M »Im Nebel.« Mskjschc Erkin von B. Ohre U b c k q. Der «Fortunatus-Klub«, dem nur die reichsten Fabrikanten ver Großstadi angehören, friert in dein beliebten, sei nen Restaurant Golvoni sein Stif tungssestz es wird sehr gut gespeist, nnd so wacker poluliett, wie dies bei den Schmausereien dieser verwöhnten Gourmets stets Sitte war. Jm Laufe dr lebhaften Unterhal tung werben auch Tie vielen Diebstahle besprochen, die in jüngster Zeit vorge kommen find, vnv bei denen die Spei cher und Waarenlager ver Gras-»Mind let von einer wvblorganisirten Bande giit großer Kühnheit geplündert wur en. Einer der Gäste, ver Kaufmann Wollenhauvt, Besiyer einer roßen Spinnerei, und flott lebender Zung geselle, hat bis-her geschwiegen; jetzt ruft er. spöttisch lachend: »Die H r ren haben sich ihre Verluste selbst zu zuschreiben; — weshalb beschützen Sie Ihr Eigenthum nicht besser? Jch bin noch niemals bestvblen morden, und gebe jede Wette mit Jhnen ein, daß es diese »schweren Jungen« niemals wa gen werden, mir einen Besuch abzu stattenx denn wer zur Nachtzeit bei mir eindringen will, setzt einen Läut: apparat in Bewegung, der so großen Lärm schläai. daß der Einbrecher un fehlbar verscheucht Dieb« »Prahle nur nicht zu sehr, lieber Fern-endl« entgegnet ber Tuchfabrilant er· Als Wollenhaupt in später Nachmit tagsstnnce sich von den Freunden trennt, findet er die Straßen von so dickem Nebel erfüllt daß die Laternen nur ein trübes, spärliches Licht ver breiten. Der junge Lebemann hat be trächtliche Quantitäten schweren Rheinweins vertilgt und befindet sich in der rosigsten Laune. —— Der dichte Rodernbernebel atniisierte ihn; —- e: harmonirt so hübsch mit dem Nebel im eigenen Haupt und zaubert dem Auae drolliae Trugbildet vor: ein hoc-hori uiaer Droschtengaul erscheint ihm so « umfangreich wie das berühmte troja tische Pferd. und die Ulmer Dogge. seine .reue Begleiter-in, gleicht einem gemästeten Kalbe. - Die Damen haschen so gespenstisclz durch den Nebel wie Erllonigg Töch tet und sind so schwer zu erkennen wie das verschleierte Bill- von Satt-. Es hat sich schon ereiane:, daß beim Reno:,;vous der schmachtentse Liebha ber, infolge dein tückischen tlte belI, rie zukünftige Schwiegertnama umarmte s Auch dein jungen Fabrikanten spielt der Nebel einen has-haften Streich; eine dicht vor ihm schreitende Gestalt reizt seinen Ueberinnthf—— der aser sticht ihn, wie man zu lagen p legt, nnd e: spricht zu der Dame gewendet, in süßem Ton: «Mein schönes Fräulein, darf ich’«-’ wagen, Irm und Geleit Ihnen anzutragen?« « Da antwortet eine brummigeStini ste: »Ich danke fiir rie Ehre, Herr Wollenliauptt« Voll Entsetzen bemertt dieser, daß seine alte Waschirau vor ihm steht; er grüßt höflich und spricht Ietlegem ftpEntschuldigen Sie nur, Frau Knetschte, ich habe Sie nicht er unt. « »Ja ja, bei nebl iaexn Wetter ist schon mancher lustige Scherz pas fri, «ruft die Waschfrau lachend. Wol lenhaupt will sich eilig entfernen. glei tet aber auf aus den glatten schliiosri sen Granitplatten, und wäre zu Fall klommen, wenn die Alte nicht rasch Und fest zugeatifsen hätte, wobei sie e: sas anziiglich fragt: »Dars ich Ihnen vielleicht meinen Arm anbieten?« Dieser beißende Spott erniichtert den Fabrikherrn, trübt aber seinen humor nicht; er pendelt fröhlich durch die Straßen - Nach kurzer Zeit hat der Fabrikant Ists Ups gsquut k-.