Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 25, 1902)
------------------------- Ofen-e Mem-s san M Dis-Wort ich hätt nie nit gedenkt, daß es so hart war, enZchsP for ein von die Kios zu sinne. Ei tell juh, ich sin » « von Haus zu · Haus Sange. ecksäckilie wie en Peddler un in Fäckt hen ich ja mit meine Buroe gewodeln awwet es hoi se Niemand hawive wolle. Un dabei sin’5 doch gar so keine iwwele Burve nit. Schmait sin se all, Das muß ich selbst sage un wann das e Mutter sage Dum, Dann is es so. Se hen ja ihre Fahltg, awivet einiger Mensch hot Fahl is un dann in Die erschle Lein sin se e wenig weild. Jch sage Ihne, ich hen bei die Bißnesleit soviel in Fehmer von oie Bunde gesagt,1:aß ich mich selbst ge schätnt heu, awivek was ruht mer nii, wann mer Bißnes duhn will? Wie ich so alle Stors abgelloppt gehabt heu, Do hen ich so zu mich gesproche, well dann is es ja auch so gut. Aus bieie wie sauer Bier, Duhn ich mei Kids Doch noch lang nir. Wie ich Dann schließlich zu die Buwe gesaqt den daß se heim stehn un ihre Fettebschen inscheue könnte, do sin se all froh ae wese un zwische Jhne un mich, sin ich auch froh gewese. Mer is Doch nur einmal jung un ich weiß noch ganz gut, wie ich e mo geweie nn, cou- iu do for en Fonn in vie Feckehschen ge habt heu. Oss Kohrs sm vie alte Leit nit so gut ab gewese, daß se mich e feine Ettjuiehschen gewwe konnte. Dann sin mer auch neun Kinner in die Fernillie gewese —- das scheint so en Famillie Fehler zu sein, bitahs mir hen’s ja auch usf sechs Kinnet ge bracht, wann ich auch sage muß, Daß es e wenig zu viel is. Atomer was macht’s aus, mir hen ja Brot for se und wann ich un der Philipp, wo mein Hosbano is, ernol unsere Auge zumache, dann is for unser Kios gut gelehrt un se hen hiseids das Prop pertie, wo mer schon lang ganz frei hen, auch noch en ganz scheener Brocke an die Bänk, for en Rehnie Beh. Mir sage das die Buwe off Hohes nit, bi iahs die Fegek dehte sonst gar nicks lerne un es deht regeller Lohfersch gen-we. Jehs, wann ich so an meine junge Jahre zurück denke, dann tum me mich immer die Thiers in meine Auge. Ich war sellernols so e junges Ding von sechzehn Jahre un ich muß sage, ich sin e arig gutguckiges Meint che gewese. Bäckelcher hen ich gehabt, die hen geguckt wie Aeppelcher, un mei Miet, das is so sallio gewese, daß mei Diihh als gesagt hot, er deht denke, ich wär e toudcen Män. Die Buwe hen mich all gegliche un alle Sonnvag sin ich danze gange, off Kohrs hen ich immer rnit annere Mehdercher ge danzt, bitahs for die Buwe hen ich ar kein Juhs nit gehabt un den Weg Zu ich heut noch. Jch sage immer, die Welt wär e ganze Latt besser ab, »wenn’s gar leine Buwe gewwe deht. « kann Jhne sage, in meine junge ahre do sin vie Buwe ganz trehsig sor mich gewese. All hen se mit mich danze wolle un hen mich Pressents ten-ist« Gedanzt hen ich nit mit se, awtver die Pressents hen ich immer genomme un ei tell jah, den Weg hen ich unser ganzes Spehrruhm voll chöne Dingses gehabt. Wie ich älter e- sse-mord- tm sin ich in die Riitie qange for zu diene; do hen ich amtver hart schaffe misse. Bei Galle, von Morgens bis in Die Nacht sin ich an meine Fieß actvese un wann ich ernol Stund ab hen wolle, Do hen ich im mer e Fischstorie ufsniache misse. Mei Madamm war arig usss Schaffe, das meint so weit wie ich in Betracht korn me sin Sie selbst hat das Lewe isia genomme. Jch alautve, die hätt