« ntiefiiJET — Gen gedile sitzt-seh was giii ver Muts-i wor- u- sei-, Wenn sie ihr liebes Kind itn Tätig-Hält ieinen Linien steht ttir sie geschrieben et Irde höchstes Gliict nnd tiesßes Liebes. Voll Inbrunst drückt sie es an ihre Brust, Bei-spürt den Hauch dei« keinen Himmelslustj Idee tii des Kindes tiisieni Odem wohnen cein fnsi itir tantenviache Mühe lohnen Und was die Mutter Gottes schon erfüllt, » Als sich das iiisze Wunder ishr enthüllt: sitt nie getniinte0, wonniges Entzücken Durchdringt the Herz bei ihres Kindes Blicken. f Sein kleiner Mund, wie eine Blitihe süß, MI Eriiiblt ihr Träume ans dein Paradies. Das ee vertaniitit hat niit der rauhen Erde, Ins daß es; hier ihr einiig Kleinod werde Sie beqt en nnd si- ptlegies Ton und Nachl, Voll Eifer sie an seinem Beitcheii wacht; Damit dein beiden Liebling sc- nntite fehle, Bedittei fie ilnn treulich Leib nnd Zeile. Ll Multcisliisb’, dn kennst die Selbstsucht nicht, ; Nnr Lpicrirendiqteit nnd strenge Pflicht; T Wie niclmg dniilt dir jede-e andre Streben, Nur wichtig ganz allein dies zarte kleben. f Diszeimiiehn , quhtnng von T. v. Streits und Tot-nen " Es wehte ein scharfer Wind, ein fei ner stäubendet Regen machte die Luft grau und hing in schweren zögernden Tropfen an den tausend nackten brau nen Zweigen der hecke. Jn einem der Krautgiitten arbeitete ttos des schlechten Weitere ein Mann; mit heftigen Schaufelstößen warf er die Erdschollen um. Der herkommen aussehende Sirt-mer« der jenseits der Decke zwischen den Pfützen der Land straße hintrottete, blieb stehen, als er ihn sah. »He, Sie! Bin ich hier recht nach Rodenselde?« —, - s.t.. Ot- t- tm-— s--Lk1 O- ! k i i »Das scqu Wes tu aus-u sue-It. Un u es ja schon,« antwortete der Gefragte unfreundlich Die Frage war auch überflüssig, die rothen Dächer des klei nen Aaerstädtchens sah man schon ganz nah durch den RegennebeL ,,Js woll 'ne herberge in Rodens feldei« »Nee. Nich daß ich wüßte.'« »Sie sind woll auch don hieri« Diesmal knurrte der Arbeiter nur unverständlich. Was ging das den Kerl an? Aber der hatte Ausbauer. «Wissen Sie woll, ob hier in der Stadt noch welche wohnen, na, ich weiß man den Namen nich mehr recht, Schmitt oder Schmiß, Buchbindermei sterö?« »Was wollen Sie denn von denen?« Dem Landstreicher kam ein haften in die Kehle, heiser und bellend. »Ach, ich dachte man so. geh habe mal in einer Werkstatt mit inem gearbeitet der war von hier weg, und dein seine Eltern hießen so.« Der Andere lachte plötzlich. »Du lieber Himmel, Schmitten ihr Frißei Na, das müssen Sie 'mal der Ollen erzählen! Als ich ein Junge war, hat ten sie das Haus noch in der Langm ftraße. Aber nachdem sind sie herunter geiomrnen, der Olle is gestorben, und was sie is, die sitzt im Armenhaus und wartet, daß ihr Friße wiederkommen ««ll. Und es kann hier herkommen, wer will, sie triegt ihn an wegen ihrem grihr. Das is bei ihr nich mehrf« r lachte und tippte mit dem Knöchei gegen seine Stirn. Der Stromer war auf einmal ganz still geworden. ,,·Vm. Danke, « sagte er nur, die Hand an den abgeichabten ut weisend Dann gab er sich alt-iß lch einen Ruck und trottete weiter, auf die Stadt zu. Sein gleichgiltig stumpter Blick IUUIN UIÄCUIII, IIII II UOI »U- SIIISII säuselt der Stadt kam, die ihre spitzen iebel nach der Straße kehrten. Ein paar Mal blieb er stehen und sah sich um. Trotz der Erschöpfung war eine Art Aufregung in ihm, seine Hand zit terte jedes Mal, wenn er den Stock aufsetzte. Jn einem der häuser stieg er die Stilsen heraus und ris-, an der Schelle, daf; das blecherne Gebimnlel durch den leeren Hausslur läutete. »Ein armer Reisender bittet—« »Hier wird nichts gegeben. Gehen Sie man weiter!