Ein Amerikasæiert met Hinder nisseu. Erzählung aus dem wirklichen Leben vor einem Bankbenmecn m Prog. Der General-Direktor unserer Banl liek mich eines Tages in sein Privat ta inet rufen und richtete Die ganz überraschenoe Frage an ,"«ich: »Hätken Sie Lust, nach Amerita zr reisen?« Zur Erklärung miß ich bemerken dass ich schon vierundzwan ig Jahri lang Angestellter der »A gemeinen Handelsbanl" bin, mich jederzeit als. tüchtiaer und verkiißlicher Beamter er wiesen habe uno dementsprechend anek das volle Vertrauen ver Firma ge nieße. Da nun unsere Bank drüben im Tollarlnnde, start engagirt ist (in Nortoern igaeisic- uno Tean E Pe. cifie Railmay Company-Aktien), so eraiht sich ost oic Rothwenoigkeit, oas14 einer Unserer Direktoren iiber’H aroszc Wasser fährt, um persönlich etwas ge schiistlich Wichtige-I in Ordnung zu drinnen. Das-. der General-Direktor für eine solch-s Tour nun mich ins-— Auge faßte« schmeichelte mir riesig. Das toar ja ein Leichen außerordentlich festen Ver trauen-L vielleicht auch ein Borliiuscr :-;r besonderen Edrunaein vie mir zu meinem silbernen Bank Jiuiläum zu gedacht waren. Ader auch sonst machte mir rsi Aussicht, nach Amerika fahren ,·,u,,tonueu, riesiae Freude Ich hat« »rein Les-en lana Iaoon aetränm:, ein mal Die Wunderwelt jenseits des Gro szen Meeres kennen zu lernen. Pius Zeit der Weltausstsellung iu Chicaao war ich schon nahe oaran, den Spruna iiber Den Atlantischen zu toa acu. nur die siir einen Banlbeamten iu geordneten Verhältnissen ziemlich hohen Kosten hielten mich damals zu ruct. Und nun sollte ich als Vertre ter eines so hervorragenden Gewinste tuts und aus dessen Kosten, im Ge nusse aller rassinirten Bequemlichteis ten oer Luxusilasse tach New Yort reifen . . Natiirlich sagte ich mit großem Ver aniiaen zu und versprach, den Reise paß schleunigst zu besorgen, um schon mit dem nächsten fälliger-. »Zteamer« ahdampsen u können. Aus ter - reppx erst fiel mir meine Frau ein. Was wird Flora zu mei ner umerilasahrt sagen? Sie ist ja so neroös, und hat so arosze Angst vor dem Wasser. Wenn ich nur eine Dam pierpartie siir einen Sonntag-Nach mittaa vorschlaae, wird sie schon von Entsetzen erfaßt. Jhreiiveaen mußte ich sa. wenn auch schweren Herzen-L aus sämmtlichen Rudervereinen aus treten und dem Wasserssport für alle Zeiten entsagen. Flora mirs-te schonend vorbereitet werden« Pech begab mich zu unserm Ontel Philipp, der stets in schwierigen FamilienAngelegenheiten zu vermit teln pflegte. Vor der Tante wollte ich Die Sache natürlich nicht vorbringen, sonst wäre ja Alles vor der Zeit he lannt aeivordem bat ihn daher, aus ei niae Minuten in sein Biireau zu tom men, da ich ihm etwas Wichtian mit zutlieilen hatte. »Lieher Onlel,« begann ich dort, »ich möchte Dich bitten, oon mir einen etwas heitlen Austrag zu überneh men . . . .« »Ich reise nämlich nach Amerila.« Der Alte aerieth bei diesem Wort in eigenartige Beweguna -—- die Pfeife schien ihm aus dem Munde sallen zu wollen· »Was der Tausend —- nach Ame rita?« »Ja:rIahl, in geschäftlichen Angele genheiten . . . Na, und Du weißt ja. trotz all-er modernen Erfindunan hat eine Seereise immerhin ihre Gefahren. Ich mache mir ia nichts daraus . . . Aber meine Frau, die arme Flora, ist so neroös . . . sie ahnl ja noch gar nichts . . .