-»,-u«, unt as sy Io dicht geworden, baß man kaum Drei Schritt weit sehen kam-« Vor dem Haupipcrtal steht einer feiner Rollwagen und die Auftader sind bemüht, eine ungewöhnlich große Kiste über vie Schrotleiter zu schieben; obgleich die Männer alle Kraft auf bietn und vor Anstrengung keuchen, ist es ihnen nicht wörtlich Das schwere Ungethiim zu bewältiaen Wollenhaupt, der Dein Ruderfport butdigt und gern mit seiner Muskel traft sich brüstet, sieht ein Weilchen lä-« chelnb zu und sagt dann: «Leute, nun laßt mich ’1nal an packen, —- allein zwingt Jhr’s nicht!« Er beugt hie breiten Schultern unter den Kistentand, — ftemint — hebt — fchiebt —- bie Auflaber greifen gleich März fest zu, —- nun noch ein letzter —- und das riesige Frachtftiick ruht sicher auf den starken Aren. Wof lenhaupt schmunzelt vergnügt, klopft ch den Staub ab, greift nach dem temonnaie und reicht den Aufla bern ein paar Münzen mit den Wer tm: »Willst Euch, wenn die Waare expebirt ist, einen warmen Schluck, hr habt Euch tüchtig abrackern Iii en.« Die Männer ziehen die I ab und bunten; dann treibt set Kutscher hie Pferde an und nach wenigen Augenblicken ist das Roll ssggeki im Nebeln-en verschwunden We Fabrikherr tritt ins Kon lst im fast zum ersten Buchhalter: -«Ist is wir lieb, Vetr Wendler, baß ·- NR burg bestimmte-kolle s , Heute b zur Bahn sandten s bit Firma wünschte hie größte H -:z; —- er glaubte nicht, hLiswer ist —- -—-— habe - « l etkånsik Juki-rieter - schen-I er n ijIM Am hist-, biß meine Der Quchbalter blickt den Chefjei fremdet an und fragt zögernd: l»Herr Wolle-chaqu — sprechen Sie von der Sendung siir Wulfs und Sohne?« »Ja. gewiß!« antivortet erstaunt der Fabriiant, dem das seltsame Beneh men seines alten Faltotums anffalln »Dann —- ——entschuldigen Sie gu Ugst, Herr Wollenhaupt,-—dan·n irren Sie sich bezüglich des Frachtstucks, die Kiste warfiir den nächsten Transport bereitgestellt.« · «Jrren? —- Jch mich irren?—«—Nei:i, lieber Wendler, — ich irre mich nie mals! — Jch habe ja die Kiste sur »Wulfs und Söhne« selbst mit aufge laden." » . » »Aber das ist ja garnicht moglich!« entgegnet beunruhigt der Buchhalter und fügt kurz entschlossen . hinzu. »Darf ich bitter-, mich zu begleiten« Die im Lagerraum entzundeten elektrischen Flammen verbreiten fast taghelles Licht; Wendler überschaut mit raschem Blick die aufgestellten Waaren und sieht, daß die für »Wal» und Söhne« bestimmte große Kiste verschwunden ist. Mit bellommener Stimme und in beleidigtem Tone spricht der alte treue Buchhalter zu sei-— nem jungen Chef: »Wir sind soeben in frecher Weise bestohlen worden«-die Schurken wurden von dein dicken Ne bel begünstigt, denn das ist richtiges Fiebeswetter,« klagt Wendler mißnnk ig. .Machen Sie doch keine so bettiibte Miene uns-schelten Sie nicht auf die Spitzt-erben denn ich habe ja selbst dabei aeholfen,« spricht lachend derFa brilanL Murrend fragt derBuchbaltert »Er lauben Sie, daß ich sofort im nächsten Polizeibureau Anzeige erstatte.« Post-s liess-- Muskel-s- ein«-soffen »------, --s--- .- ------- - --» Sie das, ——— ich wünsche, daß dieses Diebessiiicklein verschwiegen bleibt. Wer den Schaden hat, dars für den Spott nicht sorgen; —- dns wäre ein tvilliommenes Gaudium iiir meinen Freund Holler und die Fortunats brüderf Der greife Buchhalier ist ganz saf snngslos und klagt, daß feine Ehre aus dem Spiel stehe. Da klopft ihm der Fabrikant freundlich auf die Schulter und sagt in beiterem Ton: »Triiiten Sie sich, lieber Wendler, — wir könnend schon aushalten; —·——daß ich aber diesen Kerl-z auch noch ein Trinkgeld spendirt habe, ist das