; —- « Zug Ukcvckchknwim Ømnihu5. Z Roman vonFottuae deVsisgibey E Inforisixte widersiqu von sinkt-I Ein-, WWWOMW (6. FortsehungJ »Als-) ift ein Testament. das zu Gunsten eine« Todten ausgestellt ist, null und nichtia.« »Das ist tichtitx aber . . .« .Dieses Testament wird hinfällig-« wie der iutiftsche Ausdruck Lauten« »Nun, und . . .?" »Nun, das ist ebenso, ais wenn es nicht existiktr. Das Vermögen fällt vollständia den natürlichen Erben Fik« »Wenn also dieses Mädchen einen Zog vor meinem Bruder detstokben t . . . .« .Einen Taa oder eine Stunde, das ist gleichviel; sie hatnicht erben tön nen, wenn sie gestorben ist, bevor die Erbschaft eröffnet wurde. Das ist einzig und allein eine Frage des Da tums, und um diese zu entscheiden, ge nüqi es· die beiden Todtenicheine vor zuzeigem« »Den meine-'s Bruders und den des Mädchean . «Ganz recht: den deg Herrn Fran coiö Dotter werden Sie betommen tön: nen, wenn Sie wollen, und ee liegt nur an Ihnen sich den der Biania Astrodi Du verschaffen. was ja. nach Jhket An sicht, so leicht sein soll.« »Mit anderen Worten: Sie sind hindern-kommen um ihn ntix zu det tansenk »Man thut auf der Welt, was man kann; wenn ich, wie Sie-, Hausbesiser wäre. so würde ich mich auch nicht mit der Berinittelnna don Etbschaften ab geben« Ich erinnere Sie, daß Sie selbst mich haben holen lassen.« Hätte ich aetoußt, daß Sie auf diese Wei dotaeben, io hätte ich mich nicht an "eqe " »Das tönnen Sie jetzt wohl sagen, doch Sie werden mit aestctiten. das Mit-il z- denten nnd Ihnen eine UntuÆltuna ins Gedächtnite zurück s.5- ZJI si-« Beim-n infi Jus-ist« »u- -- ··--- «»·,-. Im Verlanse unserer letzten Untern duna, als ich Sie staate, was ich thun sollte, wenn ich die Gewißheit erlangte, es existire ein Kind der Bartolomaa Astrodi, riefen Sie, wrnn ein Kind eristire. so wäre es wünschenngertn dasi es itiirbe.« »Sie haben wirtlich ein brillanter Gedächtniß,« brummte Herr Bauten augenscheinlich verwirrt. .und ich alaube, man muß ans die Ausdrücke achten, die man in der Unterhaltung mit Ihnen a-:braucht.« »Man muß auch auf das achten, was man schreibt. Jch will Ihnen nicht verhehlen, daß ich einen von Ihnen unterieichneten Brief sorgfältig ausge boben habe, der auserliche Instruk tionen enthält. Nach dem Wortlaut dieses Briefes sollte ich, im Falle Bar tolomäa Astrodi ein Kind hinterlassen. mich erkundiaen, was aus diesem Kin de geworden, und wenn ich es erfahren, alle-mögliche thun, um es zu hindern, nach Frankreich en kommen.« »Sie bedienen sich recht zweideutiger Aufl-rückei« .Inwieiern zweideutiai Das junge Mädchen ist todt.« »Wer wie ist sie denn gestorben?« »Wenn ich Ihnen das sagte, so könnt-en Sie mich entbehren, und das will ich nicht! Ich habe mir Mühe ge nua aeaeben, um anständig bezahlt zu w:rden. Bedenken Sie doch, was ich alles seit einem Monat gethan habe. Ich habe zwri bis drei Untersuchungen auseinmal geleitet, und zwar habe ich re zu einem guten Ende geführt. Er stens die Nachforschung nach Barte-lo miia, der Muter Biankas, dann nach besaaier Biaxfrla selbst, und endlich nach herrn » rancois Beher, Ihrem Siiesbruder.« »Und dafür weiss ich Jhnen keinen Dant« brummte herr Paulet zwischen den Zähnen. S- nwaikbtsn Sie also auf DieEtb fchaft Jhres Bruder-? Das ist unei genniinia, Das muß ich faqen!« Bitte sehr die Erbin ist todt, nicht wahrs« »Tai-i und bearaben!