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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 20, 1902)
---------------------------------------------------- ga- Mkhtkchkn im Omnibtis. Roman von Fort-ne de Bis-gebes Iutpristkts Ueberiesung von sich-US Ists ssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssss (11. Fortsetzung) »g? France-is deer hat sein gan rnrögen seinen beiden Töchtern terlassen. die aber nicht seinen Na men tragen, sondern den ihrer Mut ter: Bianta und Pia Astrodi.« «Wie?« rief Freneuse »Pia ist die Tochter des herrn Bayer. also die Nichte des Herrn Pautet?«« .Geseslich nicht,« erwiderte Herr Drugevn, »denn ihr Vater hat sie nicht anerkannt. hätte er das gethan, dann hätte er ihr nicht sein ganzes Vermögen binterlassen können, da dies nach dem fraIFösischen Geset verboten ist.« . nd die Erbschaft ist graß?« .Ueber 500,000 Franck« »Ein balde Million, die Pia in den Schuß stillt, ah, das ist start!« ries Eines. »Mein Herr,« erklärte Freneuse tief bewegt, «ich höre mit Vergnügen, dasz dieses Kind ein großes Vermögen sein nennen wird, denn es ist des Glückes durchaus würdig·..und das ist ihr nrn so mehr zu gönnen, als sie vor Kurzem ein schreckliches Unglück betrof fen hat; ihre Schwester ist plötzlich ge storben.« - «Bianka Astrvdi. dirMiterbin Pias; das Testament des Herrn Bayer setzte die beiden Töchter der Bartolomäa Astrodi. wahnhaft zu Subiaco, in den römischen Staaten, zu gleich-en Theilen als Erbinnen ein« und infolge deSHins fcheidens der älteren Schwester stillt die«geiarnnit Erbschaft der jüngeren zu «Pia hat davon keine Ahnunn.« »Sie würde auch das Glück, das ihr bestimmt ist, nie erfahren haben, denn Riemand kannte sie. here Bot-er hat frch nie um seine Töchter getiimmert, nnd als er sich ihrer im letzten Augen ona seines erens erinnerte, ronme er nicht einmal sagen, wo sie sich auf hielten. Durch einen reinen Zufall ha be ich gestern über die überlehenoe Tochter Nachricht erhalten, und auch diese waren sehr unvollständig. Sie erinnern sich wohl, mein Herr, Daß ich in ihrem Atelier erschien, um mitHerrn Paulet zu sprechen, der sich dort be sand.« »Ganz recht und Sie hätten dort auch beinahe Pia getroffen, die gerade ihrer Schwester Tod erfahren hatte.'« »Ich weiß, ich kam gerade an, als sie das haui verließ; Herr Paulet hat es mir gesagt.« »Das ist ja sehr großmüihig von fes ner Seite; denn ohne ihn-hätte man vielleicht nie die Beziehungen Picks zu dem Erblasser entdeckt·« «Wahrscheinlich nie, mein Herr; doch man mußte auch die Person de: Erbin finden, und daß mir dies ge lungen ist, verdanke ich nicht Herrn Paulet.« »Er hat sich also geweigert, Jhnen PMB Adresse zu verschaffen ?" , »Auf das hartnäckigste: er hat nur erklärt, er wolle nichts mehr von der Erhin hören. Fräulein Paulet, die während unserer Unterhaltung dazu trat, hat den Entschluß ihres Vaters durchaus gebilligt und mich ersucht, mich nicht mehr in diese Angelegenheit zu mischen.« »Zum Glück, mein Herr, haben Sie diesen Rath nicht hefolgt,« sagte Fre neuse erregt. «Nein.« erwiderte der Notar. »Ich habe meine Abreise verzögert und mich gestern aus der Polizeipräsettur erkun angr. »Sie waren aus der Polizeivräf:t tur?« rief Viktor-, »aber da wird man Jhnen nicht viel gesagt haben. Pins Schwester ist auf ganz merkwürdige Weise gestorben und sie haben nichts gemerkt.« «Verzeihung, mein Herr.