W ,,Hello, Central!« Hohn Nitsch, Esa« bat ein Telephon an nnd gleich wieder abgeschafft Mstrr Editieri Wann Sie nextens emol hörn, dqß M in eme Spell vun temporäki Le hnsmündigtett bei Weq oun erer so wifeitell Selbftentleibung Mich aus der Welt qefchafft hen un Sie :volle, wann Sie dies-: Zenfäschm Ihre Lesers mittheile Ieö Ucorio der unselige That. svo Jena«-ge goa :um Jch es ge than bah, angede, To könne Zie De Gruns mn dem einrion Wort nenne: »De; Te lephon hot e-« ge than un nix An neresk Ich hen näm lich e Telephon im Haus-. Mi fter Editer, Jch den biseitg viele . schmarte Sache « ioo Ich gethan ben, auch schun einige fuhlische Trick-J gethan, awwet daß Jch e Telephon ageschafft den« des es der fuhliichste Trick, den Jch in Meint ganze Lebe fertig gebracht heu. Ich könnt Mir selwer vie Kränk.an de Hals wünsche un vun Morchsens bis Abends- nix Anneres thun, wie Mich selwer ticke. Un Jch hen es Mir so schön vorge stellt un Mich so druff gefreut un in Meiner Freud hen Jch alle Zreindg un Beiännie gesagt, daß Jch von dem un sbetn Tag e Telephone hätt uns zvas die mllmmsk hfkhfl MHP Poe-i mi- Isid e Mistäht un e suhlischer Trick oun Mir. , Jch selwer hen des Telephon nor e einzige Mal gejuhst, un oa hot des HellogörL wo Mich so wüthig gemacht bot, daß Ich e bißle kräftige Läng wötsch gejuhst heu, gedroht, sie thät Mich riporte un en Dämätsch-Sui: gegen Mich seile wege Grobheit, Pro säniti und Difiimäschen of Käräite:. (J«ch hen blos gesagt. sie wär e dumme Gans oder so was Aehnliches.) Also ain erste Tag, wo Jch die höl Iische Erfindung im Haus gehatt bot, da ringe Mich glei oerschieoeneFreinos, dene Mei Nummer gesagt ben, ass. ie Alii bot zum Phon getenoset. Ich weeß nit, was mei Freinos ge phont hawwe. Die Atti ho: nämlich, Z wie Einer gefragt hot, ob oes John iisch, Esa» wär, jeoesmal geänßert s, sie wär Jch, un dann hot der reind am annere End was gesagt an dan hot die Misses Nitsch Mir ge agt, Jch sollt Mich schäme. Jch hen — age könne, so viel Ich gewollt den« - ie Alti hot nix weiter gesagt, als Jch sollt Mich schäme, solche Freinos ze haiowr. De einzige Weg, wie Jch Mir die Sache explähne kann, des is, daß die Kerl ergend e Riniark iimwer die Alti oder en faule Witz ümroer sie gephont hawwe. . Es boi sich getroffe, baß Jch sein-pi en Tag ieinlich sriih oun oerheim fort bin. ch hen der Alti gesagt, Jch with Mein Lawyet »an eme wichtige Väsnesz wege enie Pravperti un erer Motgätsch un erer Lies sehe, un Jch "t in erer terze grade Bielein nach ii York sahen un Des Büsnesz that H Mich sehr lang nemme un Jch that; innsequentli ziemlich spät heim kimme. z Dann hen ch ufs die Uhr geguckt un l hei- gesagt, ch müßt horry opp mache, i soc Mein Trän noch ze tätsche un dann bin Jch enaus, sunscht ätt die Alti noch e Stuno weae die reinds wo Jch Mich schäme sollt, ze hawwe, sortgebruinth Jch genomlich ussge: -ak.—-4 —:- O UÄUUCI, AUE( JJUJ Illc ,JL(ic AUØL Ull sk Telephon hinner Mir gehatt hen. l Jch bin natürlich beim Tschaai sue-; i for Ein uff den Schrecke e nemmel Grad will Jch Mein Erze- pener an « die Lippe seye, da ringt dem Tschalli sei Phon. Der Tschalli geht an die Bax un Jch hör ihn sage: «All right, halt de Weier«. Dann hot der Tschallr gesagt, es wollt Mich Jemand am Phone sehe. Ich geb also hin, halt Mir das Ding an’s Ohr un frag: ,.Well?