Basiieferncranm Erzählung von Gertrud Franke Latier-einein Sie liebien sich mis. voller jung:r Leidenschaft Und okine Brunnen, esse Präer oder vernünftiges Er wägen waren sie nach ein paar Maria ten Ehelente geworden. , Zuerst war ihr ganzes Leben ein Juki-Dithyrambus. Wie konnte es so viel Glück in dieser nüchternen, tax ten Welt geben! Sie hatten beide allerlei Hartcs er fahren, Kampf nnt ver Noth, mit widrigen Menschen und Ver-höhnis fen. Dann auf einmal, — wie ge rufen, — kam die Anstellung Des - Mannes und dem Mädchen fiel ein kleines Erbtbeil zu. Und in den harten Zeiten war bei den arise Haut gewachsen. Sie hatten das — roh-en mit dem Schicksal, Das Sichwehren, das zähe Beharren ans ihrem Recht, dem, was sie als Recht erkannt hatten, « aelerni. Jm bräutlichen Rausch freilich ira ren beide so liebenswürdig, daß sie weiteiferien, einander zu überdieten in Nachgiebigieit, in Großmutb nnd Selbstiiberwindung. Jn der Ehe aber kam doch ein Tag, an dem sie sich zuerst ganz verwun dert, dann trotzig, dann empört in die Augen blickten. Nicht mehr hing bende, vergötternde Liebe, — nein, — Kritiii Bloß Menschen, — Menschen zvie andere auch! Er ein rechthaberische: Mann. der essen wollte, pünktlich und gut essen. Sie ein aus allen Himmeln aefallener Engel, halb verdutzt. haxd entrüstet, ganz und gar herausgesiört · aus ihrem überirdischen Glücks rausch. -Wie2 Was iii denn dass Heißt das «Lieben«, — solche Gesichter schneiden? — Um so eine Lappalie?« »Keine Lappalie! Und jetzt, stat Dich in die Sopha-Ecke zu werfen und zu heulen, bring’ lieber die Köchin aus den Trab! Daß man endlich einen Happen triegtl« Sie lachte trotzig auf. Sie, die ge gen allerlei Schicksale ihren Mann gestanden sie sollte sich das bieten lassen? Nein! -— Sie oerbat sich eine solche Behandlung — und —- zog den Kürze-ren. Bei ihrem hellen, klar aus der hand liegenden Recht! Es waren ein paar harte Köpfe, die da zusammenstieszen, und beide holten sich tüchtige Beulen. Darnach aber latn eine süße berauschende Ber söhnung, desto heißere Liebe, glühende Vor-sähe —- und — Rach acht Tagen wieder ein An einanderprellen. Härter als das- erste Mal. So gings weiter. Der Ausnahm zustand wurde allmählich zum ge wöhnlichew Und sie wurden immer feinhörigcr. immer scharfsichtiger fiir die Fehl-r des anderen, die leiseste, entfernteste Absicht, wehzuthun, empfindlicher ge gen jeden, ach den zartesten, scho nendsten Tadel. Sie witterten das heranziehen der Wollen, lange ehe das Unwetter heraus war. Und in jedem schönsten Augenblick waren üe darauf gefaßt, daß ihr Friede ein jähes Ende nähme. Sie wurden beide müde und trau rig. Ebenso leidenschaftlich müde und traurig, wie sie vorher glücklich gewe sen waren. Und beide gute, braoe Menschen wurderf aneinander unglücklich. Da wurde die Brücke zwischen ihnen im mer morscher. Schon fühlten sie UAUÅMDI tsn 0750«-n -;- ag;-0.·II10 und leises Krachen unter ih en Jii — ßen, das ihnen durch alle -:elenfa fern drang. Ein Tooeifchrech jetzt jetzt —- bricht sie! Und dann der Ad grnnd, der tiefe schwarze Abgrund! Das Zerschmettern! Denn ledm tonnten sie ohne einander nicht. Und, tvie es schien. auch nicht miteinander. Und eine-«- Tageg --— Ia fuhr « toie ein Schwert durch ihre Seele. Sie standen leichenblaß einander ae aenüber, als hätten sie dem Tode ins Gesicht gesehen. »Ich halte es nicht mehr aus-, Otto! Ez- geht über meine Kräfte. Jch will Dich auch nicht ganz unglücklich ma chen. Und ich seh Ding an, Du bist e5!« »Gieb nur dies eine Mal Deinen Eigsxnsinn auf. Marie. Sage: Ich have mich aeirtt.