Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 04, 1902, Image 7

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    I
»Er tät Fig-hakt
su sie-e Wißt-.
»sie- Htädchen !«—Lt!ie Daten ein bische- ek
MYM«· si- i M um
M is II e n « f f ,- t
Mr hatten ihn beide ihm-leis , IS s
Ie- üheunitthigem witdm . ungen,
sie et im Zimmer herumgesprunge
UO feinen Papa bei der Arbeit gesät-il
M ich war schon immer mit bete-M
Bannen
die seiten drei Treppen hinunter ewige-:
,, nmit der Junge hier eignes RAP
d nun ein Madchenk
VI Iris-n site sie Locken
sehnen-tm nnd zart aus der heißen Stirn.
M tätigettteit da schwebend-n Schrittes sum
agen
U- htachtefi mir lächetnd das sindchen ge
tragen,
Und wer küßten betde das seidene Vase-,
Des Mädchen-, das gestern — ein Jnnse
wart
Ein Ichsgriw
Damm-kein san E. Jahren-.
Emil Felder hatte von jeher eine
unüberwindliche Zuneigung zum kri
minaltstischen Beruf verspürt, und am
liebsten wäre er Teieltiv geworden.
Er hatte jedoch das Malheuk, einen
wohlhabenden Vater zu besitzen, und
dieser wiederum verabscheute alles, was
mit »dem Ariminal« zusammenhing.
Deshalb durfte auch Emil nicht ein
mal Staatsanwalt werden, was et doch
so ern, als sozusagen ins Fach schla
gen , gethan hätte.
»Na.« dachte et mit dem ihm ei enen
Muthe, »noch ist ja nicht aller age
Abend. Wenn der Alte steht, daß ich
Talent zu der Sache habe, titzelt ihn
do vielleicht die Eitelkeit; denn einen
bet hinten Sohn möcht’ ee ja doch gar
Yn gern haben-! Zu totnisehe Jdeen ha
Icll Doch Manche PRINT
Ja, der alte Felder hätte wohl gern
einen berühmten Sohn gehabt; und
dazu ehiirt doch, wie Jeder zugeben
muß, schon ein sehr heroischeö Vater
herz, um d a s zu erlauben.
Aber Emil wurde Kaufmann.
Jn edel auswallendem Tro hatte er
nach ahgelegter Gytnnasials eisepriii
sung seinem Vater erklärt, wenn er
nicht Detettio werden dürfe, dann wolle
: lieber gleich heringsbiindiger wer
n.
Dies war jedoch eine jugendliche
Uebertreidung des gekränkten Emil;
denn nicht Heringe, sondern einen aller
liebsten Goldsisch bändigte er alsbald.
Oder vielleicht war es auch der Gold
sisch, der ihn bändigtei Genoues hört
inan ja nie in solchen Fällen.
Emil war als Volontiir, und zwar
Volontär bei Ernsthagen öc Co» dem
cngesehensten Banihauz der Friedrich
strasze.—-Bei der großen Verachtung,
welche der unersahrene, junge Mann
Mänglich seinem ausgedrungenen Be
entgegenbrachte, machte er gar tei
nen Unterschied zwischen den verschie
denen Zweigen des Kaufmannssiande5.
Fiir ihn war ein wirklicher Herings
diindiger kaum etwas anderes als ein
BaniiommiLL Beide mußten höflich
mit wildfremden Kunden verkehren,
Beide mußten sich von ihren Chefs Na
Ten verabreicken lassen ijals ob das
rgend ein Sterblicher n i ch t müßte)
und Beide konnten, wenn sie von ihren
Vätern was ererbt hatten, ein sor -
lose3, wenn auch ruhmloses Dasein
führen.
Nach und nach gin en jedoch Emil
die Augen dafür aus« daß er ganz
ebenso angesehen in der Gesellschaft
war, wie z. B. ein Reierendar.
