Die-tos- Knif. — III Zwist-den von E. Vit MAT l. Lilie einverstanden .mein Junge? Das Mädchen gefällt Dir-EI« «Ob fee mir gefällst Ich bin ge radezu hingerissen." Und Arnold Friese verschlang die Photographie in seiner Hand mit Bli cken des Entsückenå «Welchcr Liebreiz! Unvergleichlich, Intell« »Das freut mich, mein Junge, das freut mich. Du haft meine Heinrichs tiporfchläge schon so oft von Dir gewie en. . . .'« Eber das war auch etwas Anderes-, bester Onkel. Bei allen früheren Geh senheiien war Deine Schiviirmerei tei nestvegs gerechtfertigt Was Du für Schönheit gehalten, war nur Blend wert. hier war . . . . kann man hier noch schwanken? Man müßte ja rni: Blindheit geschlagen fein, wenn man sich der Ertenntniß verschließen wollte, daß man hier das ovlltonirnenste Jdeal griechifcher Schönheit vor sich hat« «Aber ihr Werth beruht nicht nur in ihrer Schönheit. Sie ist auch gut, geist voll, liebenswürdig unt- von sanfter Gemüthsart. Als ich sie neulich im hoteL wo sie während ihr-es kurzen Berliner Aufenthaltes mit ihren El tern abgestiegen, zu Gesicht bekam, war ich sogleich entzückt von dem Mii del und dachte sofort an Dich. Wenn das zu Stande käme, sagte ich mir, wenn das zu Stande tönt-ei Eine fol che Nichte zu besitzen! . . . .« »Nun, Du siehst, lieber Onkel, Du mir-I K- Wir-n Nishi nur hakt ihre Eltern mich auf Deine bloße Empfeh lung hin acceptirt haben und auch das Mädchen nicht abgeneigt scheint, mir ihre band zu bewilligen, nein, auch ich selbst, der bisher so wöhlerisch und jeder Heirath abgeneigt gewesen. möch te bei dem Gedanken an die Möglich leit dieser Verbindung die ganze Welt umarmen.« Und in einem Ausbruch dankbaren Entzückens fiel Arnald dem Oheim um den Hals und küßte ihn auf beide sangen Der Ledtere rieb sich befriedigt die bande. «Gui, mein Junge, gut. Und nun wir in der Hauptsache einig sind, will ich Dir noch einige Details geben.« »Ich höre, bester Onkel.« .Deine Braut —- denn so darf ich sie wohl schon nennen, da Alles so ziem lich im Reinen ist — wohnt, wie Du weißt. in Leipzim und ich habe daher mit Deinen zukünftigen Schwiegerel tern verabredet, daß Du morgen hin iiberkomrnen folln.« «Schön.« »Du kannst fahren, wannDu willst; aber jedenfalls sollst Du Dich guts-klit tagsftunde dort einfinden, und zwar unter einem sehr natürlichen Vor wande. Es soll nämlich heißen, Dst hast mehrere Taoe in Leipzig zu :bun, und ich bade diese Gelegenheit wahr genommen, »Dir diese silberne Lorgi netie für Frau Breitschneider mitzuar ben. die sie neulich im Theater hier vergessen und um deren Aufsuchung sie mich gebeten bat. Und da Deine Rück kehr nach Berlin keine Eile bat, bleibst Du in Leipzig, so lange Du es zur Sicheruna Deines Erfolges nöthig er achtest. Ich vverlasse mich darauf, daß Du mir nicht ohne das definitive »Ja« in der Tasche zurückkebrst.'« »Ich will mein Möglichftes thun, Onkel.« »Und nun Glück aus den Weg. mein Junge Telearaohiee nur gleich, so ald das gewünschte Resultat erzielt sfl k—..-:4 tx- —.-!— m--l-f-..