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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 11, 1902)
Ver neue dir-am Messe over Jnranuel Nannahergz Frau Gerichtisetretiir Fingernagel war die tonangeben·de Dame in dem tleinen Bezirlsstiidtchem Nachdem der Borgeseite ihres Mannes, der Be zirtsrtchtey Junggeselle war, fiel ihr als der Frau des nächsthiichsten Be amten die Rolle der ersten Dame im Orte von selbst zu. Dieser Rang wurde ihr jedoch von der Frau Ge richtsadjutant Glanznteier streitig zu machen gesucht und darob herrschte f eine wenn auch stille. aber um so bes tigere Fehde zwischen diesen beiden Frauen. Wurde heute die Frau Gerichtsses tretiir mit einem neuen Hute aus der Promenadc gesehen, so tonnte man sicher daraus rechnen, daß morgen oder spätestens übermorgen die Frau Ge richtsadjuntt Glanzmeier mit einem wenn nicht prächtig-Zum so doch min bestens gleichen Kodsausputze sich dem Bolte zeigen werde. Hatte am Sonn tag Frau Fingernagel die Honoratios ren zu einer Abendgesellschaft versam melt, so war es ausgemacht, dass am nächsten passenden Tage ein mindes stens gleich glänzend-es Fest bei der Ri dalin geaeben werden würde. Wenn« gleich diese sich so besehdenden und unt die Verliert-schritt kamt-senden Damen sich selbstverständlich teineswegs sehr sreundschastlich gesinnt waren, so brachte eg doch die dienstliche Stellung -und die oon der Universität herrüh rende Freundschaft der beiden Männer mit sich, daß trotzdem ein leidlicher äußerer Verkehr zwischen den beiden Damen durch die Bemühungen der Ehemiinner aufrecht erhalten wurde. Bei dsn immerhin beschränktenMit· teln, weiche den beiden Familie zu ltte bote standen, konnte natürlich dieser lostspielige Wettkampf ans die finan giellen Verhältnisse nicht ohne Einflus-1 dieiben Viele Genüsse, welche sonst leicht zu bestreiten gewesen wären, mußte man sich versagen, aus manchen Sonntagsbraten mußte man verzich ten. Gerader unglücklich waren aber der Gerichtesetretiir und der Gericht-E adjuntt, beide anertannt tiichtige und strenge Beamte. aber sehr schwache libemiinner. Beide mußten, um da Geld siir diesen W:ttla:nps zu er schwinnen, immer mehr und mehr von den gewohnten Liebhabereien und Ge niissen toie Ciaarrm Tarocl, BIE opscrn »Es geht aber nicht mehr so weiter! eines schönen Sortntaa5, während ihres Damen stch aus der Protnenade ergin gen, in einem dunkeln Wintel im «schwarzen Ariel-« nnd tlagten sich wie gewöhnlich gegenseitig ihr Leid. »So geht es nimmer weiter«, meinte Glanz;r:eirr, nachdem er melancholiich aus den schiibiaen Nest tn seinem Glase geschaut. »Ich hätte solchen Appetit, mir heute noch einen Ganzen zu geneh migen ——— ich darf nicht« »Du hast gut reden, dasr eg so nickt weiter geht -— was aber thun?« »Ich werde ein tategorischeo Wort mit meiner Frau reden!" »So? Nun gut. Wenn du so viel Fiourage hast, tannft du auch gleich mit meiner Frau reden J ich thus nichtt« »Es geht aedr nicht mehr io weit-et Jst das nicht ein Hundelcben? Ein mal itt der Woche Ausgang nnd da noch die Glaser ängstlich izählen gri tniiisen?!« Der literichtssetretär blickte nach tsentlich in sein Glas. Nach einer langen Pause meinte er: »Dein Brammarbarbastren impo nirt mir nicht und wie ich glaub-: dci ner Frau auch nicht. Wenn mir mit List nichts ausrichtert, mit Gewalt, mein lieber Freund aeht eg und-ersinnt nicht, dazu sind wir zu sehst-sach. Sie sangen an zu weinen, und In und ich acetn wie gewöhnlich nach.« »Du saast ntit List, hast du vielleicht einen Piani« »Ich glaube, ich hätte einen. Hör mich an.