------------------- ich en Qogband hätt, wo nur e wenig ebbes for sei Jämillie kehre Vent, Dann wär alles different, dann wollt ich gar nit komplehne, Dann Dem ich einfach sage, o well, mer ig- ja emol uff die Welt for fein Trubel un sein Bat ier zu hawwe; do muß mer ewe still» sein un froh sein, wann nicks annerfch- » ter mehr häppene duht. Awwer wies-Z « is, do is es zu viel. Sie wer’n gut ge nug wisse, daß die Kids jetzt Feckehq schen hen un sell is grad wag mich soi en große Ttubel mache duht. Ich hen s immer gedenkt, well, hell ich gesenkt, die Kids wer’n ja immer älter un grö ßer un kriege auch mehr Sens» Größer » unälter sin se ja aewcrde, awwer mehr i Sknz hen se nit kriegt, o kontroleur im Gegedeil, ich Denke, se hen noch! we n i get kriegt, wie se schon gehab: i hen, wann das iwwerhaupt passibel is. Wisse Se, der Phil, wag mein Hos-l band is, der is im Haus un in die Jahrd kein bische höndig; alles bleibt an mir hänge; frieher do hen ich ja auch zu alles getend un do hen ich ihn verwöhnt, awwer ich mache kein Fahl inehr aus mich. «Jch geb gar nicks O-I.-s« quö Ins UIIIII- III lot-lust- Usb out-jet- Vuoos s en Domp un e Garbetschbacks. Do hen ich dann immer gehofft, wann die Feckehschen komme duht, dann könne vie Kids e wenig einpitfche un die Jahrd usssirehiene, awwer sdo sitz ich schön gelesst gewese. Schon am erschte Dag, do hen se in die Gertet erum ge sucht un »in den Seller un in Fäckt in einigem Ruhm in den ganze Haus. Jch hen gefragt, for was se suche dehte un ich hen eckspeckiet, daß se mehbie for die Tuhis gucke behie, sor in die Jahrd zu schaffe. Awwer nicks komm »aus Nach ihren Behsballstoff hen se ge sucht un das is all, was se hen. Der Johnnie hot nach sei Bätt gesucht und nach sei Buhl un ich weiß gar nit was der Reff von se gesucht hot. Jch hen gesagt, was se dann mit den Stoff mache wollte un do hot der Bennie,’ was der Kleinste is, gesagt: »Bei Ma, « ich hätt nie nit gedenkt, daß du so suhlisch frage könnfi: Behsbahl wolle Zier mit spiele, das is all." Well, in ie erschte Lein hen ich den sässige Kid In Schläpp uss sei Nos gewwe, daß it gehallert hot wie krehsig, un wie er » gesehn hot, daß e paar Dreppcher Blut . aus seine Nos komme sin, do hot er e « Gekrifch von sich gewwe, daß die Neb bersch erbei gelause sin komme un ge denkt hen, es wär en Raubmord ge häppend. Jch hen arig sarrie gefiehlt sor den arme Bub, awwer ich hen nit helse könne, ich sin zu mähd gewese. Well, ich hen unner alle Umstände wid ber ufsmache misse un do hen ich ge sagt: Komm an Bennie, sei en guter Bub un grein nit mehr so; hier hast du en Deim, krieg dich en Bahl dafor. Do hot er wieder gestatt zu hallern un sagt, so en Bahl wollt et nit; et wollt ein- wo en Kwarier koste hebt. Well. tvas hin ich duhn könne« ich hen ihn en Kwarter gewwe, damit ich nor Ruh von ihn gehabt hen. Was kann ich for mei sahstes gutes Herz? So wie er den Kwarter gehabt hoi, do is uff eemol sei Gehaller all gewese. Mit eim Satz is er autseit gewese un hoi gehalleri: Komm an Kids, mer kriege uns en Bahl; seh, is die Ma nit iesig? To sin se fort un ich hen for e halwe Stund Ruh gehabt. Do hen ich mich awwer emol den Philipp vorgeknöppi. »Lucie hier,« hen ich gesagt, »du russt dich en Pappe? du bist enSchlappe. Du host gar kei Bissnes en Familievatter un Pa zu sein, du verstehst nii, wie Kidö gerehst wer’n. Wann ich e tlein Suppohtt an dich hätt, dann wär alles different, awtver mit dich is nicks an zusangr. Du kriegst noch dei Lickin von die Buwe, awwer das is ganz gui for dich; o, ich unglückliche Frau, wann ich gewißt hätt, daß ich so en fette-id händige Mann kriege deht, dann wär ich e alte Jungfer gebliwwe un dont juh fergett isi.