--:---«·-k---l Ul, UUUIU LW tut-All Ost-LuuttJ-tklu,kus voin Stapel lassen kann. 2. Morgen erst? Nein, so lange mochte Arnold Friese nicht warten. Das Berliner Leben lenkt zu sehr ab und gestattet nicht, ei nein lieben Gedanken nachzuhängen Arnald beschloß Daher, nach Im selben Abend abzureifen. Am Bahnhose angelangt, sicherte er sich zunächst ein leeres Coupe und hielt dann Ausschau. Der Perron war ziemlich gefüllt Sollten alle diese Leute, vie er da mit handtofserm Hutschachteln etc beladen sah, es etwa auf seinen Wagen abge sehen haben? Er wollte doch so actn allein sein und seinen Gedanten nach hängen. Wie sich vor Störung sichern? Ha, eine Idee: Wenn er alle acht Plätze des Abtheils belegte? Offenbar ein großartiges,nur etwas tostspieli es Mittel Dem assner ein Geldstiick in die Hand drücken? Nein, das bot leine Garantie; denn falls Jemand einstieg, hatte er tein Recht, es ihm zu wehren. Pfötlich lblitzte ihm ein rettenver Sei-ante, eine Crinnerun ans seiner Studente-Seit durch den opf. sietots Kniff! · Dass er auch nicht gleich daran ge b t hattet Dieser anübertressliche I , den Viktor stets in Szene gesetzt . ite, m im Eisenbahncoupe allein zu « , net-fehlte seine Wirkung nie. " sesaater Viktor suchte sich nämlich ein :»:-· Zwei com ant, Und sobald Jemand 37 ;M W, bei ihm einzusteigeiy III-et Wi- Ue Ingen, streckte die · II M alle l » Ma- ske-n sie-H « Gi- -W l« d « M Miit F sie-tätlich, Und dieses Mittel erwies sich prodat nnd jagte nacheinander zwei dicke Da men. ein Einerl, einen alten, keuchen den Deren nnd zuietzt noch eine ganze. ans Vater, Mutter und Tochter beste hende Familie in die Flucht. So schien es ihm wenigstens; denn in ihrer Be stiiezung waren alle diese braven Leute so hastig davonaeeilt, daß Arnald laurn im Stande gewesen« ihre Phy siognomieen zu erlennen. Die Lotomotive psiss. der Zug setzte sich in Bewegung. Arnald war allein. »Ist-Ich Victors Kniss!« dachte er triumphirend. Und geniiichlich auf dem Diwan hingestreckt, verlor er sich in endlose, süße Träume reien. s. .. Leipzig! Es war beinahe Mitternacht, als Arnald in der Stadt anlangte. Das Beste, was er um diese Zeit thun tonn: te, war, sich zur Ruhe zu begeben. Nach-dem er am nächsten Morgen sorglich Toizette gemacht, wobei er nn msentlich dem Raseur Haß-erste Gründ lichteit anempsoblen. begab er sich in die Stadt. Wie sollte er nur die Zeit bis zum Abend hinbringen? Die Sebengwiir digieiten in Augenschein zu nehmen, das war das Einsachste. Allein zu sehr mit sich selbst beschäf tigt, um in voller Geistesrnbe die wun derbaren architektonischen Kunstwerke der schönen Stadt zu genießen, be: aniiate er sich mit einer Promenade durch die Straßen. wobei er, in der Hoffnung, derjenigen zu begegnen, de ren Bild er seit dein gestrigen Abend in und auf dem Herzen trug, jeder«·Pas santin ausmertsam in’s Gesicht schaute. »Das ist sie!'« dachte er, sobald er an einer Straßeneete eine elegante Gestalt auftauchen sah. Und basiig stürzte er daraus zu, um vor einer jugendlich ausaeputtten Alten oder einer erröthen den Jungen zu londen, die sich ge ichmeichelt fühlte, weil Je aus diesen siattlixben Flanrur so augenscheinlich Eindruck gemacht. Endlich, endlich nahte die sechste Abendftunde. Seine Zeit war gekom men. Jn sein botel zurückeilend, unterzoa Arnold feine Toilette einer eingehen den Musterung und begab sich dann nach ver Wohnung Herrn Dunkel-nei ders. Nachdem er gemeldet worden, führte der Diener ihn in den Satan, wo Ae nold sowohl Herrn und Frau Brett ichneioer als auch ihre anbetungswiir dige Tochter anwesend fand —- denn anbetungswiirdia war sie unbedingt, die Photographie war nicht im minde sten arichrneichelt. Alle drei traten dein Besucher rnit dem freundlichsten Lächeln entgegen. bereit, ihn aufs Liebenswiirdiafte will tonnnen zu heißen, als plötzlich ein dreiitimmiaer Schrei ertönte: »O, mein Gott! Das ist ja ver Verriiclte aus ter Eisenbahn!