« »Nun. so wird sie vie Ebfchaft nicht ketlaniieenf »Das nicht, aber wenn Sie Ihren Theil fordern, fo wird man ihn Ja nen nicht ausliefem Das Testament ist dem Gerichtsptäsidenten des Ak tondissements übergeben worden und ich stehe Jhnen dafür, daß die natür lichen Erben nicht in den Besitz treten, solange der Tod der Bianta Aftrooi nicht durch ein authentischeg Datu inent bewiesen ist Man wird einen Kurator ernennen, der das Vermögen bis zum Erscheinen der Erbi,n oder bis der Todtenschein ooigewiesen wird, verwaltet . . . und dies-. s Ver mö n wird sich ins Unendliche Ver qkö ern, denn niemand wird einzuse nuß davon haben. Das ist allerdings ein Tros, doch e: ist recht mager. Sie werden mit sagen, daß hnen in drei ßig Jahren die Erbschat doch zufällt hnen nicht, Ihren Enkeln nnd ei i paar Miglie-L Daß Jhk Fräulein ji« «Oesag,« tief here Paulet »Wie - jsiif bald-sen Sie fiir die Abtretung tiefes Munan ,Æ last Z sie gefaan rief . Die werdens vernünftig, III Use Use- nt endlich verständi . Use-Ed- nnr berech · sz .- v R nnd meine III-Ia s Saus-« tagte »Ich tdnnte die Theilung der Sum me verlangen, doch ich werde mich mit dein fünften Theil beaniigen, d. li. mit .100.000 Franks; . . . Jch nehme das fMininuun an, denn Ihr Bruder hin terläßt Ihnen eder 600,000 Ironie »als 500M« t .100.000 FIAMSTX Sie holten die IStirn, 100,000 Fausts von mir zu foerlgngenZ Lieder will ich ouf alles åoerzichteiy als sie Ihnen geben!« ! »Wie Sie wollen, mein herr," ver stute Hm Vuachklaiuk tu kühl-m !Tone. »ich habe meine Zeit verloren, Haber Sie verlieren ein Vermögen.« j fmItch habe nicht das Recht, Sie zu tiberzeugem daß Sie Unrecht thun,'« J fuhr der Agent fort, »ich ditte Sie nur, noch einmal nochzudenlen, bevor Sie einen definitiven Entschluß sassen, denn wenn ich Jdr Zimmer verlasse, ’ohne daß wir einig geworden sind, so Hwerde ich nicht mehr die Füße in - hr zhans setzen« daraus tiinnen Sie ich ’oerlassen.« »Aber, mein Oerr,« sagte Margar rites Vater, »Sie wollen doch hoffent lich diese 100,000 Franks nicht schon deute hoben?" »Nein, denn ich habe die Kopie des Todtenscheineg nicht bei mir: Geld ge oen Waare! Sie werden mir das Geld übergeben, wenn ich ihn Ihnen bringe, oder oielrttedr . . . Sie sollen sehen, wie tulant ich bin: wenn Sie in den Befik Jhrer Erbschaft getreten sind.« »Auf dieser Basis könnten wir uns verständigen. wenn . « ·« «Dcch ich will eine schriftliche Ab machnna hoben. denn wenn Sie zu siillig sterben, würde ich oon Fräulein Vaniet die Aussiidrunq eines Vertra ges verlangen, den sie nicht abgeschlos sen han« Aber ich miißte doch wenigstens die Form kennen, die Sie diesem Vertrags Izu geben gedenken, da Sie eine so un aebriiiichliehe Abt-Indiana verlangen« l i l I ( 1 ! f i »Mir genüat eg, daß sie nicht unge- ; ietzlich ist. Sie werden gaan einfach» auf Stempelpapier anerkennen, daß; Sie mir als Bezahlunq für auf Jhren » Befehl unternommene Nachforschun aen die Summe von 100000 Franis ichulden. zahlbar an dem Tage, an welchem Sie Ihren Antheil an der Ebschaft Jhres Bruders erheben wer den-« »Ist das nllesf «Mein Gott« ja. bis sni eine Bedin gnug-« .Um was handelt es sich noch?" »Ich bitte Sie, mir Jhr Ehrenwort tu geben, mit niemandem von unseren Abmachungen zu sprechen-« »Oh. wenn es weiter nichts ist, ich habe keine Lust. mich damit zu riih-. men.' »Wenn Sie sich auch nicht damit rühmen, so könnten Sie doch mit ei nem Ihrer Freunde davon sprechen-, z. B. mit dem, der Sie nach meiner Adresse gefragt hat« »Die Person, die mich nach Ihrer Adresse aefragt har, hat mit der zen Sache nichts zu thunf der ehte here Paulet, »meine Angelegenheiten interessiren ihn nicht, und ich werde mich hüten. sie ihm mitzutheilen.