b- «HWH-WJ-.v,-H;»» »k-- - Irren-kam Fedekstkich Nov-nen- ocu VIII-sich There-a Der Baron von Kahr-Rligdors zer lnitterte zornig einen Brief und sehte sich dann an den Schreidtlsch, um die Antwort zu schreiben. « »Mein herr Sobal« malte er in großen energischen Schriftzilgess din: ,«Dn hast Deine Dofsnungen aus Sand -gebaut, und rnit einem Federstrich roersr ich das leichtsinnig ausgesährte Lustschloß nm: Nein! sage ich Dir und dieses Rein wird Dir entgegentönen, so ost Du es durch ellenlange Schrei keeeien oder durch den in Aussicht ge stellten geehrten Besuch herauszufop dern belieben wirst. Aus Schloß Rüg dorf soll eine Herrin Einzug halten, die durch edle Herlunst dem dereinsti gen Schloßherrn ebenbürtig ist; leine aus einem Stande und mit einem ple bejischen Namen. die mir Beide gleich zuwider sind. »Hanni Müller, einzige Tochter des hochgeachteten Ranfherren Theobald Müller« - Laß Dr die Luft vergeben, mich mit dem Unsinn auch« nach persönlich zu belästigen! Führe rnir Hedtoig von Raden als Deine Auserwählte zu, und Du hast meinen Segen. - - Fräulein Johanna Müller, oder wie sie sonst heißt, soll die Güte haben, zu bleiben, wo es ihr beliebt! Rügdcrf ist und bleibt ihr verschlossen Ich hoffe, das genügt Dir. Adieu! Dein Vater.« lkr touvertirte den Brief nnd drückte auf eine Klingei. ifin Diener erschien. ,,lsbtistian, dieser Brief an den Leut: nant ist sogleich zur Bahn zu bringen« »Ich will Dir, mein Filiug, die Ma rotten schon austreiben!« mnknrelte der Baron in den dicken, weißen Schnur-Wart »Und prompt wirst Du bedient — ich glaube, der verdammte Wiscd wird Dir morgen sriih doch in die Glieder fahren. Jst das aber auch ein Blödsinn - - Müller! Müller! Lie ber noch Griitter, wie unser alter Vieh doltor, oder Maafz oder Meier dder Lehmann. Aber Müller —--- Müller brrr!« I Ue Ue Er schloß den Schreibtisch ab und tlinaeltr. »Der Förster soll lominen!« beschied der Baron. Ungeduldig wartete er aus den be sohlenen Beamten, der seine rechte Hand war und mit dein er selbst iiber intinie Vorgänge in der Familie zu sprechen vslegtr. »Na,« knurrte er den Förster an. »Ern: Wohlgeboren gestört —- ? Bes daure. Aber ich muß mir den Aetaer vom Halse schaffen, den rnir der Mus iöh von Leulnont wieder mal einge broett hat. Haben Sie eine Ahnung, was dem Bengel in den Raps gefahren ist? Heirathen will er!« Er schrie förmlich nnd machte eine Pause. »Herr Leutnant sind batd an die Dreißig-- - « bemerkte der Förster be dächtig. »Jatvohl. nnd sind dabei noch so unvernünftig!« trunipste der Baron »Herrgott, Schütte, qegen das Hei ra then selbst habe ich ja nichts, aber aus die Person kommt es an! Hedtvig von lltaden -—« wass- Das tvär’ ein Staats toeibchen! Aber der Windhund hat sich wo anders vergasst, in ein Fräulein M-- m--—rn— - nee, Zchiitte, ’H ist ein fach verrückt. Machen Sie übrigens nicht so’n« Gesicht, verstehen Sie?