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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 21, 1902)
---«.—-—· Ja, Vater-! Skizze von Eva Treu. Der alte, reiche Fabrikant Johann Erdmann war gestorben, und seine junge, schöne Wittwe hat ein ganzes Jahr lang um ihn tirs getrauer:. Als 1 das Jahr um war, hatte sie mir einer H gewissen Haft die oiistere Trauermin dung angelegt, nsar wieder in Gesell- j schasten gegangen und hatte sich ihres I Lebens gefreut. I Sonderlich oerdacht hatte es ihr niemand. Der alte Mann hätte fasii ihr Großvater sein können und war’ nahezu während seines ganzen Ehe-! standes kränklich gewesen. Niemands hatte, als sie ihn heirathete, sich dem Wahne hingegeben, dies aeschehe aus leidenschaftlicher Liebe. Sie war dem alten Manne zehn Jahre lang eine gute und treue Frau gewesen, fast mehr Tochter und Pslegerin, wie Frau, sie hatte sich sicher oft nach der bunten Welt außerhalb des stillen, dunklen Hauses gesehnt. Er war ein guter Mann gewesen und als er endlich ganz sachte von dannen gegangen war, da weinte die junge Frau wohl aufrichtig um ihn, aber nach einiger Zeit kam es ihr doch wie ein erleichtertes Ausathnien. Sie fühlte. ihr wuchsen die Schwingen zum frischen, fröhlichen Fluge durch das Leben, und sie durfte sie gebrau chen nach gutem Recht. Sonst ent behrte niemand den Fabrikanten Jo hann Erdrnann sehr schmerzlich außer Arbeitern, denen er immer ein Freund gewesen war. Und noch einer. Als schon die junge Wittwe troh der schwarzen Kleider wieder fröhliche Lieder mit ihrer hellen Stimme zum Klavier sang. ja auch dann noch, als lichte Farben schon seit Monaten ihre seine, mädchenhafte Schönheit strahlender wie je erscheinen ließen, gab es doch ein Menscheanesen, das täglich und stiindlich in heißer Sehnsucht des Ge storbenen dachte. Ein blasser, schmäch tiger Knabe war es, weder schön noch besonders klug, mit dem leisen Lei denszuge der lriintlichen Kinder auf dem unbedeutenden Gesichte, — des alten Mannes einziger Sohn. Sie waren Freunde gewesen, der alte, stille Mann und das Kind, das rym tm sauer noas geschean worden war, Freunde, wie es sonst Vater und Sohn selten sind. Die schöne Mutter merkte wenig von diesem Gram. Natürlich liebte sie ihren Jungen, wußte aber nicht recht etwas mit ihm anzufangen und fand ihn langweilig. So ging er, nicht vernachlässigt, aber doch ziemlich unbeachtet.und we nig verstanden im Hause umher. Ein blasses, tränkliches Gesicht paßte nir gends recht hinein in das neue Leben, das jeht im Hause herrschte, und wie oft er sich Abends in den Schlaf weinte, erfuhr niemand, denn die Mutter war selten da, ihm gute Nacht zu sagen. Dann, als der Vater ungefähr an derthalb Jahre todt war, geschah et was, woran der Knabe nie gedacht hatte. Seine Mutter rief ihn eines Tages in das Wohnzimmer, führte ihn, den Arm um seine schmale Schul tern gelegt, vor einen jungen Mann, der am Fenster stand, und sagte er röthend, halb lachend, halb bewegt, dieser solle künftig sein Vater sein und er solle ihn lieben und ihm ge horchen. · Der Knabe erhob sein zartes Ge sich mit den stillen Augen langsam zu dem Fremden; er war noch blasser wie sonst. Er entsann sich nun, . den herrn zuweilen gesehen zu haben, und er hatte ihm immer ganz gut gefallen. Auch war er ein hübscher Mann, so anziehend, daß selbst Kinderhlick es wahrnahm. Er streckte Günther die kräftige, wohlgeforrnte band hin, und aus kein-n dunkler- Aunm leuchtet dem Knaben eine sreimiithige Freund lichkeit entgegen. »Ich denke, wir beiden werden uns schon vertragen, mein Junge,« sagte er, die Kinderhand mit festem Druck umschließend, »ich werde Dir kein böser Stiesvaier sein, da habe nirr keine Angst.' Das Kind schauerte leise in sich zu sammen, ohne zu antworten. Jbrn war ganz itaumbast und beklommen zu Muthe. »Kannst Du denn gar nicht ein freundliches Wort sagen, mein Jun ?