Tausend Vollars Belohnung. 1 sklud den Erinnerunnen eines amerikani fchen Geistlichen Ich habe mir plöhlich einen Ruf als Deteltioe erworben. Diese Thatfache isi in den Bereinigten Staaten be kannt, alle Zeitungen haben sie ver öffentlicht und von mir als von einern Mann gesprochen, welcher der Gerech k tigleit einen Mörder überliefert uns dasiit den ausgesehten Preis von 1000 Dollarö erhalten hat. Ich war eines Abends soeben vor-i P Abendbrot ausgestanden und half mei nen Kindern bei ihren Schularbeite2i, als das Mädchen meldete, daß ein Mann mich iin Sprechzimmer zu se( hen wünsche. Als ich in das Zimmer trai, ftand der Befucher auf, und ich bemerkte, daß er aussah wie ein wohi situirter Arbeiter. Er hatte einen kurzen, braunen Bari, hellblaue Au— gen und ein würden-alles zurückhalten des Wefen. Jch hielt ihn fiir etwa ."." Jahre alt. Seine Stimme war ti:f und Hangon seine Sprechweife lang fann Während der folgenden Unter tredung hielt er die Augen fest auf mein - Gesicht geheftet. »Sie sind der Paftor Merceri" fragte er »Jawohl,« erwiderte ich, »wollei: Sie sich nicht setzen?-« »Glauben Sie, daß wir dem Bei spiel der Selbftopferung, das Jesus uns gegeben hat, folgen sollen? Jst es auch heute noch recht, ein Leben herzu geben, um ein anderes zu retten?« »Unter gewissen Umständen glaube ich: ja-« I »Ich bin in Ihrer Kirche gewesen und habe Sie predigen hören. Ich glau be, Sie sind ein guter Mann. Jclz möchte Ihnen die Geschichte meines Le bens erzählen Ich muß Sie um eine Gefälligleit bitten, aber ehe ich das-H thun kann, muß ich Ihnen etwas an vertrauen -— es isi das Geheimnis-, mei , nes Lebens.« « J? bat ihn, sich vie Sache zweimal zu it erlegen, ehe er spreche, da ich ei: nestheils durchaus nicht wünschte, mich , in anderer Leute Angelegenheiten zu mischen, und anderntheils auch nicht gern in ein Geheimniß eingeweiht wer den möchte, welches zu bewahren mir vielleicht ·Unannehmtichteit verursachen könnte. »Jrgend Jemand muß diese . Last von meinemHerzen nehmen« faate mein Vesucher, ,,Jhiien, dem Manne Gottes, ziemt es nicht, sich zu wei gern, rnir eine Last abzunehmen w-: lche mich jahrelang so schwer bedriictt hat « Und nun begann er, mir seine Ge fchichte zu erzählen »Ich tvar zwanzig Jahre alt, alo ich Farmarbeiter wurde. Jch führte ein Leben, wie die meisten jungen Burschen meines Alters und Standes-. Doch ich ill Jhnen nichts lleberfliissiges erzäh en. Jch will auf jene That zu reden kommen, welche mein Leben mit einein entsetzlichen Makel befleckt hat. Ich · bin nicht schlecht, Gott weiß es. und bin es auch nie gewe sen. Aber eines-i Abends in einer lustigen Gesellschaft-« betrant ich mich. Auf dem Heimweg-e geriethen nur Allein Streit. Wi: es geschah, das use-iß ich noch heute nicht, aber --—- ich erschlug einen von ihnen. Nein, nicht ich, nicht ich, der rothe, blutgieriae Teu fel in mir war eg, fonjt hatte ich nicht unaufhörlich auf ihn los-geschlagen Ich war wie w-ihnsinnia. Als aber der Anfall vorüber war. da war auch die Trunkenheit dordec, und ich staat iiber dem Leichnam so niichtern, wie ich einst vor Gottes Thron sein werde, ioenn Gott mich befragt Zwei orer drei meiner Begleiter waren noch da, und einer sagte: »Gott, Zim, was-: lzast Tit gethan!