« Schütte hatte seine eigenen Gedan len, und da sie sich mit denen des Ba rons nicht in Einklang bringen ließen, mochte dieser ihm eine Art Opposition ront Gesichte lesen. Fräulein von Raben? dachte der Iiirster. Die junge Gutonachharin ver lebte mit ihrem Vater einen großen Theil des Jahres in Berlin und sollte dort —«Idas wußte Schütte von· der -—-——. ... swt - SA-! -5 ------- . nullslllclsllllkust Muts-Isl- - ffsan-II Spuk-n reichen Kausmanngsohn ernstlich um schwärmt weerden. Hm« reslettirte er, da käme der Herr Hufarenleutnant vielleicht ohnehin zu spät. »Eie.« redete der Gutsherr ungnäs dig, ,.passen auch nicht mehr in den hesen Tag, wenn Sie etwa noch siir den Bengel Partei nehmen wollen, in Stillen natürlich, was ich Ihnen auch erathen haben möchte . · .. Miillert« Zst das nicht zum Davonlausens Han ni—hanni -—- can heißt Hanni! Paßt das nun zusammen. hanni und Mül ler? Ra, der Bengel soll mir kommen! Der Schloßherr drehte sich mit einem Ruck uni, lramte in einem Gewehr schranl und ärgerte sich, daß der För ster sich seelenruhig empfahl. e- i- s Arn zweiten Tage wartete-der Ba ron aus Antwort von dem Sohne und war enttiiutcht, daß sie ausblielx Sie kam auch am dritten Morgen nicht, dagegen urn die Mittaqueit der Oerr Leutnant von den Rathenower Hufei ren in eigener Person. »Oui« minJung, Di will selt« zischte der Baron vor sich hin. Er schüttelte den roth gewordenen Kopf und wars sich in den Sessel, daß die Lehne trachte. Der Filius hatte eine eigene, feste und ernste Manier —-- er mußte sich wuppIML »herein!« schrie er auf ein lautes n. Sporenllirrem Säbetgerassel vpr M Thsr. «Iuten Tag, lieber Vaterl« Sanntngg IV ntt Beilage des ,.Ueb1asl1a staats- Äneeiger und Berath — FU-» J. P Witwalph, Herausgeber Grund Jslanv, Nebr» den Zts Mai l902. Jahrgang ZZ. Na. JR Der liebe Vater wandte den Kopf langsam nach der Richtung, aus der der Gruß lam. »Sieh da, Morgenl« stieß er hervor. »Sonderlich erbaut scheinst Du nicht l zu sein, lieber Boten-« bemerkte der Offizier. »Der Teufel ist Dein lieber Va ter!« fuhr ihn der Alte an. »Was soll’S? War ich in meinem Briefe noch T nicht handgreiflich genug?'« » »Mit einem Federftrich schafft knan lseinen Herzens-bund aus der Welt, Vater --—" »Richt? Und da willst Du Dir den Korb auch noch persönlich holen?« »Ich wollte eine tlare Aussprache mi tTir.« Der Husar legte die Pelzcniihe ans eizie Stuhl uns schnallte den Säbel a . »Lieber Vater, Dein letztes Most tnnn noch nicht gefallen sein. Wenn Du meine Braut kenn würdest —-« »Ich verbitte mir, vie Dame so zn nennen!« Der Leutnant ließ sich nicht ab-" lenken. ,,-—- so würden zunächst alle Be denken wegfallen müssen, die sich ne aen Ihre Person richten. Die junge Dame besitzt seltene Vorzüge ——« »— - des Geistes und der Larve — baft Du mir bereits schwarz auf weis Luni-gegeben Weiter. Warte, ich will Dir zu Hilfe tommen.·Sie ist gebil s-(l, stc lUlclllll Illufl UUL lcclcll CJUHE den, sie liebt Dich, Du liebst sie —« das ist die ganze Litanei. Uebrigens im mer dieselbe. Das Ungewöhnliche hintt nach: sie heißt Müller, bannt obendrein, stammt aus einer Krämer familie, versteigt sich zu einem Baron, reißt diesen, der zufällig Ossizier ist« aus seiner Aarriere, entzweit ihn m«.t seinem Vater und stiftet Unheil, wr hin,man sieht! Jch habe dafür teän Verftandnifz und ersucht Dich, meine Entscheidung zu respektiren.