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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 4, 1902)
Sonntags Blatt Beilage des .,.-lebraglka Staates-: Anzeiger und YeroldT J. P Windowh, Herausgehen Grund Wand Mehr. den L April 19()2. Jahrgang 22 No. 331. Jm Amenljansefgnzoyrsbtttls Erzählung ans dem schreewtatcheuupreki leben vnn A lbernt Johanns-n Vier Familien bewohnten bat Ar menharm vie alte Telsche Witt und ihr erblinoeter Mann, die sich durch Stri- » set-en unv Mattenflechten ibr Brot er- ; wart-ern der Lumpensammler Peter» Knip mit seiner gänzlich verwachsenen ; und vertrüppelten Tochter Anna, ber; ehemalige Gemeindetuhbirte Peter ! Kriiz und Sünne Entstens, vieren Mann im Gefängniß saß. « Alle vier hatten itn Hause nur freie « Wohnung, für ihren Unterhalt muß ten sie, so gut und schlecht es eben ging, selber sorgen. Nur in besonderen « Notbfällen erhielten sie aus der Arsi mentafse etwas Geld. Knapp, sehr . knapp ging es in der Regel her isn Armenlzause zu HorsbiilL Heute aber ; brorelte unv prasselte es auf einem ver « vier Herde, und ein Duft von Braten und Suppen drang durch das offenst-:- » hende Kiichenfenster ins Freie-. ; Der Gemeindevorsteher ging mit ei- ! nem Betannten bei dem Armenhause vorbei. »Alle Geschichte!« sagte er. »Gleich müssen solche Menschen, wenn sie einige ! Groschen baden, das Geld verfre en und versaufen, statt zu sparen oder ich ! Brot zu laufen. Und wenn dann nichts : mehr in der Krippe ist, muß die Ge- ; meinte Rath schaffen. Ja, ja, many muß den Leuten den Brvttorb etwas! höher l)i1"ngen!« ( Aber auch drinnen im Hause ver-" breitete sich der appetitliche Geruch. Der Blinre legte die fleißigen Hände mit der angefangenen Matte in den Schoß uno hielt rsie Nase schniiffelnv in Die Höhe. »Telsche, riitst du nie-ist« Telfche, die vorm aeössnrten Fenster saf; nur- der bebäbigen Gestalt des Gerneinrevorstehers nach-blutig liess, gleichfallsv ihre Arbeit, einen langen blauen FrauenstrumpL smten und soJ in lana n Zügen die Luft rin, woin sie ihre auödructalvsen Augen starr zur Decke richtete. · Dann stand sie auf, legte den Strumpf auf Den Vor ihr frei-enorm mit alterlri Lappen beoeclten Tisch und ging zur Thür, vie fie getauft-blos ein wenig öffnete· »Er innom- ivntZ Wer mag hat nsvll steif-? Töf en Ognblickk« Unk- mit lei .D,-r...:;«... c. «..-t G Ists-, UhiisIkijckHlk VLHLILULU U-O«Us » den aentcinfaxnen Hangflnr. Bakd hatte sie ec- hiran-3, daß der Duft ans der Küche der Eiinnc Carftcng kam ,.Dat ie- bi Siinne, Hans!« sagte sie, nachdemsie die Thiir langsam wieder ink- Schkoß accriiat ·s)atte. zu ihrem ,Manrie, der erwartungsvoll auf die Auskunft harrte. ,,Bi Sünneis Wat mag dor denn los fian Oh eh: Dochter —s-« »Ach wert! Wat schnll se dorum woll so oeel Unrftiirrne inatenl Dat kann Ert nich glah’n!« Beider bemächtigte sich eine gewisse Aufregung die sich bei dem Blinden in eincm neroöfen Zittern des Hauptes und bei feiner Frau in einer Unruhe tundgah, rzie sie nicht lange auf einen Flecke ver-harren tief-» Telfche machte sich an einem lteinen Easchrant zu schaffen ,entnahm demselben zwei Tas sen und etwas Brot, woran" die beiden Alten den Nachmittagstaffee einnah men. Der Mann hatte jetzt am ande ren Ende des Tisches Platz genommen und hielt fein Gesichtsstarr nach dem Fenster gerichtet. »Wat riilen de Fleeder schön, Tel sche! De Sünn de schient woll?« »Ja!