Fridchen Steinrnann, das- reizende
Goldiiichchen, sand ihn sogar augen
scheinlich noch ansehnlicher als alle An
----. ..-L kl- sä-- -2 LE- —--I--0
Uktsslp tat-« h-, IISD Li-· e-,
Bald waren die beiden jungen Leute
g) weit, das; Ernil eg wagen durfte,
rida von dem Traum seines Lebens
—dem zerstörten Tetettivtrautn—zu
erzählen. Sie lachte ibn zwar nicht
aus, aber sie gruselte sich selir niedlich
und sagte, es sei doch ein schrecklicher
Gedanke, immer nur mit Vetbrechern
zu tbun zu haben.
.Das bat ein Staatsanwalt a u ch,
Fräulein Irida.«
»Ich wurde auch nie einen Staats
anwalt heirathen! Ueberbaupt scheint
es mir viel edler, die Unschuld zu ver
ikeidigem wie es z. B. ein Nechtsantvalt
tut, ais einen gebehten Schuldigen
noch zu oersol en.«
Ernilschosz utbbli e. Seit einigen
Wochen machte ein s neidiger junger
Nechiöanwalt Frida den has! Sollte
da etwa
. laube,« sagte er erhaben, »Da
s: Jst-I nicht diesekkiedigunz die
Evang, die darin iegt, einen ge
stilan Spitzbuben doch noch zu übri
li en und einzufangeni —- Uebrigens
i 's a siir mich vorbei damit. Jin
will apa mich alsTheil ber in
ein Geschätaufnehmen ch dauere
nur, daß ich ihm nicht voe r noch die
tobe davon liesern konnte, daß ich in
sach eine erste Kraft geworden
Wie-« Glian siebt, Gmil drückte sich
chon ganz iauimännisch aus.) »Der
habet un ere« bedeutendsten Deteis
ivbureaus, in iennt, sa t, daß
ich ausgesprochenes alent besage«
is «- sss emng s
W s. ; ach s« to
ausgesktochenes Talent sum Kupseri
Emil lachte; denn dumm qu u
sonst nicht. «
Wenige Tage später sollte er zu ei
neindelen EntjiictenGeke MI- ,
til-dient n einer
m utoirtemwieee sichs schon so sege«
Wchi hatte.
s Sein Freund Schutze, der wirklich
M war nnd ihn mit den eben-z
, ;
«—
teuetltchsiese stenoniniagen tinnier aqu
Ren Reigektacheli hatte, wer kreist-—
Aber iin Bureau seinejCiiesH war heute
ein Wesen . Jnm aus Neu-Lohn eise
««"fZ-" Zi- ritjtjhllsthfiel chiss
, « r sang-;- i -tex
Ein-end Mart, ist Oeeiin gsoheiz be
ikuchst wahrscheinlich bei Tag verschie
ene Lotale, wclznt wahrscheinlich dg
erei Hotei. Wanrscheinlich weibli e
egleitung. Statut mittel, Mare,
Schnurrbart schwarz-, Augen duniel,
Nase, Mund gewöhniich, Sprache mör
kisch. Bitte ev. sestzuhalten und hiesi
gei Gerichtigesängniß zu überführen
Die Kal· Staatsanwaltschastck s
.
«Also passen Sie gut auft« sagte
Schulze. »Ich borge Jhnen meine Le
gitimation-warte was ich ja eigentlich
nicht da . Aber ich thii’s!——Jhneii u
; liet)e!——Ä ie werden mich ja nicht Wein
fallen lassen!"
: »Ih. wo merd’ ich! Und außerdem,
; Sie wissen ja—ich steif Jhnen für jeden
Schaden ein.«
»Na je« Sie Glücklicher! Wenn man
ein reich-i Mann ist! Sie können sich
liiinxert Tuinnilieiten erlauben, die An
deren versagt sind!«
Ter elegiiche Ausdruck aus des Te
teltivö beiceglichemGesicht wandelte sich
sofort in einen anderen, til-J Eniils
Miene occduszter denn je erschien.
