weiße ers-Idee — Rovase von Z. Ottmer. Warum nicht« Lola9« — «Weil ihn nicht liebe, Marmw riet schöne Mädchen und wa den f zurück, daß die braunen ocken »Ist das nicht Grund ge f Zrau Albers lehnte sich mit bestim , rter Miene in ihren Lehnstuhl zu · und sagte: »höre, mein Kind, so ht es nicht weiter. Das ist nun der nfte, den du ablehnst, und es waren suter gute Partien. Wer weiß, ob sich s einer findet, wenn du auch Wer heimschielft.« , »Mus; ich denn heirathen, Maina«i« agte Lola, und ihre Stimme zitterte wenig. s Kind. Kind, was soll das heißen! weißt, ich bin trank, und wenn - einmal sterbe. hast du niemand I f der Welt, der dir nahe stünde. eberlege es dir. Bedenke, daß sich ir schwerlich ein zweites Mal eine olche Gelegenheit zum Glück bieten» ird.« i »Zum Glück, Mama?« sagte Lolas Jträumerisch »Glück denk« ich mir an- l ders. Zum Glück gehört Liebe- ( - »Das findet sich,« meinte Frau Als ; bers. Meinung erweckt Gegenneigung. ; Nimm ihn, Lolat Thu’g — thu’s mir zu Liebe.« " »Ich kann nicht!« Es tlang wie ein ; Wehruf. O j Dann erhob sie sich und verließ das Zimmer. Jn ihrer Stube angelangt, fehle sie sich auf das kleine Saft-, verbarg das i · Gesicht in die hände tlnd schien nach- I ks zusinnen. An einer Photographie ! blieb ihr Auge hängen. Sie nahm den · Rahmen in die Hand und sah das f Bild unverwandt an. Es war ein schöner, ausdrucksvoller Männerlopf, nicht in der ersten Blüthe der Jugend, vierzig vielleicht —- « ein frisches, kraft ; ( volles Gesicht. »Du weißt, daß ich nicht lann«« tummelte sie. »Franz —«. Es pochte an ihre Thür. Aus ihr »derein« trat ihr der entgegen, mit dein sie eben geheime Zwiesprache ge pflogen hatte; lächelnd trat sie ihm entgegen. «Du, Onkel Franz?« »Deine Mutter schickt mich. Ich soll Dir Vernunft predigen.« Sie war blaß geworden bis- in die Lippen. . Eine lange Pause trat ein. End lich fragte er mühsam: »Warum giedst du Werner einen Karl-P »Ich habe es Mama ja gesagt: weil ich ihn nicht liebe,« antwortete sie leise. »Lola, sprich die Wahrheit zu mir, wie du es immer gethan hast. Du bist umschwärmt und umworben und so oft ein Freier kommt, weisest du ihn ab —- das ist nicht natürlich. Sag mir, warum du das thust.« Sie wich seiner Frage aus. »Sol! ich einen nehmen, den ich nicht liebe?« »Wie muß denn der sein« den sdu lieben könntest ?« fragte Franz. Selundenlang schlug sie die Augen zu ihm empor Abermals stockte das Gespräch; dann sagte sie taum hörbar: »Ich werde überhaupt nicht heirathen.« »Und warum nicht« warum nicht?« Sie gab teine Antwort. »Ontel Franz,« fragte sie plötzlich, »waruni heirathest denn du nicht«-" Schier saIsungslos starrte et sie an. » Er schien sich zu besinnen. Doch luglc cs Hul· »Von mir ist ja nicht die Rede; was kann dich das tiininiern.« ,,Nein,« drängte sie, »sag’, warum du nicht.« »Wenn du es durchaus wissen willst,« murinelte er endlich nnd sali dabei starr an ihr vorbei. »Die ein zige, die ich je geliebt habe, ist mir un erreichbar.« » », l« I .Jst sie verheirathete« i. «Nciii!« « Oe « i »Was denn?« " « - « »Sie ist jung und schön iind ich — bin ein älterer Mann. Lola.« »Du, Onteb Franz! Und du liebst sie?« . «Unsagbar!« siiisterte er vor sich i g; hin, als spräche er zu sich selbst. i »Und weiß sie es?« fragte das I Mädchen. J i »Wie sollte sie anders!