Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 21, 1902, Sonntags-Blatt., Image 16
Fräulein Christ-eh Sllqe dens. Rittweger. Fräulein Christel war link-erbrin thet geblieben, trotzdem sie die einzige Tochter eines wohlhabean Beamten war und die Anwartschaft auf ein bez nächtliches Baarbermögen Und aus das elterliche Haus besaß. Doch Frau lein Christel hatte nicht geheiratlsn Ein Exemplar von der Sippe Der Männer hatte ihr das ganze Geschlecht gründlich verleidet. Die s·ievzet)n1äx) rige Christel hatte einst geliebt, so ze liebt, wie Siebzehnjährige zu lieben pflegen, mit voller, unentweihter Ler denschafi. Doch nicht alle Siebzehn jährigen leiden so wie Christel unm einer Enttäuschung Ein Leuthnt make geweer, der ein paar Wochen in dem e rsamen Bürgerhaus im Quartier lag und der hübschen frischen Ehristel den Kopf verdrehte mit ein-r Gewandtheit, die mehr seinen geselli gen Talenten als seinem Herzen Eine machte. Die arme dumme Ehristei. Er larn natürlich nicht wieder, und sie — sie starb nicht an gebrochen-m Herzen, dazu war sie zu gesund, aber die Liebe verkehrte sich bei ihr in haß, in ß gegen das ganze männliche Ges eg. Und deshalb blieb sie al lein. " ammtliche ehrsamen Wittwer glaubten die passende Ergänzung für das alternde Mädchen zufeim Doch auch sie wurden nicht erhärt. Und Fräulein Christel blieb allein in ihrem hübschen haus, allein für sich. Nur im Dachgeschoß hauste noch eine Fa mile, denn es dauerte Fräulein Chri stel, die Räume leerstehen zu lassen Daß die betreffenden Leute leiste Miethe zahltem das wußte lein Mensch außer ihnen selbst und Fräu lein ChristeL Fräulein Ehristel war nicht erwa wohlthätig; sieh-gab grund sätzlich niemals etwas bei einer öffent: lichen Sammlung. Doch im GesünL daß Wohlhabenheit gewisse Verpflich tungen auferlegt, schickte sie an jede-n ersten Januar dem Stadtpsarrer eine beträchtliche Summe für die Armen mit der Bedingung strengster Geheim haltung Sie verkehrte mit ihren Miethern nur durch Vermittelung ih tct alten Mund Riese Und-hinweg Sichfiigen in die hausordnung, Sau berieit und Ruh-, weiter verlangte Fräulein Ebristel nichts oon ihnen, irn « übrigen konnten sie ihr gesund bleiben! Aber das war’s ja gerade. Augen Blicllich war alles iranl da oben, der Mann foaar todt, die Mutter »Juki Auslöfchen« und die drei Kindes-, oie hatten den Stiahusten — es war zum Erbarmen für weichberzige Menschen nämlich, nicht für Fräulein Christel; die zankie nur über die heillose Wirth fchaft da oben — was hatte der Mann Zu sterben, die Frau trank In sein? nsd wenn sie, Fräulein Chrisiel, schon seit Wochen jeden Morgen einen Topf voll heiße Milch hinaus schickte, so ge fchab das eben nur, damit das ent fesliche Gehuste aufhören sollte, das fiel ihr nämlich auf die Nerven. Und daß sie die Kosten für die Beerdigung tru , das war am Ende auch selbst ver kindlich. Natürlich kein Fetzchen zur Trauer vorhanden: . Die Riese meinte, für das kleine Mädchen würde die Nähkathrine schon ein schwarzes Röckchen zusammen licken, wenn Fräulein Christ-? nur en Stoff besorgen wollte, und oie Iwei Buben. die brauchten eben nur ächwarze Mühen und einen Flor am rin. Und natürlich, für das Mao chen was auf den Kopf und ein schwarzes Schätzchen und ein Hals tuch für alle Tage. Dann haben fis-. gleich, wenn’s die Mutter »ausmacht«, denn die lebt keine paar Wochen mehr, so meint die Riese. Fräulein Christel ist wütbend. Des tdnnte ihr passen, noch eine Leiche un Haus! Und di- Kinder bimmplfxsbnkk