« »Das glaube ich« erwiderte Blan chelaine, »boch ich möchte Gewißheit haben-« »Sie werden doch hoffentlich nicht verlangen, daß ich mich auf Stempel papier verpflichte, stillzuichweigen?« Ess- cs«04- Q---- l'- h1- Mk-- -.. »Hu-» -------------- xwuvs metten daß Ihr Wort mir genügt« »Gut, ich gebe Ihnen mein Ehren wort,« versetzte Herr Paulet »Ich verlasse mich daraus; dats ich Sie jetzt bitten, mir den Namen hres Freundes zu nennen, der meine oh nuna zu wissen wünscht?« »Ich werde Jhnen den hertn zu schi cken: es handelt sich darum, einen Schuldner zu suchen.« Das ist meine Spezialität und ich werde mein Beltes thun; es ist ein Kaufmann, nicht wahrt« »Nein es ist kein Kaufmann, son dem ein Malen« »Ein Maler, ach, dann weiß ich schon, wer es ist. Er heißt Paul Fre neuse.« »Sieh, sieh,« murmelte here Pau let ziemlich erstaunt. »Sie stehen also mit ihm in Verbindung?« »Ja Verbindung? nein, doch man hat ihn mit gezeigt und ich ttesse ihn ziemlich ost aus tet Straße oder im Theater-. Er liat ein Gesicht das man nicht so leicht vergißt, wenn man es einmal ge sehen hat, ein ganz ausneh men! Pariserisches Gesicht; er hat viel Tal: nt und ist schon ziemlich berühmt. Wenn meine Dienste ihm nützlich sein können, so werte ich mich ihm gerne zur Verfügung stellen. Doch ich wäre Jhnen sehr tantan wenn Sie ihn nicht zu mir schicken wollten« «Wesl1alb?« »Weil ich lande, dass er nicht ernst-· hast die Ah cht hat, meine Dienst-e in Anspruch zu nehmen. Ich bitte Sie daher wenn et noch einmal meine Abreise haben will ihm zu sagen, Sie hätten He oergessenf »Wu- its Mit-tech- JM H- ihm nicht beu. UND-en wir sägt Säck- Ist W ZU u see-en Sie nei- den Todten sci- m M site-di ins-use .Morges. oder spätesens Eber-enor gen, vorausgesesx daß Sie noch heute ten besagten Vertrag unterzeichnen.« Herr Paulet zögert: noch immer. die Feder zu ergreife-. und here Manche laine Fuhr fort: .Was fürchten Sie den- eigentlich? Die Fassung die ich Jhnen vorgeschla gen, läßt gar kein-en Doppelstan zu: Sie zahlen erst. nachdem Sie in den Besitz rer Erbschaft getreten sind. Ja zwei Tage-n werden Sie is der Lage sein, festzustellen, daß die Erbin des France-is Boder nicht mehr auf der Welt ist. und die Erbschaft wird-Ihnen noch vor Ablaus eines Monats ausge zahlt werden« Diese angenehme Aussicht wirkte auf Denn Paulet bestimmen-. Er fette sich an seinen Schreibtiich Ess nete eine Schublade, nahm daraus ei nen Bogen Stempelpapier und schrieb daraus die gewünschte Abmachung die Blanchelaine mit glänzenden Augen seiner Brieftasche einverleibte. »So, rnein herr,« sagte er dann, »kas ist ebensogut, als wenn Sie eine halbe Million mehr in der Tasche hät ten. Jch hoffe. Jhnen den Todten ichein bis morgen Vormittag zustellen zu tönnenx was dann noch zu thun bleibt, ist Ihre Sache.« »Schön, mein her-. ich werde Sie erwarten,« murmelte herr Paulet, und begleitete den Besucher hinaus; dann tehrte er nachdenklich an seinen Schreibtisch zurück, als ein leichtes Ge räusch ihn veranlaßte, den Kopf zu er heben. Seine Tochter Marguerite »hatte tin-e Iyut get-Uml, me tmt km- sur-m in Verbindung stand, und erschien auf rer Schwelle des Arbeitstahinetts. »Juki man eintreten?