« erwiderte seine Frau, ,,de Luft is prachtvoll. Dat gift veel , tec der dit Johrl« Und prüfend lie sie ihren Blick über den hohen Hollanders zaun leiten, der auf der andern Seite des ges den Nachbargarten umgab. Jhre Gedanken waren aber noch im mer in der Küche ihrer hausgenossin, in der sich heute so räthselhafte Dinge Ceignetem Endlich hielt sie es nicht mehr aus, sie stand auf und sagte zu ihrem Mann: »Hei gah ’mal-ut!" ,,Nah Sünne »Mi, Gott fchall mi bewohrni De kam ick nich wedder in de Döhri Jck will ’mal nah Anna, vellicht weet de, wat dor los ist« Als sie schon die Klinte der Thitr aus der andern Seite des hausflnrö in der hand hatte, streckte der Lumpen sammler Peter Knip seinen struppiger Kon durch die Bodenlute heraus. Er winkte Telsche, näher zu kommen Mit feinen fchinutzigen Fingern zeigte er nach der Wohnung Sünne tsarsterm »Heft wat rnartit Tat geiht hier hoch her hüt! Annerthalv Pund Fleefch hut fe to Fün, un denn taatt fe oct noch Plumrnenfupp!« Jin Gesicht der Angeredeten drückte sich Bittenzenlofes Erstaunen aus. »F ein Gott, Peter, ivat is dor denn eegentlich los?« Der Lumpenfammler zuckte nur cnit den Achseln und zog dann feinen Kopf wieder durch die Late. Die Neu ierde Telfche Witis hatte jetzt-ihren Höhepunkt erreicht. Mit zit tert-der Hand öffnete sie die Thür zur Sirt-e Peter Knips. Als sie den klei nen Raum betrat ,rnachte Anna eben den Rachmittagstaffee zurecht. Das-« arnie szchöpf war start verwachsen und mich sehr unsicher auf den Beinen, fo daß irr-e Bewegung ihr offenbar große Mithi- machte. Freundlich begrußte sie die Eintre tende. «Nehm’n Se Mah- Naiv-tsch·!« Und eilig retnigte sie mit der Schürze einen Stuhl, den sie dann ihrer Nach barin zum Sthen anbot. » »Danke, dankt Jek will nich laut sitt-n. Segq mt doch mal, Anna, wert is dor denn eegentlieh bi Sünne lass Se taatt un drat —- annerthalv Pund Fleesch un Plummensupp scholl se to Fiier hemnr ——« Anna hatte sich inzwischen in einen mit weichen Kissen gepalsterten Lehn stuhl niedergelassen, in dem ihre mit leiderregende Figur noch kleiner er schien .da sie in die weiche Unterlage förmlich veriant. Sie machte eine wichtige Miene. »Wat dor los is, Telichek Ja, ja, gewiß weet ict dat nich, awer ick he«ff so mien Gedanken Jck qlvov —- ——-« »Wat glovv Se denn, Anna?« «Jck gloov,« erwiderte Anna nach ei ner kleinen Kunstpaufe, »den ehr Mann rveller toriichtomth ,Ehr Mann? Awer sien Tid is ja noch aor nich umt« »Den is richtig, he hett noch söß Monat nah. Awer hiit Vörmddag weer ed Breefdräger dor mit en gro ten Breef nt Glückitadt.« ZUt Glückstadti Woher weetst du da « »He ieeni hier bi’t Finster porbi, un do frag ick ern, roo der Breef denn her meer.« ,,Un he sähe-i dai ad?« »; a! He fäh, de Breef iveer irtGliick: staat.« »Also ehe Mann! Na, un destveg’ii io veel linkstiinnse, as wenn en Hochtisxd maalt worin schnll!« ,.Jia!« bemerkte die autmii hiae An .,i ,,n an kann ja nich decl rorvon a-..n He i- nn anierthalv zohr Delikt-nein un se hepnt iimmer ivat von Inanner l)olii. Will Naiverfche nich en Tas: siassi mit drinien?« »Mi, nä, danie! Jct heff erst eb’212 Eis-untern Da: inutt ick doch gan ni Mann vertxlln de ward sick awerö urtsnern.