Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 05, 1902, Image 7

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    « Jkiien der AM.
Inwcsusøgiikw
Mein Lieb, qedenksi da ver Beide-,
Da sehnend das dm ans Lazon,
Ven- fetn aus die Waldes Weiten
Der Ruf des Ruck-nie scholl?
Das waren die Zeiten der Träume-,
Ta gingen wir Hand in Hund«
Es skob durch die rauschend-n Baume
Tor Sennnermind singend in's Land.
Du redest iiifi aufs Neue
’ Von Lenzeth die man versehn,
Bau Oeffnung und FrancntreM
Von Wandern und Wiedersehn.
Nun sind verschwunden die Taqe
Der Jugend-, der Raienvtachh
Da du mir glückselige Sage
Ist's gläubige Herz gelacht
Und längst verschonen, verklungen
Jst anim- Len e spin.
Denn wag dem kund einst stimmen.
Es war ein Märchen nat·
Die Feinde.
III-se un Tsii san-ist«
Beruhigen Sie sich, lieber Baron.
sMit Jhtet Frau Gemahlin steht es
durchaus nicht schlimm. Ein ganz ge
wöhnlichen seinetwegs schwerer Fall
von NUMBER-nichts weiiet.«
»Und was sollen wie thunW fragte
sbet Baron, der mit feiner Gattin von
-seinem Gut in Ponunetn nach Berlin
,geeornmen wor, um vorr oen veruhms
ten Nervenarzt der Baronin wegen zu
tonsultirem
»Längere Zeit müssen Sie freilich
hier bleiben,« antwortete der Arzt, »und
die Frau Baronin muß regelmäßig
fagen wir, jeden zweiten Tag-zu mir
lommen und sich meiner Behandlung
genau unterwerfen.«
»Aber quälen werden Sie sie nicht,
rr Geheimrathi« fragte der Baron
an stlich.
it einem leisen Lächeln sah der
Arzt an der Hünengestalt des vom
mer’schen Landjunters empor. So ein
Riese-und der zarten und schmäch
tlgen Gattin gegenüber schwach und
hi floö wie eine an einem Faden za -
velnde Fliege. Ach ja, er kannte sie
wohl, diese unbegre te Macht weib
Rer gnfälligkeit ’ber reckenhafte
nnli Stärke.
»Nein, ich werde sie nicht quälen,«
sgach er, noch immer lächelnd. »Aber
e bischen Energie, ein bischen
Strenge werden wir freilich anwenden
müssen, um rasch an’S Ziel zu tomi
men.«
»Natürlich,« pflichtete der Baron
ihm bei.
»Solche Kranie,« fuhr der Arzt fort,
»sind eigensinnig, und in ewifse sixe
Ideen verrannt.—Aus dieen Einbli
dungen muß man sie, sachte zwar, doch
mit sicherer band herausleiten.-—Und
dabei müssen Sie mir behilflich sein,
lieber Baron.«
»Jchi« Es kam recht klüglich über
feine Lippen.
