,,erchhen, stets mir bei-? Eine lustige Leut-eines ieGeichichte von Ha as Jüketctn «Das war der irechfte Kerl. ver mir je vor einein-ten ist,« schlo der Herr von alsleben seine Erzii lnng und lesen Ich behaglich in feine Ecke zu tt Die tderren hatten sich nach Tisch in das Ranchzimtner zurückgesetzten unt bei einer Tasse Most-, einer betömtnli chen Ittifchung von Kognat mit Bene diitiyer und einer »Festriibe« ein unges ztvungenes Männertvort reden zu tön Im berr und Frau von Walsleben hat ten stets mit tihren Einladungen Glück, und auch heute bezeugte vie stattliche Tischrand-e, ein wie furchtbar nettes Haus Mechoto noch eigentlich sei. »Ja. das war allerdings riesig frech,« nahm Rittmeifter von Helm stiidt der aus« det- naltenGatnifon her übe-gekommen war, den Schlatt der Erzehinng von dem frechen Leutnant auf, »aber ths möchte sagen, ich habe mal einen Kameraden erlebt, Der der. Held Ihrer Erzählung noch um einige Länan fchtt:g.« »Na. dam- ichiefzett Sie male- tos·« »Gem, meine Herren, Darf ich zuvor um eine tleine Haube iioanat und et was Feuer bitten? Und wenn jemand die Gesttxichte schon tennen sollte, so hat er ballt-Mit die Güte, unbefangen zu thun. »Za. Dante schr, man Darf diese- Ei aarre mit der Leiltbinde nicht ,;u oft ausstehen lassen." «Jia, also! Walslebem Sie erin nern ftch doch sicher noch oes tleinen Wiyendotf feyt Zstter Hufar Und bei der Botschaft in W. Wir waren sei ner Zeit tii yett Isten stürajsieren ein qellklcci llllU lll Uclliscbscll WUUCI Us sizier geworden, er einellleinigleit spä ter wie ich. Jch batte den Dusel ges habt. mich privatim vorbereiten zu dürfen, während er aus Kriegsschule lam, sein bißchen Vortheil hat man doch, wenn man das Abiturium ge macht hat. Er war, was man einen «lieben Kerl« nennt. Gut gemachs:n. stets gleich liebenswürdig. gutertlieiter, lieber Kamerad, gut situirt, kurz allrcs das, was dazu gehört, um iiberall gern aesehen zu werden. Vollkommenes aiebt es ja in diesem Jammerthal nun leider nicht und so hatte auch der gute Wihendors seine Schwäche. Er war und blieb trotz aller Reaereien unr Aederunasberiuche seitens seiner älte ren Kameraden -—,,e«in großer Geist." Zu spät zu Tisch kommen, kleine Er travaganzen in der Unisorni, ’n Paar Knöpse am lleberrock aus, häuserhohe Kragen. singerbreite Achselstiicke, Phantasiesoorn, na, kurz was so ’n junger Dachs von Leuinant alles »grobe Classe« und ,,tip:-top« sindet — war bei ihm an der Tagesordnung. Unser Neaiment lag damals-: in B» dem lieben alten Nest in Pommern, be tannt durch sein schauderiises Marti pslaster, aus dessen schieser Ebene Fuss sport treiben zu miissen getrost imMi:: telalker als Folteraual hätte oerhänai werten können, und toir waren mit unserer freien Zeit aus unsere Behau sunaen und dass Aasmo angewiesen. Als neuestenSport hatte Wißendors nun eines guten Tages herausgefun: den, nach Beendigung unseres vormit tiiglichen Reitdienstes ohne Stichdegen oder Pallasch, nur mit der Reitgerte bewassnet zum Frühstück zu gehen, eine Neuerung, die sich ausnahmsweise bei den Herren Ossizieren diesmal bald einzubürgern anfing. Unser damaliger Commandeur er lebt jetzt als General in Straßburg —- tvir hatten ihn von der Garde be kommen —- tvar ein riesiger Einmalei fritze, dessen Auge aus solche sileinia leiten ganz besonders aeschiirit mar« er sah natürlich sehr bald die Reitstöcle in den Händen seiner Leutnants, und setzte schleunigst in seinen Beseht: Fch ersuche die Herren Disiziere, von mor: aen an nicht mehr ohne Seitengeivehr zum Kasino zu del-ein« Der Herr befi:hlk’e, rer Diener thut’s. Während ioir andern in der Ueber zeuaung, »der gute Oberst sei doch sal tisch ein riesia tleiner Geist«, uns die-— F-- Fuss-Its IÄIOHIZJIO DUGDOICII non-n ».».,. ,..,..-...».. .»«..,,-.. ,-..