« « »Ich bedanke, mich mit Deinem Nein nicht zufrieden geben zu tönnen,·· erklärte der Leutnant. Der Baron erhob sich miirdevoll. »Dars ich fragen,« forschte er, »mi: weit die Auflehnung gehen soll?« »Genau so weit, als das persönliche Recht und ---— das Gesetz es mir ge statten.'« »Und ich will hinter Deiner Of fenheit nicht zurückbleiben Also, bitse zu vermertem Das persönliche Recht und das Gesetz gestatten mir, Deinen Gehorsam zu er·;tviitaen!" »Nicht ganz. Ich bin majorenn und Herr meiner selbst.« »Ich ltapieres Das ist aber auch Alles-. Nicht mein Herr, das wirst Du Dir qefäliigst rnerten.« »Ich handle, wie die Ehre und die Neigung meines Herzens es mir vor schreiben, und davon weiche ich nicht. Auch petuniäre Nachtheile werden ohne Einfluß auf mich bleiben. Selbst den Ehrenroct des Soldaten würde ich mit dem des Bürgers zu vertauschen im Zwangsfall bereit sein. Und, Va ter, hätte ich hier iein Heim mehr: an der Seite meines Weibes würde ich mir ein anderes schaffen, aus eigener Kraft« »Mit dem Gelde des Kränters!« fiel der Baron höhnend ein. Der Leutnant schüttelte abwehrend den Kopf. »Des Krämers?« wieder holte er beherrscht. »Die Iainrlie mei ner Braut ist mit der meines Obersten eng besceundet und verkehrt in den er sten Kreisen der Gesellschaft Der Va: ter ist durch und durch ein Ehrenmann, aus dessen Wohlwollen ich stolz bin wie uus das Deine. Die Mutter in ihrer edlen Bescheidenheit ist reizend schlicht und gerade — simpel!« spaltete der Gutsherr. Der Leutnant preßte die Lippen aus einander. »Vater, von Deiner Gerechtigkeit als I Edelrnann fordere ich, das; Du Deine Worte ioiigst·« »Es steht Dir nicht zu, mich zurecht : zutoeiseii!« Der Baron stieß es lurzathmig her vor, schien aber nicht mehr ganz sicher nud suchte eine Abwehr, indem er den Spieß der Llnschuldignng gegen den Sohn tehrte. »Es ist übrigens sabelhast,« polterte er mehr wortreich als überzeugend, ,,mit welcher Meisterschast Du mich ins Unrecht zu seken suchst und dabei tlug überstehst, wie Du selbst ein ekla tantes Unrecht zu begehen im Begriss bist. Mein Gedächtniß ist nicht so turz, mein Werther, und ich srage Dich: War es blos mein Wunsch oder nicht lange auch der Deine, die Freun din Deiner Kindertagr. hedtvig von Raden, zum Altar zu führen? Und ist es nicht ein srevelhaster Treubruch, den Du an diesem Mädchen jetzt be gehen willst? behi« · Der Ossizier drehte sich um« schritt zur Thilr und rief von dieser her: »Du wirst sie arn besten selbst be sragenl« « Er verschwand einen Augenblick und lehrte mit hedwig von Raden zurück. Das blühende Mädchen slog auf den Baron zu, hielt ihm beide Händeihin und lachte hell aus. »Das hat lange gedauert hier drin nen, und ich hab’ eine so große Neuig leit, Onkel Kahrt Jch hab’ darußen aezappelt wie«n Fisch, aber sent muß ich heransolatzen damit: verlobt bin ich, Onkel Baron, veolbt---ist das nicht eine himmlische Ueberraschung?« Der Gutsherr stand papier »Verlobt? Nanu --— Du?« brachte er stotternd hervor. »J wo --— hin — mit -—- mit wem denn?