Mein alter stack Zch dem Dämschm von D. verwi. argen mukt Du—Dich sehr fein , lieber ntel, wenn Du mit inr Ansstellung gehst. Viele her werden dann mit mir reden und sIT Einliiusfe bei mir machen. Der «, Jsident tommt und der Konsistoriu kaspks und "here Ossi iere, ich muß ihne arstellen, ie werden sich E Dir unterhalten und Dir ange tskm Dinge sagen über Deine lleine IF H .aul)ernde« Nichte. Paß auf, On J szk, das werden sie thun, den Frack -" t Du anziehen, da hilft nichts-B L « Ech war ein geharsamer Onlel und ihn hervor, den lieben, gewohn - unmodernen Frael; denn ich sah , Nathwendigleit ein, daß ich mich machen mußte vor dem Herrn "sidenten, dem Herrn Ober-Konsi ialrath nnd den Herren Ofsizieren, ssst wenn ich auch nur ein alter ver ßlichser Doktor war, der im Laufe ) Zeit ein echter lnorriger Hagestolz Orden war. Jch holte also den Frack hervor. ’ Mit —- ja, lassen Sie mich nur den - usdrncl gebrauchen —- mit Liebe fuhr ch mit der Hand illier die IlermeL ein Paar Stausleelen lnipite ich mit den Fingern von Kraaen ab und hielt ihn ann gegen das Licht. So glänzend schwarz war er ganz gewiß nicht mehr, nein, das konnte man nicht behaupten, er war es rielleicht nie gewesen, nicht mal damals, als ich ilin zum Eramen anfertigen ließ: damals war er reich lich wei, ich bin einentlich erst später in ihn hineingewachsen. Wie ich so stand und ihn betrachtete, « snrde ein ganzes Stück meines Lebens in der Erinnerung wachaerufen. Ja, wenn der alte Frack erzählen lönntel Wie viel hatte er nicht mit mir erlebt, wie viele Male war er nicht aus dem Schrank hervorgeholt wor den aus sreudiaen und trauriaen Ver anlassungen, zum Gratuliren und zum Kondolirem Damals, am Eramenstaae, ging ter Ihm direkt ja meiner lieben auten Mcklltlck, tcy lieferte elik Iiseute Butten turte ab. Mein Freund Benno hatte Inich mit diesem nothwendigen Gegen-: and versehen, der mit dem Titel ver ben- war, den ich erhalten sollte. Es - machte sich aut, dies ,,Dotter Ernst WellbeirM und darunter »prattiziren der Arzt.« Was sie aus mir machte und wie sie sich freute, die geliebte Mutter! »Wie Du sorsch und sein aussiebit,« meinte die liebe Alte. »Das ist freilich sehr feines Tuch, das ist nicht billig gewesen« dafür mußt Du viel Geld ausgegeben baben.« ,Run ja, kleine Mutter, aber jetzt werde ich erst darnach streben, viel seid zu verdienen, und dann sollst Du es gut baben.« .. »Ein bischen zu weit ist et.« fuhr sie ort, »aber das viele Studiren ha. «ch auch angegriffen, es wird ja glücklicherweise jetzt anders, schone ihn nur recht, mein Sohn.« Davon tonnte nun allerdings keine Rede sein: erst tarnen die Besuche bei den Professoren und den Honoratioren der Stadt — wie viele Büctlinqe und siteferenzen mußte mein alter Freund nicht mit rnir machen, wie viele banale Redensarten mußte er hören —- und spätem wie viele bezaubernde Köpfe rnit brauen nud blonden Flechten ba den nicht an ihm geruht, während iein nicht an ihm geruht, während sein liicklicher Besitzer sich mit lieblichen ädchen im Walzertatt wiegte! Ja, eine ielige Zeit! Damals wurde der sute Frack am meisten in Gebrauch ge nommen, ich glaube sogar, daß er ein mal einen neuen Kragen haben mußte. Und als die entzückendste der Wal setsTiin erinnen »Frau Dottorin« werden sollte und es auch gern wollte, wie sorgfältig bürstete ich ihn damals nicht u den Verlobungsbeiuchen und Yellichaftern die ich mit meiner«Ver iept erinnere ich mich genau, der neue Kragen wurde ausgesetzt, als- ich end lich meine Braut heimführen konnte. »Nicht einmal ein neuer Frack,« schmollte sie, »nicht einmal zur Hoch seit?