Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 23, 1902, Sonntags-Blatt, Image 14

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Ich sin ichuhr
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was is die
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Die Liz.3ie, bi
tahg Sie bkn
so lang nicks
mehr von knick.
gehört un Ze
hcn mehbie ge
OGOOOCOCOICOOOO Unnjch wäsn
mehbie gefiotwex »Im-Lust so ebbee dran
che Sien it zu keniex xoann so edited
gehäppenc wär, dann diin ich Ich
schuhr genug Davon qeichriivior. No
ver Riesen, daß Ich so lange nickg von
mich gen-we den, is en ganz oiffcksenter
un in Fäcki hen ich siwwizzebn Rief-ene.
Senh Se, ich fin e Fkbaik wo ganz qu:
ab is un wo sich einige-J srlauioe tat-n
soff Kohrg alles wag recht i5), acoioet
dieselwe Zeit hot mer Doch fein Truhei
Do sin in die krick-ge Lein hie Kiss.
O, jeg, ich den Ring-, sogar pleniåi un
einige Frau, wo KiDS bot, Die weiß
auch, was es for en Trubel ig, sie zu
rehsr. Es nimmt e ganze Latr Zeit
un dann is auch noch ter Philipp, was
mein bogbanb its mii Den den ich auch «
Ocddssdsssssddcsk
plentie TruheL Er is ja en ganz gn
ter Mann, soweit ;oie·5 gehn duht."
awwer et hot so viele Hähbitg, ivo ich «
nit mit ussmache kann. Er is en oria -
atturater Mann un alles geht bei ihn
uss die Minnit. Punkt 12 Uhr is er
beim un dann muß das Dinnei schon
on den Disch stehn: Punkt 1 Uhr liegt
er an die Launsch sor en Näpp zu
nemnie un Punkt oier Uhr is er bei ren i
Wedesweilen wo er sein Aefternuhn (
Bierche drinte ruht. Ordenog is win
der um sechs Uhr Sopper, hikahs er
derf seine Zeit verliere, bei den Wehes
weiler zu komme-, wo schon oie Kraut
uss ihn warte vnht. Unner die Zir
kumstenzes könne Se sich tente, daß
do wenig Zeit immer bleibt ior mich
un ich gleiche doch so gut mich wann
un dann hinzusehe un e wenig zu
schrein-e For was hot mer dann en
nihau seine Ettjuiehschen, wann mer
nit als emol e wenig mit bräete un uii
schohe kann. Um wiorer uss mein alte
Esel, ich meine mein hosband zurück
zutomme, will ich Jhne reit hier soge,
daß er auch e gut Dheil for zu blehme
is, daß ich so long nit mehr geschrimioe
hkn. Denke Se nur emal an, er hot
zu mich gesagt, daß er nit mehr gleiche
deht, daß ich noch for das Pehoer
schreiwe oeht, bitahs ich reht alles
iwwer ihn weggewme un alle Leit hätte
den Lähs an ihn. in vie erschte Lein der
Wedestoeilet Jch hen ofs Rohr-H qe i
seit wie alles-, awwer was gut noij
michs get-ahn, der Philipp ig zu stob
bern, als daß mer mit ihn ahrgnmente
kann un do hen ich dann get-enti, well
du besser gihst nach Un stappst das
Schrein Jch könnt Jhru nocg e
ganze Lott annete Riesens usszä le
Jvo dasor zu blehme sin, oasz ich so lanq
mei ePnn un mein Geischt hen koste
losse, awwer ich denke rie, wo ich Ihn-.
gesagt heu, duhn. Jetzt is es e wenig
different in unsere Fämillie geworde.
so duhi der Philipp in vie erschte Lein
sit mehr siche, wann sei Miehl nit uss
Ue Minnit reddig is un do hen ich e
weni- mehr Zeit.
Dann noch e anner Ding hen ich
mich auch das Dinnetioche abgewdhnt
E Frau muß auch tein Fahl aus sich
Ins-A- un svHIIIIs is O- fpsfl Idflfl DER
.--,- sp» ----
ganze Daq in Die neige Kirschen ;·.1.
stehn un zu koche. Wei, mer ikoi is
i
lenrdlåe sei Tische-J gewasche, un merk
muß schon midder mit den nächste
Miel starke. Jetzt hen mer nur ein«
gekochteg Tinner nn das is unser
l
Soppet For Mitten do wird e wenig !
Tfchies oddek Sahsetfck cesse un Kas
fee bei gebt-Linie un dag- i-: aufb- genrm. «
Der Philipp muß off Kohrg sei Bier
che dabei ben, et sagt, er Dein nith
um die Kaffeeschlapp oewwe. Die wär
soeWimtnenfothIS gut genug, awwek
en Mann mißt sei Bietche tieri. Den
Weg krieg ich plenkie Zeit un ich kann
fett wir-der zu Ihr-e Ihr Bein-er tende.