« Jch hen mich so in die Eckseiiemeni eneigeredi, daß ich ganz laut hen greine misse. Jch hen mich uss die Launsch falle losse un hen ge sabbt, daß mich sascht das Herz ge broche is. Wie ich widder e wenig bes ser gesiehlt ben, un mich mei Auge ab gedrieteli ben, do hen ich gesehn, daß der Philipp-, der Schuwiah gar nit mehr da war. Er war fortgeschniekt un bot mich allein mit mein Schmerz lossc. Was sage Se zu so en iosfe · gesetz Do duhn ich gar nit wunnere, des die Kidl nit annerscht sin. Se sehn si- nii besser. Awtver ich hen mein Werd Issgemacht, daß ich iehtven mit ihn Heft wollt. Der Kanne soll doch « Mit tut-Jst ich Fuiibahl mit mich : - Mel-HO. sssserir. Wie ich noch so . seit Zwbel denkt heu, i, Ihichtssmldie idIeLati . « « Iuss IIde stu « , Muts-d W Abs in miser II des seh-W paar von die Nebberfch fin ioainie un hen getteit sie zu fiappe. chvet do sin fe füssig gewefe un hen ges-gi, es wär nit von ihr Bißnes. Se sollte ihr eigenes Bißnes meinde, do hätte fe plentie zu ruhn. Jch hen fo en Tahi dorchaus nit gegliche un ich war grad tettig, sie e Pies von mein Meinb zu gen-tu do is ebbes fchreckliches gebän pend. Es hot ahl et wonz en schreck liche Kräfch gewwe, das Fenster is zu daufend Piefes gefchinäfcht worde un der Bahsbahl, wo ich en Ktvakter for bezahlt ben, is mich mit e Forfch an mei Nohs gefloge, daß ich fafcht die Fitz kriegt hen. Jn die erfchte Lein sin ich umgefalle, in die zweite Lein hen ich gehallert un wie ich genug ge hallert gehabt hen, do hen ich gefiappt, awtver in mei Jnfeit do hen ich nit gestappt. Ei tell jah, ich sin in niei ganzes Lewe noch nit so intin gewese, wie felles mal un was ich do all ge denkt hen, das deht nit gut in Print gucke. Jn mein nächste Schreibebrief will ich Jhne ver-zähle, wie ich mit die Kids un mein alte Efelslopp iehtven gewotde bin. Mit beste Riegarhrds Lizzie Hanfstengel W Die Lunte-sen see sühnen sitt-rein Jn früheren Zeiten pflegten die Schauspielet die Stücke, die sie spiel ten, zu kaufen. Es galt für durchaus unanständig, sein Stück einem Theater und außerdem noch an einen Buch hündler zu petiaufen. Als Ben Jan lon, der Zeitgenone Sharespeare«g. 1616 seine Dramen herausgab, ries er allenthalben starken Unwillen hervor. Dieses Herkommen erklärt sich aus dem Fehlen jeglichen Autorschußes. Die Leiter der »Banden« hatten das größte Interesse daran, daß die von ihnen gespielten Stücke nicht durch Drucklegung auch der Theaterconcur renz zugänglich wurden. So erfolg ten die Drucke heimlich und zumeist nach ganz verstümmelten Texten, deren Wiederherstellung den Philologen schwere Arbeit aetostet hat. Jm 17. Jahrhundert soll nun der junge Qui nault, ein ehemals berühmter Tragö diendichter, seinen Eollegen Tristan, der bereits einen Namen unter den Bühnenschriftstellern hatte, gebeten ha ben, sein Stück, »die Rivulen«, l1653) der Truppe zu vertausen. Die Schau spieler boten 100 Thaler in der An nahme, daß es sich um ein Stück Tri stan’s handle, zogen aber ihr Angebot zurück, als sie die Wahrheit erfuhren. Darauf schlug ihnen Tristan vor, dem Autor ein Neuntel der Einnahme zu geben, und er darf somit als Erfinder der dramatischen Tantieme gelten. Allgemein bürgerte sich dieTantieme der Bühnenautoren freilich erst viel später ein. Vorbilolich wurde für Deutschland eine Verfügung von Karl Theodor von Küstner, der in den Jah ren 1842—1851 Jntendant der Kö niglichen Schauspiele zu Berlin mar. Küstner’s diesbezügliches Decret ist vom 20. April 1847 datirt. Diesen Tag haben wir also als Geburtstag der Tantieme anzusehen. Bereits 1841 hatte der Bundestag versügt, daß die öffentliche Ausführung eines dramati schen oder