« Und leise, das-. ja nicht vielleicht eine Silbe durch Verrath an die lie ben Gattinnen gelange, setzte der Herr Gericlktxsetretiir dem begierig anf horchenden Adjnntt seinen Plan aus einander-. »Ausgezeichnett« ries Glanzmeier. kais sein Freund irrend-It; aber —-« »Was hast du sitt «niJer«Z« »Wenn tcr Plan qelinnL mir mach« ich Dann mit meiner Fran? Wer wird dann ihren Zorn ir:gtrnn«ens’ Natürlich ich! Dank schön!« »Ueberlen’ dir Ders- Einr mus; vork; ohnehin, wenn die Geschichte so tort geht, and diesem Rarnpse als Sirnerin Tervorgehm Nstr ist der Unterschied ter, daß in diesem Falle mir beide mit zu Grunde geben« Gelingt aber mein Plan, so wird bloß vFeine Frau ein wenin geärgert, meine Frau wird fest srencn und wir beide sind gerettet Di: Ntchnunn ist doch klar? Da tnnn dir die Wahl nicht schwer fallen?! Und s rann muß sich meine Frau vorher ver vslickstem deine Frau nach dem Sing unbennctt zu versöhnen —« »Kann-m soll gern-de meine Frau das Opfer seins« »Nun ant, damit wir gerecht vorge hen, lkksen wir!« »So i« ’8, r:cht. hier zwei Streich kötschem Wer mit «Kops« zieht, dessen Frau bleibt Sienerin.« »He-tat Ich habe das Hötzchen mit des-« Qui « !« »An »Ist eben mehr Miit-M rief re F«-Z-t F 'nn;,n«eier. «Doch es bt ihr bei der Abreise Jest aber nach hause, daß wir zum Essen nicht zn spät kom men.« — — Jn seiner Wohnung angelangt, fand Setretiir Fingernagel seine Frau in der größten Aufregnn . »Ich lüg’ dir, lieber Fritz, wenn ich es nicht dir zu Gefallen tbäte —- diese Glanzmeierqs ist ja nicht mehr zum anshallenl« ,,Al;a!« dachte der Seltetiir, Jetzt geht es wieder los; das ist Wasser auf unsere Mühle.« Laut setzte er hinzu: »Was ist denn geschehen, mein Kind-W »Sie ist heute gerade in einem sol chen Kleide auf der Proknenaoe erschie nen, wie mein neuesten ist —-- natürlich ftsebt eS ihr gar nicht, dieser geschniacks losen Person! Aber meine ganze Freu de an dem Kleide ist hin, wenn sie ein gleiches hat »Ich bitte dick-, Pauline, req’ dicb nicht so mis!« »Wie sollte ich nicht! Dieses neidi fche Frauenzimmer, das mir leine Freude gis-end mir alles nachäfsi!« »Viel-singe dich, lcgnm’ ber, Kind, nnd laß vernünftig mil dir reden. -— Jch bab’ da eine köstliche Idee. Sag· ’mal, du basseii Die Frau Glanzmeier wohl seht?« »Niesiq! Jch könnte sie« » ,,Na, na, nur nicht so hitzig! Wenn iclj oir nun ein Mittel sagen würde, um deine Ridalii. nsit einein Schlage zu vernichten?« »Du wolltest. lieber guter Fritz? » achl sag! schnell, wie lann ich das?« »Das gebt nicht so schnell; erst mußt on mir versprechen, feierlich verspre chen, daß du meine Bedingungen erfül len mirst.·' »Alle-z wenn dir mir nur diese Ve frieoigung verschaffft!« « »Nun aut. Also vorerst, mein Kind, bekomme ich toierer den Kassnichlijl i« iel —s »Den Ziessafchliissels Ja, zu was-· denn?'« ,,Beloinm· ich ihn, oder nicht?« »Nun inzeinetiveqen, aber—--« »Nein aber, bedingungslos-! Also?« »Du sollst ihn baben.«« »Dann bekomme ich wöchentlich ohne weitere Ein-geben oder Villge such-: oder gar nachträgliche Gardinen predigten den Hangsclpxiissel.« — »« a, Mann, mac- bnst du vor?" »Mit-ts, ich stelle meine Bedingun gen. Erfkillst du sie, so schlägst du den Fcind einmal gründlich aufs Haupt, —-- erfüllst Du sie nicht, so behalte ich eben meinen lirieazvion iiir mich. »Du sollst auch den Hausschliissel hat-ein« s— ; »Gut. Und drittens und letzten-Z mußt du dich mit deiner Rivalin wenn sie gevernüthigi am Boden lieng veriiihnen.