« fragte sie lächelnd. »Ja, ich bin ja allein,« erwiderte herr Paulet. »Ja, doch etwa erst seit zehn Sekun den; ich glaubte, dieser herr wiirde überhaupt nicht mehr gehen.« «Du hast gehört, wovon die Rede war?« »Das gerade nicht; ich habe nur im Fluge einen Namen derstanden.« .Welchen Namen?« »Den des Herrn Paul Freneufe; was sagte dir denn dieser Herr von ihm?" ;Marguerite, du langweilst mich; sage mir, was du mir zu sagen hast und laß mich in Ruh:·« »Ich möchte dich fragen, oder der Arrest, den tu rnir seit vierTagen auf erlegst, nicht bald zu Ende ist« »Was willst du denn noch?" fragte Herr Paulet, »Mit-est du dir vielleicht ein, ich werde Diners veranstalten und dich ins Theater führen, während wir große Trauer haben? Mein Bruder ; ist eben erst gestorben.« »Er ist 200 Meilen von hier gestor » ben, und ich habe ihn nie gesehen. Du Iwirst wohl nicht verlangen, daß ich seinetwegen untröstlich bin, kenn es ist ntir ganz unmöglich, ein Gefühl zu heucheln, das ich nicht empfinde-« »Das beareife ich vollkommen, und ich selbst halte mich nichtfiir verpflich tet, diesen unglückseligen Francoiz zu beweinen; doch es giebt aesellschaftliche Rücksichten. denen sich niemand entzie hen tann.« »Oh, ich verlange ja auch gar nicht, in Gesellschaft zu gehen. Doch ich glaube nicht, daß es uns verboten sein wird, troh der Trauer unsere Freunde You keiuchemmDu hast« neulich· in der Psllk Oh YIUIHU Mlcll Islcllcusc versprochen, sein Atelier zu besuchen« »Ah, darauf wolltest du hinaus? Nun, da ich ihm gesagt dabe, wir wür cen ihn besuchen, so werden wir es auch in den nächsten Tagen thun.« »Warum nicht gleich ?« »Weil ich in jedem Augenblick den Notar erwarte, dxr das Testament meines Bruders entgegengenommen hat.·« »Was, dieser Notar kommt nach Paris? ich glaubte. Herr Boner hätte dich enterbt?« »Er hat die Absicht gehabt, doch ist ein Ereigniß dazwischengetretem da » . ej würde zu lange kauern, dir ; das zu erzählen, und außerdem ver s stehst du nichts von Geschäften. Be i gniige dich daher mit der Mittheitung, I das alles gut steht.« - »Um so besser, ich werde mich also » nach meinem Gesallm dtrdeirathen tönnen,« ries das junge Mädchen. »denn ich werde Geld siir zwei haben." »Ich verstehe, das heißt: du hast es dir in den Kopf gesest, Paul Freneuse zu deirathen.« »Und wenn dem so wäre? Du hast ; es mir doch nicht verboten, an herrn Freneuse zu denten.« »Gewiß nicht,« erwiderte Herr Pau let, »und du kannst sogar überzeugt i sein, daß ich ihm deine hand bewilli i aen tr:rte, treu-Her mich darum bit i t-:t.« »Er wird dich darum bitten, lieber Vater,'« entgegnete Marguerite »Wal» kennst du denn seine Ab sichtcn?« »Ich wäre teine Frau, wenn ich die nicht errathen hättes« »Du liebst ihn atsoi« »Er gefällt mir sehr,« murmelte Marguerite »Das ist teine Antwort,« versetzte here Bat-let, der die Zweifeutigteiten nicht liebte. »Ihr seid erstaunlich, ihr junaea Madchenz —- sodald man mit euch von einer Heirath spricht, glaubt the euch verpflichtet, ein dummes Ge Maxi- rnacheu. und enan tann kein erstiaei Wort aus euch heraus dri fest,WId-i dudlewva it - PMWMM nähte-Zeig Zögern »Nun denn. ich weiß nicht recht. ob ich ibn liebe. « »Das ift etwas ganz Neues, dsu maßt dir doch iiber deine eigenen Ge fäble tiar sein.