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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 27, 1902)
»Im O e- setsk W ME Iu vichugesuw Denn ich weitem tin fremden Land ITMtnigen Stre- n nnch beinah , O matt search onnentcheg Regen Jus tGevpte fernem ZM sjg n, Bin-eilen auch mit leisem Schritt te Noth ein Ttsckieiu Wegs zog rnit, Dann ging das Hm nur cui und Achte Wenn id- nn meine Mutter dacht-. VI hab' ich manchmal auch aelelfn Die Schwester der Noth am Wege stehn Die mir viel schöne Worte schenkte Tns daß sie mich tn·e Irre lenkte Ich« essen send sie stets mein che. Die doch zuletzt das Spiel verlor-. Weil mein »Es-nisten mq erwachte, Wenn ich an meine Mutter dachte. Und ob ich simnmelte und fiel. theyt erretcht’ ich doch mein Ziel Und hats nach manchen bangen Stunden Mich endlich doch nach Haus« gesunden, Weil mir im innersten Gemisch Ein Sebstinchtcsenerleln qegtctlpt, Tae siete aufs Neue sich est-sachte, Wenn ich an meine Mutter dachte. Das Jlrnnncnmächm Dass desn Leben erzählt Inn B. fern-i Tie Menge wogt am Brunnen auf nnd ab. International ist das Ge-l räge, das Sprachengewirr betäubend. Zell scheint die Morgens-inne auf den leise bohingleitenden Fluß, auf die Straßen, die ihn umsäumen, auf die Iangsam Wandelnden, denen der heiße Trank Linderung, Heilung bringen soll. Viel Menschenleib wandert mit, offe nes, verstecktes. Der müde Gang, das leidende Ausseher der hoffnungslose Blick, auch erzmungene Fröhlichkeit låes gibt Zeugniß davon. Aber auch neu erwachte Lebensluft, wieder eroberter Muth läßt das Herz stärker rmelmöfriaer krochen führt die Fremdesten zu einander, weckt Gefühle, die man todt geglaubt. Der Choral in der Wandelhalle ist verklungen, heitere Melodien haben ihn abgelöst. Leise weiden sie mitgetriils lert, es proinenirt sich gut beim rhyth mischen Klange, beim angeregten Plau dern.— Die Steintreppe herab vom Berge kommen zwei neii Angeioininene. An cheinend ein Ehepaar. Nicht in den litterwochen, nicht vom Schnee des Alters berührt-aber vom unbarmher zigen Geschick hart getroffen. Nicht allein die tiefe Trauerlleidung, - der Flor ani Hut und Arm verrathen es. Lang fckileppt das mit Crepe be seßte Gewand der schlanten Dame, lang wallt der Schleier vom Kapottei hütchen, das ein feines, vergriiintes Ge- s ficht umschliefit Der Mann leiteti seine stille Gefährtin galant die hohen s Stufen herunter-er füllt ihr den Be-» cher mit dein glühenden Tront. Sie suchen einfamere Pfade, nur wenige Worte wechseln sie mit einander. Bei den Bluinenstiinden gehen sie vorüber, er wirft ihr einen Blick zu, als wollte er sagen: »Mi5chtest Du, Liebe, ein paar Blit then?" Auch diese wortlose Frage versteht »Ich danle Tir, Georg,« sagte sie, schmerzlich bewegt, »Du wirst es ja verstehen, inir thut der Anblick weh-— selbst der ferne Tuit ruft die schreckliche Erinnerung wach—tnimer seh' ich unser geliebtes Kind in Rosen gebettet, es war wie ein Lager von weissen, weichen ,Bliittern——und auf dein Lager unser Einziges, die zarte Knospe-Ehe sie er dliihte, raffte der Sturm sie dahin-« Leise sliisterte sie Nes, aber der Mann verstand est-— EI waren die in den Marmorstein gemeiszelteii Worte. »Du hast mir doch versprochen, Ag ned-—« Ein tiefes Athemholen der Frau. »Komm, Georg,« sagte sie, sich mit Gewalt bezwingend. »Du wolltest mir den Sprudel zeigen, oder hast Du den Ort vergessen in all’ den Jahren, in denen Du nicht hier gewesen ?