« unter brach der Notar. »aerade der Tod Die ser Schwester hat mich aus die Fahne gebracht. Man sagte mir, die kürzlich verstorbene Bianta Astrodi habe in Montmartrein ienem Hotel garni ge wohnt. Jch habe mich heute Morgen dorthin begeben, und die Wirthin die ses Hauses hat mir mitgetheilt, Pia wohne in der Rue St. Bernard.« »Mein herr," sagte Ferner-se, »ich dante Ihnen für Ihre freundliche Jn terventions sie kommt um so gelegenen als ich Gründe habe, mich über dieAb wesenheit dies-es jungen Mädchens zu beunruhigen. Ich wollte hier ein Ge mäldie vollenden, bei dem mir Pia als Modell diente. Sie hatte mir verspro eben, mich zu erwarten, nnd der Wirth erzählt uns, sie wäre ganz unverhosss mit ein-er eleaant getleideten Frau fortgefahren, ohne zu sagen, wann sie mä Hause kame: das ist sehr seltsam, nd ich furchte fast, daß man sie ent- . Mist W·«· , Wenn Sie vermuthen, daß man es ins-« tbt Leben abgesehen hat, so möchte heren bemerken, daß ihr Tot-Herrn Haut-e keines vpkihen stack-ie habe denn Paulet auch gar NR tu Sinne; doch et sind atsa-· . Ums-men. die Sie n tieri II, m die whl mit dieser Erbschaf: Mutes-: man her esagt, wie Viauta . - W im est-M esse-ich - its-es Lea III-r si- III-Liein « ers-esse wide-« eies Bindi, »und die sie getödtet haben. werden auch Pia tödten, das ist klar, wie der Tagt« «Ermordet?« rief der Notar betrof fen, »aber das ist ja nicht möglich. Die Polizei bat eine Untersuchung eingelei tet und man bat festgestellt, daß dieses junge Mädchen plößlich am Herzschlag verstorben ist.« »Na, da kommen Sie mir nur mit der Polizei, die versteht nichts davon !« «Genua, laß mich sprechen.« sagte Freneuse ungeduldig, und fuhr, sich zu Herrn Druaeon wendend, fort: .Es bat sich Folgendes ereianet. mein Herr: Bianta Astrodi ist eines Abends in einem Omnibus ganz plötz lich verstorben. Man bat erst bemerkt, daß sie todt war, als der Wagen vor dem Depot hielt, und ich habe im Om nibus eine lange Nadel aesunden, die eine neben Bianta sitzende Frau verlo ren oder weggeworfen, nachdem sie sich derselben bedient hatte. Arn nächster Tage entdeckte ich durch ein-en Zufall, daß diese Nadel vergiftet war. denn eine Katze, die sich daran geritt, fiel wie vom Schlage getroffen nieder.« .Aber mein Herr, wenn Sie sich nicht täuschen,« ries der Notar, »so iit es Jbre Pflicht, alle diese Falta den Gericht mitzutbeilen. Jch wunder: mich,,daß Sie es bis jetzt nicht gethan haben.« »Ich bade unrecht daran gethan-das sehe ich jetzt,« sagte Freneuse« «doch ich glaubte nicht an ein Verbrechen. Die Ermordung eines armen, unbekannten jungen Mädchens erschien mir unbe greiflich. Die Nachricht, die Sie mir mitgetheilt, klärt diese diistere Geschich te auf, denn augenscheinlich stellt man renbErben des herrn Francois Boyer na .« »Ich hatte es errathen,« rief Binoåh »und deshalb auch die mörderische Ra del ionfiszirt.« »Was hast du damit gemacht?"· fragte ihn Freneuse plötzlich. »Ich habe diese Nadel einem Manne übergeben, der sich anheischig gemacht hat, die Nabel von einem ersten Che miter untersuchen zu lassen, um da Gist festzustellen« mit dem die Spitze getränkt war. Das hat mein Freund Piedouche übernommen, und das in ebensogut, als wenn wir sie schon hä: ten; er hat nämlich nur eine halbe Stunde gebraucht, um das Haus zu entdecken, in dem Bianta wohnte.« »Und du bist nicht zu ihm gegangen. um ihn zu fragen, wie weit er mit der Sache wäre?