« »Gethan,« fragte ich, »ich weiß nicht, JaCU Und dabei stand ich da ntii dem tiniittel in der Hand, mit dem ich jenen getödtet hatte, stand da, toie aus einer Betäubung erwachend. Aber nun rief einer der Burschen: »Laust. lausi, daß sie unr- nicht fan» gen!« nnd nun liesen wir alle so schnell wir nur konnten. Jch lief die ganze Nacht und verbarg mich am Tage in einem Sumpf. Und so lief ich 14 volle Tage jede Nacht und verbarg mich am Tage und nährte ntich von Gaben mildthäti ger Leute, bis ich an den Missouri lam. hier sand ich Arbeit aus einein Boot nnd suhr auch den Mississippi hinunter bis nach New Orleans. Dort siel mir eine Zeitung in die Hande. welche die Mittheilung meiner Mordthat enthielt. Ich erfuhr daraus, dasz der junge Mann, welchen ich getödtet hatte, der Sohn reicher Eltern gewesen war. Der Vater hatte einen Preis von 1000 Dollars aus meine Ergreisung ausge: seht.« Er zog ein altes Taschentuch hervor-, entnahm demselben einStiick vergilbte Deitungspapier und reichte es mir. Ha Aig las ich den darin enthaltenen Be richt iiber den Mord und sah, dasz er in allem mit den Mittheilungeiu meines Besuchers übereinstimmte. »Und nun, here Pastor,«- fuhr er sort, «will ich nicht lästig sallen und will vieles mit Stillschweigen über gehen. das ich Jhnen vielleicht erzäh len konnte. hundertmal Schwereres als die Todesstrase habe ich stir meän Verbrechen gelitten. Aber, so wa r Gott Ieir gnädig sein mitge, ich bin nachher brav und redlich gewesen« wie - US CI vorher wars Seit drei Jahren lebe ich nun in dieser Stadi. Nachdem ich etwa einen Monat hier gewesen war, Land ich Arbeit in einer Papier mithle, und dort bin ich noch. Jch habe als einfacher Arbeiter angefangen, habe mich aber hinaufgearbeitet, und wäh rend des letzten Jahres war ich Wert fiibrer und habe täglich drei Dollars ;verdient. Jch habe in verschiedenenl Häusern gewohnt, zuletzt lam ich » zu einer Wittwe, einer gewissen Mig. Ernrnonö, da wobn’ ich nun seit zwei Jahren. Es ist iin Norden der Stadt. « Rennen Sie fie? Nein? Sie ist einel i brave Frau und ist gegen mich sehr gut . gewesen« Er hielt einen Moment inne, schien sehr verlegen und machte sich ruit fei nen Rockausschlägen zu schaffen. »Ich lann es Ihnen ja gestehen. Herr Pfarrer, ich habe die Frau lieb Sagen Sie es Ni einander-i, bitte Jch bin ja ein Verbrechen niir toinmt es nicht zu » sie zu lieben, die so gut ist wie ein (,««—n- . gel. Sie hat zwei Kinder und ein« lleinee Haus Außer mir bat sie auch noch ein paar anderesostgönger Kaum vierzehn Tage wohnte ich bei ihr, als ich schon erkannt hatte, wie hart die arme Frau gegen das Schicksal zu kämpfen hat. Aus dein Häuschen liegt nämlich eine Hypothetx sie bat mir das selbst gesagt. Nicht etwa. daß ich je mit ihr wie ein Freund oder ihrer-glei chen gesprochen hätte o nein; aber wenn ich nach der Arbeit heirnlani, dann ging ich gewöhnlich in die Kuche, um meine sileider und Stiefel zu trock nen- wenns gereanet Eintre, oder scnft wie, nnd fo nach nnd nach gewöhnte sie sich daran init mir iiber ihre "ln gelgenheiten zu spr-: chen Die Zinsen für die Hypothek sind felsr hoch, und da die Frau doch leben mußte uno dir Kinder stets zur Schule schielte, blieb sie natürlich rnit ihren Zahlungen im Rückstand. Vielleicht wäre es ihr bei ser gegangen wenn sie ihren Froftaiin gernfchlechteres Essen gegeben bättiy aber sie