« »Mit Herrn Hans Müller, Kaus mann, Berlin ——- Frau Hedwia Mül ler in Zukunft, Onlel Kahn i— ach, und ich bin so glücklich!« sprudelte sie. : »Seit —--- seit wann denn, Kind?« forschte der Alte betreten. i »Seit gestern. Die Freude «--— was?« i »Ja, ja. Hans Müller hm -»-« . »Bruder von Hanni, Onkel Baron.« ; Sie wies auf den Leutnant. ,,Durr1; I mich hat er sie ja erst kennen gelernt. Von Rathenotv nach Berlin Katzen sprung, Onkel Kahn Da hat er uns« besucht, Hang und Hanni gesehen —« « Sie stürmte zur Thür. I »ha11ni, Hanni, komm mal schnell T let-eint« I E Ein schönes, jugendfchlantes Mäd-! Egen trat zaghaft iiber die Schwelle. I ie g,roßen blauen Augen hafteten auf i E dem Ueliebten und flogen dann bittend E und fragend zu dem alten Herrn hin über der bei ihrem Anblick sichtbar be- E E stürzt war Hedwig von Raden schlang I ihren Arm in den der Freundin undE zog sie langsam mit sich. Eine rüh E rende Scheu und Bangigkeit bebte in. Even Iiediichen Zügen des Mädchen-U , und Thriinen stahlen sich hervor, alsE ! der Baron wie gebannt an seinean Platze verharrte. Wie mutblos senkteE sich der eingeformte Kon mit dem aschblonden Haar auf die Brust, und s wie hilsesuchend tasteten die schlanten E Finger nach der Hand der Freundin. E Der Leutnant beobachtete den Vater? · E gespannt und mit plötzlich aufsteigen-E E ter Erbitterung. Er trat fest an Hans-E E niiJ Seite nahm ihren Arm aus dem- I E senigen Hedwigs und schob ihn in den E seinen. E »Vater meine Braut!« erlliirte er E Setunden tiefer Spannung folgten i Aber die im Grunde ritterliche Natan des Barons war von der Huldgestalt ’ des jungen Kindes im Fluge gewonnen E worden. Er schritt auf das Brautpaar in i i o E »Mein gnädiges Fräuleins-« « Die Sprache stockte ibm doch ,,Mein liebes Fräulein »i« Er streckte ihr die Rechte hin » »Mein liebes Kind,'« wiederholte er E ,,mein Jung —« Er umschloß auch die Hand des Sohnes. »Na, ja. Gottes Segen mit Euch!« Der Sohn dankte ihm mit freudiger Umarmung, und in Hannis Blauaui gen strahlte ein Glück aus, so hell und glänzend, dafz der alte Herr sich nicht los-reißen konnte von ihrem Anblick. »Und Deine Eltern, meine Toch ter s -- ?—« Der Vater war mitgetomrnen und wartete in Gesellschaft des Herrn von Raben draußen. - ------ fl- l-- -- ält- .« L-- L-:h E E ; E E E Cato-I »Hu onus-. sur-« ou vsn »san« »Ist-tm nnd Vcr dank-start mit kesn ! er den Hausherrn begrüßte, war um so fester und ehrlicher, als der statt liche, selbitbewußte Mann mit ihm auf den ersten Blick gefiel und das Trun bild, das er sich voraemalt h;itte, rasch zerstörte. Die Verlobungsfeier begann mit ei nem Telgramm an Hannis Mutter »und endete mit einem Festmahl, bei ; dem die Freude -·-- oder der Seit? — — ;den alten Baron um ein Jahrzehnt ; verjüngt erscheinen ließ.« Etwas verlegen vermied der Guts zherr am nächsten Tage allein seinen i Vertrauten, den Förster. Aber um die , Mittaaszeit begegnete er ihm doch. i Schatte grüßte wie immer durc ’ Anlegen der Hand an den grünen Ja gerhuL »Gestern ist doch ein Fuchs in die Falle gegangen,« berichtete er dann harmles. I i I I »So! --— Was s» tvie --—?