-... men hatten, konnte sichWitzenoors obi« seine Gerte absolut nicht behelfen, so: vern erschien zum masrlasen Erstaun .i feiner Kameraden seisr bald wieder in seiner aeliebten Aasiiitiriiiia. Tals das Unheil schreitet schnell uno ereilte ihn, als er von seiner Gewohnheit, in der Mauer entlang zum Rasino zu ge hen, abweichend eines Tages noch schnell seinen Frisenr aussuchen wollte-, und den Weg, jirupcllos wie er war, an der Wohnung seines Rom-nan"oeur5 vorbei nahm. Letzterer hatte vorn Exercieren, eben ip wie seine Unterthanen, einen fabel haften Durst mitgebracht uno sah am Fräbstiictstisch erwartungsvoll seiner »siiszen. kleinen Frau«. wie wir sie all-. gemein nannten, zu, die ihm achae mäii eine nennenswerthe »kalte Ente« zurechlbrautr. Plötzlich nahmen seine Züge einen gespannten Ausdruck an. mit großer Gewanatijeit wars er sein Glas in’s Auge uno sah scharf nach dem gegen überliegenden Trottoir »Na, so was lebt nicht mehr, bat der Mensch, der Witzendors schon wie der diesen verdammten Knüppel in ver Psote und keinen Degen um« da soll doch leich ——« ein Druck aus die über dem Fisch böngenbe elettrische Birne-— Uscil e, ich lasse herrn Leutnant o. It u okf ums Auges-nie heraushie n. Wi, Herr Oberst!·« »Ist einein von Jhnen schon mal lo .recht unvermuthet ein Eimer Wasser I über egossen wordean is? Richt?« No fon Gefühl behauptet der Held dieser kleinen Ge fchichte gehabt zu haben, als ihm der brave Bursche strahlend den Wunsch seines Deren ausrichtete. Ein Entrinnen aab es diesmal nicht, und die liebenswürdige Aufforderung, sich in feiner Wohnung 48 Stunden lang »doch gesälliait" iiber Kleider-ird nunn und Ererzierrenlement belehren zu dürfen. wnr ihm sicher. »So ein Pech ist doch noch nicht da aewefen und dazu morgen der Ball bei den Ulanen, es ift nicht auf ’ne But lenbaut zu lchreiben!« Mit dieser et was itarten Hyperbel hatte er die Treppe erklommen unh wollte eben noch einen Blick in den Spiegel des Vorraumis werfen, als er plötzlich den Ballafch seines Brotherrn friedlich an der Wand hängen sah Ein tririeg Etijgern ein rascher Griff, ein leis s Klirren -— -Wit3endorf hatte sich mit dem gernuoten Schwert umgürtet nnd ließ sich mit unbefangener Miene von dem eben den warmen Gang auftrai genden Bog melden. Die iiisze kleine Frau hatte diesmal vergebens- vsIrsucht, ihre schlechtere Hälfte noch eilend-Z milder zu stimmen. »Nein, Annemin, sage davon nichts. So ’ne Frechheit! Vor acht Tagen fieht’g im Befehl und heute läuft der Mensch wieder wie ein Faßte umher, ich werde ihm aber meine Versicherung geben« »Herr Leutnant von Witzendors,« meldete Fritz in diesem Augenblick «.Komme gleich, lass-: bitten, Augen bliet Platz zu nehmen« ,,.ßirninel, hast Du teine Flinte!"«s ·tachte Witzendorf. »Na geht«-«- los! Jetzt Frechheit, steb’ mir lsei.« Die Thür öffnete sich und derOderlt trat leicht grüßend ein. »Hören Sie mal, mein lieber Witiendors, da hört kenn doch Verschiedene-r auf« --s »Ve: slucht!« dachte der Oberst, »was ist ji«-s- h--7 I-- lnl--e««li A-« L- ’ 4 »Ist-I ou- USQ saust- qu qst zu us» Degen um, bin ich kenn rappelig. eben aus der Straße hatte er doch keinen um, bin ich denn blind?« »Ja, strein lieber Witzendori. ver zeihen Sie, wenn ich Sie bemühte — inn, was ich sagen wollte, ja hm, ja richtig, ich habe morgen mein Fuhr-wert in F» wollen Sie das nicht benutzen dann sind vie nicht an den letzten Zug gebunden und können n bißchen län ger tanzen« »Herr Oberst sind zu giitig, ich werde von der giiligen Erlaubniß nur zu gern Gebrauch machen.« »Haben Herr Oberst sonst noch Be fehle?« »Nein, danke sehr.