« sagte seine Mutter aufmunternd, i re satte. rofige Wange an sein Haar legend. Und dann, ais er nicht ani toortete, siigte sie entschuldigend gegen ihren Verlobten hinzu: »Nimm es nicht übel, Liebster, er ist nur schüch tem« »Das ist ganz begreiflich,« entgeg nete der here lächelnd, indem er die tleine band srei ließ, »die Zeit kommt wodi auch noch, wo er siebt, daß ich es gut mit ihm meine« tenDie jun eFeau nickie ihrem Kna .äelse je i nati« Und wish md er s so et, wie der fremdes M den tm um die feine Tailles det« Untier Fie- med die frischen, to iw Istde m wenigen Wo Meine ftsstiche Wit, und Msiet us das eWJMWX — auf seine schöne, bewunderte Mutter blickte und an den todten Vater dachte. Dann ging das junge Paar fiir kurze Zeit auf Reisen, und darauf be gann das neue Leben zu dreien Der junge Ehemann, der die Lei tung der verwaisten Fabrik mit Um sicht und Geschick übernahm« brachte ir. deren seit dem Tode des alten Erd mann etwas spernachlasiigle Verhält nisse schnell die alte Ordnung und ge wann durch sein frisches und herzli cheg Wesen bald das Ver:rauen der Arbeiter. Und wie er in das Geschäft eine glückliche Hand und ein sicheres Auge mitbrachte, so trug er auch in Lie Häuslichkeit eine gutherzige Fröh lichkeit hinein, die wie ein frischer Windauch durch das Haue ging. Und doch erinnerte sich jemand täg lich und stündlich an den todten Vater, der, ausgeschlossen von all dieser Fröh lichkeit draußen im verichneiten Kirch hofsgrabe lag. Die Mutter hatte frei lich jetzt noch viel weniger Zeit für den Knaben, aber wenn sie einmal Muße für ihn fand, war sie aus dem Gefühl ihres großen, dankbaren empfundenen Glückes heraus eher zärtlicher gegen ihn, wie sonst, und nie ließ sie ihm das geringste abgeben. Der Stiefvater aber, weit entfernt, das Kind zu vernachlässigen· war un ermüdlich darin. dem Jungen kleine Freuden zu bereiten. Er hatte den stillen, blassen Knaben wirklich lied; er schenkte dem Kinde lustiges Spiel zeug und schöne Bücher, und der Knabe dankte wohlerzogen und freundlich dafür, ohne sich zu freuen. Er neckte ihn und erzählte ihm drol lige Geschichten, und das Kind nahm das alles hin, ohne Abwehr, artig und ruhig, aber es sah ihn an rnit Augen, in denen nichts von Liebe und Ber trauen lag, und nie, nicht ein einziges mal kam der Name »Vater« über seine Lippen. Anfangs hatte der Mann darüber geliichelt. So sehr war er daran ge wöhnt, daß ihm die hetzen der Men schen schnell zuflogen, daß ihn der stille Widerstand, den ihm das Kind entgegensehth beinahe belustigte. Er versuchte unermüdlich. dies spröde kleine Herz endlich doch für sich zu ge winnen. Aber Monat um Monat verging, und das Verhältniß blieb, wie es war: hier die glücklichen, le benslustigen Eltern, dort das ernste, verschlossene Kind und keine Brücke suyccc UUlI Hut-Ill- lluw ULUNIL l Der Mann mit dem gutiniithiaen Herzen, der so bereit gewesen ways Frieden und Freundschaft mit dch Kinde zu halten, fing an, erst etwas-T wie nervöse Gereiztheit und dann eine Art von scharfer Pein zu empfinden. Die Mutter sah von alledem nicht viel, das neue Glück, indem sie lebte. nahm sie ganz gefangen. Auch war sie daran gewöhnt, dem Knaben still und wohl auch ein wenig langweilig zu finden. ; »Mein kleiner, dummer Junge," » sagte sie wohl halb zärtlich, halb mit leidg, ihm im Vorübergehen über die« schmale Wange streichelnd Und dann flog ihr strahlendrr Blick zu dem Manne hinüber, mit dem es sich so gut fröhlich sein ließ. »Mein Liebster!'