« »Das verlangst Du von mir? Nach dem Du mit eben gesagt hast, ich hätte Dein Leben verdorben? Bin ich denn ein bischen glücklicher als Das Bin ich denn nicht die unglückseligste Frau der Welt? O, hats ich Dich nie gesehen! O Du Qual meines Lebens! Wär« ich gestorben vor jenem Tage, als Du mir Liebe fchtvorft!« Er blieb mit berschriinkten Armen vor the stehen. Ihr war’i, als sei das nicht seine Stimme, die fest sprach: ruhig, cblaut, aber scharf und klar, « jede-. et wie eingemeißelt in den Itsbfbeiu ihres kurzen jungen Glücks nsb »Mi- ich gebe Dich frei!« » - St i so wenig an die Möglich " seit edee Einspecche ihrerseits zu " beste-, Ue tun bei be- Begräbniss -II-es«stsseu an die Einsprache der Cis TFL M Ali b i z . et a Itzt »Ich-I MI- iet fu« site, Etsch-Leben s— spitsk WM III-« DAM » Mbts tat-steh welke Arbei! schrie’k in ihr, laut nnd second und unanshsriich. Was er Ia sprach, so verständig, deherrscht und leise, wie man in einem Todtenzim mer spricht. das hörte sie gar nicht vor diesem entsetzlichen inneren Ge fchrei. Und auf einmal wußte sie: nein, leben konnte sie nicht ohne ihn. Nicht mit ihm, aber noch weniHer ohne hin. , Sie mußte also sterben, und er sprach « ihr TodesurtheiL Was —- roag redete er nur immer noch? wie hatte endlich Kraft genug, den Kon zu heben und ihm ins Gesicht Jzzu sehen sps in dies über alles gelieb Jte, todtfliblasse, ernste Männergesicht. s Jhr Zorn war ganz fort. War iie Ijemals zornig gewesen aus diesen lie jben, guten Menschen, an dein jeder Jsua jede Bewegung, jedes Härchen Fihr iheuer und kostbar war? ; Sie begriff es nicht. Sie wunderte zsich io sehr über sich und ihn. Mein JGott, warum vertragen sie sich denn nicht und liebten sich doch so-? Wenig ! steng sie ihn? Ob er sie?———Nein, nein, mag mark jja eben. Er. liebte sie nicht. Nicht imeht »Du vernichtest mich! O Du Qual meines Lebensk« Hatte sie das wirklich gesagxk Hatte sie denn nicht gerufen: Du mein einziges Glück. für das ich tau send Tode sterben möchte!? — « Und warum rief sie’s jth nicht? Do doch ihre ganze Seele randooll war von Liebe? Aber nein. sie dachte es bloß, ohne es selbst zu wissen, ohne ein Glied rühren zu können. Er hatte sie mir diesem «aeb!« siirinlich todtgeschlogen Ja, geh! — Gehen wollte sie, mußte sie. Aber wohin? Wie es ihn wundern wür de! Und leise und heimlich in all der i Verzweiflung tauchte etwas H eine Rettung, Ruhe Stille. ! »Das wäre so das Wesentlichek ! sagte er zum Schluß »Du hast nich: - l dagegen einzuwenden. ·?« ! Sie schüttelte mit dem Kopf. Siei wollte sich erheben, um sich ins Bett zu legen, den es lroch ihr so eiglait über die Glieder. Sie hatte eine Sehnsucht nach Würme und Ausg strecktliegen. Dann sagte sie ihm gutes Nacht, aber so tonlos, daß er es wohl nicht gehört hatte, denn er antwor tete nicht. Ganz mechanisch entlleidete sie sichs und legte sich nieder Die legte Nacht in diesem reizen s den Schlafstiibchen, diesem lauschigen Nest! Also steil Also zu Ende! »Ein tur zes Glück, ein lurzes Leben. Sie sann und sann. Alles w:r häßlich und grausig. Nach einer Weile ging auch ihr Mann schlafen. Sie lauschte. Er lag ganz regungslos. Gewiß schlief er, erleichtert, be freit — nach der langen, sriedlosen Ehezeit zum ersten Mal wieder ruhig. Nach vielen Stunden wars ih:, als dränge ihm ein langandauernder, zitternder Athemzua aus der Tiese der Brust. So schläft er also auch nicht? dachte sie mit einem kleinen schmerzlichen Triumph. Ein bischen liebt er sie doch Und einst —- ja einst ist sie sein ganzes Glück gewe sen! Vergessen wird er sie nicht. Und wenn er gesehen hat, daß ihr der Tod lieber war, als das Leben