monikzsesrinsdhjixkkisä" im Kampfe vor vierzig Jahren. Gerade vierzig Jahre waren es am 9. März, seit jenem 9. März 1862, an dem der denlwiirdige Kampf zwischen dem kleinen Panzerfchisse «Monitor« und dem eisernen Rammlolosse »Mu rimac'« der Konfoderirten eine förm liche Resolution im Kriegeschissbau und in der Kampffiihrung zur See herbeiführte. Der «Monitor«, des großen schwebt schen Schiffsbaners John Ericsfon »neumodische3« Kriegsfahrzeug war bisher das Gesdött aller Seeratten, die es gesehen, oder davon gehört hat ten, gewesen. Das Schiff wurde mit einer schier unglaublichen Geschwindig keit hergestellt. Nach Ablauf don hun dert Tagen vom Leg-In des Kiels wurde es mit vollständiger Maschinerie der sehen, vom Stapel gelassen. Ericsfon betrieb den Bau nicht nur mit aller Energie, er lieferte nicht nur die Pläne und das Material, dielemhr soll er zu der Zeit, als der »Monitor" seinen glorreichen Sieg gewann, auch noch der Eigenthümer des Fahrzeugs gexoesen sein. Dieser Umstand spricht aller dings nicht sehr zu Gunsten unserer Regierung, doch gehört dies nicht in den Rahmen unseres Berichte-L Die Reise des nur fiir Binnengewiis ser gedauten Schiffes nach ampion Roods war eine nngeniein ge ahroolle siir die toackeren Leute, welche die in aller Eile zusammengerafste Bemani nung hil:eten. Ueberdieg spielte der Zufall bei dieser Fahrt cine eigenthiim liche Rolle. Nach der Absahrt deH »Monitor« von New Yort traf eine De pesche ein, welche -die ursprüngliche Qrdre, nach Fort Monroe zu gehen und die Chesapeake Bau vor der ge fürchteten »Merrimac« zu schützen, um stieß und dem Konimandanten des Schiffes, Lieutenant zur See John L Worden, anbefahl, den PotomacsFluß hinauf nach Washington zur Vertheidi gung der hauptftadt zu fahren. Diese Depesche ist jedoch nie in den Besitz des Lieutenants Worden gekannt und der Mariae-Kommandant in Fort Mon roe entfchlofz sich, sie einfach zu ignori ren. Es fah freilich derioiinfcht hoff nungslos aus, das kleine Panzerschifi. das neben dem eisernen Monstrum der " Konfoderirten wie eine Nußfchale er- " schien, diesem erUgegenzustellem Der Kommandeur und die Bernannung der »Merrimac« sprachen frohtockend don ihren errungenen und noch bevorstehen den, anscheinend zweifellofen Erfolgen, als der kleine Ankömmling aus den Werkstätten am hudfon am Horizont austauchte und in der Nähe Ier »Min nesota« Aufstellung nahm. Die Kon föderirten waren eines leichten Sieaes sicher, doch ihre schweren Gefchofse glit ten don den foliden Panzerplatten des Erirsson’fchen Wunders ah, ohne den geringsten Eindruck zu hinterlassen. Dazu tam der rotirsende Gefchiitzrhurm, Rauch und Eisen speiend, der die Fia noniere in Grau völlig verblüffte. Und das kleine Schiff war flink wie ein Wiesel im Ausweichen der Geschosse der «Merrirnor«. Bald tam es aus Schiffs länge heran, um sofort wieder zurück zurdeichen und von einer anderen Rich tung her den Kolofi rnit einem Kugel hagel zu überschritten Selbst mit ihren schwachen Ladungen richteten des »Mo nijor« Geschosse dedentlichen Schaden an und hätte sich die Mannschaft des Schiffes doppelter Ladungen bedien:, so wäre der »Merrimac'« dasselbe Ge schick zu Theil geworden, das sie am Tage zuvor der »Cumderland« und der kenn-Ortss« fis-List kiff »»-..,,.