mich nach kein Daa abgetan-e un wann ich zu meine eigene Fjunerel hätt gehn wolle. Jch hätt’ auch die Arbeit un das Trietment nit lang stenDe könne, wann ich nit grad zu selle Zeit den Philipp hätt kenne gelernt. Mir zwei ware arig gute Freinrr. Er is der einzige Mensch gewese, wo ich mein Trabel hen verziihle lönne, bilahs heim hen ich nit schrein-e derse. Jn die erschte Lein hen die alte Leut nit lese könne un dann hätte se’s auch darchin nit gegliche, wann ich kom plehnt hätt, bilahs se hätt-e dann nur edenlt, ich wär zu faul und wollt nit chasse Der Philipp is en arig guter Zeller gewese un ich hen ihn recht gut liche. Wann er immer den Weg glitt-we wär, dann hatt ich ja gar ’s Riesen gehabt zu lamplehne, anver, was hat der getschehnscht! Er is esempls Hauilnecht in e hatell ge m- hot schönes Geld gemacht un m auch arig sehftng. Setl hen tch M an ihm un weil ich auch m ich gemacht ben, an die eher-, de he- tch gedenkt, cela gut usamme sitte spat a ltecht, answer isksoe W TMZOM d. .. III W M Wunsches-se I— des Weg geht das Ding nii mehr wei ter. fest toer geheitath.« Do sin ich awkoek doch so verschiede, daß ich’s Jhne garnii sage kann! An so ebbe schteckliches den ich ja gar nit gedenkt. O mei, o Mie, den ich gesagt, das is doch nit nöthig, do muß ich doch etscht mei Fohks frage un ich sin schuhr, die gleiche das gar nii.'· Der Philipp hat awtvet nit annetscht ge wollt un do hen ich dann gesagt, well dann go eheti. So is es komme, daß ich mich ins Unglicke gesietzt hien. Jch hen gar nii so viel Hohe usf mein Kapp, wie ich mich schon geärgert den« daß ich so suhlisch gewese sin. For den Riesen will ich auch nit, daß mei Buwe emol so dumm sein solle. Die will ich e bessere Ettjutehschen gen-we, for daß se einschn, daß das Heitathe gar nit nöthig is un daß es kein Plad is, wo so schwiet is wie heim bei die Ma. An Heiraide is ja bei die Kids noch nit zu denke, awwer es macht mich doch arige Truhei. Enniweg muß ich mei Auge aushaite, biiahs an den Philipp sann ich ja doch nit die pende. Mit beste Riegatds, Lizzie VansstengeL —-.-«-.-—— diesem-sit Ein Musikant laa am »Dielitium tremens« in der UniversitätstlinikI Des Morgens bei dem üblichen Rund gang mit den jungen Medizinetn blieb der dirigitende Arzt auch dok dem Bett dieses Leid-enden stehen nnd dieii einen längeren Vortrag. »Der Mann,« sagte ek, «ist Musiker. Nun ift es eine alte Sache, daß durch die Ausübung der Blechmusil Lunge und Kehle über mäßig gereizt werden, so daß ein Durst entsteht, Fee Limmer vkn Neuem ,--— m nufz geistiger Getränke gestillt werden muß. So entsteht dann mit der Zeit ein Krankheitsbild, wie wir es vor uns haben.« Und zu dem Patienten ge wandt, fragte der Professor: »Was blasen Sie?«—-«Cello!« klang es matt zurück. s—--.-.-.-— Trtiuuts nett hindekutfew Bei einer standesamtlichen Trauung in Bordeaux ereigneten sich dieser Tage eigenartige Stenem welche die Lachluft der Zuschauer und die Be forgniß der Verwandten herausfor derten. Als nämlich der Smndegbei amte an die Braut die übliche Frage that, wurde sie feuerroth. antwortete mit einem lauten »Nein« und lief aus dem Zimmer. Auf der Treppe holten die Trauzeugen, welche ihr nachgeeilt waren, die Flüchtige wieder ein, brachten sie zurück, und nunmehr be antwortete sie die Frage des Beamten mit »Ja!