»Natürlich Sie. Wer sonst? Und
daß ich es Ihnen gleich gestehe: ohne
hre Mitwirkung verma ich nichts;
o viel wie nichts. So an ich eine
Kranke unter meinen Augen gabe, thut
sie freilich alles, was ich von ihr haben
will, wenn es mir selbstverständlich
auch Mühe kostet, sie so weit zu brin
gen-Aber am Ende elingt es mir
doch, denn ich bin noch geharrlicher als
ise und obendrein ruhig. wag sie nicht
L
« a, Sie haben eine sehr gute Art,
den — amen beizulommen,« gab der Ba
ron zu. Es klan wie Neid. »Wenn
ich es nur auch ver tiinde!'·
»Es geht schon. Aber sehen Sie,
verehrter Baron: es fehlt Jhnen allen
M II Deus-Wus- Jch M- ig wei
an Pruxuo reine siyummelell Ufllwc
als eben die herren E männer. Einer
wie der Andere. De theure Gattin
soll gesund werden-aber—aber aus
regen dürfen wir LÆe nicht! O Gott,
nur das nicht. enn ich mit einer
Kranken allein din, ist sie ost Iolgsam
tote ein Lamm, verspricht nir alles
Mögliche, und ich Ehe die besten Dass
nungen. Dann a r geht sie rt und
bleibt der Sorge ihres herrn mal-is
iiberlassen—und der Irr Gemahl ist
;chwach, kann seine i de Frau nicht
slggen hören, kann ste nicht weinen
»Ich schon!« unterbrach ihn der Ba
ron und richtete seine Hünengestalt
stramm in die Ehe. ,,Sobald es sich
um die Gesund it meiner Frau inn
delt, vermag ich altes. Sagen Sie
mir nur, wag ich zu thun und woraus
ich zu achten habe. Sie werden gewiß
zufrieden mit mir sein, Derr Geheim
rath, und an mir einen zuverlässigen
Mithelser halten«
»Das würde mich ebenso sreuen wie
in Erstaunen setzen, denn es wäre das
erste Mal,« entgegnete der Arzt mit
seinem seinen, alb trouis und halb
nach tigen «« in. «Al obören Sie,
lieber ran. Tät's Erste muß unsere
reizende Baronn sich Bewegung ma
chen und dars nicht, wie bisher, den
an en Tag lang im Bett oder aus der
« hasselongue liegen und sich Mkdem
Isz daß sie zu trastlos sei, um sich erheben
t. Jutönnen Es ist nicht wahr: sie kann
anz gut gehen, so gut wie Sie und ich.
Bann wird sie auch besser schlafen. und
ihr Acketit wird wiederkehren. Die
Mahlz ten müssen regelmäßig ein -
nommen werden und nicht so wie se t:
daß sie zu unmsgltchen Stunden e en
F- ilberWt nicht essen tota» »
f sseniljr utsurepeantissen siebet-n
ngen.—— nd bei Nacht muß sie sch as »
nein-. Menschen«-, neues-«
m Konzerte sind siir den Augenblick-;
-l
Hi
nichts fiir sie. Davon so wenig wie
rnilgkiebi Auch keine Eiqarreiteen Un
sere liebe Frau Daronin rau entsetz
lich viel! Trei oder vier C gar-retten
ine Tag, wenn sie es durchaus nicht las
sen kann. Ader nicht mehr. «Und
immer vor Mitternacht in’s Beit. Und
um neun, spätestens zehn wieder her
aus. Dazu ein bischen Zimmerayrni
nasiii, ein bischen Massage und ein bis
chen Eleiirisirem wenn Sie mir hel
fen, daß dieses Regime genau eingehol
ten wird, verspreche ich Jhnen schon
heute, daß Sie nach kurzer Zeit eine
körperlich nnd seelisch gesunde Frau
haben werden. Aber helfen müssen
Sie mir! Sonst siehe ich für nichts
n.«
»Sie können sich auf mich verlassen,
here Geheimrath,« sagte der Baron.
»Ich müßte tvahrhafii der Feind mei
ner Frau sein, wenn ch Sie im S
ließe. —— Mein Wort darauf, daß i
alles, was Sie mir aufzeetragen haben,
buchstäblich erfüllen wer .«
»Besten Dant,« sagte der Urst, ihm
die Hand schüttelnd, und damit trenn
ten sie sich.
f
Nach Ablauf einer Woche trafen sie
wieder zusammen.
»Warum haben Sie sich o lan e
nicht blicken lassen, lieber aron «
fragte der Arzt. »Sie sollten häufiger
kommen, Jhre Frau Gemahlin öfter
begleiten.——Es ist besser, wenn man im
Koniaii miteinander bleibi.«
Der Baron sah an ihm vorbei und
murmelte etwas von ,,unaufschiebbaren
Geschäften«
»Ach so. Gehört der Besuch der
Oper auch mit JCWZ Man hat Sie
und die Frau Vaternin gestern dort ge
-ieyen. Ler Lunas ist gerade leine
nervenbernhigende Musik, nebenbei be
merlt."