« erividertei er. ! · Jn sich selbst versunken, stand sie » von ihm abgewendet, das schöne Ge » sieht wie versteint in Schmerz. Endlich erhob er sich. - «Ueberlege dir’s, Lola, und denke Tdaran, daß es deiner Mutter sehnlich slet Wunsch is« D- is s- i Ali Onkel Franz gegangen war, brach ein Sturm der Leidenschaft über k» Lola herein. Jbr war’s, als läge die seit in Trümmern. Jn« tiesste Dei-z hatte sie es getrosftiy daß Franz ? liebte- eine liebte, die ihn verschmähte. Es war ihr unsaßbar, wie ein Mäd chen ihn verschmähen konnte. sum ersten Male legte sie sich die Frage vor, ob sie denn geht-ist habe, daß er sie zu einem Weibe machen würde. sie, die , so klein siihlte neben ihm, die zu Exibm ausblickte in. grenzenloser Ver Ibruna Sie wußte es nicht, sie wußte " , r, daß er, seitdem sie denken konnte, der Stern ihres We gewesen war. Sie tannte ietnen Willen als den sei nen und kein Glück als seinen Beifall. Mit einem Schlage vernichtete er ihren Traum von Glück. Daß er wußte, wie glühend sie ihn liebe, daran zwei felte sie keinen Augenblick; wie hätte es ihm auch verborgen geblieben sein tönnent Er aber liebte eine andere, die würde er heimführen, denn wer könnte ihm aus die Dauer wieder stehen! Was lag nun daran, was aus ihr würdet Nun konnte sie den Wunsch ihrer Mutter erfüllen nnd Karl Wer-: ner heirathet. Franz hatte ihr doch selbst dazu erathen Nun sollst-e alles aus sein —- sie würde mit Werner nach der Metropole ziehen« und Franz würde seine Liebe heirathen. »Aus und vorbeit« stöhnte Lola in ihrem einsamen Mädchenstübchen. «Leb’ wohl, Franz!« Das Hochzeitsdiner war vorbei. Lola sah wunderschön aus unter der Myrtentrone, von der der Schleier bis über die lange Schleppe wallte. Et was blaß zwar, aber wunderschön, darüber waren alle einig. Sie schien jemand zu suchen. Nun bewegte sie sich langsam der Thür zu und durch schritt dann die Räume bis zum letz ten, ihrem Mädchenstübchen. in dem heute die Geschenke ausgestellt waren. Dort sand sie Franz. Sie trat dicht an ihn heran »Franz,« sagte sie —— zum ersten Mal nannte sie ihn nicht Oanlel. »ich wollte Dir noch Lebewohl sagen nnd his- hsnbn bis innehaben-il dan ten, Franz, sür alles, was du inir warst, für deine Güte, Treue und Ge duld —- für alles, alles-« Jhre Stimme zitterte. Stockend fügte sie hinzu: »Und wünschen wollt’ ich dir, das-, sie noch dein werde, die du liebst, und dich so beglücke, wie du es ver :-riss«« Er war blaß geworden. Nun nahm er ihr Gesicht in beide Hände, wie er so oft gethan, da sie noch ein Kind war, und küßte sie auf Stirn und Auaen innig und lange. Wir Menschen wissen alle nicht, was Glück ist, und was zum Glücke führt. Frau Albers sollte die-z schmerzlich er fahren. Jhre Tochter wurde in der Ehe, die sie so heiß sür sie erwünscht hatte, namenlos elend. Ansanas freilich glaubte die Mut ter, sür ihr Kind das Beste erreicht zu haben. Lola lebte in den glänzendsten Verhältnissen, ihr Mann betete sie an, und die Welt huldigte ihr. Wie ihr selbst dabei zu Muthe war« davon sprach sie nie. Jnnerlich litt sie an un siiglichem Heimweh. Sie korrespon dirte mit ihrer Mutter, nicht mit Franz. Wohl hatte sie ihm geschrie ben, aber er hatte ihr nicht geantwor tet So verging ein Jahr. Dann brach ein furchtbares Schicksal über sie her ein Jhr Mann wurde von einem unheilbaren Leiden befallen. Auf die Schritckengtunde hin eilte ihre Mutter zu ier und beschwor sie, ihn einer Heilanstalt zu übergeben. Auch die Freunde und Bekannten redeten ihr zu, doch sie tonnte sich nicht dazu ent schließen. Der arme Kranke war nur ruhig in ihrer Nähe und hing sich an sie wie ein hilfloses Kind. Ohne