« Das Tienstmiidchen schlug die Thiir iu. Es ging ihm ein paar Mal so. Nach dein dritten Mal versuchte er es nicht wieder. Ein verbissener Trotz laa in seinem Gesicht, mit seindseligen Augen sah er die stille menschenleere Straße herunter-. Alles so wunderlich bekannt. Und d so fremd. i Nun and er vor eine-n Hause still, die hände aus dem Stock, und starrte es an. Ein hoher schmaler Kasten mit spideni Giebel und niedrigen Fenstern. Es war frisch eweißt, die Hausthür rün gestrichen. n dem kleinen Schau — fenster linlö waren bunte Papiere und » Buchbinderwaaren auige elli. Der Stromer buchstabirte lang arn den Na-« men iiber dem Lädchein »Wilhelm Meyer. Buchbinder.« . »Dunnerslag! De Kirl hat recht! Frömde Lü'e!« sagte er ganz laut. Er merkte selbst gar nicht, dasz er unwill Mrltch in dem Platt der Gegend sprach. Und wie er die dicken schwarzenBuchsta ben anstarrte,quoll plötzlich eine dumpfe Verbitterung, ein Haß in ihm hoch. goß gegen die fremden Leute, die so e it in dem Hause saßen, während er - geistig und naß aus der Straße stand. - » vergaß, daß er selbst sich zu dem Imacht hatte, was er heute war: ein akgitgscheuee verbummeltek Land ket : ite nur das schme Akt-Mist Die durchtä etnnet K deydai böse Blut is ca Schläfers-. , Ein lleiner Junge hatte schon ein at Gesunden-dicht an das Schauspi Rt gedrückt gestanden nnd die bunten Posiiarten enge eben. »He, Junge, das is fein, wag-i Soll ich mal Las Fenstre einseit, meißens Paß us, d im kannste Uml« Er lachte Aheiser anf. Der Junge war herumgefahren, er sprang auf schreiend bei Seite, als plötzlich mit schwerem Kkach ein dicker Stein in Die Glasschcikte fuhr, iafi rie vTstlitter und Stücke aui ists-s- Pflege- tlirrten. Im nächsten Eis ;en«- siii iI:. i die Straße voll Lärm und ( fis rei. »Wi) is eisluchtes Landstrei eheman Täimz Kerl, wenn ich Dir das nich ci!itränle!« Der Strome-: stand mit verbissenem Gesicht, aisne ein Wort, als der Mei ster iikn iarxte und ic;iittelte, daß die schl otteiige Gestalt nur so flog. Ein paar ist-ai- hüien ward en ausgerissen, Weibe- usw iijeseilen drängten sich auf geregt Manns-send um das Fenster. Die scharfe, icheikeijde Stimme der Mei sterssrau iissing iider den Lärm weg. ,,’Ne Schanke is es, das sage ich man! Tasi doch gleich einer zum Gen datmen läuft, daß der Kerl eingesteckt wird! Hier man herein, und paß auf, daß ei nicht auskneift, rmann!« Schirm-erT mit rot-Eiern opf, schob der Meister den Laut-streichet mit ein paar Rippenfiößen in denhausflur. Er wehrte lich gar nicht. Mochten sie ihn einstecken, das war ihm gerade recht. Dann hatte er ja, wag er wollte, Unter kommen und was zu beißen, was sie ihm vorher nicht gegisnnt hatten, dachte et mit hämischer F::ude. Draußen ver Seien sich die Leute, es war zu naß und kalt. Jn der Wert statt wurde noch eine Weile aufgeregt neitkittm denn mir e? 2 still Der Gie ielle, ein handiester junger Mensch, hütete die Haus-: zür, bisweilen sah er sich drohend ne nic) dem Stromer um. 0lber der