ohne ihn-— Sie zog die Decke über’s Gesicht und weinte sich endlich in Schlaf. Fest und ties wie ein Kind schlief sie. So leise und süß und friedlich schwebten die Athemziige durchs stille Zimmer. Dem Manne aber hatte lein wohl thätiger Schlas die Augen geschlos s sc«. I Er lag ganz still. Er — so ein Isrieosertiger Mensch-set schämte sich, j wenn er an die ewigen Zank : Szene.1, ! Die hart;n, beleidigenoen Worte dach:i. « Und hei: c Libeno nun »s Neink Nicht immer wieder schwach werden! Selbitachtungl Manne-: stolz! Ei- murde sacht Tag. Die Vögel fingen schon leise an zu zirpen. Auf der hellen Wand malte sich rosenroth das Muster der Gardinr. Die Sonne kam. Welch ein Tag für sie beide! Da, aus einmal, — von Drüben ein heller, jauchzender, durchdringen-s oer Schrei. ,,Otto! Otto!'« So er löst, so über alles Maß glückselig. Und die weiße Gestalt des jungen Weibes liegt vor seinem Bette auf den Knieen, streckt ihm die Arme ent gegen und stammelt: »Du hast mich gerufen, Otto?« Erschrocken richtete er sich auf, starrte sie an, schüttelte unwillkürlich den Kons. »Ich —? Nein.« Do ging ein tövtliches Erblassen über ihr Gesicht. Sie erhob sich lang sam. Sie wankte, sie wandte sich ab. « .Donn« — stammelte sie, »auch ich’i geträumt —- — Du riesst mich. Gans laut. Voll Angst. . . Uan so voll —- —-. Dann entschuldige.« sagte sie, mühsam zu dem teilter trutze-, set-Heliqu Ton überge ben, mit des sie in lester Zeit ver kehrt hattest. Aber sein seines Ohr töri- instee dem Eise schon das preu sen and Rauschen des lebendigen Strome-, der seine Decke sprossen wollte Ot ist-We mit sich. Usel Wohler M, Fest-liest tiber den Haner werfen-i Wie eine Bindfaßse. —-— gefiern so· deute so? War das männlich? Konnte er has vor feine-se Siolz verantworten ? Sie war fertig. iramie noch zö gernd herum in ihrem Schlüsselkörosz 2334 E schaffen. als erwarte fie, das er etwas cherh machte sich dies und jenes sage. Dann ging iie langsam zur Thür. »Marie!« rief er sanft Sie zuckie zusammen, stand still, vie Kliule in der hand. »Komm her, Marie!« Widerstrebend. doch unaufhaltsam von seinem Willen gezo en, gehorchte sie. Wie mit geschlo euen Füßen schob sie sich heran, blieb oor ihm ste hen, fah zur Seite. »Was soll ich?" murmelie sie. »Marie, sieh mich an.« »Wozu? Es iie ja doch alles aus. Laß mich.« Er griff nach ihrer herabhängen osen Hand. Sie wollte sie ihm entwin den, aber er zoo die schlanke Gestalt zu sich herab . «Marie, ich habe Dich doch gern sein« Es ourchsuhr sie. Ein scheuer, fra aender, zweifelnder Blick. Er vielle. Nun fah sie ihm voll in die Augen. Und das Tiefste, Heiligsie, Größte, das es giebt im Himmel und auf Et ren —- reine vom Schlamm der Lei »M--.MM denschast artliirte Gattenliebe, — leuchtete ihr sternengleich entgegen aus seinem vlassen, erschütternden Gesicht. »Otio!« schrie sie und schlug die Arme um seinen Nacken, und preßte den Kon an feine Brust. Und fühlte da die großen Schläge seines her zens, das so start und gewaltig häm merte in dem brennenden Schmerz um sie. »Vergieb mir!« schluchzte sie. Zum ersten Mal lam das Wort über ih.«e trotzigen Lippen. Er lächelte glücklich Und dann, ihren kleinen, harten Kopf feft an sich pressend, begann er zu sprechen, ernst und liebevoll, ruhig und klar, die neue Weisheit, die diese Schmerzen-nacht ihn aelehrt hatte. Sie lauschte, fromm und andach tig, wie in einer Kirche. Wie ein Ge spann, das gemeinsam die schwere Le bensstacht ziehen will und nun wild und ungrhäriig jedes nach feiner Sei te zerrt und reißt und schlägt. —--— so thöricht hatten fie’e angefangen und damit ihr Glück in Grund und Boden verfahren. »Nein. Jn der Ehe gilt nur ein Wille: der vereinte Wille zweier Menschen, vie gemeinsam die Lebens-— fFracht hinüberholen zu ihrem großen ; iel.