musikalischen Wertes nur mit Erlaubniß des Autors stattfinden dürfe, so lange das Wert nicht gedruckt vorliegt. Noch immer hatten die Auto ksn nlfn sin qui-»I- hnkns ibf Ttiick nicht in Druck zu geben. Ein paar Jahre nachher trafen das Wiener Burgtheater un: das Berliner Hoftheater die gemeinschaftliche Be stimmung, daß auf bei: en Bühnen auch die gedruckten Tücke honorirt wurden. Man ließ den Autoren die Wahl zwischen Tantieme und Hono rar. Nunmehr, 1847, wurden neue Bestimmungen veröffentlicht, nach de nen der Verfasser an abendsiillenden Stücken mit 10 Procent der Brutto einnahmen betheiliat wird. Mit gerin gen Aenderungen sind die weiteren Pa ragraphen des neuen Tantiemegefetzeg bis heute beibehalten worden, und un ter den modernen Verhältnissen darf dieser Modus des Dichterhonorark als für beide Theile günstig angesehen werden. Müßten die Direktoren jedes Stück »auf dem Halrne« tausen, so würden sie in Zeiten epidemischen Durchfalls bald genug den Muth zu Neuaufsiihrunaen verlieren. Anderer seits hat freilich die Tantieme dazu beigetragen, den litterariichen Ruhm Durch den Kassenerfolg zu ersetzen. Die Güte eines Drarnas wird durch die Zahl seiner Ausführungen bestimmt. Auswandernde Buren werden sieh in Argentinien ansiedeln. Die ersten Eamilen gehen, wie dem Hamburger orespondenten mitgetheilt wird, un ter Leitung eines herrn Bauinann demnächst nach der für sie vermessenen 150,000 hettar großen Kolonie ain viel enannten Naläiåel huapisSee, wo ilich in den intermonaten käl ter ist als im Tranivaah dafür aber giebt es dort das prächtigste Weide und Ackerland, reich bewachsen mit It WHFU Waldungen von Nuiholz Juki erste sollen sich daselbst sech amilien an dein, rnit welchen Zerei s die betre senden Verträge ab geschlossen sind. Eine ede Familie erhält unentgeltiich ein real von 625 tat und weitere 1875 hxttar in mit dortaufsrechiz n die , Iß der thatsach Un det syst-erinn? del ar ger-echt« nnerhalb M It en nach ihrer Ist-ast. Der gute Ruf. Von Paul Glis Der Ort. an dem diese wahre Ge schichte sich zugetragen hat, ist ein not teö kleines Landstädtchsen Wenn auch das äußere Gesicht des Städtchenö ein durchaus altmotisches ist, so hat doch die Einwohnerschaft eine modische Physiognomie Da giebt es z. B. einen »Man-mischen Kltth«, dort wird die Fahne der Kunst und TWissenschaft hochgehalten; dann giebt es ferner das stets so interessante »Le - setriinzchen" der jungen und noch fän geren Damenwelt, in dem man sich nach Kräften amiisirt und nach be kannten Vorbildern zu medisiren sucht. Dann giebt es einen Bürgerverein, drei Gesangvereine, vier Kegelllubs. Fdrei Vereine fiir Vieh-, Fisch- und Vogelzucht, und sogar einen »Verein der Kahllöpfe«. Man sieht also, daß dies Städtchen in kein-r Beziehung hinter anderen zurückzustehen braucht. Jn das hefchauliche Dasein dieser guten Leute Fiel plötzlich die Vom-be einer Neuigkeit, die nahezu geeignet - war, die Ruhe sämmtlicher Einwohner s zu stören: ein neuer Arzt beabsichtigte, sich im Städtchen niederzulassen. s Seit Menschengedenten war etwas ;Tera:tia-S nicht vorgekommen Wozu sauch so etwas? Alle Welt schlug die Hände zusammen. Ein Arzt war voll iindig genug gewesen, und gottlov gab es wenig Kranke im Ort. Wozu nun also noch einen zweiten? Plötzlich aber änderte sich die Si tusti.n. Irgend Jemand hatte der Postmei sterin im Geheimen anvertraut. daß I-- usu- Onscnf bin bildfcklönkt Un berheiratheter Mann sei. daß er ein immenses Vermögen besiisze, bei der Garde gedient habe und in dem Ruf stiindz ein tleiner Schwerenöther zu ein. Dies stimmte die gute Postmeisterin nachdenklich. Sie hatte eine heirath3 fähige Tochter, und deshalb beschloß sie, von