sagte oft, Arbeitern die ihr Brod so schwer verdienen müssen, ge ringes Essen vorzusetzm das tönte iljr mu- mi- Reh-im Ettlin mie nein-it ich I saß desAbends ost bei ihr in der Küche: Die Kinder wurden bald recht zutrau lich. Der lleine Philipp kletterte im mer auf mein Knie, und ich musz ilfin jeden Abend Geschichtchen erzählen, bis er einschläfL Und so hübsch ist er. Und solch ein zutraulictteh kleiner Kerl ist er. Wenn er dann so iiber meinen erschichten eingeschlafen ist und ich den kleinen Kopf aus meinem Arm sehe und die dicken blonden Locken, die mir iiber den Nockörmel fallen. dann « dann« —-— er zoq ein Taschentuch und niur rnelte unverständliche Worte hinein. »Nun, als ich die Verhältnisse durch schaut hatte, schickte ich der Frau jeden Monat den größten Theil meines Loh nes durch die Post unter der Bezeich nung »Von einein Freunde«. er denke noch daran, als sie das Gelb zum ersten Mal erhielt. Sie erzählte es mir ioqleich und hätte gar zu gern ge-: wußt, wer das wohl sein könne. Sie freute sich aber sehr, das tonni’ ich sehen, denn ihr blasses Gesicht wurde ganz roth, unqb ihr-: Augen glänzten vor Freude Aber trotz alledem konnte sie ihre Schuld doch nicht bezahlen, und in drei Monaten ist die Summe fälliq! Die arme Frau wird daran sterben. Wenn ne aus ihrem kleinen Heim ver trieben wird,tvasiol1 aus ihr und de: n lleinen Philiv werden? Sie hat Zu schwer aetämpit, um seht schließlich ooch noch Alles in verlieren. Und des halb will ich Jl,nen innen, Herr PJi ltor mag mir ne ulich Nachts- eingefal » m «- n h» much nno Dachte nach Da plötzlich aina mir ein Gedanke durch den Kopf mi-: ein Blitzschlag, so Das-. ich aus- dem Bette sprang und wie untlna eine Weile steht-( blieb. Dann zoa ich nxeine Kleider an und ging hinaus in die srische Lust. denn mein Kopf wollte zerspringen Herr Pasto««, aerace 1000 Dollarg find nöthig, u1n die kleine Frau alijcklich zu machen —-— nnd nenau diese Summe wird das Ge richt sür meine Gesangennahme bezah len.« — Der Mann schwieg. Vermuthlich erwartete er, das-, ich etwas sagen würd-» aber ich tonnte kein Wort herausbringen und saß zitternd vor Aufregung in meinem Stuhl. Endlich fuhr er fort: s »Um dieser Sache willen komme ich ,-.n Innen. Si-: sollen mich auss Ge richt drinaen und meine Verhastung veranlassen, sich als-er vorher versichern, dasz Zi-: den Preis auch wirttich er hatten. Hier heitre ich Thornpsom mein wirklicher Name iit ater James Nat rlisse. Sie wird cis nie erfahren. Jch möchte :vol)l, sie eriiiisre es nicht« Dann rieth Sie das Geld und bezahlen Sie die hypothet. Schlagen Sie es. mir nicht ad Herr Panor, denn wenn « Sie es nicht thun wollen, so muß ich zu jemand Anaeretn gen-m nnd ein Anderer mag sie vielleicht heutiqu nnd das Geld sür sich behalten· Jch habe aedacht, Sie, ein Geistlicher, werden -.«J ihr sicherlich geben« Er war ausgestanden und bei den letzten, dringenden Worten dicht an mich herangetreten Auch ich stand auf, und wir schauten einander schweigend in die Augen. «Wollen Sie es nicht thun?