« Da drufs ertönt dorch des Phon des höhnische Höllegelächter, wo Ich noch in Meint ganze Lebe gehört heu. Es war die Altii Jch hen des Geld for de Epe-Opener geschmisse un hen dem Tichalli ge agt, oes wär des letzte Mal, wo er Mich an seim Platz gesehe hätt, bis Jch informt wern thät, daß er sei Phon ab-, gschafft hätte. Weil Mir der Aetger orschi gemacht hot, bin Jch in de nexie Platz enei. Wie Jch die Thür binner Mir zumach, mert Ich, daß der Darf-ever am ·Phone steht. »Dein segst Du glei, er sollt sage, Jch wär nit da, wenn Jemand nach Mir fragt«, hen Jch Mir gedenkt. Jm selbige Aa geblick sprecht der Bartieper ins 'Phon enei: «Yes, ebe is er ereigetimme.« Dann hot er abgerunge un hat Mir gesagt, Mei Frau swär grad am Phon Me, sie hatt weiter nix gewollt un gesagt, sie thiit Mich grüße lasse. - bin so wüxhig geworn, daß des, al verlasse ben, mitauö wache Existe. (Des is Mir aach noch nit oft ist is Beim Lebe) Mit Wirth u Donat im Heu bin « USE-s us den de nexte Train arg M sort Wun. Während ver f eins-sue t -WWJ.M; einime ask-· Es dumme Telephongeschichi vergesse. Ich herr- grad die zweite Runde get-wem da kinunt ver Tfchalli aus der Hinners ftub un fegi: »John, Dei Frau war grad am Phpn un got-gefragt, ob Du da wärst Sie loßt Dich grüße un Du sollst nit in vie Hin knei trinke. Des hoi de Tfchnlli for Mich for den Tag gezettet. Jch bin fort un hen Mein Mein uffgemacht, daß Ich die Atti fuhle ihöt. Jch hen also die Zeitung genomme un den nachgeguckt, wo was los wär· Richtig, driiwive in Hoboien hot Einer Maibowle-Fesiiwwel aoverteisi. Also Ich nenim die Ferry un fahr eniiivmer nach hobotein Die Bowl war gut un Ich hen so nach un nach Mein Kummer vergesse un Mich drüwwer gefreut, daß Jch die Atti horch Mei Flucht in en annere Staat gefuhli hen. Ufi emol klingelt des Phan, derMann geht eign, Jch hör ihn sage: »Yes, er is den« Des bot gezettelti Des Weitere hen Jch fchun gewußt. Mei Frau bot Mich wieder grüße lossc. Wie Jch später ausgefunne ben, hot es die Atti ge macht, wie Jch. Sie hgt nach in der Zeitung nachgegucki, wo was los war, un hot da überall hireleyhoniri. Die Maibowl hot Mir uff emol bitter ge schmeckt. Jch bin fort, un de Rest vum Tag nor noch in Plätz enei, wo kri Te lephon war. Abends, wie Jch grad heimgeivollt den« is Mir mri Lan-yet begegnet un bot gefragt, was los wär. Mei Frau hätt de ganze Tag alle Stand eniox ie letzhonir:, ob Jch ichun dort gewefe war. · Wie Ich heimiirnm, hoi die Alii des Haus verlosse un en Brief zurückgelosse gehntt, Jch ihäi am nerte Tag horch ihren Lawyer des Weitere erfahrn. Dorch die Maus, wo da gebliwwe war, I hen Tckxausgefunnealxaß des Telephon —..’-’-7 -..c---.-: ULU III-Illu- OUUL »Ja-, tout- uukssxup worn un e weibliche Stimin hätt ge fragt: »Bist Du des, John«- Sei schar, morche ze timmei Die Alti will sich scheide lasse. Was die Telephon-Kompeni for de geschmäschteApparätus tscharscht, weeß I Jch noch nit. Alles, was Ich ane sa ,gk, Mkster Editer, is, daß Ich die ) eubstripischen vun Jbrem Papier )tiinzel, wann Sie nit Jhr Pbon ab i schafft « · ; Ernstwerlen io lang ’ Mit Rigardå i Yours John Nitsch, Esa. Die Alti is zeriickgetimme. Sie war in der Telephon-Visite un bot aus-ge sunne, daß bei Mistäbl e falsche Kon nectschen gemacht worn war, wie des Frauenzimmer »Jobn, bist Du des?" gefragt bot. Des Pbon timmt Mir awwer doch aus’m Haus-. WH snsensheinucher sendet-. Jrn