« »Nein, meine Geliebte, fiir das Geld können wir schon ein Paar Stationen ) auf der Lebensreise weiter tnmmen,'« stiftete ich sie und sie war auch zufrie n. s Dann kamen einige kurze, glückliche. Zahn, viele Gesellschaften und Balle, ndtaufe, aber zwiichendurch auch sendigunnen -- Ia ja, sein bestes Kleid trägt man nicht nur aus fröh « licher Veranlassung Der Frack war H fest eigentlich pensionsberechtigt ge worden »Wir sind zu Ball gebeten worden beim Geheinirath Seemanri, mein Schan, weißt Du es schen und ist es . ninberrlichW « it diesen Worten trat Marie mir eines Tages entgegen. » »Ganz erstaunt, mein liebes Weib; lser es wird ein theures ein« . ,,Wol)l möglich, Ernst, antwortete eine tleine Frau, »denn Du mußt nz bestimmt einen neuen Frack a und ich eine neue Robe. ch - hme teinefarbige Seide.« Sie beiam ihr Kleid, aber ich be lt meinen alten Frack und man ließ - ich damit bei Geheimratbs ging ru g in den Ballsaal hinein. , wie· rn hätte ich mich noch recht «ufig it dem alten guten Freund angetban, » mit meinem geliebten Weib au den -»-- zu geben! Aber die bösen a e « -. n n t, ob sie kommen dürfen, He , lpvlcll um Arme unikciiz uiiu liujug, s- lch da und werfen ibren Ekel-Fide- das Glück und die darin M lesen Freuden, sie seyen sich an’s Krankenlagey selbst wenn es das Krankenlagr ber geliebten Gattin ist, und bringen Sorge unb Kummer, Tod und Verzweiflung i heraus mit ber Galatracht, geh« ge ;knickt hinter bem blumengeschmiickten iSarg her mit kurzen seften«Schritte·n und sieg auf bie Kränze mit den sei denen ändern — auf einer dieser breiten weißen «- leisen eht wie mit Flammenschrist: » bieu, arie. Well beim.« Grausame, unveränderlicha Worte! Gitter Gott-. kann man denn wirklich nach einem solchen Anblick wie der froh werden? , Mensch, Du leichtsinriiges Ge sch· ps, man tann es wirtlichx Denn die Seele birgt so viele Gefühle, man tann sie hervorholen, man kann sie auch un terdrücken —- »sich beherrschen« nennt man es mit einem Aunstwort. Ein Ton, ein Wort, eine Erinnerung — das ist hinreichend um den tiefsten Seelenschmerz zu erwecken. man bebt, man zittert, Tbriinen tommen in die Augen. Aber dann: Sorge. was willst Du nun? Bleib’ ruhig in Tei ner Seelenkaminer, ecJ ist keine Zeit sür Dich, warte bis zum Abend in tem einsamen Arbeitåzimmer cter mclke Dich in Gottes heiligem Haus oter komme morgen vier an einczn ankern Tage, darin sollst Tit Dein Recht ke kommen, diese Stuan ist der Freude, der Dankbarkeit geweiht, kenn Ertei lenz, der Herr Minister, erwartet mich. Jch muß ibin tcnten siir die Auszeich nung, welche mir aiis Grund meine-? wissenschaftlichen Weit-, die wissen schaftliche Ausbeute mehrerer sche, zii Theil geirret-en ist —- rno ist Inein Frack? Lange, lange habe ick ikn nicht getragen, nickt seitiem Marie- —— Ja, hätte sie rieg nrch erleben tön nen! Das tleine saitige Bank irri Rtiopsloche würde sie sicher gefreut ba ben — gebt weg, Thränem Jlir ieit Contrebande!».. Ein Mann weinen, zumal ein scgencrnter gelehrter Mann!?·... Fei«:rliclk trat e-: beim Minister, steif unt cerernonielL aber l zugleich ·so verbintlich irrer ertle Mann warde — ich will einen Einli Jssn os»«-)«--«l --l--«.»-l..- »s- Uhr-, -,... .».«..... ,....««.«. »H gnügen geplatzt fein, est-er anstatt mei ner that es mein alter Fran, roch iaå war vielleicht Alters-schwach Die aite Sodbie war starr ver Schreck, als ste es entdeckte. »Aber Herr Drttkr —- was ick saaen wollte, Herr Preiesiot.