« — ,,Da5 könnte ich nicht« « »Dann faae ich nichts; diese Be dingung mußt Du eefiillen." — rinwsö feil Auch zu dem willige ich »So höre denn!" Und nun ent wickelte ver Setretär feinen Plan, wo bei ek natürlich verschwieg, mit wein nnd warum er denselben vereinbart hatte. Nächsten Tage- um die vierte Nach mittagsitunde war ein stattlich-es staf feetrönzchen bei·lk!er Frau Gericht-J ietcetär versammelt Nur cie Frau Glanemeiet fehlte noch. Den Ge sprächsgeqenitano bildete natürlich die Abwesende und ver schöne, neue Ditvan, welcher am Tage vorher nocll in Der Auslage des Möbtlbänclers ne stnnden hatte und nun als neues Te locationgfeiick im Solon der Frau Ge richtsielretäk per-ingle. Endlich erschien Die Erwarte-te Ihr erster Blick fiel auf Den Dimam »Ab:e Frau Gerichtesetretän Sie haben Ia schon wieder einen neuer Ditvant Das ist ja das Stück ans der Auslage beim Hartmantn nicht wahr?" »Ja, bus- ist er; direlt aus Wien an gelangt. Es icll ein Unilum fein. Er ist auf Bestellung nach dem Entwurfs eines berühmte-n Architelxen gearbeitet, und ex- diikfte kein gleiches Stück zu haben sein. Gesiillt er Ihnen-«m —- — Jrn Herzen der Frau Glanz meier stim ein sistchtborer Grimm ani; sie welke Am liebsten ihrer Mida iin, welche ihr abermal-— zuvorgekom men nur um nen- -ii«.-n neuen Diimn lzesth ver mir in einem Exemplar zu haben war, in vie Haare gefahren. So muß-e sie aber lächelnxeni Munde die liasseetnsse, welche ihr von ihrer iltivai lin gereicht wurde, dankend entgcqens nehmen, und während Ver großen Nes keschlaim He soc-Inn begann, faßte sie ren enkielkictenxsn Entschluß: »Ich ums-, auch so einen Mir-an betonimenl stoste es:—, ums esZ wolle!« Frau Glixnixneier mir innm zu Kaus- anoclamt, als sie auch sofort ilnem Manne ihi Leid zu tlankn be gann. Sie habe es. viel schlechter ais die Frau Finaetnagcl sie siihie sich zu rückqesetzi gegen dieselbe, die Finger noqu habe schon wieen etwas Neues telommen, einen schönen Deinen tionåbiwan.« — ,,Liebes Käthchem Fingernaael bat ein gkdsaetes Gehalt als ich und kann sich dies etlauixen.« »Als ob es immer nur aus den GE hait antämel Daiiir bin ich sparsam, halte jeden Groschen seit und versagt ; mir iede Freude. Aber ich sehe, du hast siein Gefühl stit deine Frau, dir ist es gleichgiltia, ob sie von dieser Fingernas gel verhöhnt wird, ja, verhöhnt wird; denn warum hätte sie sich sonst einen Die-san angeschafft da doch der. alte roch ganz gut warf Aber nur um mich zu ärgern und en »böseren«-—qu Glanzrneier nahm ihr Tasche-stach und traf atle Anstalten zu einein ausgiebi aen Theiinengussr. »Aber Kätbchem sasse dicht Du weißt ich vertarae das Weinen nicht Was willst du eigentlich?« »Was ich will? Das fragst ou noch? O, diese Ge siihllosialeitt —- roas ich will, fragt er? Einen Diwan will ich, einen neuen Diinan, wie ihn die Fin gernagel hat.« · »Du sollst ihn haben." — »Du anter braver Mann.« — »Aber ich stelle Bei-ingriman »Bedingunaen?« »Ja. Du wirst, wenn du den Di wan hast, deine Rivalin doch einmal gründlich aeschlagen haben. Versprich mir, daß ich dann wieder mindestens dreimal in der Woche ausgehen oars." »Aber lieebr Karl solche Bedingun aen! — ,,Liebe Fedttzek oent’ doch nur an dei nen Triumph, wie sich die Frau Fin gernaael ärgern toiro.« »Ich verspreche! Also ich kann mor gen Den Diwan bestellen?« »Ja. Das Lannst du.« — — Am nächsten Tage stand schon zeitig am Morgen Frau Glanzmeier im Las oen des Möbelhädlers. Wie groß war ihr Erstaunen, atg sie dort einen ganz gleichen Diwan gewahrte, wie ihn Die Frau «.«’5inr.iernag-:l hatte. »Das ist ja gerade ein solcher Di wan, wie der, weichen Sie der Frau Gerichtssetretär verkauft has ben?« »Ja, genau derselbe,« lautete die Antwort des Mötkeltiäinoler5, Der vor her genau instruirt worden war. »Aber Frau Fingernagel sagte Doch ihr Tisoan wäre ein Unitum uno gar nicht in einem zweiten Stück erhä!«. licht« Der Möbelhiink ler iuctie viel saacnd oie Schultern »Ist er zu hab-Ink« »Er steht Ihnen, anäriae Frau, so fort sur Versiiqnna.