siebenjiihrigen Kriege waren die preußischen Truppen vielfach ge nöthigt, in schlesischen Städten Kon tributionen zu erbeben. Hierbei war unter anderen auch das Städtchen Neusalz an der Oder in Mitleiden schaft gezogen, derart, daß schließlich die Einwohner Noth zu leiden anfin gen. Endlich sandten sie, nachdem alle Vorstellungen bei den kommandieren den Generälen wenig oder nichts ge holfen hatten, eine Deputation an den König Friedrich den Zweiten mit dem Auftrage, ihm die Noth der Bürger und die hätte der Zeiten aus das nachdrücklichste zu schildern und um Schonung zu bitten. An der Spitze der Abgeordneten standen ein Gast wirth und ein Bandsabritant. Jener war der korpulenteste, dieser der hager ste Mann in der ganzen Stadt. Der Dicke und der Dünne wurden zur Audienz zugelassen nnd schilder ten die Lage aus das traurigste. Zum Schlusse sagte der Gaftwirtb: »Und Q-—:A mu» Msösssss tot-III Ins· fis Uusuu cau- «»-»»-» --,--s»., .-.- -.. Noth sich bei uns ausgebreitet hat, ge ruben Sie nur uns beide anzuschauen So waren die Zeiten srüher,« —- und er klopfte auf sein wohlgenährtes Bäuchleirt —- »und so sind sie jetzt,« auf den Hageren deutend. Friedrich lachte laut aus, was sel ten bei ihm der Fall war, und befreite die Stadt von allen Lieferungen Und Kontributionen. —. ....-. Ciue Ieise Lustviss des Achtzehn tm. Der sranzösifche Staat bezieht im mer noch eine klein-e Rente, vie er einer Prise Ludwigs des Achtzehnten ver "oanlt. Man höre: Der König schnupste leidenschaftlich-. Als er eines Tages einen horazischen Vers seinem Almo senier vortragen wollte, bemerkte er, daß er seine Tabaksvose vergessen hat te. Er blieb daher mitten im Verse stecken: her Geistliche verstand sofort, um was es sich handelte, verbeugte sich und reichte dem König seine Defe. Der Könia agte ihm daraus-aus Erlennt lichteit « ganze Ove her und ettheilie einer armen Nichte des geistlichen Mannes die Konzessiou zu einem Spielzeug- und ZuckerwaaremKiosk im Tutlerien - Garten. Diese Nichte betrieb ihren kleinen, aber eint-itali chen Handel bis zu ihrem 1859 ersolg ten Tade. Daran fette sich der Staat wieder in den Besitz der llenien Bude; usw ihre Verpachtung gegen eine Jahs resmsethe von 490 rauhen wurde vor Kur-kennen sfftzie n Inschlägen an aezeiax o· bringt heute noch eine Prise M I Hei Achtzehnten dem Fässer Its i jährlich W Louisd’br L ie- ai- « m Whi- S seh-He, Kunst W EinBild. Von Anrelian Scholl. . Das Atelier des Malen Seel liegt in Paris auf der Höhe der Rue de der Akademiler Maxime du Camp de wohnie. Ein elegantes und dedagliches, den Modellen wohlbekanntes Zimmer. und ein Eßziinmer. zu dem man iidek eine alte Eichentreppe gelangte, bilden die ganze Web-much Die Möoelitiicke, eins nach dein andern auf interessanten Spaziergängen zusammengetaust, sind vorzüglich ausgewählt und äußerst ge schmackoolL Nicht ein Gegenstand, der nicht hinein gedör:s:, nicht eins der Nippes« das nicht harmonisch wirkte. An den Wänden Gemälde von Freun den, die man zur Erinnerung ausge tauscht, Altiftudien, Landschaften, ein paar Stizzen von Svel selbst, außer Jern Staiumen ausGips oder Brand-e. Das Alles machte einen heiteren Ein druck. Dreimal in der Woche, manchmal öfter, doch nie weniger-, besuchte ich Svel gegen vier Uhr, um eine Zigarre bei ihm zu rauchen. Dann drängte sich in seinem Atelier eine Fülle von vor nehmen Herren