« Jch blicte zu Onkel Philipp auf und bemerle, daß er ganz lsleich ist. »Und Gottestvillen Ontel, was du« ehe-o eaka Hi Kl- J- Min Its-to »t Wasser holen?« »Nein, nein, eck ijt nichts . .» »Und auf wie lange willtt Du -—— hinüber saliren·.'« »Ich weiß noch nicht bestimmt, glaube aber, in sechs bis acht Wochen sertin zu werden« »So, io!'« »Nun, nicht wahr, lieber Onkel, Du übernimmst es, jlora vorzubereiten, aber bitte, recht Ichoneno, oamit sie nicht erschrickt.« »Sie nimmst Du also nicht mit?« »Nein, ich venle nicht daran. Flora und iiber den Ozean! Besteunde sie nur mit dem Gedanken, daß ich die Reise mache. Willst Du so gütig sein?« »Gewiß, gewiß!« Jch drückte dem alten Hkrrn sont bar oie Hand und rannte eiligst aufs Bürgermei«ietomt, um mir den uner tabitchen Reisepaß zu besorgen. Der Beamte, zu dessen Bekusgatbeit das Aufstellen der Pösäe gehörte, tauchte die Feder bereitwi ig ein und nahm mir das Signalement ab. Kaum so uno so, geboren: dann und dann. Stand- verheirathet, Beruf: Bantbeaniter, Reise geht nach? «Amerila!« ries ich mit voiltönenoer Stimme· Der Mann machte söri.!.ch einen Lustsprnng und blickte mach dann eine Weile starr an· »Dann geht es nicht,« jagte er dann mit Bestimmtheit »Wei» Es gebt nicht?« »Sie miissen erst ein Attest von der Polizei bringen, oder lann Jemand l— Sonntags Plätt Beilage des »New-Ihn Zinntankeiger und Bewth J. P. Wind-IM, Herausgehen Grund Zwian Ncbk., den vi. Juni 1902. Jahrgang 22. No. 40 1 -.-...-.—.-—-—-. vom Bürgermeistern-m fiir Sie ein treten?« Ich hatte zwei gute Freunde im Nachmiqu Ein alter Stadtratb und ein junge Selretät. Der Stadtrath war mir ein Freund und Gönner, dem Selretär war ich feit vielen Jahren Gönner und Freund. Da konnte es doch nicht fehlen! Jch suchte erft den Stadtratb auf. »iztriiß Gott, lieber Freund,« rief er herzlich und freudig aug, alr- er mich in fein Bureau eintreten sah, ,,haben unsz ja fo lange nicht blicken lassen. Gebt ei- gurZ Frau Gemahlin auch iuolflaufZ Schön? Womit laan ich dienen «?« »Nicht der Rede werth, Herr Rath, nur eine kleine Gutstehung für meine Person. Jcn will nämlich einen Aug landspasp und ra wird Feststellung meiner Jdentitiit gefordert. Wollen Zie fo liebenswürdig fein?« »Aber natürlich, obne.WeitereL-.« Damit nahm er feinen Hut, und mir begaben uns hinunter nach der siiafzabtheilunm « llntierweas richtete Dr herr Rath so ganz nebenbei die Frag an tnich: »Und wohin tyllen Sie denn ei-» qentlich reifen, lieber Freundi« ’ »Auch Amerika.« - »Zu. . . .Hm!« ( Dami: blieb er stehen, tnöbfie sei-i nen Rock bis oben zu, oerfentte dies Ri1nde in den Hofentafchen und sagiej mit eigeutbiimlichcr Betonung: z »Das ift febr meit.« i »;5r:tiich, tiekta weitl« f »Ja, haben Sie auch ein Polizei ( sinken-es- I »Nein, wozu denn?« »Nun, dann bedauere ich lebhaft, ich lann nicht-z thun, da miissen Sie erst aus die Polizei gehen.