»Ich meine das natürlich so im All
gemeinen!« setzte er beruhigend hinzu
,,Also viel (k-««Lii.t zu Jhier Eipeditionk
Und lassen Sie sich nicht diiiiirenk Sie
wissen,Personcilieschreibnnnen sind nur
mit großer Vorsicht aiisiiifaffem so ein
Haliinte kann sich im Handumdrehen
unkenntlich machen -—Haarfiirbenii1tei
u. s. w.——'«
«»Ja,· ja, ich ineiizZ«· sagte Emil ge
ringscousig. »Wenn Imvn vie Augen
offen halten! Fiir beut’ also die go
telsL Wollen sehen, was sich ma en
läßt«
Der Staatsanwalt Brinten hatte an
diesem selben Sonnabend einen breit-X
gigen Urlaub von Neu-Lichter nach Ber
lin angetreten.
Er atbniete froh aus germanischer
Beamtenbrust aus, als er die Klingeli
bahn des Kreises Lubin hinter sich hatte
und· nun im Schnellzug nach Berlin
asz.
Der »Erste« hatte allerdings ange
deutet, ob er nicht in Anbetracht des
ärgerlichen Vorsalls mit dem Gerichts
diener Pfeil seinen Urlaub verschieben
wolle. ber talt lächelnd, mit der
»Rücksichtslosigteit, welche die jüngeren
Herren Kollegen charakterisirte« talso
sprach der »Erste«), hatte Brinien die
Andeutung überhört.——ilrlaub batte er,
Tau-Z aus dem elenden Nest wollte er
was scherte ihn ein durchgebrannter
.Tesraudant, selbst wenns ein staats
» anwaltlicher Gerichtsdiener war!
i Frau Staatsanwalt Brinten lachte
« iiber das ganze Gesichtchen, als sie mit
Hbrem Willy zusammen in dem netten
s Tarameter nach dem netten Hotel subt,
H das sie sür diese drei Tage aufnehmen
z sollte·
Es erinnerte sie so sehr an ihre Hoch
zeiisreisel
" Am Abend gingen sie beide in ein
T lustiges Theater, tneipten hinterher
noch ein bischen, schliefen im Hotel aus
gezeichnet und nahmen am nächsten
» Morgen in bester Laune irn Speisesaal
: ihr Frühstück ein.
J Ta össnete sich ein wenig die Saal
Jiliiir, der Partier schaute herein, über
seinen Raps weg ein anderer Herr-Wer
Portier sagte: »dort rechts, da sidt er
ja« —- und dann verschwanden beide
Köpse wieder.
EIN
Ca«-e««-r.--lt m-;-I4- Is«50- «
von seiner Zeitung taum ausgesehen;
auch als jetzt die Thür nochmals auf
ging und ein junaer Mann hereintam,
schentte er ihm teine Beachtung.
Der junge Mann ging mit sehr ern
ster Miene an dem Tisch des friihstiii
ttenden Paares vorbei, blieb aber dann
hinter denr Stuhl deö Ztaatsanwalts
stehen und veralich augenscheinlich des
sen Erscheinung mit einem Papier, das
er in der Hand bieli.
»Herr P f e i l ! " flüsterte der Herr
» plökxltch
» -rstaunt trebte fsch Vrinten um, und
Jsogleich strahlte tak- Llntlitz seines Be
1 obachtets aus«
» «Aha!" sagte er. »Aus den Namen
! hören Sie also!«
I « W a s i " fragte der Staatsan
swalt . W a s wollen Sie?«
s »Bitte, machen Sietein Aufsehen!«
s rannte der Andere. »Sehen Sie herl«
;—Und er tlappte seinen Rock aus und
ließ die Marte aus seiner Brust sehen.
»Was U n d f« fragte stinken stim
tun-eind.
»Ich bin Kriminalbeamter!« sagte
Ernil mit Würde.
»Und ich bin Staatsan »
»Das kann Jeder sag e, kom
men Sie ruhig mit mir sie omnten
aus NeuiLubin-hier—ntan ist Jhnen
bereits aus der Spur!«
Und er zeigt eine Abschrift des Tele
rarnrns vor, daz die Personalbeschrei
sung deg Flüchtlingg enthielt.