dachte nicht an Durchbrennen, er saß in sich zusammengetrochen aus tesn hixkkszxmjeri srcinernen Flur, aus der grüne-n Holz-Trank Derselben Bank, die er so gut kannte. Er rührte s;.k, gar nickt; nur zu Anfang sah er sich ein paar Mal scheu um. Von außen war Tag Haus srernd und neu. Hier innen war die Zeit stehen geblie ben. Ta war die Stiege, die zur Werk statt führte. Die Küchenthür stand halhosfen, man sah den Herd, und die alte Schwariwälderin schlug einmal mit ihrem blecherncn Ton. Eine Wein rante mit ein paar gelben Blättern pendelte vor der Glasscheibe über der Ointerthür. Die Erschöpfung kam nach dem Lärm und der Aufregung auf einmal hieiern iisker ihn. Und zugleich ein sonderbarer Traumzustand. Er saß hier aus der Bant und wartete aus die Mutter, die ihm sein Brod bringen sollte. Eine Schnitte mit Schmalz oder Zwetschenmus. hinter der Thür. der Wertstatt tnarrte die Presse, Vater » psiif den Dessauer, aber der Kanariem derel überia irie ihn schrill. Und da! war Mutter auf einmal schon mit der weißen Mütze über dem graublondenI Scheitel. Sie gab ihm das Brod und» fuhr ihm mit der Hand iiä er den Kopf »Da, Junge. Soll ich Dir den —;Gesang siir morgen auch überhören? »he, das ist also unser ieiner Vogel! ; Na nun man marsch. Jetzt geht s nach Nummer Sicher.« Der VagaL und fuhr ganz verstört in die Höhe, als er kie laute Kommandm ! stimme dicht nelen sih hörte und Je mand ihn an der Schulter packte. Er starrte die blan« en Knöpse tes Gendar men eine Setunde an, sah dann mit toirren Augen um sich, und an seinem UILSLUULIJ IILULYAIU Use-V skksuuskh. Da begriff e: aus einmal die Wirklich keit. Und wie er ver dem Gendarmen mit schwerem seisleisenden Schritt aus dem Flur des aiien Hauses in den Regen hinausging, stieg ein sonder bares fremdes Gefühl von Scham in ihm aus, das ihm die Kehle trocken machie und wie ein schmerzhafter Druck sich aus ihn legte. Der alte Litzmann, der Schließer im Amihaus(-, hatte eigentlich Vor dem Menschen Angst gehabt. Sonst hatte er immer nur Landitreicher, vie wegen Betteln-H ein Paar Tage sEIcn mußten. Und nun so eän Sie-l, tee Fenster ein wars, und aus dessen Papieren man nicht klug wurde. Sei ging aber besser als er dachte Der Neue war ein stil ler Menis'«i. Irr that, ins-s ihm gesagt wurde. Er syst-Hi laut-. ein Wori, war ganz l::«r·.xn:e:gcknmmm und husie1e, dstz er izkt eriti.iie. Na, die Kerls harten ei» leixn alten Litzmann aber aus-F I;T..«-.: schlimm es ging se mijlhliirr ".s, vix-: ki-: bebe Ewigkeit wohl geiicligt l:Li«.:e, wenn sie es so ge nau gewußt k«;j«..e. Nein, Noxli :;» e iizin dieser Mensch nicht. Er l..-!«-.::ce e-; 2:-ei den schon ris iiren, uni- iiie at e Ei sxxixten war ja »auch ungesiikzrlielz. Tie Frau ließ ji«-. doch sonst leiste Rufs-; Er lief-. sie its Gang warten-» Während er die Thüren aufs loß. ljs ers-irre in riefen nehlis gen iovemlcetcsaen schon früh röm merig uno die Gefangenen bekamen exsk mn setze Uhr Licht. Der Mann ikarw lechtversällig auf von seiner Strohfl:ch tei« als der Schlägst hereinlann Er. lehrte den- Fesister den Rücken, seid Gesicht war in dem Hallsvunlel nicht isss erinnre-. « hier ist Jemand, ver Sie spreccm Mä. Die aiie Sysimitlen aus le Armenhausr. Es hat ihr Jemand s« agi, Sie wüßten was von ihrem has Ra, kommen Sie man dreist, Schwk Die Besucherin kam ängstlich