« »Da i;ah’ ich sie einmal gründlich er 3vischt, die ·tlitfschneioeriri«, dachte Frau Glanzmeiey als sie nach Hause aina. »Mooell! in einem einzigen Etiirl nur zu haben! — — Ja du sollst Auan machen, mein Zchatz. Wenn du Scl Mlk cillcll Hiolulllgkokllcck Voll deinem Modell siehst. Jch werde dich Intlarven s-- vor der ganzen Gesell schast — marte!« —-— ——— Zwei Tage sind abermals vergan gen. Jetzt erwartete wieder Fragt Glansmeier ihre Gäste zum Fiasfee Die Damen komm-en und bewundern Den schönen Dirvan, der genau so aus sehe wie jener bei der Frau Gerichts setretän Manches höhnische, spitziges Wort fällt iiber diese Aufschneiderin, die sich rülssnte, einen Diman zu be sitzen. der ein Modell, ein Unilum sei, und alles freut sich schon boehast auf nie Niederlaae, welche Diese Dame er leiden soll. Da öffnet sich oie Thüre und diese selbst tritt herein. Sie scheint den neuen Dixnan aar nicht zu bemerken. Aber Frau Glanzrneier tann Ihr-In Triumph nicht mehr er warten. Sie ruft: »Wi e gefällt Ihnen :nein neuer Diman, Fsrau Setretiir?« Tiefe wirst, als ob sie das oini nöse Möbelstiia erst jetzt bemerken würde, einen Blick aus dasselbe, heu ätelt Erstaunen und ruft aug: »Die ist sa Der Bin-am Den ich zurückgege ben l;abe, weil er oenn doch schon un modern ist !« -— --— ( Der Tisvan stand eine Stunde spä ( ter wieder in der Augiaae des Möbel böndlerg und Dieser lachte zufrieden vor sich hin, Denn er batte eine anstän: aiae Leihaebiihr bekommen. Auch die beiden Ehemänner waren fortan ·2,u frieaen, ihr Plan war vollständig ge lungen --«——-.- —- — Eigenartige Schöpfungesr. Gegen vie Arthitgtheiluna, welche ais- Grundlage Der Groszproduction ist mtrv bescin Icrs der Jormurs erhoben, f daß sie den Arb: iter zur Maschine; macht und Die oi lleicht in ihm schtu n i mernde Kunstfertigteit b:d"otet. Jn Der guten alzen Zeit, beißt es, habe si oer Sehr-einer einen aanzen Tisch,s « Der Schuster einen ganzen Schuh an .!t -4 .—2(---..- --.. .4--- k... -... HHSLIIHH tout-Heut- s,i.u.z.ltu·ku uck Lust ; skabritarbeiter nur eine gewisse Säqu bedient, rzr anzerc lediglich mit »Ur Jlritnnasmine Sohlen anrriiht. Jnocs sen soll sich auch schon toieoer Dai Morgenroth einer neuen Zeit crlrnnen lassen. Sehr bald soll jeder Honoroex ler sich von Der Dampfmaschine inni lxiingia machen uno mittelLs eines tlei n elektrischen Motorg in seiner eine nen Werkstätte eigenartige Schöpsun aen hervorbringen können. Die Fäliiz »teit zum ursprünglichen oder künstl icilchen Schaffen aber soll onrch Don lklnschanunggg uns Hanosertigtei J inntkrricht der Voltgschnlen geweckt un) J in den Gewerbeschulen weiter en;«micl.l: welch Jnoessen ist es mindestens fraglich ioo ver Durchschttittcl,anomerter von ehemals tveniaer mechanisch arbeitet alo sein neuzeiilicher R.«chsolger. Pisi slertoerte waren auch früher selten uno Ftunstsclsöpsungen noch viel seltener. Auch stelllen die selbstständigen Hann roerte an und süt sich schon eine At beitgtheilunq dar, denn ehe sie austr men, zvurden oie meistens-nachschic ten sowohl toie die Gewänder in jede-n Haushalte hergestellt. Nachdem aber einmal die Arbeitstheilung begonnen l-..1tte, tvurde sie nothaeorungen immer weiter soetgesiihtt. In Großbritai; nien war sie schon bis in’sKleinste ent rc-ielelt, ehe die Damvsmas ine erfun oen worden war. Adam Omith fie schreibt bereits die vielen verschieden-n Handhabunaem aits denen eine ein s l fache Peitsche hervor-ging. Durch diel Dampfkraft und die durch sie betete-i bene Krastmaschine wurde die Pra durtion nur erheblich aesteigert, so das-, sie die Bedürfnisse der großen Masse befriedigen konnte. Wer dein selbsts ständigen Schuster, der einen qanzesi Stiefel machen konnte, eine Thräne nachweint, vergißt in derReg-:l, das; zu jener Zeit die meisten Leute im Sara mer barqu gehen mußten und ikn Winter Holzpantofseln trugen. Des-« qleichcn tonnie der