Es guckte um die Lippen des Staats
aushalte·
.Sagen ie ’mal,« sagte er mit
stusam be halte-Her Fassung, «bin
ich denn dunkel? Mir scheint, mein
haar und mein Bart sind blond?«
»O, das tennen wir! Sträuben Sie
sich doch nicht länger! Aus Ihrem
ndtofser ist der Gepädzettel aus
EUÆ auf Hishi-»Sie befinden
» - . WBF Mag-' .
"- ists Mit aus sei·
tuhl guriick und brach in ein
schallendes Gelächter aus
L «2We!« ries er, «Mieze. das ist
l—« -—I
L 4
n nicht dagewesen! Das ist samolt
A att des Diebes bält man den
Staatsanwalt sestk Hören Sie, junger
ann, Sie send ein Genie! Hahabat
ehren sie F sartt Was wünschen
te denn nun eigentlich von mitt«
.,Legittmtren Sie sicht« forderte
Eth «
»Ach so! Na—geniigt’s been, wenn
Sie mich zum Justizminiter sührens
Der kennt mich, ivissen Sie! Oder zum
Kammeegerichtspräsidentent Oder zum
cberstaatsanwalti«
Emil wurde es nun doch etwas bunt
vor den Augen. Er erblaßte so jäh,
daß er förmlich grün aussah.
«Männchen!« sagte Mieze, die sich
die Lachtbränen aus den Augen wischte,
»vielleicht genügt dem rrn der Ge
heimrath Steinmann? a wollten wir
doch heut« Vormittag so wie so bin-«
»Entschuldigen Sie,« sagte der farb
lose Jüngling, dem bei dem Namen
Steinmann übel wurde; »entschuldigen
Sie-ich glaube nun allerdings-ein
verzeiblicher Jrrtbum-—«
Und mit einer Rückwärtsbewegung
verschwand er aus dem Saal.
Gebeimratb Steinmann, Fridas
Vater, lachte an demselben Tage um
die Wette mit seinen Gästen und sei
nem Töchterchen über die Geschichte
Und am Abend erzählte sie Frida ihrem
etreuen Anbeter und bemnächstigen
erlobten thit.-—Ter hatte Geistes
gegenwart aenug, ebenfalls darüber Zu
lachen. Im Ztillen beschlos-I er, sich bis
ur Hochzeit einen kleinen Vollbart
fteben zu lassen, damit ibn um Gottes
willen keiner der möglichen Gäste er
tennen könne-Laut aber sagte er, in
dem er die Achseln zuckt-e:
»Ja, wissen Sie, Fräulein Frid
chen, schließiich bat j e d e r Stand
seine ungesaxittten Vertreter: auch un
ter den Tetettivg gibt es Kameele.«
Eine eiikrtiirhtige Kaiserin. Jn
einem kürzlich erschienenen Werte über
die »Letzte aus dem Hause Romanow«
erzählt v. Waliszewsti folgende merk
würdige Anetdote von der Kaiserin
Elisabeth I.. der Tochter Peters des
Großen, die im Jahre 1741 den rus
sischen Thron in Folge einer Revolu
tion bestieg: Tie Frauen ihre-J Hofes
lebten in beständiger Furcht, einmal im
Palais in einem Kleid oder einer Fri
sur zu erscheinen, die jener glich, welche
die Kaiserin für diesen Tag für sich
ausgewählt hatte. Das war auf das
Strengste verboten, aber gewiß einer
Souveränin gegenüber schwer zu ver
meiden, die int Besitz von 2(),000 Klei
dern von jeder Form und jeder Farbe
war. Eines Abends, als die Kaiserin
sich eine Rose in das Haar gesteckt hatte,
erschien eine junge Dame am Ball bei
Hose, die unglücklicher Weise auf die
Reiche Jdee verfallen war. Vor allen
nwesenden ließ Elisabeth die Schul
dige niedertnteen, forderte eine Scheere,
schnitt mit dieser die verhängnißvolle
Rose sammt der Locke« an der sie be
festigt war« der Dante vom Haupte
herunter, versetzte der Schuldigen noch
ein paar kräftige Ohrfeigen und kehrte
dann zum Tanz zurück. So guckte
unter dem westlichen Firniß die hei
mathliche Barbarei durch.