Jch hen den Philipp noch anneres gn
tes hasbitt ungewohnt. Wisse Ze, ich
oleiche got zu gern morgendgs e wenig »
länger in mei Bett zn liege-. Es ic
nit, daß ich schlafe duhn, es is blos
von wege das teieet Fieling wag eini
ges Frau, wann es hart schaffe bunt,
un ausgekocht-e is, bat. Do ben ist« »
nie nit gegliche, wann ich morgean
frieb aus den Bett gemißt den« for das
Breckfest zu ficksr. Der Phit deht va»
nit so viel drum sen-we, bitahs der ho:
plentie Zeit, awwet es is nur weqe vie
Hilf-, die in die Schn! misse. Do hen
Ich dann for e weit snoeqens immer
ist-er hetith komplehnt un der Bhil
M e paar mol gesagt, newwer meind,
Sizii-, steh du nur in dek: Bettche, ich
M aus un sickfe das Breckfest Sell
is genese, was iH gewollt heu, und ich
Ists dass immer sein Dassee atig ge
lobt M hat ihn getickele wie alles
' In dein et jeden Morgen zu das
inde. Sehn Se, dann tieg
U so fes-It for e Spinnr- oddet so
,Ust9 In M dann inne-er die
— Si ichane scheei.ve will
.- UPIWmemicherijfo
, II II Ist-de sin· die bot
- s M is kesig erfor
ils M II is Mk
Zwa c
Jst-M
fe in die eesedte paar Te wo se inj
Dass Hei schen spenir. ebdes gieich
ich swwet dorchin nit. Wann er nur
auch so gut zu mich wär. swwee do ii
et nii so sahst. Er is ia schade gern-a
nit traß zu mich, ausser-, dann deht ich
noch keine Minnit bei ihm stehn, aw
wet er duht sor gar niets kehre, er gibt
nicks drum, wie die Kids anzgucke un
was ich wehte duhn, all was for itin
impoheienk is, das is, daß et in Zeit
; zu den Wedesweilet toknme duhL Da
s bei muß ich noch immer watsche, daß
Fee iei Dummheite mache dum. Der
E Zeller bot mehr Tkudel wie in e Kau
izeit gehn duht, awwer et werd doch
nit schmakt dabei. Jch schreibe Jtine
fest tehgeller un do tönen Se ja selbst
z soviel sage, dack der kleinste des Ben:
Tnie grad ewe sei zweite Zähn breche
duht un daß ich nit denke, daß der
Johnnie in en annere Riedet pässe
ruht, ich siedle forscht-ein« bloß dubn
mich mei Zorns e wenig bettete, ich
denke mer triege anneres Weiter-.
Mit beste Rieaabkds
Jahre tkulie
Lizzie Hanssiengei.
’ Die Kollegin.
Von LI. G a b e r
Er hatte es sehr eilig, wie er so
durch die Straßen ging. «Ja, er lief
schon mehr; immer im Geschwind:
schritt, so daß der Regenschirm in der
Rechten wie ein Perpenditel hin uno
her suchrelrr. Jeder Wagen war ihm
im Wege« jeder Dass-tun Eing- der
kleinen Schultinoer hätte er beinaoe
umaerannt.
Er hatte sich verspätet um volle zehn
Minuten! Und die waren nicht wieder
einzuholen, tros allen Lausens nicht.
Er lam heute zu spät in·s Geschäft, er,
der sonst die Pünttlichteit selber wars
Wie ihn das ärgerteL
Nicht einmal eine Entschuldigung
hatte er für seine Versäumnisz. We
der eine Partie Slai noch eine Gesell
schaft ooer eine kleine Kneiperei hatten
ihm die Nachtstunden gekürzt. Er war
pünktlich zu Bett gegangen, wie im
mer, hatte den Weiter aus halb sieben
gestellt wie stets und doch am Morgen
die Zeit verschlasem um eine ganze
Stunor. Wie ihm das nur passiren
konnte! «
Irgend-no hatte er einmal gelesen:
«Unaliicktiche Ehemiinner sind die
oiinttlichsten Bureaubeamten.« Nun,
er war kein Eheniann, noch nich!, Gott
sei Dant. Aber das wußte er schon
seht bestimmt: Seine Pünttlichleii
würde unter seinem Glücke nicht lei
den; im GegentheiL Dafür mußte die
Frau sorgen: den Kassee bereit halten«
so recht schön temperirt, Kragen.
Schlips, Hanoschnhe, alles an seinen-.