nun an fiir den neuen Arzt Stimmung zu machen. Es geschah auch, und zwar so nachdriicklich, daß bereits in wenigen Tagen alle Welt von dem neuen Ankömmling nur in Tönen des höchsten Lobes sprach; es gab eben noch mehrere heirathsfähigc Töchter mit hoffnungsreichen Müttern in dem Städtchen. Endlich tam der keißersehnte Tag, an dem ter Neuling seinen Einzug hielt. Man steckte die Köpfe zusammen. sprach dies und das- — der eine war "enttiiuscht, der andere begeistert, inter essirt aber waren sie alle. Doktor Fritz Schwalbach war mit einem Schlage d:r Löwe des Tages. Als er dies wahr-ruhm, mußte er heimlich lächeln; er that aber nichts dagegen, sondern spielte den harmlosen Menschen, der von alledem nichts sah »und hörte. Er machte seine Besuche bei den Honoratioren und maßgeben den Leuten des Städtchens. wurde von allen Seiten mit offenen Armen empfangen und bekam bald so viel :Ein1a’oungen, daß er gar nicht mehr zur Ausübung seiner zu erhoffenoen Praxis hätte kommen tönnen, wenn er alle diese Festlichteiten hätte besuchen « wollen. Nur einer tssm ihm ein wenig tiihl entgegen: der alte Arzt. .Run, stieber Herr Kolleg-.«, sagte Der al:e Herr, »Sie finden jii allerorten ossene Arme hier« da tann es Jhnrn bei dem guten Ruf, dzr Ihnen vorangegangen ist, doch nicht fehlen. Sie werden fchLelJLJhrkGliicl n;achen.« — -..k —. I ht- l-; Q kftiy Weils-er- .-· e» sue »si- Hex-me dieser Worte, aber er hütete sich, näher darauf einzugoehen und empfahl sich bald Darauf. Das Glück blieb dem neuen Dottor hold. Bereits in Der ersten Woche be: tam er drei Patienten und wurde Hausarzt bei Postmeisters. Jn der zweiten Woche stellten sich plöslich bei der Frau Steuersetretiirin die alten Athembetlemmunaen wieder ein; na türlich mußte der neue Doktor toms men, ter denn auch bald Abhilfe schaff te; und nach sechs Wochen war der alte Doktor so gut wie vergessen; Jeder mann toar darüber einig, daß der neue Arzt neben seinem geoiegenen Können und Wissen ein wirtlich seiner Mann war» der niemals sich erlaubt hätte, derartige Grobheiten zu sagen, wie es der alte Arzt so oft gethan hatte. Der »neue Doktors wie er allge mein genannt wurre, tonnte zusrie den sein. Er hatte eine sehr gute Praxis bekommen und toar noch im mer der interessanteste und begehrteste Mann in den Gesellschaften Nur eins schaffte ihm Unbehagem doasz man ihn immer zwang, etwas aus seinem »in teressanten Vorleben« zu erzählen; Anfangs hatet ihn das ja amiistrt und er hatte den guten Leuten am Stamm tisch derartig tolle Geschichten erzählt, daß man ihn nahezu mit Ehrfurcht an sah; als man aber mehr oon ihm ver ! langte und er, um seinem nun einmal lbestehenden Ruf nicht zu schaben, im I mer neue Abenteuer ersinnen mußte, da wurde ihm die Sache schließlich zu fabe, und er beschloß, die Situation -zu ändern — er dachte an eine hei rath. « Nach langem Suchen siel sein Blick aus räulein Frida Beckmann, die ein iae ochber bei reichen Amtsmannj. ie tvar ein hübsches nnd klugei Miit chen, hate aber, obgleich sie schon 25 Jahre zählte, noch keinen Freier gehabt und zwar deshalb nicht, weil sie in dem Uns stand, zu herrisch und rechthabei kitch zu ein« such der vorm hatte biet to- aehsrh aberes hielt ihn n t ab, trotdesn um das httbsche unb r Mädchen anzuhalten denn er traute ttch die see za, bie- wtlbe Wochen zu zähmen; auch vertraute er seinem guten Rus, der ihm sa als einen Frau enbändiger bekannt gemacht hatte. Die Ehe wurde ikberaus glücklich. Anfangs zwar hatte doae Fruuchen versucht, ihren WiKen ourchzuteyem der Doktor aber hatte ihr dies gleich abgewöhnt, und zwar mit Liebe und Witz, bis sie ein-sah, daß er ihr wirllich überlegen war, und sich von