« Damit liess er mich stehen. Er staunt blickte ich ihni nach, zuckte sann aber aleichmiithig die Achseln. Jch hatte ja noch meinen Zeltetär, der ioiirde sicher gesälliger sei.n als der alte Hypochondee, und die Sache rasch in Ordnuna bringen« Ich begab mich iu ihm urro wurde mit aller einem Gönner gebührenden Zuvorlommeii heit empfangen Der junge Mann war ja auch mindestens ein Dutzend Mal bei mir zu Tisch gewesen und schuldete mir noch von der letzten Statpartie sechs KUronen Die Ange legenheit schien sich auch ohne jede Schioierialeit abioickeln zu wollen, bis ich so ioeit tain ii saqen, daß ich nach Amerika will. Ha sprang der Betre iär aus. »Herr,« tiefer mit bebender Stim me, ,,bedenten Sie, ich stehe noch im Anfang meiner Karriere; haben Sie ein Einsehen gehen Sie zu anderen Bekannten zu roeni Sie wollen zur Poliiei . Jch will Sie gar nicht aesehen haben —-— ich bin noch sung . meine Stellung. Mit dein jungen Menschen ivar es anscheinend nicht ganz richtig, aber ich hatte keine Zeit lange über sein son oeroares Benehmen nachzudenlen, und verließ das ungesällige Rath,haus um bei oer Poliseidirettion die noihigen Schritte zu thun. Jch wurde von einem alien, grim mig aussehenden Polizeiisnsvettor empfangen, der mir die Personalien abnahnk »So, Buntbeciniter . . . und nach Any-reih- «« Damit drückte er auch schon auf ei E nen Ftnopi. und es tam sofort ein an i derer berr herein, nicht so alt, wie der Jnspettor, aber mit einem noch grim migeren Ausdruck im Gesicht. Die bei den Herren sprachen eine Weile ganz leise und eindringlich mit einander, wobei sie ein paar Mal zu mir her überdlicktem was mich aber auch nicht weiter aenirte Darauf ging der Jün gere hinaus, und nach ein paar Mi nuten, während welcher Zeit er eifrig Akten ftudirt hatte, sagte der Jnspet tor iu mir ich lönne nun gehen, die Naß Angelegenheit werde bald erle diat werden. Beim Fortgehen traf ich auf der Treppe mit zwei Herren zusammen, dir mir aufsielen, weil sie Beide mit ungewöhnlich lebhaftem Interesse mich betrachteten. — Auf dem Wege nach hause begegneten mir die Herren wie der, und als ich später zum Fenster hinausosickte, wahrhaftig, da spazierss ten sie vor unserem Hause auf und ab. « Was die nur zu bedeuten haben? —« dachte ich. Den Rest des Tages verbrachte ich in größter Ruhe und Negelmiißigteit. Flora wußte noch nichts von dchache, Onkel Philipp hatte wohl noch keine Zeit gehabt, zu uns zu kommen, und wird es gewiß morgen thun, wenn ich auf dem Bureau bin. Sehr vernünftig von ihm, dachte ich mir, legte mich früh zu Bett und schlief prächtig· Natürlich träumte mir viel von Amerika. See sturm, Freiheitsstatur. Brootlyni Brücke, Magnet-, Chicago. Eben wollte ich —- im Traume natürlich — im Weißen hause zu Washington dem Präsidenten Roosevelt die Bruderhand drücken, da ertönt heftigeg Gellingel ich fahre aus, draußen an der Thiir großer Lärm, Rufen, Wirte-U -— turz, - wir hatten Gäste bekommen. Flora-w Eltern — — Zchroiegerpapa und Schwieg f germama -- waren mit dem Frübzuge gan unvermutliet eingetroffen. Na- - tüclich gab’s ein herzliches Umarmen, Schwiegetmama drückte mich unge wöhnlich lange an ihr liebendes Herzs und vergoß auch, wag sie sonst nie that, etliche Thrönen. , Nachdem wir hübsch gemiithitch das Frühstück eingenommen hatten, zog mich der Papa sofort in mein Arbeits zimmer, dessen Tbiir er mit allen Zei chen der Vorsicht schloß. « »Nobert,« begann er ohne weitere Einleituna, »un: ioie viel lsandelt es« s.ch?« »Ich verstehe nicht . . .