« Ein Händedruck, eine gegenseitige Verbeugung und Wiyendors war ge rettet. Während letzterer draußen schnell Pallasch mit Gerte vertauschte, ging der Oberst kopfschüttelnd nnd gestitu lirend an das Fenster seines Frühstück zimmers, um sich zu überzeugen, daß sein Leutnant auch wirklich einen De gen triige, er mußte es zuerst doch ganz und gar übersehen haben. »Den Bortbeil bat natürlich Witzen kors davon, nun kann der Bengel durch die Fabrigkeit seines Oberst so lange tanzen, wie ihm b:liebt.« Leise tönte die Glocke der Hanstlsiir. »Nun will ich doch mal ganz genau hinsehen,« dachte der Oberst. Leichtsiißig iiberschritt mein Kame rao den Damm und nahm auf der an deren Seite den Weg in’g Kasino. Die Mienen ces am Fenster stehen den Oberst versinsterken sich geradezu unheimlich. »Allmächtiger Himmel!« Plagke jin-. denn ein Spukbild der Hölle? Da hatte er die Bescheerungl ,,Soweit komn1t’5, wenn man sich im königlichen Dienst überarbeitet!« Nun ist die längst ge siirchtete und von ibnr täglich angekiin digte Zerriittung seiner Nerven wirk: lich da. «Läbnrung der SehnerdeM Hab ich ja immer gesagt! Jetzt hat rer Mensch wieder teian Degen utn.« »Komm selsnell mal het,' rief er sei ner eben eintretenden Gattin zu, »und sieh ans dem Fenster. Hat Witzendors einen Degen oder nicht?" »Aber bewahre,« sagte diese, «er hat ia immer noch seinen Neitstoet in der Hand und keinen Degen uni.« »Armes Aind,« erwiderte sanft und mehmiithig der Oberst, ,,also auch Du, Das ist mir doppelt schmerzlich. Ich reestchere Dich, er hat ganz aervisz einen Degen, wir tönnen ihn nur nicht sehen. Morgen nehme ich bei der Brigade A Wochen Urlaub in’g Gebirge, unser Nervensystem ist geradezu verwiistet·' Konsschiittelnd übertrug unser Ka sino-Oetonorn, der diele Müller, am folgenden Morgen in’s Hauptbuch: Li. v. Witzendorst IF Fl. Mereier, 5 Kognae, 1 Billardqueue, 2 Fensterscheiben »So, Messieurs, das war da5.« »Was. ich soll no chntetzr erzählen-« »Me, heute nicht mehr! Sie sehen, ich werde nebenan händeringend zum Slat erwartet. Prostl Aus Wieder sehen!« · Jn New hampshire rühmt sich ein Mann, sllr 69 Cents die Woche zu le ben. Der kann entschieden aus den Bees-Trust pfeisen. O I i . Zwölf Cent« das Couvert für das Kr nunadsestessem das Köniq Edward den Londoner Armen giebt. Nobel muß die Welt zu Grunde gebeut « sollst-. Von Coninl stirchliöfcix München. Es ist wunderbar. daß die unermeß lich reichen und vielartigen Natur schiiye Boliviens an Geld, Silber und anveren werthvollen Metallen, Gummi u. s. w. erst in allerneuester Zeit die Aufmerksamkeit der Welt auf sich ziehen. Ein englischer amtlicher Be richterstarier nannte erst tiirzlich Bolis vien »das Transvaal von Simonie rila«, und dieser Vergleich ist in vielen Oinsichten durchaus zutreffenv Beide Staaten befinden sich in abgeschlossener Lage bei großer Ausdehnung und vehiiltniszmäßig ipiirlicher Bevölke rung, beide besitzen einen enormen Mi neralreichthum unv große natürliche Vorriiasy vie bisher nur unvollkommen entwickelt sind; nur in einem Punkte hört ihre Aehnlichkeit gegenwärtig auf: Tranvvaal ist in äußerster Krieaenvth unv Unordnung, während sich Bvlivien im tiessten Frieven be finret. Bolivien, rar- von Paraguan Ar gentinien, Sbile und Peru begrenzt ist, nimmt, nach den neuesten Schätz: ungen, 597,0»() Quadratnieilen ein, alsv so viel wie Deutschland, Titani rcich und Spanien Zusammen, und zersiillt in zwei natürliche Gebiete, die Sierrz over rag Ovevland und die Montana, vie große trvpifclxe Ebene. Die von der Münchener ,,Ds:utfchs Sürameritnnischen Minengesellichast« erworbenen levminen liegen unmit telbar bei La. Pay vi-: bei einer Höhen laae von 12,250 Fus-, die höchste Fläche ver Welt einnimmt, die noch mit stets frischem Wasser veriorat ist, zahlreiche Heerden von Nil-kenn Schafen, La mas etc. ernährt unv mir Futter und Ficldsrsichten zum ileberfluß bedeckt ist. Die Mineralvrvvutte Bvlivienz werden schwerlich von einein