« Unr- geschwind verließ sie das Zim mer. Jn diesem Moment öffnet e Zimne Carsien5, die heute durch ihre jagcqsvns RAH ««««« - sv Cis i· i k- «u« v- -s du u rexrung brachte, die Thür. Auf ten Jerrunleten Zuaen der alten Frau lag unvertennbar der Ausdruck der Freu :e, und als- ste Telsche Wirt erblicke nit der sie infolae einer Streitigtejst I ieit Wochen kein Wort mehr gewechselt z halte, nieste sie ihr freundlich zu. I ,.Telsche, kamn Se doch mal en Dg’nblict in!« siTelfche zögerte erst, war sie doch norh oor einigen Minuten fest entschlossen zeivesem nie mehr einen Fuß über die Schwelle ihrer Nachbarin zu setzen. Ter freundlichen Aufforderung tonn:c sie aber doch, da sie im Grunde einen oertraalichen Charalter hatte, nicht oiderftehen Auch die Neugierde tri b sie der Einladung Folne zu leisten. Oben in der Bodenlute wurde to:-e der der struppige Kon sichtbar. und leise trat der Kuhhirte Peter Ariiz aus feiner Stube und stieg die Leiter zum Boden empor, wo er mit dem Lumpen sammler ein Gespräch antniipfte. Die beiden alten Frauen hatten sich inzwischen nieder efeßt, und erwar tungsvoll harrte elsche Wiit den Er öffnungen ihrer Nachbarin. »Denlen Se blots Nawersche, dor ireeg ed hiit morgen en Breef ut Glückstadi!« »Ur Glückstadt?« »Ja, ut Glückstadt, denken Se blote!« »Ja meen doch, Ehr Mann kunn aor nich schrieb’n?« »Na —— de Vteef is ock nich von ein —«’sehnSehier-—deisuidatBu-— re « au der Strafanstalt. Se schrieb’n —- chm Se en -Og’nblick, ict will gau mien Brill opseiten -— Se schrieb’n also: »Wir machen Ihnen hierdurch die Miitheilung, daß Jhrern Manne von seiner Straszeit 6 Monate in Gnaden erlassen worden sind. und dafr er am 2l. Juni, Morgens 8 Uhr, aus rer Strafanstalt entlassen werben mird.« Jct hefs bi de Kooprnann de Fohrplan nachsehn, un dornach mut: be um veer mit be Zug lam’n.« »Um veerk Dann möt Se ja bald nah re Bahn, Namersche!« »Ach herjel JS et all sotviet? Ja, richtig-il Jct will man agu dat Eten in - de Oeulist setten.« Geschäftia nahm sie die Bratpsanne, in der oag Fleisch noch lustig brodelt«, nnd den Ton mit der Pslaumensuppe i oom Feuer und stellte beide in eine mit Heu gefüllte stifte, legte darüber ein I dieses Kissen und ließ dann den schwe ren Deckel niederfallen. So war das l lfssen wohlverwahrt, konnte weder lalt i werden noch anbrennen. i Und nach einer Viertelstunde aina l die Alte in ilirem besten Sonntagzstaat ! seelenvergniigt nach dem Bahnhoi. um ihren Mann abzuholem der anderthalb Jahr im Gesän nisz gesessen hatte. Kaum ivar Fie au sSelnveite, als sich auch schon sämmtliche Bewohner des Armenhauses aus dem Flur ver sammelten, um ihre Bemerkungen über das große Ereigniß auszutauschem Auch in der Dorsstraße verbreitete sich das Gerücht, baß etwas Unsere-Shan ches tm Urmenhause passiert sei, und bald vermehrte sich die Konserenz mn einige neugiertge Frauen aus der Rach barschast. Eine derselben. die erst kürzlich aus einer anderen Gemeinde zugezogen war und die Familienmit hältnisse im Dorfe noch nicht so genau kannte, rief erstaunt aus: ,,Wat, Sünne Carstens hett en Mann? Jck meent, de weer dad!« »Dan? Nä,« erwiderte der Kuhhirte Peter Kriiz lachend, nnd alle Anwesen Den stimmten —- wie konnte die Frau . auch so unwissend sein! s— in dieses Lachen ein. »Mi, he hett int Tucht- F huus säten!« »Mein Gott, wat hett he denn ver- ! braten?« »Weil-raten? Ja —- wegen Fund diebstath — stunn in de Zeitung. He funn dusend Dahler un beheel dat Geld!« ,,So!