« - »Ein paar Tausend habe ich gleich mitgebracht, wenn nöthig, mache ich mehr sliissi;1» Du weißt, ich habe beider ,,EscompteiBanl« ein ziemlicheg Kon to . . »Aber was soll denn das Alles br- " deuten? So ertliire Dich doch näher, Papa, ich verstehe von alledem sein« Sterbengwiirtchen.« « Papa griss daraus in die Tasche und zog ein Telearamm hervor, das er mir tiinhielL Die Depesche lautete: »Robert will nach Amerika Kommt sofort belsen. " Gesalir dringend. Cnikzlähu « psisssnss Wie ein Blitz iubr es mir jetzt durch den Kopf. Alles, was ich seit gestern « gesehen, gehört und erfahren, erhielt« im Moment die richtige Beleuchtungs All die sonderbaren Mienen undWorte « der Herren. Also ein Bankbeamter s darf nicht nach Anerita wollen! « Und wie hübsch Onkel Philipp meine Z Frau vorbereitet hatte. Jch lonntev nicht andere-, ich mußte lachen, daß mir die Thrähnen aug den Augen rannen. Mein Schtoiegervapa blickte mich eini gerinaßen bettnrttbigt an. »Nun, nun, so lächerlich ist doch die Sache nicht.'« »Aber, Papa, es ist Alles in beste-J Ordnung, auf mein Ehrenwort. · »Auf Dein Ebrentoort,'« rief Papa und betonte dabei das Wort so sonder-L bar. i »Aber natürlich, es .dird sich ja so fort Alles auflläreu.« Jch lief belustigt im Zimmer auf und ab und dabei blickte ich zufällig auf die Straße hinunter. Herrgott, da standen sie wieder. die beiden Herren von gestern, die Augen unverivandt aus meine Fenster gerichtet. Nun tdur de mir auch das tlar: Ztveifellos ioa ren e Geheimpolizisteiu die mich, den Ameritafahrer, in Beobachtung ge nommen hatten. Jetzt toar’g mir doch zu bunt geworden. Der Sache mußte unbedingt der oerdächtige Beigeschmack . genommen werden. Unverweilt begab ich mich tu unse »rein General-Direktor, dein ich erzähl te, welch« sonderbare Wirkung meine, ausgesprochene Absicht, nach Ameritaj zu fahren, beroorgeruieu hatte. Denn i t l ein Bank-Direktor bat für Derartiaess das richtige Verständniß. Dann ain er mir einen mit allen Ziegeln der; Bank versehenen Geleitbrief, mit dem ! ich mich zuerst nach Hause begab, um ; meinen Schwiegereltern ein oaar Miilflfteine von der Seele zu «väl,;en,l dann zu Onkel Philipp, um mich fiir seine Meinung zu bedanten, undi schließlich auf die P oli,sei, wo sie mirs die beiden Detektives sofort ooin Halse s schafften und aen Amerika-Paß aus«-F folgten. H -,. Nun war ich auch in Amerika gerne i fen und hatte die Geschäfte zur allsei- . tigen Zufriedenheit adaewictclt. Tasz Bemerkenswekthefte an meiner Reise - ist ober, daß meine Flora sich im letzten i Moment, trotz aller Wasserfcheu, eben i falls fiir europamiide erklärt hatte. s Sie wollte durchaus mit: sie trautes mir offenbar nicht iiber den Atlanti ! schen Ozean. Jn den Vereinigien Ztaaren wurde sie aber rafch amerita müde. und da sie auf der Reise perma nent feetrant war, fo konnte von einem richtigen Vergnügen laum die Rede i sein. Ueberhauvt, hinüber mag ich z nicht mehr. Ein Bank-Beamter bat am Betten gar teine amerikanischen Beziehungen Mein früherer Gönner, der alte Stadirath, blickt mich auf der Straße immer fo eigenthiimlich an, als wäre er erstaunt, mich in Europa zu sehen, und mein Freund, der Zette tiir, der mir die feche Kronen schuldig ift. hat uns feitber nicht wieder besucht. CO Der Kenner. Junge Dame lim Tingeltanqelt: .Schrecklich diese Musik heute, es ist rein um aus der baut zu fahren!