Kla gen nahm sie ihr schweres Kreuz aus sich und truq es mit stiller Ergebunq. So verstricben drei Fahre. Endlich brachte der Tod Erlö ung. Sie ju belte nicht aus, denn sie hatte den ar men Kranken vor unendlichem Mit leid liebgewonnen, und die Freiheit bot ihr das Glück nicht, auf das sie nicht mehr hoffte, an das sie nicht mehr glaubte. All die Zeit war Franz nicht bei ihr getvoesem hatte er sie ganz verges scne Auch jetzt sollten sie sich nicht gleich wiedersehen. Sie verbrachte mit der leidenden Mutter den Winter im Sü den. Als der Sommer nahte, beschlossen sie in die Berge zu gehen, Franz sollte sie dort besuchen. Frau Albers und Lola wählten zu ihrem Aufenthalt einen kleinen Ort, der an einem der großen Seen gelegen war. Alle Gedanken Lolas waren aus Franzean Kommen gerichtet. Sie hoffte, sie wollt-: ja nichts, als ihn nur wiedersehen, wieder seine Hand berüh ren und seine Stimme hören. Endlich lam er. An einen grauen Nachmittag stand sie auf dem Landungsstea und harrte des Dampsschisses. Jhr herz pochte, und ihr Auge schaute unablässig in die Ferne —- die Vergangenheit war versunlen und vergessen- sie wußte nur, daß er in wenigen Minuten da sein würde. Nun teuchte das Boot heran, legte an, daß das morsche holz der Brücke tnarrte, und Franz sprang als erster iiber das schmale Brett. Kei neg Wortes fähig, streckte sie ihm beide Hände entgegen. Er hate sich wenig verändert- sdie schlanke, trästige Man nesgestalt machte einen srischen, ge seßten Eindruck. Kein herber Zug lag aus ihm, nur wie ein Schleier wunsch lose Crgebung Sie stihrte ihn ihrer Mutter zu; er sollte sür die Dauer seines Ausenthaltes mit in ihrem Häuschen wohnen. . Diesem ersten Wiedersehen folgte eine Reihe schöner, sonniger Tage. Wie ein leichter Schimmer von Röthe däm merte es in Lolas Wangen aus, und in ihren Augen strahlte stille Zufrie denheit. Sie verbrachten viel Stun den ganz allein miteinander; wenn die Mutter noch lange schlief, zogen sie des Morgens aus and die Zeit oerslog ih nen in heiter-ernsten Gesprächen. Der September war herangekom men. Hochsommerlich aber mutheten noch die schweren Gewitter an, die sich fast an jedem Nachmittag entluden. So war es auch heute. Draußen siürmte und tobte eg. Sie hatten sieh iu Frau Alber Stube versammelt Franz las vor; Lola saß ihm ge genüber und lauschte dkr geliebten Stimme. Als er emporblickte, trafen sich ihre Augen. Da stand er auf und sagte, er miisse noch in»- Freie. Sie folgte ihm. »Wohin« Franz, doch nicht aus den See?« Er beruhigte sie nnd eilte hinab. Sie blickte-ihm durch das Fenster nach· Troy seines Versprechens sah sie ihn dem Ufer zuschreiten, seinen Kahn losbinden und abstoßen. Lola lief hinab, um ihn zu beschwören, er solle umlehren, doch schon war er um die nächste Landzunae verschwunden. Seufzend schlich sie «;iiriick. Eine ei genthiimliche Beklemmung bemächtigte sich ihrer. Nachdem sich der Himmel etwas aufgeheitert hatte, brach mit unglaub licher Schnelligkeit ein neues Gewitter los. Von Minute zu Minute zerriß ein areller Bliti die Wolkenwand. dem trachenden Donner folgte, welchen das Echo oerhundertfachte. Grausig feher war es anzusehen, doch Lota sah die Schönheit nicht, Angst und Entsetzen vreßte ihr das Herz zusammen, schnürte ihr sdie Kehle zu. Die Hände ringend, stand sie am Fenster und fah brennenden Auges in den wilden Tau mel hinein. Endlich hielt sie es nicht länger-. Sie mußte hinaus· Mit Miihe rang sie sich bis zum Stege durch; dort