« Das gleiche Manöder wie derholte sich aber beim Bräutigam. Auch er antwortete mit einem der nehmlichen »Nein« und lief dann in hast und Verwirrung ebenfalls hin aus aus dem Zimmer. Den Transm gen gelang es, den jungen Ehemann erst auf dem hofe des Gebäudes zu stellen und nach vieler Mühe wieder vor den Tisch des Beamten zu bringen. «Jch habe solche Angftt« wiederholte er nur immer. Endlich ließ auch der Mann das gewünschte «Ja!« ertönen, ’und die Ehe war vollzogen. w---·-ss—--—— Der sbtveceuse Director-. Eine amüsante Theateranetdote er zählt ein französischeg Blatt. Vor ei nigen Jahren spielte man auf einer der großen Pariser Ausftattungsbüh nen ein militärisches Spectatelftiick, das aber in die Casse des Theaters nicht den großen Goldftroni geleitet hatte, den der Director und seine zahl reichen Gläubiger erwarteten. Der Di rector und der Cassirer hatten daher gute Gründe, sich verleugnen zu las UULLU VIII, UUIULUW IUIHIHUIZIU VII-« ’ jen, to on Jemand nan ihnen fragte. Wann immer man auch kommen mochte, uni mit dem Director zu spie chen oder dem Cassirer eine tieine Stanarede zu halten, stets erhielt man von dem Theaterpförtner sie-Untme »Die Herren sind nicht zu Haufe« Eines Abends nun trat ein Schauspie ler, der in rein neuen Stücke eine Ser geantenrolle spielte. in das Vorzimmer der Direktorenwohnungx er war noch im Costiim und hatte seine Flinte, die er in der Schlacht des letzten Acteg nicht abgefeuert hatte, unter dem Arm. »Ich möchte den Herrn Director spie chen,« fagte er. »Der herr Director ift nicht zu Haufe,« wurre ihm geantwor tet. — »Ach!. .. Und der Herr Cassi rer?« fragte der Schauspieler, indem er nach einer Thü: zeigte, die zum Bu reau des Cassirers führte· —- »Der Cassirer ist schon roegaegangen.« »Schön«, erwiderte der Schauspieler und machte Miene, sich zu entfernen. Auf der Schwelle ahcr blieb er stehen und feuerte plötzlich, ehe der Pförtner es verhindern konnte, seine Flinte ab, fo daß das ganze Theater ins Wan ken gerieth. Bei dem furchtbaren Ge töfe öffnete sich die Thür, die zum Zimmer des Directors führte und es öffnete sich auch die Thür des Eassirer zimmeri; die beiden Herren, die fo eben noch abwesend waren, erschienen bleich und derftsrt itn Thürrahnten. .Wai ift denn los-» fra n sie zit ternd nnd bebend. — «Gh,n ti!« erwiderte der Schaufpielen an hatte mir a,t daß keiner von den betten zu gar-se fei».. Ich habe das sitzsanku vollen nnd wollt-e mich fel bnpeswh..n seht weiß ich, spat-ich wisse-wes sie Mir »T-. Mir-ei . c in «i..-.- W».«».... Die Orangen des Kaytans Rouellette von Georges de Lus. Auto risirte Ueberseßung oon Gustav Stessens. Der brave Kapitän a. D. Brennus son mußte sich fortwährend darüber ärgern, daß ihn seine Frau mit dem Gelde so knapp hielt; seit der Stunde, da er die Untlugheit besessen, ihr die Leitung des Budgets in die band zu geben, wurde sie jeden Tag geiziger. Wenn er früher seine Halt-jahrz pension oder seine Rente als Ehrenk gioniir erhob, dann ließ sie ihm we nigstens einige Thaler übrig, die der gute Mann im Militiirtlub mit alten Wassengesiihrten vertraut, wobei man aus die alten Erinnerungen an stieß; jeßt prüfte sie mit größter Sorg falt die Einnahmen und duldete nicht die geringste Ausschweifung. Das hatte aber seinen guten Grund. Madame Bonnason war Mutter· und ihre Auguste wuchs heran. Sie tnau serte an allem und schtäntte die Aus gaben ihres Hauses nach Möglichkeit ein« um den Schay ihres Sohnes zu dergrößern. Ganz don diesem mütter