Der stille Beobachter Ist-um John Nitsch, Esq., oieWirth f besucht-In «Tschalli’s« U zimmer.——Bötsen- und Grund eigenthums-Spetu1anten und Sportsleute eigener Att. Mistek Editm So Weibsleit die hawwe e Eidir. - das mer nur wege dem Saufe int Uekthshaus getm :h«ci:, während es in ( Wirklichkeit doch mehr wegen Büsineß « un Unnerhaltung un Belehrung get ichs-he 1 Jetz for Jus ( f sten; zusn Bei . f p i e l d e i :n » Tschauå in Neu; York Irümme. ! Wisse Sie-, mai ? Um Ich II. bi-« geh-s- Zje Denke« natürlich: Weze deckt Tschallä sejm Mosel over Der Qualjtn un Iemveräescher vun feim impor titte Bier oder seine teleiädie Bkänos v o n Whiskey over wege seim be rühmte Kirsche wässerche oder feine demestic un importitte Siggars. Da mache Sie awkver en Mistähk, wann Sie des denke, Mstet Editer. Was for Mich die Atträktfchen beim Tschalli is, des is sei Reading Room. Des Reading Room is eteghmli ge fötnifcht mit nit abgewjfchte Tifch3. wo vie heintige Papiere un die Witz blätter vuu der Woch vorher orusf lege, pappige Stühl, wo an jedem Ver: oo e Nagel kaussteht, an dem mer sich die Fse verreißt, un eme Ticter, we die uotäschens vun der StacksEx Å«Us- Its-s Inn d;' REFPJIMT t5nfn .·,....,. .... --.. -.- -,....,».» - Cornet-E- bei Weg vun eme automäiick Ielegräff mitaus Weier druff erei ämmL Jn dem Reading-Room kann ich Stunde lang sitze un Michxroßartig unnerhalte bei die annere Occupäntg" vun dem ReadinasRoom zu maische. Des Merkmiiroige vun dene Freiatzen ters vun dem ReadingsRoom is, Daß sie nie en Cents werih vun eraend mag verzehrn (de Käs un Cräcler exfepted, wo sie sich als mit erer Männer, als : spaan es in eme Fi: nun Blei-sent meindleneß geschehn that, aus;—’m Bar: room hole), wann nit emol Ich Li Drinls uffseg. Da fein z. B. zwei Männer, wo im mer jede Morche Die Rijell sitzt-Ri soets in die inglifche Papiere studien tu dann Rijell Jsiät kalte. Miiter Ghin-h wann mer dene zwei Kerl zu: «rt, da müßt mer Denke, Daß die de sehe Pi Morgän, de Rockefeller un die Asiots einige Zeit auslaufe könnte, Iitauö ihr Feinänzes zu hörte. Die Mntown - Büsneß - Blocks un die Rillione fliege nor so erum, wann mer die talke hört. Un sie wisse Alles Srvwer Rijell thiit. Sie misse, wie viel set for sei Broadroay - Papperti aes krie t hot un wie viel des herrschaftli Oe andhaus mit zweihunnert Aeckers Land werih is, wo Selbiger for sei 763 Frontfuß am obere Broadway ge- . sssnappt bot. Dabei fein die zwei Ietl immer froh, wann sie am Abend sie S Cenis for ihr Looging uffges itiwwe hawwr. ««Dann fein da junge Leit, wo mit eine hausschliisseL eme Messer, eme Manier-sitt - Quarier un drei Cons M in ihre hofeiasche en Lärm mache ihne, wo sich täuschend so ahört, als spann sie mit erer größerer Anzahl Inn Gold- und Silbercoins klappern ihäie. Die studiert die telegräffit Rate Iiiports vun Saratogä, Chieago und Iris-w in die Papiere un thun fo, als sann sie uss jedes vun die Dorfe-H wo flaase is, wenigstens bunnert Dol aks stehn gehatt hätte. Jn Wertlickp Ieit hat awwer Keiner oun die Kerls seit eme vertel Jahr mehr wie en halbe Doller ufs emol in seiner Tosch gehati, Iehrschtetheils awwer weniger. Ganz besonners awwer sein Mir die Tschenieltnen, wo sich jede Tag versammbe, sor be Ticker zu watsche un bie Quotäschens ze stuoim Die Kerl trage im November oder Dezem ber noch de Strobbut vum vorigen Sommer un