« .Es is vielleicht sonderbar, aber ei ift doch sa; du fragst mich, ob ich ibn liebe-? Ja. zu dem Zwete mußtest du rnir erklären- was du unter »Liebe« verstehst« »Ja, glaubst du vielleicht. ich werde dir darüber eine Parteiung halten? Sage mir: mächtseft du Paul Freneufe gern heirathen?' »Ja gewiß, febt gern, und von al len, die du rnir vorgeschlagen, möchte ich nur ibn zum Manne nehmen. »Nun, das ift llar.« rief derr Pau l-:t lachend, »du baft viefen jungen Mann gewählt, ohne mich zu fragen, roch ich tatle dich deswegen nicht. Er hat kein Vermögen, doch er verdient viel Gelt. und ich weiß. daß er fo ver niinftig ift, nicht alles auszugeben, was er verdient. Jch bin ja über zeugt« et wiirde dich glücklich machen.« »Das Geld macht aber nicht glück lich,« verseite Marguerite. »Nicht immer, aber es trägt viel da zu bei,' verfetzte der Vater. »Uebri gensl werdet ibr bei deiner Mitgift und dem Einkommen, das Paul Freueufe vorn Verlaufe feiner Bilder bat, reich genug fein, um ftanrecgemiiß leben zu können. Die Geldfrage wäre alfo er lerigt. und es bliebe noch übrig, zu erfahren, ob fein Charakter fiir dich paßt.« »Nun, ich möchte meinen Mann ge nau kennen lernen« »O s ift nicht fv leicht.« »O, es giebt ein sehr einfaches Mittel.« »Wenn-e es mir.« »Du»bast alfv vergessen,« daß Herr Ulkllcusc lIlIl, Ullgcslltkll Wi, list-I Porträt zu malen?« »Nein, das habe ich nicht oergcssen, aber ich iebe nicht ein. . .« »Ein Porträt wird nicht in einem Tage gemacht. man braucht dazu viele Sinungen.« Nun, unt?« ,,,Nun me nn ich in seinem Titel ier Modell stände, fo würde ich recht bald wissen, was darin vorgebt.'« »Nun, ich Armuth-e, daß in dein Atelier von Paul Freneuie überhaupt nichts Unpaisendeg vorgeht. Wenn ich das Gegeniheil glaubte so würde ich tiefem jungen Manne meine Thüre veiichließen. Halt du vielleicht erfab ren, daß er ein liederlicher Leben fiibrt9« »Nein, aber ich weiß, daß er dort Modelle empfängt.« »Natürlich, die braucht er beim Ma len.« »Den diesem Augenblick z. B. vollen det er ein Gemiilde, welches ein junges Mädchen darstellt,« entgegnete Mar guerite nach kurzer Pause. »Welches die Ziegen hütet, ja, ich weiß; er hat sich da ein merkwürdiges Sujet gewählt. Doch wag kümmert dich basi« »Die Jtalienerin, welche für dieses Bild Modell steht, ioll von wunderba rer Schönheit sein. Herr Freneufe bat zu mir mit Bewunderung, mit Weg-ei steruna von ihr aesprochen.« »Na, du wirft dir doch nicht einre tsirå Laß et in dieses Geschöpf verliebt ! « «Daö Iage ich nicht aber ich wäre doch neugierig, sie zu iehen." »Als da bist aljo eiferiiichtigZ Die sen Fehler kannte ich bisher an dir nicht.« »Ja. ich habe auch bis jent leine Ge legenheit gehabt, ibn zu zeigen. Alle Männer waren mir gleichgültig.« »Und jeht ist es nicht mehr so. Du beichiiftigst dich mit einein? Nun ich qave nichte- vagegen, ro ich caran Den te, ihn zu meinem Schwiegeriohn zu machen· Doch deine Eifersucht kommt wirklich ein bischen früh; warte doch weniastens, bis du verheirathet bitt.« «Eino hindert das andere durchaus nicht,'« versetzte Fräulein Paulet lächelnd, »ich bin einmal so und iann mich nicht ändern." ,,Glaubtt du vielleicht, du wirst über den Lebenswandel Freneuiej unter richtet lein, wenn ich dich zu ihm führe?