« 4 Jrn Moment war Ewalb der Zu sammenhang tlar. Die aus Vater, Mutter und Tochter bestehendezamilie » fang-en die Brettschneiders gewesen; ein. » Er lächelte, obwohl ein wenig aus Ver Fassung gebracht, und schickte sich an, die nöthige Auftliirung zu geben »Ich errathe, meine sehr verehrten herrschaften . . .. Leider eine mißliche Art, mich bei anrn einzuführen · . .. aber wenn ich Ihnen den Grund dieser Komödie mitgetheilt haben werde «Sehr ernster Fall!" raunte Brett fchneider feiner Frau ins Ohr. »Wenn ein Geist-:Ltranker seine Wahnaebilde zu erklären beginnt, ist dies ein Zeichen seiner Unheildarteit.« Das junge Mädchen hatte sich be bend und wie Schutt suchend hinter den Rücken des Vaters gestiichtet. »O. ich dersichere Sie, ich bin nicht acfährlich,« bemerkte Arnald mit leich ter Ironie. »Ich habe noch teiner Menschenseele etwas zu leide gethan, und wenn Sie mir die Ehreserweisen wollen, mich eine Minute lang anzuhö ren, tönnen Sie sich davon überzeugen, daß es sich sehr gut mit mir reden läßt. Uebrigens merke ich wohl, daß lediglich Victvrs Knisf die Ursache Jhres Irr thums ist.« »Victors Knifi?« »Jawohl. ein alter Freund, dessen Beispiel ich in bester Absicht gefolgt hin. Doch ging er bei solchen Gele genheiten noch weiter. Er zog sich die Stiefel aus und stellte sie vor die Wa genthiir.« «Ah, wirllich?« fragte Brettschnei der, als erregte diese Mittheilung sein höchstes Interesse. »Er ist zwar mornentan ruhig, doch kann jeden Augenblick ein Umschlag er solaen,« sliiiterte er dann hastig seiner Frau zu. «S-chicke schleunigst zur Pa izet." »Mein herr,« wandte er sich dann wieder an seinen Gast, »nach Ihren Mittheilungen zu schließen, muß die ser herr Viktor ja ein reisender, anrü santer Mensch sein, und ich bedaure nur, nicht das Beraniigen seiner Be kanntschaft zu haben.« «In der Thatk fragte Arnald, der diese Bemerkung iiir baare Münze nahm« »Mut! Sie gern seine Be kanntschaft mache-ri« · »Aha-singt Ein so phantasiisch iveranlagten Mensch! Ich mischte ihn inir sur Freunde wünsche-if entgeg nete Stettschnetder. « »Man ist-; auf all feine Ideen ein sieht-, das i m eineiae Mittel zur see-rettun- einer Frist-X rannte et dessen-nun- - , -M sie-sengt, das es ihm ge langen. seine Wirthe betreffs seiner geistigen Zurechnunng ’gkeit zu de rudigen. konnte Arnold doch nicht verhehlen, daß sein Entree ein verfehl tes sei. Dem jungen Mädchen diirste es vielleicht schwerer fallen, ihn ernit zu nehmen. Er mußte daher um jeden Preis diesen ersten üblen Eindruck zu verwischen suchen. »Mein Oheim hat mir viel von Ihnen erzählt, mein Iriiulein,« be gann er. »So, mein herri« »Und wenn Sie ahnten. in wie schmeichelt-after Weise er von Ihnen geredet!« - »Ihr »Herr Olieim ist wirklich allzu liebenswürdig.