« dachte sie, und das Blut strömte ihr heiß zum Herzen. Der Winter verging, und der Som mer tam. Mars bewohnte nun die hüb sche kleine Billa draußen vor der Stadt, und Abends, wenn der Fabri kant zu den Seinigen heraugtam, fuhr ihm die junge Frau, der es Freude machte, die Pferde zu lenken, oft selbst mit dem leichten Jagdrvagen bis an die Halteftelle der Stadtbahn entgegen· Auch heute hatte sit es gethan. Durch einen Zufall hatte sie sich ein wenig verspätet; als sie an dir letzte Ueber gangsftelle kam, fand sie die Schranke bereits geschlossen. Und ehe sie noch Zeit fand, zu wenden« um in sicherer Entfernung zu halten, brauste schon mit gellendem Pfiff der Zug heran. Die jungen Thiere, eines solchen -----EK-A--- I-If--s «------k.-4 k sqsseku un see-I usl HL HAVE-u e, »Ist ver schnaubenven Lotomoti oe fast be rührt, scheuten in wildern Entsetzen zurück, dann ein Schrei, ein Krach T und das eine Pferd stand, schnaubend und an allen Gliedern zitternd, still, das andere war mit dem Wagen, der gegen einen Baum gevtallt und umge worfen war, gestürzt uno vermochte in seinem Todesschreck nicht, sich von selbst wieder zu erheben. Die junge Frau aber lag reglos, vielleicht todt, auf der Landstraße. Vom Bahnhof aus hatte man den aufregenden Vorfall beobachtet, den noch vergingen des auf dem Geleise haltenden Zuges wegen Minuten. ehe Hilfe möglich war. Dann eilten Leute herbei, ihnen allen voran ein hochge wachsener hete, der im Staube der Landstraße neben der Verungliickten nieder-kniete. »Ihr Mann!« ging es lautlos von Mund zu Mund, von Auge zu Auge. An diesem Abend war’s eine trau rige heimiehk in die rosenumkantte Bild-. Aus einer Bahre brachten fee langsam ein blasses jun es Weil-, von dein man noch nicht uns-« ob es lebe odee todt sei, und der ann, her da neben schritt. wae kaum weniger blaß. die strahlende-s Augen, die sich fett vielleicht in jähe-In Tode geschlossen hielten, hatten siit ihn alles Glück be deutet, was diese Welt ihm geben kannte. - .M dee hastig ebe« eusene Arzt, jdee iteich eine ges ulte lege-in mit Ibrachth nach kurzem Warten das dem kängstigten Manne doch endlos er schienen war, karn, wies er alle, die umher standen don dem Lager der Berungliickten fort. I »Auch Sirt« sagte er mit freundli Echcr Bestimmtheit als der Fabritant inoch zögerte »Sobald Sie im ge Eringsten helfen können, oder ich Jhnen etwas Sicheres zu sagen vermag, ruse ich Sie. Jetzt brauchen wir tiihles IBlut freie Hand und Ruhe« i Langsam ging der Mann. Noch I auf der Schwelle wars er einen zögern zden Blick zurück aus das heißgeliebie, ,ible che Angesicht. Dann trat er in das YeN benzimmer, lehnte di e Stirn an das k Fensterlreuz und starrte in die schwei gende Nacht, die draußen hernieder-— Isanh hinein. Der starke, sonst stets so sriihliche Mann weinte lautlos heiße Thränen. Da — was war das? Ein leises Schluchzen drang durch die tiefe Dämmerung in sein Ohr-, — nun wieder. Er wandte sich um und jetzt erst bemerkte er den Stiessohn, der an dem andern Fenster stand, lauschend, wie er selbst, aus jeden Ton aus dem Nebengemach, weinend, wie er, aber wie ein Mann bemüht, den schluchzenden Ton zurückzuzwingem Der ganze schmächtige Kindertörper bebte vor derhaltenetn Weinen. Der Mann sah auf ihn. Ein heißes Gefühl der Zusammengehörigteit in diesen Minuten der Todesangst um« dieselbe geliebte Frau ein grenzenlo ses Mitleid mit dem vielleicht schon. mutterlosen Kinde und zugleich ein" sehnsüchtiger Drang nach Theilnahme I sstr seinen eigenen Schmerz wallte in ihm empor. Mit zwei Schritten war er bei dem Knaben, und mit einem warmen Herzenstom wie er ihn bisher noch nie gesunden hatte, trotz allen gu ten Willens und allem gutmüthigen xGernhabenT sagte er, dem Kinde die ; beiden Hände aus die Schultern legend: »Mein Kind — mein Sohn, — laß uns Gott zusammen bitten, daß er sie uns nicht nimmt!« »Ja, Vater!