« »Nein, und zwar aus einem sehr guten Grunde: er hat vergessen, mir seine Adresse anzugeben." »Wie, du hast die Nadel einem Men schen anvertraut, dessen Wohnung ou nicht einmal tennst?« »Oh, ich tenne sein Case. Er ist ge stern nicht hingekommen, doch er wird schon kommen. Er verkehrt im »Ged szien Bock«.« »Und aus diesen Mensch-n rechnest du, um die Berbrecher zu entdecken Sprechen wir nicht mehr davon und verhalte dich ruhig, ich werde sie auf finden . . .. ich habe eines Abends die Frau vom Omnibus im Theater ge-. sehen; sie war- mit ihrem Coniplizen zusammen, dem Manne, der aus das Deck gestiegen war, um ihr den Platz abzutreten und dieser Mann is ein Geschäftsagent, dessen Dienste Herr Paulet in Anspruch genommen hat« Jst es Ihnen recht, wenn wir so fort zu deren Paulet gehet-i« »Seht gern, wenn Sie denken, daß e: Ahnen eins ILIISIUnst neben tann." »Und, was-S .:«"1d aus mir?« fraqte Binos. »Dir rathe ich, sofort such dem Ca se zu laufen und zu seh-n. ob dein Freund Piedouche da isi,« annvortete 75«en-:use. Als er die Thür öffnete, sah er sich Lorenzo gegenüber, der eben Siasselei und Gemälde hereinschlepptr. »Heute die Frau, welche Pia abholte, nicht ein sehr rothes Gesicht?« fragte er ihn plötzlich. ’ »Ja, und dazu lohlschtvarze Aug-n und eine große römische Nase,« ver setzte der Alte »Das ist sie,'« murmelte Freneufe; »höre, guter Freund, du wirst die c»a chen hier absehen, das Zimmer ver schließen und den Schlüssel abziehen. Wenn Pia zurückkehrt, so wirst du sie verhindern, fortzugehen und mich so svrt holen lassen. Erscheint dagegen die Frau, die sie entführt hat« so schickst du nach dem Polizeicommissän hast du mich verstanden?« »Ja, Signor,« verseßte Lorenzo. X Binoö hatte den Rath befolgt, den ihm sein Freund gegeben, er war näm lich nach der Schenle zum .Großen Bock« gegangen, fand aber hier nur den Wirth, der mechanisch hinter sei inern Schenltisch saß. « Der Vater Poireau, der wie e wohnlich, halb betrunken war, erzäei lte dem erstaunten Paler, daß sich sei ne ihrndschast seit einigen Tagen poll sisndig verslcchtt ils-he Man erzählte Numlich ein t der Sicherheits polizei verle e in der Knei und die adiesiåiäeliw liebtest tiel der Mosuwcht«i"« ) nnr kennen möchte, der diese W ten erfunden bat, unt mir en schaden« rnit Beraniiaen wiirde ich ihn todt schlagen.« Da sinds ans dem Wirth der Schente nichts herausbringen konnte, so ging er fort, nachdem et ibn gebeten hatte er möchte Biednrche sagen sein Freund Binos wiirde ibn alle Morgen in der Rue Murat, im fiinsten Stock, erwarten. Er ging aanz nachdenklich den Bvulevard Rochechouart hinunter, als er aus einer Bank den ehemaligen Drvaisten Pigache siten sah, der sich mit zwei ziemlich verdächtig aussehen den Individuen unterhielt. »Mit wem, zum nier, spricht er denn da?" fraate si Binos und be trachtete die beiden Männer, die recht schlecht gekleidet waren. Bindi trat näher. Doch bald be merkte er, daß die beiden Individuen feine Bewegungen beobachteten. Sie machten jedenfalls Pigache daraus auf merksam, denn der Greis wandte den Kopf und erkannte sofort Binos, der ihn mit einem liebenswürdigem Lä cheln begrüßte. Sosort verneigten sich die beiden Individuen und wandten sich mit langsamen Schritten der Place Pigalle zu. «Guten Tag, Herr Binos,« saaie der ehemaliae Drvgist, ich sreue mich, Sie zu treffen.« »Ich komme eben aus Vater Pai reaus Kneipe,« fubr Binos fort, »und fand ibn traurig einer Absvntbslasche gegenüber, um sich iiber Jbren Verlust zu trösten.