Schrein-eh der ein-en ganzen Tisch anzufertigen verstand, der großen Masse seiner Mitbiirger nur den allerdiirftigsten Hausrath list fern. Jn den riirlitiindigen Ländern, in denen heute noch das Handwerk »bliii«,t«, kann sich jeder Reisende durch den Augenschein dadcn überzeugen, dafi es außerordent« wenige kunst volle Gegenstände hervorbringt und selbst die rohen Schöpfungen nur m unaeniigender Menge liefert. er txillizifte Schuh, der aus einer ameri:a niiclxen Fabrik beruorgeizanaen ist, hat eine aeiiilliaere Form, als diie theuerjte Fußbekleidung, die beispielsweise ein russischer Schuster anaefertiat hat, uns die dem ,,Muschil« durchaus unzu gänalich ist. Es ist also nicht seisr wahrschein lich, das; die Massenprodurtion je wie der derEinzelherstellixna weichen wird. Jm Gegentbeil wird sie sich auch die-« jeniaen Länder drob-erri, in denen sie bis jetzt noch nicht eingeführt ist. Wenn aber durch die Fabrikerzeugs nisse der Bedarf der aroßen Masse ge deckt ist, dann allerdings wird ausk deui verfeinerten oder verbessertem GeschmadeRechnung getragen werden Die Kenner, die etwas Eigenartigeg cviirdiaen und H bezahlen tönnen, finden schon heute Fisinsthandtverker, die ihnen Genüge zu leisten vermöaen Ohne Zweifel wird steit der Zeit die Zahl dieser Ftunftverständigen zuneh men, und der durch sie hervorgerufe nen Nachfrage wird das Angebot fol aen Gerade in den Ver. Staaten kann man am Besten beobachten, wie durch die sUiassenderscrsxuug init »Fabrik waare« der Wunsch geweckt wird, et mag Zu erwerben, das ,,nicht Jeder mann bat.« Eben weil man auch in dem oeicheidentten Haue-halte ver gleichskveise schöne Möbel, Teppiche und Bilder vorfindet, wollen vie Ver möqenden nnd Reich-n »etwas Beson dere-J« haben, nnd in Folge dessen entwickelt sich in den amerikanischen Großftiidten bereit-: cin vielverspres chendes Kunsthandmcri. Dessenunge achtet werden die Fabrilen fortfahren, Die gewöhnlichen Gebrauchsgegenftänx De ,,schabloneninkifriii«' zu erzeugen, weil Die Massennacbirage eben nur Durch ein Massenangebot gedeckt wer den kann. Die Dampfmaschine maa ganz und gar durch die Glcciricitij: verbrämt werden, aber auch die elec ttische straft wird in ten Dienst der Großprodnction gestellt. Jm Uebrigen können auch die besten Schulsn keinen Fiunsiiinn erwecken der nicht schon non Hause ans Vor banden ist. Die Melspzahl der Men schen ist niebt mit hervorragender Gaben aus-gestatten und vollends ver einzelt find sie Genick-. Schon nn; Diesem Grunde wird lein Unterricht aus jedem Steinhauer einen PURIST-I machen, wie e: ja selbst im klaisiichen Athen nur einen einzigen Plsndiaxs gab· Die Propbezeiiitig, daß die fa brilntäßige Waarenvronuction wieder Durch ein selbstständiseg sinnitsxand wert til-gelöst werden wird, läßt sich Durch die Thatiachen nicht re nferti gen. (Cl)ic. AbenopoitJ Dac- Kttentatssefpeletz. Die vom Senat anaenommene Bill zum Schutze reg Präsidenten nnd sei ner eventuelle-n Nachfolger wird nex aussichtlich auch im Heiuse ohne große hmmiitiksn vlnnnbrm eint-»- I» me spritzt i in merlangen des Verlies-, div sich unter rein Eint-since rpr Frei-il that in Buffato tunc nat-Z uno enthiit teine Beitiiriiiiiiiia, die aineinanischcn Anschauungen zuiviterliefin Der erste Abschnitt des Gesetze-J bestimmt, das-, iraend eine Person in irgend einer-i Thcitt des Landes, ioxtihe den Priisi denken, den Vize Präsidenten tin-. iraencs eine Person, melihe in der Aliutgnactifolaz sticht talso irgend itzt Cabinetöuitzzlicct ocer das Ooirhauxst eines fremden Staates tödtet oder des sen Tod verursacht, init dem Toc-: be- s straft weiten foll. Der zdeite AJ schnitt verhängt oic Todesstrafe auch fiir einen an ein-er der genannten Ver fonen braanaenen Mord