fand sie ein daar Schiffer und Sommergiiste dersammelt; es hatte sich schon die Kunde verbreitet, daß ein Boot auf dein Wasser fei. Die Leute schüttelten die Köpfe-; dem wäre taum zu helfen. Auf Lolc Frage, ob sie nicht ausfahren wollten, ihn zu suchen- wiefen sie stumm auf den tot-enden See. Sie bot ein klei nes Vermögen, wenn sie es dennoch wagten - - teincr entfchlosz sich; wag würde es auch nützen? Jhre Aufre gung wuchs von Minute zu Minute — da schien es ihr, als habe sie Hilfe rufe gehört. Zinnlog vor Angst, rannte sie zum nächsten Kahn, um ihn loszumachem doch mühte sie sich verge bens. Da brach der Abend herein, und mit ihm wurde es still. Pech schwarz war die Nacht, lein Stern am Himmel; die Natur-, die eben noch so wild geraft hatte, lag lautlos da. Lola saß wieder am Fenster und starrte in"sS Dunkel in völliger Hofs nungslosigteiL « Als der Morgen aufdämnrerte. schlich sie hinunter· Draußen tein Mensch. Sie ging zum See hinab, dann die Straße enttana, die an fei nem Ufer hinführte, ziellos, planlos. immer weiter und weiter — dem Sonnenaufgang entgegen. Sie dachte nicht mehr, in ihr schrie es nur: »Franz, Franz!« So wanderte sie wohl eine Stunde oder zwei. Die er: sten blutigrothen Strahlen der Sonne glühten ihr eben in’s Gesicht, da Möh lich, bei einer Wendung des Weges-, trat er ihr entgegn. Ihre Augen öffneten sich weit, dann breitete sie die Arme aus und fant lautlos zu Boden. Als sie erwachte, kniete Franz vor ihr. Helle Thränen liefen ihm über die Wangen, und er preßte ihre Lo cken an seinen Mund, dabei murmelte er immer wieder »Weiße Haare,wei ße Haare!« Zuerst verstand sie ihn nicht, doch als sie sich aufrichtete, fiel ihr Blick ans ihre Locken- die ihr nun iiber die Brust wallten —- da sah sie im rothen Moraenlicht schneeweiße Strälis ne in ihr dunlles Haar sich mischen. Was das Elend vieler Jahre nicht ver mocht hatte, das batte diese eine Nacht bewirti, in der sie an Franzen-Z Leben verzweifelt war. Nun war er ausgestanden und hatte auch ihr emporgeholsen Beseeliqt lag sie an seiner Brust, doch er rang noch immer vergeblich nach Fassung. End lich brachte er nur wieder die Worte hervor: ,,Weiße Haare —- um mich, um mich!« »Franz,« sagte sie, ,,hat es erst dessen bednrst? Wnßtest du nicht, dasz ich dich liebe, seitdem ich denten lann?« »Hätt’ ich’s cywuszh ich hätte dich nicht fortgelassen während mir das Herz in Stücke brach. Ich gestand dir ja meine Liebe, als Antwort verlob test du dich mit Werner, und erst deine Abschiedsroorte sagten mir, daß du mich nicht verstanden hattest.« »Ich war’s — die Unerreichbare — ich?'« « »Wer sonst als du! »Mein Kind, mein Weibl« stammelte er- und zum ersten Male tüßte er ihre Lippen. Durchschnitt A·: »Wear Sie morgen nicht bei dem Diner des Hm X erscheinen, Herr Gras?« ——Verschuldeter Gras: »Habe absolut leine Zeit, mein Lieber, befinde mich sast immer aus der Jagd!« —- A.: »Noch einem Hirsch, Fuchs oder Löwy?« Der entstt irrte :Nachtwächter. Huinokesle don R. Oe t t el. åeit das Städtchen Kirchthurmg hausen sich des Besitzes eines Real gymnasium-Z erfreute, hatten die Kla gen der ehrsamen Bürger über die all nächtlichen Ruhestörungen kein Ende. Durch die fortwährenden Konflikte der Gymnasiasten mit dem alten Nachtwächter Kramer, der die gering ste Gelegenheit benützte, gegen irgend einen Gymnasiasten Anzeige beim Nektar zu erstatten, sah sich der letztere endlich veranlaßt, den Schülern der Prima und Selunda unter Androh ung