« »O nein, das wäre unmöglich-Es sind zwar über sechzehn Jahre her, daß ich damals-mit der Mutter-sieh dort, das große, eiserne Thor, die Brücke da ist's. Ein Wunder der Welt wirst Dir schauen.« ««Du hast mir Alles so gengubei sie schrieben, damals, ais Du mir Deinen kleinen Roman mit dem Brunnen-näh chen erzählt-nun kommt mir Alles so bekannt vor—--—o——wie überrascht-pr dee tieiige Strahl-die iochende isjluih —in der That-wunderbarl« Dicht uininneti war das große Bas -sin, nur von es. -i:-·m konnte man stehen und beobachten Bekannte begrüßten das Paar. »Sie heuet hier, Rechtsanwalii Seit wann denn, habe noch gar nicht das Vergnügen«-meine gnädigezrau-—Jhe Befinden?« »Seht recht, daß Sie anderen Auf enihali gewählt-nach so schwerem Kummers-do Sieenischuldigem die Meine gibt in e ein Zeichen, mein Be cher ist Erfüllt-« Die nippe itennte sich. »Die Aeemsten!« Bedauetnd iliisteei's Einer dem An deren fu. »De Aermsien haben ihr einziges Kind verloren, ein süßes, kleines Mä del.—-Der Würgengel ver Maria«-Sie wissen doch-kaum zu glauben« wie die teizende Frau Agnes sich verändert .t——« Auf einer der eisernen Biinie saß das junge, itaueende Paar. »Du bisi io still, Georg, die demg nung war Die unangenehmi« »Nein, nein, Du Liebe, das ist's Meilich nicht-Die Erinnerung hat mich sk- M W fkch M cis-M -: Hei W saß nikk ke malt noch in den jungen Gliedern-— vsn Der braunen Leni half ich Die FI Jst-K S tust wirklich meine erste Lieb-, nnd ich sei nicht mat, was aus ilzr erben-«- aientage waren es, Alles Rßte und blühte um uns Herum. Ihre Eltern waren Gärtnerileute—— dort weit unten, hinter dem Stadtpart wohnten sie, nnd jeden Morgen saß die Mutter an ihrem Blumenstand und ich kaufte alle Tage für meine tranle Mama ihre Lieblingsbflithem Reseda und Heliotrokliier wo wir sitzen, saß sie, die Gase, und ich ließ ihr das Glas füllen, immer von der einen, kleinen lieblichen Hebe-—Leni wurde sie gerufen, und ich nannte sie bald auch so, und wir geiielen tan Beide, ich merkte es wohl, wie sie nach mir augschaute, dunkelroth wurde, wnn ich kam, dann verllärte sich das Griichtchm dann strahlten die braunen Augen, die Hand zuckte, wenn sie die meine berührte-—einmal vergaß sie das Wasser, mußte von Neuem fül len, das brachte sie meiner Mutter selbst-— » Die Zielet-da sind aus unserm Gar ten, die Gniidige da tragen-J sagte sie stol-« mitgerids wachsen sie so groß blutnig » ,Jch möchte ’mal den Garten sehen, Leni,' so bat ich, und sie lachte ver schamt und meinte, ich könne ja Blu men kaufen, das thäten Viele-« Er schwieg. »Nun, und toeiter?'« Ftan Agnes legte die seine Hand aus seinen Arm. »Und melter—ich ging oft hin, Blu men zu heilen und lernte die Eltern len nen, liebe, einfache, liarmlrsle Leute, und K- --.--4-- mäck. G.--»· EIN-Is-- —--- LI » We »...» M» ».-..»., .»..... ..., auch erst Student war, und erlaubten, daß ich beim Abrslücken half, und wur den es nicht gewahr, daß-eja, daß ein Schurke sich bei ihnen eingeschlichen und ihre beste, schönste Blüthe brach-So ausführlich hatte ichs Dir nie erzählt, nicht wahr, Agnesss Hier, in dieser Um ebung wird mir Alles wieder so grau arn deutlich-« Er schwieg einen Mo ment. »Und was ward aus der armen Leni?