»Gewiß nicht« Der Baron sprach
mit einiger Hast. »Aber sie hat ihn
durchaus hören wollen. Und da dachte
ich mir, daß einmal ieinmal sei."
«Ja, diefe gefälligen Sprichwörter.
Ida-und wo haben Sie soupirt? Zu
Hausei«
»N—nein,« iam es zögernd heraus.
»Im Hotel Bristol.«
»Allein?«
»N—netn.« Ncch zögernder: »Meine
Frau muß doch ein wenig Gesellschaft
und Zerstreuung haben, wenn sie ein
mal nach Berlin kommt, nicht wahr?«
»Selbstverstiindlich. Und sind Sie
lang aufgeblieben ?"
Keine Antwort.
»Dann ist Jhre Frau in’g Bett ge
kommen? Als ihr Arzt interessirt es
mich, es zu wissen.«
»Na, es war ziemlich spät gewor
den."
«Wie spätt Ein Uhr vielleicht?«
»O nein.«
«Friiher also?«
«N—-nein. Später.«
»Nun ?'·
»Es wer-fünf Uhr, als sie sich zu
Bett legte-«
»So, so. Fünf Uhr. Und was war
es heute mit der-— Spaziergan ?«
»Der hat heute unterblei en müs
sen, Herr Geheiniraih. Die Arme war
so müde! Und Kopfweh hatte sie auch
vom vielen Rauchen.«
»Ach! Hat sie so viel geraucht? Wie
viele Cigarretten waren es denn?«
»Bist zur zwölften hab ich sie gezählt.
Ader dann gab ich es aus.«
»So. Dann gaben Sie es auf.«
Sie fahen einander an und schwie
gen.
»Ich weiß, wag Sie denken, Herr
Geheimrath,« begann der Baron am
Ende mit tläglicher Miene: »Daß ich
ein erdärmlicher Schwächling bin. Das
denten Sie von mir." Der Arzt machte
eine unbestimmte, höfliche Bewegung.
Aber Sie haben leicht reden,« fuhr der
Daten fort. »Was soll ich machenf
Ich mußte ihr irgend etwas versprechen,
um sie zu bewegen, sich zu stigm
Und da versprach ich ihr in meiner Be
drsngniß den ,Tristan’ mit darauf
IOICMDCM Souhct in Cis-stor- ist-foll
schast. Denn mii der Strenge, sehen
Sie, Heer G«heim:ail), mit der Strenge
ging es nun einmal nicht.«
»So. Hatten Sie es denn mit der
Strenge Ehrfuqu v:rsuchtf«
»Doch. Das beißt: versuchen tonl
len—habe sie bestimmen wollen, früh
aufzustehen, regelmäßig zu essen und
spazieren ::! nahm«-«
Ter Arzt sprang von seinem Stuhl
auf: ,,!l.I.i7" Judex-n Lyertem von alle
dem ist lä-» l«: Le tsiisfksz absolut nicisis
durchgef-«: i 1 :-:’s-,-!:·-'«
l »All-"I..t '-3,« Hals der Var-In
;kleinl-«u; s-« liess, beschämt Den
iKOPf bäilzzkik
H »Aber un der-. ,eristan’ zn hören,
lbis zum J.’..)r entfernt Cuf7ttsitzetc unt,
»mich, wenn ich il-. f.«-s.;«., Zu beschwin
;delns——d·12,n Miit Lie Kraft dieser
»Dann- nusIT« ysei ists Itzt »Tenn Mir
? at sie bei j: er k: liete let-k, uni- Heilig
J schmten ".«-fz sie rieine Weisung-in
"aus’·e Hex-« .e-·«e YOU-U würden nnd
Hdaß Sie, Hxxr ."j-:;rcm, ein leibhaftiger
Even-tm -:«ii:«.nl«
; »Hm sie bit-— gesagt Z« meinte der Ba
Tkon und mxspkus ein«-t. Doch sogleich
! te er enkkailtipsrd Netzt-: »Sie
I det es sich viel-leimt wirklich ein« Herr
»Geheimratb. Die Arme bildet sich so
spieles eint«
J »Ja, wir wollen sie gemeinsam be
’dauern. Und wss blieb denn die mir
iseierlich zugesagte Mithilfe, lieber Ba
Mi«
T Dieser traute sich verlequ am gpps«
HA- badea Yo to recht, Vesperzeit-»
Hoch Und ch hatte Säckels-Hm Arg
isituen seien kann ich H- euche, Uxx
I Ax
kocdalk ich ihr alles erfassen, nur damit
wieder aufhört mit dem Weinen.«
·Na, schön. Also auch ein Feind.«
Und er drückte dem Baron mit einem
resignirten Lächeln die Hand. »Aber
aufrichtig gesprochen: ich hatte es an
ders nicht erwartet. Einer der Herren
Ehemänner ist wie der andere. Eine
Ausnahme wäre ein Wunder, und
Wunder gibt es heutzutage nicht mehr.