« sagte das Kind, schlang freiwillig seine Arme um den Hals des Mannes und legte aus schluchzend seinen Kon an die breite Brust des anderen. Zum erstenmale hatten sie sich ganz derstanden. Und s——— IU Ullcscls slc Oblqu llllllusclllulUJ« Atl ner sprach mehr, aber ihr Gebet stiegs trotzdem empor mit demsekben Klangl zu demselben Gott. Da öffnete sich sachte vie Thiir zum Nebengemach, ein breiter Lichtstrahl fiel heraus. »Sin·d Sie hier?« sagte ber Arzt in die Dämmerung hinein. »Gott sei Dant, sie lebt uno wird leben! Kom menmen Sie nur! Sie ist bei vollem Bewußtsein und hat nach Ihnen ge fragt, nach anen und —- so, mein Junge, ich sehe, Du bist schon bal« Und sie gingen hinein, Hand in Hand, Vater und Sohn. —-——-— - .——s— — ’ne erigtnese Creating Welch« enrhusiastische Huldigungen man seiner Zeit Ole Brill, dem großen Geigentönia vorbrachte, ist bekannt. Die originellste Ooation aber, die seine s Verehrer ihm se bereitet haben, dürfte wobl die nachstehend geschilderte sein:l Als Ole Bull einst an einem kalten Winterabend von einem Concert heim tebrend, bem Diener befahl, noch ein Feuer im Kamin anzumachem schob der Bediente eine große Kiste in’s Zimmer, bie, wie er seinem Herrn sag te, arn Nachmittage abgegeben worden sei, und die in großen Lettern die Ausschrift »Brennholz«« trug. Kopf-· schüttelnd liiftete ver Künstler dens Deckel der Kiste und toar nicht wenig] erstaunt, im Innern derselben eines Anzahl Geigen Und Brarschen nebsts »den dazu gehörigen Bogen zu erblicken. : Obenan lag ein Schreiben, dä- ins sForrn einer gerichtlichen Urkunde ab- i säetfaßt toar und folgendermaßen lau l e: s Die Unterzeichneten, sämmtlichMit i erlöst- Inbe- ndvk minder- nirilimkmosx F nischer Vereine, ertlären durch gegen « wäriige Urkunde, dnsz sie von dem heu tigen Tage an ihre Studien und Ue bungen aus beiliegenden Jnstrumen jten ganz entsagen. , - Dasselbe Holz, welchem Herr Ole Bull so viel Leben und Leidenschaft fentlockn kann in den Händen der Un Hterzeichneten siir nichts weiter als kBrennholz angesehen werden« Die Unterzeichneten stellen also an Herrn Ole Bull das Gesuch, ein Aut« da ic zu veranstalten und den Rauch, wel cher von diesem Holze aussteigen wird, für einen von den reuigen Laien sei ner Erhabenheit dargebrachten Weih rauch anzusehen. Das Dotanrent trug nicht weniger als 22 Unterschriften -«-- —- — — Wenige Tage daraus versammelten sich die »reuigen Laien«, einer Einla dung Ole BullUs folgend, im Speise saale eines der ersten,hotels der Stadt zu einem kleinen Sonnen bei welchem der große Künstler den liebenswürdi gen Wirth abgab. An jedem Stuhl hing eine Violine rnit Bogen und letztere zierte einGold ring, der die Devise trug: «Einsarn seit und Beharrlichteit«. Mit diesen Worten gab der be rühmte Mann den Gästen einen Ein blick in sein Leben und die künstlerische Cnttoietelung stinesIcaxentex ermun terte aber auch gleichzeitig die einge schiichterten Gern ther der Dilettanten, die nun in nicht endentpollende sechs ans ihren Gnstgeber ausbrechen. kplanet Eros ein Weltsplitter. s Bari Tr. M. Wilh. Meyer-. Außer den großen Planeten uintreii sen bekanntlich noch etwa vierhundert und- fiinszig tleinere zwischen den Bah nen von Mars und Jupiter die Sonne, und einer non ihnen, der 1898 von Witt aus der llraniawarte zu Berlin endeette »EroL«, wagt sich sogar MS sets der Margbahn so nahe an die Erde heran, wie sonst außer demMonde gar kein permanenter Himmelstörver ihr toinmen kann. Es ist nach dieser epochemachenren Entdeckung durchaus nicht ausgeschlossen daß es noch meh rere derartige tle ne Himmel-stöer giebt, die der Erde noch wesentlich nii her kommen können. Schon als man oie ersten dieser lies nen Planeten im Anfang ees vorigen Jahrhunderts