« Der Baron stuste und musterte Schütte mißtrauisch. »So, so. —— Hm ---— Sagen Sie mal. Schütte, tvie —— wie meinen Sie das?« »Ja meine Fanaeisen natiirlich ---« »Wirtlich, Schütte, wirklich?« I Der Förster versicherte, ohne eine Miene zu verziehen: »Ich würde mir doch nicht erlauben, Herr Baron — »Na nee! Wollte ist auch nur wis sen. Na, Schütte, das heißt, ’n Fuchs bin ich ja auch nicht und in die Falle gegangen auch nicht. Aber anders ist es doch freilich getommen, als ich die Tage her vor hatte. Mit einem Feder itrich, Schütte, ist es nicht immer ge than, nnd die richtige Liebe, Schütte, stellt die Welt noch immer auf den Kopf. Na, und was einleuchtet, Schütte: mit der Miillerei hört’s ja auch auf, fobald sie Frau Lentnant und Frau Baronin geworden ift, und weiter hatte ich ja im Grunde nichts einzuwenden, ganz abgesehen davon, daß der Junge doch auch maiorenn ist -—- bin ——- nnd fo was wie feinen eige ten Kon hat und haben muß. Haben Sie sie gesehen? Passen Sie auf, Schütte, nachher fahren wir zu Radens biniiber. Hiibfch ift sie. mein Wer ther der Bengel hat ganz meinen Gefchmack!« -—-—-—--— Der zwei ed baß Stizie von M thielert »Es gibt nur noch eine Möglichkeit « sagte der e-"’forftreferendar Winller arn Stammtifch als die anderen älteren Herren ihre verschiedenen Meinungen geäußert hatten. Seine tiefliegenden scharfen Jägeraugen blitzten dabei auf. »Ja der nämlichen Selunde, in welcher der Amte-richtet den Fehlfchuß auf den Bock abgab, der den jungen Majorats berrn getödtet haben foll, ift ein zweiter aus einer anderen Richtung gefallen Gewiß eine gewagte Annahme, aber Ie der der Herren wird mir zugeben, daß ne nicht uusögeicyconen rn. gsn bequ tssen Setunde, nein in demselben Bruch theil einer Setunde, denn man hat an jenem Abend nur diesen einzigen Büch senschuß aus der Waldwiese, überhaupt in dieser Gegend, gehört; wie von allen Zeiten übereinstimmend erklärt wird, ist dieser zweite Schuß abgeseuett wor -en.« »Bitte, Herr Referendar,« sagte der Staatsanwalt Meyerheim gespannt, »beleuchten Sie den Fall und Jhre An nahmen näher. Wir haben ja Alle das größte Interesse an diesem höchst trau rigen Vortommniß das einem geschätz ten Freund von uns die Anklage der «sahrliissigen Tödtung zugezogen hat. Jeder Fingerzeig einer anderen Den tung ist willkonuuen.« »Der Herr Amisrichter,« fuhr der Forstreserendar fort, ,,iiihrte an jenem tlnaliiagtaae eine Piirschbiichse, die aus einem Militärgewehr «Mödell 88" um gearbeitet ist, mit einem Stahlmanteli geschoß, aus das eine Bleispitze angesetzt ist. Derartige Gewehre sind teine Sel tenheit. Die Durchschlagslraft der Ku gel ist auf eine Entfernung bis drei hundert Meter immerhin noch sehr be deutend, und es ist erklärlich, daß das tödtliche Geschoß nicht gesunden wurde. »Nun ist die Rinde des Baumes, unter dem der Gras gesunden wurde, etwa in Oerzhöhe getratzt, die Schuß riehtuug stimmt mit dem Standort des Amtsrichters beim Feuer, ergo ist er der Ungliickselige, der den Majoratg herrn zum Tode brachte, zumal