helle Hofe Un bei der größte Hitz traqe sie en Dicke schwarze Rock. Besonnere zexnnzeichc sein e celluloio - Hemmerirage, bei Kosss, ichesppe Stieivelabsätz un verfranzie; Mister Eoiier, die Kerl am Tickerj zu Wische des is werkiich e Triet. Die ’ Expreschen oum Gesicht, wann Cop r zwei Pointg ourpr oie verzwei lte Miene, wann Atchison, Topeka sc Sänta Fe um sins Poinis zeriick fleht, Den Triumph in die Miene, spann Siablirusi - Shares in die höl ze,bn der Ausdruck, mit bem sie sage: seDidni J told you so?« —es is wert M großartig. Un die Kerl wern nii III-. Stunoelang könne sie be Ticker mische un bei jeder neue Quotäschen e inneres Gesicht mache, bis drüwwe is der annere Eck, wo es Fünf-Gemi Misky un en Stuhner Bier for drei » Guts gebt, der warme Ireilunch usi- » Mk werb. Dann laafe sie all enüto- ( Der me deutsche un denn timme sie M IN en weische de Tieser un spie M Spemäschens in sitt-we W un dann oebu sie in ibr « oder, man sie sich en Rickel « do fahre sie ans-. Zip «M M et e ganz miser-edles Wetter is. Sunscht laafe fee dun der Batterie bis an die Verliert Britlch etc-Feld , meiner Editer, die Kerl kann Jch Stundelang watsche un Si arn der bei schmale un e Schöppche osel der zsu trinke. Des is so interesting, wie Pinachel spiele oder die Deij Dr die Drints schäke. Deswege. Mistet Editet, is es Un recht, ze denke, daß Ich blos ivege dein Trinle in de Salubn geb. Wie Jch Jhne setz explähnt hab, is aach viel Kopfarbeit derbei. Jhne das Nämliche wünschend Mit Rigatds Yours John Nitsch, Esq. ——--—-.- — Dee schienst-Abenden via Jesui Los-O Er war ein schlecht bezabiter, unge bildeter Kohlenardeiter, oer sub-Hebu säbrige Michael Sabel, den sie kürzlich in einem schlichten Grabe zur ewigen Ruhe betteten. Aber als lösvenmutbi: ger Held verdient er einen Ehrenplatz in den Tafeln der Geschichte der Ar-: beit. Jm widmet das »Baltiinore Journal« folgenden schmungoollen Nachruf: «Michael Saboi hat keine feindlich; Fahne erbeuiet in grausiger Schlacht; er hat keinen Haufen von Feinden zur ewigen Ruh-e gesandt mit blitzendein Schwert; er ist nicht der Erste gewesen in einer blutig erstiirmten Schanze. Er hat aber ohne Zaudern und Beden ken im giftgeschwängerten Bergwerk zu Johnsiown sein junges Leben hint aegeben im heldenhaften Streben nach Rettung seiner M«arbeiter. Der sied zebnfäbriae Jüngling kannte das-Berg wert und feineGänge durch und durch. er hatte ja schon lange darin gearbei tet. Als die schreckliche Erdlosion statt fand, war er zufällig in Sicherheit außerhalb ihres- Bereiches. Aber in den Gängen nicht fern von ihm sah er Wonnen seine Kameraden niedersin— j-- .--I -;le- -cs-- stssdson en Ists-se Ihn uns- Deus sozus- Fpuusksu ou .-7-s Rettunq hemei. Drei hintereinander schleppte er hinweg aus- dein Bereich der qiiriigen Dänipie, sie dem gäb nenden Todesrachen entreißend. Und abermals ftiirzxe er hinein in den Schlund zur Rettunagarbeit —- da überwältiate ihn der Gasdämdn, er Itrauchelte und fiel, um sich nicht wie: der zu erheben. Als man ihn später fand, hielten seine Arme einen dierten Kameraden umfaßt in dem Versuche, auch ihn an die frische Lqu zu schlei fen. Die umfchlungenen Leichen, starr und stumm, erzählten die Geschichte vom echten Geiste der Bruderliebe, der Hingebung bis zum Tode. Jn der Johnstowner Mine werden die Ma schinen wieder knarren und lreifchen und die