bis an die Schwelle. Das bischen Licht, das noch in dem kleinen Raum war, fiel rade auf sie. Ein kleines gebücktes eibchen mit schlehweißem Haar unter der schwarzen Armenhausmiike und « tiefen Sorgenfalten auf der Stim. t Trotz aller Armseligteit hatte sie noch1 eine gewisse saubere Zierlichteit an sich. - Dem Landstreicher kam ein sonderbar; heiserer, unverständlicher Laut aus der4 Kehle, als sie hereinlam, und dann ein z böser würaender Tasten, daß seine Schultern fchütterten »Herrjeh, was ’n Husten!« Das Altchen wartete, bis er still war. »Schmitten Fritz, wenn Sie von dem - was wissen. Micheli sind es dreißig Jahre gewesen, daß er wegging. Lieber . Gott, so ’n hübschen Jungen wie das war! Jn der ersten Zeit hat er ja woll manchmal noch geschrieben, aber nach her nich mehr. Wenn ich man wüßte, wie es dem Jungen geht, und wo er is, denn wollte ich ruhig die Augen zu machen.« « Der Mann stand ganz regungslos, während die alte nriihsclige Stimme sprach. Es war ihm« als ob die furcht bare Aufregung ihm die Kehle zu drückte. Eine wirre hilflose Angst packte ihn. Er duckte sich förmlich zu sammen, verkriechen hätte er sich mögen. Gleich mußte es ja kommen. Sie mußte sehen, wer da vor ihr stand. Jhm war zu Sinn wie früher, als Junge, wenn er einen schlechten Streich gemacht hatte. Nur schlimmer, erbärmlichen Nach ein paar Sekunden begriff er Sie erkannte ihn gar nicht. Ja, ja, dreißig Jahre-und es war so dunkel! Er fuhr zusammen, als Litzmann ihn anstieß. »Na, Mensch, wenn Sie was wissen, thun Sie den Mund auf. Kennen Sie den Schmitt?« »Jawoll, den kenn ich, dem geht es «04« k-«-ö- -- måt Is«u«s·-c-- --t v s so Ins- ssussvossktsp qssjksks glimme. Die alte Frau schlug plötzlich die hände zusammen. »Du lieber Gott! Js es denn wahr? Und es geht ihm ut2 Wo io er denn? Und wegen wes is er denn weggebliebeni Du liebe-. Gott, lieber Gott!« Sie war in zitteriger Aufregung Sie hatte zwanzig Fragen zugleich. Der Mann besann sich lernen Augen blick. Herrjeh, was machte er sich denn aus ein bischen Lügen. Um ein paar« Groschen mehr zu erbetteln, lag er den Leuten den Buckel voll. Warum nicht jetzt auch? Er lonnte nicht anders. Er lonnte nicht sagen: »Da sieh mich an. So bin ich nach Haus gelommen nach dreißig Jahren. Verloddert und ver lumpt!« Ja, er lannte den Schmitt. Er hatte mit ihm in einer Wertstatt gearbeitet, da unten irgendwo im Banerischen. Da war er auch noch. Ja, dem ging es ut, der hatte jetzt seine eigene Wert att und verdiente einen tüchtigen Gro schen Geld. Daß er nicht schrieb Und nicht gekommen war, das hatte wohl die große Kundschast schuld, da konnte einer nicht so leicht los. Aber es mochte sein, daß er nochmal dahinlan1, dann wollte er es ihm sagen. a, der hatte es zu wag gebracht, der -ch1nitt, das war ein ordentlicher Kerl! hatte sich ordentlich in seine Ge schi te hineingelogen, aber er war aus einmal ganz still als die alte Frau sich mit dem Schürzenzipsel die Augen» wischte ; »Liebe: Gott, nee, daß ich das noch erleben thue! Jch habe es ja immer ges sagt, aus dem Jungen wird ’mal wag, und ich muß das wissen, ich bin ja die Mutter dazu! Nee, und das Herkom men soll er man bleiben lassen! Wenn ich man weiß, daß es dem Jungen gut ehtt Sonsten kommt das seiner Kund » knchast noch zu Ohren, daß er seine UIIOIID IIlI CIIIILIOWII Ilvbll Isksss IWSL« feh, und ich habe mich darüber gegrämt, daß ich das Haus nich mehr fiir ihn habe! Aber als Schmitt todt war und der andere Buchbinder in die Stadt kam, konnte ich da nich mehr alleine gegen. Nee, daß ich das man weile Daß es dem Jungen man gut geht Der alte Litzmann nahm das aufge regte Weibchen an der Schulter. »Nun ist eö aber Zeit, Mutter! Nun wissen Sie wohl genug, was?