« »MeinGott: Paireau ist kein schlech ter Mensche aber es verkehren bei ihm zu unangenehme Leute. Jch kam nu: Jbretwegen und des herrn Piedouche willen dorthin, doch er ist seit einigen Tagen aus dem Restaurant wie ver schwunden.« »Wissen Sie nicht, wo er wohnt?« »Nein, und Sie?« »Ich ebenfowenig, und das ist kein Wunder; ich habe stets nur in der Kneipe mit ihm verkehrt, nnd auch da sprach er nicht viel mit mir Sie begreifen, daß es nicht gerade amiisant ist, mit einem Tauben zu plaudern.« »Nun, lassen wir das,« rief der Ma t«- Innern-- Its-II- IZJIIJI »n- NTIOHflIlÆs s-- «- Ho-- ----- zurück-Z Sie wissen seine Adresse nicht, aber Sie haben ihn vielleicht getros- I sen?« »Leider nein. Jch glaube, er wohnt zaar nicht hier in dieser Gegend.« »Ah,bah, er saß doch immer im »Großen Bock«, und ich würde viel da rum geben, wenn ich wüßte, wo er wohnt.« »Sie bedürfen also feiner so sehr? ich glaube zu wissen, was Sie von ihn: wollen! Sie wollen, er solle Jhnen die veraoldete Nadel zurückgeben, die Sie ihm neulich bei Vater Poireau geliehen habe-U »Die Radel? wie, Sie haben be merkt?« »Taube Leute bemerken alles-. « IUnd Sie haben neulich errathen, wovon zwischen Piedouche und mir die Rede war?« »Das weiß ich nicht; ich habe mir so eine Idee gemacht, aber ich kann mich ja auch täuschen. Jch habe mir einge bildet, Sie erzählten ihm» man hätte mit der Nadel jemand getödtet oder verwundet, und er versprach Ihnen, sie untersuchen zu lassen.« »Auf Ehrenwort, Vater Piaache, ich sanae an, Sie siir einen Hexenmeister zu halten« »Sie sind sehr aiitigx ich hatte also richtig gerathen: man hat sichde r Na dxl bedient, um ein Verbrechen zu be gehen?« Ja, man hat ein junges Mädchen in einem Omnibuä ermordet, und seit die sem Tage suchen wir, mein Freund Freneuse und ich, die Schurtin, die den Streich ausgeführt, und den halluns ten, der ihr dabei geholfen hat. Das Schlimmste dabei ist, währenddessen seßen die Verbrecher ihre Manover fmst Sie haben eben die Schwester des » armen. ermordeten Mädchens en:- T führt« »Warum? Was haben sie denn as aen diese Kinder?« »Es ist eine Erbschaftsaeschichte. Ein reicher Herr, der natürliche Vater der beioen Mädchen, hat ihnen sein sVermögen testamentarisch hinterlas en.« »Dann haben also die Verwandten dieses Herrn die Hallunten bezahlt, um sie von dem Mädchen zu befreien?« »Das ist möglich, obwohl..... der Verstorbene hat nämlich nur einen Bruder-, einen Herrn Paulet, der seqr reich ist und sich auf so etwas auch kaum einaelassen hätte.« »Das lann man nicht wissen; Geld macht so vieles möglich. Sie sagen, er heißt Pauleti An Jhrer Stelle würde ich nach dieser Seite suchen. Sie müssen doch seine Adresse habeni« »Nein, aber Freneuse åat sie; der kennt ihn aanz genau; ie erinnern mich da an etwas, das er heute morgen in meinem Beisein gesagt hat. Herr Paulet scheint früher einmal einen Geschäftsvermtttler mit seinen Auf tragen betraut zu haben, und dieser könnte recht wo l der Komplize der Frau mit der adel sein Zeeneuse bat diesen Mann am Tage nach dem Verbrechen gesehen, ihn sofort er kannt aber er weiß nicht seinen Na men.« Nun, er brauchte doch nur herrn Paulet darnach zu fragen «Das will er heute thun; und ich bat-e ebenfalls die Absicht, meinen Freund aufzusucheec «MM Di r zusammen hingebe-M ache, Sie wollen tich auch an versagt-ihn nf Das itt ja eine ganz bearetfei a, SEND die michqu — welcher Weise Sie uns dienen kön geni« »Sie baden doch eben gesa t, ich wäre zu allem sähig,« verseste äigache lächelnd; «nun versuchen Sie es, stel len Sie mich aus die Probe.