Dampfpfeife wird die Arbeiter zu ihrem mühevollen und gefährlichen Thun rufen, während auf dem Kirch hofe die Winde ein einfaches, grasbe wachsenes Grab umfächeln. Großväter in der Kohlenaeqend werden ihren En leln in der Dämmerstunde erzählen von Michael Seil-ot, dem läwenmuthi gen Arbeiter, der fein junges Leben äab fiir feine Brüder. Man wird lim kein Dentnial errichten und sein Lob nicht fingen und sagen in den Kreisen der Reichen. Er war nur ein armer, rußgeschwärzter, unwissender Kohlen gtäder. Ader wenn wahrer Adel und echter heldenmuth einen Platz verdie nen in den Blättern der Geschichte, dann wird Michael Saht-PS Name noch lange in liebender Bewunderung genannt werden.« späht ein-O Ihm-meet an feine Chef-am L Qualm. hon- nscin Ost-nimmst Hur net-m Witten an, qclictnc Frau. Tcnn ci— fmszc innii an des Leben-z Erim mer, Und die Brit crickseinr mir aratt its grau, Weil ciii itiirpf mir aliivrang von der Weste: L, (Si:l-.il.-i, niadi’ ihn wieder fein-l Ach, wie oft bat ich Dich fast mit Thai nen. Alle Kniivfclfclmcll niir anzuniilfm Ia sie stets Ia nach dem Platz sich sehnen. s Iso nntitrqeriiäfz iie sollen stehn lnd mit Bitten, Zchrviiren und Verglei ckien Zuchte icli Tein Herze zu erweichen Aber DU, Tu wandtit Dich kalt von dannen, Gingfk Hei-: Zitmeidrin oder zum Kasser. Tnchtcft nicht an miet: bei Teinrn Mannen Und an meiner Weste bittres Weh, Einiam ins-, ich da mit schwerem Kopfe Und mit meinem abgerissnen Knovfr. Ach, ich würd· die Eil-it ja nicht vertrö e n Mit dek Klage nrn den Weitenknovf. Wenn ich nur ver-stände einziifädclm Doch begriff ich's nie. ich armer Tropf. Darum bitt« ich Dich-·E1:lalia, Beste Nähe mir den Knopf doch an die Weste. Die Battetie war auf dem Schießs platze eingeriickt. Der Wachtrneister hat seinem vergeßlichen Fast-nun der Batterieordonnanz, Kanvnier Ansple ein Notiszch dedizirt, worin dieser sich alle Aufträge notiren soll, um nichts meer zu vergessen. Eine halbe Stunde vor der Befehlsausgabe wird Krispr nach der Baracke des Bei-inde Cotnmandeurz geschickt, um nach der dort befindlichen Uhr zu sehen, welche für das ganze Lager als Merkmal-Uhr gilt. Die Untervssiziere sind etwas vor 12 Uhr zum Befehliempfang beim Wachtmeifter vetiammelt Endlich et scheiut auch Lust-fl- nud meldet: «25 Minuten vor 1 Uhr!' Allgemeinei Staunen und lebhafter «Ztoeiiel. Mosi- eier steht mit Wird-w Oe fäteu sein Notizbuch ans der Tasche »und sagt: »so-is g’ivis, Herr M « Ieise-, i’ how-new noch extra u - ist«-Mk ! , die Uns-bef Kriminalnooelle von W i l b. Sie t er. Der Kommerzienrutb erhob stä. und ! fein-ern Besuches blieb nichts übrig. als i das Gleiche zu thun. » »Wie gesagt, « schloß Ier etwas kor tpulente alte here die Unterredung, »Ihr Antrag ehrt mich febr aber Sie fein, wenn ich » nicht sofort »ja und Amen« sage. Mein iLlennelxen ift ein hübsches, iluges und icoohlerzog Mädcher und bekommt eine balbe illion gleich mit. Jch weiß, ifie hat Sie ge . das ist zwar die jhguptsoche, a doch ni cht genug Ich will nichts dagegen sagen daß Sie sobne Vermögen sind: Sie hab-en es )fiir Ihre Studien aufgebraucht ich weiß es wohl Auch daß Sie aus ein Mal die Richtertorriere aufgeben und Annoolt werden will icb hinne innen — Des Menschen Wille ist eben sein Him »melreich. Aber was ich zu sehen ver lange-, bevor ich Ihnen meine Tochter fgebc das ist ein Erfolg —- ein richtiger Erfolg — mir ganz einerlei, welcher )«Llrt. Ob Sie ils-n durch Jbre Kennt niss-e orser durch einen glücklichen Zu fall erringen, soll mich weiter auch nicht ,gseniren, die Hauptsache bleibt, das-, der Erfolg da ist. und wenn Sie ein mal, was ich hoffe, recht bald soweit sind, dann soll es mich freuen, Sie wieder hier zu seben.'