Vielleicht, wenn die Frauen sich das
Weinen abgewöhnen würden? Aber
freilich: wenn das geschähe, so hätte
sich ja das denkbar größte Wunder er
eignet. Lassen wir es gut sein! Der
Fall-ist, wie ich sehe, hoffnungsloö.«
Turm-er Cntinderhut.
Es roar im Januar 1797, als der
cylinderhut am Strand von London
das Licht der Welt erblickte. Sein Ber
sertiger war der Hutmacher ohn He
therington, der dur ahlrei Erfin
dungen aus deni Ge der utsadris
tation sich einen berühmten Namen ge
macht hatte. Wie schlecht es ihm jedoch
mit dem neuen Kind seiner Schöpfer
laune, dem Cylinderhute, erging, mag
aus einer Zeitungsnotie vom 26. Ja
nuar 1797 zu ersehen se n. die wie folgt
lautet: «Jol)n Hetheringion spazierte
gestern au dem Bürgerstei e des
Strand ein r, aus seinem Kop e einen
schier ungeheuren, aus Seide hergestell
ten Schornstein, der einen seltsamen
Glanz hatte. Die Wirtung aus die
Straßenpassanten war eine entsetzliche.
Es ist Thatsache, daß verschiedene
Frauen beim Anblick des komisch-n Ge
während die Kinder schrieen und ein
junger Mann, der gerade von einem
Seifensieder zurückkehrte, bei dem er
einige Eintäufe vorgenommen hatte, im
Gedränge niedergeworsen wurde und
sich den Arm brach. Herr Hetherington
hatte sich aus diesem Grunde gestern
dor dem Lordrnayor zu verantworten
und wurde diesem inmitten einer be
waffneten Polizeimacht vorgesührt.
Der Verhaftete gab an, vollauf berech
tigt zu sein« seinen lieben Londoner
Geschäftssreunden ein neues Modestück
seines erfinderischen Geiste-«- zur Schau
zu repräsenåirem welcher Ansicht der
HLordmayor indessen sich nicht anschloß,
indem er den Hersteller des ,glänzenden
Schornsteines’ zu einer Strase von
fünfhundert Pfund Sterling verur
theilte.«
Wut segt he nu to sine Sitperst
Was sagt er nun zu seinen Säuferni
—soll ein Lieblingswort Molttes ge
wesen sein. Wie Hermann Boll in der
«Zeitschrist sitt deutschen Unterricht«
’angibt, hat es mit diesem Wort sol
gende Bewandtniß: Friedrich der
Große erklärte bei einer Besichtigung
eines Dragoner-Regiments, der jetzigen
Königin-Kürassiere, dem Obersten v.