« « «Vielleicht, ich habe gute Augen« und würde viele Dinge sehen, die dir ent entgehen würden. So würde ich z. B» wenn wir die Jtalienerin anträien, sofort wissen, ob er sie nur als Modell verehrt.« - »Ich möchte tailir einstehen. Diese Modelle in den rothen Rocken können einen Menschen, der Geichraa hat, nicht reizen; und die Künstler lassen sich von ihnen noch weniger ianaen, als simple Bürgersleute.« »Nun, manchmal tommt es doch vor. hast du mir nicht gesagt, daß auch mein On12l . . .« »Dein Ontel war auch nicht wie an dere Mcnich:n.« »Nun, ich möchte eben sicher fein, daß Herr Fieneuie nicht dieselbe Thor keit begehn wie er, und um mich davon zu überzeugen, muß ich zuerst wissen, ob di: Jicgenhirtin aus ten Ahbruzzen wiktiiå so schön ist, wie ek iq .« »Nun, er wird sich hüten, re herbei zurufen, wenn wir ihn heiuchen." »Gerade darum möchte ich ihn über raichen. heute iit veiichtigez Wetter, das Licht ist ausgezeichnet zum Ma len; und- er wird eine to gute Gelegen heit, an feinem Bilde zu arbeiten, nicht vorübergehen lassen, da der Satan am l. Mai eröffnet wird und er noch im Rückstande ist. Uns diese Weile konn ten wir, wenn du wolltest, erst einen Soziaan machen und dann ans ist i» dekora- wiss-Feu »Und dann sollten wir so ohne wei teres an der Thär seines Ateliers tlos dien; hm. ich glaube, das ist ein etwas gewogter Schritt. . . . Jch have til-ri gens gehört, daß die Künstler nie äff nen, wenn sie gerade ein Modell haben. weil sie fürchten, die Pose u stären.« »Wenn wir an der Thür find, werde ich ganz laut mit dir sprechen; er wird meine Stimme erkennen und seine Pinsel schon ruhen lassen, um uns zu Empfangen Nicht wahr, es ist abge macht. Papa; da siehst, ich bin zum Ausgehen fertig. Jch brauche nur meinen hut aufzuseßen und meinen Mantel anzuziehenz du ebenfalls. Seit drei Tagen hast du übrigens die Straße nicht betreten und die frische-T Lust wird dir gut thun-« »So,« erwiderte Herr Paulet, »und ’ der Notar aus der Provinz. den ich jede Minute erwarte?« »Der Notati« wiederholte Margin rite verächtlich. »Nun. gewiß,« entgegnete Herr Paulet, «er soll mir eine Kopie vom Testamente meines Bruders bringen« und du begreifst, daß ich ihn sehnsüch tig erwarte.« »Nun,« versetzte Marguerite, »wenn der Herr während deiner Abwesenheit sommen sollte, so brauchte dein Diener rich ja nur zu holen, und du könntest ihm zu diesem Zweite die Adresse deo Herrn Freneuse ongeben.« »Das ist eine Jdeez aus diese Weise kann ich «rnich ganz ruhig eine Stunde entsetnen.« »Sogar zivei," siigte Fräulein Pau let hinzu, welche dem Atelier einen längeren Besuch ahzustatten gedachte. »Nun, ich merke, daß du in diesen Menschen wahnsinnig verliebt bist. Wenn ich dagegen wäre, wärst du im Stande, krank zu werden. Seße olio reinen Hut aus« inzwischen werde ich Franeois meinen Beseht ertheilen." Marguerite ließ sich das nicht zwei mal sagen: sie wußte wohl, daß sie ihr Ziel erreichen würde. Zehn Minuten später wanderten Herr Paulet und seine Tochter Arm in Arm der Place Pigalle zu. Gortseßung folgt.) Der Freiheit«-ruft tu stehlen-. »Von einem Rufst-tu Wie ift es zu erklären, daß die ab solute Monarchie in Russland trotz ihrer unaeheuren äußeren Machtmittel heute mit ihrer Prätorianeraarve iso lirt dasteht inmitten ihres Volkes? Einfach dadurch, daß sie am Schlusse einer mehr als zwanzigiiihrigen, an rücksikhtolofer Brutalität schier bei fpiellosen Reaktion nicht nur ihre vollständige Unsahiateit, den produk tiven