« Mun, ich sebe eiaentlich nicht ein« warum ich mich Jbree nicht bedienen sollte. Free-use wird sich wieder iiber mich lu ig machen. doch das ist mir gleich. Sie werden jedenfalls ebenso psisig sein, wie sein Notar.« »Ab, ein Notar ist auch dabei?« »Ja, ein Notar aus der Provinz, der das Testament des Vaters der ber den Mädchen entgegenaenomrnen hat. Jn diesem Augenblick ist er vielleicht bei Herrn Paulet, um ihn nach der Adresse des Agenten zu fragen.« »Seht gut, aber wird Herr Paulet sie ibm auck geben?« »Und Sie glauben, wenn er sie ihm verweigert, wird er sie anen geben?« »Vielleicht.« ,,Na, ich bin neuaierig, wie Sie sich dabei anstellen werden. Ich weiß nicht recht, wo here Paulet wohnt, doch mein Freund Frenuese wird es mir saaen; die Ploce Pigalle ist nicht weit, geben wir also bin.« Pigache batte sich mit iugendlicher Lebbastiaieit erhoben, und Binos konnte iiber die Veränderung, die sich vlönlich mit dem ehemaligen Drogui sien vollzoaen vor Staunen nicht zu M selber kommen. Viaache, was ist mit Jhnen ge schehen?« ries Binoö. »Sie werden noch ganz andere Dinae sehen,« sagte der ehemalige Droauist »aber verlieren wir keine Zeit. Wir werden einen Wagen neh men müssen. denn . . . .« »Sieh sieb, Jhre Freunde folgen uns,« bemerkte der Maler und beutete aus bie beiden Individuen. »Kümmnn S« sichirichtum Un mein Lieber. Die armen Leute haben bei mir gearbeitet, und wenn sie mich treffen, so erkundigen sie sich stets nach . nteiner Gesundheit.« »Warum liefen sie denn fort, als rse mich inben?« »Weil sie nicht aut gekleidet sind, das macht sie scheu und schüchtern-« Jm Aunenblick, da sie auf der Place Pigalle ankamen, hielt ein Fiaker vor oer Thür, und zwei Herren stiegen aus« »Ab,« ries Vinos, »da kommt je ge rade Freneuse und der Notar.« »Fraaen Sie Jbren Freund, was onrgebt,« sagte Pigache; »:viibrenddef sen werde ich den Notar ansprechen.« »Nun « begann Binos, »basi du die Adresse?« «Nein,« versetzte Freneuie verdrieß lich, »Herr Nnulet behauptet, sich ihrer nicht mehr zu erinnern. Was hast du denn beinerseits ausgerichtet? nichts-, nicht waer Dein Freund aus der Kneide bat sich iiber dich lustig ge macht« . »Ich babe ibn nicht gesehen, doch ichs habe dafür einen neuen Verbiindetenl gewonnen.« »Diesen kleinen, alten herrn, der mit Herrn Drugeon ioricht?« (Schluß iolgt.) ( ROH Trinkerlogik. »A Magenerweiterung hab’ ich, hat er ’sagt, der Doktor! Sakra, da heißi’s jetzt trinken, daß ich ihn voll irieg’!« Im Iriienr - Geschäft »Was kostet das Kopswaschen?« »25 Cenis, mein herr.« »Na, nzenn ich meinem Neffen ·mal den Kopf wasche, muß ich meistens eine gehörige Summe d’taufzahlen.« Ein Schlemmer-. Junge: »Für 10 CenisWutst möchte ich, aber recht dicke Pelle d’rum!« Schlächiermeisien »Warum denn, mein Sohn?« Junge: »Ja, die Wurst ißt nämlich der Vater und die Pelle kriegen wir!« Stille IM. Bliemchen (der ehienTaschendieb be obachtet, wie er seiner Schwiegermut ter das Taschentuch stiehlt, diesem zu flüsternd): »Ja der anderm Tasche is ’i Bordmonäh!