« »Ja ja, ja ja!« Die alte Armen höuslerin trar einen Augenblick nan; verwirrt, dann band sie ihr große-, brauneg Tuch fester. »Ja, ich gehe ja all. Jch wollte man erst-k« Sie stand auf einmal vor dem Gefangenen und hielt seine Hand in ihren beiden faltigen Händen »Und Sie sollen da auch tausend Mal für be dankt sein, daß Sie mir das gesagt haben. Und wenn Sie ’mal wieder hiniommen, dann sagen Sie dem Jun gem. seine alte Mutter thäte ihn grii en.« Der Landstreicher murmelte nur etwas Undeuilicheg und riß seine Hand we , als ob sie ihn brenne. Bann waren sie draußen. Er horchte noch, wie der Schlüssel im Schlaf-, quietschte und die Tritte sich entfernten. Dann war es ganz still und jetzt auch ganz dunkel. Einen Augenblick war es gewesen, als ob der Mann sich gegen die Thür werfen, daran riitteln und schreien wollte. Nun knickte er förmlich zusammen. Den Kopf auf den Knieen, hockte er auf seinem Arbeitsschemel Und in dem Elend dieser halben Stunde, während die sriihe Dunkelheit die Zelle bis in alle Ecken füllte, wurde um ersten Mal seit Jahren in der tumpfen Verkommenheit dieses Men schen etwas Neues, Besseres wach. Nur ’I - ein irastlofer Wunsch, ein Vielleicht. Ader es war doch da.—— Die alten Weiber irn Armenhause wußten immer, was in der Stadt pa sirte. Sie saßen heute am Ofen auf der Bank, tranken ihr Täßchen Kaffee und itrickten. Die Schmitten hatte den KorblehnstuhL Sie war eine Art Be rühmtheit, feit es bekannt geworden war, dasz ihr Fritz »3u was gekommen« war. Sie hörte plötzlich auf-zu stricken, und horchte zum Fenster. Es läutet. »Wird da wieder wer begraben?« Eine andere Alte mit zitterndem Kinn nickte grämlich. -,,Ja, der Kerl aus dem Amthaus. Sie sagen, er wäre schon lrant hingekommen Und noch ’n jungen Menschen, knapp an die Fufzig.« Die Schmitten ftrich sich mit der Stricknadel über’s Haar-. »Ja, ja, den Einen trifft-H und dem Anderen geht’s vorbei. Nun kann er auch meinen Fritz nich mehr grüßen. Aber das thut nichts. Wenn ich man weiß, daß es dem Jungen gut geht« - Wechselt-alles Geschili einer Stadt Wohl selten wird es eine Stadt ge ben« die auf ein so wechselt-alles Geschick zurückblicken kann, wie die freundliche Stadt Crailsheim. Ursprunglich war Crailsheim um das Jahr 1178 Eigen thum des St. Morizftiftes in Angs burg. Durch Kan ging es 1289 in den Besitz der Grafen von Oettingen über. Jn den Kämpfen zwischen Lud wig dem Bayer und Friedrich von Oefterreich verloren es diese wieder. m Jahre 1314 wird Crailsheim ehen der Ritter Kraft von Hohenlohe und tritt damit in eine wichtige Periode seiner Entwicklung ein. Die oben lohe machten der Stadt große chen inngenz 1390, ein Jahrzehnt nach der Belagerung, deren glücklicher Ausgang nlliåihrlinb rian tmer den Chiassis-k tag begangen wird, wurde die Stadt von den leichtsinnigen Herren Friedrich und Ulrich von Hohenlohe an die Gra fen Von Leuchtenberg verlaust, kam aber schon XII-« an die Vuragrasen Jo hann