Mate: die spiegelglänzenaen Schuhe
stets am selben Flecke und den Knöpser
daneben; o, er wollte sie sich schon
ziehe-is
Das war das Erste. woraus er se
hen wollte. wenn er an’s Freien ging.
Nur keine unpiinlttiche Frau! Du lie
ber Himmel, das wäre schrecklich! Er
hatte da schon manchmal seine Beob
achtungen gemacht, bei Kollegen und
Freunden. Immer ließen die Frauen
aus sich warten, wenn der Mann schon
six uno sertia zum Aussehen bereit
stand. « Da war dem Dienstmädchen
noch ein letter Austrag zu neben, uno
die Kinoer sahen auch noch nicht so
aus, wie es sein sollte; und Schranke
und Kommoden waren noch abzu
schließen. Und dann endlich sdachte die
EIan nnlj antnsbkns DIE-r Vi- frank-:
schulie hatte sie immer noch nicht an!
Da nor ihm Fräulein Anna zust:
Beispiel, seine Kollegin, das rvctr auch
so eine. Die hatte es auch noch nie fee
tig gebracht, iiiinttlich zu sein. Weniq
ltene lant eg höchst selten vor, das-, sie
einmal oor inni Da war. Dann aller
dinnszs äraerte er sich darüber ereniall5.
Gerade so wie es ils-m nicht recht .o.i-c,
wenn Fräulein Anna einmal zuerst
Feierabend machte. Die ’Bünttlichteit,
pag mar sein Privilegium, in dem ils-n
iein Anberer über sein Iurfte.
Mit ein paar raschen Schritten
hatte er dar- iunge Mädchen erreicht.
Sie sah ibn erschrocken an, und doch
leuchtete es in dein gerötheten Gesicht
chen aus wie leise Freude. .Ach Gott,«
sagte sie, »ich dachte, es wäre schon
furchtbar spät!«
»Ist es auch!« wollte er antworten·
Tiber es lag in ihrer Anrede doch so
etwas wie tinvliches Vertrauen in
seine Püntrlichieit uns das schmei
chelte ihm. So sagte er Denn nur:
»Nicht so schlimm, Fräulein. Kann
schon mal vorlotntnen! Berschlasen,
:vas?«
Sie lachte belustigt. »Was Sie den
ienl Ich bin schon seit Sechse ausl«
»Was-W Da mußte er sich ja schä
men, wahrhaftig!
Sie nickte bestätigeno. »PunttS-echs
ausgestanden Aber wie das so kommt·
Wenn man erst anfängt mit dem
Wirst-schalten hei, da ist eine Stunde
weg, ehe man sich? versieht Sonst
wes-de ich ja auch nz schön pünktlich
setiia, aber heute Title ich Verschiede
jnes einzuholen, und dabei mußte ich
jlemge warten. Daher larn's!«
T »weil« meinlherr Meeren-. »Das
Leitere läßt sich aber doch Abean er
ledigenP
Wuchs-l ia —- rveun ich npch
trat-Mc Ifnch hause konirnr. Dann
ne ’ ich
Den
sleich rnit, Das ich brauch-.
» If M nicht Hure gehe
« III M Die W Ie
-- « - essin 3.·«-"««. Les-« "««'
4
N
«
Derk Merieni bat zu rechnen
Konto : starrentgjiiniI -· Berechnung
Eine langweilige Arbeit. Er tontm
auch gar nicht oon oer Stille. erne
wieder wandert fein Blick zu Fräulu
Anna hinüber; unas feine Geoantet
weiten bei dem aorangegngenen G:
ioriiche mit dein junaen soeben.
Wie dketieitia roch eigentlich sola
ein weibliches Wesen iitk Wenn e!
Abends die Feder hinleit, ist fei
Tagewert gethan Dann raucht e1
Iseine Eigarke, trinkt sein Bier, tief
- die Zeituna und ist ferxig. Und Mor
gens schlüpft er in den aucsaeftaubter
Anzug, die blank gewichsten Stieie
und murrt« wenn der Kaiiee noch nn
einiae Grade zu heiß ist, io daß er id:
nicht gleich mit aewobntem Bebaarr
trinken kann. Und so ein Mädchen
Er denkt an zu Hause, an sriiber
an die Schwestern daheim. Wie di
den Bruder bedienen mußten, scher
oon klein auf. Wie sie aussoranaen
kvenn etwas acbolt werden sollte! ci«
hatte nie einholen mögen; Das ivai
Mädchensache, wie er stolz sagt-.
Friiulein Anna dort drüben that e
ia ebenfalls. lind die war auch schen
Morgens in der Wirtbschair tbiitiI
lein Wunder. wenn sie sich dabei oer
spätete um einige Minuten. Schließ
lich — was war's denn auch weiter-.