Kräften des Volteo zu gesunder Entwicklung zu verhelfen, erwiesen. sonrern das Land an den Rand des geistiaen "und materiellen Ruins ge bracht hat« Die Hungersnoth ist —- das geben die Regierungsorgane selbst zu —-— nahezu in ganz Russland namentlich auch in den mittleren Provinzen, die von Der Natur dazu berufen tviiren, eine ver Korntamrnern der Welt zu bildet-F chronifch geworden. Die Kauf kraft des Volleo ist aus ein Minimum niedergedrückt infolge dessen die hei mische Industrie, trotz Schutzon, nicht aufkommen kann, und an periodischen Krisen leidet. Aus dem menschen armen Lande, tvo jede Schelle nach Arbeitskräften schreit sterben jährlich Taufende von Verzweifelnden oder Verhungernden nach Sidirien, der-: Kaukasus-, dem Amurgebiet —- ir end wohin, denn nirqends kann es isnen schlimmer ergehen, alo in der mit ihrem Blut und Schweiß durchtriintten Hei math. »Der Erschöpfung aller produktiven Boltstriiste folgt die Zetriittung der Staatsfinanzen auf dem Fuße. Troß aller schönsärberischen Aunststücke fei tens des Finanzministers Witt- — eines der schlauesten Staatsmiinner, die Russland je besessen hat —bleibt es eine brutale Thatsache, dass die Verzinsung der Staatsanleihen ein Drittet ver russischen Budgetc auf Her-u· Noch entseßlicher ist der geistig: Banlerott des Landes. 80 Prozent des Volkes lind Analphabelen. Alle Versuche des Semltxvos, die Voll-bil dung zu fördern, wurden gewaltsam niedergetreten. Die Selbstverwaltung der Universitäten wurde abgeschafft, die Professoren wurden unter Aussicht des »Zuratorj« und der geheimen Polizei gestellt, die Zahl der Studi renden ward an jeder Universität be schrönlt. Mit welchem Vandalismuz die russische Regierung aus dem Ge biete der akademischen Bildung ge haust hat, zeigt am deutlichsten das Beispiel der gänzlich derwiisteten« einst so glänzenden Dorpater Universität. Aus dem Gebiete der Verwaltung und Nechtsprechung herrschen vZustän de, gegen welche dir tiirlischen Verhält nisse beneiden-konti- erscheinen. De monstrirende Studenten werden ohne gerichtliche Untersuchung gewaltsam in den Militärdienst gepreßt. Tausende don Menschen werden jährlich ohneGei richtsurtheil in’s Gefängniß oder nach Sibirien geschickt. Die Knute und die .Ragaita« wüthen ungezügelter als ie. Kein Verhafteter ist davor sicher, in nerhalb der Mauern des Polizeige sängnissei dur epeilscht zu werden. Beispiele, mit ennung von Namen der Odser, tönnten wir zu Dutzenden ansiihren. Die Regierung hat vor ihren eigenen Gerichten Angst und hat deren Eontpetenz alle Fälle« die an politische Opposition streisen, einsach ent ogen. Mit all dein nicht genagt nsang dieses Jahres ist außer über die beiden Hanptstiidte. sowie ist-er Mein EINI tom und Odessa, wo es schon langst d-: Fall mar, noch iivee tiiga Tonm Minst, El.stogjle:v, GomeL Tiiii«.1dura, thebssk TItii.Lni-92oivz3orod, Bei-auch Rose-m Jarooiaro Saratoto USE-TO toa, Samsta. Kiiit)eneif. Tom-It und das ganze Gonoemenient Wilna das sogenannte ,,Sn5t:iu verstartteu Einu tzes,« d. b. auf aut Deutsch -- Des Belagerungszustan verhängt worden« Faßt man diese-J Bild der inneren Zustände Rußlands in ein Ganzes AU sarnmen, so miifzte man wahrlich an der Entivickelrtnasfähigteit und der Zukunft des Volkes ver-zweifeln wen-! nicht Alles-, was menschlich denkt und fiikylt, sich endlich aufraiite, ein Joch abzuschiitteln, dajc nur