Ein gestohlener Ring. Während
des kurzen Bestehens des Königreichg
Westfalen unter Hieronymus erhielt
dieser auch den Besuch seiner Mutter,
der Frau Lätitia Bonaparte, in Kassel.
Sie be ah sich rnit ihrem Sohne und
dessen emahlin und mit dern Minister
v. Wolfradt auch das Museum, und als
der große Vorrath von Edelsteinen und
kciOcll iycimliicium ourkiezeikii Wurm-,
entfiel ihr unwillkürlich das Wort:
»Hier innixte nmn stehlen iici ii kaut
wie-r Onmnmnns trat nn die Zeite
des Aufseher-J und unterhielt sich mit
ihm eifrig jäher andere Gegenstände
Indessen lief: der Aufseher die Steine
nnd Nin-Its- nixnt nndeachtetx er sah,
daß nsantpeszs heraus-genommen nnd
probirt Durch uno bieit es dann für
rothfam, todte-i- nnch Entfernung der
vorneinnen tifiksie eine Revision anzu
stellen. ifr fnno denn errich, daß ein
sehr toerrboolter Ring fehlte, Und
machte sofort eine n««ingobe on die Re
ierung über den Verfall. Von der
Sand des EUiiniiterz erhielt er darauf
den Bescheid, dnfz die betreffende Num
ener des Inventars zu streichen sei.
Ein geeettitee Bescheid. Als ein
armer Musitdirigent Friedrich den
Großen von Preußen in einer Eingabe
bat man möge ihm doch wegen des
Ubiebenj einer Prinze in seine Kon
zerte nicht verbieten, toei er sonst nichts
Zu essen bade, da schrieb der billig den
ende Londesvater an den Rand des
Besuches: »Da besagter Musiius mei
nes Wissens mit der verstorbenen Prin
Yesslin nicht verwandt wor, mag er spie
M
Cedeniienspiittet
Den qrbßten Schmerz, den man manchen
Menschen bereitet, ils-»New Achtung Chiu
zwion
Gegner mit sfsenene Visie sinv’e, die cni
meinen verbannt werden.
see-be die Anschauungen »n» i ter kreise
zeigen oit einen e n I e n Maßstab. «
Die Menge qnittirt immer mit einem Bei·
feel-net ern , wenn man the sebbcis Find
Ionnocht.
Das man gefesselt in, M man-item,
W enon zu einem Schlag ausholen will.
We iever Triumph eines Künstlers ist onch
einer der Kunst
sian soll ietnen teon immer reckt doch
troan niemnis nbee feine N o fe.
site ionnin warmer derblito stimme so be
kvnszildantbah wie eine Stirn e des Glückes
M Iet.
W
l
Du ver-fehlte Rezept.
König Friedrich Wilhe! tn I. litt häu
fig an Podug ra (7Fußgicht« weder
Salt-en wollten anschlagen, noch Pillen
helfen. Jn solchen trüben Stunden
suchte ihn sein Hofnarr Zu erheitern.
Da verfiel der Letztere au· ein eigenes
Rezept, als er den geplagten Ki·nig im
Potsdamer Schloßgarten begleitete.
«Majestät,« sagte er, ,,vielleicht kann
ich Euer Doktor werden, wenn Jhr
erlaubt, mein Rezept an Euch zu ver
suchen«
«Wenn’5 hilft, dann kommt's auf
einen Versuch an,« meinte der König.
»Einem gequälten Gelehrten dass
wirklich geholfen-' betheuerte der geis
lehrte Ho narr Gundling.