« Es malte sich unverkennbar eine Enttiiuschung aus dem Gesicht der Nachbarin. Funbdiebstahlt Weiter nichisz sie hatte mindestens einen Raubmord erwartet. Die Sache verhielt sich aber so. Ei nes Tages-, als der alte Carstens ran seinem Korb —— er ernährte sich und seine Frau recht tiimmerlich durch ei nen tleinen Hausierhannel mit Seife, Bricspapier uns Nähutensilien. den er in ern umliegenden Dörfern betrieb — die Chaussee entlang aina, sah er Vor seinen Füßen eine Viele lederne Brief tnsdxe liegen. Er nahm sie auf und öffnete den Verschluß. Eis wurde ihm fast schwarz vor den Aussen, als er sah, Las; sie mit einer Anzahl blauer S ei ne gefüllt mar. Univilltiirlich za· lte er rui: zitternben Fingern nach, unt-· Das-: Herz stand ihm fast still, als er festgestellt hatte. daß er auqenblicklich fie ungeheure Summe von rrcitausenit Mart in riet Hand hielt. Dreitnusend Mart! Utiemalg in seinem Leben hatte er eine solche Summe aesehen, ar schmeiae kenn besessen. Nur einnim, als enin seinen sünaerenchihren nich lich JLlUlUch UUI cui-cui t.!lll»sc sicut-Lut tet hatte, war er im Besitge einer gre fzen Menge Geldes gewesen· Er konnte seiner Frau bundertundzivanzig Mart in bar heiinbringem Und wie er diese hundertundzwanzikr Mart in der Tasche gehabt, war ihm zu Muthe ge wesen, als tönnte er hintreten und fragen: was kostet Hamburg? —- sfr blickt-: ängstlich umher-. Die gan,c tfhaussee war leer, leiner konnte gess hen haben, welchen Fund er gemach Jtur in der Ferne derschivand hinter der Höhe, iiber die der Weg sich hin Ina, die Gestalt eines Mannes, in der er den Besitzer eines benachbarten Gu tes zu erkennen glaubte Sicherlich war dies der Verlieren was ein Blia ans die in der Tasche enthaltenen No tizblätter auch bestätigte Was sollte er nun thun? Die Brieftasche als ehr: licher Finder abliefern oder.... Der Eigenthümer war als Geizhals be kannt. Dreitausend Markt Diese Summe reichte für ihren ganzen Le bensbedarf aug. .. Siedend heiß über lief es den alten Hansierer, als er die Tasche, in der Absicht, den Inhalt zu behalten, zu sich steckte. Hierauf schlug er einen Seitenweg ein, denn meet würdig war es, daß er sich jetzt, nach dem er von dem graden Pfade der Ehrlichkeit abgewichen war, nicht mehr getraute, seinen Weg auf der Chemis see fortzusetzen. · Er machte einen Umweg und lehrte, ohne seinem Geschäft nachgegangen zu sein, nach Hause zurück. Hier gab ei mit seiner Frau eine lange Auseinan Versetzung Die alte Sünne wollte durchaus nicht das Geld behalten. Sie ; jammerte, weinte und schimpfte; so» lange hätten sie sich ehrlich durch die l Welt geschlagen und nun auf ihren eilten TVen«. . ». Je mehr sie aber«di: vertrinket-weilte vclkllllUch sc chlllgcks entsetzlich erschien ihr die Sache, urds nach einigen Stunden suchte sie schdii’ emsig nach einem Versteck, wo man den Schatz verbergen tönnr. D:r Fund sollte aber den beiden alten ten trn, die sich niemals durch besondere Psissiateit ausgezeichnet hatten, nicht zum Seaen gereichen. Schon nan) einigen Tagen, als ee in aller Muncc war, daß der Guthesiizer dreitausem Mart verloren habe, präsentirte der alte Carstens in einein Laden bei ci nem Einkauf einen Hundertinartschein. Der Kaufmann schaute ihn erstaunt an, sagte aber nichts. Die Sache wur de aber ruchbar, und bereits am anzi ten Tage wurde bei dem Hausirer eine Haussuchung vorgenommen. Car stens sowohl ivie seine Frau leugneten hartnäckig; sie gaben an, daß die hur dert Mart aus Ersparnissen stamm ten. Als aber die Bricstasche mit ZU Hunderttnartscheinen im Bettstroh nach der Meinung