« »Das war deutlich,« simulirte Dr. Hans Göring vor sich hin, als er fünf Minuten später die vornehme Straße entlang schritt. Man schüttelt doch sogenannte große Erfolge nicht einfach aus dem Aermel.« und ganz in sich versunken rannte er im nächsten Au genblick wider einen Jungen, der aus Weshakaist-n ishr-i-· Der Junge hielt ihm das Blatt ge rade unter die Nase. und Dr. Görina las die mit fetten Lettern gedruckte ileberichrift: Der Mörder Adam Winters Wer haftet!« Jetzt fina ihn die Sache zu interes siren an: Vor nahezu vierzehn Tagen kvar arn friihen Vormittag bei dem Ebelannten Pfandleiher Adam Winter, i :er in feinem Bnreau an einem Pult mit dein Rücken der Thüre zugekehrt saß, ein Mann eingetreten und hatte, ehe dem Alten noch Zeit-zum Umdrehen blieb, die Barriere geöffnet und ihrn mit einein schweren Instrument einen so wuchtigen Schlag iiber den Kon Versetzt, daß der Getroffene zusammen brach. Leute, die einige Zeit darauf in Das Bureau kamen, fanden den alter. Winter blutiiberftriiint auf dem Boden. Der Kassenschrant war aus-geraubt. Der Ueberfallene erholte sich merkwür sdiger Weise rasch wieder und konnte schon nach drei Tagen den Räuber als einen schmächtigen Menschen rnit zu fammenaewachsenen Augenbrauen und fttuppiaen schwarzen Haaren bezeich nen. Er hatte ihn durch den Spiegel welcher über dem Pulte hing, noch ge nau gesehen, bevor er feine ruchlose That ausführen konnte, und dabei war ihrn vor Allem eine breite Narbe aus: aefallen, die sich von der rechten Stirn ieite des Menschen bis auf seine Wange hinzug. Die Polizei faßte gleich Ver dacht gegen einen Schreinergesellen. der in der Nacht vor jener That aus der Durchreise in der Herberge Liber nachtet hatte, dann aber fputloös ver schwunden war und blieb. Selbstver ständlich erregte detVorfall in der klei nen Stadt ungeheures Aufsehen. Dr. han. Görinngas das Blatt im .· XII-— . ·»Extrablatt , allerneueste Tepefch’!« i i chI uns Illilllcl lUl(U(1, häan IUHLlch angestrengt nachzudenken. Plötzlich stieß er einen nur halb unterdrücken Freudenfchrei aus« wintte eineDrofchk heran und befahl: »Noch dem Untersuchnnasgefijna niß.« Kommerzienrath Eilz saß mit sei j nem blonden, bilohiibichen Töchterchen J in der ersten Reihe des Zuhdrerraums ! im SchwuraerichtgsaaL zu welchemi ihnen am Abend zuvor Dr. Götan in ? einem höflichen Briefchen die Zutrittsi »larten geschickt hatte. Der stattlichen Figur dG Anwalts stand die Amts- f Trobe vortrefflich, und feine hohe weiße ! Stirn stach wirksam gegen dac ; schwarze Barrett ab. s Jn dem überfüllten Zuhörerraumt tgab sich eine merkliche Bewegung kund, »als jetzt der Anaeklagtez eine wenig IVertrauen erweckende Gestalt, herein tgeführt kwurde. Die Gefchworenen I hattten schon vorher ilsre Plätze einge tnomrnen, und nachdem nun auch der Gerichtshof erschienen war, begann so fort die Verhandlungf Der Angeklagte bestritt hartnäckig jede Schuld, und es wurde als erster und hauptbelastunaszeuge der damals überfallene Adam Winter aufgerufen. Adam Winter erzählte die