« »Und Sie allin bescheiden, denn wenn alle Eigenschaften . . . .« Leider vermochte Arnold die schwungdolle Tirade, die ihm aus den Lippen schwebte, nicht zu äußern, da in diesem Augenblick plötzlich drei Männeraestalten geräuschddll den Sa ldn betraten. Erstaunt wandte er sich um. Viel leicht ebenfalls Gelt-den« Verwandte dermuthlich Allerdings etwas be fremdlich im Hinblick aus den intimen Charakter des heutigen Beisammen seins. Doch Arnald hatte keine Zeit, diesen Gedanken weiterzuspinnem da die An kömmlinae sich auf ein Zeichen der Haugherrn auf ihn stürzten. »Aber, mein-e Oerren.« protestirte er in starrer Betroffenheit, in der An nahme, es lieqe hier ein Jrrihum dot. .Wa5 soll das-, meine Herrens« Verlorene Müde. Er ward im Handumkrelten gefesselt, geknebelt und von sechs starten Armen hinan-Etwas portirt. »Gott sei Dank!u rief Brettschneider ersreut, dieien unheimlichen Gast los Izu sein. »Nun wären er und auch wir i sean i» Sich-that »Aber eo ist doch kaum zu fassen,« meinte die Tochter. »Ein so reizender jung r Mann mit so reifem, gediege lnem Urtheil, siir den sein Onkel nach jeder Richtung bin bürgt. ? »Was hilft das alle-, mein Kind? Vermutblich ist der arme jungeMen ch ganz plöylich auf der Reise davon allen worden Dergleichen Fälle sind schon häufiger dagewesenf »Schade« dachte das junge Mäd chen »Ja wirtlichschade! Jn seinen lichten Momenten hatte er etwas so überaus Sympatbiicheb!« 5. Arnolds Ont:,l den Bretiichneider telegrapbisch von dem traurigen Vor fall benachrichtigt, langte mit dein nächsten Eilzug in Leipzig an und ließ sich sogleich zu seinem Nessen führen. Mein armer Junge, ist s möglich?« rief er unter Thriinen. »Ein so blos » licher Ansall. .,,Ah Onkel, willst Tu mir erklä ren . . Nach weniaen Minuten war dem Onkel alles tlar. Ein dröhnendes Ge lachter brach von seinen Lippen. We lch ein MißverständnißS Wahrlich, der ganze bergan war so tragitomisch, daß Arnald s ließli ch das Klügste that, was er thun tonnte und sein Abenteuer selbst belachte· »Und nun?« fragte derOnteL »sieb ren wir nun zu den Brettschneiders -uriick?« «Nun natürlich. Jch schulde ihnen Austlöruno . . . und überdies ist die Tochter so schön so schön Sie wird mir verzeihen, wenn sie erfährt, daci ich die ganze Posse nur darum ins Wert gefest, um im Geiste mit ihr al lein zu sein. Arnold ist beute der glückliche Gatte t-:..-.. M---r-e.e-- ------- Us stunk stetkzkvkisupn u« ---------- »u beide reisen mehrmals im Jahre nach Leipzig zu ihren Eltern. Doch so viel Passagiere sich dann auch zu ihnen ge sellen möaen, Arnald hütet sich wohl, Virtorg Hinifs nochmals in Szene zu setzen. Der Spaß ist zu gefährlich. --——--.—. —- -« Eine Statistik der Kriege. Seit Dem Regierungsantritte Zion stantins haben 287 Kriege stattgefun den, und der Krieg in Süd-Afrita ist der 288. Die «Friedens-Gesellschast« in Massachusetts hat das genau aug gerechnet; sie zählte alle Kriege unse-v rer Zeitrechnung sorgfältig auf, und sucht außerdem die Ursachen aller die ser Eonslitte festzustellen Wir finden da: Kriege, die auf Lands-Dachs ab zielten, 44; Kriege, welche die Aufhe bung drückender Trihuilasien herbei siihren wollten, 22; Wiedervergel tungs-Kriege, 245 Kriege. die