v e r f u j. Der dritte Abschnit dersiigt Einspcius rung bis zu zwanzig Jahren siir jeg liche Hiilfeleistung ot: r Unterstütsunq in der Ermordung eines Präfice ntcn oder Königs und fiir das Ermunteiii nnd Ausivieaeln zu ein-m solchen Mord-. Wer das Tödten des Präsiden ten in Wort und Schrift niiriith, sosl mit Einsperrung bis zu zehn Jahren bestraft werten. eDisItbc Strafe hat ter zu gewiirtiaen, d: r ivisfcnli-:: eincr Person, die einen Präsident n tödtete oder zu tödten versuchte, zur Flucht behilflich war, auch dann, wenn der eigentliche Attentäter entiain und nicht zur Strafe gezogen werden kann. Letzteres gilt in gleicher Weise für Leute, die an einer Verfchwörung be hufs Tödtung seines fremden Staats oberhauptes bietheiliat waren Mit der letzteren Bestimmung ist ein wirtsames Mittel dageen gegeben, dafz auf dem Boden der Ver. Staaten eine Brutftättse siir anarchistifche Attientate Platz finden kann, die sich gegcn aus ländische Staatsoberhauptet richten Man hat Grund anzunehmen, daß der Anschlaa, dem König Humbert von Italien zum Opfer fiel in den Ver-. — Staaten angezettelt wurde, und da wir hier wohl politischen Dissidenten aus aller Herren Länder gerne Asyl, der oerb:echerischen Agitation gegen nie Regt-erringen anderer Völker aber les nsen Unterschlups gewähren wollen, to sindBestimmungen in dasGesetz ausar nonnren worden, die bei gehöriger Po lizeilicher Wachsamkeit dazu dienen w«:rden, die Agitatoren abzuschrecken nnd dies-: m Lande Vorwürfe zu erspa ren. Die Opposition, die sich im Senat geltend machte, stützte sich auf einen Be rsnch, die Person des Präsident-tin resp ktive seiner Amtsnachfolger, von seiner repräsentatioen Eigenschaft zu trenn-;en sie wollte einen Unterschied gemacht wissen zwischen einem Atten tat, Lag nnr rsem Manne, der zufäl lia dac- Priisidentenamt inne hat, per sönlich gilt, nnd einein solchen, das an.f ren vom Volke erwählt-en Exetntids beaxnten gemiinzt ist. Theoretisch ist eine terartige Unterscheidung schon richtig, aber wie die scheinende Linie Er rer Praxis zu ziehen wäre, schwer er sichtlch Die drei Attentate, durch welche die Geschicht-e Der Ver. Staaten geschändet ist, galten dem Präsidenten, nicht«seiner Person-. Persönlich wa ten nie Drei Ermordeten so lisebens wil:dia-:"-JJi.-ctsct«,sen, so harmlos» freund lich und auten Will-eng gegen Alle, daß Niemand daran gedachte haben würde, die Mord-sonst gegen sie zu richten Die thtentate galten dem Präsidenten, dein Oberhaupt Der Nation und rich teten sich somit ge gen diese sel bst, ,;e gen den obersten Vertreter ihrer Son veräniiii:. Diese Funktion übt der JOSEPH-ist m ishr-r Lsit mit-l » fis-Hi fortwährend als solcher vor der Oef sentlichleit. Es wird schwer sein, die Grenze zu bezeichnen, wo er als sol cher aufhört und Privatmann ist. Das Amt, zn dem er gewählt ist. be lleioet ihn zn jeoer Zeit mit seiner Würde Dag Gesetz bestimmt auch, baß der Präsident mit einer Leibwache umge ben were-en soll, Die der Kriegssecretiir ans oer reauliiren Armee ouszuwiihlen hätte, nnd di: ohne unnöthiges Aus sehen zu erregen, Die Person des Prä sidenten bewachen nnd- beschiitzen foll. Dieser Paragraph bietet der Opposi tion die meist-e Gelegenheit zur Kritik· Sie mag ihn ais unbemotratiseh an areifen, wikwohl er nur formell sank tionirt, was ohnehin geschieht. Auch Präsident Wes-linken war in Buffalo von einer Leibwache umgeben, Geheim polizistsen standen neben und hinter ihm. Und- doch vermochte sie ihn nicht zu schützen- iesrr Umstaan mag als triftiastes Argument angeführt wer den; Der versuchte Schutz rrirJ sieh doch nicht immer wirlsam erweisen. W-"r Den teuflischen Vorsatz gefaßt hat« wird ihn trotz aller Leibxvachen auszu- « siihren wissen. Vor rrei