« starr-wette sie »Mit einem zerrissenen Israel beim Herrn Minister! Wenn Cxxellenz es nun bemerkt bat! Ein Fract lann ja auch teine Cwigteit aushalten Itnr nun fängt der Winter an mit allen Mittagsgesellschaften, denen Sie bei wohnen müssen." »Ich mache teine Gesellschaften mrbr mit, Sophir. Nähe ten Riß nur aut zusammen und bange den alten Kame raden in den Schrot-J- CS wird ncch « lan e währen. bis er ausgedient bat. a war es dem alten Fraet ergan gen, den ich nach dein Wunscke meiner kleinen Nichte anziehen sollte. Meine lleine Nichte! Ciacntlich paßte das Wort nicht auf sie· Fiir’is Erste war sie nicht klein und stink- Zwute war sie gar nicht meine Mitte Lcra rrar ein hübsches, schlantee, 17iabriaek jun: ges Mädchen, die Tochter meine-: reiten verstorbenen Freunde-« Jxck tretr ihr Vormund geworden und seit einem Jahre bekleidete ich dies Amt, welches mir nicht schwer aemacht wurde, kenn die Mutter war eine vernünftige Frau. Eva war überall beliebt, wohin sie lam. Sie war verständig und aut. liebenswürdig und hübsch, unt bald mußte ich die Bermundichaft wohl in würdiger-e Hände legen. Ein unangenehmen fataler Ge danke, der mich ten ganzen Abend nicht verlassen wollte. Alle diese Kompli mente und alle die holen Reden, wo mit die Herren ihre Eitelkeit zu werten suchten, und wie iie sich anstrengten, um ein Lächeln bei ihr herborzurufenl Eva’s Wangen aliibten und ibre Au gen suntelten, aber zwischendurch niclte -das holde Geschöpf mir innerlich freundlich zu und rief mich häufig-um kkllt clue vlk einigte-un zu erzuejiem mit denen sie liberid,ijtet mitte, otex um rniethit ten Herren bekannt zu machen. iJch fühlte mich so on, wenn sie ost JOHN oter auch mal »Hei-er Onkel« sit mir sagte -— ist man tienn eigentlich mit 40 Jahren so alt, daß man — ,,Abee lieber Enkel, ist es trnn mein lich, daß Du schon 40 Jahre alt ist t’.-« ertönte plötzlich eine jugentsrxxck-e, frohe Stimme Hinter mir. ist-schreckt lenke- ich die Fee-er weg und sah Mich dir-m »Bist Tu eE Geset, Du kleiner Fio bold, ich habe Dich got nicht herein kommen hören« »Ganz richtig Du wmst so rertjest in Deine Schreilsmi, daß Du hat nicht bemerkt hast« das, ich hier lange stand und über Deine Schulter sein« »Hast Du gelesen, was ich schrieb, Kind?« »Ein wenta,« saate sie mit einem schelmis en Lächeln, ,,eg scheint kein medizini ches Wert zu sein. Laß nun die Scheeibeeei liegen und tornm in die Wohnstube Martia muß eine lange Rede von der alten Sophie anhören, welche sich darüber betla t, daß Du Dir selbst so wenig gönnit und Dein Geld sottkiebst an arme Studenten nnd kenn e Leute, Du uter Onkel! Ra, komm nur, Herr Propegon Manier eng-ge Wichtige-! mit ir zu be te e; denke Dir, etwas Schreckliches E scheinen deute Dir blos — sie er e t te und wurde verlegen —- da ist Einer, wittl , Einer-, det mich haben will« brachte- stodeted raus ,M haben — Evas« cste ich et schreckt. »Das ist wohl der Lieutenant von Dohlen, der Dir im Bazar den Liqueur mit einemGoldstiick bezahltei« « »Gut-de der, Onkel. er hat heute an Mama ge chrieben.« »Und u, Evas Liebst Du ihn? Willst Du ihn haben?« »Nein, der Herr bewahre mich. Er ist mir gar zu jung." ’ »Ernst-aber doch wenigstens 30 Jahre alt, Kind.« »So? ch glaubte, er wiire weit jünger. r ist so fade, ja so kindisch, tann ich dreist sagen, daß ich mir gar nicht denken kann daß er es ernst meint mit seiner Liebe.« »Hast Du Dir überhaupt ein Bild entworfen, wie Du Dir Deinen Zu tiinstigen vorstellst?« Als ich diese Frage stellte, holte ich tief Athem und wartete geradezu ängst lich aus die Antwort. Sie zauderte einen Augenblick und sagte dann, wie in’s Leere blickend: »Ein Bild meines Zukünftigeni Nein, das habe ich mir noch nicht vorgestellt. Aber so viel weiß ich doch, daß er männlich und ernst fein muß, seine Kenntnisse und Tüchtigkeit müssen mir Respekt abniithigen und seine An schauungen und Gefühle müssen meine Liebe erwecken können und ich muß zu ihm ausblicken lönnen mit Ver trauen« . .