Drolligsie an diesem Gauner streich. « NO Alters-entmutig Nach Psänder- und Scherzspielen bilden die »Berecknungen« eine ange nehme Abwechslung. So läßt sich mit Leichtigkeit das Alter und der Ge burtsmonnt einer Person durch eine kleine, einfach-e Rechnung berechnen. Man verfährt also: Der Geburts monat wird verdoppelt, 5 hinzuge zählt, das Ergebniß mit 50 inultiplis zirt urrd zu dem Produii die bisheri gen Lebensjahre Ihinzugezählt Von . s-— ----- -I - m-- »L- ,- HQ --f--— UVIII VSVIUIIID Ost-IS sslUll ««,·1 UUIISVHII und die erhaltene Zahl sich angeben. Zu dieser zählt Der Maiire de Plaisir (Spielleiter) siir sich 115, worauf eine Drei- oder vierstellige Zahl zurückbleibt, deren beide Ziffern rechts Das Alter angeben, während lian davon der Ge burtsmciiat (Januar ist 1, Februar ist 2, März ist 3 u. s. w.) steht. Beispiel: Angenommen, Jemand sei im Juli idem 7. Monat) geboren und 29 Jahre alt; dann gestaltet sich die Berechnung wie folgt: 71na12 ist«-; 14 und 5 ist 19; 19 ma150 iit 950: dazu das Alter: 29und 950 ist 979; 979 weniger 365 ist 614. Jst dies Er gebniß dem Spielleiter mitgetheilt, so zählt dieser fiir sich noch 115 hinzu. 614 und 115 ist 729: die zwei letzten Ziff-ern gleich Alter ist 29 Jahre, die erste Ziffer gleich Geburtsmonat ist 7 (Juli). - Die Lieblingsiveise vieler Großen der Erde sind Bücklinge —- je tiefer desto besser! Ä åkiiipnaee Mister Editer! Des Unnerhose-Bändelche gucktJhrte unne ’raus, Mister Editer, gucke die nach! — —- — Ha, ha «- AeprilFuiiL Miste-c Eoiter, Aepril-Fuhl!! Nämlich, Miner Editer, es is Mir aach so gegang-:, wie ane g’:cid ede. Ja) fein der Blei-rit Fnhl gewese. Un zwar glaad III, daß Ich de Record gedroåkie hen, idcil daß ei- nämiim grad ei Minuti nach Midnigle zwösf Oglack PLe En-« oum ernc Aepril war, gdie e-. gheäppnet hat. Wir des unner beheirathete gliidi lich lebende Kop pels Fäfchen is, thun mer uns nämlich bei Weg vun Necterei. Iiesing un so Sache gegenseitig enanner nijutschelli eech other Einer de Annere fuhle un wo der Fon derebi erei iin1i. des i:«, daß es uff Gegeseitigceit beruht, also gewissermaße Weise mörzi. Nämlich am letzschte Marisch vorig: Monats hen Jch fo gege Abend die A: ti bei Weg vun Mein Odercoaianziehe un Mei Hut ufsseize fchonend un lang sam deuff vorbereitet, daß Ich noch e Bißle uff en Sprung fortgehn jhä:. Die sAlti muß in errellsent Edirit un försi Räht uffqeieai gewese sei, dann sie hoi Mich ruhig gebe lossc, initaug E Wort ze sage oder gar ze schimpfe, er sept e Paar käsuäl Rim.irk-«, daß Jcks schun sehe werde thät, wo des ernst ende wern müßi, wann Ich wie e ed: ter Lump, Loafer un Zanbruder fchun net emol de Sonntag mehr for Mei Fämili übrig hätt, dan Wir all .minanner feinelli noch im Poorhansz Hände thäte un daß Mei Aectfchens ja schlimmer wät’n, wie der schlechteste Krumdudh indem daß Jch Mei GI sundheit unnergkabe thät un beiseit thiit Jch Meiner Reputäfchen schade, dann Leit, wo mit Mensche vertehee thiiie, wo soaat am Sonntag in das Wetihshaus gehn thate, die müßte doch schun ganz verlorn sei un so zeterer. Awwer funscht war die Akti. wie ge sagt, sehr freinolich un gemüthiich un hat alle bissige Rimarts un alle On plessentneß unnerlosse un sich Die üb liche Spöttelei veriniffe, ersept, daß sie. wie sie Mich gefragt hat, wann Ich heimkimcne that, un Ich aesagt heu, Ich ibiit wie gewöhnlich sehr frith timme, en Lachanfall qeiriegt hat, wo jn en historische Weinteampf ausge artet is. Jetzt passe Sie