end! So geht’s aber. Da machen ich die Eltern davon und lassen Die iirrner da, ohne für sie gesorgt Ja haben. Es war demnach purer Egois rnuZ, daß Fräulein Ehristel von nun an jeden Tag die kräftigsten Zuppen und Fleischspeisen lachen liefz unJ Ier tranken Frau und Den Kindern trin «ausschiclte. Denn natürlich, wtnn Dkre Würmer die Mutin essen sahen, mäs: den sie auch haben wollen. Vielleicht auch, daß bei kräftiger Ernsberung Der häßliche Huften eher aufhörte, der Fräulein Christel niitunter iin Schla törte. Sie schickte auch Eier und Wein und alles sonst, was zur Kran kenkast gehörte, hinaus. Ja, sie thut so ar etwas, was sie recht schwer an ornmtz sie staat den Armendoktor, »dem sie aus der Treppe begegnet und mit dem sie noch nie gesprochen hat — sie vermeidet es so viel als möglich, mit männlichen Wesen zu reden —, ob siir die Frau noch etwas extra zu thun sei, daß sie wieder zu Kräften käme. Aber der schüttelt den Kopf: »Da ist nichts zu machen. höchsten-i noch drei Wochen! Aber zum Glück ers-MS die Frau nicht; das Sterben msißte ihr sonst schwer werden, wenn sie ihre drei hübsch-n Kinder ansieht« So meint der gutmüthige Mann, und dann ht er, höflich rüßend. Also wirlliå die rau am sterben, und Bisse-. Mk « XZTMEFTW , a der Æsr agi. somit-in Käulein - ’ M richt, wie aus sie Im Hin-der Oberhaupt nicht . Its MI «Sie hakt fa II M Use alte Jan er s, W fIIMKMerIS ! m s EIM « - tu demsel sss m sit Ue . stos- M Mssir M W da Iden nnsd die meint: »Herr nicht Unrecht, tie fonders das Mädel en; das ist ein zu liebes, herztaez «naelchen. Die Buben, nun. das sind eben Buben, tza isi nicht viel zu sagen.« —- Und to ruft Fräulein Ehristel das kleine Mädchen einmal zu sich, als sie es mit seinen flüchtigen Schritten auf der Treppe hört. Wirtlich ein nettes Ding! Und so zutraulith Nennt sie gleich »gute; Fräulein«. Na, da ir:t sich die Kleine freilich gewaltig. »Gut? Ich bin gar nicht gut!« schreit sie dass ind an. Aber das erwidert ganz unerschrockem »Doch, Mutter sagt, Sie tdäten unser guter Engel sem, und Mutter liigt nicht." Fräulein Christel lacht, das heißt, sie möchte lachen, so recht spöttisch und hart; aber, seltsam, es steigt ihr ganz heiß in die Augen. Das kommt davon, wenn man sich mit so ’ne«n fremden Kind einläßt, welches bald eine Waise sein wird und sie einen gu ten Engel nennt! Das dumme lleine Ding, das nicht weiß, wie sie, Fräu lein Christel, das alles nur thut, um sich Ruhe zu verschaffen und Behagen. Aber das hübsche, zutrauliche kleine Mädchen hat’s ihr angethan. Jeden Tag ruft sie’s nun herein und freut sich an seinem kindlichen Geplauoer und an seinen blauen Augen und den goldenen Löclchen. Es spricht immer so zärtlich von der Mutter, wie schön es sein wird, wenn die erst wieder ganz gesund ist, und non den Brüdern. die es, ein Jahr älter als der größern förmlich mütterlich zu umsorgen scheint. »Du-f ich die Buben nicht mal mitbringen?« So fra-gt’s ein mal, aber da lotnmt’å schön an. »Nein!