rer Zeit ab willenlos seinen Wünschen und Anordnugen siigte. Das trug natürlich dazu bei, das Ansehen und die Würde des Doktors in dem Städtchen nur noch zu mehren uno ihm immer neue und gute Eigen schaften anzudichtem so daß sein Einkommen blühte uno zunahm. Eines Tages tam Besuch ins Haus des Arztes, und zwar ganz plöslich und unangemeldet Es war ein Jugenosreund des Dol tots, ein lustiger Mann in den besten Jahren. Als er einige Stunden nach seiner Anlunst mit ver jungen Frau allein war, sprach er zu ihr: »Nun, sa goen Sie mir nur« goniivige Frau, wie haben Sie es angestellt, daß aus unse rem Fritz so ein stotter, sesiker Kerl ge worden ist?« »Das hätte ich aus ihm gemachi?« fragte lächean und erstaunt Ti: sur-ge Frau. »Das ist ein Jrrthum, o:ster Herr! Fritz war immer schon ein Le bemann, und schon als er hierher tat-i. ging ihm der Rus eines solchen ver aua." Nun lachte der Freund laut aus: »Das ist nicht schlecht! Fritz ein Lebe mann! Ausgezeichnetl Gottvoll!——Nie ist er das gewesen, gnädige Frau! Das gerade Gegentheil sogar war er! Einen Trauerlloß nannten wir ihn stets!« Sprachlos sah vie iunae Frau ihn an, sie begann das Spiel zu durch schauen, mit dem ihr Mann sich da mals hier eingeführt hatte, aber sie war doch klug genug, sich mit keinem Wort zu verrathen. Als der Freund wieder ahgereist war, stellte sie ihren Mann zur Rede. Und da antwortete der gute Fritz mit einem etwas verlegenen Lächeln: »Ja, liebes Kind, es ist wahr, ich habe Euch allen hier damals eine kleine Ko mödie vorgespielt, aber nicht ich hatte sie beabsichtigt, sondern sie wurde mir hier geradezu ausgedrungiem irgend ein Spaßdogel musz jene erste Nachricht iiber mein Vorleben hier verbreitet ha ben, und als ich ankam und fah, mit welchem Interesse man daraus wartete, meine Abenteuer kennen zu lernen, gab es für mich kein Zurück mehr, wenn ich nicht meine Stellung preis-geben woll te; also fabelte ich ebn tapser daraus log, bis ich aller Welt von meiner Abenteuerei til-erzeugen hatte. Man wollte es ja nicht anders haben.« Schweigend sah die junge Frau vor sich nieder. Sie sah ein, daß er Recht hatte. Fritz aber sprach schnell weiter. »Und nun mein Schan, lassen wir das Geschehene vergessen sein und freuen wir uns, daß wir Beide uns so gefun den haben und dadurch glücklich gewor doen sino!« Damit umfaßte und tiißte er sie. De junge Frau mußte sich natürlich jetzt darein finden, aber sie hat das Ge heimnisz ihres Gatten treu bewahrt, weil sie einsah, daß die Welt eben ge täuscht sein wollte. Eines aber hatte sich doch geändert in dem Haustvesen des Doktors —- von nun an ließ sich die kluge-, energische Frau nicht mehr Iponiren durch die sogenannten Erfahrungen hres Man nes, dton nun an setztemsih wenn es uueuus users-um Wun wxucll sllllls, wag der aute Fritz wohl oder iihel auch geschehen lassen mußte. - —-——-—— Die Seeräuber-Küste Von sinkt Toeppcn. Die meisten meiner freundlichen Le ser werden nicht wissen, wo die See riiuber - Küste liegt. Jch wußte re auch nicht, bis ich selbst mal dahin reiste. Sie gehört zu Arahien, liegt am ePrsischen Golf und erstreckt sich von der Straße von Ormus aus süd westlich, so etwa bis zum drei- oder dierundsiinszissten Längengrade· Aus den neueren arten heißt die Streae auch nicht mehr die Seeräuber-Küste und hat auch schon seit vielen Jahren diesen Namen nicht mehr verdient. Als die Sachen nämlich mal zu arg wurden, sind ein paar englische Miegsschiise hiegesahren, haben ein paar Küstenplätze beschossen und nach her mit den Scheihls Verträge ge macht und das Centrum der Pensi scherei, Bachareien, annectirt. Lange Zeit sind am Persischen Gols ieine iraten mehr gesehen worden; jetzt