« »Nicht wahr, mein Weib?" schloß er. Sie nickte mit einem tiefen Blick. » «Seltsam,« flüsterte sie, »diese: Traum. Mir mass so deutlich, alss « hättest Du nach mir get-usw« »Ja, Marie. Meine Seel( schrie nach Dir· Und ich wußte nicht ein-i mal, ich Thor, Aber Deine Seele; hörte mich aus tiefstem Traum. UndT sie kam. —- Willst Du nun bei mir bleiben, Marie?« »Ja, ig!« sagte sie stillselig. —— ---sp Gegele die Schneider-tu von stritt-h Die Ausgrabungen die ngvet aus« dem Friedhofe des alten Antinoe ins Ilegypten vorgenommen hat, weisen unter der überraschtnden Fülle von Ergebnissen auch einen Fund auf, der nicht nur dem Gelehrten und dem Al :erthumfreuno, sondern auch Ier aehildeien Frauenrveit merkwürdig fein innir Man entdeckte narnlich n einein aut erinltersen Grade Den fora säl1iq einbalsainirten Leichnam eine: Frau. Sie trug drei fein aewedte ilttexvänden Darüber einen Mantel, Der -!iit Blumen- und Voaelmzxitern reich jt«estickt war, ein lostbareg Musselin jbalgtiich und um den Hals eine selir ztunitoolle Rette. Alles ioar vorzin ’ .?ch erkal.en, und Deutlich tonnte nUn Die sinnreiche Weise verfolgen-, in der die Gewänder aervebt waren. Auch Iic lFarben haoen sich noch wohl erhalten. « Kur Seite Ver Frau lag ein in fein-r Arbeit heraettelltees Holztältchen, das rnit allen miHichen Schneiderwerlze.i sen anoeiüllt war. Da sah rnan Ra Ieln, durch Deren Oeer starke Woll fiiven gezogen waren, ein zierliche Lllcessercheii, eine Scheere, einen klein-n aus Elienliein qeschnitzten Behälter, in welchem Radeln aus Holz und El ienbein lagen, Seideniiioen in verschi Denen Farben. Das war also Das Miit lästchen ver Todten. nnd aus der rei chen Ausftattung darf man woyl schließen, daß viele Todte Näherin von Beruf war. In dem Kalten war abzr noch eine ElfenbeinichachteL in Ie; zahlreich-: oiereckiae Täfelchen aus Sy tomorenholz laaen die an oen vier Enden durchlöchert waren. Wenn Die Schneiderin sich ein weniq von der Ar beit erholen wollte, lo rief sie wohl ein« Genolsin, und sie lvielten dann rnit den holstiifelchen ein Spiel, das uns-z lieute nicht mehr Weint-lich ist« End lich war, wie in den meisten Frauen ariibern, noch das Riechflälchchen .)e. Todten mit in’s Grab gegeben. Das Arm-let, das sie auf der Brust trug, weilt in feinen gnoftilchen Zeichen da rauf hin, date iie etwa zur Zeit des eit misehen saileri Diotletiqn gelebt ha lten mag. Wie eine auf einein Breit chet anqebrachte Jnlebriit besagt hieß die Schneiderin Ourlieinim Jeht bat sie nach manntsfaltigen Irrfahrt-n zugleich mit ihren Gewändern nnd ihres- Arbeitslalten im Malen-n zu gesittet eine zweite Nnhettiitte gefun n. » Just-steinwu- tu spie-. Zwei Reisende, harrtson und Bar chokd, sind soeben aus,Asrila nach London zurückgekehrt; sie haben zehn Monate fern von der Civilisalion aut der Jagd nach Elephanten. Nachst nern, Girassen und Flußpferden in eifrira zuaeoracht uno missen vdn ih ren Jagdahenteuern allerhand Jn teressantes zu berichten. Löwen streif ten Nachts um ihr Lager, Nashöener tauchten hier und da vor ihnen aus, wenn sie rnit ihren schwarzen Tra gern vorwärts drangen, und Alligai toten schauten aus Flüssen und Tei chen aus sie. Jn ein-r Nacht wurde ein Löwe mit schnell aufgenommenen Feuerbränden sortgeiriehen, ahet vor her hatte ek seine Zähne in das Fleisch eines Kalbes, das lzum Troß gehört-, geschlagen. »Wir brachen Ende April von der Küste auf,'« erzählt Hartison, »und drangen