Schwerin gegenüber das Regiment sür
eine Bande von »Süpers.« Schwerin
wars den Pallasch in die Scheide und
»schwur, ihn niemals wieder siir den
König zu ziehen. Jm zweiten schlesi
xchen Kriege suchte der König den Ober
ten zu veranlassen, das Regirnent wie
der zu führen, aber dieser wies aus sei
nen Schwur hin. Der König erwiderte:
»Dann tornmandire Er mit der Reit
peitsche!" Arn 4. Juni 1745 hatten die
Dragoner bei Hohensriedberg Gelegen
heit, den Tadel des Monarchen durch
die That zu widerlegen. Sie ritten
nämlich die österreichische Jnsanterie
über den hausen und marschirten mit
66 eroberten Fahnen und Standarten
am König vorüber, während Schwerin
mit der Reitpeitsche grüßend gesagt ha
ben soll: »Wat segt he nu tau sine
SüperB?«
»Is, endlithl« Von dem kürzlich
BILDET-Mk KEPLS Pilze-W Sskäikp
s senitandes Ohnmachtsansiille ·bekamen,
i
U
wuu Iurgcute quvscyt Ullclllsle ItzllytL
Der Monarch hatte das aus dem
Ohbinberge bei Zittau eröffnete Mu
seum schon lange einmal besuchen wol
len. Co sollte schon im Jahre 1879
kurz nach der Eröffnung sein, allein der
Museumsdirettor, ein begeisterter Ver
ehrer des KJnigs, wartete Jahr um
ahr vergeblich. Endlich-am 2. Mai
888——als ter König in der dortigen
Gegend der Auerhahnjagd oblag, wurde
der tönialiche Besuch ganz unerwartet
angemeldet. Vor Freuden und vor
Ueberraschung außer sich, studirte der
iiter der nationalen Schätze schnell
ne wohlaeseisiie lang-: Ansprache, und
es dauerte auch gar nicht lange, da
stand der Kiinia im Jagdhabit vor ihm.
Mit einem Schlage aber war die ganze
schöne Vegriifzungsrede ihm entfallen
und war so aug dem Konzept, dafk er
nur ausrief: »Na, endlich!« Der König
ging mit einer leutseligen Bemerkung
iiber die ebenso vertrauliche wie lata
nische Begrijßnng hinweg, hat sich nach-.
her aber noch manchmal darüber erhei
tert.
Widerspruch. Mutter lmit drei
irathsfähigcn Tijcf-terit—ohn: Ver
obung aus dem Seebade zurücksch
rend): »Da wären wir wieder ’n«.al
umsonst im Bade ewesen!«-—H a u s -
he r r : »Fast sünszehnhundert Mart
nennst Du umsonst?«
suftkctiksserlateim
»Wir hatten absolut keinen Ballast
mehr zum Ausweriem sogar unsere
Werthsachen waren bereits über den
Rand der Gondel geflogen, doch noch
immer sank der Ballon. Da kam mir
ein guter Gedanke. Mit einer Taschen
, die ich zufällig bei mir Fitt,
Enitt mir· inen r" eigen all
M s«
Eisdm rlmiingen
Duell-m non Oerhard Walten
Ununterbrochen rieselte der Regen an
den Fenstern des Wagenabtheils leise
hernieder, und draußen standen die
Bäume verdrossen und ließen ihre
Jwrige vom Sturm schütteln und zau
en
Jm Wagenadiheil saß ein einzelner
Fahrgasi, der mit ties schwermiithigem
Blick hinaugschaute in die Landschaft.
»Ach, du lieber Gott!« sagte er mit
einem tiefen Seufzer und lehnte sich in
die Kissen des Wagens zurück. »Famo
ses Wetter; paßt zu mir und meiner
Stimmung! Na, nur Muth! Die
Sache wird schon schief gehenl« Und
wieder sah er gedankenversunlen in die
trübselige Gegend hinaus.