« II sehst »Na, Jhr habt ja wieder einen neuen Verein gegründetii Wer ist denn ei gentlich dabeW »Nun, da bin ich —- erster Vorstand, dann der Gschasthuber —- zweiter Bar siand, der Ktaker erster und der Schmierberg zweiter Schrifisiihrer, der Uebermeier ist Kassirey der Zugfesi der Kneipwari, der Drehwurm Vergnü gnngitpmmissiir, der Schüssen Ouber und der Nachtigall sind seisiher. der Sei-war nnd der Noth Revisoren — jest s wie noch einen Mann, der ist dann das Mitglied-P Ein Erlebnis aus den Tagen von ce Man-. Von O· Störc. Jm lesten Feldzuge gegen Frank t reich diente ich als Unteroffizier bei de1 2. Kompagnie des 94. Jnfanterie-Re gimenti. dessen Garnison im rieden in Weimar war. Nachdem un er Re giment bei Weißenburg die französischi Grenze überschritten und sich an den Schlachten bei Wörtb und Sedan mit ftarken Verlusten betheiligt hatte wurde Anfang Oktober die 22. Divi sion, zu der wir gehörten, nebst den l. bayerischen Armeetorps unter den Oberbefehl des Generals d. d.Tanr nach der Loire befehligt, um unserer Belagerungsiruppen vor Paris den Rücken gegen die heranziehende Loire Armee zu decken. Lange mußten wir einer großen Uebermacht bei Orleani Stand halten. Da fiel Metz, und dii nun verfügbare Armee des Prinzen Friedrich Karl tam uns zu Hilfe. Die französifche Armee wurde geschlagen und in der Richtung nach Le Maus zurückgeworfen. Hier vor Le Mans beftand ich ein Abenteuer, dem ich in Anbetracht seines Gefährlichkeit die Theilnahme an man cher voraufgegangenen Schlacht nicht vergleichen möchte. Es war am 12. Januar 1871 gegen Abend. Wir hat ten an diesem Tage die Aufgabe, die von Nogent le Rotrou nach Le Manå führende Straße von Feinden zu säu bern und waren hierbei mit unserem Regiment in das zStunde links der . Its-III- kulsssns Mit-I 09 ITan- As kommen. vo-- —s·l s- -. Das Dorf war vom Feinde nicht besetzt. Wir erhielten aber aus den Fenftern eines mächtigen, fortiihni lichen Gebäudes, das etwa 1500 Schritte vom Dorfe aufwärts unmit telbar an der bezeichneten Straße lag, lebhaftes Gewehrseuer. Unser 1. Ba taillon, das die Avantgarde bildete, nahm hinter einer Mauer des Dorfes gedeckte Stellung, stellte zur Beobach: tung des Feindes einige Posten aus und erwartete dom Regiment weitere Befehle. Inzwischen benutzte ich einen Augenblick, in dem das feindlicheFeuer schwieg, um als Fourier der 2. Kom pagnie mit einigen Leuten in die näch sten häuser des Dorfes nach Lebens mitteln zu gehen, an denen wir in der ausgesogenen Gegend großen Mangel litten. Kaum waren wir im Dorfe, so hörten wir vom Gehöfte her wiede rum Schüsse. Jch eilte zum Bataillon zurück und fand alle Mannschaften schon unter Gewehr getreten. Vor der Front hielt unser RegimentsiKorm mandeur Major v. Neuer. Er hatte eben in meiner Abwesenheit zu einer —wie er bemerkte, mit Lebensgesahr verbundenen — Streisdatrouille Frei tvtlli aufgefordert. Ich, hiervon zu niich ohne Kenntniß, trat auf den Major zu, um mich zurück zu melden. Der Major, der vor dem Tode des früheren Regiments - Kommandeurs d. Bessel mein Bataillon befehligt hatte und mich persönlich tannte, deutete mein herantreten mit einigen Lobes worien ohne Weiteres im Sinne einer Meldung als Freiwilliger und befahl mir,-«ohne daß ich das Mißverständnifz hätte auftliiren mögen, mir noch zwei Mann aus der Kompagnie auszu suchen. Dann gab er mir, mich bei Seite nehmend, folgende Jnstrultiom »Sie sehen vor uns an der Straße das Gehöft. Es ist vom Feinde besetzt Ehe wir es aber angreifen, ist es von Wichtigkeit, zu erfahren, wie start der Feind darin ist. Breiten Sie sich und bringen Sie recht bald