Man iit doch tein Mauren daß mar
mit dem Glockenschlag die Helle nie«
deriegt und aufhebt. Jst eine Arbei
mal im Zuge, dann macht man sie ebei·
gern sertia wenns auch mal ein paar
Minuten iiber Feierabend dauer:’
Seine Pünttlichkeik, sein ganzes We
sen kommt ihm auf einmal so rech
pdiliiterbaft oedantisch vor· -—— lth
die Konto-Komme kommen nicht dor
wiirts; Fräulein Anna muß ihm
tschlieszlich noch einige abnehmen Das
ärgert ihn wieder. Er trat es nicht be
ionders aern, wenn das junge Mäd
chen feine Arbeit macht, wenn sie zeigt«
daß sie dieselbe auch versteht: denn das
will er nicht gelten lassen. Er ist erst
wieder versöhnt, nachdem er einiae
lleine Mängel in ihrer Berechnung
gesunden nnd tadelnd aeriiat hat.
Ader am Abend, als er mit lurzm
Gruß das Kontor verlassen bat, er
wacht in ihm der Wunsch noch ein we
nia mit der Kollegin zu dlaubern. So
bleibt er unten stehen und wartet ihr
»denn-stammen ab.
s Noch nie ist ihm der Gedanke ge
’ tommen daß die junge Kollegin neben
ihrem Dienst im Kontor noch ander-:
Pflichten haben lönne: daß dann,
wenn hier die Arbeii gethan ist. gern
nnd Seele ihr Recht verlangen. «nn
wenn sie, müde von dem Treiben des
Lade-» ihre Ruhe. das wohlverdiente
»sehr-gen häuslichen, anderen Arbeiten
;opiert, so muß sie das doch aern thun.
» um der Freud-.- willen, aus Liebe. Es
tornmt ihm plötzlich ein Ahnen von der
Opferwilliateit und Hingabe, die in
der Seele des Weibes ihre aeheimnißs
vollen Bliiihen treiben: und ee ist ihm
plöklich als werde eine leise Stimme
fin seiner Brust wach, die auch danach
»ruse, sich zu betbätiaen in selbstloser
;Liebe. Kann er das eigentlich, wäre
’er dazu im Standes
, Bis jebt hat er nur siir sich gelebt,
Isiir sich gearbeitet. Er hat sich sein Le
ben eingerichtet nach eigenem Behagen,
Land er fühl: auf einmal, wie leer es
ldoch eigentlich ist.
Als- er dann neben der Kollegin die
Istillen Straßen entlang schreitet, hört
Her Vieles, wag ihm zu denken ibt. Er
-ersährt, daß das junge Ges iips an
seiner Seite eigentlich zwei Leben lebt;
als seine Kollegin während der-Dienst
stunden im stillen Kontor, nnd als
Hausmiitterchen daheim bei dem alten
Vater und dem jüngeren, noch schul
dslichtigen Bruder· Und daß sie das
Alles so gern :hut, so recht von Herzen
aern.
Von da an gebt er meift nrit Fräu
lein Llnna ein Stint Wen-ei zxisani
mer« Abends nach lsjefchäithmlufz.
Immer mehr erfährt er oon Den tlei-s
nen Ereizrnäffen ibrei hänglrchen Le
ibengs immer tiefer blickt er hinein in
Frag- selbfrlofe, opfernrutbikre und doch
lio fröhliche Mädchenberz. Und als
Ibie Frnblingsftiirrne das Lano durch
j brausen uno es wie eine frohe Verhei
sßunq baldigen Auferstebeng Durch spie
Lüfte zieht, tommi Fräulein Anna
einmal sehr oerfpätet ins Geschäft —
um eine gan Stunde. Still, rni
oerwrintern esichtchen sent sie iiber
ihren Büchern.
Der alte Vater ist gestorben, gand
plöhlich über Nacht. Den Bruder bat
eine entfernte Verwanste tu sich ge
nommen. Nun ist sie ganz allein, nur
hat sie nichus mehr, mag Ihr das Ar
beiten zur Freude macht. Eine groß
fchroere Lat ift von ihren Schulterr
genommen, nnb dennoch s
Nachbenllich blickt Herr Merteni
zum Fenster hinaus. Goloiger Zon
nenfchein liegt auf den Straßen; froh
Menschen, fubelnpe Kinder, wohin ct
schaut. Nur das Mädchen da drüber
bleibt verschlossen und still uno sieh
bie Sonne nicht. Die junge Seeli
harrt, baß ver Lenz auch sie rufe.
hert Werten- nickt ein paar Ma
vor sich hin. Und dann gibt er vor
Jeinen Arbeiten lo viel an vie Kollegin
ab, daf- fre ei kaum zu schafer ver
ma . Er weik daß er ihr darni- des
geb ten Gefa en erweist, wenn e
ibm auch schwer wirb.