und Damen Eines Tages hob ich aus reinerNeu aier eine unter der Eichentreppe be fseftigte Draperie hoch und konnte einen Schrei der Bewunderung nicht unter drücken, als ich ein-e Leinwand mit dem Kopf eines entzückend schönen Mäd chens entdeckte. Sie war blond, und ihre nachlässia aeflvchtenen Haare sie ten auf die Schultern herab. Auf der lichtdlassen Stirn irua sie einen Kranz aus weißem Finden Die aroßen, halb aeiisfneten Augen batten einen eigen thiimlich matten Blick, und auch das c7:-I--f- m-- fi-—-.t- ...-L A--«.-:- M Roine in einem Pause, das lange Zeit. was-essen neun swruuuj unt-I sey-users- c laa etwas Herzzerreiszendes über dem Bilde, das mich erschütterte. »Ach, Sie haben das Porträt gefun den?« fraate Soel, hinzutretend. »Sie ist todt?« fragte ich, als ob sich das von selbst verstande. » »Ja. Jch derber-ge dasBild sonst vor J Allen und dor mir selbst, habe aber nicht den Math, es ins Feuer zu wer fen. —- Die Geschichte ist einfach. Jch sah dieses junge Märschen zum ersten Male in den Porenäen. Sie war Waise und lebte bei einer Tante, einer guten, braven, alltäglichen Frau. Einer mei - ner Freunde, Richard Lerieur —- Sie wissen« der Sohn des Brigadegenerals, stellte mich den Damen vor. Das Mäd chen hieß Blanche und war ein zartes, ieinsinniges Geschöpf. Richard erzählte mir, sie seien zusammen ausgezogen worden, und ihre Heirath seit langen Jahren beschlossene Sache. Das war vorläufig Alles. Jrn folgenden Winter sah ich sie auf einem Balle wieder. Sie tanzte mit dem, den sie liebte, den sie heirathen sollte. Jhr Gesicht, ihre Augen, ihr derziicktes Lächeln verriethen, wie ganz und gar diese Liebe ihr Leben und Denken aussiilltr. Es gab thatsiichlich fiir dieses junge Mädchen in der gan zen Welt nur den einen Mann, und auf ihn waren all ihre Zulunstsgedan ten gerichtet. Der General Lerieux, Richard’3 Va ter, besaß große Güter in Anam. Ein Theil davon war ihm durch Erbschaft zugefallen. den Rest hatte er dazu ge kauft. Richard erhielt den Auftrag, nach Indien zu reisen, um gewisse ge schäftliche Maßnahmen zu treffen, die zur Ausbeutung dieser Güter·ersorder ich waren. Er war schon über sechs Monate fort, als mir eines Abends, da ich eben fortgehen wollte, ein Brief ge bracht wurde, ungefähr M Inhalts ,,Frau von Barenne bittet Sie instan digst, sofort u ihr zu kommen und Palette und sinsel mitzubringen; aber sofort, morgen wäre ej vielleicht zu piit.« ch nahm also meine Utensilien und A s, was man zum Malen braucht, und warf mich in einen Fiater. Frau o. Varenne empfing mich in der Thur, bat mich, recht leise aufzutreten, und Misse- mikb in ins Schlaf-immer ib- . rer Tochter. An der einen Länge-wand stand ein ganz weißes Bett, darüber ein Kruzifix an der Wand und ein ge weihter Buchsbaunizweia. Jn den Kissen sah ich einen blassen Kinderkopi. ein von-Schmerzen entstell tes Gesicht mit hohlen Wangen. »Verzeihen Sie nur — daß ich Sie bitten ließ « sagte sie zu mir, »aber ich werde wohl Werden . . . sterben, ohne ihn wiedergesehen zu haben . . . er oll wenigstens ein Bild besiyen . . . la chen Sie mich, bitte, nicht anz so, wie ich jeyt bin; erinnern Sie ichein Bis chen, wie ich früher aussah . . . Wenn er später mein Bild betrachtet, dann soll er mich wenigstens so wiederfinden, wie er mich einst getannt hat. Jeanne,« sagte sie zu ihrer Kammerzose, »mache mir »die Haare so wie früher. Dann gib mir den Kranz-Er ist wie der, den ich aus unserem letzten Ball oor seiner Ab reise trug . . .