lichen Geize besessen, nannte sie den atmen Bonasson einen »selhstsüchtigen und entarteten Vater«, wenn er einen - kleinen Zuschuß zu seiner täglichen ePnsion erhat. Diese Pension betrug oier Sons, die er für seinen Tal-at er hielt, und auch um diese Lumpensum me mußte er sie ost mahnen, denn die sparsame Haussrau vergaß dergleichen gern. An diesem Morgen aber war Bon-. nasson in bester Laune. Sein Sohns hatte in der allgemeinen Prüfung ei neu Preis bekommen. und zu dem be- i rechtigten Glück des Vaters trat das nicht zu unterschöhende Vergnügen, daß der brave Offizier einen schönen Thaler in seiner Tasche beim Thür schlüisel tlimpern hörte. Er hatte am Morgen die erste natürliche Freude mißbraucht, um ein Hundertiousstiick für sich zu erpressen. »Ich möchte doch den alten Freun den gern einen Wermuth spendiren, wenn ich ihnen Auguiteg Triumph mittheilte,« hatte der schlaue Fuchs zu seiner Frau gesagt. Einem solchen Argument konnte man sich nicht entziehen, und so hatte sich denn Madame Bonnasson, welche schon so wie so in bewegter Erim-z mung war, ausnahmsweise rühren lassen. I I O Der Kapitiin lenkte munter feine Schritte dem Cluh zu, an dem er schon lange nicht mehr oorüherzugehen wagte, denn man lud ihn jedesmal ein, und er mußte ablehnen, da er zu stolz war, sich immer freihalten zu las sen, ohne sich einmal reoanchiren zu tönnen. Heute endlich tonnte er wieder ein- . mal mit den Kameraden in den alten Erinnerungen schweigen, von feinen Feldzügen plaudern und die glühenden Tage in Algier, die eisigen Nächte vor SebastopoL wo er Ofiizier geworden war, wieder durchleben! Er hog um die Ecke des großen Plahes und bemerkte bereits die stau bigen Taxusstriiucher, die ihn oor der Terrasse des Cluhö wie ein gelobtes Land aus ihren grünen Küheln her übergrüßten, als er sich von einem ärmlich gelleideten Manne, dessen ver witstete Gesichtszüge eine unbestimmte Erinnerung in ihm wachriefen, auf mertiam betrachtet sah. Der Mann grüßte militiirifch, kam auf das Trottoir und agte: »Er-ten Ta . rr apitän.« »Wer hist n? . . . Jch meine, ich tenm Dich. ich habe Dich schon irgend mo gesehen . . .« »Jaivohl, Herr Kapitiin, in Mar seille. Jch stand bis zu dein Tage, an dein mir ein Unglück zustiesz, in Ihrer s Kompagnie-« ( »So so,« sagte Bonnasson in knur rigern Tone; »ja, jetzt ertenne ich Dich. ’ Du bist Jean Bracieur, Fiisilier in der » dritten Kompagnie des zweiten Negj- ’ ment5, den ich wegen schlechten Betra: gens zu den Strastonrpagnien ver setzen lassen mußte. Für Dich gab’5 weder Arrest noch Gefängniß, Du mußtest jeden Abend zu spät in die Kaserne tornmen.« »Was wollen Sie, Herr Kapitän——« »Ja, ja, die Weiber; die haben Dich auch so weit gebracht, mein Junge!« »Mir eine, Herr Kapitän,—eine, bie mich ebenso lieb hatte, wie ich ste; sie bat die ganze Zeit aus rnich gewartet, und als ich srei war, da haben wir uns gehieratbet.« »Na, um so besser . . . . Du bist also Familienvater und lebst seht glücklich?