Und am Abend geleitet er sie nad
haufe, und sie lehnt sich stolz unt
glücklich auf feinen san-. Denn fi
list ais Beizen bei geliebten Manne
eine neue deimatb gefunden.
—sp—-«I—-.-—---—«
DerPreisbreLoblenIe taucht
der Zelt. II welcher bei Inst
Lust-im Its . «IO b cM ein II
Ist II is bot Use-«
·
a---,
send-missen der Planken-nett
Von Exnit Inn-eint
liess-: :-:n Erdtreio flnthet kais Le
ben wie iin Miete die Wogen. Das
rnfilost Menschxnoeschkcht eiiet zum
eisigen Poie. zu sen iropischsen Län
rsern. Ganze Nationen verlassen vie
hzirnatlsiickxen Gefild-, in m Jem
rsas Giiick zu suchen. Un Rubin und
ten Reichshum Durch riet Ein-keine
dringt muttersteienallein in cie Ferne.
unter Frxmxen ein F:s.-mver. Ver
schallen im Vaterland, itrtiimpsr e:
sich einen Plan, wo Niemand ihn
kenn-i.
Mir ten Menschen wanrexn ci-:
Thier-: res Hans-T Auch ohne s«.inen
Wunsch ziehen tausenve von Arten
mit ihm in fremd-: Länder. Dis- Vö
act res Waldes eilen vor tm lorn
menrxn Winter nach ceni sonnigen
Ziiz:n, nnd auch rie Söugethiere it-:
den nicht an eer Scholl-z, ans der sie
geboren. Fisch ziehen in mächtigen
Schar-ten aus Der Tiefe res- Meeres-«
in cie Flüsse-, nno ihre Kinder eilen
wieder zurück in die salzi e See. Die
Orisceriindernng rer Thiere ifi daher
auch dem Laien ans rein Gebiete der
Natursorschung nichjs Neues, ka Die
Bewegungsorgane dieser Wesen ir:
tausenden von Formen eine so ovrziia
liche Ausbilvnna in Bezug aus Kraft
nnd Schnelligkeit zeigen. daß sich der
Mensch mit einer großen Zahl von
Thieren weder in Rnfchiieii noch Aus
raner rer Wanderschast zu messen ver
inne-.
Die Kinder Floh-Es glaubt dagegen
vie Menge rer Menschen seft an een
Ort gziettm ihnen tran man das
Reisen nichi zu; wie der Felsen, aus
rem sie wachsen, scheinen sie ein Bild
der ilntseweqlichleii unr- des Verbor
:-:ns im Raum. Die gewaltigen Rie
sen rsee Waldes-« welch-: bunter-Oe ia
iausenre von Jahren an derselben
Sielle verweilen, scheinen uns ein siche
rer Beweis der Jmmobilitiit aller
Pflanzenformen.
Lassen Sie uns diesem Geaenstnnd
siir ein Weilchen einige Aufmerksam
leit weiden.
Its-users der Ist-Jenseit
Eine große Zahl von Iarrenlräui
- tern, Binsenarten uns Silisloren bes—
sitzen ausvauernre Wurzelstöcke, Irre
welchen in set-ern Friihkina eine over
mehrere Stiimmchen in cie Höhe stei
gen und im Herr-sie absterben, iväh
rend sich ties in ker Erde schon für
Das tomrnenrt Jahr sie neuen Trielre
bilden. Da diese Pflanzen meist im
mer in derselben Richtung wachsen
so schreiten sie in jerern Jahr um eine
ganz kleine Strecke vorwärts, nnd wir
sinken sie nach einer langen Abwesen
heit an einer ganz anderen Stelle wie
cer. Sie sind ri-: Schnecken der
Pslanzenwelt. Rascher schon eilt einer
tiefer Farren, .«-!ammosprns" ater
»walking fern« aznannt, über ri-:
Erte; er beugt rie Spitze feines est
fusshohe-: Blatieg zur Erre· schlägt
dort Wurzel nnd eine neue Pflanze
entspringt an Diesem Punkt. Rascher
noch eilen die Erdbeere ans raeGiinse-«
singerkraui durch cie Welt. Sie sen
ten lange Ali-laus« nach allen Rich
tungen nnd an ten Spiyen reiselben
treiben neue Pflanzen ihre Wurzel in
Die Erre» Tausende von Bäumen
sent-en Wurzelichößlinge aus-. vie spä
ter zu selbstständigen Pflanzen sich
entwickeln
Dcch bleibt bei den höher entwickel
ten Lanvpslanien die Lrtsverände
tun-g Dei Individnums eine öußersi be
schriinttr. Wollen wir oie Bilanzen
tvelt aus ausoeoehnten Wanserungen
beobachten, so müssen wir unsern
Blick aus die niederen uno ganz ein
fachen Lebewesen richten, vie Pilze und
JAlgern Manche vondiesen haben den
. «’ L!.—
gllllzcll Uli.llclsp L(Uuufu, »i( Dunst
inelpilze z. B. fänden sich in allen Zo
tten, in allen Höhen, in allen :tici-.«.-ien.