« Kurz und hart. Was hat Fräzulein Christel mit Buben zu schaf ten Und dann striöt die Frau oder-» Ganz schmerzlos-, ahnungslos schläf: sie ein. Die Riele ift dabei gewesen. Fräulein Christel hat die Riete ganz oben gelassen in der lenten eit. Die Frau ist begraben. am anderen Morgen fallen die Kinder abgehol: und in’s Waisenhaus gebracht wer den. Fräulein Christel athmet aus — es war doch eine rechte Unruhe uno Störung seither —- innner hatte man an die da oben zu denten, anstatt an sich- wie man’s gewöhnt war. Trog dies-e- fnfmxslicktsn Angst-He Ins-i Jst-His lein Christel in der Nacht gar nicht schlafen, sie sieht immer das kleine Mädchen vor sich, die blauen Augen ooll Thränem den rosigen Mund zum Weinen verzogen. Das ist ja natü: lich, jetzt in der Trauer um Iie Mur ter. Aber so mird’s nun vielleicht bleiben. Das nette kleine Ding —- es würde vielleicht nie wieder lachen ler nen! Der Gedanke daran siört Fräu lein Christel gewaltig, und sie ist nicht im stande. sich aus die ruhigen Tage ungestörten Bebagens zu freuen. Das soll nicht sein, das Kind soll nicht im Waisenhaus herkommen. Sie wills nicht. Es ist ja nur ein kleines Mäd chen. Das geht am Ende. Wart ein Junae, um keinen Preis, doch ein Mädchen, und man wird älter, und — ach Gott —- so verlassen wird man sein! - Fräulein Christel siht im Bett, und die hellen Tbränen laufen ihr über die Wangen, und sie fühlt ein gro ßes Mitleid mit sich selbst. Und nur im Gefühl dieses Mitleids mit sich selbst beschließt sie. das Mädchen soll nicht ins Waisenhaus, es soll bei ihr bleiben, und sie Tot ’s ausziehen ais ihr eigen Kind. Uns nach gefaßten-. Entschluß schläft sie ein. »Und die Buben?« So fragt die Mete, als sie der am Morgen ihren Entschluß kund thut. »Die Buben? Nun, die kommen ins Waisenhans, natürlich« »Ach Gott, ne, Fräulein Ebristel, so meint’ ich’s ja auch ar net. Jch meint’ halt nur, das ädel, es hängt so an den Britdern Und-das-M«ädele ging am Uno· ueoer ins unpassend-tun als daß es —« »Halt Sie ’s Maul, ich will nichts mehr hören!'« « So schreit Fräulein Eins-ich aanz braun im Gesicht vor orn, die Itiete an. »Es ist doch zu toll. DJH tkeme Mädchen soll lieber inse- Waisenänuh wollen, der Buben wegen, als bei mir bleiben im warmen Jiest?« Geh Sie sofort bis-»auf und sagen ZieUJ den Kind, es solle nicht ins Waisen-haus, ich wolle es qanz bei mir behalten Zie wird sehen, es wird mit Freuden bereit sein.« Nach kurzer Weile erscheint Ricie wieder, verhaltenen Triumph im Antlitz. , «Nun?« »Hm, halt o, wie ich mir’s gedacht bab’! Das- ädele hat's nicht rad’ gesegi, aber das ionni’ jeder sähen» gefreut hat sich's nicht, und die Buben, die baden laut geheult, und ich bleib’ dabei, ’s ist besser, sie kommen alle drei in’s Waisenhaus —« »Hab’ ich Sie um Jhre Meinung ein-gis Sie hat’å eben dumm ange sangem Sie — nun elf ich selbst.«« Das will sie doch mal eben, ob solcher Unverstand möglich ist. Sie eilt die Treppe hinan, so schnell, daß sie vor der Thiir erst eine Weile stehen bleiben ,urn zu Athem u kommen Die eignen-r angele t, und lo hört sie das ädchm sprechen: «Runistdie Mutter schon ganz im himmel beim Beter tin-d ith gW wir thätete auch dorte- ein. Nachher wär's aber fchönt Malt t« en tote allzufenunen sei-. sei ster, die Mutter und ihr M ist Si müßt ilyr nun halt ins IIBeteheni end ich los beim Jesu WHAT Heiden Die yeeulein fl je ers Int, dle Mutter haH asch gesagt, aber so ganz Mein. wenn ich mit ihr bin, da fürchtet« ich mich ooch ein bißchen ——' Und dann hörte oie Lauscherin ein oreistinimtges Schluchzen zum Erbarmen! »So, also fürchten thut sich’s. Das wird ja immer besser! Und da soll ich ruhig schlafen, wenn ich weiß, das Dingle sürcht’ sich da neben mir und sehnt sich noch den Brüdern! Rein, Vasiir dank ich, dazu ist mir mein Schlaf doch zu lieb. Do mag’s ist Gottes Namen mit den Bengeln in’s Waisenhaus. Und sie reißt die Thu: ganz weit aus. Da sitzen die drei aus der Ofenbant, eng umschlungen, ein Häuschen Unglück. Sie bemerken die Eintretende erst gar