anreren Lande rer Welt übertroffen, was An zahl, Werth und Verschiedenartialeii attbetrifii Die Gold"siitrilte der Pro vinz La Paz all-ein schildert ein narr amerilanischer Jngenieur rahin, daf; llsk UPJlV gcllllpkcll Durch clc chillllllllk ten nationalen Schulren der Welt zu decken. Die goldhaltiaen Gebiete er strecken sich auf zwei Gürtel-, von denen der eine von Msinnecas in nordweft licher Richtung, dann süvöstlich durch Lareraja unr Cochabamba läuft, während der andere in Lipez anfänat, im Südweften durch Oft und Nord-oft bei Tupiza und Cinti geht, bis er den erstgenannten Giirtel in ver Provinz von Santa Cruz trifft und einen der reichsten Theile der Provinz La Paz darstellt. Eine Erforschung der an gefpiitten Ablaaerungrn von Suche-; und Yani an dem öftlichen Abhang von Corrillcra Real vurch Minut erperten ergibt schätzungsweise 100 Millionen Rubitnarr, mit einein Ge halt von ItTZ Genie-. Davon werden 20 Millionen Bart-s sogar auf 50 Centg per Yoro Goldiverth taxirt. Reiche Platze existiren auch an den Fliissen, die nach Osten gehen. Ein Nebenflufx des LI. Reiz-Flusses -- tra ditionell »Goldflus1,« genannt -, der Fluß Chuquiaguillo wird ietzt bear beitet, und hier Ivuroe ein Klumpen reinen Goloeg im Gewicht von -t5 Pfund- gefunren, der, fiir 11,0t)0 Dol larg verkauft, sent im Museum fiir Naturtunde in Marrid aufbewahrt wird. Geqenwiirtia organisirt sich eine mächtige Gesellschaft in Neu-York um die Mine oesz Tipuani Diftrittzs inftensatifch aussxubeuten In Tipuani sind zur Zeit fiinf englische und vier französische Gesellschaften desaleichen in unmittelbarer Nähe oon LaPaz eine New Yorter. sowie die eingangs er iviihnte Münchener Gesellschaft in Thötialeit, während aegenwärtia viele norrameritaniictie Sachverständige di-; Gebiete von Larecaia, Yungag u. s. w. bereifen. Am Flusse Pilaga been tet soeben das Londoner ,,Pilaaa Golcshnditat« die Herstellung eines JtsIO Yard langen, 25 Jus-, breiten uuk 15 Fufr hohen T inne-ten Die Bericht dieser Gesellschaften zeigen eitte gleich mäßige Eteiaerunq rer Gewinnung an — ausgenommen die noch im Wer Ievrozefz befindlich-: Miittchner Gesell schast so das-. oie Goldvroduttion int Jahre list-« bereits aus 71403 Kilo gestieaen ist, nachdem sie 1886 nur 110 Ftilo betraaen hatte. Diese Halt len sind außerordentlich zufriedenstel lend, wenn man in Betracht zieht, das; dieses Resultat zum qrofkten Tit-sit durch sehr einfache Arbeiten erhiin wurde. . Es tann deshalb tein Zweifel lseri schen, dass mit dein Aufgebot von sta vital und wissenschaftlichen Plänen, sofern ste sich nicht aus getvaate Epe tulationen und allerlei Zusalliqteiten, sondern aus genaueste geologische Prii sung gründen, sowie durch Verwen dung modernerMaschinen Goldminen Unternehmungen in Bolivia zu großer Prosperität gelangen werden« Aber nicht allein Gold, sondern auch Silber tontntt mit in erster Linie in Betracht. Bolivien rangirt beæits an dritter Stelle der Silber liesernden Länder der Welt nnd könnte leicht dar erste werden« Die Reichthümer an Silber von Potosi sind sprichwörtlich und auch schon poetisch verwerthet worden« aber obwohl ihre Bedeutuna noch aufrecht erhalten wird, ist ihr Ertrag von einigen anderen Plätzen bereits til-erboten worden. Die Sil bereegion von Bolivien umfaßt einen Gürtel, der von Tupiza im äußersten Süden nach Satulaga irn Nordweften sührt, eine Strecke von 300 Meilen Länge und 70 Meilen Breite. Jn die sent Distritt befinden sich Tausende herrenloser Ländchdie vor Jahrhun dertett von den spanischen Ansiedlern nur ganz oberslächlich bearbeitet wur den, um unmittelbaren Gewinn zu er zielen. Diese Miit-n liegen todt. Sackt verständige Orqanifation, Geid und zweckentsprechende Maschinen — Fai toren, die vor zwei Jahrhunderten den » Spaniern nicht zur