in das Jnnere Angolas in Südwestafrila vor. Eines Tages brachten die Schwarzen uns drei Lö wenjunge, schöne junge Thiere, die ei nen Monat alt waren. Sie sprangen lustig umher; zum Glück war cie Mutter nicht anwesend Diese Löwen habe ich Init nach London gebracht. Ich werte sie verlaufen, wenn « mand sie braucht, da man die Dinge nicht »I« Izmkicpest im Solon bei sich haben kann. Eines Abends iurz vor rer Dämmerung jagte ich einen tle: nen Bock und dachte an nichts werter, als ich plönlich gerade vor mir ern großes Getümmel hörte. Jch sah auf und erwartet-, Zebras oder ähnlich Thiere zu sehen, aber zu meinem Er staunen standen zwei ungeheure Nas härner da. Ich hatte nur ein klein talibriges Gewehr rnit Kugeln fü tleine Böcke bei mir und fürchtete, dakz dies ihr zähes Fell nur reizen würde. Aber ich ergriff trotzdem die Gelegen heit und feuertr. Beide entflohen, aber das eine von mir getroffene Thier ging noch eine halbe Meile, bevor es verendete. Bei der Eledhantenjagd hatte ich nur wenig Mühe. Jch schoß die Ku gel gerade durch die Lunge, und es war damit abaethan. Einen Elephan ten jagte ich von 11 Uhr Vormittags und schoß ihn irn Zwielicht. Ein Be weis, wie dielWild es in Angola giebt, liefert der Umstand, daß ein schwarzcr Jäger 41 Elephanten schoß, während wir rort waren. Die merkwürdigfte Erfahrung, die ich jedoch hatte, war das Tödten eines Krotodiis durch Dynamit. Wir legten eine LadunJ Donamit in den Teich. was das Thier iiberraschte. Es wälzte sich umher, ais es die Erdlosion hörte, und ging wie ein Thmler in Curden auf un: ab. Dann zog es sich in eine schlank « mige Tiefe zurück. Wir tonnten diel aus den Nasenlochern aufsteigenden Blasen sehen. die alle an einem Ort . herauftamen; es lag also ftill. Dar auf legten wir eine zweite Ladung hinein, und diese tödtete rao Krotos dil.·' -—--· - — ctue miser-re Krankheit. ; Es tann als eine der Stra- s fen höherer Civilisation bezeichnet » werde daß die Krantheiten - an Zahl und Mannigfaltigteit unter den Menschen zugenommen ha ben. Die vielen Beichäftigungen und Gewerbe unserer Zeit haben viele neue Krantheiten zur Entstehung gebracht. Wir haben die Caifsontranthert Cun neltrantheit), die Lungenleiden der Müller und Steinfchneider, überhaupt aller Arbeiter, welche viel Staub schlucken müssen, ferner die Blutge muth der Bergleute und überhaupt sie rer, die unter Ausschluß des Sonnen lichtes arbeiten müssen. Wer mit Vbosdhor, Arsenit, Kupfer, Blei u. f. w. zu thun hat« muß es meist an sei ner Gesundheit schwer büßen, und auch die Elektricitäi bat fiir die von ihr beschäftigten Arbeiter neue Krank heiten erreugt. Eine nicht unerheblihe m-.k-l-:-s-A- L-- n---Ih..- - such tll Ulr. tuesueswsk ou syst-austr len wird wahrscheinlich der Aufzug ·L5leoator) spielen als eine der mo. dernen Erfindungen, die in den Ge Händen von großer Höhe geradezu unentbehrlich qeivordrn Find Die da ;durch hervorgerufene Krantheit, :-i: ELifttrantheiL bringt zuweilen nur leichte, oft aber auch bedentliche Er scheinungen rnit sich, namentlichwenn seine große Geschmindigteit nnd ein schnelleg Anhalten in Frage komme-m Die Maichinerie man noch fo qui .1r betten und noch fo geschickt von den Mechaniker gehandhabt werden, eine Reihe von Stößen ist bei der Beine gung des Auf-indes nicht zu oerrn·«.: den. Dadurch werden Störungen des Gleichqewichses iin Körper der defor derten Person hervorserufem die na mentlich beim plötzlichen Sinken dez Aufzugeg fast fchmerihdft werden «tönnen. Wer eine solche Einrichtung ftöndia benützt, fturnoft freilich dage gen ab, aber die wiederholte Bewegunn des