« dat er slehentlich. ,,,Lassen Sie mich nachdrnten,« bat ty. Ich bin langsam in meinen Ent schliissen. »Ich wandte mich von ihm ad und atna and Fenster, Während. ich in die Dnnielbeit hinaugschaute. versuchte ich rnir die Sachlage klarzu leaen, und kaum zu folgender Schluß fol erung: Ida ist ein Mensch, der sich zu einer heldenmiitdigssn That aufgeschwungen bat. Er geht vielleicht dem Tode, viel leicht lebenslänalichem Gefängniß ent gegn, aber er wird seinen Lohn dafür in der Ewiateit finden. Ach beschlos. feinen Vorschlag anmnehmen. « So wandte ich mich denn zn ihn; nnd sagte: F »Jameo Rattliife, ich will es thun." Er faßte meine Hand mit ein-ern so fcsten Griff, daß sie mich schm-:r,-,te, und saate: »Gott segne Sie dasiir.« s Dann fiel er aus cinen Stuhl und« weinte wie ein Kind. s Um kurz zu sein, will ich nur sagen, dass nach Verlauf von drei Monaten James Ratclifse auf Lebenszeit imz Staateaefänanisz von Nebraska rings-l sperrt .oar, nnd daß gleichzeitig :l)irs.-.j t Emmons von. eins-r unbekannten Per son einen Use-d iiber 1000 Dollarg empfina. Aber schon am nächsten Tage kam sie zu mir. Sie war nicht gerade schön zu nennen, aber ihr Gesicht war zart und von lieblichem und sanftem illus druck. ,,Sind Sie derGeiitliche, welcher die· Belohnung siir die Verbaftung von Janus Ra:clisfe erlsäi3l1?« fragt-: sie. Ich bejaht-: die Frage. »Ich bin Meg. Emmon5,« sagte sie, »ich weise, wer der Mann ist, den Sie verhaften ließen. Eg- ist Jamcs Thonipion. Ein neuer isostgänger hat JLI mir erzählt und bat mir sein Bild in der Zeitung zezeigh Ja) tommel Ihnen en sagen, daß Zsie sich geirrt baden. Der Mann ist kein Verbreche:,; er ist ein anter, braver Mensch O,l Heime-uns lnlvn »Ti- kmä »timn?« ’ »de habe eg aetlian, weil er es mir! alr- eine Pflicht aufc rleate, Mrs Em mang. Er hat dieses Opfer freiwillig gebracht und es lag nicht in feiner; Absicht, daß Sie es jemals erfahrenJ icllten.« « Sie iah mich geringschätzig an. »Und Sie hätten es tnir nie gesagt! .Ji:r, nehmen Sie das Gelb zurück, es ift Blutgeld. Der Fluch Gottes- haftet :g:an.« i Sie fehke fich, wie übermannt von H heftigem Schmerz, ttnb begann zu Iichlnchztn I »Mocht.n Sie Thoittpfon oper Rat -.·liife g:tt leidens« fragt-: ich. »Gut leiIenT Ich liebte ihn, ich liebe iikn noch ttnzs tvcrbe ihn immer lieben. Ich möchte lieber bei ihm in feiner Ge fängnißzelle sein« als dac- fchönfteHattH in der Stadt haben. Er, ein Verbre eher-! Er war der b:ite Mensch, den ich je qztannt hab-: Meine Kinder ver götterten ihn geradezu. Jch wufite es liittgft, daß et es war, der mir Diese ganie Zeit seinen Lohn schickte. tan er war so harmlos, er dachte, ich tviifitc es nicht. Aber wir Frauen Durch schauen so etwas, tnan braucht eg uns gar nicht zu sagen. Uno wenn ich baran Denke, baß er das fiir mich ge than hat!« ,Sie verbara ihr Gesicht in ihren Händen ttno weinte bitterlich. Plötzlich trocknete sie ihre Thriinen und ftand auf. »Ich will das Geld nicht, Herr; be: halten Sie es.« Damit zog sie ihren Zhawl feiter ttm die schlanten Schm tern nnd ging. II- I- Il· Nachdem ich Jameg Ratcliffe’s Ge schichte dem Gouvernenr von Nebraska in feinem Privatbttreau in Der Haupt stabt des-Staates erzählt hatte, schwieg er einen Augenblick. Dann fragte er mich: »Und dieser Mann ist zu leben-« liinglichetn Gefängniß verurtheilt?-« ,»« a,« erwiderte ich· »Dann möae ber berr mit nnHSiins dern Erbarmen haben! ——— Treffen Sie mich morgen nin zehn Uhr Vorniittnng im Gefangnisz!