entdeckte, hatte man die Vermuthung ausgesprochen, sie könn ten möglicherweise Trümmer eines größeren sein, dem eine Weltnnter gangs-Katastrophe zugestoßen ist. Die sozusagen unotdentliche Vertheilung dieser Körper in ihrem Ringe spricht durchaus siir diese Vermuthung Wäh- ’ rend alle großen Planeten sehr nahes in ein nnd derselben Bahnebene um die ! Sonne laufen und nahezu Kreisbahnen » beschreiben, durchkreuzen die Bahnen der kleinen Planeten ihren Gürtel inl viel geneigteren Richtungen und mit viel stärker wechselnden Entfernungen svon der Tonne. - Die vier größten unter diesen llei- ! nen Planeten, Vesta Juno, Pallas Ceres, find, wenn wir unsere Kata strophen - verhältnißmiißig am wenigsten aus der Bahn des ursprünglichen größeren Planeten gerissen, aber die lleineren und tleinsten sind weit hinausgeschleug deri, am weitesten jener tleine Erbs, der sogar iiber die Bahn des Mars hinweg gegen uns hin geworfen wur de Es laßt sich leicht iibersehen, daß bei einem Zusammenstoße die größeren übrigbleibenden Stiicke auch am we nigsten ihre ursprüngliche Richtung ausgeben, dafür aber um so mehr Be wegungöenetgie in molekulare Wärme bewegung umsetzen werden. Diese wer den also beim Zusammenstoß wesent lich heißer als die weiter hinausges schleuderten kleineren Stücke. Unter letzteren tönnen sich deshalb wohl einiae besinnen dik- bki n» » störenden Katastrodhe nicht umar schmolzen wurden, sondern als Bruch stiicte auch wirklich noch Splitteraestalt behalten haben. Kurz, es folgt, daß die größeren unter den kleinerenPlane ten wahrscheinlich ebenso wie die ande ren permanenten Welttörper trotz der Zertriimmerung wieder Kugelgestalt angenommen haben, während unter den kleineren andere Gestalten möglich sind. Lichtschtvaukuusem Nun hat man gerade am Erd-I, der nach unseren Betrachtungen die größte Wahrscheinlichteit einer nicht kugel sörmigen Gestalt fiir sich hat, Wahr nehmungen in diesem Sinne gemacht. Direlt zwar könnte man solche Ab weichungen niemals erkennen, weil dieser Himmelskörder uns immec nur als winzin kleines Lichtdiinttchen ers scheint, das nach keiner Richtung hin; irgend eine Ausdehnung zeigt. Abels man entdeckte ganz regelmäßige Licht- ( schwanlungen an ihm, die sich in deri sehr kurzen Periode von etwa zweieiw ’ halb Stunden vollzogen. Sterne mit veränderlicher Lichtstärke kennt man! schon lange und in ziemlich beträcht licher Zahl. Aber keine der higher ge fundenen deriodiichen Lichtschwan tungen erwies sich so ungemein kurz, « wie diese des Erds. ’ Bei Eros trat nun bei näherer Prit: » sung noch eine Wahrnehmung hinzu-.i Die aufeinander folgenden Perioden des Lichtwechselö erwiesen sich nämlich nicht genau gleich, aber die verschiede nen Zeiten zwischen einem Maximum und einem Minimum der Helligteit, wiederholten sich in einem ganz de stimmten Turnus. Es oerftießen z. B. von einem bestimmten Minimum bis zum nächsten Maximum eine Sen-Ih- M Wien-b- und ims- Ins-ds in einer Stunde 31 Minuten fintt der tleine Planet aus seinen lichtschwäch sten Zustand zuriiit Tag wiirde also fiir eine ganze Periode eines Umlau fes 2 Stunden 51 Minuten ausma chen. s- -- Beim nächsten Male aber wer den jene Zahlenoerbältnisse andere. Er gebraucht zwar bis zum nächsten Mar irnum nahe wieder die gleiche Zeit, wie das vorige Mal, 1 Stunde 18 Minu ten, aber nun oertiirzt sich die Zeit spanne, während welcher fein Licht wieder herabsinlt, auf nur 1 Stunde )8 Minuten, ist alfo 23 Minuten tür i zer, und die ganze zweite Periode um« faßt nur 2 Stunden 26 Minuten, das ist 25 Minuten weniger als die erste ,volle Umlausperiode, wenn wir diese s Deutung acceptiren. Erst von jetzt ab wieder-toten sich die Zeiten wie zu An fang, o daß immer eine kürzere auf eine längere Periode folgt und umge lehrt. Zufamneuftoh in meins-h Man kann diese Thatsache in ver schiedener Weise erklären. Der kleine Planet kann zum Beispiel vier ver schiedene Seiten haben, die er uns ab we selnd zeigt. Seine eigentliche Um lau szeit wäre dann gleich den beiden ungleichen Perioden zusamhengenoms men, also 5 Stunden 17 Minuten. Solch eine ieinlich genaue Eintheilung einer Ober läche m ojer deutlich ver chiedene Gebiete, die ganz verschiedene ii iaieiten habe-, das Sonnenlicht zur itzt-werfen, ift auf einer Kugel kaum zu persteden nnd wir haben da — --·-—--.