Ohr-Eh Miiter Edi tet. Wo Mei Aeurilfudlerei hätt erei iimme solle, des war, saß Ich wert lich schun um zwölf Uhr Mitternacht; beim kimme qewollt hen un vie Altii dann of course-gefragt hätt» wie«p«iel Uhr daß eS war un III Ieiagc wu,l es wär leidet e Bis-Je spät qewotrn,; indem daß es fchun vie-c llbr Max-i chens Ae Em wär un Die Atti danns angefange hö:i, Ihr Vier-UhrsHeim-’ kommes - Gatdinepresiat zu halte un Jch dann aescat bän: » «, ha, Aeptil Fuhr, es ist erschk zwisxf cis-k Jctzt sage Sie emol, Mistet Ebnen war der Trick gut ausqeoenkt oder nit? Well, Jch sollt schmette, er war! Well, als Mann vun Karätter un Prinzivples hen Ich zu Meim Plan geschiede. Jch fein heim trotz vej schwerste Vetführunqr. Noch net emol bei daß der Knödelsepp gesagt hat, so jung thäte mer nimmer zusamme ge timme, wo doch gewiß des faundeste Argument is, wo e Mann mache kann, noch net emol dokch des hen Jch Mich halte lossc, Mistee Editet, sonnetn sein merklich un wahrhaftig-der Tfchalli kann Ihnen einme Zeit das Ehtetvokt dtuff gewwe, Mister Editet —- heim. l Herab fassend. ZW« VI »Gratulire, Herr Lieutcnant. zur Verlobung! Sie sind nun natürlich sehr lglücklich?« O- s-— dct überlasse ich meiner Braut-« iDeI drnft wieder ernst. wie Ich Ein-i gåz for die FömiIi thu. thut es nit. iiter Editeri) De gar-K Weg hen Jch Mich gefreut uff den y, wie Jch die Alti zum Aepril-Fuhi mache thät. Grad wie Ich dermit fertig geworn war, de Schlüssel in des Key - Hole cneiietriege —- Rachts fitt der Ke immer so schlecht) —- hdt es zwölli Uhr geschtrockr. Jch fein in’s Haus; enei, Jch sein tmitaus die Stiwwel auszeziehe) die Steps enuff un Ich sein in Unser Bet:room enei un den aetdart’. »Jetzt timmt der Reprä Tschdht,« hen »Ich gedenkt un als ge wart’, daß die Zitti frage soll, wie viel Uhr, daß es wär. Ich den dann mit täuschend-er Nu tiirlichtieit beim Stimmelausziehe en sehr deutliche Ndisz gemacht. « Die Atti is immer noch net uffge wacht. Feinelli den Jch e Mätsch geitrocte un Licht gemacht. «-— Die Alti war n:t da. Uff em Nachttisch hot uwwer e Zettel gelege, wo drufi IIgleitanne bot: »Die Misses Meyer hot ich abgeholt zu erer Inder-Parm. Bis um Uhr-er Viere, wo Du gewöhnlich heimtimmst, werde Jch retour sein. Wann Du aw koer früher heim timmit, dann bist Du emol der — Aepril:«s’fuhl.« Tabelddtt, Mistet Editert Kompli mentar iiwtversiiissigl — Jhne des Nämliche wünschend Mit Rigards Ydurs John Nitsch Eåq. «-sq-s—-« Ins eine Huldigung. Prinz Heinrich von Preußen erntete bei seiner Blitizugreife durch unser Land Huldigungen iiber Huldigungenn Was seinem Urgroßvater, Friedrich Wilhelm l«., passirte, ist dem Bru n» des Deutschen Kaisers indessen auch nicht mal bei unseren Milliardii ren geboten worden. Der Gemahl der Königin Luise war bekanntlich eine sehr einfache Natur und haßte nichts mehr als irgend welches Auffehen in der Oeffentlichieit. Reiste er durch fein »Land, so war ittm nichts schrecklicher, als die Deliamationen der Schut tinder und Ehrendamen, die Reden der Bürgermeister, vie Feitessen und Ständchen. Mitgentacht mußten sie trotzdem werden, una der König be fand sich erst wieder behaglich, wenn er Abends fein Quartier auffuchen konn te. Jn diesem Stadium dec- Behagenå lehrte er einft auch in einem abgeleg nen märtischen Landstiidtchen in sein Loais zurück. Ec- beiano sich im ersten Hotel des Orts. Toatmiide und hoch erfreut, nun endlich von allen Huldi gungen befreit zu fein, wirft sich der König aus fein Lager und schließt die Ausgen, da —- ttnter ihm ein Finarten — ein Knarren. Es fönat an leise-— immer lauter —- eine Spieluixr in der Matratie intonirt: »Seit Dir itn Sic gertranz!