der auten Siiiine eiu unaussindbarer Versteck — vorne- J iunden wurde, half ibnen das Leuanen i nichts mehr, und Carftens wanderte ins Gefängniß, um dasselbe nach kur zer Zeit mit der Strasanstalt zu ver tauschen. «- ss i Abends saßen alle Bewohner des Armenhauseö im Garten und ließen sich von dem alten Carstens von seiner Strafzeit erzählen. Wenn er erzählt-. . wie aut er es gehabt habe — o so gut, niemals in seinem Leben würde er es besser bekommen — dann schlich sich wohl in die durch Sorge und Noth verkümmerten Seelen der Zuhörer ein neidischeö Gefühl, und hin und wieder mußte man seinem gepreßten Herzen durch Sticheleien und kleine Bosheit-n etwas Lust machen. Er war bald nach seiner Interm rung von dem Direktor in der Küche mit Kartoffelschiilen und ähnlichen kleinen Hantirunaen beschäftigt wor den. Wegen seiner Dienstsertigteit und Anstelliateit und weil der Direk tor schon nach kurzerZeit erkannte, daß er es mit einer harmlosen, treuen Seele zu thun habe, wurde ihm eine besonders aute Behandlung zu theil, die er nicht aenua rühmen konnt-. ,.Dat weer immer Carstens achtet un vör, se tunn gar nich mehr ohne gut ferti warm ,,Carsten-,« reep de Di rektor, »lummen Sie mal her un nutzen Sie mal die Stiefeln ornliiz Haut Sie können dat am besten! iln id atan dat den aanzen Dag, im :!«.er sctjull Caritens her.« Wie er aber auf die Kost zu sprechen lam, da war IS einsack- nicht mehr zum Iluåhaltekn isarstenss schweigte ini Geiste noch Eörmlich in den kulinarischen Genüssen Irr Strafanstalt, so cas; selbst die alt-: Ziinne nur mit Mühe eine neidische Jlufmalluna unterdrücken konnte. Sie schalt sich aber innerlich wean dieser Futpiindunax das war ja gerade sa, xlg wenn sie ihrem alten Earsiens bis «u.e tfssen nicht aönnteZ Jn zart-»Es schem Tone, aber anscheinend etirsss sinmotidirt, sagte sic: »Ja aiinn esi das. ja tsarstenkk Jck freu mi, dat du zee so aut hat liest t’« Der al lie Lumpen . iammler Pet er ltnip aber saa e, »ick isnaa nictsj mehr dorodn harn!' stans Ruf und aiua ·n5 Haus. Pet er Krit» Der tiuhhirte, schnitt ihm eine Frage und rief ihm höhnisch na . »Tai ’Wc1tcr lopt Ol lvuu m cc zum-to lo iam!« · »Schön weer et,« fchsofz der al:e Warst-eng feinen lanqen Bericht, »I.1t LiJ wohr —— criver —« »Na, mai denn a:oer?« warf Lser »Tliil)biete dazwischen, als Der Erzählt-r keine lanae Pause machte. » s »Na, ist-. mcen man —-— arver en txyr isJ bat ja jiiit nicht« »Mi, Dat ig et nich! cfn Ehr is dar jiiit nicht« stimmten die Zuhörcr bei. Jnnviichen harte sich die Nacht ans Den Garten Des Horgbiillerizlrmenhaxt » fes her.1baesentt. Die blühenden Flie ":ser strönite schwere Düfte aug, nnd ichxriarze Fledermäuse flatterten gr: spenstiich Durch die Luft. Alle begaben sich zur Ruhe. » Als die beiden Alten sich zur Ruhe !legten, iaate Carit-:ns: »Jck freu int Doch, dat ick well-er bi di bin, ins-n Olsche!« »Ach!« erwiderte sie nnd streichefte ihm die Wanae, ,,mien Dir-, ivi tam’n ock dör de Weltt« - »...—.·-.