Seite standen s lassen auch hier noch riesiae Schöne zur j Hebung bringen. —-- Nach Wiederauf- ; nahme der Silwrirusbeth mit immer noch primitian Hilfsmitteln oetrua der Produktionswerth im Jahre 1890 11 Millionen Ddllars, und 1897, bei industrieller Organisation und Ver wendung moderner Hilfsmittel, be reits 21 Millionen Dollare, davon ungefähr die Hälfte von einer einzigen, der Huanchaca-Mine. Außer diesen werthvollen Metallen sollen hier nur noch die Kupferininen von Corocora, bei dem Flusse Der-a gnadero, Erwähnung finden. Es ist dieg der eirspiige Platz der Welt, an den-. das Barillatupfer gefunden wird. Durch Schmelzsen des tupferhaltigen Sandfteing . erhält man ein törniaes Erz, das jährlich in der Menge von Rom Tonnen nach Frankreich ver schifft, dort hochaefchätzt wird und einen höheren Preis erzielt als reines Kupfer. Geaenwärtia schweben Ver handlunaen über Projette, nach jenen Zehntel-öer arn See Trticaca und dem Fluß Desaguadero errichtet und in Verbindung mit der Molendo- und Bund-Eisenbahn aebracht werden fol len. Mit dieser Trangpvrtvereinfach una ist es sicher, daß das boltvianiscljie Kupfer in naher Zukunft eine der ein träalichften Industrien des Landes werden Ivird. Neben diesen bedeutenden Metall reianhiimern Bolivias bildet den wich tiaften Ausbeuiunasartikel veanmmi iKautschut). Der Gummibaum wird heute der ,,Baum der Zukunft« ges nannt, und seine bauvtfiichlichfte Hei math ist in Central-— und Süd-amerika· lieber di-: Art der Gummiaeivin nuna nur Folgendes: Je 100 bis 150 Bäume —— die aber nicht geschlofsen b.i einander stehen, sondern auf nr waldiaem Terrain in Geiellichaft von anderen Riesenbäumen und Palmen —- werden zu einer Abtheilung, Eftrada genannt, vereinigt. Die Ernte des Gumniis, die jährlich während sechs Monaten mindestean zehnmal durchzuführen ist, geschieht in sehr ein facher Weise. Jn etwa zwei Meter Höhe der Baumstämme beginnend werden zehn Centimeter von einander entfernte Einschnitte aetnacht und rinqweife bis naih unten geführt. Ein unter jedem Einfchnitt anzubringen reii kleines- Gefäß nimmt fodann die der Rinde entquillende Gummimilen aus. Der fo aewonnene Milchfast wird in größere Holzsormen oder auch in flache Gruben aeaossen, iiber Feuer getrocknet. und die Gunimierzeugunn ist damit bereits beendet. Diese Ope ration tann für eine ganze Estrada von einem Manne bewirkt werden. Im Durchschnitt berechnet man den jährlichen Ertrag einer thtrada von lOileBsJ Bäumen auf 35()—450 Kilogratnm Guinmi fiir den dieHänd ler an Ort und .- telle für l klrraba l12 Kilo) je nach Qualität 70—-—W Mart zahlen, bei fortwährend steigen den Preisen. Die in den vier Gebieten Arre, Beni, La Paz und Santa Cruz liegenden GummibaumWal dunaen Boliviens werden auf leil tionen Hektor gefchätzi. Jm Jaer 1896 waren 16,000 Menschen mit der Aautschulgewinnuna in den genann ten Gebieten besdjästiat, und die bolii vianifchen Zollämter wiesen im Jahre 1899 eine Kautschutaugfutjr von It, 151000 Kiloarasnm im Wertbe von 2,. .)60,000 Bolivianos (4 Mi) aus Die Kautfchutaewinnung ist übrigens für die Arbeiter entbehrunagreich und eingefund. Die bolivianische Regierung ver tauft die (5ftrada, bezw. ein Grund-— ftiict von 50 Hectar, das durchschnitt lich 150 Bäume umfaßt, sti: 25 Mi. Die Gunnnibiintne liefern Grimmi milch. been-. siauischut vorn T. bis nun sitt» oft dic- zu itstt Zatzrxn in fast gleichbleibender Menae. Der Gewinn aus dieser Industrie ist daher ein aani außerfetvöyntich arofzer nnd tann der zehnsacht werden, je nach der Miialiti). teit der Beschaffung von Arbeitern. Vergegentdiirtiat man sich nun die große Entwncklung der Fahr-rad: und Automobilindnstrie, welch’ letztere erst tm Aufblühen ist« den ebenso wachsen den Bedarf an ttiunnni in den Fabri len, siir