« — Ein miiiitalifclreg Bekr, das bat Prinz Heinrich nun doch nicht gehabt -——-—-.--—— Pritsche chäirh Wie viel Kapital in Echmuckqegen« ftänden anaeleat iit una improduttiv sich von Geschlecht zu Geschlecht fort erbt, erörtert fiir dag- dritifche -nfel reich eine englische Zeitung. Der « ermi lienschmuet einzelner Adelsgeschlechtcr wird da mit Summen angegeben, die oft die halbe Million Pfund Sterling überschreiten tgoldene und silberne Ta felgeschirre eingefchlossen). Die könig liche Familie steht, wenn die Kronpr welen und Goloaefchirre der Schan tatntner mit eingerechnet werden« an der Spitze: der, Werth diefer Schiihe wird mit nicht weniger als 1,200,00t) Pfund Sterlinq t24 Millionen Mark) angegeben. Jm ganzen Vereini ten Königreich dürften Schmuck und a felaeschirr ein Kapital von 50,000, 000 Pfo. Sterling repräsentiren. n Jndien ift, trotz der entsetziichen r tnuth der großen Masse der Bei-site »»-« d» Mutt- Dek Schmuckaeaen-. stiinde noch weit höher. Dies ertlärt " sich daraus, dalr die dortigen besser situirten Kreise, bei dem Mangel an Banlen, ihre Ersparnisse, wie in alten Zeiten« in Gold und Edelsteinen anle en und überhaupt mehr aus die echmücluna des Körpers durch Ringe, Ohr- und Nasengehänge, Halgletten und Armspangen legen. Selbst bei sden untersten Schichten findet man !diese’Ueberladun« mit Schmuck — lRinge an allen Fingern und Zehen, Ornamente in den durchbohrten Na senfliigeln u. f. to. Man schätzt die in Indien auf diese Art angelegten Ka pitalien aus über 350,000,000 Pfund Sterlin i7 Milliarden Ml.). Aller Schmut? und alles goldene und silber ne Tafelqeschirr im ganzen britischen Weltreich würden aber nicht hinrei chen, um die britische Staatsschuld zu begleicben, von den Schulden der Kalb nien schon gar nicht zu sprechen. Das reichste Land der Welt ist nämlich auch das derschuldeste. W siedet wohne-»Unser Dur-steh Eine arg verstümmelte Depesche ist liirzlich aus Berlin nach Zitrich ge langt und hat hier einen liebenden Bräutigam in nicht gerinae Aufregung oersest Ein junger Herr aus einer bekannten Vüricher Familie ist mit ei ner schsnen Berlinerin verlobtz da ist die Auserwählte seines Herzens an der tückischen Yesluenza plö lich lrant ge worden. r besorgte räutigam te learaphirt nach Berlin und erbittet sich sofortige Auskunft über das Befinden seiner Angebeletem Wie groß aber war sein Erstaunen, als die ersehnte Drahtnachri t endlich eintraf und das Telegratnrn chwarz auf weiß die fol ) i enden Worte trug: »Wer Witt el!« Was sollte dies bedeutenst War die Dame seiner Wahl plöilich ande ren Sinnes geworden und war ihr der Bräutigam und die ganze Verlobung »Was-sein« geworden? Den Seelenzu stand, in den der liebende Bräutigam durch diese verhängnisvolle Depes-e versetzt wurde, iann man sich leigt ausmalen Bald tliirte sich glücklicher Weise das Mißverständniß auf. Die Braut hatte mit fliegender Feder auf die besorgte Ansragse des Geliebten ge schrieben: «Wieder wohler!" und der neckische Telegraph machte daraus: »Mutter Würstei!'« Das Hiftörchen klingt wie eine lustige Erfindung, hat sich aber buchstählich sp ereignet. —-——-.