Einzel heiten des Raubanfalls und bezeichnete den Angeklagten bestimmt als den Thäter, den er durch den Spiegel er blickt habe. »An was erkennen Sie ihn haupt sächlich wiedert« fragte hier Dr. Gö ring dazwischen. »An Allern; hauptsächlich aber an feiner Narbe auf der rechten. Seite,« gab der Zeuge zur Antwort. « Nun ließ Dr. Göring durch seinen Schreiber einen bereit gehaltenen gro ßes-Spiegel in den Saal bringen und vor einem Tifch anffdellerh an dein Adam Winter hatte Plat nehmen müssen. Der Angeklagte aber trat hinter den ZW. Das Publikum folgte mit atherni loser Spannung vielen Vorbereitun gen. Dann redete-— Dr. Oörtna sit . - I ; W klarer eindrinng Stimme den Zeu gen an: »Ich frage Sie. ob Sie auch iest noch den Angeklagte-i als jenen Mann geizig-er erkennen, der Sie überfallen ? a -.s Der Zeuge kutschte unruhig auf dern . Stuhle bin und ber. Wie gebannt, mit Iweii aufgetissenen Augen starrte er sbabei in das Spiegelbild, um endlich ! hervorzuftoßem - »Er bat die Narbe auf der anderen Seite!« Ungeheurer Tumult folgte diesen Worten, und der Präsident batte keine geringe Arbeit, die Ruhe wieder her zustellen. - Die Sache ivar riesig einfach. Wenn der Ueberfallene durch den Spiegel die Narbe bei dem Räuber auf der rechten Seite gesehen hatte, so mußte sie der Mann in Ætlichieit naturgemäß auf Tier linken Seite tra 2«-.-3n, und das war bei dem Angeklagten nicht der Fall. Der Zeuge gab auch unumwunden ru, daß ibm als sicher nur die Narbe im Gedächtniß geblieben lei, während er sich die übrigen Gesichtszügk des sRöubers nicht genau babe einprägen können. Jetzt müsse er selbst zugeben Daß der Angeklagte nicht der Tbäter Hemden fei. Weitere Penaenvernebmungen waren Danach überflüssig und Dr. Göring batte Gelegenheit, eine glänzende Ver theidigungsrede zu halten. Dann wurde der Angeklagte freige sprachen. Kommerzienratb Sitz aber, seine Tochter amArm, durchbrach den Kreis, welcher den jungen Anwalt beglück kviinfchend umstan·b, und rief mit sei rer dröhnend-en Stimme: »Bravo, mein lieber Junge, das tust Du fein gemacht, das war ein W Z-I"'n'r5nl« ..—. — ..-·-.---,--d s «-«.--—-" Die Löwen-rauh Jm kaiserlichen Lustschlosse Neuge däu, südlich von Wien gelegen, das gegenwärtig als Artilleriedepot ver wendet wird, befand sich ehedem eine Menagerie, gegründet von Kaiser Ucarirnilian Z. (1564 bis 1576), utw vergrößert durch seinen Nachfolger Rudolf 2. (1576 bis 1612), der 1587 den Bau des Schlosses erst vollen dete. Unter seiner Regierung soll das merkwürdige Ereigniß in Wirklichkeit sich zugetragen haben, daß der bekann te Dichter Adalbert o. Chamisso in sei nem berühmten Gedicht »Die Löwen draut« besang. Es war — erzählt die Chronik — an einem Maientag, als Kaiser Ru dolf 2. in Schloß Neugebiiu ein Fest gab, bei welchem Bertba, des Thier wiirtets damals dierjöhriges Töchter chen, als Schutzengel Oesterreichs mit einem Blumenfüllhorn die habenden schaften begrüßte nnd ein Gedicht sprach, das die jugendliche Prinzessin Elisadeth seierte, deren Geburtstag man beging. Kaum hatte die kleine Bertha ihre Verse hergesagt, so verwandelte die festliches Scene sich plötzlich in einen Ort des »s« retten-L Ein mächtiger Löwe hatte, gereizt durch den Kano nendonner, die Eisenstäbe seines Kä sigs durchbrochen, und sprang brül lend gerade aus die Prinzessin los. Die abgegebenen Pistolenschiisse blieben wirtungsloö, und mit gezogener De gentlinge warfen die Kavaliere dem zornigen Wüstenkönige sich entgegen. Da schlang die kleine Bertha furcht los ihre schwachen Arme-um den hats des Leiden, und von-»Nichts zu leide thun meinem guten Löwen — nichts zu leide thun!