-» --»... . s . Ein hochinteressanter Bericht übers das erste Seegefecht zwischen zwei Pan-— zerschifsen in arneritanischen Ge:väs fern, über den Kampf zwischen »Mu rimac« und ,,Monitor« vor Hampton Roaos im zweiten Jahre des Bürger trieges, ist aus oer Feder eines Beter-i rren oes Krieges, Colonel Charles Th. Hartzheim oes jetzigen Countn-Clerls von Rings, zugeganaem Ver ein Augen zeuge jenes gewaltigen Schauspielg ge wesen und an den blutigen Kämpfen vor vierzig Jahren persönlich theilge ommen hat. Wir entnehmen oein fes felnoen Berichte Die folgende Schilde rang: Der Kampf zwischen oem »Merrimac« un o Dem »in o n it o r". Es war am Samstag, den 8. März 1862, einem selten schönen Frühlings morgien. Die Bai oor Fort Monroe glänzte im hellen Sonnenlichtr. Wenige Meilen oberhalb Fort Monroe war oas Lager von Newport Reine-, oer äußerste Vorposten gegen Richmona Dicht vor dem berschanzten Lager,ive!ches sich aus einer leichten Erhöhung befand, lagen Die beiden Fregatten »Cumberlano« uno »Congreß« vor Anker. Plötzlich ging es von Mund in Mund: oie »Merrimac« kommt! ——Die tapfere Bemannung oer »Eurnberlano« sah bas seltsame Ungethlim um die Craney-Jnsel herumbiegen· Die »Ma ri:uac« erschien wie eine solide Eisen masle, welche ihren Weg durch das Wasser psliigte. Sie glich einein schrä gen Dach, welches sich ungefähr zehn Fuß aus dem Wasser zu erheben schien. — Mit Ausnahme der engen Stück psorten, aus welchen die Kanonen her vorschauten, war auch nicht eine einzige Oexsnuna zu erspähen. — ls bie. »Merrimac« bis auf unge sZ eine Meile heran etommen war, ers-sum die »Er-ruhet anb« mit ihren Sonntags -" sitt Beilage des »Ichrastka staawsKnkriger und Herold«. -. - —- ...— .—— W-.———.-—..-- » — J I « J. P. Wink-usw Herausgehen Gras-d Island, Nein-» den Zu. Mai 1902. Jahrgang 22. No. 39. : - Pioot-Kanonen das Zeuet, welch-es je doch von der »Merrimac« nicht erwi dett wurde. —Alsbald wurde auch eine volle Ladung aus den 13 neuen zehn ziilligen Kanonen der Batterieseite ab geseuert. Die schweren Kugeln sallen cvie Hagel aus das herannahendseSchifs, ohne mehr Eindruck, als eben so viele aus Blaseröhren geschossene Bohnen zurückzulassen — Schnell folgte nun Salve aus Salve, doch unversehrt setzte die »Merrimac« ihren Lauf fort, ——·da endlich tracht ein Schuß von ihr durch vie »Cumberland« und tödtet ein hal bes Dutzend Leute. Anstatt sich aus ein Breitseitengefecht einzulassen, stürmt sie mit ihrem eisernen Widder aus vie ,.Curnberland'« zu. Die un glückliche Fregatte tnnn nicht von der Stelle und wurde mit einem so gewol tigen Stoße getroffen, daß sie erbehte und sich überneigtr. Daraus legt die »Merrirnac« sich weg und seuert ge miichlich, aber mit schrecklichem Effekte. Kurz zuvor waren wir Zeuge einer Heldenthat, welche verdient, in der Ge schichte verzeichnet zu werden. Die »Merrirnac" hatte ihre Breitseite dicht gegen oie der »Ouinderiand" geiegi, als ungefähr zwanzig Seeleute, der