- « Linsenfasser-innen in der englischen · Hofnefellfrtmfh Unter den englischen Damen« die bei der kommenden Krönung einen hervor ragenden Platz einnehmen werden, be findet sich bekanntlich eine ganz stattli che Zahl von Ameritanerinnen, die be sonders in der zweiten Hälfte der soge nannten Vitorianischen Acra der Lon doner Gesellschaft immer mehr an Ein fluß gewonnen haben— Man wollte zuerst von ihnen nicht viel wissen und sah sie über die Schulter an, mußte sich akser dann bald überzeugen, daß man damit nicht weiter kam und heute sind die trangatlantischen Da men, vielleicht von einzelnen kleinen exclusiven englischen Kreisen abgesehen, auch in der Londoner Hofgesellschaft sehr beliebt. Einige von ihnen haben sich sogar nach und nach eine tonan geben-de Stellung zu schaffen gewußt, die sie unter dem jetzt regierenden Kö nig sicher nicht verlieren werden, denn gerade dieser Kreis der Gesellschaft war es, in dem der König als Thron solger zum großen Leidwesen mancher Matrone vom alten Slrot und Korn am liebsten verkehrte. Unter den Damen, die Herzoginnem rang haben, befinden sich allein vier Amerilanerinnen, die alle eine hervor ragende Stellung in der Londoner Ge sellschaft einnehmen. Da ist zuerst die Wittwe des vor etwa Jahresfrist ver storbenen Sportsman Lord William Betesford die, bevor sie Lord Williain die Hand zu einer kurzen aber überaus glücklichen Ehe reichte, an den Herzog ron Marlborough verheirathet war. Nach englischer Sitte behielt sie als Ladh Beresford und jetzt als seine Wittwe den Herzoginnenrang bei. Ihre Ehe mit dem Heran von Marlborougli war schon ihre zweite Ehe. Vorher war sie als ganz junaes Mädchen an einen überaus reichen Amerilaner Mr. Ham mersley verheirathet, der ihr sein gan zes ungeheures Vermögen vermachte. Sie hat, seitdem sie in England weilt, stets eine bedeutende Rolle in der Ge sellschaft zu spielen gewußt. —- Eine ebenso einflußreiche Persönlichkeit ist die Herzogin Consuelo von Manchester, die Mutter des jungen Herzogs, der in den letzten Jahren hier eine ziemlich traurige Rolle spielte und den eben falls eine Ameritanerin, Miß Zim mermann, aus den Händen der Wuche rer befreien mußte. Die Herzogin Wittwe Consuelo galt in den Fünfzi gerjahren in New Orieans als eine be rühmte Schönheit, und sieht heute noch vorzüglich aus. Jn den letzten Jahren ist sie infolge des Todes ihrer Lieb lingstoehter, der Lady Alice Montagu, in der Gesellschaft nicht sonderlich her rorgetreten, sie ist eine besonders inti me Freundin der jetzigen Königin, die an ihr stets den größten Antheil ge nommen hat. Sie war übrigens die erste Ameritanerin, die einen engli -sehen Pser ehelichte, und ihr haben es kriele Asneritanerinnen zu verdanken, wenn es ihnen nachher möglich wurde, I in enng ehe Adelszfamilien hinei nzuhei rathen. Die dritte amerikanische Her zogin ist die genannte Herzogin von YJtanehester, gebotene Zimmermann, idie bisher in der Londoner Gesellschafk noch nicht viel gesehen morden ist, die es aber verstanden hat, sich in der kur ien Zeit ihre-S Hierseing schnell eine grosse Zahl von Freunden zu erwerben, so das; nicht daran gezweifelt werden le:nn, daß sie demnächst auch eine ein flußreiche Stellung einnehmen wird Die vierte endlich iit die Herzoain non ; Zi)talborei:gli, geborene Vandervilt, Die ; u den aefeierten Veauies der Londm lner G- sellschast gehört « I Unter den anderen Damen aineriia l ifcher Abstammung isk L di) Litehvord « CWQVK «I-·- «-s»»---«y-»» ils »s« «..