nicht, bis die ruft: »Hört nur aus zu heulen, ihr sollt ja nicht au« Minder —- Eh —· ich — behalt’ eu alle drei; aber Das sag’ ich euch. i r Buben. gno")’ euch Gott, wenn ihr nicht solgtl Wollt ihr mich wohl los lassen, wollt ihr —' Aber sie thun’s nicht« uno Fräu lein Christel erträgt’s3 nicht nur« daß vie Buben jetzt schon nicht folgen, son dern sie ohne Scheu umllammern und ihre Hände streicheln, sondern iEe sreut sich sogar darüber und meint, nie etwas Schöners erlebt zu hab::i, selbst nicht zur eit des Leutnantz, als in diesem Augenblick! Eine gar-z wunderliche Person, das Fräulein Christell Die Erbschaft Bitt-»He aus der Verkrhciinutki von H o n s zraungruvcr. Die Zenzin war damit beschäftigt um Straßenraine Heu zusammenzu rechn. Da kam just der Göszler Bote oorbei und ries über den Zaun: »Gu ten Nachmittag, Zenzin, recht fleißig allen-eil? Brav, brav!« ,,Dank der Frag, es is nit so aug. Frei lachen muß ich ollweil. was ein: imniernial passiren kann.« »Schon daher,« meint der Bote-, »zum Mitlochen wär ich grad nit schlecht z’brouchen. Wes giebtö denn oft so Lächerbares, daß d’alletoeil la chen mußt?" O-- III-Sk- --k1.Ir -k.- .«,t...·t«4 «.-. UUI WIU Ucith cllls Z(IIUIIITII( Schreiben aus dem Aittelsact »Das Briefel, das v’mir heut frud brach dast. Die ganz Wochen war ich in der G’fahr, daß ich eppa a erschaft mach. und hiaz is de Bescheerung wieder in Bach g’fallen.« Der Bote fächelt seinem rothen Ge fschte Kühlung zu. »Du bist a aim fzias Leut, Zen.zin. Zum Lachen ziemt mich das nie, Bald man glaubt, hiaz hat man eppa ein Fisch, und gach schluvft das Bratl wieder auö.« »Gut ia,« bedeutet die Zenzin, »aber ich bin schon fv a tare Zachin, der's Lachenfackel nit zudali. Dent Dir, vor a vierzehn Tag triea ich Post, daß mein Muhm, d·Schlittenmacherin z’ Obertraun, ins Liegen tema is und daß es herfchaut, sie wird eppa nim mer. Mein, sag ich zu mein Mann, ’s alt Leutl hat niemd Rechten zum Krantemvarten, und so bin ich halt; übri überm Rappen. —Js aber nit lv s gnädi gwelen mit’n Sterben. Die ganz vchen han ich herpaßt, aber auf ; West han ich halt dena aufs heim-; gehn denken müssen. So han ich mich : halt abbfiiat, und nach’n Weidbrunn sagt die Schlittenmacherim »Dank Dir Gott, sen-Im daß d’tnich betreut dast; das vergiß ich Dir mein Lebtaa nit. Nachher greift f’in Strvhsact und druckt mir a ileinå Packl in d’ Händ. — »Is- das.1 Kostbarsie, was ich hjn," weint s', »das han ich Dir ver meint, ich brauch’s nimmer-. Wird Dir epva einmal Laugen, mein Gas, wer wei ·ä denn’« —-Aft han ich halt fleißig rgeltsg t gsagi und bin pa dinsp B klein Packl han ich allemil fest in hänven ghadt drein im Kittel fack, daß ich's ja nit verlier. nier cvegen hat mich schon sv viel pangt: Was wir-W lauvekc fein? Ektza a mk.k-—-..- AL.— . ( Hiswutuu »Ah u us-« Upcl chLIJl U Chrisenqeld, a erspartes YlkeinMensch, bis-U rath, was es eppa gwesen is!« Der Bote hat inIeß immer längere Augen gemacht; nun schwur-»Halt er fund schaute dieser-Hin schier ehrsürchi ::g an. »Woh! etwa a silbecre Schlie ßen oder I Häuferl Duk::-;r".'« »Ha« Narr, Du saht-X grr dein-. Dach aule »Is- mags: ntt erritizen — JBisz is drekng’lezen, a falsche-« B:f-,, Das sich d’M-ah:n heimlicherweis hat machen lgssen weil sie schon junaerweis Zähne gehabt hat wie a abbrennts Bauerndors· Na,- hats mir denn der Zorn lernen daß ich das Glurnpert schon gleich über d’)2eiten ohi3’feuert hätt. Ast denL ich mir aber, bebst PMB lieber aus, es gltnzelt so gol den. ’leicht is’s ar noch was werth Daheitn ban ich’g in Kasten g’sperrt und schon völli vergessn aus die saubere erschaft —bia,z tiknt beut der Brief!