« »Leider, nein, Herr Kapitiim meine Frau, eine brave, arbeitsante Person, ist trank geworden, mein Sohn, schon ein tüchtiger tleiner Arbeiter, liegt im Spitnlx ich selbst tann nicht viel inebr verdienen. Jch verdiente rnit Mühe nnd Noth 30 bit 40 Soui täglich als hausdiener bei einem Kaufmann, doch er hat mich kürzlich entlassen. Ei ist tein Psennig i what-sc unb ich hatte meinem Kinde versprochen, ils-n ute Orangen ins Krankenhaus in rin gen. Er hatte so großen Appetit barst-F der Junge! Aber ich werde ar nicht ingeben denn ich möchte nfcht Init leeren blinden zu ian tout-neinm sonnnsson wirbelte neroils seinen Knebelvtn tvns bei ihm stets das - eine-es Or me. in Ren-Wiss- « seh-usw kw fes ei,«to«nderte s dann wieder zu feinem friiheren Sol » baten. und tehrte zu dein Kenner zu rück. der die kleinen, runden Tische auf . der Terrafse anfstestr. Während dessen wühlte seine freie Hand in der Westen tafche und drehte ddrt etwas hin und er. Schließlich sagte er in turzetn « one: »Mein Sohn hat rnich heute glücklich gemacht, und ich möchte nicht, daß der Deinige traurig ist; da, hirr hast Du etwas für feine Orangen!« Dann drehte er hastig dein alten Soldaten den Rücken und stapfte ent schlossen wieder seiner Wohnung zu. Jean Bracieux hatte gefühlt, daß ihm der Kapitiin etwas in die Tasche gleiten ließ, er griff hinein und holte einen Thaler heraus. So rafch er konnte lief er dem Al ten nach: »Den Kapitäm Herr Kapitiin!« Bonnafson ging immer weiter. und als Bracieux ihn jetzt erreicht hatte, wollte er weder von einem Dank et was wissen, noch sonft etwas hören. »Laß mich in Ruhe, und mach, daß Du nach dem Spital kommst; Dein Sohn wartet auf Dicht« »Herr Kapitan, ich möchte Sie nur um etwas bitten, — kommen Sie mii!« »Ich? Witqu »Sie wissen doch, es bleibt nichts verborgen . . . . Run, —- mein Junge weiß, daß ich . . . . daß ich in der Straflompagnie gedient habe; er ach tet mich ja deshalb nicht weniger, aber . . . ich fühle doch, daß ihm der Gedanke, ich wäre ein schlechter Soldat gewesen, Kummer bereitet . . . Sie sollen ihm sagen, Herr Kapitän, daß ich imGrunde kein schlechter Kerl war, als ich unter Ihrem Kotnmando ge dient habe-" »Meinettvegen,« sagte Bonnasson betzrgh - h------ muss-«- --I.--IIO nnd III III-lustig nagt-»in Yssquq ---- die beiden Männer gingen zusammen nach dem Krankenhaus. Als der Kranke seinen Vater in Ve qleitung eines Fremden sah, schickte er ihm einen fragenden Blick entgegen. Der Kapitiin aber ergriff selbst das Wort und sagte: »Mein lieber, junger Freund, ich habe Jhren Vater vorhin auf der Straße getroffen und in ihm einen alten braven Soldaten meiner Kom pagnie wieder gefunden. Er hatte iriiher einen etwas hitziaen Koff und hat das ziemlich theuer bezahl, aber ich hab-: ihm doch mit Vergnügen die Hand gefchiitielt und möchte sie nun auch feinem Sohne drücken.« .Oh — Herr Kapitiin,« murmelte Bracieux. Jn den Augen des Kranken aber leuchtete die helle Freude auf, er streckte die Arme aus- und murmelte, wiihrend er feinen Vater umarmte: »Ich glaube, ich bin schon wieder ge sundt« ·- iss s Von den Ereignissen des Tages sehr bewegt, kam Bonnasson oerspiitet zum Frühstück nach Hause, und seine Frau machte ihm, iiber den ungewöhnlichen Anblick seines getötheten Gesichts er staunt, den Vorwurf, er halte zu viel aetrunlen. «3u viel getrunlen, sofo, —- zu viel getrunken!" murmelte er und erzählte, iiber die ungerechte Anschaldiaung em pört, was er mit seinem Thaler ange fangen hatte. Madame Vonnafson fagte lein Wort, doch am nächsten Tage fand der Kapitiin beim Erwachen in seiner Ta sche ein undertsouöltiich .Kloii de, Klotilde!« rief er anz erstaunt. «Jch habe ja den T aler noch, den ich gestern fort gegeben habe!« »Nein, mein Freund,« meinte seine Gattin mit ungewohnter Milde, «aber Du haft einen anderen.