unTJ Fri»3rixj; Don Nürnberg, die späteren Martgrafen von Branden burg Ansbaeh Jm Besitze dieser Herr schaft, die Crailsheim schätzten und mit Privilegien begabten, blieb die Stadt, bie- Markgraf Ftarl Alexander 1791 die Regierung niederlegte. Am 2. Januar 1792 verkündete Friedrich Wilhelm der Zweite von Preußen, der Rechtsnach solger des Markgrafen, die Uebernahme der Regierung. Das Preußische Land recht wurde eingeführt, die Aemter wurden neu organisirt und die ganze Verwaltung nach preußischem Muster eingerichtet. Aber schon 1805 ging Crailsheim mit dem Ansbachischen Ge biet an die Krone Bayern über. Jm Jahre 1810 trat Bayern Stadt und Amt Erailgheim an Württemberg ab und seitdem theilt die Stadt die Ge schicke seines Fürstenhauses. Griltesgegemuart aus dir Bühne Der Komiker nnd spätere Kölner Theaterdirettor C. Th. L’Arronge, Va ter des bekannten Berliner Bübnendichi ters Adolf L’Arronge, war als junger Schauspieler bei der lönigstädtischen Bühne in Berlin engagirt. Er hatte im Anfang seiner Laufbahn das tra gische Fach gewählt und hielt an ihm fest, obgleich seine Leistungen darin weniger als mittelmäßig waren. Da tras es sich, daß eine traurige Tragö die sonderbarer Art zur Ausführung gelangte, nämlich ein Stück, welches den wunderlichen Titel führte: ,,Schiclsals Tücke oder der goldene Löwe von Stein« Stein war nämlich der Name des Autors. Weder die Schauspieler noch das Publikum waren mit dem IIDnstnsss sinhorftnnhsn boihs Jst-if m--,--— —---- — ----- protestirten. Man war noch kaum zum weiten Alte gelommen, da rief ein gro ßer Theil des Publikums: ,,Aushören, aufhören!« Natürlich schrieen Andere dagegen an: »Fortsahren! fortfahren!« Als dieses sich widersprechende Geschrei erklang, befanden sich nur zwei Dar steller auf der Bühne: L Arronge und sein Partner Erster-er wußte Rath, er trat an die Rampen, verbeugte sich und sagte: »Um den widersprechenden Wünschen des Publikums Genüge zu leisten, werde ich aufhören und mein Kollege wird fortfahren.« Sofort ent stand die größte Heiterkeit, das Publi lum lachte so herzlich, daß tser Regis seur einschritt und L’Arronge den Rath ertheilte: ,,.ldängen Sie die Tragödie an den Nagel, Sie sind ein gebotener Komiter.« Als solcher hat L’Arronge denn auch fortan seine Karriere ge macht Was der König nicht wußte. König Eduard besuchte jüngst nnerwartet eine englische Dorfschule und veranstaltete eine kleine extemporäre Prüfung. »Wer lann mir,« frug er unter Anderem, »die Namen von ein paar unserer größ ten Fiönige und Königinnen sagen3« Die Schule brüllte unisono: ,,.5tönig Alsred und Königin Virtoria.« Dann hob ein lleines Bürschchen die Hand empor. »Nun, mein Junge, weißt Du noch einen anderen?« frug der König »Ja, Mandat-König Eduard der Siebente« Der König lachte und frug: »Welch' große That hat denn König Eduard der Siebente gethan?« Das Bürschchen wurde roth und stammelte schließlich: »Ich weiß es nicht, 5Mase stät.