« Commis: »Um Gottes-willen nicht, iniidiges Fräulein. So etwas Waf 7endes finden Sie in der ganzen Stadt iicht wieder!« zx ji«-G »s» --—- is -- — It -« S« Coiterle· C- fchioäbisches Eisenbahng’schichtlc von Anno dozumol von L. Diehl. in er an onserm Bählne ausz setze hentz ein oine fahrt-H zschnelh em andere As langsam; em oine send d’ Eisebah- « net z’ schneng und z’ grob, fascht wie en Preiße, em andere send se z’gmitlich, ,' fchmäbifch: aber schempfe thut e jeb’g über se. ,z’frioe ischt toin Do will i Ebne, moine Herre, emol - e cis-schiebt ver3ä111e, die emol uf onserm Zelundärbiibnle passirt tschi, ond wo T au dobei g’mä ben, ond wo älles an saucniißig g’fchempft hot uf’g Zugsper: fonal ono die Buminelei, und wo sich zum Schluß Lille-J ganz natirlich uff klärt het. « Also, In’r send mit em Ziigle von I Gfchädlinga ivqu’fayte, ond älles seht 3 ounge wie am Schniirle Bärigi nf, Minute Verspätcng hent m r g het sei ! r— r Abwer d’r Zugmoischter isch sel ! tet aanz schtolz gwä deswege, ond us « D’r Fahrt ischts gange wie d’r Blitz. Erst en Häflinge hot’g länger g’halte. Oi Minut hätt solle Aufenthalt sei’.· Ruh daß fenf Minute draus worde i find, boderbei hot ncamer ebbes ! g’fonde. ; i i J woiß gar net, was die Herre em- I l i QUIO S stock Ilcllcll lIllO Ccyl Ucllllllc irorde send, hat oiner von uns Passa ichör g nioint: »Ha, do wurde eb’n i Huglrcsuzung sei; doderbei geit’5 ern ner VerschpätengX »Hei jo, so wurd’5 sei,« hent d’ andre . Haar ond hent ruhig weiter g’wartet. Z Wcks aber a Viertelschtendle wordeni ifcht, ond’g Zügle ischt no net weiter? q·fcihre, sent d’ Leut so o’rnhiq worde, i ond am End ifch oiner ufft’schande! ond WI- Ferrickterle nfg’macht o« d! ! I I » lot en d’ Tonkelbeit, die enztvische ’res. broche ischt. naus g ’schriee: »Sie Herr Kondeteer ischt hie an ,ugtreuzeng?« I ,,Noi, Herrn-«- hoi der Kondeteerl q’faqt, ond dodrufhe’ hot sich ällesk wieder beruhigt ond hnt weiter g’war- i tei. Aber d’i Goischt d’r Onruh ifcht doch scho eng Publikum neig’fahre gwhs Denn lau-n hent m’r fenf Minute länger q’halte, do hot fcho’ wieder vi ner von de Basseschör sein Kopf zum Fenschterle naug g’schtrecli ond bot x.’fchriee: »Sie, Herr Kondeteer, worum hält. denn ’5 Zügle fo lanqo do?« »Ha, i woiß ou net,« bot d’r Kon rcteer g’fagt, ond dodrufhe hot sich rilleg wieder beruhigt. Aber wie ’s no’ länger dauert hot, send älle Reisendc for-mäßig wild worde ond hent mordss mäßiq g’schempt onder enander, onds Iincr hot wieder sei Kopf zum Fen ichterle nang gjchtreckt ond hot laut? Ischrien l »Aber jetzt möcht’ i als freier Biir ! zer, der sei Zehteuer nf d’ Selond na’ H zahlt, wisse, woran ’H sjiigle so lanqi so bält!« i »Hu ihancs ishne doch scho erfain , mi der Kondeteer g nroint, ,,i woifr I u net.« - Doderloi hot sich aber der Bürger, Jer sei« Ztener so Pünltlich zahlt hot, iet beruhigt. Rotz Oeidegugug,« hoi Ie a«icben«.vit! Te fcht loi Auskunft Iet fiie en solide Bürgersma’,« hot er veiter fahrt, no brenq i die G’schiclik « 4 )or de Landtag, denn mer send freie Bürger en onsernt Wikieberg,« hot er t,’sagt. Ha, do hättet Se emol des erschro lene G’sicht von dem Kondeteer sehe s I olle, inoine Herre. Glei’ hat er vor i’rufe an d’ Lokomotiv: »Herr Zug mischten worom goht dcnn Cz Zügle (’sagt, »wenn Se jetzt net qlei de Zug: : noischter froget, worom ’Z Zügle net iet weiter? D’ Herre do denke schein- . ;fet scho’.