« Ich stellte mich pünttlich ein« lnkz daraus erschien der Gouvernenr Wir gingen zusammen in das Bureau des Gesängnisses nnd Janus Raiclifse wurde qerusen Er sreu e sich, mich zu sehen und dankt-: mir nochmals für Den Dienst, den ich ihm erwiesen hatte-. Während der Gouverneur mit dem Gefängniß-wartet svrach, nahm Ras clisse mich bei Seite und sliisterte mir zu: »Wie aeht es ihr?« — »Wa9 flüstert er Da, Mr. Mercier?« staat: der streng-e, alt-: Herr, sieh plötz lich zu uns wendend. Jch theilte es ihm mit. --- Da trat er zu Dem Gesan aenen und sagte: »Ja-nee» Ratclifie, hier ist Ihre Be anaaiauna; Sie sind ein freier Mann Gehen Sie nach Hause mit Mr. MI cer uno,« fiiqte er freundlich läclzend hinzu, »wenn Sie innerhalb ein-eg- Mc natg nich: mii Mrg. Emmong vi:rhe·: rathct sind, lass’ ich Sie hängen« Aber James Ratclisse ward nicttt nehänai. Ich hatte die Freude, ihm bald darauf eine andere Schlinge über zuiverfem welche ihn fiir sein Leben lana an Mrs. Emmons fesselte nnd ilzn »zum aesetzlicksen Vormund Des-s lleii nen Philipp nnd der kleinen Laurn machte. lind anstatt siir Die Trauung mein Fwnorar zu nehmen, überreichte ich der Braut jene 1000 Dollar5, wel che icli siir mein-e Dienste als Descttine erhalten l:.1tte.« -—-.-—-——-— Schwer-muten Von Hermann Julius Sie-rissen Dac- sind die schlimmen, bösen Stun den, Wenn Schmermuth uns in Fessetn hält. Wenn alle Freude iit o:rschwunden, Und do’ und leir die gnan Welt. Wenn, was dich sonst erfiillt mit Wonne, Im Innersten dich hoch beglückt, Des Frühlinagtages helle Sonne, Nur das Gemiith noch tiefer drückt. Wenn schwarz du fühlest, schwarz nur denkest, Dir Alles malest qrau in grau, Das Hauvt betrübt zur Erde sent-cit, Selbst in der blnlnenreichsten Au. . -- . i Und dennoch darfst du nicht verzagen« s Du niußr den Stamer mit dir besteh·.r, ! Und immerfort dir wieder sagen: « Jlnch diesmal ivird’g vorübergehn Naiv. Bartfisch tzum jungen Arth »Wie, iTEsezialist für Herztranltseiten sind s I « i i t l l Sie . . .ach, da haben Zi: wohl bald. tm Monat Mai, recht orel zu thun, Herr Dottork« Maliziöce »Du, denk Dir nur, der Hinterhubcr, -"rer dumme Marde gewinnt in der Lotterie tausend Mart!" —-—- »Ha, dem hätt’ ich sogar den Haupttreffer zuge traut.« Daukbntictt. »Warum pflegen Sie tiefes Pferd denn so zärtlich, anädige Frau?« — ,,Wissen Sie, das Pferd hat mir mei nen Mann, der passionrrter Sonntags reiter war, unverhofft in den Schoon geworfen!« Schön gesagt Tourist tret asn Rhein in ein-Im Re stnurant ein Glas Bomle trintt, in 1welch-er er ein Haar findet): ,,.5t:lln.sr, wennSie schon Rheinmasser als- Von-le ferviren, dann fischen Eie irsnigtrens Vorher die Haare von dcr Loreley l)eraus!« Moderne- Junnfmurm »-----s-gek«k-s Mxk ) « sk. --"«...-.-z-—Z-sss«s" w; ,,x ä« —· III-:- T--.. fee-« ; ·— »F- c S» ...:- : l -... D z: ., X « ksmd »das-Ist Ei ’" »s - J fer A.: Ich habe gehört, Deine Verlosung mit dem Herrn Berqer ist zurückgegangen· Fel· B.: Jawobl, das ist sie auch! Fel. A.: haft Du ihm schon seinen Ring zurückgefchickiZ Fel. B.: Nein; ich schrieb ihm, er solle lommen und ihn sich heraus suchen; ich weiß wirklich nicht mehr, welches seiner ist! Die Kuckuck-sinkt Hnnwriitifelic Erzählung von Paul von E elirintl)ar1. Jch hatte die löndliche Zurückgez: genhelt ausgesucht, um in ungestörter Ruh-: eine größere Arbeit zu Ende zu führen. Der Aufenthalt in der rei zenden tl:inen Billa, in der