«—,,Nimm Diff- nicht zu Herzen, mein Junge,« tröstete ihn der König lächelnd, »ich weiß es auch n i ch t. « - J Eis-— Bit beiden Cnlindkrhtttr. Anläßlx ch des litt-Flieh stattgefunde nen 50jährigen Regierungsjubiläums des Großherzogs Friedrich von Baden erzählt Dr. Hans Blum folgende trift liche Anetdote: Vor einigen Jahren ernannte der Großherzog gleichzeitig einen Privatdo zenten in Heidelberg und einen älteren höheren Gyrnnasiallehrer zu Professo ren. Zur Abstattung des üblichen per sönlichen Dankes an den Lankegherrn tir diese Auszeichnung wird oom Hof marschallamt beiden die nämiiche Stunde bestimmt. Als der junge Pro fessor in das Wartezimmer des Schlos ses in Karlsruhe eintritt, sieht et den alten Titulartollegem den Cylinder auf deinehrwiirdigenszauptein großerAuF regung im Lokal umherfausen Offen bar überleczi Jener sich, toel :l1e der R: den Ciceros er, in das gelielsie Neuhodp deutsch iii:rert gen, dem G- roshetzog halten foll; ferner: ob wohl eine Rede von dreiviertel Stunden ein ausreichen des Maß von Dankbarkeit bekunde; endlich, ob er dabei mehr von seinen eigenen Vorzügen oder von denen Des Landesherrn sprechen soll. Diese hoch drarnatische Unruhe wird auf einen Au genblick unterbrochen durch das Erschei nen des Hosbeamten, der den jungen Professor zur Audienz abhaqu Tie ser trägt den Claquehut unter dem Arm und fragt durch deutende Bewegung den Hofbeamten, ob er den Hut mitneh men oder ablegen soll? Jener winkt: »ablegen,'« und fo wird der Hut auf dem Mitteltifch zurückgelassen Nach drei Minuten ist der junge Gelehrte schon wieder im Wartezimmer, und nun wird der alte Herr zur Audienz befohlen. Dessen Aufregung hat sich inzwischen zu der dramatischen Höhe der vorletzten Szene des fünften Altes gesteigert. Den eigenen Cylinder un wissentlich auf dem Kopfe, ergreift er in einem liebt-n Weinens-lieb hnn Gei stesgegenwart noch rasch vor dem Ab schweben den Claquehut des Heidelber gew, wundert sich über den glatten Zu sammenbruch dieses Hutes und gibt ihm durch einen urkräftigen Stoß die wünschenswerthe Höhenslufe wieder. Als er beim Großherzog eintritt, wen-« det sich dieser ab, wohl um seine Ruh rnng u verbergen, meint der neue alte Professor Toch wie sich der Fürst wie der umdreltt, scheint er zu lächeln und sagt: »Aber lieber Herr Professor, wol len Sie denn nicht wenigstens einen Cylinder ablegen?« Der Professor schleudert den fatalen Klapphut von sich, greift betroffen nach der Stirn, reißtdenzweiten,eigenenCylinder herab und stammelt wehmüthig: »Königlicbe Hoheit haben auch diesmal recht. Zwei Hüte sind entschieden zu viel für einen Mann, der den Kopf verloren hat!« —,,Den Ihrigen haben Sie nun aber wiedergefunden, Herr Professor, nun behalten Sie ihn immer oben!« ruft der Großherzog, ihm freundlich die Hand drückend. Die Audiene war zu Ende und hat Beiden wohl gethan. Wurst wider Wurst. Der berühmte französiickxe Physiker und Mathematiker Ampere saß im Lesezimmer eines französischen See badeg und las eifrig eine Zeitung. Er war in die Lettiire so vertieft, das-, er die auf dem Tische liegenden Zeitungen unwillkürlich mit der freien Hand wei terschob. Neben den Blättern stand ein Tintenfaß, das plötzlich mit den Zeitungen vom Tische fiel und zwar einem reichen Pariser Bankier auf die helle Hose. Wüthend sprang dieser von seinem Platze auf· Der Gelehrte entschuldigte sich, so gut es ging, jedoch, ohne daß sich die Wuth des Bankiers beruhig:e· »Aber mein Herr, ich will Jhnen das mssnflesstn in ersehen « ovlessto Sile-»her ,,Haben Sie die Gitte, geben Sie mir Jbre Fiarte, ich werde Jhnen das Geld in Jhr Hotrl senden.« ,,Jn mein Hotel2 Jch kenne Sie ja gar nicht und will die Vieriig Franck« die dag Beinileid mich getostet, aus der Stelle baten.