Körpers-, vornehmlich der Einfluß auf die leichtverfchredbaren Eingewene des Unierleidei, vermag eine Erim-« tnn dieser Organe zu erzeugen. DIe im ufzug erhaltenen Stöße· wittert ähnlich tote die Seetrantheit, entwe der auf den Magen oder ais den Kopf nnd ben Schwindet Ausschl-tax Erbre p- trnsls Its-lesen Der herzt Pulse. »Nehmet rnit fchnrschem einen oder Wen-»O von der Beförderung tritt dem Aufzrig geradezu »diese-rathen Wen von Dir weiß Wer ich nur im Fleiß hat belaufcht nnd in der Urbeitifriftz Sag mir, was Du thust, Wenn Du ruhi, Und ich will Dir sagen, was Du bist. sie Missesete Herrschers rissest-w Man sollte meinen, daß der Ver fasser des so berühmt gewordenen Buches »Ueber den Umgang mit Men schen«, Freiherr von Knigge, auch im Leben ein äußerst artiaer Mann gewe sen sein müßte da er die Formen des gesellschaftlichen Verkehrs so schon zu erklären wußte. Das war j edoch durchaus nicht der Fall; wie ein Paar in »Reelams Universum« erzählte Geschichtchen aus seinem Leben zeigen, war auch der edle Freiherr ein schönes Beispiel dafür, dair Theorie und Pra xis oft weit auseinandergehen Kniage versiindigte sich gegen seine eigenen Lehren allerdings nicht aus Mangel an Sinn für die äußeren Formen oder an gesellschaftlicher- Erfahrung sondern er war eine Schaltsnatur und er konnte seinen lustigen Einfälle-i nicht recht widerstxhem auch aina ihm der wirkliche Lebensernst ab, und er übte seinen Witz oft bei Gelegenheiten, wo er durchaus nicht angebracht war. Selbst den Landqrasen Friedrich von Hessen Cassel, der ihn zum Kam merassessor und swsznntei gemacht hatte erlor et sich zuweilen zur Ziel scheibe seines Muthwillens. Als ein mal einige Engländer bei hose vorge stellt werden sollten, gab er ihnen den Rath, in der Andienz auf den Fürsten zuzuschreiten und ihm, wenn er fich auch wehren sollte, die Klappen feiner Westentaschen zu küssen; der Fürst wäre ein Sonderlina, der aewisse Ei genheiten hätte und dessen Gunst man daher leicht erringen lönnte, wenn man seinen Schwächen huldigte. Die Engländer ließen sich auch wiktlich dupiren, und man kann sich ausmalen .-.- k-«-«m Inn-II A I ·-I- Meer-»nur ..«. »........ W» -..,. ..-.-.-..» vertief. . .. Wenn der Landgraf selbst die Späße des Hosjuniers leicht nahm. sc- tam dieser bei seiner Gemah lin, einer gebotenen Prinzessin Bran denburg-Schtoedt, weniger aut an. Eines Tages gelang es ihr sogar, ihm eine Schlinge zu legen, in der er sich fing. Sie hatte eine vadame, ein Fräulein Henriette von B» die von der Natu. sehr stiefrniitterlich bedacht war. Diese kam Knigge so komisch vor, daß er sie sofort nach ihrem Ein tritt in die Hofaesellschaft zur Ziel scheibe seines Witzes machte. Er stellt: sich nämlich in sie verliebt und machte ihr mit meisterhaft gespielter Leiden schaft den Hof. Als er aber einmal gerade im besten Zuge war, stand plötzlich die Landgräfin dar den Bei den« und nun übernahm sie die Wei tersiihrung des Lustsviels. »Da-; freut mich, mein lieber Kniage,« sagte sie einfach, »daß ein Mann Ivie Sie meine liebe Henriette heimzuführen beabsichtigt. Meinen Segen haben Sie und...'« Auf einen Wink von ihr näherten sich setzt die übrigenTheil nehmer der Gesellschaft, und die Für- » stin theilte ihnen alsbald mit, das-, Herr von Knigge und Fräulein voni B. verlobt wären. Knigae san-as nicht den Muth, zu widersprechen, und ; Henriette, bei der seine Werbung be-4 reits ae«iindet hatte, midersprach ersti» recht nicht. Um seine Laufbahn nicht zu schädigen, machte Knigae auth Miene zum bösen Stiel und heirathete ’ Henriette wirklich. Als er aber später trotzdem in Ungnade fiel, trennt: er sich wieder von ihr. ---—-·-.