—.—.---.L— ——--.-- .-. . ·.-—-.— siir keine sichtbaren Vergleiche am Himmel. Jst der Körper aber ein Splitter mit mehr oder weni er schar sen Kanten, so läßt sich dur die ver-« schiedene Beleuchtung der sich abwech selnd der Sonne zu- und abwenden den Flächen der Lichtwechsel leicht er klären, ohne dabei die Annahme eines an sich verschiedenen Räumung-vermö gend der einzelnen Oberslächentheile machen zu müssen. · Aber auch sene Erklärung bleibt zu lässig, daß Eroo ein Toppelplanet sei, »aus zwei Körpern bestehe, die einander abwechselnd für unsern Standpunkt verdecken. Dadurch verlleinert sich die Fläche, von der das Sonnenlicht tu uns zurückgestrahlt wird. Da die Bahnen der beiden Körper umeinander zweifellos sehr exce ische.sein müß ten, so erklärt sich aus dadurch die ab wechselnde Ungleichheit der Lichtperio den, weil der eine Körper immer in seiner langgestreckten Ellipse einmal schneller und das nächste Mal der an dere Körper in dem anderen Theile der Ellipse um so langsamer lausen muß, wie es dem Graoitationsgeseß ene spricht. Die beiden Körper, von denen jeder höchstens 60 Meilen im Durch messer fassen kann, müßten sich sbei die sem Umtrersen fast berühren, und man lann es sich namentlich bei den wech selnden Einflüssen der großen stören den Planeten kaum denken, daß solch ein Zustand von Dauer ist« Wir könn ten es deshalb vielleicht erleben, daß die beiden Körper vor unseren Augen Zusammenstoßen und also eine Kata trophe, wie wir sie im großen in jenen Weltsernen des Perseus-Sternbildeg vor Kurzem eintreten sahen, bei desn außer unserem Monde allernächsteu Weltiörper vor sich gehen sehen, einen Weltuntergang aus unserm nächsten Nachbar im Sonnenreiche. Ochs-ital der Gede. Seeliger in München, die hervorra gendste gegenwärtige Autorität aus theoretisch - photometrischem Gebiete, ist der Ansicht, daß Eros das Produtt eines Zusammenstoßes zweier lleiner Planeten sei, wodurch dieselben theil weise in Splitter gingen und weit aus ihrer ursprünglichen Bahn aeschleudert wurden. Eros sei einer dieser Split ter, beziehungsweise eine Verbindung von zwei oder noch mehrerer derselben, die eine gleiche Stoßrichtung erhielten, und sich nun vielleicht bald wieder mit einander vereinigten. Mai-. bei dem ardiren Planeten aarsr unrnöglich ist, da ihre Bahnkreise durch weite Abstände getrennt sind. kann und muß sich sogar unter den kleinen Planeten ereignen, deren Bah nen sich so vielsach wenigstens nahezu durchkreuzem das gegenseitige Zusam: tnentresfen. Möglichertveise sind alle diese kleinen Weltiörper nichts anderes als die Trümmer eines größeren, dem in Vor-reiten ein Unglück zustiesz, des sen Ursache heute nicht mehr sestzusteL: len ist. Man durfte deshalb vermu then, daß die merkwürdigen Erschei nungen, die ErvS zeigte-, unter den kleinen Planeten vielleicht die ausfäl ligsten, aber doch nicht alleinstehrnd seien. Jn der That hat man inzwi schen bereits an einigen anderen Kik pern dieser Gruppe Lichtschtvankungen bvn sehr kurzer Periode wahrgenom men. Alle diese Untersuchungen sind aber noch ganz neuen Datums-. Man hat von denselben sehr interessante Ausschlüsse iiber unsere Frage von den los-mischen Katastrophen