« Jch stizzirte das Bild, aber Gott weiß, ich mußte mich von Zeit zu Zeit abwenden, um mir die Thriinen weg uwischem Jch sehe sie noch- wie sie sich so kurz vor dem Tode vor einem Spie gel den Kranz auf die Siirn drückte und dazu lächelte, daß es mir in’s herz schnitt. Meine Hand zitterte. Sie war siärter als ich. Mit heroischer Selbst iiderwindung hielt sie sich aus den Kis sen aufrecht; bis schließlichi re schwa chen Gelenke nachgaben und sie er schöpft zurücksank, immer noch das Lächeln aus den Lippen. Jn der elben Nacht no starb sie. kurz vor Sonnen aufgang. as Bild behielt ich, da Nie mand mehr danach fragte. —- — Ein Jahr später tam Richard Le rienx aus Inatn zurück und machte mir einen Besnch Jn der heitersten Stint mnng. tröllernd und oxeiienn besichtig te er meinst-euer nnd a te dann plösi lich zu knir: Erinnern ie sich noch an das junqe Mädchen das Sie damals in den Pyreniien gesehen hobenk »Was siir ein junaez "Miidchen?« »Nun. die ich heirathen sollte —- die kleine Blanche.’« »Nun Z« « »Sie ist todt!« »Was Sie saaen2« »Ja, man hat es mir noch nach Lin-Im geschrieben Es hat mich nicht weiter iiderrascht, sie toar niedlich, »wer ein Bischen zu mager. Mögen Sie :-ie mageren Frauen? Jch nicht!« Nackt diesen Worten nahm er sich eine Zigarkette aus meiner Schachtel und fügte hinzu: »Sie gestatten doch?« —- —— — Das war der Mann, dem Blanches letzter Athemzug gegolten hatte — und ich sollte dieses Bild prosaniren und eg ihm geben 'T« .Er hat nie davon erfahren. — Ich habe es beiseite gebracht, und nur manchmal in stillen Stunden hole ich es mir vor und denke an das seltsame; Erlebniß. .Aber war es nicht ein( Glück für das zarte Geschöpf, daß ihm der Tod die schlimmste aller Enttäu- ; schungen so gnädig erspart hat?« ’ —-———--—s—-— ! Lord Haue-echte, i der verstorbene englische Gesandte in Washington, besaß zu Zeiten einen scharfen Witz. Folgende Anetoote aus der Zeit des Haager Kongresses mag dasiir sprechen. Lord Pauncesote der trat England ankde m genannten Kon greise. Bei der rstellung seiner No ::zen bediente er sich eines Federhal text-; dessen Griff der Mantel einer R..-. - Costonsss In IKDOO LYCII Hut-« Sen-u - Fu ------------- Feuer der Diskussion wendete sich eines Taaes der Vertreter einer anderen Macht an den Engländer mit den in scharfem Tone dorgebrachten Worten: .Mylord, Sie thun Unrecht, sich beim Schreiben an diesem Ort dieser mör derischen Kapsel zu bedienen. Das Tlrbeitszeug eines Menschen ist fast ein Symbol, es lann — und dies ist hier der Fall — als ein Theil seiner selbst betrachtet werden, als der Aus druck seiner Ideen und der Art seiner Denlweise.« Der Lord lächelte und sch:vieg. Am folgenden Tag wendete sich der Redner mit ein-ern Lächeln an ibn und stellte die Bitte, der Lord möge äbm um Ausfchreiben einiger Zeilen cine Feder leihen. Lord Pauncesote og langsam eine Gänseseder ans der - asche, überreichte sie dem diplomati schen Kollegen und sprach dann, als dieser mit dem Schreiben zu Ende war, zu ihm: »Mein herr, Sie thun Unrecht, sich eines solchen Schreibw struinentes zu bedienen. Das Ar beitszeug eines Menschen ist fast ein Symbol, es tann —- und dies ist hier der Fall — als ein Theil seiner selbst betrachtet werden, als der Ausdruck seiner Jdoen und der Art seiner Dentweise.