lese ich zusiillia in einer indischen Zi tung eine Notiz, datirt von Rura e: »Es wird herichtei, daß die Araber am Persischen Golf dieses Jahr wie der thiitia sind· Der Eigenthümer ei nes Eingehorenen - Fahrzeuges, wel ches. hier von Basra mit einer La dung Datteln ankam, berichtet, daß das Fahrzeu von Arabern an egris sen worden it: einer von ver sah ung wurde erschossen, ein anderer, der aus die Raa geilettert war, in der Ahsichi, sieh zu verstecken, wurde durch das Bein geschossen. Das Fahrzeug war zur Zeit des An risfö ohne La dung, deshalb erbea n die Räuber nur die Kos er der Vesahung und stah len alles, was sie an daarem Geld — 200 Rupiei — und Kleidung-Mitten inden konnten. dann verließen sie das ahrzeug. Ein anderes Fahrzeug un gesqu Jlagge hatte das gleiche a lso es scheint sich wieder etwas zu rühme; ganz still sind die Seeräuber wohl niemals zweie-, das sagte tnan mir auch damals, als ich dsrt war. Wir tonnten Dibai. das Ziel unse rer Reise, ain Abend ni t Mehr errei chen und waren deshal gezwungen, etwa eine halb-e Seerneile vom Land Anker zu werfen; es war windstill, sonst wären wir wohl lieber ein Stück weiter heraus gefahren. Einer unserer Mitreisenden. welcher die Gegend ge nau kannte, sagte, wir müßten iider Nacht ganz still sein, dürften auch tein Feuer anziinden, damit wir vom and gesehen oder gehört werden können, es wären stets des Nachts Streiche aus der Suche nach hilflosen Jahrzeuaen unterweasz sie kämen dann, das Messer zwischen den Zäh nen. angeschwommen und saäelten nicht lan e, wenn man ihnen nicht so sort zu illen wäre. « ch dachte, daß wohl nichts so heiß gege en, wie es ge tocht würde; allerdings war es besser, wenn stets jemand wachte, das wurde auch beschlossen, aber schließlich haben doch alle geschlafen, und uns war troßdem nichts geschehen. Man sollte gar nicht denken, daß an einer solchen verlassenen Küste Städte von über 30,000 Einwohner liegen, daß dort ein großartiger Han del getriean wird, und daß es dort auch Leute giebt, die vielleicht nicht ge rade Millionäre sind, deren Vermögen man aber doch nach Hunderttausen den zählt. Jch war ganz erstaunt, als ich am nächsten Taae in Didai tin Land aina. Die Stadt oder vielmehr die drei Städte, welche Dibai bilden: Ndera, Dibai und Schindegha, liegen zu beiden Seiten eines Creeetg, wel cher ur Zeit der Blut ziemlich gro gen zahrzeugem etwa bis zu 100 - onnen, bequeme Einsahrt gewährt. Die Dhaus, die dort vor Anter lagen, schiiyte ich auf etwa 1500, eher mehr als weniger. trvsdem es nach Aussage der Leute schon leer geworden und al lein ea. 400 Dhaus zur ePrlfischekei ausgelaufen waren. Der Reichthum von Dibai stammt zum großen Theil vomMeresgrundr. Vom Ras el Ge hal, gegenüber der Jnsel Ormus, bis aanz in der Nähe des fest vielgewun ten Kuweit, zieht sich die große Perlen hant in einer Breite von zwanzig bis sechzig Seemeilen hin. Jahraus, jahr ein ziehen Hunderte und Tausende von Dhaus in den Monaten Avril-Mai bis September-Otioher hinaus und viel Tausende von Tauchern wagen ihr Leben täglich fiir die Perle, diesen Diamanten des Meeres. Häufig tommmt es vor, daß der Iaucher nicht schnell genug ans Tageslicht gezogen wird, daß er sich weiter gewagt hat« alk- seine Luft reicht und erstickt. Auch den haifischen fällt hier und da einer zum Opfer« aber vielleicht eben io oft lommt es vor, daß der Haififch auf dem Plasie bleibt. Jch hatte dek malo einen ann mit Namen Nuhi vom Ver-fischen Golf nach Sansihar gebracht, wo er für das Gouverne ment bei der Jnsel Pemha mit noch zwei Collegen nach Perlen tauchte. Ei nes Tages war die Dhau mit den Tauchern hinausgefahten Plötzlich fah man in der Nähe ter Stelle, wo