durch Fragen der Ehre motipirt wurden, B; ;Kriege. die durch Ohms-Streitigkei Jten hervorgerufen wurden, s; Kriege, x«die durch dhnastiiche Ansprüche veran laßt worden sind, 41; Jnterventions Kriege. BI; Kriege. die durch Wir-ali tiit um politischen Einfluß herbeige führt wurden, 23; Kriege wegen han Als-Fragen s; Bürger-Kriege 55z Religionsiskriege abgerechnet ind lner die rKeuuiige gegen die llng "u bigen), 28. Nicht mitgezähli sind die surrceiionen und die Kriege gegen wilde Völkerschaftem Der letzte Krieg, der verseichnei wurde, ist der spanisch anceritanifchex man findet ihn in der Rubrik: Jnterheniioni - Kriege. Und wie wird man den Krieg in Stip Afriia ruhrieirenf TM Welt-. . »Warum wurde gestern der Gold bamn aus tiern Theater hinausgewa fenk —- «Man ab »Die weise Dame-« nnd bei der Her igerung des Schlos ses spenel hat er von der Stille-items uitgehotenk Ein Gruß von ihm. Slisze von -O;.i l l i b a l l-OZZ hente war ihr Geburtstag —- nnd ihr Hochzeitslag zugleich. anbot-eg lich saß sie am ossenen Fenster. Sie bemerkte es nicht, daß die Frühlings tust schmeichelnd um threSchläfi strich. Sie hörte nicht das siiße Schlagen der Nachtigall. Jn ihrem Herzen blieb es lalt und dunkel. Jhre thriinenlosen Augen, de ren helles Blau von dem sast schwarzen haar so seltsam abstach, blickten starr in den sriihlingsgriinen Garten hin aus. Sie lonnte nicht weinen, auch heute nicht, an dem ersten Geburtstag seit ihrer Hochzeit, den sie ohne ihn oerlebte. Sie hatten sich so sehr ge liebt —- ach, so sehr! llnablässig schlug der Finl im Kirschbaum. Nun hörte sie ihn doch. Ihr verliindete er keine Lenzesbot schaff. Ausstöhnend barg sie ihr schtnales, blasses Gesicht in ihren mar mortveiszen Händen. »Hörst Du den Fint im Kirschbaum?« so hatte er noch vor wenigen Wochen zu ihr ge sprochen — oder waren es doch Jahre —- lange, traurige, endlose Jahre, seit sie seine Stimme zuleht gehört hatte-? »Es mag ihm wohl gefallen zwischen all" den Blüthenlnospen. Wenn lein tückischer Nachtfrost mehr kommt, so wird der Baum gerade Ostern im schönsten Blüthenschmuck prangen.« Und als die Osterglocken llangen, da stand der Kirschbaum herrlich da im weißen Blüthenlleid, vom goldenen Sonnenschein überfluthet, von sum menden Bienen umschwärmt, von bun ten Schmetterlingen umgaulelt. Er aber, der sich so sehr auf den Frühling gesteut, er konnte seine Herrlichkeit nicht mehr schauen. Weiß und still lag er in dem oerdunlelten Garten zimmer , slaclerndes Kerzenlicht husch - -k rc uuu 1cutc »Ist-H music Tut-« auc die eingefallenen Wangen, iiber die bleichen Lippen, die nie wieder lächeln, nie mehr ein gute, ernstes Wort spre chen würden. Mit einer miiden Bewegung erhob sich die junge Wittwe von ihrem Sng Vor dem Bilde des Dahingelchiedenen : blieb sie einen Augenblick stehen. »Ach, i Liebster.« sprach sie leile, ·sende miri nur einen Gruß, auf daß ich nicht ver- . zweifle.