« Damit hält die lachende Erbin dem Boten das Schreiben hin. »Da, les Dir’s selber für!« hastig schiebt M Männlein die Brille auf die Nase und hebt an zu lesen: »Vielgelibte Mahml Es is nit immer-, wie der Mensch denkt, innigs rnal kirnt es anderst, indem daß ich rnit Gottes Hülf wieder gsund bin worden und urneinader ehen tu. Der tvegen tuich Dir zu wi en, daß ich Dich bite unt-meine Zänt, weil ich sel bige brauchen tu. Ich heb Dir selbige Eber Irr-items bis rn- »kiihle Cer Deine gelibte Ma in Rost.« , »Da hast die aus in Lock-P fällt Diese-Hin ein« »Hu hssu ich glaubt, ichswerd in mein alten Tilg wert zum Bei n habe-, und hin ist wieder nix «- Und die beiden lnch en hellen-s in die lesen-e Sense-last bin-u . Blumen der Liebe. Robellettevon Eduard Stein. »Um es also kurz zu sagen, lieber Zahn, ich habe bei einer unalticllichen Spekulation mein ganzes Vermögen verloren, und das stolze Gebäude mei nes langjährigen Fleißes ift zufam mengebrochen. Es ist mir daher un möglich, Dich in der alten Weise mit Mitteln zu versehen, und nur eine ganz kleine Summe lann ich Dir zur Ver fiiauna stellen, so daß Du Dich sehr einschränken mußt, wenn Du Deine Studien fortsetzen willst.« Franz Barber war erfchiittert, als er diesen Brief feines Vaters las. Er, der flotteften Studenten einer, mußte fein herrliche-J Leben aufgeben, um als armer Teufel sich durchzufchlagen. Wenige Tage, nachdem Franz diese Hiobsbocschaft erhalten hatte, verkaufte er a es nur eben Entbehrliche, und, nachdem er Abschied von feinen Freun :en genommen hatte, reiste er nach Je na« um dort feine Studien weiter fort zusehen Weit draußen oor dem Thore hatte er sich bei einem Gärtner ein bescheide nes Zimmer gemiethet, und mit emsi gem Fleiß lag er seinen Studien ob. Mit feinen Wirthsleuten hatte er sich bald auf einen guten Fuß zu stellen ge wußt, denn es war ihm ein Bedürfnis init Menschen zu verkehren, die ein Herz in der Brust hatten Als die Osterfetien zu Ende und er wieder von feinen Eltern zurückgekehrt war, hierher in fein befcheidenes Zim Hneh da war es ihm wohler, als er es je geglaubt. Die Verhältnisse zu hause waren «;erriitteter, als er angenommen, und eine drückende Atmosphäre lag über feinem elterlichen Heim. Sie lonnten sich noch immer nicht daran gewöhnen, daß sie arm waren. Der alte Mathias, so hieß der Gärt ner, bei dem er sich eingerniethet, hatte jetzt viel in seinem Garten zu thun, Zeigt der Frühling nahte-sich. « » Leu us uns Its-sue quuc lqlll ulllll z cl zählt wie es mit ihm stand Der alte Matthias hatte versprochen ihm zu helfen soweit es in seiner Macht stehe »Vor allen Dingen muß sich die Brethe mehr um Sie tiininiern, die versteht es besser, die Wirthschaft zu führen als Sie. Ernennen Sie meine lEnkelin zu Jhrein Minister, und glau ben Sie mir, Sie werden nicht schlecht dabei fahren.« Und Franz befolgte diesen Rath. Er übergab dein jungen Mädchen ieine geringe Baarschaft und hat sie für seine Bedürfnisse zu sorgen. Gret chen war eine Waise, die der Großvater in sich genommen hatte, als die Eltern turz nach einander gestorben waren. Und Gretchen war groß geworden und aus dein Kinde war eine holde Jung frau erblüht. als sie vernommen hatte wie es um ihren jungen Einwohner stand, da war ne mit ganzem Herzen dabei, ihm zur Seite zu stehen. Sie besorgte ihm seinen haushalt, und als der ersie Monat um war, da trnnte sie ihm sagen. daß sie hauszu, halten verstanden und daß sie von dem erhaltenen Geld sogar einige Er sparnisse gemacht. Und dann plauderte sie mit ihm und meinte, daß se es schon einrichten werde, ihm die Soraen zu oertrer den »Wenn Sie erst Ihre Studien been det haben, dann tönnen Sie sich auch eine Stellung erobern; Sie jetzt nicht den Kon hängen las sen. «Sehen Sie, « fuhr sie fort, »ich hahe Ihnen auch etwas mitgebracht.