Verzweiflung nahe, mit Brecheisen und Säbeln in den Händen, vom Deck der ,,Cumberland« auf die flache »Merri: mar« sprangen itnd versuchten, mi: ihreii Brecheisen die Luken zu öffnen. Als sie die Unmöglichkeit, ihren Plan auszuführen. erkannt« sprangen alle in’5 Wasser, den Tod durch Ertrinten der Gefangenschaft oorziehend. Glück licherweise wurden die Meisten durch ihre Kameraden, welche ihnen vom Ufer in Vooten zur Hiilfe tamen. gerettet-— Tiefer und tiefer sont die stolze Fre ga:te, doch noch immer entladen sich ihre Kanonen, bis endlich das Wasser in ihre Stückpsorten eindrang, und dem Kampfe ein Ende machte. Doch noch immer wehte die Flagge in der Lust, beinahe das Wasser berührend. Plötz lictt tönte der Ruft »Nein sich wer tann!" und die überlebenden braven Seeleiite stürzten sich vom Dect und durch die Luken in’s Wasser. Schnell sprangen die am Ufer befindlichen Sol daten in Boote und retteten die braven Eeeleute. Nachdem wir mehrere See leute in unser Boot gezogen, rief einer derselben: »die Flagge soll nicht sin: ten!« Wir ruderten zurück und brachten sie an’5 Lands-Zur Belohnung wurde uns die Flagge geschenkt: wir theilten sie, und noch heute habe ich ein Stück derselben, welches ich alö Kleinod hoch fchätzk- — Von den 400 tapferen Leuten, welche die Bemannung der ,,Cumberland« ausgemacht hatten, überlebte nur etwas über die Hälfte das schreckliche Unglück. Der Zchiffstaplan und die Verwunde ten im unteren Schiff-Raume fanden zusammen auf dem Meeresgrunde ihr Grab. — Kaum eine Stunde hatte das Werk derserstörung der »Eumberlana« gedauert. Jetzt wandte sich die »Merri mac« oer »Tongreß« zu und obschon deren Commandeur das Hoffnung-Blase eines Kampfes mit dein Gegner ein sehen mußte, weigerte er sich doch, sich zu ergeben. Eine Zeitlang hielt sie der .,Meirimac« Stand, und erst nachdem das Zchiff von Kugeln durchlöchert und sein Kommandeur getödtet wor den war, zog es die weiße Flagge auf. Die »Merrimac« richtete nun ihre Aufmerksamkeit auf die »Minnesota«, das größte Schiff der Flotte. Diese wollte den Schiffen vor Newport News zur Hülfe eilen, war aber unglücklicher Weise aus eine Sandbant gerathen. Beide Schiffe eroffneten das Feuer, doch, sei es, weil die »Merriinac« sich oor dem Stranden fürchtete, oder aber weil ihr Steuerapparat beschädigt war, j —l sie schien nicht geneigt, sich auf einen nahen Kampf einzulassen. Dem schrecklichen Tage folgte eine traurige Nacht. —- Jn Newport Neids dachte Niemand an Schlaf.—Während ; der Tages hatten Caoallserie-Pairvuil- l len berichtet, daß der Feind von allen · Seiten in großer Stätte anrücke, ums s uns von der Landfeite anzugreifen und . wir erwarteten sicher den Angriff mit Tage sanbruch Das- 2l). New Yorier lTurner) Regiment war uns von Fort ; Monrw als Verstärkung zugefchickt· worden; es fand herzliche Aufnahme,-: besonders von Seiten des Steuben-k Reginients. Plötzlich hieß es: die ,,Cvn- « greß« brennt! General Mansfielv, um zu verhüten, daß siei n die Hände des ’ Feindes falle. halte befohlen, sie in Branv zu stecken. Als das Schiff bis auf den Wasserfviegel in Flammen stand, lösten sichdie Kanonen desselben, welche alle geladen waren. Die Kugeln faufien in unheimlicher Nähe über un s fere Köpfe weg. Mittlerweile hatten i die Flammen das Pulvermagazin er- - I reicht, welches in Brand gerieth. Es i folgte eine Explosion, welche die Trüm- » Doch wir hofften. Der Tag war an gebrochen, und wieder glänzte die Bat im Sonnenlichte. »Wird dieses mein letzter Sonntag fein?