Mord-versit chen rer Nihiliften konnte militärische ’ Bereclnng unt polizeiliche Vorsicht den - Zaun, Als-rauher Der Zweite, schützen, schließlich fanr er roch durch eine Dy namitlrombe einen gräszlichen Tob. Der Fanatigmus sinssst den Wen zn seinem Ziel. Jniesien mag bei kssr B Bsralhunq im Hause auch diese Be sti mmuna aut,rel,eis«.:ri werden« wenn sie auch nicht immer augaefiihrt wirb, Ir-: il es doch einein Präsident-: n, Ver den Schutz sein-r Person nicht so hoch stellt, wie Dies i. B. Grover Elevc laut gethan, freisteht, ans die Dienste Der Leib-nache- aeleaentlich zu verzich ten. Am wirksamsten wiiroe sich US Gesetz rurch cie Todesstrafe siir Den Morrrersnchpuno Die schweren anderen Strafen fiir Vetheiliauna an rein Ver brechen er.veisen, als abschreclenbc J klttittel Als solche-Es ist seine Aufnah::.e in kais nationalelth setzbuch wünschen-H werth, hoffentlich findet sich ni: Ge!e »a: nheit, es anzurufen — - »s Die Ruf-lichten der Wut-ern Der sriibere Felolornet der Buren armee Viljoen hält sich zur Zeit in Toleoo auf. Aug einem Jnterbiew rnit»oemsel«ben theilt die dortige »Gr ureH die inrunce mit, aus with-: der srltse seine Ansichten iider eian giin stigen Atti-gnug der Burensache basirt. Drei Punkte sind es Von alten anderen, Die ittn in dein Glauben deranlassen, dass cic- Jckriedenginiialichieit jetzt stät ter ist, al-: noch etwa vor Etlinnatcsfrist tsinmal fällt die Gefangennalmte Me tlnieng nnd seine Freilassung start in’-s.- Gewicht. Nicht als ot) die letztere als eine tdirtliche Freilassnng zu be trachten sei. Der Vurenvertreter stellt nicht iin Geringsten in Abrede, daß skine tapferm Lande-lerne sich den: britiset;en General gegenüber groß mitttüg erwiesen haben, aber er meint, das; Metbuen mehr alg ein auf Pa rot-.- entlassener Gefangener zu betrach ten sei, der sich verpflichtet habe, ge wisse Aufträge fiir seine Gegner zu er füllen. In wag dieselben bestehen, kann man natürlich nur muthmaszen Voraugsichtlich soll er in England, so weit es ihm möglich gemacht werden wird, die einflußreichen Personen da von überzeueain das; die Engländer Von der Etreichung ihres Zieles, die beiden Republiten zu unterwerfen, heute noch ebenso weit entsert sind, wie am Beginne des Krieges. Da nun an der Themse die Sehnsucht nach Frie den jetzt ungemein gewachsen ist, so» würde seinen Ausführungen mehr Ge wicht beigelegt werden, als in früheren i Perioden des Krieges. Und der Wunsch nach einem Ende des Kamper ist entschieden heute stärker. Nicht nur in den breiten Volksschichten, die der ewigen Opser an Gut und Blut schon ordentlich müde sind, sondern auch weiter oben, am stärksten wahrschein lich in der unmittelbaren Umgebung des Thrones. Denn der Tag der Krö —· nung rückt immer näher heran, und es giebt keinen Monarchen, der sich die Kran seiner Väter aus«-z Haupt setzen möchte, und sich von seinem Volke um jubeln lassen würde, während er doch immer befürchten müßte, daß mitten hinein in das Schaugsepränge und die Hochruse die Hiobsposten von einer ge waltigen Niederlage hineinplatzen könnten. Daß dem König und seiner Umgebung unaemein viel daran lie gen muß, am Tage, der der bedeu tungsoollste seines Lebens ist, sagen zu können, daß in all seinen Landen der Friede waltet, läßt sich leicht verstehen. Darin lieat das zweite Moment, das ein Nach-geben der Briten für möglich erscheinen läßt. Das dritte giebt das Hinscheiden von Rhodeg. Wenn auch die neulich gebrachte Nachricht, die aus Paris stammte, übertrieben sein mag, daß nämlich der liberale Führer Lord Rosebsrry einen Ministerrvechsel durch das Abtretrn dies Gründers von Rho rsesia non der politischen Schaubiihne sehr leicht denkbar geworden sei, so musz man aus der anderen Seite