« Und dabei feste sie ihm einen Strauß frischer Blumen auf den Tisch Es waren die ersten die der Garten bot. Gerührt hot Franz dein MHPIJIJI ds nur dürfen » jungen . ostsfc its-K «Ys s- ji«-·- l ( gegangen war, da beugte er sich über die Blumen und sog gierig den Duft der lieblichen Frühlingsdoten,ein. Von jetzt an standen jeden Taa frische Blumen auf dem Scheeiötisch des jungen Studenten So verging der Frühling, und der Jammer kam und Fran; reiste auch dieseåmal während der Ferien zu fei inen Eltern, um dort einige eZit zu ’r-erbrinaen. Als er Abschied von dern alten Matthias und seiner Enkelin ; nahm, da baten sie ihn, recht bald zu . ischkeihen damit sk- übek sein Beim-J ’den unterrichtet seien. »Und wenn! Sie zurücksehren,« sagte Gretchen, ’ »betornmen Sie wieder Blumen, Tag ! für Tag.« i i Es wollte ihm gar nicht aus dem; ’ Sinn: Und wenn Sie wieder zurück- I Lehren, dann bekommen Sie wieder Jhre Blumen, Tag für Tag. » Es war eine eigenthiitnliche Um wandlung mit ihm vorgegangen. Seit- j dem er wieder zu hause war fühlteI er erst, wie behaglich essrch inseiner i Studentenwohnunglehtr. Seine An-» qehörigen llagten unaufhörlich übe-; ihr Schicksal, während ,er gelernt hatte, mit dem Wenigen, was ihm geblieben, auszulommem Freilich, er hatte eine mächtige Stütze an Gretchen, » dein jungen und doch so klugen Mäd chen gefunden, und ith sah er erst ein, wie viele Ursache er hatte, ihr dankbar . Its sei-D « ? Das Wie-versehen war herzlich. Sie hatten sieh Beide die hände gereicht; and lange, lange, sahen sie sich in die : Zuge-. Dann hatte Gretchen ihm ihre Hände entzogen und war vor ausgeeitt in das Haus. Er tvar ihr dann gest-lat, und ais er in sein Zim mer trat, da stand auf dem Tische ein prächtiger Blumenstrauß, der ihm grü ßend zuzurufen schien-: Wieder dahei! Ja, er fiihlte es: hier gedhirte er din. Hier, in diese eirfacrie Behausung, nn er gelernt hatte, daß Reichthum allein nicht gliickiicki mache. Er reichte dem jungen Mädchen, das vor ihm stand und zu fragen schien: Habe ich es recht gemach22 gerührt die Hand. »Ich danke Ihnen, Fräulein Gret chen.« Und piötziich fühlte er, wie das Brut in seinen Adern zu treifen bi gann; und dann hatte er sie in seine Arme genommen und mit der ganzen keißdenschaft der Jugend hatte er sie ge ii t. Sie liesz es geschehen Sie wußte nicht« wie ihr geschah. Still rudte sie an seinem Herzen. Und als er ihr dann tief in die Augen sad und fragte: »Gretchen, willst Du dereinst, wenn ich meine Studien beendet und mir eine Stellung errungen habe, mein Weib werden?