« —«——-—-.—--—— Ein menschliche- her-i als Freudeb eit. Bei einer Nenodirung, die unlängst an der berühmten alten Abteilirche Val-De-Grace in Paris vorgenommen wurde, fanden Arbeiter eine herzför mige silberne Kapsel von der Grösg einer Handsläche. Das Medaillon lie die lyalb vermischte Inschrift »Sister Williarns« erkennen, und durch einen Spalt in der Metallbülle gewahrte man etwas, das wie ein Stück gelb lich-brauner Kreide aussah. E. war aber nichts dergleichen. Man hatte es rnit dem Herz einer Nonne zu thun, deren übrige Reste längst zu Staub und Asche zerfallen sein dürften. Jn einem Gewölbe, zu dem links neben dem Altar der im Jahre 1645 erbau ten Kirche eine Stiege hinabführt, pflegten die Carmeliter zu beten. Dort lag aus marmornen Tischen ge ordnet eine beträchtliche Anzahl silber- . ner und goldener Aapselm Diese bargen die einhalsamirten Herzen von Mönchen und Nonnen aus Adelsgoe schlechtern, von Königen, Prinzen und Prinzessinnen, deren Gebeine in den Gräbern von St. Derris ruhten. Wäh rend rer Revolution wurden diese Ne liquien geraubt tin-v nach ihrem Me tallwerth verkauft. Unter den Fami lien, die vor etwa zwei Jahrhunderten mit James Smart von jenseits des Wassers nach Frankreich lamen, befan den sich mehrere junge schöne Mad chen, die bald nach ihrer Einwande ruug den Schleier nahmen und sich im Carmeliter-Kloster für immer von der Welt ahschlossen. Das jetzt gesundene Herz hat sicherlich in der Brust einer dieser jungen Emigrantinnen geschla en. g s-—-—-..-.-—-- - Der leiste com-rieth Der letzte Sproß des uralten und hochberühmten oenetianischenGeschlech tes der Contarini, Graf Carlo Aloise Contarini. herr vonAscalonea, Roma, Mirahel und Jbelin, ist vor Kurzem im Alter von sechzig Jahren gestorben. Während die Vorfahren des Grasen die herrlichsten Paläste Venedigs ihr eigen nannten und die Revuhlil mit Kgchm und wohlthiitigen Stiftungen a gestattet haben, schlosz Gras Carl-z Contarini seine Augen in einem arm seliaen möhlirten Zimmer Bon seinen Vorfahren hatte er nichts anderes geerbt als ihren Stolz, der es ihm verbot, eine Unterstühung unter irgend welcher Form anzunehmen. Er war Offizier, ursvriinglich irn Herzog thum Modena, dann in der italieni schen Armee- Es wäre ihm ein Leichtes gewesen, den erloschenen Glanz seines hauses durch eine reiche heirath aus zufrischen, aber er wollte davon nichts — hören. Alt er sich nach seiner Pensio nirung nach Venedig zurückzog, wur den von Seiten ver Stadt und der ve netianischen Eristolratie mehrfach Ver such unternommen, ihm eine Lebens haltung zu ermöglichen, die seinem Namen angemessen sei· Diese ginge meinten Versuche hatten aber nur den Erfolg, daß Graf Contarini seine ge selligen Beziehungen zur venetianischen Aristotratie völlig abbrach. Er wollte i nicht gevedmiithigt und bedauert sein. Von seiner kärglichen Ossizierspension - unterstützte er noch den einzn over an deren Unglücksgsenossen. Er hatte die Eigenheit, daß er um teinen Preis zu bewegen war. durch den »Canal Grande« zu fahren. Der Anblick der fiinf Paläste des Kanals, die von sei nen Vorfahren erbaut wurden und s einst Eigenthum seiner Familie waren, konnte er nicht ertragen· Die Contarini haben der Republit Venedig 8 Dogen uno 44 Prolurato ren der Repudlil gegeben. Der erste Doge aus dem Geschlecht der Conta rini, Domenico