der Relegatidn den Besuch ihrer Stammkneipe nur noch bis 11 Uhr Abends zu erlauben. Die Gymnasiasten waren natürlich iider diese Maßregelung aus das tiefste empört und dci eine offene Anlehnung gegen den Beschluß des Rektors un möglich war, kanzentrirte sich der Groll und Haß aus die unschuldige Ursache des Verbots, den alten Nacht möchten Alc- dieser nun am nächsten Knäb abend mit dem Schlag 11 Ubr zur Ihiir des Kneipzimmers hereintrai und den Schluß der Sitzung verkün dend, im Weigerungssalle mit An eige und Arretur drohte, da brach ein Ent rüstnngssturm der akademischen Ju gend los, der aller Beschreibung spot tet. Nur der Geschwindigkeit, mit welcher der alte Kramer angesichts des ossenen Aufruhrs das Weite suchte, war es zu danken, daß es nicht zu thätlichen Ausschreitungen kam Un L-.—. . -t.«-- -- Jlukqsclll Ucl Obucllc ils-» LAOUUI HI leat, wurde im Laufe einer erregten Sitzung ein förmlicher Bund geschlos sen: »nie und nimmer der Gewalt zu weichen« und die Berschtvorenen ge lobten sich feierlich, dem »seilen Knech te des Thrannen«, dem armen Nacht wächter, der doch nur seiner Pflicht nachtam, mit allen möglichen Mitteln zu scharen und ihm jeden erdentlichen Schabernack anzuthunl Erst zu spä ter Stunde trennten sich die aufgereg ten Jünglinge, bittieren Haß gegen den Nachtwächter, der »sich erdreisten wolle, ihre persönliche Freiheit zu be schränken«, im Herzen· — Schon nach wenigen Tagen sollte sich eine Gelegenheit finden, dem ver achteten »Nachtrathe« einen Streich zu » spielen. Einer der Verschworerth ; hatte ausgetvittert, daß Freund Kra mer allabendlich durch den Genuß di verser herzstärlender Mittel sich in sei nem schweren nächtlichen Dienste er guicle und alsdann in einer Mauer nische des Fleischer äßchens dem Schlafe des Gerechten ich hingebe. Erfreut vernahmen die schadensro hen Gnmnasiasten diese Kunde und am nächsten Kneipabende wurde Rath gepfloaen, wie man diese Dienstwi-s drigleit des oerhaßten Nachtwächters bestrafen könne. Nachdem in einer langen Debatte alle erdenllichen Vorschläge einer ein gehenden Prüfung unterzogen waren, tam man endlich überein, den pflicht oergessenen Hüter der Stadt zu — entführen. Gerade seiner Ungeheuerlichkeit we gen wurde dieser Vorschlag mit stür mischem Beifall begrüßt und von den oertvegenen Burschen einstimmig ange nommen. Nachdem noch fürsorglich alle Ein: « zelheiten über das Wie und Wann festgestellt und ein ,,Exelutionslomite« aus den sechs stärksten Primanern ge bildet worden war, schritt man schon am nächsten Abend zur Ausführung des Planes. Zur geeigneten Stunde begaben sich die sechs Auserwählten, geführt dom Primaner Schneidig, an den Ort der That, während das dersammeltestorps der Gnmnasiasten vor den Thoren des Städtchens der kommenden Dinge harrte. — » Die Pnatur selbst schien daZ·TZ«orhaH Dcll ock Bclscylsulcklcll zu Wkiuufuzscch es war eine bitter kalte Winternacht und der Schnee fest gefroren. Auf den Straßen war keine Menschenseele zu: finden und der alte gutmüthige Mond ; sah der schwarzen Unthat lächelnd zu. Jm Fleischergaßchen angelangt vernahm der engere Ausschuß der Sechs ein sanftes Schnarchen und stellte mit Befriediaung fest, daß der arglose Nachtwächter wirklich seine ge wohnte Ruhepause hielt. Hurtig brachten zwei der Ghmna siasten einen in der Nähe bereitgehalte nen Kastenschlitten herbei, acht Arme umfaßten behutsam den nichtsahnem den alten Kramer; sanft ließ man ihn in das Innere des Schlit ens