ich mich cingemiethet hatte, en:sprach den An forderungen des zur Hypcräithefe neigenden Nervensystems eine Daten arbeitet-Z zunächst noch nicht völlig. EX muszlen einige Veränderungen vorge nommen werden, in die sich mein Wirth endlich fügte. Es war alles nach Wunsch geordnet worden, nnd ich fühlte mich Tage-über ivie in einer Klosterzelle; es war so ruhig, wie es in der Gemeinschaft mit tllifenschen überhaupt nur denkbar ist. Aber des Nachts! Ich habe ungefähr Sinn dafür, daß »Es ganz lieblich anzuhören ist, wenn man an einem schönen Sommertaa durch den Wald schreitet und von ferne den neckenden Kuckuck-ruf des kleinen gefiederten Kobolds vernimmt, aber zu nachtschlasenrer Zeit eine aninrtion dieser Note aus der Sams cnersinfonie im Vorzimmcr? Mein Wirth hatte im Vorzirnmer eine Schwarzwald-er Kuckucksuhr hängen. Alle halbe Stunden sprang das Thier oberhalb deg Zifferblatteg auc- dem tsehältse nnd meldete unter artigen Oceucugungcu ur( wirtiiuctczuqsr cui-. dem allerdings sehr täuschend nachge ahmten Vogeiruf. Man geht früh zu Bett aus dem Lande, zumal nach einem ehrlich durchgearbeiteten Tag. Aber gerade von neun Uhr bis Mi tzrnacht hatte das Vögelchen in der Uhr den schwersten Dienst, und sein ,,.5tuetuck« nahm kein End-e. Jch kam nicht über die Widersinnigkeii hinweg, daß Jemand die Stille der Nacht — am Tage hörte ich den Ruf taum --—— durch ein ewiges ,,.t-·t"uckuck« stören läßt. Ich hätte mich an den Hausherrn wenden und unt Absrelluna dieszs Uebelstandeg bitten selten, abrr eine Art S sain hielt mi chdavon ab. Der Brare hatte ja schon so viel gethan, um den Tasch geräuschlog zu machen. Hätte ich diese Forderung auch aus dir Nacht nnd die tinckucksuhr aitggedel)t. wiirre ich sein Entziegentoruntsn viet leicht aus eine allzu schwere Probe ge stsllt haben, um so mehr-, di ich stir diesen Fall nicht einmal den Vorsoana angestrenater Gstaiilenardcit Ja Jseldz fiihren konnte. Er hätte Tiefe tin duldsamteit iibel derm:rl:, and wahr scheinlich hielt es auch etrras auf seine Fructuetsuhn sonst wiirde er dac- Mö bel überhaupt nicht erst angeschaTst haben. Jch wiithete im stillen gegen die Ruckttcksuhr deg Bor,;iiiiii1er. Ja will mich vollends der Lächerlichtei preisaeben durch das Brtentiiniß. Das ich aus heimliche Abhilfe sann. Da nächstlieaende und einfachitc Mut-. schien mir darin zu bestehen, tisrnti ich dem Thier di: Nach. über dass tin-h eermauern würde, um eg am Hzr uI kommen zu verhindern Ader da gleichsallv wieder sehr naheticacndc Versieaelu des Thiirchencs konnte ji nicht jeden Abend erneuert werden, ohne sichtbare Spuren «;uriicizulai«sen. Ein besseres Mittel bot das unschxii diaere Heftpflaster, US in zwei Streischen kreuzweise über Dem Pfört chen befestigt werden sollte. Der Ent schluß reiste zur Ausführung. Dis Pslasterstreisen lagen parat. Mit Un aeduld harrte ich --— es war zebn ttij »s-« H-» neworcien « Des Llngs —:nlnielg, da ex iin Haus still nnd finster gewordsz niar. Daraus schlich ich mich von m I nem Lager mit arger List ing Vo: ziknmet hineing, lletierte aus ein-In Stuhl und «1ppti,irte dem Fluch-i over vielmehr seiner B inusnng ni: tlebrigen Greifen ji ers Kreise Dann zog ich mich mit erleick)tertet: Geniiith zuriict, nicht etna um vefrip »oigt einzuschlafen, sont-sen um vom Lager aus Den Effekt der