« »Ich weiß es nicht, auch dieses Un recht muß ich zugestehen. Anfangs schrieben wir uns, heimlich-—dann ta men die Antworten immer spärlicher, meine Examina führten mich weit fort, Du tennst jn das abscheuliche Wort: andere Städtchen, andere Mädchen-— ich will nichts, nichts beschönigen—— heute empfinde ich den grenzenlosen Leichtsinn-heute fehlt mir der Muth, nachzuforschem Erst als jetzt nach un serem Unglück von Karlsdad die Rede war, fiel mir Alles wieder so lebhaft ein, und nun, jetzt-—an dieser Stelle-« Er sprang auf, ging unruhig auf und ab.-—-—Die Frau folgte ihm. »Wir müssen forschen, Georg—vor sichtia, es darf Dich nicht quälen, ichs werde Dir delien——eö soll unserm ver »einsanuen Liken hier zunächst Zweck z und Ziel geben-Die Aerzte haben ja so dringend Adlentung siir rnich ge wünscht-" « Er blieb stehen und sah sie sonderbar an. Sie verstand ihn. Liebevoll sagte sie: »Ich bade tein Reck ,t, über das zu zürnen, was aus Dein-r Vergangenheit in die Gegenwart hineinragt——doch nun lonun der Kreis hat sich dort in der galle gelichtet-biet das Glas wenn u so gut sein willst—« i Der Rechtsanwalt ging zum Bassin Fund reichte dem nächststehenden Brun »nenmädchen den Becher, das ihn mit « dem hölzernen Geräth tief in die spru delnde Jluth senkte. Seine Augen wanderten umher.— Wie damals standen sie Alle in Reih und Glied. Nur die Tracht war eine andere geworden. Helle Gumtnirnäns telchen schätzten die schwarzen Kleider, Gumrnifchiirzen und eben solche Kopf bedektungen webrien den sprühenden, salzigen Tropfen-»Wie in Unisorm sahen sie aus i »Bit1’ schon, qniidiger Herr-Ihr !Glas-——« i Er schrai ztrsanr"en.—Wie ein Trn aus verganzener Zeit klang e5.—-—Er wendete sich has:k,s,. Licht vor ihsn stand die Fels-irre und schlug die Augen m ihm mif »mi-« lmxme Atmen »Leni,« thf er nnd tautnelte zu rück. —Sie sapiiitekte Len dunklen Kopf. ,,J bin kie L ni nir, ans digek Hen, aber so hat m « zsssnt J M Ictttetle ge heißen-i tse i: stand-« Er ksvtte «- LJ FULL-Die Leute do »hemm «r,—«-«rj...1 sei-; e Frregung nicht sehen ; »Du bistn c T« ie Leni Hu!"ser—nein, nein, Lag ist ja auch unmöglich, das ) kann ja nigzt f ins-« »Sei-n r:«;,«!, gs ::«ki er Herk, die Leni Hitgser---—?..:I trer tzckn Mant tet—-—« »Uni- wc, :.:·:k:s. eint-, wo ist sie?« «J Exakx ske tin-mer g’kannt. Sie M lang ji«-it, «»«.r is so uns-, als i auf der Wölt tin. Und LI.i:.n warens fünf,ehn j« .«;.r. H meine erste Sä sohn am 23 lenkend Wasser nitverkü1;-.:n,· J. I-. L;-rr--— »Und mostin i « s Tu, , ranzi?« Er fragte es i:-.i1 Leise: , erregt et Stimme. «Dmuf:en an der Gartenskraße, bei der Geoßmuaxtes Haber-« Sie wenkscte ii d Anderen zu. Frau Narr-J me näher getreten, sie hdrte noch die ist«-sen Worte M Zwiegespräch beobachtet hat: e das I M die Bestürzung »H- Namj Mi. »Dir Iß nicht gut Murg-laß uns IF, M Cum Gwrungrn taum , Inein SM, wie blaß Du bist -toinni an die Luft-so lehne Dich hier an erhole Dich-Du siehst ans, als Furchtbares erschienen-« urtdarest Ja Agneö, Du sagst ed— eh ort das braune, tleine Brun nenmädchen, die Aehnlichkeit hat’ s mir Zuerst verrathen-und dann «alles An re auch-es ist meiner Leni Kindl« Sie sand im Augenblick teine Worte —sie starrte das liebliche Kind an, lange, lange.