gleiten, und nachdem dcr Anführer Schneidig sich noch des Hornes und Spießes be mächtigt hatte, begann die tolle Fahrt. Dutnpf dröhnte es vom Thurm der Kirche: zwölf Schläge Vertiindeten den Eintritt der Mitternachtsstunw Der Präer Schneidig hatte inzwi schen die beiden an die Deichsel des Schlittens kommandirten Ghtnna siasten flüsternd instruirt, und leicht alitt der Schlitten des Weges dahin, hinaus vor die Stadt. Während die übrigen Mitglieder des Exetutions komites den Transport als Wache be gleiteten, begab sich Schneidig auf den Marttplatz des Städtchens, und plötz lich ertönte es: Tu —ht; Hört ihr Herren und laßt euch sagen: Den Nachtwächter haben wir heut ge . stohlen! Hört und laßt es euch wiederholen: Den Nachtwachter haben wir heut ge stohlen! Tu —- ht! Lobt Gott den Herrn! Du . es M fcht II s i-« U SI »Ach, was haben Sie da für einen schönen Globus?!« ,»,Ja, Geographie war immer mein Lieblings-Studium! —- Golf ein ma! bin-Ins CAPIÆVIIV«« . AUE W « - - .J.«« ,V I . ier . « No . u rt ·« t zu . elch ' n ) le Nachdem et diese Improvisation noch in einigen Straßen des Städt chens wiederholt hatte, begab sich der Preises eilenden Fußes nach dem Ren dezvousplatz, den Freunden ihr Kom men schon von Weitem durch ein lang gedebntes Tu—ht vertiindiend. Nunmehr zog die versammelte Schaar der Gymnasiasten, in Reih’ und Glied geordnet, nach dem »Volks hain«, einem kleinen, von Bäumen umgebenen runden Platz, ans welchem man Halt machte. Die Richter der modernen Vehme bildeten einen engen Kreis, den Schlitten mit dem Delin qenten in der Mitte. Tiefe Stille trat ein, der Preises den Spieß in der Faust trat an den Schlitten, und wie die Posaune des jüngsten Gerichts gellte ein lautes »Tu——ht!« in die Ohren des entfetzten Nachtioächters, der aus seinem Schlummer emporfuhr, aber durch den Spieß sofort auf seinem Platze zurückgehalten wurde. Von Grauen erfaßt, sah der arme Nachtwächter sich rings von dunkeln .Geftalten umgeben: die Haare sträub ;ten sich ihm, der Anaftschcveiß brach ’aus und ein lauter Schrei des Ent setzens unterbrach die nächtliche Stille. Zähneklappernd geliorchte der ge ängstete Nachtrath dem Befe bleSchnei digs, den Schlitten zu verlassen Nun ergriff Schneidia das Wort: ,,Silentium! —- Hohe Richter! Liebe Freunde! Ihr wißt Alle, wie tief uns dieser Scherge des Tyrannen in unfe ren heiligsten Rechten ver letzt bat! Heute nun wurde dieser Mietbling er tappt, wie er feinen Dienst nach dem Genuß des verderblichen Altoholg durch verboteneg Schlafen schnöde ver nachlässigt und dadurch unser liebe-Z Kirchthurmghausen den größten Ge fabren aussetzt! Jch übergehe den Delinquenten einem Richterspruche und frage Euch auf Ehre und Gemis (kn II » k. U-- oh L- -- Albk sclcs »W(JUJI- OLLUF »Ist-Jesus »et- tut-» graue Sünder?« Nach einein stürniischen Tumult, aus dein sich die Worte »Baftonnade!« «An2ieige beim Rath!« u. s. w. hervor gehoben, nahm der Präses wieder das Wori: »Silentium! — Liebe Freun de! Meiner Ansicht nach widerspricht eine körperliche Strafe, wenn sie deni alten Sünder auch nichts schaden könnte, doch der menschlichen Würde! Und den Angeber zu spielen, wider strebi doch wohl auch einem Jeden von uns, deshalb schlage ich dor, den De linquenten nach Xdorf zu transponi ren und dem dortinen Nachtwächter als warnendes Beispiel vorzustellen!