zu gewärti gen. Augenblicklich ist Ervg den Astrono men aus den Aug-n verschwunden unv kommt erst 1903 wieder in eine genü gend günstige Lage zur Erde. Viel leicht gelingt dann, nvch tieser in seine räthselhake Natur einzudringen. Wir können uns nun fragen, was Diese neuen Erfahrungen über die klei nen Planeten uns in Bezug aus ein mögliches ertremes Schicksal der Erde lehren. Zunächst sehen wir, daß Zu sammenstösze auch unter den perma nenten Welttiirpern wohl möglich sind und sich unter unsern Augen zutragen können. Jst Eer ein Splitter, der dabei in der Richtung der Erde ge schleudert wurde, so liegt durchaus die Möglichkeit vor, daß auch einmal ein anderer Splitter— bis in· bie« Ansich unggipyare oer crde gerath, to oan er von ihr festgehalten ioird· Die Erde zwingt ihn dann vielleicht, sie zunächit in sehr ercentrisclpe Bahn zu umkrei fen, und schließlich müßte er auf sie herabfallen. Wir haben hier also wie der eine Möglichkeit für eine unser Al ler Dasein gefährdende Katastrophe, deren Anlaß, die lleinen Planeten, sich in verhältnismäßig großer Nähe be ständig befindet. Dennoch ist auch hierfür die Wahrscheinlichkeit eine un aernein geringe, wie in allen ähnlichen Fällen« l i Die Hier-pension i ers-e dem schaudert-via Talamon-. Die Frage der Etablirung eines öf-v fentlichen und obligatorischen Systems der Unfall-, Invalidität-D und Alters Versicherung lornrnt nachgerade in den Arbeiterkreisen in Schwung. Daher isr es nothwendig, sich über die möglichen Modalitäten einer solchen klar zu wer den. Dabei können rvir hier nicht nach der deutschen oder einer anderen eure päifchen Schablone arbeiten. well die politifchen Verhältnisse ei einfach nich: gestatten· Wir haben oor allen Dingen mit dem bestehenden Dualisnrus in der Competenz der Ver. Staaten und der ein einen Staaten zu rechnen. Selbfts ver ändlich wäre vor Allem einxitllche Behandlung der Sage anzu tre n unt dahet zn versuchen, ur nionifache zu machen. Da egen cheinen formale hindernier nich barst-liegen, sofern ei sich iebigtich tthensionen handelt Des Congresz hat bekanntlich nicht nur Mis litiir - Pensionen im weitesten Umsanjj , bewilligt, sondern ab unb zu auch. Ci bil Pensionen, ohne baß sie gericht liche Anfechtungen gesunden hätten. Auch verbietet bie Verfassung Das nir gends ausdrücklich Der Congreß kann also höchst wahrscheinlich oetretiren, baß einer Person, wenn ste ein gewisse-i Alter erreicht bat, aus- ber Bundestasse - so und so viel pro Monat bezahlt wer- - den soll. Es würde wahrscheinlich auch tein Hinderniß dagegen sein, basz er gewisse Bedingungen macht. So zum I Beispiel, baß der Pensionslerechtigte auszer Stande sein musi, durch körper liche Arbeit seinen Unterhatt zu erwer ben, daß ein Eingewanberter eine be stimmte Zeit im Land-: gewohnt haben s« muß Cic· Aber ber Congreß würde wahrscheinlich nicht in Der Lage sein, eine Beitrnggpslicht siir einen Alters versorgungsionb einzuführen, weil er dazu nicht ausdrücklich von der Verfas sung ermächtigt ist unb solche Beiträge auch gar nicht unter nie Bestimmungen iiber die SteuererhebungssGetoalt des Congresses zu bringen sind. Das ist E aber tein Hindernis-, des Planes. Es - ist nur ein Hinbernisz stir bie Erhebung - spezieller Abgaben siir einen solchen - Fond. Wir brauchen aber solche nicht unb brauchen auch teinen Invaliden« ; Fond. Die Ersorbernisfe sind einfach ; aus dem Wege der allgemeinen Besteue- « rung zu beschaffen, toie ietzt die Miti tär - Pensionen, und ein ; onb ist nicht « nötbig. Wir miissen al o, schon aus formalen Gründen, denen sich auch praktische zugesellen, absehen von jeder Art Mittags-Leistung für eine Alterki z versorgungs-.itasse. Es giebt mithin : auch keine »Versicherung«, sondern ein: sach