»Also so ficht eine Brautfahrt aug,«
dachte er. »Hal) sie mir eigentlich an
ders dargestellt. Aber nun ist der Vo
el eingesungen, hier ilt kein Maul
fpigem hier muß epsiffen seini«
a, er war aus get Brautfahrt Frü
her hieß er der ,,Durchgänger.« Und
er war so lange durch e angen, bis alle
Verwandten ein EiniZedqen gehabt und
ihn mit einem ganz braven, sehr rei
chen, sehr dummen und sehr häßlichen
Mädchen verlobt hatten. Wenigstens
sollte die Verlobung heute gemacht
werden. Er hatte sich gewehrt wie ein
Löwe, aber jeder Widerspruch wurde
mit der infamen Frage erledigt: »Was
willst Du denn anfangen? Schulden
halber den Abschied nehmen?" Und er
hatte schließlich den Kopf gebeugt und
ingrimmia qemnrmelt: »Na, denn in
«.-t J- ln—- --.I« Hvs ----------
III-« u-- J Un nun tu «- ps
unterwegs, um bei seinem ziiiiänfki tgen
Schwiegervater um Filarissa anzuhal
ten. lind dasz sre nicht Nein sagen
würde, das wußte er. Denn einmal
war er einer der bildhiibschesten, blä
hendsten J:1fanterie-Lsfi3iere, die es
überhaupt in der Armee gab, und zum
Anderen wußte er, daß Fräulein Kla
rissa in ihrem ganzen Leben noch nie
einen eigenen Gedanken gehabt oder
ihr-m Vater jemals mit einem Hauch
widersprochen hatte.
»Aber eine Gerneinljeit isi’s doch!«
schloß er seine Gedankenreihe und trat
hart mit dem Fuße aus, «schäni’ Dich,
Degenhart!« Und er schämte sich.
Da that die Loioinotive einen Pfiff.
Der Zug fuhr in einer größeren Sta
tion ein; von da bis zur Haltestelle aus
dem Gut des künftigen Schwiegervaters
waren noch zwei Stationen; allerdings
zwei ziemlich entfernte.
Er schaute nicht hinaus auf den
Bahnsteig, sondern lag tief zurück.
»hoffentlich kommt Niemand herein,«
dachte er, ,,allein sein ist noch mein ein«
Yger Trost." Da wurde im letzten
ugenblick noch die Thiir ausgerissen:
»Schnell! schnellt« drängte der Schaff
ner, und eine Dame sprang eilfertig
inein: »Hier Nichtraucher; bitte die
ahrlarie!« Der Zug ruckte an und
te fiel ihm gegenüber auf den Sitz
nieder.
»Mein gnädiges Fräulein!«
»Herr Oberleutnant!«
Grill-. nq es gleichzeitig aus Beider
Mund.
»Das ist ja famo5!«
Schallte es zum zweiten Male
;benso, und ihre Hände lagen ineinan
er
»Wohin fahren Sie denn, wenn ich
fragen darfs« sagte der Osfizier, und
seine Augen leuchteten ganz anders als
vorher.
»Ich fahre nach Hause, ganz da oben
an der holländischen Grenze; da liegt
unser Gütchen; ich soll heimkommen,
die Mutter ift trank und schwach und
hat mich nöthig; und Sie?«
Er fah sie mit seinen blauen Durch
gängeraugen an. Sie war ein reizen
des Mädchen, mit mächtigem, blondem
haar, eine junge, blühende Waliiire,
mit Augen, die zu den seinen paßten.
Er antwortete nicht und sah sie noch
immer an, mit einem gewissen Ausdruck
der Vettlärung. Noch hielt er ihred
hand. Sie sing an, sie ihm behutsam "
zu ent sehen.
Er seufzte ties auf und ließ sie los.
»Bitte, fragen Sie mich nicht,« sagte
er, »ich schäme mich, in Ihrer Gegen
wart davon zu reden. Denken Sie
nichts Böseg!« bat er, wie er den be
sremdenden Zug auf ihrem Gesicht sah;
»ich werde es Ihnen später ’mal schrei
ben!« verbesserte er sich, »und nun er
zählen Sie nir, wie es- Ihnen ergan
gen.«
Er hatte dirs junge TUchdksen in sei
ner früheren Wiss-In tennen gelernt,
die hier in irr ·.t(if—.· ist-: Wen war, nnd
gleich den Anderen siin hszg in sie ver
liebt Und sie ls,-)-.te ihn auch gern ce
hcilxt; sehr gern E·»s-.»»-:r, tsnd es njiire
sicher ein Pay-r one- i«-nen generis-in
wenn das- t:·-.?«..1)tL-.:-: TYJZLiLcl nielst in l-«:.:1
von ihr selk«i Clerii-J liestiitiziten Ruf ge
standen hät«.;, sehe wenig dcrmögend «;n
sein. Da tpnnte denn nichig daraus
werden. Lller al-« er kamalg, als er
Oderleutnant wurde, Versetzt ward, da
harte et ihr iuttt Abschied sehr innig
die Hand getiis;t; nnd sie hatte sie ihm
sehr herzlich geistlich-lud nun saßen
sie sich gegenijtreri
Er hielt die Arme über der Brust
verschränlt und sagte nichts. Nur al
und zu schweiske sein Blick zu ihr hin-—
über wie in tiefem Sinnen.