--— states-, die ein fürstlich-o Einkom men haben. Eine engilsche Zeitschrift er zählt: Besonders die Concerts biihne bat sich schon für eine Reihe oon musikalischen Wundertindern Its eine wahre Goldgrube erwiesen. Izu diesen Glücklichen gehört auch der tle. m Mai-ist Revito Nodriauei. der vor siins Jahren in Ferrdl in Spalt-en geboren wurde nnd der zur Zeit der ;Weltansstellnna in Bari-· die Llnf Hrserisarnieit der wissenschaftlicher Welt erregte. Illis Dreijähriger ton-1 te er jede Melodie, die er einmal ar hört hatte, aus dem Gedächtnisz sinc len. Bis ietzt hat er nnr wenig regel niiisziarn Musilnnterrichi gehabt, nin doch erhielt er bei seinem Auftreten in der letzten Saison in Paris fiir den lernd ZW- -1()00 Dollarg. Jetzt hat er sich coiktraltlich zn siinszia Vorstel lungen fiir je 8750 in den Vereinigtea Staaten verpflichtet, und man tann ihm sicher doraucssaaem dasz er, bis seine Schulzeit herantdnrnkt, ein Ves inöaen erworben haben wird. Der ersolaxeichste tindliche Schatz spieler tdar zweifellos W. H. Vetj.), dass ,.Kind Roscius« aenannt. Mit echt Jahren ging er ans die Bühne, nnd mit elf war er der »Stat« Hn Cooent Garden aheater nnd in ganz Großbritannien Er war so beliebt, dasz er länger als ein Jahr jeden Abend 85300 verdiente, und mit sech zehn Jahren zog er sich 8200,000 zus riick, um sich ausbilden zu lassen. Fünf Jahre später erschien er wieder, aber seine Beliehtheit war geschwun den. so daß er sich in’"- Privatleben zurückzog und von seinem in der Jn gend erworbenen Vermo· en lebte. , Italien ist stolz auf einen jugend lichen Bildhauer Bictor Righetti, der irn Alter von zehn Jahren schon oie außerordentliche Summe oon 826,000 jährlich verdiente. Niahetti modellirte, lange ehe er gehen konnte, Figuren, aie flir 8250 verkauft wurden, und od « leich erJoch nicht sein zwanziesm . ahr erreicht bat, verdient er vie ichr mehr als jeder andere italienische Bildhauer. Willie hoppe aus Eornwall Lan ina, New York, ist fiir sein Alter der geschickteste Billardspieler, der bisher bekannt net-vordere ist. Er ist noch nicht zwölf Jahre alt und verdient seit ei niger Zeit schon 8350 wöchentlich. Er hat bereits eine Tournee durch Eu ropa unternommen und Meister ivie Bett Lamon Burrdughes und Bos: conv, die zu den beften lebenden B- : lardspielern gehören, geschlagen. HO---s--— seit-einstens der Anstaunen-ts Der Ab eordnete Shattuc von Ohio, Vorrtzek des Hausansschufseg fiir Einwanderung und Naturalifas tion, der in dieser Eigenschaft die vor liegende Bill zur Beschränkung der Einwanderung einberichtet hat, be schwert sich. daß ihm darüber unge rechte Vorwürfe gemacht worden sind. Die Bill, in welcher von der Bildungs« drobe, infolge zuvor erhobener Pra tefte, abgesehen worden ift, beabsich« tige thatfiichlich nicht mehr, ais die schon bestehenden Gesetze zur tvirkfa meren Ausführung zu bringen, damit die Wohlthätigkeits nnd Besserung-— Anftalten des Landes nicht mit Per sonen angefüllt werden, die man auf Grund ihrer törvertichen Gebrechen oder ihrer-moralischen Verkommenhei: nach diesem Lande abzuschieben der fucht. Neu sei der Paragraph, der gegen die Einwanderung der Anarchi sten gerichtet ift, eine Maßregel, di: als naturgemäße Folge eines entsetz( lichen Verbrechens erscheint, an welches das Land nicht ohne Schaudern zu rückdenten tann. Einwandsfreiets Personen lege die Bill in keiner Weise Schwierigkeiten in den Weg. Die repnblilanifchen Blätter von Cincin nati nehmen, indem sie diesen Ertliiss rungen zustimmen, ihren Landsmann in lonaler, lotalpatriotifcher Weife in Schuß, müssen aber doch zugestehen, daß die Bill mindestens einen recht anstößigen Punkt enthält: die Beftim mung, daß der Eingewanderte fünf Jahre lang polizeilicher Ueberwachuna ..