»Nun denn probiren wir's einmal,«
sagte seufzend der König.
ndem schritten sie über eine schmale
Brücke die über einen nicht allzu tiefen
Wassergruben führte. Wie unversehens
tieß der Hofnarr den König in 's Was
er; er dachte, der Schreck sollte das
odagra vertreiben. Aber er erschrak
doch zuletzt, als der König wetternd
und fluchend aus dem kalten Bade
stieg; noch mehr aber erschrak er, als
der M onarch die nächste Schildwache
herbeiriefz «Nel;mt den Kerl gefan
gen!« Er wurde in«s Gefängniß ab
geführt und scharf bewacht
Auf den Rath seines Leibarztes
wurde der König in’L- Bett gebracht; er
kam in einen wohlthätigen Schweiß,
und das Podagra hatte nachgel,assen ;
aber nicht vom Schreck rtn kalten Was
ser, sondern von der Wirkung des
Schwitzbadeg
Schon am zweiten Tage wurde demj
Hosnarren der Prozeß gemacht, und am .
dritten Tage sollte er hingerichtet wer- k
DclL Alles Blllcll UND zflcycll Des Ucc- s
uriheilten half nichts-der König wark
ohne Gnade.
Der Telinauent wurde aus dem Ge
fängniß in den Hof geführt und auf den
Armensiinderstuhl gesetzt; ihm wurden
die Hände auf den Rücken gefesselt und
die Augen verbunden. Der arme Kerl
zitterte wie Espenlaub. Da ergriff
der Scharfrichter nicht das scharfe
Richtschrveri, sondern eine frischgefüllte
Blutivurst und strich dem Zitternden
damit den Hals. Sein Kopf fiel na
türlich nicht zur Erde, wohl aber der
ganze Hofnarr, so lang und dick er
war. Der König aber mußte so hell
auslachen, daß er längere Zeit nichts
von Podagra spürte.
Der Hofnarr erholte sich bald, mußte
selber über seine Hinrichtung lachen,
dachte aber bei sich: »Mit großen Her
ren ist doch nicht gut Kirschen essen.«
Strafe fiir Buttersiilscher. Schon
in alten Zeiten ist es vorgetommen, daß
Bertäufer von Butter ihre Kunden in
jeder möglichen Weise an Gewicht und
Güte ihrer Waaren zu schädigen und
zu betrügen versuchten, und sehr dra-»
stisch sind zum Theil die Strafen, mitl
welchen das hintergangene Publikums
und die über dessen Wohlfahrt wachende;
Gerechtigkeit den in dieser Beziehungl
begonnenen Frevel zu ahnden wußten.
So hatte man in Cainbrai lFrantreichj
eine Art von Stuhl, der auf offenemi
Martte stand und auf welchen man die
auf frischer That ertappten betrüge:s
rischen Buttervertäufer sich niederzu
setzen zwang. Hieran wurden ihnen
die Hände gefesselt, dann legte man
ihnen dag Halseisen um und häufte auf
ihr schuldiges Haupt alle diejenigen
Gtiickp Natter- melvhe m leicht befun
den worden waren, oder in denen man
Surrogate von Kartoffeln u. s. w.
entdeckt hatte. Tie heiße Mittags
sonne that das Uebrige. Tie flussig
gewordene Bittrer lief den Ausgelachten
iiber Gesicht und Hals hinab, wag um
so peinlicher war, alg sie keine Hand
srei hatten, den unwilliominenen Guß
abzuwischen und außerdem noch den
Hohn und Spott, wohl auch einen ge
legentlichen Steinwurf deg Pöbel-Z und
der lieben Straßenjugend mit in den
Kauf nehmen mußten.
Der Arzt der Königin Wilhelmina.