lichtscheuen That abzuwarten. Meine Taschen nhr zeigte elf Uhr. Draußen im Vor ziinrner blieb es still. Ich trinkt Plkirte uno bohrte das Erfinderhanpt ivolIlig in oie siiIIen, da —-—— ein kurzer Rasseln -—— ein leises Knacken und gleich daran ,,ltuckuck, zemtuctl« elf mal! Ossenbgr hatten Die Pslasterstreifen nicht fest genug gesessen. Uno aber mals schlich ich mich vorsichtig incs Vorzimmer hinnus nnd leuchtete mit der slackernden Kerze zur Uhr empor. Wunder über Wunder! Der Ver schluß saß f:,st so wie ich ihn ange i legt hatte. Wie war Das zu erklären? k Sinnend schlich ich inLJ Be tt zuriick ! mit Dein Vorsatz, in einer halb-:- ni Stunde, wenn der unseliie Vogel mir « ver fällig war, aus Dem B: obnch unng I posten zu sein. Und siehe da: die Thiir j kl: J. ..-. :--.-.. . JW Uuus sen-us- uusuyuHcsh ichs-r L’·l «l!l vermiisiliche siucluck Um aeiiau i.)I Veutlich wie vordcai seine Pflicht Seufzend nahm ich Das- iiberfliiisiak hefwflaster fcrL Um Millernach. llang mir der zwölfmaliac Ruf uml« lauter, heller, lioghaflein fchaoenfro l7-:r. Das spornle mich au, auf neue Mittel zu sinnen; ich Dachle an das Abenteucrlichsie, uns dem Kur-lud sein Handwerk zu legen. Bei nächtlicher Urlierlkgung gerieth ich auf einen Ausweg, der mir loyal und sicher vorkam. Ich Playiie den Anlauf Der unseligen lll)r..k-Miein Wirth war nicht gleich dafür zu ge winnen und meinte, das ganze Haus sei fchon so daran gewöhnt. Schließ lich schlug er aber ein. Noch am fel ben Abend wanderte die Kuckucksuhr in mein Zimmer. Es ist wohl über iliissig, z usagen, daß :ch den Penzs cl nicht in Bewegung setzte und dadurch das Werk sofort zum Sieben brachte. -Echief, mir unbeweglichen Zeiger-r hing der plumpe Kasten an der Wans, der Kuckuck war verstummt und uns sichtbar geworden; ah, das that wohl! ,,Merkrviirdig,« sagte am nächsten Morgen der Wirth, »ich habe ge a'laubt, man werde den Vogel in der Nacht aus Ihrem Zimmer hören; ich habe eigene ausgepaßt, aber rein nichts war zu hören von dem kleinen Nacker!« ,,Ja2vobl,« dachte ich, ,,l)at sich auss arraclert, in diesem Leben wird der deatel niemand mehr zum besten ha en « Ach, es ist keine Chimäre. Fiir Geld tann man bekanntlich den Ten fel tanzen sehen und sogar den Kuckuck schweige n — hören! Isn der vierten Nacht kam ich, setzt ermiidet, ausnahmsweise spät heim, erst gegen elf Uhr Kaum war ich unter die Decke gegochem als es plöz lich draußen im orzimmer leise za rasseln begann, dann ,,Kuckuck, Ku ckuck!« ..... elfmal! Ich hatte leider noch nicht geträumt. Es war pure Wirklichkeit. Aber un: aanz sicher zu gehen, wartete ich den Ablauf der nächsten halben Stunde ad. Wieder das bekannte zarte Rai sein, dann ein« »Käteriik«, ---- ein täu ichend imitirter Wachtelschlag. Das war fiir mich das Signal, um ans Dem Bett zu springen und ins Bor ziinmer zu eilen. An Demselben Haken hing wieder eine Schwarzwälder Vogeluhri Noch dazu eine, die z wei Vögel barg, einen Kuckuck fiir die volle uns eine Wachtel für Die halbe Stun de! Eine raffinirte Erfindung ans dem Gebiet ver Folterwertzengindus sttie. Es lag am Tag, mein Haushere hatte nichts Eiligeres zu thun gehalt; als in die nat-e Stadt zu fahren Mo einen Ersatz fiir seine Kuckuck-Jahr zn kaufen, und was fiir einen Ersatz! Jsch will Diese Uhrenlragdvie nicht iiber Gebiihr