—»Und da ist kein Jer thum möglich, Georg?——Der Zufall kann doch-« »Komm, Agnes——jetzt fort vcn hier, sort,« unterbrach er sie, »für mich ist tein Zweifel mehr vorhanden-« Sie gingen sast instinktiv am Blu menmarit vorbei.——Es sah aus, als stützte sie ihn· Bei der Gärtnersrau blieb er stehen. Jetzt erkannte er in der verhärmten Alten die sjmalg stattliche Frau wieder. Mübsam hatte er sich beruhigt. Der Mensch brauchte keine Bestätigung mehr, nun regte sich der Jurist in ihm-— »Sie sind doch Frau HubertH fragte er. Die Alte nicktr. Sie war im ganzen Badeort betannt. »Sie wünschen, gnädiger Herri« . »Ich möchte alle Morgen schöne Blu men von Jhnen haben, damit meine Frau sich daran erfreuen kann. Wir wohnen oben im Englischen Hause. Hier ist meine Karte.'« Sie sindirte daran herum. »Dosten Georg Dönnigen,« buch siabirte sie heraus-einen Au enblick stand sie, wie in Gedanlen versunken, dann sah sie den Mann an, der sich ihren Blicken nicht entzog, sondern Il,llcll clclsl OIUUU chlsl·—»J.-«UIUUZTU, Georg,« wiederholte sie, immer drohen der, immer feindfeliger wurden ihre Augen-— »Jch schück loane Blumen,« sagte sie herb, und warf die Rosen, die sie in der Hand hielt, heftig zurück in den Korb.—»Jl«,ncn g’loifz nöt--—« Nun wußte er genug. Sie hatte ihn erkannt, ihn« der ihr Kind unglücklich gemacht-— . »Geh fort, Georg, geh heim,« bat die blasse Frau, ,,es wird Dir gut sein, ein bischen allein zu bleiben, mich las; noch hier« ich folge Dir bald, ich hab mit der Frau zu reden, überlasse es mir-ver traue mir-« Sie drängt ihn fast fort-Es war nun leer, ganz leer ain Brunnen gewor den. Die Gärtnerin packte die Ueber reite zusammen. Dann sah sie den Weg entlang, ob die Enkelin noch nicht käme. «’s ist doch ihre Zeit," murmelte sie. »Mein Mann hat das Kind gleich er kannt, z rau Huber, er ist sehr unglück lich, er at mir Alles erzählt. Er möchte gern gutmachen, was in seinen Kräften teht.« Die Göttnerfrau unterbrach die Re dende. »Um Gottes willen, Gnädige, feind still. Nur nöt Gold anbieten, dös chasft meinen Kummer nie aus der bit-schön war's nöt, bös weiß Gott ini Himmel-und meine Leni vergeß i nimmer-« . «Jst's nicht gefährlich für die Franzi, so am Brunnen, zu dem so viele fremde Leute kommen Z« fragte Frau Agnes. lieber die Züge der Alten flog ein seltsames Zittern. »Das schon, Gnädige, aber die Franzi is harb, die laßt sich nöt schön thuam Die hat nur a Freud, dds is d e Musik. Sie singt auch im Chor in der Kirch-Sie müßt sich ausbülden, sagt der Herr Direktor, wann's nöt so a groß Stück Göld tosten würd-« Nun war sie redselig geworden. Die feine Dame half ihr die Rosen zusammenlegen » wieder brachte der Duft die Erinnerung, wieder füllten sich ihre ringen ritit Thränen Die alte Haber fah es, sie sah auch mit einzxn Mal die tiefe Trauertlei dung. »Haben’5 a Kummer g’habt, Gnü dige?« »Unser einzing siind ist uns entris sen, vor innige-! 9.l2»:niiten, unsere Le bensfreude isi auch thin, mein armer Mann ist so schwer getroffen« »Sie ari:i’5 skaisckezP —- die rauhe Fltbeitshand fass-te die feinen Finger ver Cluueuueuschwu wissen v ju, eure Einem zu M.1g:xtl). Eben kommt die Franzi, um Jesu und aller Heiligen willen, lassen-J ian allein, dass Kind darf nix erfahren, nöt a Sterbens wori.