« -- « und dann führte sie ihn an der Mäth wie ein Hündchen an der Leine, in den Käfig zurück. Kaiser Rudolf schenkte dem muthi gen, lieblichen Kinde nicht nur das Leben dec- Uöwem sondern auch ihn selber mit den Worten: »Führe du von diesem Tage an den Namen Löwen braut, bis das zarte Rankengewächs deines herzene sich liebend um einen edleren Stamm windet·« So ward derLöwe Bertha’s Schütz- « ling, den sie liebte, und der mtt treuer Anhänglichkeit-ihr zugethan blieb, bis sie zu einem schönen Mädchen herange wachsen war und die Augen eines-; Hauptmanns der kaiserlichen Reiterei auf sich zog, dem sie herz und Hand gewährte. Schon im Brautqewand und Kran- . e begab sich Bertha iurz vor der - rauuna zum letztenmal in des Lö wen Käfig, um ihrem langjährig Freunde mit Thriinen lebewohl zu sa gen. Doch — sei es, daß die ungewohnte Tracht oder ihr ungewöhnliches Be nehmen des Löwen Aufmerksamkeit erweckten, sei es, daß sein Jnstintt ihm «vertieth, daß etwas Ungewöhnli ches, ihn selbst Bedrohendeö vorgehe —- er wehrte zum erstenmal ihr den Ausgang, seine Augen begannen wild zu funkeln, und als der Bräutigam sherbeigeeilt kam, zerriß vor seinen Blicken das in Wuth gerathene Thier ldas geliebte Miit-den- » Außer sich’stieß derbauptmann sein Schwert dem Löwen in die Kehle, und röchelnd brach derselbe todt zusammen neben dem entseelten Körper der schö nen Liswenbrautl Fräulein: »Wie kam ei eigentlich, daß Sie so ost in die lspiinde der Men schenstesstr geriethen und doch immer wieder he rect wurdens« -—· Afrikareis reden . a, sehen Sie, ich war so ein ettet It en, da man mich immer siir die Sonntagdta l user-txt hat, und in wägen habe ich immer Gelegenheit ; u , wieder auszustreier steter-seminis sur Bee. was Oikizcerlords des yusarensNes ( girnents von - ists-In aus Rathenowl war, wie geme det, Tausvathe deines Stapellaus eines neuen Dampsers des I Norddeutschen Llovd, und der Kam-« mandeur des schneidigen Bestimmt-, Oberst o.Kezzy5ti, tauste aus Ersuchen der Schick-ansehen Werst den Dampsek »Zieten«. Die Zietenhusaren, derenI Chess einst die hcnnvver’schn Könige Ernst August und Georg der Fäuste waren, haben in ihrer ruhmvollen Laufbahn mehrere bemerkenswertde Thaten zur See vollbracht, an die jetzt erinnert werden man. Jm Jahre 1787 befand sich das 1. Bataillon des Re aiments, under Herzog Ferdinand von Braunschweig dem Sieger von Kre feld und Minden, in Holland im Feld zuge gegen die »Patrioten«. Die Pa trioten durchstach-en fortwährend die Dämme und riefen durch das lieber treten der Kanäle Ueberschrvemmungen hervor, die den preußischen Trupven das miltiirische Handeln sehr erschwer ien. Eines Tages wurde gemeldet, daß die Patrivten beabsichtigten, einen großen Damm in der Nähe von Eva dingen zu durchstechen. Dem Rittmei ster v. Meckling gelang es mit 100 Hu saren und 60 Mann Jnsanterie, die Patrioten zu vertreiben, und er rückte hieraus nach Vianen am Leck, wenige Meilen von Utrecht gesegen, vor. Kurz nach der Einnahme dieses Ortes erhielt der Nittmeister die Meldung, daß eine große seindliche Fregatte im Lea aus gesahren sei und aus