« Ein stürmischer Beifall lohnte die Ausführungen Schneidigs, und als bald wurde zur Vollftreckung des Ur-« theils geschritten. - Da alles Bitten und Flehen des ge dehmiithigten Nachtwächterd vergeblich war, bestieg der alte Kramer, sich der Uebermacht beugend, jammernd seinen Schlitten, und wie die Windsbraut l sauste das Gefährt dahin, sodaß jeder letwaige Versuch seraiiiers« zu ent i springen, unmöglich war. — Der Zug »der Gymnasiasten folgte dein Schlit ten. Nach einer halben Stunde war man in Xdorf angelangt, bald hatien die Ganasiaften den doriiiienNachtwiich: ter aufgefunden und ihm den alten Kramer übergeben. Nun wurde der Wirth des Gasthoss herausgepocht, und bald saßen die Isämmtlichen Theilnehiner, den alten ; Kramer inbegrifsen, deim dampfenden ’Glase Grog, um sich von den ausge ; siandenen Strapazen zu erholen. ; Der alte Kramer inuskte versprechen, idie Gymnasiasten fernerhin ungescho tren zu lassen, nnd er Versanl bald i durch den reichlichen Genuß des heißen Getränke-, welcher-« ihin großinchig ge spendet wurde, in einen Zustand, der ihn nöthigt-Z den Anbruch des Tage-s » unter dem gofilickszn Dach des ich-nun zelnden Wirthes zu erwarten und den Ein-tun in sein riernacxlässigter Kirch thurmshausen am hellen Tage s halten. Die Gymnasiasten aber, froh des ge lungenen Streiche-s, begaben ch,des beduselten Nachtwächter derO hut des Wirthes überlassend, unter lautet Jubel nach Hirchthurmshausen quetsc I um den versäumten Schlaf nach Miss lichkeit nachzuholen. - ---.-.-----— Schlan. A: »Warum machen Sie denn is Ihrem Brief hinter jedes Wort ers Ausrusungszeichen «—?« B.: »Der Etu pfänger ist schwerhörig!« Verlernt. Onkel Caus Besuch, im Restaurant): »Hier, lieber Neffe, yast Du Geld, de zahle unsere Zeche.« Studiosusr »Hm, lieber Onkel, wie macht man Idenn das?« Sein rzfraqr. Welches ist die musikalischste Otin Antwort: »Der fliegende Hollandka Nenn da sinkt selbst das Schiff.« Zurttckqeqebem Ein junacr Geck tritt einer Dank taus dn Fuß. ,,Pasrdon, meine Gnü ldiae konnte aber so ein lleinrs Reh süßchen Iicht seh-: n « »O, das thut Inicht5; der Tritt eines Hasensnßes Ittsut ja nicht weh « Auch cinc Auskunft ,,.Können Sie mir Vielleicht saper wo sich hier Dis Biirgernieisteramt be findet?« —— ,,Neden dem Marthens-« —- »Ja, ich weiß nicht, wo das Brau haus ist« — ,,Dafijr kann ich nicht-»z siiudet von heute. Mutter: »Nun, Fischen, wie gefällt Dir denn Die Puppe-Winde die ich Dtt zu Weihnachten geschenkt habe?« — Elschem »So weit ganz gut, Mann-, nur oie Tapeten sind zu unmoddtn.· Nichte- zu machen. Autor fzum Redakteur eines Witz blattes): »Hier bringe ich Ihnen eine brillante Huinoreste, wenn Sie du selbe lesen, wälzenSie sich vor Lachensp Redakteur: ,,Be«daure, meine Kleides sind mir zu lieb!« Autor: »Die hu moreske ist großartig, Sie müssen vor Lachen bersten.«Redakteut: »Bedaurk, ’bin Fainilienvater.« Autor: »Jth Leser bekommen Lachkrämpfe, sterbet vor Lachen!« Redakteur: »Gebt nicht« da itire es mir um unsere langjähri gen, treuen Abonnenten leid; wisset Sie was-, lesen Sie sie doch selbsi«!« Glück im Unglück Uck Mc Bei einem Sturm hat sich der Buch ftabc D von einer am Dache befindli chen Firma gelöst und beim Herabset len einen Herrn nicht unerheblich ver letzt. Ein biederer Sachse, der Zeus oeg Unfalltz gewesen, tröstet dcn Bet letzten mit folqenden Worten: »Na )ärnfe, mei ’Gut ster, da ten-· Se nbbcr noch seine froh sinn, daß es Nov des weseche D war, was von des Färma Umkercxsfnlkn is —— Gott it1«.-.:nL«-ach noch eiskal, wag mein St wohl, mi-: detd CI das n«.:u·fi-:n hätte, wenns-»O harte Z gewesen weim