regierte von 1043——71; und hat die Markustirche in ihrer jetzi gen Gestatl begonnen. Die marligstej Gestalt des Geschlechts ist aber der Dvge Andrea Contarini (1867-—-82), der einen Krieg mit Genua, in dein Venedig schon verloren schien, zu Gun sten seiner Vaterstadt entschied und dadurch den Vorrang Vnevigs vor Genua feststellte. Die Rückt-ehe des; Anvrea Contatini hat den venetiani- i schen Malern und Dichtern häufig als ’ Vorwurf gedient. Zum letzten Mal war ein Contarini, Tomenico der Zweite in den Jahren 1659—74 oe Das Geschlecht war ungeheuer reich, aber auch sehr verschwenderisch. Einst tanzte auf einem Balle im Bogen-» palast eine Contarini mit dem stanzö- ? sischen Gesandten. Da ging ihr Dia- s manthalsband aus und siel zu Boden.? Der Gesandte biickte sich und hob es1 aus. Die Dogentochter aber warf ihm( mit dem Fächer das kostbare Ge- I schmeide wieder aus der Hand und. sagte: »Eine Contarini trägt teines Steine, die andereLeute mit den Füßen s berührt haben.« Das war bor8400. Jahren. Die Contarini des 19. Jahr- . hunderts hätten die sürstliche Geben-e ihrer Ahne nicht nachahrnen können, denn sie besaßen keine Diamanthals bänder mehr, und die Paläste ihrer Vorfahren waren Eigenthum der Schwiegersöhne Rothschitds geworden oder dienten als »Grand Hotel«. Otto alter seines-. Die Gewohnheit, gelegentlich eines Gastmahles beim Weineinschenten zu nächst das eigene Glas halbooll zu gie ßen, läßt sich bis ins Alterthum zu rückt-erfolgen Die Alten bewahrten den Wein in enghalsigen Krügen auf und schüßten ihn vor dem Lustzutristt durch dasEin gießen von etwas Oel,-welches dann als dünne Schicht aus dem Weine schwamm. Vor dem Einschenlen wur de das Oel mit einem Rohr adgesogen, aber in der Besorgniß, es möchte doch noch etwas davon zurückgeblieben sein, goß man sich zuerst ein, um nicht ei nem Gast unreinen Wein vorzusehen. Uebrigens ist die genannte Methode der Konservierung des Weines auch heute noch in manchen südlichen Län dern üblich. Auch jeßt noch hat diese Gewohnheit den praktischen Nußen, daß man dadurch vermeidet, etwaige in der Flasche obenan schwimmende Karlstiickchen oder Siegallackabfälle in das Glas seines Gastes gelangen zu lassen. ———--QO-.-— « Rache. Telephonistim »Der Abonnent No. 50 chitanirt mich den ganzen Tag, ich werde ihn dasiir täglich einigemal mit- »seiner Schwiegermutter verbin Ruf Sei-In seiest »Ja, so ein Pein-i braucht sich um Nachruhm nicht zu sorgen Der wird sozusagen schon ins Konversativnss lexiton hineingeboren.« same Reduktion-up Sie: »Hier, auf dieser Bank haben wir uns zucn erstenmal Liebe geschwo ren.« Er: »Ja, ich kann mich noch gut aus die Kanikaiasirophe besinnen.« setiöchttse Linka Besuches (der einen Jugendsrennd unerwariet aufs uchi) »Das freut mich, daß ich Dich tresses Jst Deine Frau auch zu hause?« Freund: .Psi, ja!" Dei ititiiche Live. (Vexikbild.) Wo ist Lord Lachen«-s I W Ostet Ite Me. Es haben hunger, und Schwert Oft fürchterlich die lt verheert Und ganze Völker faft vernichtet. So manches Schåge verschlang das - er So manche Stätte den«-irrte leer; Doch hat des Unheilt noch viel mehr Die kleine Zunge angerichtet. Man wahrt das Feuer-, wahrt das Gift E Das Schwert mit fein-er scharfen : Schneide, Damit es nicht verletzend trifft, Hält man’s behutsam in der Scheide, Jndefz man ftündlich fast vergißt, Wie scharf, wie fpiy die Zunge