Ueber den Arzt Tr. Rosenstein, welcher
jüngst die Behandlung der so schwer
erkrankten Königin von Holland leitete,
wird berichtet: »Dr. Rosenstein hat
nichts Hösisches in seinem Wesen. Eines
Tages wurde er zu dein schwer erkrank
ten Vater der jeßigen Königin von
Zolland gerufen. Er untersuchte den
önig gründlich, fühlte den Puls, maß
die Temperatur und bat dann höflich,
aber ohne viel Ceremoniell den König,
er möge ihm die Zunge zeigen. »Meine
Köni swiirde«———sagte Wilhelm Ill.
mlirr sch—»erfordert, daß Sie sich ge
wählterer Formen bedienen, wenn Sie
ein solches Verlangen an mich stellen.«-·
—,.Gut,« sagte der Arzt, nahm seinen
Qui, empfahl sich und fuhr no Lehden
fueiich von wo man alle Mit hatte,
hn wieder an den königlichenle u
bringen. Erst die Bitten der igän
brachten das zu Stande. Und er hatte
kaum im Schloß Loo das Zimmer des
kranken Königs wieder betreten, als
ihm Wilhelm Ul. schon unausgesordert
die Zunge zeigte.
Gedunieensplitten
Ver Neben braucht es und der That-eh
Um zu beweiteu, daß man klug;
Um zittre Dummheit Ihn oeroathen,
J ost ein einzig oet genug.
Mehr Leute ringen sich aus stunde
Cchwliche empor, alo aus e i g e n e r Kraft
Biele Ebeinilnner leiden an den schwachen
Nerven ihrer Frauen.
It nfinn und fester Wille wird oft see
wech elt.
Die schlimmsten Absiurze sind die von e tns
gebildeten Höhen.
Die verlorene
Energie,
Ycr fehlend-e
pretih
Ya- müde.
matte Gefühl
verschwinden durch den Gebrauch von
—FORNI’S—
Er ftärft das qefkjswjjiete Svftcm und kuut es wieder Jus cr erweckt
emcn Himva Ilkspcm nnd fprdkxt die Vcrd.111::s:-.J, filer die SUCH
fdlbe mVuntwllkwnmcucx1V«!-«1«·c:n suchet
Z1h.!x!inc)f.x’1qunrers1
M. PETEI HIMEL ll2- ll4 so. Icync Imme
—-—- cHicAcio su.. —-:-«.:
Nickel Plate Exeutsioneu
iic1ch«Poi-kland, Me., ö. —- Is
Juliiiiclusioe,
nachPtovideiice,R.J.7.-—9.
Juliiticliisivh
Hinfahrisspreis für die
:1cundteise.
Indem man das Billett beim Agenten
der Teiminationglinie deponirt kann eine
Verlängerung der Gültigkeit-Wanst für
die Rückkehr bisJ zum lö. August erzielt
weiden. Schreibt an John Y. Cato-!
han, lll Adams Str. Chicago, wegen
Näheiem.
Bariiagtoa Reine Excursion
iiach Jlkiiiiieapolig iiiid St. Paul, Minn»
aiiläßlich dei- Hialiies Versammlung der Na
iioiial Ediicatioiial Association.
Fiiis obigeg Ereigniß macht die Biii«l«iiig-.
ton rstoiite eine JIiate ooii USJO iiii die«
Isiiiiidieife
Tickets zimi Vertan am ö» 6. uiid 7. Juli.
Wültig bis l. Sept. für Rückkehr.
T h o S. is o ii ii o r, Liegan
E eurfloueii may Unwesen und
cicvaflu via Univu paetsic
fiik Sommer-Touristeu.
nach ilkiiiiieapolis ii. iiiisiick 812 35
« Ti. Paul « « 12135
i - — .
"m«"· " Tiiliith « " l«.:35
« Siiveiioi « « UMI
FeikaiifsdateiiI I. — XI. Jiiiii 9· — 15.
Hxiiij,1.—15. :Iiiig., 1. —1·3. Zent.
Aisiißeksic ts«i·"iltig(eiisdaiieis bis Jl. L si
Fiic i51·ciiii"ioiisiaieii iiiid 3-cikaiis-Jdciieii
iiach anderen Liiiikieii iii JJdiiiiieiiiim Joich
Wisconan Michigan iiiid Jieiv Hort sprecht
vor iii bei Uiiioii Piieiijc Ticket cis-ice oder
idneibi an L:—«. H. :" o ii i e, Agi.