Meldung!" Jch wählte mir nun aus der Kom: pagnie zwei beherzte Soldat-en, Heffe und Schlövoigt, und ging an’g Wert. Das Gehöft war sehr groß und in der Weise hufeifenfiirmig links an die Straße angebaut, daß die Oeffnung des Hufeisens nach der Straße, dessen vordere Spitze aber nach La Croir, d. h. unseren Trupven zu, lag. Um nicht vom Feinde bemertt und auf dem freien Felde, das teine Deckung bot, beschofsen zu werden« machte ich mit meinen Begleitern nach links, also pa rallel mit der Rundung des Hufeifens, einen weiten Bogen um das Bollwerk hierbei trafen wir mit drei gleichfalls zur Beatbachtung des Gehöftes ausge fchickten Soldaten des 95. Jnfanterie Regimento lGarnison Gotha) zusam men, die ich sofort unter meinen Befehl und mit mir nahm. Bald erreichten wir, weit oberhalb des Gehiiftes, die Straße. Dort erhielten wir von einer feindlichen, im Walde verfchwindenden Patrouille Feuer, unter dem ein Sol dat der 95er todt zusammenbrach. Das war der erfte. Gleich darauf lam ein französischer Offizier vom Gehöft die Straße herabgesprengt, den wir, im Straßengraben verfteat, vom Pferd herunterschoffen. Das Pferd raste weiter. Nun trochen wir bei einer Kälte do 6—8 Grad Reaumur in dern mi Schnee und Eis gefüllten Ehauffeegraben auf dai Gehöft zu. Der Abend dämmerte bereits, als wir, lautlos anfchleichend vor den dunklen Mauern anlangten. Um hinten von der Straße her einen Einblick in den nach dahin offenen hof zu gewinnen, entstiegen wir dem Graben und blick ten urn die Ecke in den hof. Er wim melte von französischer Zufanterie Eber fchon waren wir Hefe en. Aus tern ofe ftiirzeiz franzosifelze Solda n n an en au n au unt zu, Schiiffe rasen. und auch die beiden andern Ober, die 20 Schritte hinter Ins zurückgeblieben waren und des halb von den Franzosen ohne Gefähr duns der eigenen Kameraden auf's Korn genommen werden konnten« fal len todt nieder. Wir drei Vordersten oom 94. Regiment aber nd im Nu so umringt, daß —- vorliiu ig wenigstens —- anf uns nicht geschossen werden konnte. Rückzug war unmöglich; aus dem freien Felde wären wir niederge schossen worden- Jch rufe hesse und Schlsooigt zu, mir zu folgen und springe von der Chaussee über den Graben aus eine offenstehende Stall thiire zu, welche unmittelbar don der Strahensront aus in die rechte Seite des hufeifenförmigen Gehöftes hinein fiihrte. Ein französischer Offizier, meine Absicht bemerkend, führt einen Säbelhieb nach mir, der Mantel, Feld flasche und Brodbeutel beschiioigt, mich aber nicht derlest Ein zweiter ieb desselben Ofsiziers aber streut S lö voigt nieder, unmittelbar vor der Stallthüre, die ich mit hesse glücklich erreiche. Wir werfen sie zu, schieben einen großen holzriegel vor uno sehen uns in einem langen, aus vier Abwei lungen bestehenden Schafstalle. Schon fallen von außen Schläge gegen die Thüre. Unser Leben hängt an einem seidenen Faden. Wir rennen durch di Abtheilungen deshauses, um möglichst in die Vorderfront des Hufeiseno, d. h. in den unseren Truppen zugewandten GehöftsthriL zu kommen und da einen Ausaang zu suchen. Wie wir in die lehte Stallabtheilung kommen, sehen wir den französischen Oberst an einer Stalllule stehen, durch welche er beim Schneeleuchten nach La Croix hinaus ’ ldaht. Er hört uns und dreht sich um. Was mag er wohl beim Anblicke zweier deutschen Soldaten in diesem von sei nen eigenen Leuten besetzten Gemiiuer gedacht haben? Aber zum Denken hatte er