« Dodrufnn bot n1’r e Schiemm von «orne q’höri, die hot q’sa·at: »Ort, veil’L- Siqnäle net nitfq’1nacht ifcht.« »Ha, weil’s Signäle no« net unf -,’macht ischt,« bot der Kondeteer ’en:, reie Bürger weiter g’meidet, ond der? reie Bürger bot wieder fein Kopf zum J·« Fenfchterle rei’zoge ond bot zu ons; ;’fagt: »Ha, weil ’s Sinnäle no net .ufg’macht ischt.« No, no send mer natürlich wieder seruhiqt g’toä. Wie aber ’s Ziigle llsg’cnach a halbe Schiond do ;’schtande ischt, do bot älleg a’g’fange ’tobe wie d’Wilde; älle Fenschter bent e uffg’risse ond ausg’fchtiege send fo ar a haar, ond Lille hent g’schrier, se hätet’s ein »Beoba·chter« beenge, ond m Polizeideaner a’zoige ond en’s 3’schwere«buch ei’trage. Ond Zorn Schluß bot d’r freie Bürger von vor ser de Kondeteer g"frogt: »Ha, worom kommt denn Cz Sig iäle net nuf?« Z-k-----«-.-s-x«.-ss« ,,Woron: 's Signäle net nuftä:n?« hol d’r Kondeteer weiter g’frogt, ond d’r Zugmoischter, der unterdesse’ au’ kneierelomme ischt, hot e pfiffig’s G’sicht g’macht ond hot er Weile noch dcnkl. No hot er sich romdreht ond hot zu eine jonge Kerle g'sagt en ere blaue Rapp) mer d’ ganz Zoit mii de Händ en de Tasche do’schtande ifcht, ond pfif fe bot: ,,««’ireund, ich ben’g zufrieden, geh es wie es will«, also zu dem hot er g’»fagt: »Hannesle,« hol er g’·fagt, »wu rom machscht D’ denn ’s Signäle net nuf?« ,,Ha,« hot d’r Hannesle g’sagi, »ma chet Sie doch enrol ’S Signäle mis, »denn Ze II Loiterle net hent!« »Di- Hannesle hot "s Loiterle net,« liot also d’r Zugmoifchter zum Konve teer g’sagt, ond der hot’s em freie Bür ger g’sagt, ond der hot die Nachricht wieder onterm Publikum verbreitet. Aber desmol hot sieh d’r fchwäbifclfv Volksgoischt neinme bändige lasse. »Worum hot d’r Hannesle ’s Loilerle net?« hot älles durchenander g’schriee. »Hannesle, worom Te As Loiterle net bäfchl?« hot d’r Zugmoifchter de Hannesle g«frogt, und der hot ganz ruhig g’fagt: »Ha, weil i’s net fend.« »Er fend ’s net,« bot d’r Zug moifchter wieder zum Kondelet g’sagi, und der frei’ Bürger hoi’s wieder wei ier g’ineldei. Dodrufna ifcht ein kloine Augeblick e Stillschweige ei’irete. Denn l-I-«-- « . ,-.-.« k L-t -s-.-c-t —-2 »pr- qur H st« tu , »Ju- jcvl all Wllt schwierige Fall wohl am beschte zura che wär. Endlich bot d r freieBiirgerS Maul usg mtcht ond hot g ’sagt: »Ha, « hot’ r g sa,gt ,,no soll d’r Hannegle do ’5 Loiterle sueckie!« »Jatdohl, so ischi ’S,« bot älleg mit g’schriee, »der Hannesle soll no sei Loiterle sueche!« Guel, dr Hannegle ischt also furt gange ond l)ot s Loiierle g sucht, ond dr Kondeteer ond d r freie Bürger send mitgcmqe ond bent ebm suche hel fe, ond ’g Publikum ischt wieder eine gange in ’d Wägele. Endlich nochere Weile ischt d’ r freie Bürger wieder komme ond bot g sagt: »Jetzt ischt älles in Ordneng, « hot er q sagt, »d Frau Stationsrnoischtere l,ot ’H Loilerle braucht zoin wege Vor lzäng en ehrrr Schlosslube nufz mache ond hot vergesse, s Loiterle wieder her«3’gebe. Also e Dienschtvergebe ischts nei, ond vom Dienschtpersonal hot loins d’ Schuld« Onterdessa hot’s drauße au’ scho’ n’schriee: ,,Kente fertig! -— Mitte fer tig! - - Vor-ne fertig! Aelles fer tig! — -- Fort!!