-e--ce-ll« bö» fass um »unter-II rmels .. ..... ,..... ..... .--, »..- --....-... » , Ablauf dieser Frist noch devortir! . werden zu lönnen. Und neben dieser ist auch die Erhöhung des Kopsgeldeii zu erwähnen, die sür den an hiesige Verhältnisse Gewöhnten allerdings unbedeutend erscheinen mag, sowie di: Einsetzung einer speziellen Untersuch ungscomrnissiom die als willigte Wertzeug eines General-Commissars vom Schlage Powderlh’5 sich irgend welche willkürliche Entscheidungen zn Ungunsten der Einwandernden gestat ten mag. Der Begriff »unerwiii!s:hte Einwanderu« könnte da weit ausge dehnt werden. Powderly ist ja nun glücklicher Weise so gut wie abgewan aber ausgeschlossen ist doch nicht, dass er einen Nachfolger erhält. der die mit telst der Bill in seine Hand gelegte Leitung des zur politischen Maschine gewordenen Bureau in dein gleichen nativistischen Sinne seines Vorgän gers ausdeutei. Was übrigens die unerwiinschte Einwanderung betrifft, so ist es sa bekannt, daß n darunter nicht blos Krüppel, Jn aliden, Anarchisten, Jdioten und Augsähige versteht, son dern dass der Wunsch, dieselbe einzu dämmert-, sich gegen die Einwanderu aus den siideuropäischen Ländern richtet, deren Zahl während des letzten Jahrzehnts außerordentlich zugenoni inen hat. Leute, die an die Gewalt der anieritanischen Asstrnilationstrast nicht glauben, sind im Stande, da rüber Brustbeilenunungen zu betont men. Wenn sie die Geschichte der Einwanderung kennten, die verschied nen Phasen derselben beobachten woll ten, würden sie nicht so ängstlich sein« Ein Blick aus das pennshldanische Kohlengebiet lehrt das. Zuerst kamen die Deutschen und die Walliser, dann die Jrliinder, diese lösten Jtaliener ad, this an die Stelle dieser schließlich Slowalen nd Ungarn, die sogenann ten ,,Huna traten. Dasselbe hat sich überall da abgespielt, wo nur die Mustellrast des gewöhnlichen Arbei e»a pkfnkhpklicki mai-, Smit dem län geren Aufenthalt Iiefer nationalen Elemente stieg ihr Verftiindniß der hier sich bietenden Gelegenheiten und die eiaene Bewerthung. Aufwärts strebend ividineten fie fich höheren Auf gaben und überließen die aetvöhnliche, niedere Arbeit anderen Antömmlin gen, die an der untersten Schicht der sozialen Strnltur beginnen mußten. Den Einwanderun, die im vorletzten Jahrhundert der Uebesfahrt halber futi in freiivillige Sklaverei begaben, be gegnete dasselbe Vorurtheil, das heute sich gegen den armen, unwissendeu Slomaten richtet· Und heute sind die Nachtomnien jener unter den fortge fchrittenften Elementen des nationalen Körpers zu finden. Dem hier gebo tenen Ameritaner wird Niemand zu muthen, in der Erde zu wühlen, Ab zugsgräben zu ziehen, Bahndäinine auszufüllen, Sumpfe zu drainiren und fo weiter· Dafür bietet fich der Dago und der hunne an, der mit der niedrigen Händearbeit fein Eintritts geld in feine und feiner Kinder mitth fehaftliehe Zukunft zahlt. Das Laur braucht feine Arbeitskraft und wenn er zu hunderttaufendenx einwandert, hat ein Volt von zweiundfiebzig Mil lionen darum den Verluft feiner Eigenart zu befürchten? - --——--.- .---—s - Deutzutage kann ein Gelehrter nur nach dadurä auffallen, daß er noch keinen Bazi us entdeckt hat« i I Eis Der Austerntruft hat zwei -r« auf zuweifenz daflle hält eine Section auch das ganze Jahr an. i ·- ie Gewiffe Regeln der Menfchennatur Werden feit Alters darum nur ZU ftanden von aller Welt, l Jeder fiis für die Ausnahme hält.