« Einige Minuten später schritt sie langsam, in schwarze Schleier gehüllt hin zu dem stillen Garten. wo zwilchen i buntlen Cypressen weihe Marmor- s treuze schimmern. heute war ihr Geburtstag —- und ihr hochzeitstag zugleich! - - O Jn dem Gartenzirnmer, auf demsel ben Platz am offenen Fenster, durch - das jetzt in breitem Strom das goldene Sonnenlicht hereiniluthete, saß etwa eine halbe Stunde später die kleine : Annemarie, beren langes-, blondes Ihaar selbst eitel Sonnengold zu fein T schien. Bebaglich, wie ein Kätzchen sich F sonnt, schmiegte sie sich in den großen, Jgeschnihten Lehnstuhl. baumelte mit i den Beinchen und blinzelte woblig in ! die helle Luft. J Die Augen des Kindes wandten sich ijet«.: auch dem Bilde zu. Sie hatten Itenselben warmen, llaren Ausxruch I:rie bie Augen« die aus dem lebens «:«r-llen Männerantäic ihren Blick zu . erwidern schienen. »Vaterchen«, faate L- Clsins JEAN-« biisft KI- dort rlrn auch, tvit ossr Finl im Fischen ilskiurn singt? Gsli heute t7:«r.i- Zu i wohl schön zu uns herunterbliclen. Der Wind hat all’ die garstigen Wol- i ten weggeblasenA Sie suchte etwas in ihrer Kleider iafche und brachte ein blitzblantes,f funkelnagelneues Martftiick Zum Vor schein. »Siehst Du, das habe ich auch noch. Ich habe mir doch nicht den dicken Gummiball dafür-getauft Es rft das Letzte, was- Du mir geschenkt hast« Du weißt du«-, noch, wel« Ich versetzt worden war. Deskhalfs ver wahre ich es immer und immer und irrt-merk Auf dem Tischchen vor ihr lagen mehrere uneröffnete Briefe, alle an die Mutter gerichtet. Freilich, es war ja ihr Geburtstag heute. Sie hatte sich jeden Besuch, jeden Glückwunfch faft heftig verbeten. Es war Annemarie strengstens eingeschiirst worden, mit keinem Wort den Geburtstag zu er wähnen. v Wie war das anders gewesen im vorigen Jahr. Der Vater hatte sie ein Gedicht gelehrt, das er selbst ver faßt hatte, ein großer Geburtstag-is luehen mit vielen Kerzen hatte mitten auf dem Tisch gestanden, und Anne marie hatte mitgeben dürfen, als der Vater irn nächsten Blumenladen einen grossen Strauß Maiglöckchen für die Mama kaufte. Maiglsetchen waren ihre Lieblingiblamern Annemarie blickte von dem Bilde der Mutter zu dem des Vaters· Sie hatte das blante Martstiiet wieder ber oorgeholt und drehte ei unfchliisiig hin und her. »Gott ichs« fragte sie leise. Daan buschte sie aus dem Zim mer, lief aus dem Kieswea um das harrt herum und schlüpft- ssint dur-; das Gartenthok. Es war saft Mittag, als die junge Frau vom Kirchhof heimkehrte Wie fte sieh mit laut-lautem Inde Schrit tes dein Hause nZherte, hörte sie Annemariec helle, lachende Stimme irn Pserdestall »Sie dentt schon gar nieht mehr an ihn,« dachte die Mutter bitter Als sie die Thiir des Gartenzimmers öffnete. wehte ihr ein süßer Dust ent gegen, der vorher nicht darinnen war. Jn jähem Schreck suhr sie mit beiden Händen nach dem Herzen. Ein großer Maiglbetchenstrauß lag aus dem Tisch chen am Fenster. Das war immer seine Gabe zu ihrem Geburtstag ge wesen. Mit zitternden händen griss sie da nach. Sie sant aus den Sessel nieder. und barg ihr Antlitz in den weißen Blüthen. Zum ersten Mal wurde es ihr wieder warm ums Herz, zum er sten Mal lonnte sie weinen um das, was sie verloren. Unaushiirlich ran nen die heißen Thriinen über ihre Wangen und die dustenden Blüthen nieder. Ein schmerzliches Schluchzen erschüttern ihren Körper und doch! — wie wohl thaten ihr diese Thriinen. Jn der halbgeiissneten Thür stand Annemarir. Erschrocken blickte sie aus die Weinende, die sie gar nicht be merlte. War es denn, so schlimm, was sie gethan, das-, die Mutter to sehr darüber weinteZ »Marna«« begann sie zaghaft — Die junge Frau blickte ans und trockneie schnell ihre Thriinen. »Arme marie.