doch zugestehen, daß die Krieggpartei in Rhode-S einen ihrer einflußreichstrn Antreiber verloren hat« wenn auch der selbe in letzter Zeit nicht gerade in be sonders freundlichen Verhältnissen zu den leitenden Staatsmiinnern gestan den hat. Rhoces war eo ohne Zwei set, der die Schuld am Kriege trug, er haßte die Buren, ioir nur Cato vor mehr denn zweitausend Jahren die Carthaaer hasan lonntde, denn sie bit deten auf seinen ehrgseizigen und gold gierian Wegen dass größte, dag ein zifo Hetnniniß. Zir- hat er sich denn stit Jahren bemüht, sie zu vernichten-, erst auf privatem Wege, dann, als ihm das nicht glückte dadurch, daß er durcti sein Wertzeua Chaniberlain die Regie rung argen sie hetzte Dieses Hetzen, dieses Llntreiben fällt jetzt weg, und es ist tauni anzunehmen, daß ein anderer Mann den Willen und die Fähigkeit besitzt, die uneantbare Aufgabe auf sich zu nehmen. Selbst Milner, neben Rhode-, der bestgehafite Mann in Sudasritn, konnte dies nicht tyun Die Buren schauen, so wird ver sichert, mit vollem Vertrauen in die Zukunft. Sie haben noch mehr denn zwanzigtausend Mann im Felde; denn die britisclcm Angaben, die ihnen einen Abgang von über fünfzigtausend seit Beginn des Krise ges zuschreiben, sind natürlich erlogen Vorräthe aller Art liefert ihn-In Der Feind, dem sie unauf liörlidi wegnehmen, wag sie brauchen. Die Stimmung ist, ivie sich aus dem Brist des Präsirsnten Steyn, dext das Datum reg siinszchntenFebruar trägt. erse lken läßt, einer zortfiihruna des Kampfes qünstin, und was die jetzt angebahnt n Friedexigunterhandlungen anbetrisst, so wäre es keineswegs un :nöaliclj, wenn Dieselben von englischer Skite Veranlaßt worden wären. Be tzixlunngdoll ist ans jeden Fall, das-, Zwei rcr erwähnten Gründe schon be standen, als sie Deaannen, und sich der dritte, der To von Rhodes, in abseh baicr Zeit er arten lief-» Die Bot-· bei-; itiingen siir r: n Winter sind aus rti sBsirenseits nach tenu Angaben Vil seen H des sei, r-: nn se, dso ist auch lein: llisactJI sorbnncenu worum sie die Flinte in H iicrn werfen sollten. Auch liticie now sind si: entschloss:n, auf ilxrei Uizadbänaiqteit zu bestehen, wie voll-: Llriiieiiie iiir die Kapburen durchzusctzen Tag einzige Zuge-stand i:is3, Das sie England in mache Wil— - lcng scheinen, ist iiiöalicher Weise das, « daß sie darauf eingehen würden, ihnen seinen Iljeil Der Ninkijnste aug den «R-·..-.s«sf-is«-» «- Rpmmhwn nnd diese l-----l-. . - » .oon einem aus beiden Natvolim ZU san-un rig: setzte n Rathe verwalten zu Ilafieu. Da Ver Besitz oDJr die Zion trolle über Diese Gott-selber das Hauptmotiv war, Dass das englische "Krioitol in Den striea hineintrieb, so hätten, falls Diese Pläne ihre Ver-k toirklichunq fänden« die Briteu doch toseniqsteng Den einen Trost, daß ihr Unterfangen wenigstens nicht gänzlich umsonst gewesen sein wiirde. Ob freilich das Errungen-e Dann Der Opfer werth gewesen sein wiiroe, ist eine an dere Fraue. Sollte sieh aber die Hoff nung Vilioenlz die wohl die aller Bu rsen und ihrer Freunde ist, erfüllen, daß den Engläuoern in nächster Zeit wiederum eine geioaltige Schlappe beigsebracht werden ioiirde, so werer letztere wohl noch mehr Anlaß haben, in den sauren Apfel zu heissen und Frieden zu schließen. Zu wünschen wäre es! —- —«--·-.--— w32h5n. . - --N-. g Nrc IS 7 Herr Knorrig, der Mann einer älls lichen, immer sehr herausgeputzlen und geschminkten Dame, war mit seinem Kompagnon, welcher ein blühende5, Zunges Weibchen hat, auf dem Ball. ,Nun,« sagt et am andern Mor en her ablassend zu dem jüngeren Ge chäflss klfeilhaben »wir Zwei konnten zufrie den sein: Unsere Frauen waren gestern reizend!« ,,So,« erwidert der Andere ärgerlich über die Zusammenstellung, »wenn lst’s noch beutel«