in denen die Lust Zutritt bat. We
immer Pflanzen-— oder Ihrersormen
dein Tode verfallen sind, finden sich
diese zierlichen Pflänzchen, un: rie
rohe, leblose Materie wieder in neue
Lebens-formen umzugestatten Der
leiseste Windhauch siidrt ibte Sporen
von Ort zu Ort, und wo iich ein Midr
baden mit passender Temperatur fin
det, da wachsen sie in wenig Stunden
oft zu umfangreichen stolonien all-»
Wandern tausende dieser Wesen auf
den Flügeln des Windes von Land zu
Land, so werden andere durch die Flu
tlien des Wasser-'s big in die fernsten
Reaionen getragen. Die Meeresod
terien, die Sumpfs und Flußabgen be
völtern in kurzer Zeit unter günstigen
Bedinanngen gewaltige Wassermassen
und färben Flüsse nnd Seen grün,
roth, braun oder schwarz. Auch die
Rieselalgen machen mit den Fluß-« und
Meeresströrnungen weite Reisen und
. bilden Kolonien von so gewaltiger
[ Ausdehnung, daß sie die Hafen ver
i ·schlamrnen und die Miindungen der
I Flüsse berstet-sen Daß die Krank
- heitebaeillen durch ihre Wanderung-n
I ganze Länder entoöltern, bedarf hier
I nur einer kurzen Erwähnung.
M seiten seh-ei Heer-.
Z Aber auch höhere Pflanzen wandern
k mit dem Wasser der Flüsse und del
I Meeres. Die kopfgeoßen Ritffe der
Sodoicea schwimmen von den Seehel
len bis nach Malabar. eine Streite von
« nahezu 3000 Meilen· Der Golsstroni
-- flile die Samen von Mimosa scan
- den« von Mexico bit nach Schottland
Les der Käse Schamuttas sind iibei
«- --k.-.-—-....--..—--.. - - --4
150 Pflanzenarten bis nach den Gali
lapasgosanfeln übertragen worden«
baden also Reisen von iider 500 Mei
len mit den Strömungen des Meeres
gemacht. Sogar die Wefiliisie Afri
rai ist durch den Aeauatorialftrom des
arlantischrn Meeres mit einer Anzahl
brasilianifcher Pflanzen besiedelt wor
den. Auch wandern mit den Stirömem
Iliifsen und Bächen die Pflanien der
Berge herab in die Thaler und erobern
fo- für ibre Arten größere Verbrei
tung-gebiete· So sind die Inseln an
der Mündung des Parana mit pracht
vollen Psirsia)- und Orangentoäldern
durch den Fluß bezflanzt morden. Er
trug die Samen aus den La Plata
Staaten berab bis zum Meer. Von
oen Höhen der Andeslette trägt der
Orinoco Pflanzen und ihre Samen in
die Ebene binab und pflanzt sie ar:
den Rändern der Inseln im Delta des
Stromes an.
Weil bedeutender als-k- das Wasser ift
die Luft als Verbreiter der Pflanzen.
Wenn im Herbste die ruififche Distri,
Salsola Kali, abftirbl, so rollt sie ibre
Llefte zu einem Ballen zusammen; die
starre Wurzel bricht am Boden ab und
der Wind rollt nun die Kugel iiber
Berg und Thal, damit sie aus ibrer
Reife den Saturn auszustreuen ver-«
man. Die Natur bat viele Samen
Irten für die Reife durch die Lüfte gut
ausgestattet Der Ahorn, die Tanne,
die Esche, die lllme, Bitte und bun:
derie von kleineren Geiväcbfen ftatten
ihre Samen mit Flügeln aus, die
Compositaeen geben ibrrn Friicknchen
Fallfchirme mit, wie beim Löwenzahn
Kreuzlrauh Lattich, auch Weidenrös:
eben, bei Nachtlerze und Diftel. Ani
:ere versehen ibren Samen mit seiden
artiger Hülle, wie Asrlepias, Woll
aras, Baumwolle, Papvel nnd Weide.
Bei vielen Pflanzen ifi der Same fo
llein, daß der leiseste Windhauch ihn
cufhebt und bis in ferne Gegenden mit
sich trägt. Viele Pflanzen wiederum
schnellen den Samen mit Gen-all aus
den Kapseln, fo die Balfaminen, Veil
chen, manche fogar mit ftartem Knall,
wie die hura Crepitauo (Sandbiichfen
baum) in den Wäldern Brasiliens.