« rief sie und breitete ihre Arme nach dem Kinde aus« Aber die Kleine zögerte. »Ich habe es gethan, Marna,« betannte sie klein laut. »Ich wußte nicht, daß es Dich weinen machen würde. Jch dachte nur, Väterchen wiirde traurig sein, wenn er aus dem Himmel sähe, daß Niemand Dir Blumen zum Geburtstag ichkntt.« Köpf sum-»O »i« hie Matt-I- Die-Z wsss Kind an ihr Herz« und küßte das liebe Gesich chen. »Mein Liebling « war alles, was sie sagen konnte. «ther hattest Du das Geld denn, Annemariechen?« fragte sie dann. Die Kleine senlte den Blick. »Es war die blanke M:.rl, die Papa rnir zuletzt geschenkt hat,« sprach sie sto elend. Die blasse Frau zog das Kind auf ihren Schoaß und hielt es fest in ihren Armen. »Sie hat nicht nur des Va ters Augen,« dachte sie, »sie hat auch sein warmes Herz.« Nun fühlte si doch, daß sie in ihren Kindern Trost finden werde. Aus dem Garten drang fröhlicher Knabenlärm durch die sonnige Mit tagsstillr. »Romtn’, mein Kind,« sagte die junge Wittwe »wir wallen den kleinen Brüdern entgegen gehen.« Annemarie an der Hand. stand sie noch einen Augenblick vor dem Bilde ihres Gatten. »Du bist nicht todt, Geliebter,« tlang es in ihrem Herzen »Du lebst noch in unsern Kindern.« -C—-—— Nester Perris-« «Wag macht denn Ihr Herr Sohn in der Stadt, Frau Müller!« —-,.O rein geht s gut A ganz a seins Pöstel muß er hab n, er hat rnir g ’,schrieben er is seht Neurastheniker!« Vertheidiquns. Feldwebek «Sind’s schon wieder mit»Jhrer Pfeife im Mund an mir varubergegangen?« — Jnfanterist: »Bitt’, Herr Feldwebeh das war 'n Hinterhuber sei Pfeifen, die ich im Mund g’habt hab’.« Die angebundene Scheere. Es foll eine angebundene Scheere von der Fessel befreit werden, ohne daß die Schnur zeriffen oder zerfchnitten werden darf. Arn linten Griffe der Scheere ift die Feelfelung mittels Schleife vorgenom m n worden; man hat dann die dop pelte Schnur durch den rechten Griff gezogen und in einiger Entfernung an einen Nagel gebunden. Sollten wir hier etwa einein gordifchen Knoten ge genüberstehen? Man muß dieSchlette bei a ini linten Griffe ausziehen, in der Richtung der Pfeile durch die an dere Grifföffnung ftecken und, immer weiter ziehend, den doppelten Faden To um die Scheere sehen lassen, daß sie sich dazwischen befindet. Nun wird fich auch die Schnur aus den Griffen löfen, ohne daß es nöthig wäre, Gewalt anzuwenden. Die Muse des armen Poeten ift die Noth-— die des reichen —- die Muße. Ves Wissen is sie-am erst-. » san Julius Loh-neben Durch allen Kann-stören und Dader der Zeit. , Durch der Parteien und Völker Streit l Tönt eine köstliche Jeendenlunde. - Bebt eine sestliche Veihestunde. Die hoch über den stürmenden Wogen Strahlt tpie eiln leuchtender Friedens agen. Ueber die See grüßt sieh deutsches Blut, Ueber die weltweite Neuem-th Vom Strome-seiden am Umaldsrand. Von Salzsee und Steppe. dein Beide land. Aus der Riesenstädte Gewühl und Oe braus, . Pius Arbeitshalle nnd Farnierlsaus« , Wo deutscher Fleiß nur wirkt und schafft Mit dem Beil, dem Pflug. mit des Gei stes Kraft: - · Wo deutsch nur ein Herz schlägt heut« seiert die Hand Denn ein Grüße-i schwingt sich vonr Vaterlands Schon schwillt es herüber wie Glocken stnrm, Von des thinstroins Vordem voi Münster-warm Vom Neckar, vorn Main. von des Schwarzwalds Höhn Von Heimathsqlocken ein schwingend Ge tön, Aus Franken nnd Zelnvabem aus Zenits sen nnd Mark Eo selnisnchtdeiiickend, so wonnig und Mitl Wie Eichenwaldrauschem Jahrtausende ’ weit Ertönt«s. wie Jedanlen der Welt-Ewig cit Taß schaueknd das Herz in der Brust sich besinnt: Die nralte Mutter grüßte wieder ihr Mind. Aus dem Lande der Väter-, der Jugend. erschallr·s, Aus dem Lande der Wartburg, des Sachsenwalds, Ins Ksm sites-Ist- Mssph nu- fhni Pinsde land der That, Dem Hüter des Friedens itn Völker-rath. Ueber Meer, über Land. über Bergwald und Fell-s — Und der Kaiser sendet den Friedetisgrns3. Der Kaiserl Der Kaiser ans Deutsch land’s Thron Er sendet den Bruder. den Kaisers-Ian Des Siegers von Göttin des Tilgers der Schmach. Der dem Reich. der der Einheit die Gasse eian brach; Noch glänzt nnd sexidi Auge so lühn und so nn · Noch griiszt eueli itzit·Sobne sein Helden bil Und grüßt Euch des Kaisers Maiestät. Alldeutschland an seiner Seite steht, Alldentschland geküßt feine Whne aufs en , Unter«ni Sternesibanner der Oeiinath ge tren. Euch Alle, die Jbr uns deutsche Art. Den Schatz unsrer Sbjache in Treuen uns wahrt Die der Lüge Jdr soebrt nnd ein Schutz-; sür das Recht Von Lande zu Land von Geschlecht zu Geschlecht Der heimath. der neuen. zu Rubin und thellr Für Deutschlands Thre: die Wacht am Meer. Gesegnet das Land. das Euch Schelle nnd Brot, Das Heimatb und Arbeit und Freiheit Euch bot. Dess« Wildniß dereinst Euer Blutschweiß qetränlt« Dess« Schlachtscld dereinst Euer Oerzblnt besprengt « Das Feltre-ich das Macht Eueb nnd Größe nun schenltl Und ein Brausen schwillt an, nnd ein Minnen wird wach. Und Millionen von Herzen entringt sichs gemach Und zurück übers Meer wogt das Frie: dendgelantx Allewig ein Voll und ein Herz so wie beut'! Berlin, Februar 1902 —«-—-—-—-—-—« Ritters-riet Nimmst du dem Kind sein Steckens pietdchsm , So meinst darob; Doch willst du ’s einem Großen neh men, So wird er grob! , Mantiss Lieutenant v. Watte-:heim matt gepolstert): »Ach —— Herr Doktor -—— innerliche Schmerzen bitte mich zu untersuchen.« s-- Stab-Zaun »Jawohi, herr Lieutenant... wollen Sie ’mal Ihre Brust ausziehen?!'« Weibliches Mißverständnis. Mann (zu feiner Frau): »Der Miit ler ist ein Mensch, der gar teine Seele im Leibe zu haben scheint.'« —— Paul chen: »Dann soll et sich doch eine tan fen, es giebt doch Seelenoertäuser.« Rsckflchtsvslh Hausfrau: »Sie tragen ja dieschube gar nicht, die ich Jhnen geschenkt habet —- Bettlerx »Ree, die Leute et tunbigen sich immer, von wem ich die Sachen habe . . . unt da will ich Sie nicht biamiren!« Erst-thust Schiichterner Freier: »Ich —- ich hätte heute an Sie eine ernfte Frage zu richten verehrtei Fräwuiein aber e fehlt mir an Worten -—" —- .,,O I te chen Sie nur« htrr Dotiorz ich age zu allem ja!« liebe-te Dienstboten-. hausieam Mino, Sie wetten uns wegen zu vieler Arbeit oerlatäem und bemboch Ihre Arbeit eis zur hätt tt—-tlyont« Ja, ja; aber die andere lfte blieb mir doch immer nochP