«, war der Ge danke, der sich Vieler bemächtigte, er warteten wir doch auch einen Angriff von der Landfeite. —- Da kommt die ,,Merrimac« wieder; langsam dampft sie auf die »Minnefota" zu. Nicht weit entfernt oon ihr treuzen die Rebellen dampfer .,Patrick Henry« und »Yak town«. Plötzlich hält sie, als ob über legend, wo sie angreifen soll. Gegen 7 Uhr fteuerte sie direkt auf die ,,Minne fdta« zu. — Als si-: sich ihr näherte, tam der »Monttor« hervor und fuhr direkt auf vie ,,Merrimac« zu. Jetzt feuerte Letztere einen Schuß auf die »Minnefota«, anscheinend ohne sich um den ,,Monitor« zu kümmern. Aber als bald änderte sie ihren Plan unI gab auch auf den »Monitor« einen Schuß ab. —- Diefer erwiderte mit einem Schuß, welcher die »Merrimac« nahe der Wasserlinie traf. Durch den Pulverdampf wurden die Schiffe dem Anblicke der Zuschauer entzogen. Rasch folgte Schuß auf »Was-titu« in Aktion. mer des Wrackg Meilen weit schleu derte. Der Anblick der Feuersäule wird denen, die sie gesehen, undergeleich bleiben Batd graute der Tag, und der Ver zweiflung nahe erwarteten wir den Verlauf der Dinge. Wir hielten die ,,’J.Ikinnesota« für verloren, wußten ivir doch, nach denErfahrungen des vorigen Tages, daf; die schwersten Geschütze der »Merrimac« nicht schaden würden. Ein Stoß des eisernen Widders und sie thelte das Schicksal der ,,Cmnberland«! — »I- s Da kam die Nachricht: der »Ist-ani tor« ift da, ebenfalls ein eisengepanzer: tes Schiff, und wird den Kampf mit der «Merrimac« aufnehmen! Wo liegt der »Monitor'«? wurde allgemein ne fragt. »Nahe der Minnesd:a«,« war die Antwort. «—-- Wir stiegen auf das Dach eines alten Hauses, welches uns den Ueberblick der Bai ermöglichte. Da lag das kleine Dina, nur der Thurm war sichtbar, zwischen dem Ufer nnd der ,,Minnefota«. Wir hatten ioenia Vertrauen, daß der ,,Monitor« den Kampf mit der »Merrimac« erfolgreich bestehen tönne. I-— Schuß. Still und ängstlich fast fürch tend, dass der derziehencse Rauch ihren Blicken das hiilslose Wract des kleinen »Moni."or« enthüllen werde, harrten di-e3uschauer, doch alg sich der Rauch verzog, sah man ihn neben seinem Geg ner, anscheinend unversehrt aus dem Wasser liegen, die Sterne und Streifen stolz im Winde flatternd. i Dass sich bei diesem Anblicke ein Ge- F siihl der Dankbarkeit unserer Herien bemächtigte, brauche ich nicht zu sagen. Die «Merrimac« machte noch einen Versuch, die «Minn:so:a« zu zerstören » und wendete ihren stählernen Widder - gegen die hülslose Freaattr. Doch der? ,,Monitdr« wirst sich in ihren Wea und schleudert ihr seine Geschosse mit der doppelter Wucht entgegen. -—— Kurz I nach 12 Uhr giebt die »Merrimac« den Kampf aus, macht eine Zchmenluna und rudert langsam unier dein Schutz der Batterien bei Servall’g Voint zu rück, wo sie ein Hülsgsianal ertönen läßt, und dadurch die Vermuthung einer ernsthaften Beschädiauna zur« Gewißheit macht. —- Der ,,JJtonitor«j aina unverletzt aus demzkampse hervor i Einiqe Kanoniere waren durch einen l -. —.