ijberseeische Gabel und Schläuche und zu den vielseitiaften electrischen Zwecken, so wird man er messen, welche bedeutenden Werthe durch die Ausbeute dieser unerineszlich großen Waldungen zu gewinnen sind Sind erst Straßen bis zur Kautschut zone und die geplante Eisenbahn zum Amazonenstrom geschaffen —- und die sen Plänen tritt man jetzt ernstlich näher —, dann werden die Grimmi liindereien nicht nur fabelhaft steigen, sondern Bolivien wird sich an die Spise der Kautschuk liefernden Län der stellen können. Nicht minder dürfte auch die Stel lung der Fremden interessiren. Jn Bo livien gibt es teine Auslandersrage, vor dem Gesetz herrscht vollständige Gleichheit, ebenso in politischen und re ligiösen Dingen. Die Unverletzlichleit des Aufenthaltes ist durch die Verfas sung garantirt. Die Fremden genie ßen das absolute Recht der Ein- und Auswanderung, und eö stehen ihnen dieselben Wege, gleich den Eingebun nen, offen, in amtliche oder geschäft liche Unternehmungen zu treten. Nach einjähriaem Aufenthalt können alle Bürgerrechte erlangt werden, und nach fiins Jahren ist Jeder durch diesen Aufenthalt Naturalisirte als Mitglied der Kammer und des nationalen Con gresses wählt-at Diese Position der Llusliinder ist von außerordentlicher Wichtigkeit und erleichtert die Endli rungen geschösilicher Unternehmun nen. Eoncessionen zur Ausbeurung goldhaltigen Sandes bezw. aller ande ren Minenproducte werden auf Grund eines Patentes gegen eine Zahlung von R Bolivianos f20 Mt.) für den Hertar ertheilt. Schutzlos verlassene Minen werden dem erst-en Ansnchenden um sonst verliehen. Das so erworbeneRecht erlischt indessen nach sechsmonatlicher Unterbrechung des Betriebes-. Die Un ternehmer sind keiner Einschränkung unterworfen und kein sonstiges Hin derniß wird ihnen in den Weg gelegt. Endlich sei auch noch der land wirthschaitlichen Produkte Bolivienss aeoacht. Dieselben sind auszerorden1 lich verschieden nnd umfassen eigen-. lich Alles-, wag in den gleichmäßige-i tropiichen Zonen gedeiht. Voliviani scher Kaffee und Katao sind ansagt zeichnet, Reig, Zucker, Tabak, Mars aedeihen vortrefflich, wie auch ailc europiiischen Früchte und Nahrungs mittel gezogen werden können. Aber Transportschmieriakeiten und Maan an Arbeit-ern lassen diese Schätze fast oöllig schlafen. Es dürfte in der That wenig Län der auf der Erde aeben, die über so vielseitige und unerschöpfliche Reich thümer verfügen, aber wohl auch kein Land, das zur Zeit noch so sehr der na türlichen Hilsstittel entbehrt, diese Reichthümer zu lieben- Eisenbahnen nd Straßen« Das allein sind die cchliisseh die die Thore zu den Schä tzen öffnen werden. Viel ist schon ge than worden, um diese Heininnisse zu verlleinern An der Lagnna Caib., am Flusse Paraguay nahe der Grenze -n-..:::..-ce-.. UUlc Cluslslkll, IUIILUL Is( UUSCJLIIIHIOOI Zeit ein neuer bolivianischer Hafen begründet, der den Namen Purrro Guigarro erhielt und der nach dem Abschluß der zwischen-Bolioia und Va raguan schlvebenden Verhandlungen von allergrößter Wichtigleit siir Poli vien ist. Die 925 Kilometer lange Bahn von Autosagasta über Ascotan und llnuni nach Oruro, sowie die 85 Kilometer lange Zweiglinie von llyuni nach der berühmten Silbermine Hunnchaca sind gebaut, Zweigbahnen nach Sum, Potosi und Cochabasnbn projectirt. nnd eine lurze Linie wird seitens der Regierung vom Gouverne ment La Paz nach Gnaqni am Titi-s cocasee gelegt, die die Verbindung mit Puno, am unteren Ende des Sees, durch Dampfer herstellt. Durch die Ca nalisation des- Flusses Desaguodero wird dann ein besonders günstiger Weg fiir die Ausfuln von Kupfer her gestellt sein. Dampfschifse arbeiten cun Acke, Beni und Madre de Diog, Ne benfliissen des Vlmazon Die Euere-Linie soll iiber Drum-« La Paz zu dem öftlichen Ufer des Sees Piticaea