« »Hat denn der Junge noch einen Preis betomment« »Du verlangst etwas zuviel, Bon nasson. Aber unsere Ersparnisse sind aanz gut angelegt, wenn Du sie von Zeit zu Zeit für . . . für Orangen oerwendest.« -———--· Oh-— denno- iin Sie-entstund Aus Dictaten und Aufsätzem die aus einem Gymnasiurn stammen, theilt die Kölnische Voltszeitung folgende gedankenschwere Ausspriiche rnit: «Der Löwe brüllte so laut, daß man es gar nicht hören lonnte.« »Im 17. Jahrhundert wollten die ’ Sprachreiniger das Fremdwort »Nase·' durch den deutschen Ausdruck »Gesichtsärger« (statt Gesichtserler«) ersetzen« »Durch Lucullus kam der erste Christbaurn aus Asien nach Curopa.« »Alarich schonte bei der Croberung Roms nur die Basilislen der Apostel Petrus und Paulus.« Jn einem Quartaneraufsatz iiber einen Schülerausflug stand zu lesen: «Zu Mittag bekamen roir Kartoffeln und Rindsleisch, unsereLehrer begnüg ten sich mit etwas Besserem.« Aus einein Aufsah über den Rhein als Bild des menschlichen Lebens: »Macht-ern der Mensch das Jünglin s alter verlassen, tritt er als gerei ter Mann in die Ehe ein, welche sich sehr gut nrit dem scharfen Bogen des Rhei nes bei Basel vergleichen läßt« «Untee Mohanieds Jiihrung und irn Glauben an das von ihm gelehrte Iatuin stürzten sich die Araber in den Mn Neigungen-« zanke Zwecke WH- LHÆU schik« e aner: · r n viele Menschen und andere Ochsen zerrtIenZ Die lenkt-re Miit Ein Gespräch mit seinem Ersindet. »Hier in der Nähe muß die lian des Dr. Arning fein, können Sie knir den Weg nach derselben weiseni« .Den Dr. Arning tressen Sie fest nicht, der lonimt erst später. Sie ver lieren nichts, wenn Sie ilin später tref sen. Sixtus Teßmit meine Name. Sie sind ja ganz erhitzt und verstaubt. Es ist auch eine ttopische Hitze. Ru hen Sie Jhre Gebeine im Schatten des Nußbaumes aus! —- — —- Finden Sie ed nicht unerhört, daß wir bei un seren technischen Fortschritten an der Scholle lleben miisseni Würden Sie es nicht vortheilhast finden. wenn Sie sich in die Lust erheben könnten?« »Wenn es oben liibler ist, jeden salls.« »Betmchten Sie einmal dort die Schwalbe! Vier Flügelschliige —- jetzt schwebt sie durch die Luft —- jetzt un beweglich nach abwärts —- biegt die Flügel, legt sich auf die Seite — schwebt nach oben, jetzt wieder Flügel fchliige —- wieder höher —- —-. Fin den Sie es nicht beschämend, daß wir nicht fliegen lönnen?« »Jedenfnlls, mein Herr, ich bin ganz Ihrer Meinung.« ,.Finden Sie es nicht beschämend, dan mir heute durch einen Vogel wie durch Glas sehen können, daß wir jede Bewegung des Vogels in einer tau sendstel Sekunde genau zeichnen tön nen, daß wir Maschinen bauen, welche das hundertsache ihres eigenen Ge wichtes nach sich schleppen, —- und wir tönnen das nicht, was die kleine Schwalbe han«-" Die Fertigstellung des lenkbaren Lustschisfes ist nur noch eine Frage der Reit. Alle Techniier besassen sich mit dem Problem, und es ift beinahe schon gelöst.« »Sie glauben es? Haben Sie fchon Jemanden rnit einer Lotoniotive in die Luft fliegen gesehen?« »Das wohl nicht. Aber es soll die sicherfte Todesart fein.'« « »Sie mißt-erstehen mich. Jch meine nicht, in die Luft fliegen, sondern in ker Luft herumfliegen· Wären Sie im Stande, sich mit einer Lotomotive zu identifiziren?« »Nein.