--- .».—.. ,.,-.----.... « ( : «- c-.-- v Mu- U —-«-« 174-!--- : «Isn«n« - »Mein-nur« Das Amen-um gegen Den Thurm gefeuerten fch ren Schuß betäubt, und für mehrere i nuten tampfunsähig gemacht worden. Lieutenant Worden hatte eine ernste Verletzung beider Augen erlitten. Der Befehlshaber der »Merrimac« wurde tödtlich verwundet. Als der Kampf vorüber war, sprang unser Lieutenant ste in ein Boot und ruderte nach dem »Monitor«. Jn der Kajü:e lag der Befehlshabet mit ver bundenen Augen auf dem Sopha, ohne ein Zeichen Des Schmerzes zu äußern. Seine erste Aeuszerung war Die Frage: Habe ich die ,,Minnesota«« gerettet? ,,Ja,« lautete die Antwort, »und Sie haben die ,,Merrimac« geschlagen-« »Dann iiimmere ich mich nicht Darum, was aus mir wird.« — Edle Worte, welche so lange wie Das Andenken an Diesen wichtigen Kampf leben-werden Kurze Zeit daraufl sehen wir wäh rend einer Nacht, ais wir auf Vor posten standen, die dunklen-Umrisse der ,,Merrimac«, von innen beleuchtet, am entgegengesetzten Ufer des Janus Flusses dahin treiben. Dann hörten wir den dumpfen Knall einer Explo sion und die ,,Merrimac« war zerstört. s— Die Rebellen hatten sie selbst in die Luft gefprengt. Ik sit st Das Geschilderte gehört der Ge schichte an. Viele aber, die sich nur schwer vorstellen können, daß seit der Beendigung des Bürgerkrieges bereits mehr als eine Generation dahingegan gen, werden ioehmüthig überrascht sein, wenn sie erfahren, daß don den sechzig Mann-, die damals die Bemannung des »Monitor« ausgemacht, nur noch ein halbes Dutzend am Leben sind Von den Ofsizieren des historischen Schiffes ist nur ein einziger noch übrig: Kapi tän Louis N. Stodder, gegenwärtig AnierdlatzsAufseher des Hafens von New York. Jm Jahre 1838 in Bofton, Mass» geboren, trat Kapitän Stodder früh in die Handelsmarine ein und bes theiiigte sich gerade an einem thrsns im Geschützwesen in der damals in Brooklyn für diesen Gegenstand errich teten Schule, als ein Aufruf an Frei millige zur Beemannung des eben fertig gestellten ,,Moni·tor« erging, dem er von patriotischer Begeisterung durchglüht, sofort Folge leistete· Die Augen des tvacleren Kapi:iins, der mit seinen 63 Jahren so rüstig und lebenslräftig ioie nur Einer ist, blitzen noch heute, wenn er von den-Ereignis ien jener deniroiirdigens Tage spricht. Während des Kampfes hat sich Kapi tän Stddder gemeinsam mit Leutnant Green und Ehefangenieur Stimm im Geschützthurm des ,,Moniior« be funden und die Maschinerie tonirollirt, welche die Drehungen des Thurme-H bewirkte. Er blieb an Bord des- Pan zerschiffes, bis es am letzten Tage des Dezember 1862 bei CapHatreras schei terte und so ist Kapitän Stodder, als der einzige über-lebende Ofsizier, der Augenzeuge des Stapellaufs des merk würdigen Fahrzeugs und zugleich sei nes traurigen Endes gewesen, als es in den Flutben oersanl, sechzehn tapfere Männer-, Offiziere und Mannschaften, mir sich hinab in die Tiefe ziehend. -—-——.