- — Werks-Kruge Verwandtschaft. Jn einem Ort der Alb heirathe:e der Vater in zweiter Ehe die ältere Schwester der Frau seines Sohnes-, welche ihm ein Töchterchen schenkte. Hieraus resultirten nun folgende diri leicht noch nie vorgekommene originelle Verwandtschaftsverhiiltnissr. Die eine Schwester wurde durch ihre heirath Schwiegermutter der eigenen Schwe ster,’ der leibliche Vater wurde zum Schwager seines eigenen Sohnes und ist nun fiir die Kinder dieses Sohne-s Großvater, Großvatel und Onlel in einer Person, da er deren bisherige Tante geheirathet hat. Diese wird in folge en Großmutter undGrosztanie ihrer s«therigen Neffen, die nun für sich aus Enieln ihres Großvaters auch dessen Großnefsen und Neffen gewor den sind. Das Mädchen aber, von dem oben die Rede war, die Schwester des Sohnes, ihres Vaters wird Nichte ihres Vaters, wird Nichte ihres Bru ders und Schwägerin ihrer Tante, und ihre eigene Mutter ist zugleich auch ihre Tante, der Bruder ist der Oniel seiner Schwester, den Kindern ihres Bruders aber ist sie Tante und Bäechen zugleich. Er ist aber auch, wie gesagt, der Onkel seiner Schwester - 7«J-Ä-- RA gckaoclh ou ulcfc me ·uu»u. -«.-. Schwester seiner Frau ift. Die neue Stiefmutter ist aber als Frau des Va ters, des Schwiegervaters, zugleich die Schwiegermutter nicht bloß der Schtvefter, sondern auch des Mannes, der Seh-besten nämlich ihres Stief-; svhnes. -——--·-- --——-—— Uebee die per-dreister in der su sanft. Obgleich die Forschungen Lambro fos über das Verbrechen, seine Ver breitung und seine Urfachen mancher lsei Auswiichse gezeitigt haben, die von dem Urtheil der wissenschaftlichen Welt zurückgewiesen werden, so wird doch allgemein zugegeben, daß der be rühmte Gelehrte der Universität Tu ritr die aründlichften Kenntnisse in der I Psychologie und Psychiatrie des Ver brechens besitzt. Jiingft hat er einen Artikel über den Fortschritt und die Zukunft des Verbrecherthunts in den euroväifchen Ländern und in den Ver. Staaten veröffentlicht Nach den sta tistischen Aus-weisen hat sich das Ver- · brechen des Mordeg während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den genannten Gebieten der Erde um die Hälfte an Häufigkeit vermin dret, etwa um den gleich-n Betrag das Verbrechen der Brandfliftung, andere blutige Verbrechen und Diebftähle ha ben sich ungefähr auf derselben Höhe der Verbreitung erhalten« Ferner findet die Entartung, die als eine Be gleiterfcheinung der Civilifation auf zufassen ist, oder von diefer gar be aiinftiat wird, ihren Ausdruck-meiner Reihe gewisser Verbrechen, die jedoch nicht allzu zahlreich sind, da die mit solchen angeborenen Neigunaen behaf teten Menschen vielfach durch Selbst mord und Wahnsinn zu Grunde ael)en, ehe sie eine verbrecherische Laufbahn betreten haben. Jn England hat eine Untersuchung der statistischen Urkun den gezeigt, daß die Zahl der gewohn heitsmäßigen Verbrecher in den leyten 35 Jahren des voriaen Jahrhunderts um etwa 10 v. H. stärter angewachsen ist, als es durch die Zunahme der Be völkerung erklärlich sein würde, ob gleich Selbstmiirder und Epileptiter von dieser Statistik bereits ausge schlossen wurden-. Der Selbstmord hat in den meisten rivilisirten Ländern eine beunrubigende Verbreitung ge wonnen, und auch die von Evileptitern begangenen Verbrechen neigen schein bar einer beträchtlichen Zunahme zu. Professor Lombroso schließt: »Es ist wahrscheinlich, dabf das Verbrechen niemals ganz aus er Welt verschwin den tvird, gleichviel welche Mittel man zu seiner Beseitigung anwenden mag; jedoch dürften die meisten Verbrechen an Rohheit und Zahl abnehmen, mit Ausnahme derer, die an Frauen ver iibt werden. Jn späteren Zeiten wird der civilisirte Mensch vielleicht das Verbrechen als ein sonterbares und rmgebeuerlichesErzeugnisz menschlicher Entartung ansehen, das mit einer Mi schung von Abscheu und Mitleid be trachtet werden muß.