« »Gehst den Fall. Wäre es nicht peinlich fiir Sie, wenn Sie in Jhrern Körper die Kraft einer Lotornotide fühlen würden, und Sie lönnten nicht das leisten, wag die tleine Schwalbe kann?" »Es wäre jedenfalls peinlich« »Sie sind eine Lolornotivel Würde es Ihnen Vergnügen bereiten, auf die Spitze eines Kirchthnrmes zu fliegen, dort in der Schwebe zu bleiben und dann in sicherem Fluge über Wald und Flur hinzugleiten?« »Ich könnte mir leinen größeren Ge nuß vorstellen. Aber was wollen Sie eigentlich rnit der Lolomotioe in der Luft?« »Das ift es eben. Es giebt zwei Wege —-— entweder leichter als Luft — oder schwerer als Luft. Die Zeppelins und die Dumnots fu chen ihre Seifenblase so groß wie mög lich zu machen und glauben, mii der Seifenblase gegen den Wind fahren zu tönnen, . . . es wird nur eine Sei fenblafe bleiben . . . ich arbeite mit dern Prinzip fchwerer als Luft, —- ist die Sache möglich, muß sie auch mit der Lolornotive gehen.« »Ah, ich oerftehe. Sie haben wohl eine lenlbare Luftlotomotioe erfun dens« «halt! Geduld! Belieben Sie, rnir zu folgen! Nehmen Sie den Fall, Sie springen von einem Kirchtyurin av: Was geschieht?« »Ich springe nicht.« »Sie sind genöthigt, zu springen. Jn welcher Weise können Sie sich ge gen Schaden wahren?'« »Ich benutze einen Follschirm.« »Bravo! Was geschieht, wenn Sie mit einem Fallfchitin nbspringen?« »Ich breche mir alle Knochen.« »Sie benutzen zehn FallschirniP.« »Dann schwebe ich langsam nach unten.« »Sie benutzen fünfzig Fallschirme.'« »Dann schwebe ich noch lcngsamer.'« »Sie benutzen hundert Isllschirme.« »Dann brauche ich gar nicht abzu springen —- und bei vierhundert Fall schirmen steige ich nach dem gleichen Prinzip von selbst in die lhist-U »Falsch! Keine Uebertreibungenl Sie können statt Fallschirnie auch ge wöhnliche Regenschirnie nehmen. Machen wir jth das Gegentheill halten toit einen ausgespannten Re genschirm über unserem Kopfe und ziehen ihn schnell nach unten. Wir fühlen den Widerstand der Luft — die Luft wird unter dem Schirme zu sammengepreßt — wir nehmen fünf zig, nehmen hundert Schirme und zie hen sie schnell nach unten —- und er halten einen genügend großen Lust ballen, um uns auf demselben in die Dis schwingen zu können —- —-— einen soc elastischen Luftballen bildet der Vogel, wennet seine Schwingen nach unten schlägt, und aus der zusammen epeessten Luftinssse llettert der Vogel Fu der Luft in die cöhe —- — das Fliegen ist nur Klettern, ebenso wie das Schwimmen nur Klettern ist. — — Sie sind eine Lokomotide und beide gen eine genügend große Inisktk NO Fläche von Schirmen geniigend schne nach abwärts —- Sie werden sich in die höhe heben —« »Und sofort hinunter-fallen -—-« »Und würden sofort hinunterfatten, wenn sich nicht iiber dem erften System von Schirmen ein zweites Schirm fyftem befinden würde, iiber diesem ein drittes und oiertez. Jn dem Au genblicke, in dem sich das erste Schirm System nach abwärts bewegt, be k sich das zweite nach aufwiirts unwi ort.« f »Da würden sich doch die verschiede nen Schirmshfieme in ihren Wirkun gen einfach aufheben« »Sie wiirden sich in den Wirkungen nahezu aufheben, wenn die Schirme nicht bei der Aufwärtobewegung in Siebe umgewandelt wären. Die Schir me haben zahlreiche Ventile, welche sich bei der Aufwärtsbewegnng durch den Luftdruct von selbst öffnen, bei der Abwärtsbewegung von selbst schließen. Die Siebschirme durchschneiden bei der Aufwärtsbewegung ganz leicht die Luft —- nahezu ebenso leicht, wie der Vogel beim Aufwärtsbetoegen der Flü gel die Luft schneidet. Jch leifte also mit meinen Ventils fchirmen genau dasselbe wie die Schwalbe mit ihren Flügelfchliigen—— ich presse unter den Schirmen die Luft zusammen, dann durchschneide ich sie — ich steige mit meinen Schirmen Shstemen gleichmäßig in die Luft — ich fliege in der Luft — die Schwalbe tlettert in der Luft.