Rievrigc Rasen nach New Eng
land via New York City.
Hinfahitspreig für Die Nuiidreife via
Nickel Blase Road iiach Branntean R.
J» und zurück aiii 7., H. und U. Juli;
äußerste Giiitigkeitgdouer l-',s. Aug. Täg
lich drei Züge inii erster Klasse Aue-stat
tuiig. Mohleeiieii iii Speisewagen zu
vernuiiftgeiiiäßen Pieiseik Hin sowie
zurück über New York weiin gewünscht
Irbreibi km Xnkiii In issnlnbkin General
Ägenh lll Äran Etr» (5hieng·o, we
gen NäherenL
Heimathsucher i Ernte-sinnen über
die Unten Paetsie Mieter-um«
Je at e:—HinYab1-tsmeis un« ersten Klasse
plus 82110 fiir die spinnt-reife
i erlitor1nm:—
:It(·kanias, Ankona, Jndian Text-nom,
wnmnnm New J.V(’e1·ieo, Etlahoma nnd
Tetag.
II er tnuiä d at en:—-—17. Juni, l. nnd15.
Juni, 5. und W. August, Z. nnd 16. Sept
7. nnd 21. Oktober, MUS
Niilngkeitgdaner.-—21 Tage vom
Vertanfgdaunn
U e b e t l c e g e n :——(h«lanbi am der Eun
reist-.
sent nähere Einzelheiten erkundige nmn nch
m rer llnion Pacjsic Ticket since oder
schreibe an W. H. t« o n ck s, Agl·
US — Billtqe kustemcxcursioneu
via Univu Paetfie.
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lung, an Francisca, 6a1.,
Rate: 845 nach San zrancisco, Los An
geles nnd zurück, Bertanfsdaten 2. bis 10.
nänsi tnclnfive.
L elegenheit: Young Proples Christian
Union, Tacoina, Wash
Nate: 845. —- Portland, Seattle nnd Ta
coma und zurück; Verkaufsdaken U. bis 21.
Juli inclunve.
Für nähere Information sprecht vor im
llnion Pucific Depot oder schreibt
W. H. L o u cks, Agent.
Oestltche Exeursioneu zu nie
drigen Raum
Vom 5. — 9. Juli verkauft die
Nickel Plate Raub Billete zum IHin
fuhrispreis für die Rundreise nach Port
lund, Me., mit einer äußersten Gültig
keitödauek bis zum lö. Aug. Nähereg
in der City Ticket Ofsice, 111 Adams
Str» Chiugm
siedet-e states nach dem Osten.
Die Burlington Route annoncirt die Rate
von Ost-Its nach Providence, R. ., und zu
rück anläßlich der Versammlung er Inter
national Baptist Young People’s Union.
Tickets um Verkauf am 6., 7. u. s. Juli.
Für nääere Einzelheiten fragt den nii -
sten Vurlington Ronte Agenten oderfcheei t
an J· rancis,
Gen. Po s· Agr» Lcnaha, Neb.
Or. Dr. Damms, welcher sich durch
guind’idw«3 Studium sowohl im Jn- als
auch un Ausland-e leid-e Jtpnntmsfe als Au
genaer erworben hat und disin Une langjäh
rige Ursabumg sur Seite itel)t,e1npsieh1tsich
den deutsch-In Rdnnlien Uncolns und Um
geg(no.
VII- C- Rot-dem
Deutscher Arzt
Itzt und Wunder-Jst des St. Frau
cicchoivttah
Ofsice über Buchheits’s Apotheke.
stand Island · - sei.
Ist-V OTTBUS
Wein u. Bier
Wirihsehafl !
-—-o—
Feine Wem- und Linnean
stets vorkäthig
--0—
ps- Dies Iw- Diet .
wikb hter verabreicht.
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Praktixirt in allen Gerichten.
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land, Seattle, Vancouvct nnd LEtctona von
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Auswahl det Renten. Ucbctlnsknu erlaubt
auf del Hin: sowie Heut-ist«
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Ageuteu oder schreibt an
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