nicht viel Zeit. Ein Blitz und Knall aus seinem auf mich gerichteten Revolver lehrte uns, daß dieser Mann auch zu handeln verstand. Wehe ihm! Er hatte mich gefehlt. besse hatte ihn aus den Arm geschlagen, dasz die Waffe im Schusse seiner hand entfal len war. Jch fasse jetzt mein Gewehr fester und renne ihn mit dem Basonet an. Der erste Stich, auf die Brust ge zielt, dringt nicht ein. Jch sollte noch erfahren, warum! —- Aber die Lute muß frei werden, und mein Gegner sucht sich des Revoloers wieder zu be mächtigen. Jch fiihre mit aller Kraft einen zweiten Bajonetstich, der ihm durch den Mund und Kopf dringt und ihn zu Boden wirft. Jetzt giebt es iein Besinnen. Wir klettern durch die Lule aufs freie Feld und eilen, so schnell es der sußhohe Schnee irgend gestat tete, iiber die weisze Fläche weiter. Kaum waren wir so 100 Schritte von den Gehöstsmausern sortgetomtnen, gekommen, als von hinten her die Franzosen, die mittlern-eile in die Ge bäude nachgedrungen waren, aus den Luten ein heftiges Feuer aus uns er öffneten. Hesse fiel getroffen neben mir nieder und blieb liegen. Von sechs Soldaten der Patrouille allein übrig, lief ich nun mit Aufwand meiner letz ten Kriifte und von Kugeln umpfifsen vorwärts, bis ich halb ohnmachtia hinter einer Hecke in den Schnee fiel. hier spiirte ich, das-, auch ich einen Schuß hatte, zum Glück,einen leichten Streisschuß in den Unterschenlel. Das Schieszen hatte inzwischen auf gehört. Die Nacht war hereingebro chen, als ich mein Regiment erreichte. Nach meiner Meldung wurde sofort zum Angriss geschritten. Wir nahmen die aesammte Befatzung gefangen. — OZDIDUIO san-R- «»A aus-«- f-IAZ« -.-»--- ...... .·».., ...-.., ,..».,,... Abend nach Bonnetable abgefiihrt. — Heffe und Schödoigt wurden noch lebend, aber fchwer verwundet von uns nahe dem Hofe wieder gefunden und nach Orleang in’s Lazareth ge bracht· Andern Tages suchte ich den Stall wieder auf. Der Oberst lag auf derselben Stelle, wo ihn mein Bajonet getroffen hatte, als Leiche· Als ich ihm den Uniformroct öffnete, fand ich an der Treffftelle des erften Bajonet ftoßes ein ftartes Sohlleder unterge näht. Die drei Soldaten des 95. Re giments find auf der Stelle geblieben. Heffe und Schlövoigt wurden wieder hergestellt. Erfterer. des Erzählten halber mit dem Eifernen Kreuz l. Klasse dekorirt, ftarb als grvßherzoäi licher Leibjäger in Eifenarh Schl - voigt erhielt die großherzoglich fiichfis fche Verdienftmedaille mit Schwertern und lebt als Schuhmachermeifter in Leipzig-Reudnitz. Schreiber diefer Zeilen, Schutzmann in Leipzig, fchon nach Wörth und Sedan mit dem Ei fernen Kreuz 2. Klasse und der groß herzoLlichefiichfifchen Verdienftmedaille mit Schwertern detorirt, erhielt an liißlich der Patrouille den kaiserlich ruffifchen St. Septas-Orden, deren der Zar einiae wenige zur Verfügung des 94. Regiments überfandt hatte. Was ein richtiger Radfahrer ift, mißt die Temperatur natürlich nur nach «Iahrenheit«. O O I Der eine Dut, unter den die Dam pferlinien gebracht worden find. wird dem Publikum theurer zu stehen kom men, als alle Seemannöiniihen zufam mitgenommen e e e Die Häufigkeit der Arbeitseinfteli lunqen tft immer ein Beweis dafür. dates viel Arbeit für die Arbeiter se . Its Wenn Tdifon mit feinen Erfindun n fiir Berbesseruna der Untomohile ertt ift, sollte er einen Stahlpaneer ttr nisän erfinderi, der es unse eihe Ia t, von einein Ante-roth berfa n in werden.