eine Pension National, im Ge gensatz zu staatlich, aber muß bie Pen: ston sein, weil sonst, abgesehen davon, . baß manche Staaten überhaupt zur « Einsiihrung einer solchen nicht zu i bringen wären, der Freizügigteit Abg , bruch gethan würde. Hätte jeder Staat eine separate Pensions - Gesetzgebung fiir seine Bewohner, so würde er schon, -, utn Anschiebungen unt Zureisungen non Leuten in nahezu oder ganz pen sions rechtigtem Alter zu verhindern, eine lange starrenz einiiihren müssest s unb das würde die Bewegungsfreiheit ! verhindern. Weil aiso mindestens bie Alters Versorgung National Sache sein soll, die Ver. Staaten aber :sir:tte Steuern orer Angaben siir spezielle Zweite ver fassungsaeniäsz nicht erbeben tiinnen. so bleibt nicht-.- antereri iibrig. als Bei traerk Verpflichtungen überhaupt weg-« J » -fI öllcuncll UslU Utc csukguucli LULW Hast meine Steuern ui n solle zu Decken. Die Frage tvie groß die stahl der Pensionäre werden wird, beantwortet der Censuey dessen Band iiher nie Be-· , völteruna nächsten-J erscheinen tvirh. Wenn man 65 Jahre als Pension-E grenze annimmt, wird wohl so beiläu sia eineMillion Pensionäre herauskom- » men, von denen übrigen- ein beträcht- ; jlictier Theil jetzt Militär Pensionen bezieht und also aus ter einen oder der anoeren Seite abgeht. Und setzt man zunächst 10 Dollarg Pension per Mo nat sest, so würde sich also eine Jahs - ressutnrne von 120 Millionen Dollars ergeben. Dass- tväre so aefiihrlich lei ncgineas. Eben jetzt gehen nie Ver. Staaten 77 Millionen Krieggsteuern aus, Die nicht besonders hart drückten. Die Militär Pensionen werten sich auch oerrinaern uno iniissen überhaupt nach und nach zusammenschruinpfkw Man braucht sich also teine grausen Haare wegen der Tectunasfrage mach sen zu lassen. Die Ver. Staaten tön nen die Sache .,stännen«. Ob man gleich von Ansana an eine niedri ere Jahregzifser und eine höhere Pen on sorrern sollte, mag iiherlegt werden. Indessen möchte es rathsain sein, mit einem bescheidenen Anfang zufrieden zu sein. Wie sich oie Sache nach und nach auswächst, haben wir ja bei den Militär : Pensionen zur Genüge ge sehen. Uno hinter der allgemeinen Pensiontverden viel mehr Leute —- und Stimmen —- stehen als hinter der Mi litär · Pension. Ganz besonders, wenn man den Frauen Gleichhereckttiauna I iuaestelii was ja selbstverständlich ist. Die Triedtiafi dieser Masse wird die Pensionen nach und nach schon aus die iviinscheiigwerthe Hohe dringen. Es sollte nun zunächst eine möglichst ; einfache Bill abgefaßt und dein Con aresz eingereiehi werden. Sie wiirde zu bestimmen haben, daß eine Person« die ein gewisses Alter erreicht, Anspruch aus eine Pension von einem bestimmten Betra hat. Bei Eingewanderten wäre sestzusthen, wie lange sie im Lande «e wohnt haben müssen, uin Pensionsge rechtiat zu sein. Vielleicht wäre IS rathsani, die Vermögens - Verhältnisse ganz iinberücksiehtigt zu lassen und die Pension lediglich an das Alter zu knü psen. Andernsalls giebt es Meineide in Massen. Der Nachweis des Altero ist beizubringen. Bei der hierzulande herr schenden Laxheit in Beurtiindungen wird man österg aus Treu und Glau-v ben handeln müssen. Strasbestiminun gen sur Vergehen gegen das Gese sitt doesusehem der Verwaltungs - ob ist sestzulegen. Die Verbindun mi dem destehenden Pensions - Sy em is naheliegend und empfehlungswert Jeder Adoolat wird ini Stande sein eine solche Bill abzusassem Es tomin aiieh nicht daraus an, daß sie technis vollig unanseehtbar ist« denn sie wir manche Wand ungen durchmachen, ehe sie Geseh wird; vorerst hat sie haupt achliih agitatoetschen Zweck. Aus die Frage der Unhll - Versi - rung i fZier nicht eingegangen. ie wirds r ch behandelt werden mit en, schon wei sie Staats-Sache sein tv d.