erweitern. Wer selber bittere Ueberraschungen,,schwere Enk täuschnngen uno harte Schicksal-ji schläge erlebt hat, kann sich ja woljik analen, wie mir zu Muth war. Nun fing Die Gedankenardeit, die auf Befreiung von Dieser Qual gcriesjy t-:t war, von neuem an Jn der sol q: nDen Nacht setzte ich inich in meine n Zimmer vor meine miedr in Gan-I nehmen« celnvarzrväl erulqr hin nsu sinc: m i: Ellieannit Des Kuckuck. « trnmten nno da lam ictki Darauf, VII -:5 Echlaqwert Durch ein separntcs Mike-kocht in thtion gesetzt wire-. Dass war eine wid-» «.i«i e Entdeckung Sobald Das Gewicht von Der entspin clkkxtden Kette entfernt mar, ging ne lyilbe nnd Die volle Stunde vollständig ntiqenelcei voriider Darin leg Dz Zseikivollen kliäthselg sein-Echte Löiunsc N »r: W es ja in m: me JJiacht gen-: sue-, clnie V1:«)alti,1m-g, ohne Her ef:.istcr, elf-ne ein-n aefiirriiia en Eit: s wiss FO. sekuck ind Wnchiel Hi fischt-Hi Atti Zei H Veriirti.:ile.. .. Tief-, «««.ssz:: nzrr wie Der adsrstxrteIL bis Pelz 's-: im Hei-is zur Risin ldcaeben halfe, nun schlich icli inis Vorzimnxer Ute Iikstcs Dass Gewicht des- Schlajtvrckå ..«k«« sci- .ieeilc, nnd cis-: frühen Mess a»i«n, chJ sich sonst jemand e:L)·oE.-.i l«.««l:e ,’n: feiliate ich dass Bleigewiwi nieset-. Inzwiscan lagen aber dkkxit .,..-»icrk)in nnzesäin sieben Sinnen irrsh kein-n Vogellaitt gestöchn anlnses5. link endlich kam Der Ina, da ielk meine Siebensachen wi: Ier zahm «.««"ksirj«nte nnd nncli Der Statt Jn :-—-me:ie. « ..«. — - » · v « J IN »so-« »s, --..—-l iisskksns nist- s i -.. - ».»...,,. « . . ......, :"«:.-.«·-«pncii in dein Rein-Lord iseixxvniI ist-sen Eiiixixndexi nnd indern der-bin («k«’eg««nftiind:n Da naht-: mein li! ;s.«n—:-miiroiz...sr Wirth List bei-Te etwas cnf dsrn ·L:r,:-:n, das-.- nxir ihm ans-is merken »sich iixiixlispz Ihnen einen Borichmq mach-ein« riiiite c: endlich heran-» »n.21nn«cs Ihnen Inn; mal ist, nniiiis lich: Sie sollen aniii n:«.:« dxn Vorthcsi davon l: ben. Wissen -ie, die ist- sei Uhr, die ich da fiixis Voriimmer zjit kauf: habe-, miss: n Sie, .-.«b hör sie in der Nacht ofi ci r niui schlage en, nnd ich bin’5 eben ziewöinnt auf die and-c l)iib’ ich mich verlassen iiinnen ..... WennKH Ihnen recht ist, geben Sie inii die alte znriick und Minnen Sie dnfiir die mii dincknci nnd Wachtei mit» »Nein, mein H;rr!« rief ich nnt cincr Exil-ästan d: e Den guten Mann einschiichxerte in it in Veriecien beit setzte, bis ei den Sinn mxincszs Nnclisatzkg crfinth nie. »Nein, sue auf feinen Fall, icii habe an den Fiucinci mehr ais neun-L doch-alten Sie Xiyre Wonne l, nnd hier« -- icii öffne-. e dabei de n siiiib nnd zo-! mit eine-n cisisdiiermen Griff dir Exinvarzwii d: n: It jammt den iinsiimsselndrii Ketten herzus- ,,i;jer übergehe ich Ihnen auch noch Ihr altes Marter-— Is.«-etl·ieua!'« Der Uinnn war stati, aber er lia: le iskis in den Hat Wuchsn an Das Un vorhetgeiehene, llnqewöifnliche. Wun «crdate meines Weian a:-oölxiii, (t verlanaie ist ine Anftlärnnq nnd schloß feine alte Kuckucksuhr beglückt in die Arme. -s- W O-——-— — Die weise ev schon. Lehrer: »Wie heißt das schön-Band welches die Frau an den Mann bin: det?« —- Schiilerin: »Armban«d. « Dann allerdings. A.: ,Wer ist denn der Herr dort der alle Welt io von oben herab an sie ht?«— B.; »Das ist der Lufiichiiscr Flieget.«