iftl Ein kleines Wort oft nur zerstörte Familiengliick und Völlerfrieden. Was sich für immer angehörte, Hat o t ein kleines Wort geschieden. Was ; ahre mühsam aufgerichtet, bat jäh ein kleines Wort vernichtet. Und oft schon hat ein Frevelwort Beriibt den größten Seelenmordl Drum achtet nicht nur, was ihr thut, Bedenket wohl auch, was ihr faget; Seid mit der Zunge au der Hut, Auf daß ihr Keinem nden fchlagei. Macht diese Regel euch zu eigen: O sprechei nie zu Andrer Leid, O fprechei nur zur rechten it, Sprecht da, wo Reden be er ift als Schweigen. .- --—--—--.-—--— Unter Freunden. A.: Entschuldige nur« daß ich Dir das Buch mit einem Escisohr zurück gefandi.« B. iden Freund genauer betrach ««..--. am —.— Tons-l ich sieben kann. niqu - hast Daseinoch sei-ne beiden Ohren.« Weis-herzig. « Gräsim »Johann, sehen Sie doch mal nach, warum der »Thtas« so heult?« » « Johann: »Gnä’ Frau, do’5 kann i nit! J’ bin so weichherzig, vasz :’ sonst mit ihm heulen müßt!« Nicht schaut-is semin. » »Ja möchte gerne eenen schonen Zchateer-Roman.« · »Da kann ich Ihn-en den Mord hin ter der Kirchhossmauer empfehlen.« »Haben Se denn teen Buch mit Blut stecken?« Linn-are des Deren Professor-L »Nachdein ich meine neue Wo - nungsadresse vergessen habe, ersu e ich meine Wirthin, mir diese sofort unter »Obdachlos« hauptpostkagernd mittheilen zu wollen« In see Schule. , Lehrer: »Als Kaiser heinrich also hie Städte gegründet und mit Mauern umgeben hatte, was that er dann?« Häuschen: »Er fahricirte Ansichtss posttarten!« Zuerst-fes Stadt-um Bauer wessen Sohn Arzt gewor den): Mest hast Du 17 Jahre stuvirt, und noch immer kannst mi nit kuri ren.« Sohn: »Ja, Vater, ich habe Die schon einmal gesagt, Du darfst keinen Schnaps trinten.« Bauer: »Wenn i keinen Schnar ttinten will, da brauch i Dein Kuriren nit.'« Ein Finan- - Genie. Schuhmachermeister: »Wer sitt-d die neubesohlten Stiefel und eine Rech nung für 2 Mark 50 Psennige.« Graphokoge ( die Rechnung aufmerk sam leseno): »Hm. Sie sind energisch, aber doch sanft, fleißig, brav, wahr heitsliebend, ehrlich, praktisch- aber ohne höhere geistige Interessen. . . So, siir diese Charakter - Analhse berchne ich 3 Markt« Scherzsrasr. . si»Ihr war der erste Kritninalpokis ök «» ss M«:f -- !-.--- III-« i h »UIUHHUI« We It uns-Its Jan-u schen suchte, die er nicht fand!« Gemüll-lich. ,,Lieber Max, sag’ mir ’-nal, im Vertrauen, was soll Dein neues Bild da eigentlich vorsiellen2« -,,Na, ratlf amal!« Ins Gericht-faci »An«aellagier, Sie haben den Mann mit Ihrem Bierglas geschla n?« »Gefchlaaen? Kerne Idee Blos eei net-) Salamander hab’ ich auf ihm fe tte ’n. « - , . — Jtn Elle-. Gauner (als ihn der Richter wegen uniorkeiien Benehmens ermahnl): »Ich weiß schon, was ich zu thun habe —«ich stehe nicht das erste und nicht das leiste Mal hieri« Rasse - Kennzeichen. »Das ist also wirklich ein echiet DadelW »Das will ich meinen!« »P,rvbir’n Sie ’s nur ’nial und· schmeiß’n S’ den vorn Sopha ’runleel« Unter Freundinnen. Fräulein Aurelia (ihre, flir geisteeich geltende Freundin uchend): »So ei frig in Leliiive vertie i, liebe Claudiaf Du machst wohl Gedankenioilette file heute Abend?l« Leimsie- - Rilke-. »Du, Schorschl, wie geht Dir’s denn bei Deine neuen Meisteri« »Miieradel! Giebi s a Wurst, krieg« i d’ Haaix giebki Kartoffeln, sei-. i d’ Dant, und iß i «d’ han nei,n baut ini da Meisteri« YP "«t". : -.