« Und ’S Zügle ischt mit drei Viertel schtendle Verschpäteng wieder weiter 1’saust wie e siediger Blitz. Oq-«——-— Schwävische Geinüthlichkclt. Die Ulmer »Schnellpost« meldet fol vund-en ergötzlichen Vorfall: Zwei sein retleidete Damen hatten in eisrigstem sesprijch auf dem Steg des Bahnhofes den Abgang des Zuges oerpaßt, wo rauf sie plötzlich auf einen Bahnbedien steten mit dem Rufe zustiirztem »Um Astegwillem lieber Herr, unser Zug st fort! Was sollen wir denn ma yen.«« - Mit der Gemütl)liel)teit, die Ien echten Schwaden zierl, antwortete er Waclere: »Beim nächsta nit so lang -.-"L-0« usluuyu . - ««-— - —s s — kie erstetIKanoieenschüsse im Jahre umd. Aus- Montlucon schreibt man dem ,Petit Journal«: Jn einigen Mona en werden IFZ Jahre verflossen sein, eitdem der Krieg von 1870 erklärt onrde, und seit jener Zeit, wo so viele Delden ruhmreich fiir das Vaterland vieln, hat man gewisse Vorfälle ans )es Anfang des Feldzugeg beinahe «er·qessen. So wissen viele nicht, von vem die ersten stanonenschiisse aus die )eutschen Truppen abgefeuert wurden. mir haben nun dieser Tage den Ar: illeristen getroffen, der als einer der rsten das Pulver in Brand steckte. Es st Engene Lachatere, Hotelbesitzer in iamaidg tAllier). Lachatre erzählte inige interessante Einzelheiten von je iem dentwiirdigen Tage. »Ich habe«, agte er, ,,am 2. August "1870, um 11 lhr Bormittagg, den ersten Kanonen chuß abgefeuert. Das 15. Artillerie lieaiment, zu welchem ich gehörte, hat e, unter dem Befehl des Obersten Bei -onin, bei Spichern, am Ufer der Zank, Stellung genommen. Meine Satteric, die siebente, unter dem Befehl des Hauptmann-z Stopfel und des Leutnants de France, eröffnete das UefechL und die Kanone, die ich zu be sienen hatte, schleuderte das erste Ge choß auf einen deutschen Zug, der sich ruf dem Babnhof von Saarbriielen sefand. Das kleine Gefecht war um 4 lhr Nachmitags beendigt. Ernst wur en dieOperationen belanntlii erst am -. und am 6. Aug-AK Erst das Geschäft. Der Herr v. B. besitzt ein Falte-tum, oen Samuel Leubuscher, der ihm aller hand Kommt sionen auszuführen pflegtm Eines ages läßt der Baron seinen dienstbeflissenen Geist citiren und ertliirt ihm: ,,Hören Sie, Leubuscher, ich beab sichtige auf die Jagd zu gehen, Sie miifsen dazu noch etwas verschaffen.« »Nun gewiß, was dem Herrn Ba ron fehlt, werd’ ich pünktlich schaffen.« »Ich brauche zwei Teckel, und zwar bis morgen früh.« «Verlassen Sie sich darauf, ich werd’ besorgen die zwei Tretet Wie viel wollen Sie dafür anlegen, Herr Baron?« »Na, ich Dachte so etwa dreißig Mart fiir jieden.« »Herr Baron, das ist ganz unmög lich. Sie wollen doch haben zwei gute Tectel, ausgezeichnete Teckel, nicht wahr? Wie soll ich schaffen ausgezeich nete Teckel zu dreißig Mart ’s Stück! Sie werden schon müssen mehr ans geben« »Wissen Sie, Leubuscher, ich bin augenblicklich nicht gut bei Kasse. Das höchste-, wag ich anwenden könnte, wä ren achtzig Mark fiir beide Teckel.« »Glaubt-n Sie mir, Herr Baron, dafür kriegen Sie noch nichts Ordent lichesL Wenn Sie gehen auf die Jagd, wollen Sie doch nicht mitnehmen e Seht-no Von Teckel; legen Sie noch etwas zu, Herr Baron.« ,,«.)llso meinetwegen hundert Mart fiir beide zinmmem aber nicht einen Pfennig t11ehc.