»Fahren Sie weit?« fragte dass
Fräulein, um die Stille zu unterbre
en. Er war sonst unterhaltsamer ge
wesen.
»Ich wei es noch nächtl· kam ihr
die meidet che Antwott.«
Nünl «e du« -
Wand-den ists-LIMIT
l—
As—
L dä J
nächste Statim Der Zug sing an,
langsam zu geben. Der Otsizier bielr;
wie in heftiger Spannung ts- .Zfl«l«:;r!
an die Unterlippe ges-rein Ist zncr
bleich. Nun biclt der Zug-. O!».ne ein
Wort zu sak:eri, riß Degenbart die
Thiite auf unk- stiirite auf den Fahr
karterxschaiicr zu. »
»Zug geht gleich abl« rief Der
Schasfper Lrig5:iich.
,,Warten!« kam es im Komm-anbo
ton zurück.
Da tasn er auch schon herbeigeeilt.
,,Schnea, schnellt« Das Gesicht dess
Fräuleins schaute ängstlich nach ihm»
aus. Mit sedernder Schnelllrafti
sprang er hinein. »Hurrahi« sagte er,
und seine Augen leuchteten wies-einst.
»Aber was ist anen eigentlich?«
fragte das junge Mädchen betreten.
»Das will ich Ihnen gleich erzäh
len,« sagte er mit lachendem Munde,
»nur lassen Sie erst die nächste Station
vorbei sein,« bat er, nnd seine Augen,
die Durargängeraugem blickten so
eigenartrg flehend zu ihr hinüber. Sie
lächelte beklommen. So fuhren sie
schweigend weiter. Jetzt kam die Halte
ftelle. Der Leutnant legte sich fo tief
zurück, wie er kennte
»Bitte, Fräulein Lisbeth,« bat er
fast slüsternd, »ziehen Sie die Bor
bkinge vor, bitte, bitte!« Er legte die
Hände zrssammew
»Aber die Sonne scheint ja gar
nicht!« stka »s-« »Ur-OR
»Ja, sie scheint, verlassen Sie sich
darauf, und das zu meinem Glückl«
rief er, ,,bitte, bitte!«
Fräulein Lisbeth wurde es umheim
lich zu Muthe, aber sie that mit zaghaf
ter Hand, wie er wollte. Es war viel
in ihr aufgewacht, seit sie ihm gegen
über saß!
Er stand auf und setzte sich auf die
andere Seite· Sie begriff ihn immer
Wcmgsz
,,Ollcccllschl: Ulllc Uleklclmllllllc
Aufenthalt!« tlang es draußen. Die
Thiir wurde ausgerissen. »Um Gottes
willen! Machen Sie zul« bat der Ober
leutnant aus seiner Ecke· Männer
gingen den Zug entlang—,,Muß den
Zug ver-paßt haben!« sagte einer. Da
ein Wiss-die Maschine zog an, nun
rollte der Zug-Da kam der Leutnant
hervor und setzte sich ihr wieder gegen
über und nahm ohne Weitereö ihre
gände und sagte mit seltsam weicher
timme: »Fräulein Lisbeth, halten
Sie mich nicht fiir verdreht oder mit
Anlage zur Tobsucht behaftet, nun will
ich Jhnen Alles erzählen, wenn Sie
meine Beichte hören wollen. Sie haben
mich davor bewahrt, die erste und
größte Gemeinheit«meines Lebens zu
begehen: ein ungeliebtes Mädchen zu
heirathen, weil sie eine Million hat
Jch habe mir vorhin eine Fahrtarte
bis Wesel genommen, statt hier auszu
steigen, werfen Sie mich nicht hinaus.«
Und nun iam die Beichte, und lange «
sprachen sie miteinander, immer herz
licher, immer inniger, und zuletzt hielt
er die behende Ligbeth in den Armen»
und küßte sie auf die geschlossenen Au- «
gen: »Schau, Lisbeth ich gehe ab.