«—— Die kurzen Stunden seit ihrem zie meinsamen Fortgehen vom Horch welche Wandlung hatten sie gebracht! Sinnend schritt Frau Agnee den Berg hinaus. « ede Apalhie war von ihr ge wichen. as Leben, das so trostlos3, ohne Reiz vor ihr gelegen, es hatte wie der Zweck und Ziel. Sie nahm froh die Mission aus sich. Wie wenig hatte sie dem Gatten bis dahin sein tönneni Wie hatte die Selbstsucht Alles liber wuchetti Seine Puppe war sie gewesen, seine verzärtelte, vertoöhnte Frau, der er jedes Steinchen aus dem Wege räumte, die zusammengebrechen war, als das Schicksal die schwere Wunde schlug, die vor Schmerz gerast hatte als ihr der Abgoti aus den Armen ge rissen, die dem ebenso leidenden Manne ein Bleigetvicht an den Füßen wurde, die ihn Allem entzog, selbst dem Be ruf, durch egoistischen, grenzenlosen Schmerz. Und nun war die Stunde da, in der sie ihm ihre Liebe zeigen, indem sie fiir ihn denken und handeln wollte, nun war sie nicht mehr werthlog aus der Welt, die Welt nicht mehr werthloö site zu ihm, er nicht länger allein in ei nem reueoollen Schmerz bleiben so te. Er lam ihr entgegen, blaß, wie in jenen furchtbaren Tagen, die, wie es ihr schien, jetzt so weit ab lagen, er sah sie erstaunt an. »Agnes, mein Lieb, Du bist so ganz, ganz anders, was ist Dir nur?« Unter den Tannen setzten sie sich nie der. Der Frieden der Natur besänf tigte das tobende Herz-die Wehmuth iam mit ihrem Trost. Von da an ging sie allein an den Brunnen, nur von Franzi ließ sie sich den Becher füllen, sie beobachtete das Mädchen und gewann es täglich lieber. Und später, und am Nachmittage saß sie Stunden lang draußen in der Gärt nerei in der Laube und half der alten Frau beim Blumenbinden und rang um ihr Vertrauen. ,,Wissens denn auch, Gnädige, daß mein Seliger d’ran zu Grund gangen is? Bis zum Kaiser nach Wien hat er g’wollt, damit unserm liaben Leni sein Recht wurd, aber i hab abgeredt. Vatter, hab i g’sagt, wenn alle unglück lichen Eltern und alle betrog’nen Ma deln wollten zum Herrn Kaiser gehn nachher wär der Weg nöt breit gnug.— Er hat's der Leni verboten zu schrei ben, später hab i sie fortgebracht nach Linz zur Schmägerin, um die Weih nachtszeit make-ich sah sie nöt mehr wieder. Nur die Franzi hab i mir g’holt.—Frau Doktor, daß i den Ver stand behalten hab!«—— Sie hatte den grauen Kopf in die bunte, wollene Schürze gesteckt-der ganze Oberlörper bebte vor Schmerz. Und im Spinne-tu fand-n Faß di- keiften M, slc llkgcuc user-« Oasen-, zu txt-, Frauen, die eine aus der Höhe des Le bens, oeren Liebling behütet worden war wie ein Augapfel, und das einfache Weib aus dem Volle, dem Begierde das Kind geraubt. Draußen im Garten saß Franzi, lüstete Schoten und sang dazu lieblich und rein, wenn auch kunst los. Der Lerche zwitscherte sie nach, den Kuckuck rief sie mit schelmischem Ton, und dann ging sie mit der seinen, blassen Frau, deren Flügel daheim seit Monaten nicht mehr geöffnet war, hin ein in·-;- eitksque Zimmer, in dem ein altmodisihexz tunc-irr siand, das die Großmutter billig erstanden hatte—an das sich Frau Agnes setzte und ihre neue Schülerin zum Gesange begleitete. So traf sie der Rechtsanwalt, so überraschte er sie, als er von den hohen Bergen herunter und in scheuem Schritt bei dein Garten vorbeikam, der für ihn ein noch verschlossenes Paradies war.