«,-1 ; w- is; u» u « · in »Ur-»u- «W,s- Vase-I heit bekannt· Sie ries, als sie damals noch eine Mis-, Jennie Chamberlain, nach England tani eine nicht aeringe Sensation hervor. Ladh Graben ist die Tochter eines aincrilanischen Mil lionärkz Misier Bradleh, und hat schon wiederholt die Ehre aehabt, Köniq Eduard und andere Mitglieder der kö niglichen Familie bei sich zu sehen. Sie hat eine besondere Vorliebe fiir Juwe len, und man erzählt sich, dass ihre Mutter den reichsten Schmuck besitzt, ten se eine amerikanische Millionärin aehabt hat. Die Gräsin Esser war als Mist Ildele Grant eine gefeierte New Yorker Schönheit Ebenfalls eine Ameritanerin, die zu ten beliebtesten Mitgliedern des engli schen Abels gehörte, war Lady Ran dolph cshurchilh die vor Kurzem zum größten Erstaunen der Gesellschaft ih rem Titel entsagte, indem sie einem -,.Gemeinen«, Mr. Georae Cornwallis West, die Hand reichte. Sie hat damit alle Rechte einer Verreß ausgegeben, man alaubt aber, daß sie auf Befehl des Königs, besonders zu den Krö nungsseierlichteiten einaeladen werden wird. Eine ähnliche Ausnahme wird wahrscheinlich mit einer anderen Ame ettanerim Mes. Arthur PaaeL ge macht werden, lderen Gemahl ebenfalls ein ,,Bii:gerlicher« ist, die aber in der Londoner Gesellschaft eine hervorra gende Rolle spielt und besonders sich um Wohlthätigkeits - Veranstaltungen sehr verdient gemacht hat. , —«—-.--.-—— Dom über der Erde. »Der Yurucrnner «"z. Luc. Baron er zählt, das; die Stille in grohen Höhen, die er mit dem Ballon erreicht hatte, höchst seltsam gewesen sei. denn auf Der Erde selbst käme der Gehörsinn ja eigentlich nie vollkommen zur Ruhe. ,,Allen««al aber«, saat Bacon, »wenn wir ans größeren Höhen niedersanken, erreichten uns die bekannten Geräusche von der Erde in ganz bestimmter, snertwiirdiger Reihenfolge. Unter den verschiedenen Lauten und Geräuschen Evurde der schrille Psiss von Lokomo tiven als erster hörbar, dann tarn das Firiihen sür uns- noch unsichtbarer Söhne, das Gebell von Hunden nnd hierauf erst folgten von Menschen her riihrendeLante, vor allem dass Geschrei von Kinderstimmen. Ferner verwun derte uns besonders das Fehlen des l?chos. gegenüber dem deutlichen Wi derhall unserer Stimmen von der Erde, wenn tvir dieser wieder nahe aes kommen waren. Noch merkwürdiger war aber die Explosion einer Schiefzs baninwollpatrone. Soweit ich es er fahren lonnte, make-J das erst Mal, Haß in großer Höhe ein Erveriment mit einem modernen Explosivstoff aus «1esiihrt wurde. Wir hatten uns in! Voraus aus einen schrecklichen Israel IJorbereitet, wenn die nur -";-8 Meter sinter uns hängende Patrone zur Ex vlvsion käme. Da kann man sich denn wohl unser Erstaunen vorstellen, als beim Sehließen des zur Entzündung dienenden elektrischenStromes nur ein fehwacher Knall, etwa gleich dem einer Pistole, folgte. Wir besprachen da raus die Nutzlosigkeit unseres -—als - —— l— l. l -Wl.ll.l. Signal geplanten —- Schussel. Doch darin sollten wir bald eines anderen belehrt werden, denn von der Erde schallte die Detonation mit vollem Donnertone zurück, wirklich gleich einem richtigen Donnerschlage, der von näheren und cntiernteren Gegenstän den zurückschallend, sogar das lang Rollen des Donners nachahmte.« —----·-.—-— Das Wasser im Boteöimmdh ,,. .. Das ift einer, der sich gewa schen hat,« dient als Ausdruck der Be munderung, während die populären »Er ist noch nicht ganz trocken hinter den Ohren« oder »Er ift der reine Waschlappen« genau das Gegentheil sagen. »Einem das Bad gefegnen« wird man in Süddeutfchland mit Vergnügen hören, vorausgesetzt, daß man nicht der leidende Theil ist. »Das Kind mit dem Bade ausschiitten, paßt auch manchmal auf Personen, die gar keine Kinder besitzen. »Die Geschichte wieder augbaden müssen« hört man als Befürchtung von so manchem Pechdogel. Wir können ihn nur mit der Hoffnung trösten, »daß er sich schon wieder reinwafchen werde,« so daß er als ,,reiner Badeengel« dastehen kann. ,,Schmutzige Wäsche zu waschen« traut man in der Regel nur demjenigen zu, der »ein ungewafchenes Maul besitzt.