Nuhi untergetaucht war, große, blu tige Blasen auf-steian aalle glaubten Nubi verloren, als er plötzlich start an seiner Leine ructt, herausgezogen wird und ganz munter an Bord kommt. Er hatte aus Meeresgrund den Kampf mit einem Haifisch he standen. Als das Thier auf ihn los schoß, hatte er sich schnell hinter einen Korallenfelsen geduckt, und als ein neuer Angriff erfolgte, hatte er schnell, s von dem Korallenfelsen «edeckt, dem. Haifisch fein etwa 18 ll lan ei- 2 Stöckchen, mit welchem man die u- l scheln don den Felsen bricht, ins Auge gestoßen; daher das Blut. Als man ihn fragte, was aus dem Haifisch geworden wäre, sagte er: »Das weis-, » ich nicht, aber mein Stöckchen ist ihm im Auge stecken geblieben«. Die Seeräuber - Küste ist sozusa gen unabhängies Gebiet, fast jede Stadt, ja sogar fast jedes Dorf hat seinen Scheith, zu welchem die land einwärts wohnenden Leute in einer Art Abbängigkeits - Verhältnisz leben. Weiter im Lande giebt es dann auch wieder unabhängige Scheikhs, welche « u denen an der Küste in einemi kreundschaftsoerbältniß stehen. Da durch-bilden sich Parteien, welche fast beständig miteinander in Krieg lie gen. Bewaffnet ist jeder, und wer nicht Säbel, Dolch und Gewehr bat, zählt nicht mit. Der etwa dreijähriqe Sohn meines Freundes, des Scheith Mut aus Dibai. trug bereits denj Dolch eines Erwachsenen. Als der s kleine Kerl mir die Hand gab, konnte er mich gar nicht recht ansehen, da ihm der Griff des Dolches bis reichlich an l die Nase reichte. Als Reitthiere wer den Pferde und Kameele benuyt; letz tere bringen überall, wo sie hinkom-. men, ein scheuszliches Insekt mit, das die Araber dort Dhammi nennen:. es scheint eine Art Zecte zu sein und; ist in allen Größen von der einer: Wange bis zu der eines mäßigen Mist- J kiiieri vorhanden; der Biß des Thie res ist kaum zu fühlen, aber es zapst : einem im handumdrehen eine ganze« Menge Blut ab. · » Soviel ich weiß —- wenigstens sagte man mir so —- rvar ich der erste Eu ropäer« welcher jemals an der Seeräu bertiiste einen Fusi an Land gesetzt hat. Die Leute, namentliä die Be duinen aus dem Innern, nd große Janatiker, und bleibt es fiir einen Eu rodiier immerhin ein Wagniß, sich un ter i nen aufzuhalten. Jch kann tei nen gemutb litt mich in Anspruch nehmen, denn ch bin am Jndischen Denn liberall bei den Mobamedanern als claubengenofse bekannt und wer de als solcher geehrt und geachtet. Jn sDibai und den anderen Orten, die ich an der Seeräuberliiste besuchte, bin ich auch nur in arabischem Costitin ausgegangen und selbst da war das Gedränge oon Leuten, die mich sehen wollten« an den Straßen manchmal so grogc daß aller Verkehr stockte. Dac- , nehmen der Leute war stets ein freundliches, und ich habe niemals das Gefühl der Gefahr gehabt, selbst als ich einmal bei Dunkeln-erben von Scharta nach Bandar Chan etwa 6 Meilen, zu Fuß längs des Strandes åe angen bin und nachher in Banoar san im Freien aus einer trocken lie aenden Dhau übernachtete. Ein alter Beduinen - Schteih aus dem Jnnern bot mir sogar seine Tochter sur Frau an, um mich an Dibai zu sesseln, ja, er wollte es nicht einmal als Entschul digung gelten lassen, das-, ich ihm sag te, ich hätte schon eine Frau. — Mo hamedaner dursen bekanntlich vier Frauen heirathen. — Der mächtigste Scheith an der See räuberkiiste, der eine Art Oberhobeit ausübt, ist Seth bin Khalisa in Abu Thal-U nach ihm kommt mein speziel ler Freund Maktum bin Haschil oon Dibai und Sa ara bin Chalid von Scharla, ein ensch ohne alle Ma nieren, der sich aber sür einen mächti gen und hervorragenden Mann hält. Aus den Karten ist die Seeräuberiiiste gewöhnlich als zu Matt-tat gehörenI angemalt, der eultan