-—— gedeg Beet kannte er, jeden Baum. ort die Winden, die blauen Clematis, die wilden Rosenhecken, wie damals bliihten sie, wie damals dufteten sie. Jn der Laube aus der einfachen Holz bant hatte er mit ihr gesessen, mit sei ner braunen, wilden Leni. Er lauschte-eine weiche, milde Frauenstimme sang-Gott im Him mel, konnte es möglich sein, seine Ag nes sang, toelch’ ein Wunder war ge schehen, und nun— helle, klare Mäd chentöne begleiteten sie-er trat näher, er glaubte, die Laube wi leer-er uhr zurück-Ums Mutter sasi darin, n Kranz, den sie winden wollte, auf dem Schoosze, dem Liede lauschend. Nun sah sie ihn, nun wollte sie fort aber der Mann drückte sie nieder aus den Sitz. ,,Bleiben Sie, Mutter Huber,« bat er, ,,erlauhen Sie mir, daß ich Sie so nennen darf, wie damals-glauben Sie an meine Reue, zeigen Sie mir den Weg, den ich gehen soll, Mutter Hu ber.« «Jhreg braven Weibes wegen habe i versucht, zu verzeihen. Die da drin, Herr Doktor, dög is a Engel, i half-H ihr a heut versprechen müssen, das- ". die Franzi hergeh’, sie will Muttersiell an ihr vertreten, ihr oertrau i mein Letztes an. Weiß ja nimmer, wann der liebe Gott mich heimruft, wissen’s, gar zu lang dariert’g nöt mehr, dös is mei Sorg gewesen Tag und Nacht, was mit der Franzi wird-« »Das will sie thun!« murmelte der erschütterte Mann, »so groß ist das Herz geworden, das sonst nur Raum siir so Weniges hatte-so schien es mir —wte hao ich Dich vertannt, wie hat das Unglück Dich erhoben!«— Die beiden Sängerinnen traten aus« dem Zimmer-. Eng schmiegte sich das kleine Brunnenmädchen an die irauernde«Frau, wie zu einer Heiligen schaute sie zu ihr auf, doch plötzlich sah sie den-fast fremden Mann und trat erschreckt zurück.— »Gut, daß Du endlich einmal kommst, Georg,« rief Frau Agneg ihm zu. »Da, schau Dir die Franzi an. Die gute Mutter Haber gibt sie uns mit in unser ddes Haue-, unser Töch terchen soll sie sein, und wir wollen sie pflegen und lieb haben und zu einem tüchtigen Menschen erziehen. Lernen soll sie und musiziren, aber niemals die Großmutter und die Heiinath vergessen, alle Jahre kommen wir mit ihr her, und die liebe Alte besucht uns-so ha ben wiss abgemcicht——sos—Franzi, und nun geh zu Deinem Pflegeoater und sage ihm, daß Du gern mit uns gehst-« Aus tiefstem Herzen erregt——mit glühenden Wangen sprach die liebliche Frau diese Worte--ieinen Blick wandte sie von dem Gatten, dem sie Zeit gön nen wollte, sich zu sammeln-— Schüchtern, mit sragenden, großen Augen schritt Franzi dem Manne ent egen, der sie so seltsam ansah-Plötz ich til-ermannte ihn die Empfindung er riß sie an sich, schloß sie fest, fest in die Arme, das Köpfchen bettete er an seine Brust, einen innigen Kuß hauchte St Ists ein-h »in-» --.- ...·., » » sie es hören konnte, sllisterte er: »Mein Kind, mein liebes, theures Kind!« , Die alte Haber weinte in ihre Schätze »Dann Du's wüßtest, Leni,« schluch·i,te sie, »wann Jus toiisztest!« Und Thränen rannen iilter das weiche Gesichtchen der zarten mrd doch so starken Frau Agnes, Freudenthräs nen. »Nun brauchst Du nicht mehr allein ; über die Berge zu laufen, Georg,« sagte "sie, »in-n gehen wir Beide mit Dir. F Nicht wahr, Franzi2« »Ja, Mutter! Mu·tter!