ettva mit der Tartarenberrichast der früheren Jahr-« hunderte rerglichen werden tann. Eine »Reform irn freiheitlichen Sinne innerhalb der bestehenden Staatsordnirna,« also mit Beibehat tung tser Ilutktratie zu erhoffen, wäre die augsichtcsloseste lltopie, die man sich denken könnte. Denn das innerste Wesen jeder Autokratie besteht ja da rin, daß sie Alles, auch das Gute, nur nach den von ihr vorgeschriebenen Muster-i zuläßt. Und da der unmit lich complizirte Organismus eines modernen Staatswesens von der Er kenntuisr und dem Willen eines iiber alle Kritik erhabenen Menschen oder einer Gruppe von Menschen gar ni ,t beberrscht meiden kann, io wird sich daraus meer wieder nothwendiger meise Willtiir und brutale Gewalt auf dser einen, wachsende Ernpötung aus der anderen Zeite ergeben müssen. Dir Bkseitiauita des- Absolutisinucz ist das einziae Mittel. dem russiichet: Volke jene elementarstenGarantien cer persönlichen Freiheit zu sichern, ohne welche eine normale materielle und oeistiae WeitereutmiMung überhaup! nicht oentbar ist. An Kräften zue» wirksamen Bette-Luna rer Volksinter essen in einer gesekgebenden Körper ichast sittzlt es in Ruf-Land nicht« das hat tie Leidensaeschichte der ans Volks-naht hervorgehenden Land schastziVeisamtulungen seit etwa 40 Jahren gezeigt. Trotz unablässiger Unterdriicluna seitens der Regieruna bitten diese Iiömerfchaiten den einzi gen Faktor im ruisifchen Staatsleben. dxr auf Nin Gebiet« der Vollebildunn nnd rer Voltgwirililchaft etwas ge leistet hat. Sie waren eg, welche die Statistik des Reich-so, die bis Dahin sich kaum iiber dass WiyblattNideau erhob, auf eine einiaetrnaßen missen schaftkiche Rasse bre-t·-i:n, sie ivaren es, welche mit ihren bescheidenen Mitteln. in forttvaheendem ungleichen Kampfe mit ver Reaieruna Lein Volksichulw-« sen durch Gründung von Bilcungsxi anftalten fiie Schullelirer eine gesunde Entwicklung zu sichern suchten. Und zwar miire auch hier die Angst vor ver »unwissenren Masse der Bauern« rutchaue nicht gerechtfertigt, denn ge: rade in den Provinkem in welchen, wie im Wolgaaebiete, die Bauern die er Driittence Ueber-nacht hatten, ist von ten Landschaftgverwaltungencam mei sten fiir die Volksbildung gethan wor den. Jmnier zerstreut-H Professor lin den Nasirsalon hinein-e rufend): »Guien Morgen! Ich gehe nur nach einmal schnell gegenüber zum« Buchhandler. Seiten Sie mich nur in iwilchen ein.« , - Drei verschiedene Meinungen ma chen einen Stammtilch. O O O Ein Theil der Buren ist wieder am «Trelien'«. Hoffentlich diesmal nach keiner Gegend, wiss »Gold und Dia manten« giebt! O I O Heirathen per Telephon sind jegt nichts seltenes mehr. Wir werten nun abwarten müssen, wie lange es dauern wird, daß Scheidungen auf demsean Wege veranstaltet werden können. VI I it Und nun stellt sichs li:raus, daß Paderewsli ein Meist-r im Billard spiel iit. Aber :a tönnte er ja das Klavierspitlen aufgeben und sich die haare schneiden lass:n. sit s- I Die Ohrfeige des Schickfals merli man sich leichter, als die Küsse de Glücks-. I O i Schon irder nie Geschäftsmann tennt die Vorthei e, welche sich daraus ergeben. wenn-man sich durch persön lichen Besuch einmal überzeugt, mit wem man eigentlich zu thun hat. - si- i e Der Mangel an Uebung im Schwei gen und Neiatrng dazu txt vielleicht nicht tat Einzige, worin Ich ameri kanische Generale den Mdltte unter scheiden.