« Der Ausblick in die Zukunft, den Lombroso aus sei nen Beobachtungen gewonnen hat, ist also nicht durchaus pessimistisch, son dern es entsteht daraus die hoffnung, daß im Laufe der Zeit doch eine Ab nabme der Verbrechen nach Häufigkeit und Brutalität zu erwarten sein dürste. -«-—-·O.--—— Der staunt-blaß A. Nachmittags zum vorm-ereilen den Gerichtsrath)z· »Wolzin denn so eilig, here Natbt —- Ratb: »Jn’s Vureaul Jes- Buoeau!« —- A. tauch Räitiendk »Was der heute schläfrig U IMO fis-W, Its M the-M hie. Es aiebt ein Weinen, das nicht Thes nen hat« Das ist das berbste, allerschwerste Weinen. Dann ist das herz sotxvetk so todegs ma Und sieht die goldne Sonne nicht mebr scheinen. Gar mancher wandelt ruhig in der Welt, . Beträth mit keinem Worte, keinem Blicke Den Reis der stündlich aus sein Innres sätti, Und der ihn trennt von heiß ersehntem Glücke. Drum schilt so leicht nicht Andre tait und hart, Nicht Jedem ist der Tbriinen Trost gegeben. Drum sei empfindsam, trostreich, mild und zart, Und wie ein Sonnenstrahl geh’ durch das Leben. Daß deiner Liebe goldner Sonnenblick Des fremden Kummers Eis etlosend thaue — Daß die befreite Seele glaubt an Gi iict IUnd hoffnungsvoll zur Sonne wieder s schaue. J— Es giebt ein Weinen, das nicht Thriinen hat, Das ist das herbste, allerschwerste Wein e.n Dann ist das Herz so weh so todess matt Und sieht die goldne mSonne nicht meist scheinen. Anna Dix. sich-ft. AJ Der Baronesse ihr Haar ist hoch heriickend schon t« —- B.: »Schon mehr perrückend.« Eli-scherz. Gattin: »Männchen, ich bin soeben preisaetrönt worden —— rathe ’mal wo?«—Gatte: «Jm—Kaffeetlatfch?« Modernes Vatiit0. Backfisch: »Vetter Arthur hat mich eine Gans genannt! —- Unn, wir werden fa fehen« oh er das Doktorexas men früher machen wird oder ich!« Zu viel verlangt. Marineenthusiast (im Gehirge): »Herrlich, ja schön! —- tvenn jetzt auch noch ein paar Panzerschiffe hier uni hergonsdelten !« Zulvät »Sei-old ich FOO Dollarz habe, bringe ich sie zur Banl.«—,,Na, weißt Du,ivenn Du 500 Dollars hast, giebt es schon längst keine Bank mehr.« Anspielung Mama: »Sag mal, Gretchen, hat Dir der Müller noch teine Andeutung gemacht, daß er Dich heirathen will?« —- Tochter: »Nein, aber er hat mir ein Schwalbenneit gezeigt!« Auch ein Geschenk. osfcvsp fu«-n SICH-Ist TH- IZDID " « · vie-. uugsZsngmb?i"t·"ha?t"«5ü«Ligskkifich ein-· Ohrfeige verdient, weil aber heuie Dein Geburtstag ist, will ich Mr die Strafe fchenten.« Im Zuchthaus. Aufsehen »Hören Sie, die Wolle müssen Sie aber besser zupfen! — Sträfling: »Na. wissen Sie, wenn Ihnen meine Arbeit nicht gefällt, dann tann ict ja gehen!« Die vermeintltche Zimmerviethin. Studiofus tbee Morgens »auf der Polizeiwache erwacht, zu dem eintre tenden Schutzmann): »Nanu, Frau Müller, warum haben Sie denn den Helrn auf dem Kopf?« Gemüll-lich. Richter: »Bo: vier Wochen haben Sie erft vor Gericht gestanden, weil Sie Hafen in Schlingen gefangen hat ten unsd heute haben Sie eine Gans ge ftohlent« -—— Angeklagter: »Ja, here Richter-, für Hafen ift ietzt Schonseii; was foll man denn zu dieser Jahres zeit anders essen?« Bettes-im - l » « » ."« WH « , -««-«IYH;««0J M : Frau und Mist-m lieben sich, f « Der aufchek gtämt sich fürchterlich. I use iii v-: Lauschcko l .