nach Sonla Rosn und Süd lieru ausgedehnt werden. Sind diese Zlvisctyenverbindungen beendet, dann loird eine Hans-amerikanische Linie von 2000 Meilen alle Länder zwischen Linm und dem Fluß Plate durchkreu zen und Peru, Bolivien, Paraguay und Argentinien vereinigen. Die derzeitigen Hauptlinien fijr den Zutritt nach Volioien gehen durch Mollendo und Autofagasto an der Pa cifictiisle, sowie durch sllnerta Suureg beim Flusse Poroguay und durch Ar gentinien übersujun Jetzt endlich wird Schritt siir Schritt gethan, wag die Finanzen der Regierung in Verbin dung inil enropäischem nnd nordame ricanischem Unternehniungöqeist nur immer ermöglichen, nnd es unterliegt keinem Zweifel, daß Bolidien mit sei nen unermeßlichen natürlichen Reich ebiiniein einer gliicklichcn Zukunft ent gegengel)t, wenn es gelingt, in gesun pcn, formen unrerneninungen nno in ruhiger Arbeit die hier fraglos vor handenen giinftigen Vorbedingimgen cntfprechend augzuniitzen ..——--—. Eine schwimmen-de Zwingvurq. Wo zwischen Charing Eron und Waferloo Bridge die Riefenpaläfte de Ceril und des SanaysHotelS in Lon don aisf die stifmntziggelbc Flnth Dei Themfeftromes lierabblickem Da anlert gegenwärtig ein schwarzes Schiff Don alterthiimlicher Baitart. Wir im leendrnntel Den brciun llfcrmeg ent lang schreitet, ren starrt cis aus Nr iseln hervor plötzlich an, Diifier nnd geisterhaft Verllunaizne Meere-no niantit von Piratenbravour und See gespenfterfnrcht fpitlt um feine Ma ftcn und Raacn. Aber diese-« uralte Schiff ift etmag viel Schrealicheres als Dass fluchbeladene Fahrzeug auf dem der friedlofe Hollander nnftät nnd » flüchtig die Meere durcrilrruth um fo lviel fchrealicli:r, wie die wirkliche fGraufamleit der Ellienfchen größer ist Hals ihre Llliiircheiivhantafie. Auf die-« : fein Schiffe litt nicht ein Einzelner — Hunderte wurden auf ihm gequält. Blut und Thränen lleben an feinen Balken, und in mancher Nacht mag der Schmerzensfchrei eines Gemarters ten, der durch die Lulen drang, das Brausen des Sturmes übertönt ha ben. Dieses Schiff war einst ein ge takeltes Gefängniß, eine fchivimmende Folterlammer. Seine lange Vergangenheit ift viel betvegt. Jin Jahre 1789 bei Rangoon in Birma aus eifenfeftem Tealholz er baut und »Succeß« getauft, war es anfänglich ein für damalige Verhält L —- Lit nisse elegant nnd bequem eingerichtetet armirtes Passagierschiss, das zwische England und Ostindien verkehrte. Dant seiner ioliden Bauart und fei nen guten Geschützen vermochte eß 181 ) im Golf voisBengalen sogar dem Angriff eines französischen Kriegss ichisf Trotz zu bieten Am Rumpf sieht inan noch eine Menge Schußspu ten ans jenem Kampfe. Als es kurz daraus in der Mündung des Hooghly, an dem Caltutta liegt, auferle, men tcrie ein Theil der Besatzung, und der Capitcin signalisirte nach dein nahe-e Fort William um Beistand. Der Ie stungscommandant dachte: »Fort mit Schaden!« und ließ einfach mit einem Zwanziapsiinder ein paar Mal hin überschießen Eine Kugel traf den Haupimast mit voller Wucht, hinter ließ aber nur eine lauin wahrnehm bare Spur in dem eisernen Holze. » Schiff und Mast stehen heute noch heil und aufrecht, wie sie vor 113 Jahren den Jraivaddi verließen. - Viele Fahre lang diente der »Gut Tceß« seinem urlspriinglichen Zweck, dann wurde er als Auswandererschiff fiir Australien verwendet. Als dort die Minen entdeckt wurden, desertirte , die Mannschast, wie die vieler anderer LSchifse im Hafen von Sidney, vom annger nach Gold an Land getrieben. lMehrere Monate lag eg unbenutzL Schließlich kaufte es die Regierung von Viktoria und ließ es in ein Sträfs iinagschiff umwandeln. Malereien nnd vergoldeter Wandschinucl aus sei ner eleganten Jugendzeit wurden mit schwarzer Farbe übertüncht, die nicht unbedingt nöthigen Luken geschlossen und die Cabinen in enge Zellen ohne Licht und Lust verwandelt Jeder Winkel, der allenfalls »für einen Men ischenleib Raum bot, wurde durch ei Irren Bretteiversch ag abgegrenzt und -.