« »Dann-Ort Mart --—— das is e Wort! Tauor kann ich Jhnen besorgen zwei richtige TeckeL zwei gute Tseckel.« »Nicht zu vergessen, bis morgen früh, Leubufcher, hier haben Sie das Gela« Lenbufcher nimmt das Geld in Empfang nnd entfernt sich. An der Tbiir wendet er fich noch einmal um und fragt: »Sagen Sie mir, goldener Baron, wag ic- das --« e Teckel’?« - --———-·---.-—-———— Ein Parasit im Blute ver Eptteps Messen. Der Pariser Atademie der Wissen schaften hat M. Bra die Ergebnisse zahlreicher mikroskopischer Unter suchungen des Blutes von Epileptikern ooraelegt und dadurch festgestellt, daß unmittelbar vor oder nach den Anstä len ftezs ein bestimmter Mitroorga nigmug in Diesem Blut-e vorhanden ist. Dieser Parasit ist bei 500-facher Ver größerung alr- tleines punttförmiges ziörperchen wahrnehmbar und tritt oft zu zweien, bisweilen auch in mehreren Individuen aus, die dann wie beilför mig anseinanderaereiht erscheinen. Die einzelnen Punkte bewegen sich rasch, auch heften sich die Ketren bisweilen mit dem einen Ende an ein rothes Blnttörperchen an. Bis jetzt war man über die Ursachen der Epilepsie noch im Ungewissen, man nahm Erblichkeit und tranthaste Zäftemischung oder zufällig erworbene Veränderungenim Nervensystem, Geschwulste im Gehir u.s. w. als Grund dieser Krankheit an; wenn die Entdeckung des französi schen Forschers sich bestätigt, so würde also auch die idiotische Form der Evi levfie in die Reihe der durch Mikro oraanigmen verursachten Krankheiten treten. --———-.-s—-—— Gefallen. Alt- der Wiener Komiker Nestroy einmal stürmisch herausgerufen wurde, stief-; ihm der Unfall zu, zu stolpern und in seiner ganzen stattlich-en Länge hinzustiirzen Aber schnell erhob er sich wiecer, trat an die Rampe vor, macht-e eine dankende Verbeugung und sagte: «Hofsentlich habe ich so gefallen, wie ich gefallen bin.« «-.—— Trost. Zchjoieaersohns »Es ist schrecklich, mit diesem Weibe muß ich mein Leben lang verbunden fein!« Schwieger mutter: »Na, na, trösten Sie sich nur, mein lieber Schwiegersohn acht Tage e« sind ja schon herum. Schlau Gsrs »Dent’ Dir mal, liebe Fran. mir träumte in beraangener Nacht, wir befanden ung aus dem Rheine, Da in einem hellblauen Seidenkleide!« Sie: »Natürlich wirst Du mir jetzt das- Kleia kaufen und auch die Rhein tour werben mir in der nächsten Zeit unternehmen.« tttuädiih Frau A.: »Schau’n Es Frau Bas. Sie schimpfen immer über Ihren Mann, und wenn er halt net a’wesen wiir’ tvär’ ’L- Häuserl diese Nacht ad aebrannt.« Frau B.: »Ja, ja, i weiß schon tkie nnd da kann man ihn schon en Wai brauchen, Den Mann « Zu viel verlangt· Klavierl lehrerint »Es ist nicht meine Schuld, daß Thetla nicht vorwärts kommt im Klavierspiel, sie bat aber auch absolut gar kein Tatent.« Die Frau Mamm »Abe- ich bitte Sie, Fräulein, Sie bekommen zwei Dvllars die Stunde und da wollen Sie auch noch Talent beanspruchen!« Der zerstreute- Professor-. Etwas sehr zerstreut ist der Pro fessor N. Doch. Denken Sie sich, neu lich sagt ihm seine Frau, er möge doch mal fein Stammseioel aus der Kneipe mitbringen, damit sie eg mal ordent lich rein mache und blank Putze. Was macht der Professor? Er kommt im krummen Arm mit Deren Seidel an, der reaelmäßig mit ihm am Stamm tiich sitzt