eben an dem fraglichen Abend auf der Waldwiese überhaupt tein lzweiter Schuß fiel. Dagegen spricht zweierlei Der Waldarbeiier, der den Grafen etwa um sieben Uhr Abends san, und der sofort untersuchte, ob noch Leben in ihm war-, saate aus, es hätte aus-gesehen, als wäre der Körper von dem Zitzstock nach vorn gefallen. Der feine Regen, der aeaen acht Uhr einsetzte, hatte leider schon die Spuren zu sehr vermischt, als dass, Die Gerichtslommission einen be-: stimmten Anhalt hätte gewinnen tän: nen. Wäre der Tod des Grafen durch die Kugel des Aintorichters erfolgt, so hätte er in dem Augenblick, wo er das Blei empfing, stehen müssen uno zwar zwei Schritte vor rer Eiche, tvo der Boten etwas tiefer ist; sonst würden sich Wunde und Anrisz ain Baum nicht decken. Was aber könnte einen Jäger ver anlassen, ohne Grund, und wenn er den erwarteten Bock im Hol ze her-— umzieheii hörte, »aus seiner Deckung herauszulreten? Ferner --— der Herr Dottor wird es mir bestätigen, wie kann ein Mann init einem absolut tädtlichien Herzschuß noch drei Schritte zur Seite treten, um dort in getrümmtser Stellung zu sammenzubrechcns Jn einem solchen Falle fällt der Körper doch glatt nach vorn, oder der Vertoundete springt springt vielleicht noch einmal in die Höhe, niemals aber könnte er sich in einer solchen Lag-e befunden haben, tot-: sie der Wald-arbeitet beschreibt unis noch schwach aus den Knieabdrücken zu erkennen war. Nein, meine Herren, der Todesschuß ist aus einer anderen Richtung entom men, und zwar von jener spitzenWald erte,t die schräg in die Wiese hinein rag .« hier hielt der Forstreserendar einen Augenblick inne. Aber die Herren drängten: «,Weiter, weiter, Wintler, ie sehen doch!« So führte er schneller aus: »An jenem Abend befan ich mich um vier Uhr aus der Krähenh tte, die, eine halbe Stunde von dieser Waldecke entfernt, ihr geaeniiberliegt. Jch hatte meinen Uhu mit und hoffte endlich auf den Wandersallen (falco peregrinus), der trotz der späten Zeit in dieser Gegend herumstrich, zuSchufz zu kommen. Ein Viertel nach vier war er da und« stieß herunter. Hatte er aber den Flintenlauf, den ich oorschob, eräugt, Sie wissen, meine Herren, miie unglaublich rasch nnd weit ein Fallenauge sieht, —- genug, er riittelte hoch über den Uhu und strich ab auf jene Waldecte zu. Dicht davor nun, als ob er im letzten Augenblick noch eine drohende Gefahr bemerkte, er jäh rechts herum und stürmte mit rasend-ein Flügelschlna davon. An jener Waldsecke, behaupte ich, hat zu jener Zeit schon der Mann gelauert, der den tödtlichen Schuß aus den Gra sen abgab. Dieser selbst ist etwa erst um fiinf Uhr am Rand der Wiese nn ter der Eiche eingetroffen, und etwa eine Viertelstunde später ist drüben im königlichen Forst der Amtsricht-er, dem der Herr Obersörster zwei Böcke zum Schuß freigegeben hatte, auf dem An der kleinen Wiese erschienen. Zweiu lei ist sicher: Der Mann, der den Gra sn erschofj, muß ein unbedingte-J Ver trauen zu seiner Treffsicherheit gehabt haben, ein Todesschiitze, meine Herren, dem ich nicht aus zweihundert Schritt iiber den Büchsenlauf