Isteee ali sinnreiche-.
Auch die Thiere tragen laufende von
Pflanzen von Ort zu Ort. Denn
manche Früchte nnd Samen sind mit
Haten und Krallen ausgerüstet loo
ourch sie sich an die Voriidereilenden
anklagnntern und Initschlevden lassen,
so die Klette, Möhre, WederoisteL der
Zioeizalm Midei12), die Coreopsis und
viele Enderaceen Viele Thiere, deson
dere- Vögel, fressen die Früchte der
Pflanzen und tragen den unverdauten
Samen in die Ferne. Kranirnetsdögel
tragen die Vogelbeere nnd den Wach:
lolder, das Eltevhnhn die Hinideere und
Ztachelbeere, die Drossel trägt Mistel,
andere Vögel tragen Hollunder und
Kerniesbeeren in die Weite. In Jorva
rriigl eine Vioerra, eine Marderart, die
stasseebodne in die Ferne, eine Elfter
oerostanzt den klinimtbaum in C-eylon.
Die Eichhörnchen Svechte und Höher
oerpslanzen Eicheln, Bucheclern nnd
Haselniisse, die sie für spätere Zeit ans
aeiparl und nachher vergessen haben.
hamsler tragen Weisen, Gerste und
Hafer weile Strecken nnd sorgen so
filr deren Verbreiiung.
Arn einstußreichsien siir die Um
wandlung der Landschastsdilder ist der
Mensch. Freiivillig und unfreiwillig
liilst er gewissen Pflanzen, die Welt zn
erobern. Seine Nährvslanzen fiitnt
er rnit sich in alle Länder, feinen Zier
rslanzen schafft er beauetne Stätten-.
aber feine llntrkiuter gehen auch mit
und fragen nicht erst um seine Erlaub
niß. Wenn fern in der Wildniß ein
Häuflein von Eniigranten den Urtvald
lichtet, oder die Urairie bricht, so er
scheinen nach kurzer Frist in der neuen
Niederlassung die Hundstamille, der
Porlulal, die DisteL die Wucherblnme.
Niemand rief sie, niemand wünscht sie,
und doch sind sie die ersten ans Plat.
Sie verstecken sich im Futter der Pfer
de, in den Kleidern der Arbeiter, in
den Ritzen der Kisten und Kasten. in
den Masilien der Röcke nnd ergreifen
Besitz von deni neuen Wohiiplan, wenn
die erste Gelegenheit sich bietet. Auch
die Frucht-tilgte der Eisenbahnen geben
hunderten von Pflanzen Gelegenheit
»zum Reisen. Mit dem Getreide und
dein Vieh wandern zahllose Sannn
nach allen Richtungen der Windrosr.
Sie lassen sich an den Seiten der tsi
sentiahngeleise nieder nnd dringen von
lstt aus in die umgebenden Felder,
Leisten und Wälder ein« zvenn der Bo
den sind das Klima ihnen zusagt. Ter
Boxaniler freut sich, wenn er einen
solchen Fremdling am Sile-je trifft, :l
ver ciast aber desi Baue-« eben so nn
genshrn ist, will L, dahin gestellt sein
lasse-m Mir isi auch heute noch ei·.e
Wanderung entl ng den Eisenbahn
schwellen lieber n aus der schönsten
Straße, da sie mir Gelegenheit bietet,
Pflanzen zu liessen, die sich sonst m
der Gegend nicht sehen lgssem
Oel-Ists der Gesichtssinn-m
Am meisten bat der Mensch disk-Z
die Zucht der Anlturpslanzen siir die
Vettchitnerang der Natur sowohl Its
sti: die Mannigfaltigkeit unserer Nut
run jinittel und Delitalessen gethan.
Ni t dtos zahlreicher find unsere Ge
niise und Früchte geworden, san-ern
euch zarter »und sastiger. Und die
Reihe der esbqren Pslanzen ist noch
! .ume nicht erscheipr neue Gewürz
s pflanzen erscheinen enr Daniel. se-. .e
Zierpflanzen werden nach und nur
Gemeingut und die Medizin findet ins-·
mer neue Deilnrlttel tm Pflanzenreich.
Aus aller Herren Länder rugc ver
Mensch Nutzpslnnzen stir sich und die
Seinen zusammen nnd baut· sie nn.
