Glas, esse Steintohlen un trinte Pe troleuni.« Schultnaien - Seufzer-. T »Ach, nun ist schon wieder eine Bank trachen geaangem wo mein Vater viel Geld verloren hat, wenn doch lieber die Schulbiinte krachen gingen, da wär« weniger verloren!'· , In der Cchslr. Lehrer: »Den!e Dir einmal, Paul chen, Du hättest zwei Birnen, und ich gebe Euch nun noch eine Birne dazu was giebt es nann?« Paulchem «Streit zwischen mir und meinem Bruder.« Gewissen-inse. Advotah »Ich tann den Fall aber nur übernehmen, wenn Sie mir vie volle Wahrheit sagen!« Klienk »Ja, was soll ich Jhnen denn zuerst sagen?« Advotat: Zuerst sagen Sie mir ’mal genau, wie viel Geld Sie haben!« Sicheres Zeichen. Sie: »Ich habe wieder etwas zus taufen veraessen!« Er: »Das habe ich rnir gleich ge dacht.« Sie: »Warum hast Du Dir denn das geda t?« Er: » eil Du noch etwas Geld mit nach hause gebracht hat« »Der-met Montier«. · Bummlerx »Wie Ach doch der Mensch ändert, irtigr ais ich immer etn Schnapsalasel chnaps und ein Glas Wasser getrunken; uns jetzt » trinke ich immer ein Wasserglae voll s· Schnaps und ein Schnapdglcsel voll Wassert« » « - ss .. E