einer Sandhant sestsiszr. xZunächst versuchte die Infan terie vergeblich, die Fregatte zu nehmen und auf Meldung deö Rittmeisters v. Meckling erschien der Regimentsrhes General von Eben mit der Leib Schrvadron, einiger Jnsanterie und mehreren Bataillonsaefchutzen Er for derte den Kapitän durch einen Trom peter zur Uebergabe auf und nach tur zem Parlamentiren ftrich der Ktipitän die Flagge. Das Schiff hatte an Be fathng einen Kapitäm einen Leutn Int, .)0 Soldaten einen Steuermann und 20 Matrofen. Der Herzog von Braun fchweig schenkte die Fregatte dem Ge neral d.Eben, während die Ladung, außer den 10 an Bord befindlichen Kanonen, den Hutaren zugute kam. Die Flagge des Schiffes mit dem ora nifchen Löwen auf goldenem Grunde bang t heute noch im Zeugbause in Ber lin eine Nachbildung derselben, die der Kaiser vor einigen Jahren dem Re giment überwies, hat einen Ehrenplatz im Offiziertafsno in Nathenow gefun den Das zweite tiibne Seeftiick der Zie ten- hufaren spielt im Kriege in Schleswig Helftein 1864. Das ge sammte Regirnent mit Pferden setzte damals nämlich mit nach Alfen über. Da das Ufer flach war« mußten die Pferde ins Wasser geritten werden unr wurden dann auf je zwei mit Balken und Brettern verbundene Pontons ge führt, die an den Seiten nur durch dünne Seinen gefchiidt waren. Von den schwankenden Fahrzeug-ein die je 5——7 Pferde trugen, stürzten biete Pferde ins Meer, aber irr-Ideen gelangte alles wohlbehalten auf der Jnfel an. Die erste Schwadron, die das U r geschlos fen erreichte, war die des ittmeifters d. Thielr. Sie feste sich sofort nach höruphafL wo sich die Dänen einschiff ten, in Galopp, von der bereits vor ausmarfchirten Jnfanterie mit lautem Hurrah begrüßt. Troydem die lz Meilen lange Strecke von Montielsöre bis Höruphaff in 34 Minuten zurück gelegt wurde, tain man doch erft an, »l: bis l-bt-n Schiisso fislkn Und di Dönen die rettenden Schiffe erreicht hatten. Für die ruhmreiche Theil nahme an dem Uebergange nach Alsen erhielt die Regirnentsstandarde das Alsenkreuz, eine in der ganzen deut schen Kavallerie einzig dastehende Auszeichnung. -«-,-..-.· -.«,...-.. petechtisrer Schleif-. Jn einer rheinischen Stadt geht der dritte Bürgermeister spazieren und be nützt die Gelegenheit, urn die Arbeiten an einer neuen Straße zu besichtigen. Er fragt einen der Arbeiter nach seinem Besinden. »Ganz gut soweit, Herr Bürgermeesterz nor dät’ ich meene, mer bräucht net so viel Jtaliener anzustelle; mir Deutsche däte unser Sach grad so gut mache.« —- Der dritte Bürger meister schüttelt den Kopf und äußert, daß ein Jtaliener so viel arbeite wie drei Deutsche. —— »So meene Sie, herr Bürgermeeestrt Dann dät ich meene, mer sollte en Jtaliener zum Bürger meester wähle; dann bräuchte mer bloß een bezahle- staat jeze drei!« sekikiild. Wo ist der Bräutigam? — —W Nichts W Ists GI- M): -’l M is Hqu Instinkt-h nnd das Essen esp» ich gen re mich ordentlich vie Zeche schul dig zu bleiben!« Eh nistet Messe-. Onkel: »Wer hast Du 50 Mart, — aber nur als Dattel-en, vergi das nichtt« —- Reffe: »Niemnls, nkel, ewig Dein Schutt-neck« seist Bilde Wiese-. »Ich habe mich jeht entschlossen, mit der kleinen Kommerzienrathstochter die Reife durch’s Leben zu machen.« —— Hund wieviel Reifegeld kriegt fie mit « Nener Ausdruck »Finden Sie nicht, oaß sich Fräu leinBella start fchmintt und wattitt?