So brachte er aus Indien den Weisen,
die Gaste. die Hirse, den Hafer, den
Rossen arti China den Reis. ans der
Tartarei den Buchweizen aus Ameri
la den Mais. Von den Gewissen stam
rnen aus Griechenland der Kohl. aus
der Iartarei der Spinat aus Aradicn
die Linse, Lohne und Erbse. aus
China die Fresse, aus Persien Kärbis,
Gurte und Melone. Dir Kartoffel
lieferte Amerika, auch die Liebesäpfel
lTomato). Der Wein larn aus West
"asien, ebenso der Oelbourn und die
Walnusz, die Pfirsrche aus Persien, die
Pflaume und Quitle aus dem Kausa
sus, die Zitrone aus Medina, die AP
felfrne aus China. Die Kirsche brachte
der Römer Lulullus aus den venti
fchen Ländern. die Aprktose stammt
aus Irmenien Aus Arabien erhielten
wir den Hoffen den Thee aus China,
aus Indien das Zacken-ihn
Von den Zierpflanzen lieferten die
Länder des Mirtelmeeres: Levloje, Re
seda, Rosmarin. Oleander, Goldregen,
Päoniem Ladendel, Crotus,hyazintk7e.
Narzisse und Meerzmiebel: Jndien
sandte uns Rose und Basililurn; Ja
pan zog zuerst Samelien nnd Hoden
fien, sowie Vollarnerien und Keriem
China gab uns Altern, Chrysanthe
mum und Primelnz Afrita lieferte
«s.1-elargonien, Anrarnllig, Eiglräuter,
Schiefblatt und Aloe. Aus Australien
l totninen (««ntnmptns. Meteroitberog,
Mimofe und Llrautarinox Amerika
pab der Vlurnenwelt Lerchibeen Ebn
nenblnmen, Afterri. Azctleen Gold
iutl1e, staltiis, Zinniaf isteoraine,
Fuchsien, .Heliottcpe, Cnlceolarien und
rie wunderbare Viktoria Regin. Auch
die Maanolien, Tulbenbäuine nnd
Sltbobodenbron find ameritariiichen
Urspuan Wir gaben der Wet: den
Tabak, ber indifche Moer lieferte Das
Qpinin.
Welche gewaltigen Umioäjznnaen
bat die Kultur biefer Pflanzen im Le
ben der Menschen im Anblick der Ge
aenden bervoraerufen. Welchen gro
ßen Einfluß bot z. V. die eine Pflanze
«Bamnivolle« auf Die Entwicklung der
Siibftaaten aetmbt. Was haben Mai-J
und Weizen in io lnrzer Zeit nus den
Norbftaaten ber llnjon gemachtf Tiefe
:: Pflanzen haben nnfere Nation inr
Veherrfcherin des Weltmarttes ge
macht, Den Nationnlreichtbnni der
Staaten auf wunderbare Weise ber
mebrt. nnd rein Proletariat Dieses
Landes ein tnenfchenwiirviqesz ngkin
gesichert
lisg ist nicht »in leugnen, bier die fort
schreitende Kultur des Bodens laufend
ider lieblictiften Kinder Flora-s Das
: Jorecsizrtlseii fchreibtx wird das Lanz
« in Itartofiel und Ftrnutfelber einge
theilt, so bleibt fiir bie wilden Pflan
zen ebensowenig ein Ratt-n, wie fiir
die wilden Thiere nnd Menschen Jn
ibrer itiiinmen Trauer blicken lie uns
an, als ob sie faacn ivollkem
»Nichtg.liat uns die Raiiberbrnt ne
lassen!
Kornnrt ilfsr Kinder kommt: wir wollen
fterben.«
- ---·-.-—-«
Er bat nichts davon.
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»(kmil, die Leute sagen, Du heirathen
rnich nur wegen meines Geldes. Nicht
wahr, Enrit, das ist nicht richtia.«
»Gewiß nicht« Elsa, das Geld bekom
men ja mein-. Gkiiutsigerk«
Jn SiiD-Ruszlartc haben sie eine
huttgergnoth. Hier geben sich manche
Leute sie beste Mühe, Die Jmitation
einer solchen hervorzubringen
I If I
Das Kapital hat keinen Patriotiss
mu-, sagt Cur-trink Und ein Gewis
sen hat ei meist auch nicht, over wenig
stens ist dasselbe stahlgepanzert.
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Ob wohl auch vie steischsressenden "
Pflanzen unter ter Wirkung des
Fleischtrusts zu leiden haben?!
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Wunderbote Kutturenttoickluna in
China. Jn ver Provinz honan wol
len sie schon teine Kriegssteuern mehr-.
O I I
Ein Apotheke in Ottatva, einem
tteinen Ternperenznest in Kansas,
brauchte während des Monats März
88 Gallonen Gin und 82 Gallonen
Whiiteth urn vie Recepte anzufertigen,
die Aerzte ihren Patienten verschrieben
hatten. Was site eine Epidemie mag
dort wohl geherrscht habent
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