« »Die Sache wäre ja ganz schön. Sie können also die Lotomotive in die Luft heben Und wahrscheinlich bei langsa mem Arbeiten der Schirme in der Schwebe erhalten oder sinken lassen. Aber dasselbe können Sie ja auch mit dem Luftballon — wie tönnen Sie oenn zyr gen-tret ienrenrq »Seht einsachl Ein gleiches System von beweglichen Schirmen habe ich an beiden Seiten — vorn und rückwärts von der Lokomotive —- angebracht; diese Schirme arbeiten horizontal und bewegen mich in gleicher Weise nach rechts, links, vor- und rückwärts wie nach auswärts.« »Und Sie wollen auch gegen den Wind sabren?« »Mit der Loloniakide kann ich das jedenfalls, mit der Seifenblase nie. Jch kann sogar Segel benutzen« »Ja, wie soll denn da die Lokomo iioe aussehen?« »Ungesiibr wie ein Schiss mit hohen Masken, in dem eine Lokomotive ein gebaut isi. Nur hat das Schiss auch borizontale Masken, an den Masten sind die Schirmsysteme angebracht.« »Jedensalls wäre eineLokomiive nis ihig, um sich in die Luft erheben zu können.« »Sie können auch mit JbremBicncle in der Lust spazietn sahken, wenn Sie Jhre Beine mit einem Benzin- oder Eiettroniotor unterstützen und mein Schirmsnsiem verwenden.« »Ja, wo bleiben dann die rotirenden Flügel wie bei Zeppelin und Du mondk« »Das, was die Schraube siir das Schiss, ist der Bentilregenschirm siir die Lust —- nie wird eine Schraube gebaut werden, die genügend groß und schnell wäre, um eine Lokomotive in die Lust zu beben —- siir die Wirkung der Schraube ist die Lust zu diinn.« »Sie haben gewiß die technische Hochschule absoldirt, vielleicht Dr. Zug-L« »Nein, ich war Schuster, habe mich aber viel mit Physik befaßt. Fiir mich giebt es eben keine technischen Schwie rigkeiten. Ein guter e-):echniker kann ja auch einen Stiefel machen, aber die Psssiisutksssssu-- —..t. -.. »L— ni .»....«..«-I-·»uuv sssukz ct unt uucks inssen.« »Ich hin Jhnen bisher mit Interesse gefolgt —- aber wenn ich bedenke, daß Sie sich oder eine Lotomotive durch das einfache Mittel des »Neqenichirm Systems in die Luft erbeben wollen — das ist eine tolle Jdee —« »Dort tommt Doktor Arnina., der fagt auch, daß dies eine verrückte Idee ist. Aus diesem Grunde hin ich auch unter feiner Obhut —- aher Sie brau chen nichts zu fürchten ———, Doktor Ar ning bezeichnet mich als ruhigen Kranier und ich darf sogar frei um hergehen.« --—-..-.-—-— Mit der Räumung in China meint es leider die Cholera am ehrlichften. I I c Studentinnen der Chicago’er Uni versität haben qeloht, nie mehr zu tüssen. Wie aber ift’s mit dem Ge tüßtwecdeni i ie- · Da hat ein deutscher Professor wie der ein neues Element entdeckt Schimpft man nun: Kreuz Millionen und ein Elementi ? — i s- i Die Summe unserer Erkenntnis be steht aus rem, was wir gelernt and qui dem, was Rittern-Betten haben. Dem Emporfehreitenden räumt man hindernisse aus dem Wege, dem Sin tenden wirft sei-In Fast-n nach. Das Unnaberqer Wochenblatt be hauptet in der Nummer vom w. Juni «Jn Moskau ging ein gen-alt Vg gel von Im rohen bis pfand chioerea Eise-sit sen nieder.« Die Mos tauee werden ut thun, steh mit dauer haft-u Miit-traten zu versehen.