-.s-·— Die Hygiene des Verweigre-. Nicht das Tanzen an und siir sich bettnruhiat die Hygieniker, so schreth das »New Wiener Tagevlalt«, son dern nur der Unverstand der Men schen, der daran Schuld ist, toenn man keine Schranken kennt, oder alle Vor sicht aufrer Acht lässt, daß« ost schwere Ertranlunaen vorkommen. Istiisziges, oorsichtiaee Tanz-en schadet nie, nur die leider so häufig vorkommenden Uebertreibunaen sind oont Uebel. Alle Lliachtlseile, die der Tanz im Gefolge bat, oerschuldet die Mode, die Nacht hindurch bis zum Morgen zu tanzen, und zwar die zweite Hälfte des Balleci mit aesiilltent Magen, ferner die tolle Schnelligkeit der Tänze, das starle Schnüren, die unzweckmäßiae dilet dttng, die leichtstnniae Ertältuna durch Getränke und kalte Lust. Wer vom Tanzen Vortheile siir die Gesundheit lisielsen mill, beherzige solaende Regeln: 1. Wie iede gesunde Bewegung sich langsam steigern soll, so sei dies auch beim Tanzen. Man stiirze sich satt-r nicht aleich in den Wirbel desGalopdg, sondern tanze sich aleichsani erst ein. Sobald eine Dame Schwindel, Uebel teit oder Brustbeklemmung fühlt, höre sie ans und Promeniere so lange, bi-: ihr toieder toohl ist. L. Man tanze nie mit vollem Ma aen, des-halb nicht mehr nach Umson per und bis in die tiefe Nacht hinein. Leider aber wird nach der Pause ans den meisten Bällen erst recht toll ac tanzt Z. Man schätze sich vor Ertältuna, indem man das Tanzen nicht über treibt, weder an Heiligkeit noch an Dauer, sich keiner Zuglust aussetzt, nicht erhitzt, nicht kalt trinkt, oder sich aleich niedersth und dergleichen mehr. Das beste Getränk beim Tanzen, um den Durst zu stillen und die ermatteten —- -.--.----l." Nerven zu beleben;. ist Wabelmilelz oder Limonade; Wunsch-quo Thee er hitzen start und vermehren-nur die Nervenabspannuna. Niemals soll man Gesrorenes oder in Cis gelählte Limo nare genießen. 4. Am Verderblichsten siir unsere junaen Mädchen ist der auf den mei sten Ballen herrschende Branch, mit je dem ihnen vorgestelltenherrn zu tan zen, falls er die Dame dazu ausspr dert. Die Mütter schärsen ost den Madchensuus das Strengste ein, ja keinen Korb zu geben, denn das ver letee die Herren, und bald werde das Mädchen ganz verlassen als Mauer bliimchen an der Wand schen. Von einem Arm in den anderen stiegen, kaum zu Athem kommen und jede Tour doppelt und dreisach besetzt ha ben, ist leider das Ideal vieler Tän zer-innen Diese Sitte sollte abge schafft werden. Eine Dame, die zu ermüdet ist, oder sich nicht ganz wohl fühlt, muß das Recht haben, ihre-n Tänzer den Tanz zu versagen. Kommt es doch nur aus die Form an, in welcher sie es thut. Eine Prome nade als Ersatz wird Jeder gern acceptiren, denn unsere junge Herren welt ist ohnedies, wie man weiß, auf das Tanzen nicht sehr erpicht. Zum Schluß noch einigeWorte über die hygienschen Einrichtungen des Bullsaales. Jn vielen Ballsälen wird nicht geheizt, theils aus Sparsamkeit, theils in der Meinung, es würde dann zu heiß werden. Geheizt muß ein Ball saal immer sein, denn gerade zu Be ginn Des Ball ertälten sich die leicht qelleideten Damen am schnellsten· Ein idealer Ballsaal darf aber nie uner träalich heiß werden, möden auch noch so viele Menschen darin sein. Dasiir muß eben eine zweäniäßige, beständig Benstilation sorgen. Endlich dars ein Zanl nicht allzu sehr überfällt sein. ,—-—.