« —----.,Was wollen Sie? Sie ift eben eine »Selfmade«-Schönheit.« Unter Kollegen. Professor A. (am Telephon): »Ach gerr Kollege, hab ich vielleicht meine ummifchuhe qeftern bei Ihnen ftthen lassen2« — Professor B.: »Ich werde gofozt einmal nachsehen; sind es diese Ier " K Rathe-e Frau: »He e Morgen bin ich mit dem Automobil in das Schaufenfter eines Juwelieks gefahren!« — Mann: »Ist ein Malheur pofsirt?« —- Frau: »Nein. Für feinen Schrecken half ich dem Manne einen herrlichen Schmuck abgelauft." —-.,..-— Sein Standpunkt A. lim Theater, wo Schiller’ö »Ka lsale und Liebe« gegeben wird): »Wie gefällt Ihnen die Aufführuna, Herr Staats-Anwalt?« —- B.: »Ehe in teressant! Bi jetzt kommen die Para graphen 73, 4, 201, 2N, 204, 205, 211, 240 und 241 des Strafgesetz buches in Frages« Jst Eifer-. A. idesfen Sohn »ju5« studiri, wü thend zu seiner Frau: »Ein unver schämt fauler Bursche, Dein lieber Fritz! Er drückt und driickt vor dem Gramen herum, während fein Vetter Heinrich, der keine Minute früher mit dein Studium angefangen hat, jeyt fchdn zum dritten Male durchgefallen ist·« Vertröstung. Eine Hochzeitsgefellichaft wartet auf den Vetter des jungen Ehemannes, der mit dein Mittagszuge zum Festmahle eintreffen soll. Statt feiner tonicnt aber nur ein Telegrcmitn des Jnhaltst »3uganschluß versäumt. Komme be stimmt zur »silbernen« hochzeit!« UnscrisG Junos: »Les i dor immer von mi litärifche Estorte, woö is dos?« — Milosch: «Dummer Kerl, Eötorte is doch .Speistorte, Speisiorte fiir Mi liiär.« Im seteirr. Vorsitzenden »Was ift denn da din ien für ein Gepolter?« —- Mitglied: »Ach nichts, ich habe blos meinen An trag fallen lassen.« Eures-schmis. Dieb lalz er Alles doppelt und drei fach verschlossen findet): »Na, und solche Leute rühmen sich, sie siihrten ein offenes han« Jude- Wissens-. Arzt (entriisiet zu seiner Freude »3wei Stunden ftehst Du beider Nach barin und schwatzest; es ift entsetzlich!« Frau: »Oho, hast Du nicht auch Deine Sprechitunden?« Semesteeschlns. Student lzum Couleurbruber in der Maximilicnsftraßr. bei Beginn der jetzigen großen Ferien): »Gott sei »Dant, baß die Bummelei ihr Ende er reicht und die Ferien beginnen!" Gitter Rath A.: »Meine Tochter bat tein Talent für Musik und bringt durch ihr fort währendes Spiel die ganze Familie zur Verzweiflung «’anu würden Sie mir rathen?« —-— B.: »Verbeirathen Sie sie; dann tommt sie in eine andere Familie!« Vers-stunk Gaumen. Zwei Bettler fragen bei der erst seit Kurzem verheiratheten Frau Brandt, Hob nicht etwas vom Mittagessen fiir sie « zübrig geblieben fei. »Ob, es ist noch Jeine ganze Menge ba, gleich sollen Sie Ies haben!« antwortet die junge Frau· Als sie zur Küche geht, um die Speise izu holen, spricht der eine Bettler zum ianberem indem er ibn bie Treppe bin abzirbt: »Du, die ganze Menge ist ver dächtig, laß uns rasch verduften!« Die Folgen davon. A.t »Sie führen ein trauriges Leben zu hause, fagen Sie? Haben Sie so viel zu leiden? —--—- Wie sind Sie denn eigentlich zu Jbrer Frau gekornnIen?« —- Q: »Hm, auf einem nicht mehr ungewöhnlichen Wege —- burch Druck in der Leitung« — A.: »Ah —- unt da wundern Sie sich noch, wenn Sie je t unter gedrückten Verhältnissen zu f machten haben?« Inst-stritt Rasch entschlossen ergriff ber Dieb Zik gelegenheit, bie Gelvtassete und die u t. Ei giebt nicht nur Kunstweiey es Igtebt auch —bei den Frauen-— eine iWeintunsu .