--..- It Js! c- -...-. Illl qjllllksls lllls U-lsI-llsllcbbss UUIU Obst ten versehen. So gewann man im Ganzen 72 Zellen von verschiedener Größe nnd sinnreich abgestustet Un erträglichkeit, in die alsbald 120 Ge sangene gepsercht wurden. Fünf Jahre hat dann das Fahrzeug dieser neuen Bestimmung gedient, bis sein Generalinspector Price eines Tages unter den Händen der zur Verzweif lung getriebenen Opfer seinen teufli schen Geist aufgab. Später diente es als Weibergefäng niß, dann als Pulvrrmagazin, end lich wurde es im Hafen von Meldourne verankert, etwa wie die »Victorh«, das Admiralgfchiss Nelson’s am Tage von Trafalgar, im Hafen von Worts-: month liegt, nicht nur zum glorreiehen Wahrzeichen eines-« Heldentode5, son dern als furchtbares Memento an die dnntlen Anfänge australischer Colos nialhliithe. Biber die Australier lieben es nicht, daran erinnert zu« werden« daß eine große Anzahl ihrer Stamm bänme anf Sträslinge zurückreicht. Dar- Schiff war den Männern votr Melaourne ein Dorn im Auge-. Einer Nachik ruderte eine Anzahl der durch feinen Anblick mit Recht Getränkteu hinüber, bohrte den Rumpf an acht Stellen an nnd brachte eH zum Sinken Eine Weile lag ev- auf dem Meeres grunde, wurde alter später gehoben, arti-gebessert und hat erst vor Kurzem die Fahrt nach England glänzend be standen, trotz seiner iiber hundert Jahre und obwohl es im Jndischen Ocean von schwerem Monsum über rascht wurde. Macht die alt-T Galrere schon dont außen einen nnheimlichen Eindruck. so schnitt-en sieh Brust und Kehle zir sannnixsn bei-n Anblic! der grauenhafs ten Verlicsse in denen rinit merschlichc Wesen gefangen gehalten und wie wilde Thiere, nnd schlimmer-, behan celt wurden. Tie schwarzen Zellen« allein find fnrchtoar genug. Manche sind so eng, dass, ein Mensch darin nur stehen, ein-reine so eingerichtet, das: man darin weder sitzen noch stehen noch liegen tann. Znsa:mnenaelauert, tnit bei-Den Armen in die Eisenrinac an der Wand gesmranot, mußte man cher Arrmste tagelang ir« solchem Loch-: schmachten, ohne sieh riihren zu liin nsn nlnns haf- esin Ucdsitfhmbl spin Auge. ein Luftzna feine keuchend-: Brust, ein Tropfen Wasser feine irren ncnden Lippen erquickte Dein Non verneur Price aber neniigte das alles noch nickt, um, mie er eg- nnnnte, Den Gefanaenen »die Mnden auszutrei ben«. Er sann ans neige Mittel DI fand sie. Znineilcjn setzte er, wenn u ner sich einsah hatte ,i3!. vSchulden kom men lassen, iiixnxntliesie Etiiiflinne drei Tage lanq uns Vixitelrationeis nnd liess, iezsen EUEittdkrz un Heiden Enden des Gannecz nnf den die Zellen iniinaem ein Stenk röftm um durcls den Bra tendust Den tlnmiikltieben Die Pein des Hunnercs zu vericeiirfen Einer feiner teuflischsten lfrslndunoen nmr das (-’2wciii(1s-sbad. Erst ninfite der die-einli narisch duzn Verurtbeilte nackt auf ei ner fttebliqen Pritsche liegen, bis bac Blnt ilnn Vom Leibe troff. Dann inne-» de er niit Salzwasser übergossen unt-— ancbiixstei. Die Wärter coeigerten. sich schließlich, sich weiter zu Knab-ten dieses Henkech machen zu lassen. Als die Gefangenen Reichen von Mitleid. bei ihren nächsten Vorgesetzten merk ten, raffien sie sich Zusammen und. schlugen den Bluthund todt. Das schwarze Schiff am Themse Ufer wurde erbaut im selben Jahre, wo die Bastille in Trümmer sank Aber es bat noch über zwei Menschen alter später zum Schauplatz für ebenso. Entsetzliches gedient, wie sich je in der berüchtigten Zwingburg abgespielt ba bcn kann. Und könnte man es auch -. heute ein Todtenfchiff nennen, es mag noch manch-er von der Befa una aus ,-« f jener Schreckens-seit am Lie» n« ist«