« da barg sie das Köpfchen an feiner Brust und ein von ganzem Her zen tomniendes Ja that ihm tunc-, dasz sie sein sei fiir nun und immer dar. —- — Der arme Student ist einer der angesehnsten Nechtsanrvälte in seian Vaterstadt geworden, und Grethchem sein Weib, dergöttert ihn. W Wissqu ohne seite. Irrt-ganzen Alterthum und auch noch lange nach ihm hat man Mei dungsstiicke gewaschen, ohne die uns unvermeidlich scheinende Seife zu ten nen; das ist ein unwiderleglicher Be weis dafür, daß es auch so geht. denn »wir diirfen annehmen, daß die Akten, die bekanntlich weiße Kleidungssiiicke bevorzugten, in sauberem Zustande Hsich bewegten. Ja, es scheint sogar, daß dassWaschenssdneSeife Vorzüge vor dem Seifengedrauch hätte, sei es, daß die Stoffe weniger angegriffen wurden, sei es, dass man eine noch größere Sauderteit erziettex denn sonst wiss-b- Mnrr fest dmä Ieicht umf- ixbt Mübe geben« Wsifchrttethooen zu ersin nen, bei denen man der Seifenantvem dung nicht bedarf. So wird fotgenoes Mittel angegeben wolle-te Zeuge ohne -e fe völlig rein zu waschen. Man bedient sich dazu fein geriebener weißer Kreide. aus der man mit Wasser einen lziemlich dicken Brei macht. Mit diesem wird das Zeug wie mit Seife in warmem Wasser ausgewaibenx das Zeug bleibt dann noch einige Zeit im Wasser liegen. Alle schmutzigen und fetten Theile werden dabei von der Kreide ausgesogen. Am Ende der Operation sorge man dafür, daß durch fleißiges Ausspiiien mit Wasser sämmtliche Kreide aus dem Gewebe entfernt wird. Die gröste samt-Oh Der österreichische Linienschiffs Lieutenant a. D. Epuard v. Normann Friedensels bat eine Schrift über Don Zuan d’Austrt.: und die Schlacht bei eponto vers-sit, jene Schlucht, oie die größte Seeschtacht genannt werden kann, denn nur in der Zerschlacht bei Salamis, 480 v. Chr» lämpsten mehr Schiffe gegen einander. Jn der See fchlacht von Leponto. 7· Oktober 1571, lämpften M christliche Galeeren mit etwa 80,000 Mann gegen 277 türki sche Galeeren mtt einer Bemannttng von 120,000 Mann· Die Christen verloren 12 Galeeren TM) Todte und gräen 14,000 Verwundete. Hingegen uteten sie 117 tür trirbe Galeeren und 13 kleinere Fabrzeugex 80 Meli sche Galeeren sanken während ver Schlacht, 30 wurden von ihren Be rnannungen auf den Strano gesetzt, und sur 49 türkische Galeeren entta mssi « Thos-- h--I·I--- Its-I- u u- Cis-»H- o-··» tiuq ves schiedenen Anqaben 2t)«s)()()—26,0()0 Indie, 30—50,00() Verwunoete, 5000 Gefangene. Weiter wurden 12,0()()— 15,000 aus der türkisch-en Flotte be findliche christliche Rudersispwen be freit. Don Juan o’21uflri.i· oer die riesige christliche Flotte, in Ier nean spanischen, piipftlrchen und venennnis ichenGaleeren Tinlrngtkner uno Hirn-J nex Schiffe kämpfte-m befeh!:zce, war kaum vierundzwanzig ali. »Nehm- Nnuie, da hatte die Pausen Alg Kaiser Wilhelm IT und Prinz «einkich noch kurze Hosen trugen, fah ich deren GroßviiieL oer alte ehrwür sige Kaiser Wilhelm I. einst veran laßt, Prinz heim-ich eine lleine körper liche Ziichtigung zu ertheilen Prinz Wilhelm, dein die Sache riesigen Spaß zu machen schien, sagte voll Mitgesiihl zu seinem Bruder sein« »Sieh’s:s: Reute, da hoffe die aute«. Erstaunt über diesen nicht gerade hossiihigen Ausdruck der prinzlichen Gefühls-, fragte Seine Majestät die Hosschran zen, ob sie je in Gegenwart der Pein zen solchen «Slang«' gebraucht hätten, was pro-unt verneint wurde. Kaiser Wilhelm erzii ie seinem Sohn, dem Itsnprinzen riet-riss, den Vorgang, woraus dieser lachend erwiderte: «Das hat der Bengel von mir auf eschnappf. Ich als mich veranlaßt, Wi heim einst die öschen ein wenig stkatnm zu zie hen und als die xeeution vorüber war, sagte ich Zu i :«.,Sieh’sieNaule, da haste die Pause«. Etheuchäie Fund-me und sasche Steine nd m daran in erkennen, .an ße ive zu groß sind. , Kurze Nett »Wie lange dauerte die gestriges filheung der Pkemieke — « dauerte mich volle Drei Stundenl« Auf dem Balle. »Warum sagt Denn die kleine Me :.».ns.ek·,.Ji1«Z —,,Weil sie seht f hanz Ist. und Da glaubt sie Imm man mache ihr einen Heirathsantra Arg zerstreut Hotelte:: »Zuk- Klagen eingela fenZ« —Kellner: »Ja. Ein Profess hat sich im Beschwerdebuch über sei Fuu dellagtl« Ietschnupph Spund: »Ich glaube gar, Du hu Dorn auf den Händen?