« Der Gelehrte nahm das Geld ans seinem Porteznonnaie und händigte eH dem Bankier ein. »Sol« sagte er dann, »jet3—t, da ich Ihnen die Summe bezahlt habe, werden Sie hoffentlich m e i n e Hofe nicht länger anbehali ten. Ich have sie bezahlt, also gehört sie mir, und ich ersuche Sie, ·mir die selbe sofort zu übergeben. Sie haben kein Vertrauen zu mir, ich leineg zu Ihnen. Also bitte, meine Hose!« Umsonst protestirte der Banlicr ge gen eine solche Auffassung. Die An wesenden nahmen gegen ihn Partei nnd unter dem allgemeinen Gelächter mußte er sich dazu bequemen, die Beintleire. ihrem rechtmäßigen Besitzer zu über geben. Dann schickte er schleunigst in seine Wohnung, um sich andere holen zu lassen. Trost im Fischwerk Daxenbiiuerin (der man den iibel zugerichteten Gatten heim bringt): »Wie s»l n Ot -.-, .·.. ec. »Wie man grad au: s ««« i enn man a Watsclien lrieat l)u.t.«-s-»Blos a Watschen?« —-,,Wo si s ler Antere den Arm zerbrochen hat dsl « !« Ginjkgrr Yllrmkrlh Sind e nt (lne!d«,icr stark betiseipt im Korridor seines H..««jes;- herunt toanit und ireraelilizh nach seiner Weh nung sucht, diese alt-r nicht s«nten kannt: »ich tviire das ein seelenguter Mensch, der mir itzt sagen würde, in welcher Etage ich mohnel« ;Unverdaulichkeit. Aus Unverdaulichkeit entsprin mehr Leiden ais sich ver Late, ja in mein ällen der As t, träumen läßt. —- Kopfleidem Schwin el,Rückenleiden Leber Assectionen, allgemeine Schwäche, Riederaeschlagenhett, Blähungen und tramvfhafte Schmenen sind häufig auftretende Anzeichen dieser erbar Lmungslosen Geißel. —- Der erste Schritt zur Entfernung dieses Leiden-s ist i se Reguli kung und Kräftigung des gest-,- .c;ächten Ver dauungi Vermögens durch eine zettgemriße Anwendung von Z Z Li- Dr. «- « E August Känig’s HAMBUEGEE i k l i Da eine nein-Je W- zusp- - sman nieder Fillsche Tit-Les Li«: i« "i:. « I eine Gebenishso ..c; i--:: :«. k« « ath ertheiizfä Da us k, .:t:-. z )—. . .r. AUgUstKL1Uqu .i«««i! UT c ." IF ;;- » -«sz.;e fenau diesin den-Gehn .i quis s s-»«: Yok U s chttfien und das Tfiesulmx wu? m set: ! II ichtzufrsedenstellends Li: Dich aus-s .Uen. «THE VOLCANTS DEADLY WORK FIOM THE Fall at Pamoeji to the vesteuction ot st. Heka by l'r«k. Umrlw Flur-is-v l«l«. l). Eis-H Inn-mule in tcsrtsstinsstumti ist-er piihlisimL ('u«spl·—t(-« tin-il links unn um«-trut« zip-emin! ist Uns-ins-! ist«-aime tlsut iswr its-feil thi- isutnun fu« utsisiitpsmusn tliun l’-)Itsj-(-ii- «l"s-ll.- Imw Muttini ist« . uns« til tltts sit-ist i-·«:sutit’ul ist«-til- in ti-- "»·»«r;«i. wtid ein-ist«le IrstI-l"«m»--i ins-- u i"·-t-Iilite- tu««i. Atti-u« Rom-Lies prufthpit ilinktrnttsil with plans-Unmit- teile-Hi in tur«- Its-il alt-T th-«-t--t«. i'r»«,titsnliy sit-i) »Mut Lttitsttns lis-«k" in tkcs lis-iil. sm- Hsptjinins txt-w ilts —i.-t- -«n Mein-.- l'r(-I. )l(-rn—" lumk tin-i n« nun-tu lI«-—t stinkt-ir· sur-List Inst-L i» —t iIlts—tk-«s·«(i» cis-« titi-·:vll) ;«-I«ur:-ts-. Prim- t150. Agektks WsstielL l.t»-t«t-«(-n- I-i««lit- list- tts-—s- ist-» net -.siI(-Mi. Mus- lit---1·ul t--r«i—. mitt- tsI «-i-nt— Ins-H ji«-· ts minnt-» wIni f«!« sinnst Hi U IslldiÄleLY und Isi- it »Juri( Th« «·!1:ts·-·ssst « :·-·-tiitis«k«1«tuti«tss«." l 1«-«i·«.. 159 Ins-i cLAIK A co» 222 s. Oh st.. 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