« Und stürtnisch küßte das Mädchen ihr die Hände, die Hände, welche hineinge » rissen hatten irr-s Schicksalsrad, welche Für oerlorenes Glück sich neues auf "bauen wollten—als rechte Frucht des Schmerzes, der Reue.-— »Das vergesse ich Dir nie, mein Weib." Er sprach es nicht aus, der be sreite Mann-sie las es in seinen Augen-— Xlkr preußische pfiff. Friedrich der Große war ein Herr scher, der seine Augen und Ohren überall hatte und seine Nase in man cherlei Dinge steckte. Des Oesteren hüllte et sich in einen alten Soldaten · mantel und ging dann in die Wirths «giuser, um hter das Treiben seiner oldaten zu beobachten. So traf er »auch einmal einen Soldaten an, der » weidlich Hechte und ihn zum Mittrin ten aussordette. Nach einigem Sträu « ben willigte der alte Fritz endlich ein " und srug ihn zugleich, roo er denn das Geld zu solcher Zeche herniihme, denn der Sold reiche doch dazu nicht hin?« s ,,Ja,« meinte der Soldat, »das ist « eben der preußische Pfiff!« « »Was ist das, der preußische Pfiff?« . entgegnete der König. - »Das lann ich Dir nicht sagen,« er , widerte der Soldat, »Du könntest mich - verrathen.« i Diese Antwortrnachte den alten Fritz «gewaltig neugierig und er drang in « en Soldaten, bis dieser ihm das Ge heimnisz bekannte. »So höre denn,« begann er, »ich Ver iaufe alles-, was zu verkaufen ist, es ist ja jetzt Frieden—toas brauche ich z. B. ; eine stählerne Säbeltlinge, die ist ver kauft, siehst Zus« und damit zog er . den Griff feines Säbelg heraus und · zeigte dem Fiönige eine hölzerne Klinge. ? Dieser that befriedigt und ging weiter. ; Er hatte sich aber den Soldaten wohl i gemerkt, und nach einiger Zeit kam der E Befehl, das und dag titeginient solle vor - dem Könige zur Parade antreten. Der . König erscheint, reitet einige Male auf ; und ab, und als er den betouszten Fia « meraden herausgefunden hat, befiehlt T er ihm und seinem Viel-entnann, vorzu " treten. Taran sagte cr zu dem Fia . meraden mit tem tircufiisrlxen Pfiff: f »Ziehe Deinen Sätel und baue Deinem « Nebenmanne den Firpf r:L-!« - Der Soldat ersclxrickt, faßt sich aber i schnell und erwidert: »Ach, Majestät, - warum sollte ich das wohl thun? Mein i Kamerad Nebenmann hat mir ja nichts . zu Leide gethan!« ! »Zieh’,« ruft der König, ,,sonst soll jDir Dein Nebenmann den Kopf ab . schlagen!« » Da bleibt dem Manne mit dem preu l ßischen Pfiff nichts übrig, er legt die i Hand an den Griff, blickt zum Himmel s und ruft: »Nun denn, wenn es nicht I anders sein kann, so möge mich Gott « vor Mord behiiten und geben, daß meine Klinge Holz toird!« Und stehe da, wie er den Säbel her l ausgezogen hat, ist die Klinge von Holz. I « er alte Fritz aber lachte herzlich und · sagte: »Ich merke, Du verstehst wirt lich den preußischen Pfiff!« Geräucherte Schintkn als Preis fiir junge Chcleutr. Unter der Regierung des Königs Eduard lll. von England lebte ein gewisser Philipp Somervilla, der in seinem Testamente dem Grafen von sinnmster das Gut Diibibnour un ter der Bedingung vermochte, daß der selbe jederzeit mit Ausnahme an Fa tentagen bereit sci, jedwedem Ehepaar, welches mit dein Schwur vor ihn trete, es sei nunmehr ein Jahr lang verhei rathet, habe nie über die Heirath Reue empfunden und würde, wenn noch ledig, unbedenklich dieselbe Wahl tref fen, einen geräucherten Schinien zu ver ehren. Der Eid, der vor Zeuan ab gelegt werden