« Als ,,Mohrenwäsche« wird treffend eine der Sachlage nach unmögliche Ehrenrettung eines moralisch Ver tommenen bezeichnet, während man von demjenigen, der aussieht, als ob er ,,ls:in Wässerchen trüben« könnte, häu fig behaupten kann, daf; ,,stille Wasser tief sind«. »Jur- Wasser gehen, wo es am tiefsten ist,« oder »iii)er’s große Wasser gehen« decken sich wenigstens darin, daß der Betreffende den der Ltiildsläche zu bei-schwinden beabsich tizit wenn ihn hiervon nicht die Er lenntniß abhalt, »daß Das Wasser keine Balien lut« . .. . --—» - » Ltäitiwcnthmn auf Zutun-km Liluf Euniatra hängt ec- vrn Winde »in l .». «l- Les ... . I ..—..4». »I« l««-.« . ..», «»«. sank-«- -.·«- Esset-Hut- tunc-tut nuß, ehe sie sich wieder ·verheiraihen Narf. Gleich nach dem Ableben ihres Gatten errichtet sie bor dem Hause eine Stande ian zieht daran eine Flagge «:-?nanf. So lange diese vom Winde sticht zerrissen, verbietet ihr die herr feheude Sitte, sich wieder zu Vermah en; sobald die Flaaae aber einen, Denn auch noch so aerinafiiaiaen Riß eint, darf sie die Trauertleidung ab «eacn, das be;;auoerndl?e Lächeln an "ehmen und dem ersien besten Manne, Jer um sie freit, die Hand reichen. d - ---.-« Karambolagr. i »Donnerwetter. nehmen Sie sich i doch in Acht! Sie haben mir beinahe tin Loch in den Kopf gestoßen!« »Da könnten Sie froh sein, wenig i fteng Etwas Darin zu haben.« Theorie und Praxis. Cis: »Nicht wahr, Männchen, die alte Spielreael lautet: »Wenn im -—!.-Deifel, sbiel’ Trnrnpf!«« Er: »So lautet sie allerdings, aber Jeder thut so, als wenn sie hieße: »Wenn im Zweifel, srag’, wasTrumtsf «-. «« Zif. Gute Aus-rede. Vater lsvelcher seinen Sohn im Ate lier besucht): »Nun sage mal, Junge, maseroollte denn der Gerichtsvollzieher hier.« Junger Maler: »Der —? Der hat mir Modell ge·sessen.« Schwerenötben »Gniidiges Fraulein sehen etwas leidend aus?« ,,,A«ch ja, icy habe entsetzliches Zahn weh.« »Na, das müssen schon impertinente Zähne sein, die in Ihrem Munde nicht zufrieden sind!« Komisch. »Deine Freundin Emmy erzählt mir, Dein Bräutigam hätte die Gelb sucbt ist das wahr?« »Ach, qlaub’ doch der nicht, die will meinen Bräutiaam nur bei anderen Oøniøn nnd-finis- w- « -.-»-» ----I-,.·»-»-·» Ter Brot«-. »Mit meinem Schmiegersohn habe ich gründliches Pech gehabt . . . Nicht nur, daß er keine Schuler hatte, — jetzt gewinnt er gar noch das große LooS!« An,3ünlich. »Sie glauben nicht, beste Freundin, mais- ich Der für ein Paar dauerhafte Oti:1nnii««c1111t;e habe-; oie trage ich nnn schon so lange . . . . wie Sie Ihren Hut.« Unter Gauner-u ,,Wees3te, ict muß weg von hier, mir wird der Boden hier zu heiß. Wenn ict blos winte, «wol)in.« »Na, denn mach» doch nach’n Nord pol.« Unter-nehmend Theaterbirettor (znm Dichter): »Ich ksbe da aeiiern auf einer Auttion ein aanzeg Dutzend modern-« Cylindek ge kauft . . . . schreiben Sie mir doch ’:i passenoes Stück dazu.« Begründung. A.: »Warum träat der Max ei qentlich so enae Beintleider?« B.: »Weißt Du, der will sich ver loben und fürchtet jedenfalls, daß ihm »das Herz sonst in die Hosen fällt, wenn et sich ettlätt.«