sehen möchte, mit den fchärseftn Augen, denn von der Waldecte kann vor den herunterbrin genden Zweigen der Eiche und den Bü schen nur ein Stück der linken Schulter von demjenigen erspäht werden, der wie der junge Majoratsherr an jenem Abend, dort auf seinem Stock sitzt. Und zweitens-: dieser Mann man sehr groß gewesen fein und- gelegen ha ben. Ich fand am nächsten Tage noch, undeutlich, aber doch erkennbar, die Spuren des- rechten Knies und des Stiefels. Die Entfernung beider von · einader ist so weit, daft meine Annah i me, von 1,85 bis LJO Meter Höhe kaum irria sein wird. Zwei beerenfu chende Frauen sagten aus, fie hätten am Abend eine halbe Stunde vom Thatort entfernt einen sehr großen Mann, den sie aber nicht erkannt ha ben, iiber den Weidenbach sehen seh-en.« »Heut« raunte der Staatsanwalt « dem Erzählenden zu, »das sagen Sie? jetzt erst? Und so offen?« ,,Nur Vermutbungen, keine Bewei fe,« erwiderte dszorstresserendar eben so leise, »das Weitere ist wohl Jhre Sache, Herr Staatsanwalt Aber ich sage gleich, der Mann, der einen so sa tanischen Plan ausführen konnte, wird nicht leicht zu fassen sein. Glauben Sie an einen Zufall mit den beiden Schüssen? In dem Augenblick. als der Mörder den Bock zur Flucht ansetzen fah das lonnte er von de r Waldecte ! nur — und der Amtsrichter, der zu I lange gewartet hatte, weil er das Wild nicht frei genug vor der Biichse hatte, s losdriielen mußte, wenn es nicht über s hauvt zu spät fein sollt-e, in diesentAn genblict zog auch er den Hahn ab. Im merhin ein teuflisch-er Zufall, es hätte ja auch anders sein können. Ich habe . absichtlich ossen erzählt. Vielleicht wird ; rer Mörder unsicher, wenn er von der I neu-en Spur hört und verräth sich. Glauben Sie, Herr Staatsanwalt, das .,Alibi« ist schon längst bereit." »Ich musz unverzüglich handeln,« sagte dieser. »Sie stellen wohl noch weitere Nachforschungcn an und be halt-en die Sache im Auge, Herr Forst reserendar. Weiomänner sind gute Spuren und an Jhnen ist ein hervor ragender »Deteltiv« verloren gegan: gen. Freilich im Walde, das ist ja auch Ihr Revier.« Und er schüttelte dem junacn Forst Inanne nachdriicklich die Hand Eins aber hatte der Resendar nicht mitgetheilt. Vorgestern Abend wollten die beiden Frauen wieder einen großen Mann, der nach ein paar Selunden des Erblickens wie vorn Erdboden ver schlungen war, in der Nähe des Un glücksortes gesehen haben. »Wer weiß,« murmelte der junge Mann, als er vorsichtig mit seinem Hunde der Waldwiese zuschlich, »was ihn bewegt, dort uinherzuirreru - wöhnliche Verbrechersurcht oder Neue sicher nicht, darüber ist der Mann hin aus-« —-- « —- ---— s Unter der Eiche ließ er den Jagd hund zurück und lroch bis ungefähr zur Mitte zwischen dieser und der Waldecte. Und von dort sah er in dem blassen Mondlicht den, welchen er sucht-e· Der Mensch, der dort an der Wald secle kniete und den Boden mit den Au gen und Fingern abtastete, mußte wohl . etwas verloren haben. « «Det Forstreserendar lächelte grim mig. »Dort liegt nichts, mein Freund. dnraus kannst Du Dich verlassen. Das habe ich am WTage schon Alles abge spürt Vielleicht haft Du den Gegen stand, von dem Du glaubst, daß er an Dir zum Verräther werden könnt-, in einem Fach zu Haufe liegen? Oder er hängt im Futter Deines Rades oder sonstwo? Aber nun heran.