oon Mastat hat aber in der That so gut wie gar keinen Einfluß aus die Scheithg; überhaupt habe ich gesunden, daH der Sultan von Maslat nur in der Stadt selbst wirkliche Autorität besitzt und in den Hasen Sobar, wo sein Gou oerneur Seliman Sueli mit eiserner Faust die widerspenstigen Elemente im Zaume hält. Weiter ins «nnere des Landes hinein reicht die acht des Sultans nicht« da dat der gen-ai tige Stamm der El Hortd entschieden die Oberhand. Ost fallen diese Leute sogar in die Küstenstiidte, das ausge sprochene Gebiet des Sultans, ein Während meiner Anwesenheit in Mas tat wurden in unmittelbarer Nähe die Dörser Barla Sio und Kalbat überfallen und ausgeraubL Dieser Zustände wegen mußte ich auch meine Reise nach Didai. welche ich gern über Land mit Kameelen gemacht hätte, en Wasser via Bandar Abbas aug übern. Wie es im Innern Arabiens aus sieht, weiß lein Mensch in Europa; Arabien iit die terra incognito par ercellenre, etwa so wie Tibet. Für Forschungen in Afrita sind Millionen oerausgabt morden und werden noch derausgabt, selbst siir die ungemütli lichen Polarreaionen ist nteresse und Geld da. Warum nicht ür Arabien? Die Kenntniß des Landes reicht mei stens nicht viel weiter, als man oan den Mastspitzen der Schiffe sehen tann. —--—.--———— König biet-t- cemmuet aus dem schwimmt-. Während des großen Schützensestes in Rom betheiligte sich, wie gemeldet wurde, auch König Viktor Emanuel an den Schiesziibungen und erzielte, da er ein wirtlich guter Schütze ist, vorzügliche Resultate. Tag erinnerte ein italienisches Blatt an eine Amt dote aus dem Jahre 1866. Der Kö nig, der damals noch Kronprinz war, und im 5. Regiment eine Ossieiers stelle inne date, gab einmal deannsch zu erkennen, an den Schießiibungen des Negiments aus dem Schießplade In III-»nu- Nksssfes OKOZIIIUIIIIMDI Isf bat daher den Lberstleutnant Pratesi, eine der zwölf Echußlinien frei»rui)al ten. »Wenn ich zum Schießplatze komme, dürfen aber die Uebungen nicht unterbrochen werden," fügte er hinzu, ,,rveder ourch besondere Sig nale, noch durch die üblichen Ehrenbe zeigungen.« Als Lberstleutnant Pra tesi dem Prinzen die für ihm bestimmte Schußlinie zeigte, sagte Viktor Ema nuel: »Gestatten Sie, Herr Oberst, daß ich eine andere Linie wähle und hier einen Soldaten sür mich schießen lasse!« —- «A«onigliche Hoheit haben zu befehlen!« erwiderte Pratesi etwas consternirt, denn er hatte, wie der Kronprinz richtig voraus-setzte, vorher den Leuten an der Scheibe den Befein gegeben, immer gute Schüsse anzuset aen, selbst wenn der Prinz nicht treffen sollte. Viktor Emanuel iuchte sich also eine andere Schußlinie aus und »der ente« dem dort im Schweiße feines age sichts in’s Blaue ichießenden Soldaten nach der »reseroirten« Schußlinie. hier tnat nun der Soldat, sonst einer der elenditen Schützen des Regiments, wahre Wunder: jeder Schuß war ein Treffen und die Leute an der Scheibe sagten Schießresultate an, die an’s Uebersinnliche grenzten Dem Kron drin-ten war das natürlich nicht ent gangen. Freundlich lächelnd wandte er sich an den Oberitleutnant Pratesi, der se weit weg wünschte, dorthin, wo der P efser wächst, mit den im liebens würdigsten Tone gesprochenen Wor ten: »chau. schau! Wie glänzend die lönialiche hoheit heute schiektl Jeht wissen Sie auch, herr Ober , warum ich die Schußlinie wechseltr. hier weiß ich wenigsten-, daß die Schießresultate, die mir ange den werden, wirtlich richtig und nicht iingirt sind.·« Der Magistrat von Berlin bat den Vertan von Eiiivasser auf den Stra ßen während des Sommers als der Gesundheit schädlich verboten. Ein setveii, daß in der deutschen Reichs zoäwtstadt der «Eistruft« noch leisten . en Fuß sesaßt dat.