mußte, hatte nachstehen den Wortlaut: »Ich N. N. habe gestern vor einem Jahre diese Frau idiesen Mann) genommen und ich habe seit dem niemals den Wunsch gehabt, weder im Schlasen noch im Wachen, daß ec eine Andere fein Anderer) sein mochte, und wäre ich noch ledig und sie (er) desgleichen, so würde ich sie (ihn) mir zur Ehe wählen, Vor allen Frauen (Männern) der Welt, wie beschaffen auch immer, schön oder häßlich, reich oder arm, gut oder schlecht; so wahr mir Gott helfe und seine Heiligenl« Wie viele Schinien der Graf aus diese Weise los geworden ist, darüber schweigt die Chronik Der Hundkrtjiihrige. Gelegentlich einer statistischen Vet trachtung über die eben vollzogenen Wahlen in Frankreich erinnert der ,,Fi·ac2ro« an ein kleines Geschichtchen, das sich ver einigen Jah ren begab: Jn einein Dorf fragte der Unterpräfelt, der tnit einer Alters statistik beauftragt war den Maire, wiewie viel Hundertjiihige er in seine r Gemeinde haie »He-»Dir haben nur Einen," erwiderte das- Torfoberhaupt, »den alten Durand-— der ist jetzt 88.« Ol. Jälwvd ucl -—m W m— - vertaume Vernahm-zeit Verrenkt-agen Verletzuqu Verletzung-W . Verlasqu Ouetschungew Quetfchuugem Ouetfchunaeir. Dk.C-Roedop. Deutscher Arzt jru und Wunden-z- des St. Fran ris- »Hast-ital Qfsice über Buchheits’ s Apotheke. ihm-w Jilanv: · · Rot-« J PRFID VIII-US Wem u. Bier Wirthschast « —-—-(-s—— stets vorrsthig , —-o— »Es-« Pici Don Gie- »O wird hier verabreicht. i955 O St. Linwith Rev. Feine Weine und Linnean ! "W H . Th0m1)80n., Meint und Raum Praktizirt in allen Gerichten. 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September-, nnd 7. und 21 L-ktober1!)():3, verkauft die Bur lington Nundreijeticketg Zum Luniahktsprcis plus 82.00, nach Punkten in Ari;ona, Ar kaktsas,3-1diatt Territmy, 1-0111i1a11a, New Mexico, Oklahoma nnd Terms verkaufen. Tickets gültig bis 21 Tage nach du«-I Ber kanfsdatnm T h o s. « o n n o r, Agi. Niedrige Natea nach dem Nordwesien via Vutljngt on Month 840 für die :Icknndrenc nach Helena, Innre, Spokane und vielen anderen Bimka von Omaha, Lincoln, Hanings. Nranv Island nnd fast allen Punkten an dns BLHJHHL 815 für dns klcnndrcnc nach sammt-« Port: land, öeatlhz Vancounu nnd stumm von denselben Pnnhcn Trckkcsz zum Ruhms manch nxnn 11. LI. Juli lW2. Wu- nn »in sum- tin D. Zch Auswahl der rskonmk II mnknn cilnnbk anj der Hin sowie Oumn ergt den nächsten Ptnxunnxn Monu Wenn-n oder ichmln an 4211nl J. .’xs.nnc!«:s, Nutle Pnnantxx »Ur-J final-o, U !1, Speziatzug nach Denver Tit Butlinthn muri k.r:-".. »Im-: :k!.«:«1(1l ng nack- Tuitiisi Romu- tmsin Ins nrs ZWH nulmnnlc Lonnmni h :: Hininunntxn FJ Min- vnhjik - nmlsn .;·-." Z Jä« Lilsincy Arn :I.Icumms1-dux’-’) »’»:1n- Auch nur Ist-In Notwqu Ex- u.-!I «1ns-.h1nF :n Wachs-it Tn ins-« lal: nq «:1«1I: "n-(o!. 1uigi.s.:1nn.n 71230 Illnnnszk mnrm A Hgk-l-1!nqun und samtnen »Glaswme nsixmn qunh l siccnrnmtnhcn Mkun ro Ml » nw nnmä nii M N. L:!. Monmle Hm Ismnnkxu A :- Mel Asan «."m·lingtnn Jlianh - :ns;01«. hnl EIN li! Photograph unt Landtchaftcmalm zip sudlitlse U. Stuf-. Don-T BE Foor.coi The market Is hol-I Ilmäos with want-ten lass tlotss of ROOIW IVIOUNTNN ·«:T To protect the pshllc Wo csll especlsl sitt-most to Ist Its-d ankt-. tun-C o- swky ras qo. est-us Us- sit-ans For Ists by III