-—— Vpcksihamiichreiu Der Präsident der französischen Re pnblit, Fielix Faure, lud, als er noch Das Staatgruder führte, nach alter Ueberliseserung, jeden Tag Den Befehl-H haber Der Schloßwache zur Tafel, ein mal fragte er den Gast in der Unter haltung, ob er — Faure — vollsthiim lich sei. Der überraschte Osfiziek platzte heraus: »Herr Präsident, ich glaube nicht, daß Oie populär sind«. »Warum Denn?« fragte Felix Faure lachend — .,Mein Vater erzählte mir, Thiers habe nur seit dem Tag an seine Vollsthiim lichieit geglaubt, wo er auf der Leb tuchensmesse in allen Baden sein Bild niß in Lebtuchen sah. Das Ihrige, Herr Präsident, habe ich nicht in Leb tuchen aesehen.« ——— »Dann hätte ich nicht—geoacht,« sagte Felix Faure. Aber so isk eg. Jede vollsthiimliche Berühmt heit wird in Lebtuchen geformt. Gam betta, Mac Mahom Carnot, Boulan ger hab-en diesen ,,Rut)m« genossen, einst auch Abd-el-Kaver. Gegenwärtig ist Laubet oben, neben ihm auchKriiger. Mit Den Größen Der »Patrie Fran eaise« und den anderen Widersachern Der Regierung ist see nichts: leiner ist Des Lebtucheng werth erkannt worden. Loubet herrschte allein aus ver Leb tuchenmesse lam Ende des Faubourg ZaintsAntoine), Die vor Kurzem, wäh rend-der Osterfesttaae, siatifanI. —- - —-» König und Bettler-. Eine lustige Geschichte über König Christian und einen ,,smarten« Bettler macht jetzt Die Runde in Kopenhagen Der König unternimmt fast jeden Morgen zu früher Stunde einen Spa ziergang uno toiro dabei vom Prinan Witwean oft aber auch nur Von einem Lieblinqjhund begleitet. Dieser Tage nun nähert-e sich ihm beim Spa ziergang ein struppig augselssender Mensch mit aller Sanftmuth eines be rufsmäßigen Bettleer König Ebri stian ist sehr freundlich gegsenArme uno spricht oft qiitiq mit ihnen. Der Mann zog Den Hut und näherte sich Dem Kö nig. König Christian sagte ermutbi geno: »Nun sung giehtt..’« -—-- »Diirite iktt Em. Mnjestät unt Ihr Bilo als Er innerunn bit:ett?« — Der König toar ziemlich erstaunt nnd erfreut über Diese unerwartete Bitte nnd erwiderte la chenr: »Schon ant, aber ich trage meine Ebenbiloer nicht bei mir in DerTnsche!« ,,(5ntscttuloinen, Ew. Ijkajestät,« sagte oer Bettler mit schlauem Aug Irncl »Wenn link Mujestät nur in Ihre Börse sehen wolle-In, so mer«-en Sie eini— sind-ein« - dlöniq Christian gab sogleich ein Zloeitronenstijck Aber Die Poliiei schrie-a Den Bettler anf. Irr praktische Nasenrinix Wie Di-: Frau Mauer in Namenm ihren Mann Dom Wirthshaus l;eiml)01t. Wortspiclrrcirn Ter Schein triikit- — nur Der Zehn: Vollarfchein nicht. Jeder ist seines Mücke-S Schmied — aber öfter Blech: als Golofchrnie3. « Ein Vorwano ist immer eine Wan:, hinter die man sich steckt. Prinzipienreiterei ist die schwerste Kavallerise. Damen sind oft herrlich uno Her ren dämlich.