« Da tnackte ein Aft. ,,Teufel! Stets-en oder ——« Aber der Andere war schon ver schwanden. ,,Greif, hierher! Such’! Such’!« Geräuschlos wand sich der Hund durch den Wald und eilig, mit ge svannter Büchse, folgte der Referen dar. Da —— ein kurzer, tnurrender Laut und dann ein rollender Schuß durch Den fchweigenden Forst. »Satan!« knirschte der jungeMann, als er feinen treuen Hund den Todes laut ausstoßen hörte. Ganz ferne fehon hörte er dag Geräusch der brechenden Aeste und Zweige Aber er schon nicht. Als nach einer Stunde fich der Qberförfter und zwei Förfter mit dem Referendar zur Verfolgung des Flüch tiaen aufmachten, war es zu spät. Der war längst iiber die nahe Grenze-. Er mußte eine große Strecke im Weiden-« bach aufwärts gegangen fein, denn die Sdur war auf mehrere Hundert Me tse r unterbrochen »Es ift schon ein richtiger, juristi scher Grundsat3,« sagte der Staats-I anmalt an einem der fpäterenStamnI tifchabend:, ,,bei einer That zunächst die Frage zu stellen: »Wen! zum Vortheil?« Der Einziqe, der unmittelbar einen solchen aus dem Tode des wagener fen hatte, war eben dieser, fein Hilfs förfter. der firb bei dem energischen Regitnent dor der Entdeckung feiner llnterschleife fah. Freilich, wer konn te das ahnen und dann überhaupt mit diesem zweiten Schuß? Eines der niertmürdiaften Dinge, die ich über haudt je erlebt habe. Na, ich glaube, unser Acntsrichter rührt keine Büchfe mehr an.« - —-.-— In jedem Falle. Dienstmagd: »Aber ich stehe ja schon des Morgens um 5 Uhr auf.« Frau: »Das thun Sie nur, um noch länger faullenzen zu tönnen.« e Glosse. Wer hohe Stellung sich erheischt, Des Ehrenschild sei blanl und glatt: Denn wenn die Wetterfahne kreischt, Vernimmt es gleich die ganze Stadt. Hübsch gesagt. Vater ldes begehrten Mädchens): »Ich sage Jhnen vorläufig die Hand meiner Tochter nicht zu, schlage Jhnen aber die Hand auch nicht gänzlich ab.« Empfehlung. Jch bestätige hiermit, daß das von oon der Firma Neuhuber durch mich bezogene Viehpulver sich bei mir außer ordentlich bewährt hat. Boslmst. M ann: »Ach, Rosalie, in dieser Nacht hatte ich einen schönen Traum.« Fran: »Und welchen?« Mann: »Ich träumte, Dis wärst mir angaeriickt.« Plaufiblc Aus-rede. Gast: »Hier finde ich eine Nadel in der Suppe. Keller, was ist Denn da:'—.'« .itellner . »Wohl nur ein Druckfehlez mein Herr, eg soll eigentlich Ntidel heißen« Vor Gericht. Reliter Cum Gesangenemt »Jetzt trerden wir die Liste Ihrer früheren Verbrechen vorlesen« Gefangenen »Da erlauben Euer Gnaden mir wohl, so lanae Platz zu nehmen« Tristigcr Grund. »Man-ten Sie auch einen Grund an siihren, weshalb Sie zur Abänderung Ihres Namens schreiten wollen?« »Ja, weil mir auf meinen alten Na men kein Mensch mehr etwas puntpen will.« Die Zichertieitpvorrichtniik1. L UN »Jetzt können mir gleich an den Bauersleute-u dort uns’re neue Sicher heitsvorrichtung probiken! . . .«