Offizier bleiben kann ich doch nicht;
aber wenn nun Dein Vater ein bischen
helfen will, dann gehe ich noch niit allen s
Ehren ab und werde Lehrling bei ihm. z
Schau, ich fiihlte gar keinen Anlaß,;
mich selbst mit ,Sie’ anzureden heute’
Morgen, als ich oor’m Spiegel stands
und den Degenhart sah. Nun laß mich i
bei Dir und den Deinigen sein. Ar
beiten will ich, tann ich, miss; ich-und
Du hilf mir, Du Geliebte, Du lie!«liches
Weib, die ich allein geliebt und die mich
gerettet hat vom Verderben durch ihre
süßen Augen-«
Sie hielt noch immer die Augen ge
schlossen. Das Glück war iiber sie ge
kommen-—
Es war spät am Abend, als der
Fug auf der Endstation hielt. Ein
tattlicher Mann empfing sein schönes
Kind. Sie lag ihm um den Hals und
fah ihm von unten in die Augen:
»Papa, ich komme nicht allein, schau,
da steht er, mein Verlobter und meiner
Seele Freund! Nimm’ ihn auf-er
ils-PSL werth;» rette zwei Seelen vom
sont-»was, set-te ullo neean et ycl
eine Welt für mich hingeqeksen!«
Schwaitengeiaug. —- Eine schüttet
Mythe läßt die von Natur stimmen
Schwäne schmelzende Melodien singen,l
in denen sie den Ijerannahendcn sie-N
willkommen heißem tsij liegt ein tie
fer und po.kil,:,s.r THimi;1lk-i(7exn DER-.
Der T11r22..-:»e Juk)ni:«:1nxtte ingine les-ei
größere Decke-, die er im Fruntfiirhq
Parlemx ! :eY-:::.1i, Zeiss-! Echwcncrt ;
rede, unt :«·.·:- Is« es! grießen Weis-Les
nimmst-tax kn, Cz Eint eine gewisses
Tok-ess:.km.«..zj ::««;»:«k,sens,--Ue. So jmriekj
Joseph .«-«;:...««::1 mu, kurz Der stiean
Tode bog bereit-Mc T.’-«:eii: »Hie) .s ·
II.
l
alle meine Ferkxft,« und zwar in Fa
einer Visiten-urte. kjchkgrt neu-J
fein ers-i,ii!:em?ies i)ie.«;i.ie;-:, und : s-.
Schiller stcft eg- gcjzpjsxiiilich fest, Ist
er sich in der Nacht ver seinem U-: «.
seiner Gewohnheit geikäß on sei..7kx
Schreibtisch niederließ und mit
Worten: »Und es war-« einen p-«
Aufsatz begann. Les Todes-H Mir-e
durchzuckte ihn. Gjr »He s.«.-b, g:-E«·s .
tvenigen Augenbliesen nieder zur if- .- ·
und schrieb das Exizort—»einmal,«
e wieder weg, setzte sich noclzntass ·.«.
chrieb mit dem Worte »ein« seit-. ke«
fes Wort. Und se sank-en La, di: «.
vertilgt-arm Worte: »Und es wec
einmal—etn«—standen da, hingen-;
fen als sein Schwanengejang.
Nachts-. »Die junge Frau ist
VIII sehe wirih chaftlich7«-—«Na, ich
sage Ihnen, die eht den sanken Tag
m KochbetHet der Nachbar ni«
st. Jakobs 0cl
—--m heilt m-—
Verrenkungem
Verrenkungen,
Verrenkungem
Verletzung-tm
Verletzung-am
Verletzungen,
s
Quetfehungcar.
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