« —- Süffel »Im Das kommt vom Nachhausegebnl Ist-let Druckfehler. » se: Hjuslehrer des jungen Prin ;en, dessen Fossunqsvetmögen etwa zu wünschen übrig ließ, hielt ihm ein-e Vortrag über Schädelleete (lehke). Museum-ni. , - Der kleine Emil: »Papa, giebt e auch Thiere, die,Vetmöqen besehen —Papa: »Wie kommst Du denn d kauft« —.Emil: «NJ, man sagt —- Kapitalvieh.« Ein Muster-füttern Hiaäl sin! Witthshaus): »Ja, ja! —J5ackl lnach einer Pause): lim!« —Wiktl1: »Geh, böcks doch m Eurem Politisiten aufl« Tbeuekek Nati. Gattin: »Höre, Heinrich, ich habe mit eine Auswahl in goldenen Col l:ekz kommen lassen; zu welchem diese kostbaren Stücke würdest Du mir uthen2« -—G.1tte: »Ja, da ist gut: Rath theuer!« . Wenn dte Herrschaft tut Ie- cufe tfj Ztubenmäschem »Sagens, Johan « könnt i net ganz gut die Gnädige vor Ttell’n?'« —-Dienet: »Na, Malt, un verschämt genug sind Sie beizul« , Unnithis sanftem Fes. Laura: »Wie? Sie gehen die seåJahr nicht in s Seede Hebt denn das zus« —Fr1. artha »Ja, haben Sie benn nicht gehökt, da ich mich verlobt habe?« Ums-trieben. ( Ilnterosfizier Uuni Einjährigen, der fälschlich hinten akn Pferd steht): . »Aber, here Doktor, da bab’n Sie nu so und soviel Semester Veterinärme Iizin stuoirt, und nu wissen Sie ni mal, wo’n Pferd sein' Kopp hatt« Oestsuduissr. Mutter: »Ach was! Häßlich Säbelbein! Glaubst Du, ich half s neue: t den Vater wegen seiner Sch« beit qenommen?!« —Vater: »Und i Iie Mama?!« Fassissiisunentar. Mann: «Gestatte mir zu bemerken , Liebe Frau baß Du graue haarebe kommst, ich habe noch keine. « —Frau: »Ich richte mich nach meinen Klassi kern und spreche: »Sei-nich mir graut vor Dir!« Unser-stetem Reqisseur Cbei oer Ausführung-de »Näube:', als das Publikum psei miitbeno auf die Bühne stürzen Meine Herrschaften, bedenken doch, daß Sie Da zur hälfte Schiller nxjt auspseisen!« wes-essen ,,Jst denn Ihr neuer Kollege no tnmer so eiisrg wie in der erste Zeit?« --»O nein! Jetzt haben tot ihn schon so» weit: baß er nur no das-den so viel akoeiie1, wie mirs ! Ist-reiflicher Traum. ,» Gattin: »Aber, Marti, Du siehst j aanz verstört auss« — Sonntag jäaert »Ach, denk« Dir, mir hat he Nacht aeträumt, ich sei daraus an« ioiesei1, bei den schlechten Zeiten mei Famil-e durch die Jagd zu ernähren! Vernahm-irr , Dame-. »Ich habe acher Jhre Ei iern wünschen, daß Sie nicht mi sondern Lucn heirathen . . . Nun, Luc ist sowhl aeittreich als schön —« Er lschtvärnxerisch): »Aber ich ivi keine geistreiche Frau, ich will kein schöne Frau — ich tvill Sie!« —k Probntes Mittel. » . . So, Jhre Frau ärgert Sie nu selten mehr?! Wie haben Sie den das zu Wege gebracht?« —- «Ga einfach! Ich verbiete ihr, sobald s· mich einmal ärgert, mir etwas vo Klatsch aus ihrem »Aränzchen« zu er zählen! Da hab’ ich dann lange Ze wieder mein-: Ruh’!« sei-rathen. Richter: »Sie sind des Einer bei dem Rentier Goldstein angele Die rassinrte Art, rnit welcher-« nbruch verübt wurde, läßt dar s ließen, daß der Etnbrecher sich ei oder mehrerer Komplizen bedient h »Was haben Sie nun aus die Ansch digun zu erwidern?" — Angetl ter: ,, ch muß den schweren lieer zurückweisen. Jch habe weder frühe noch seht einen Komplizen ehabt," weiß auch gar nicht, was das it. ch säabet mich nur meines Brecheisens l ·en .«