« Sie schlug nun die hübschen braunen Augen aus und es laa in ihnen ein Ausdruck von Begeisteruna, dann schüttelte sie plötzlich mit dem kleinen Kopf und sagte lachend: »Es ist dummes Zeug, was ich rede, Lntel Ernst, als wenn Einer, der so ist, mich haben möchte, mich, die un bedeutende dumme Eva, den Kobold, trie Tu zu sagen pslegs .« Das alt-e 40jährige Herz tlovste in meiner Brust, ganz wie damals, als ich am Eramenstisch saß — lönnte das Glück wirklich noch einmal bei mir an llrspfen? War es wirklich möglich? .,an,« bekam ich endlich heraus, »Du wollst vorhin wissen, ob es eine merizinische Arbeit sei, mit der ich be schaftiat war; nun ja, ich schreibe ge rate eine tleine Abhandlung, welche ich srie moralische Sondirung »eines Herz -1L.—- —.. »Ist das eine gefährliche Krankheit, Enkeli« »Nun, wie man es nimmt.« »Kann sie geheilt werden?« »Das iommt ganz auf den Arzt an. Ter Patient ist ein alter, oft verdrieß licker Bursche, der eigentlich nicht mehr wußte, daß er ein Herz besaß. Wenn aber ein liebliches süßes Mädchen Arzt fein will und aufhören will, zu einem gewissen Doktor »Ontel« zu fagen,i kann. . . .« »Ernst, meinst Du mich, meinst Du wirklich mich?« Dass süße Geschöpf hing an meinem Halse, ihr lleiner Kopf ruhte an mei ner Brust, der Brust, in welcher das Herz nun nur noch fiir ihr Glück klopfen foll. O If O Ueber mir im dritten Stock wohnt ein alter bescheidener Musiklehrer, die treue Sovhie meint, daß er gut meinen alten Israel gebrauchen kann. Jch will mir deshalb einen neuen . laufen. Ton-reimen zur Wurzeln-leiern i Der alte Sokrates ivnr damals or- i dentlicher Professor der Philosophie in l Athen; da denkt er einmal Abwko Ertrotes, heut’ geh’st tneipenl i er nimmt sich die Courage und sagt , zu feiner Gemahlin Xantippe: »Du,I mein liebes Xantipperl, HerzerL En-I aerl, geh’. gieb mir heut’ einmal den; HaueschlüsfeL denn ich muß heut’ ein Collegium über die Logik lesen und das dauert wenigstens bis elf Uhr - Nachik.« l Richtig, fie giebt ihm arglos den Hausschliissel und unser Professor So krates geht ftante pede »Zum goldenen Posthorn« in’s Extrazimmer, wo ge rad’ die Athener Burschenschaft ein-In Eommers abhält, und läßt sich einen i ersfsmzsusisv ISIIIDII s --·---- ------------- mandirt war, geht der Herr Professor Sokrates in dulci jubilo mit seinens Studenten nach Haus; auf einmal er- H innert er sich und saatI »Commi1ito neSI Geh’n tvir heut’ einmal zur AS- , pasia!« z Ein paar Minuten später sitzen’å’ tririlich im Salon des Aspasia, trin ten Punsch und Grog und treiben « Philosoohir. Endlich um Drei in derFriih kommt ter Herr Professor Sokrates stesn haaeivoll nach Haus und seine Frau ist natürlich trostlos darüber und hält ihm eine Gardinenprerdigt. Das er zählt der Herr Professor in der näch stenVorlesung und seitdem ist die arme Xantippe so in Vnruf gelommenl —---.-0.---— Jung deoot —- Alt despot. O slt s Ost winlt das Glück dem Einen und » der Andere läuft vorbei. If VI III Viele lieben die Wahrheit —- die sie den Andern-:l sagenh Große Feinde sind die geföhrlichsten, tleine die lä«ftigften. Schöne Aussicht! Junger Rechtsantvaltt »Heute hatt’ ich einen Mörder und zwei Straßen räuber zu vertheidigen; vielleicht ge lingt es mir auch, in den schwebenden großen Banlerotti und Meineidöproi eeß htneinzulonnnen und dann heirathen wir, Scha i« — Braut ( elig): »Ach, das Le en ist doch schön, duardl« Weibliche Helden. Alterthum und Mittelalter erziihlen herits von Frauen, deren Muth und Unerschrockenheit sie weit aus derMasse hervorheben und sie heldischenMännern gleichstellte. Man denke dabei nur an «oie biblische Judith, an Zenobia, Kil rtgin von Palmyra, die Syrien er oterte, an die Weiber der Kimbern und Teutonen, welche den Kriegszug ihrer Männer nach Gallien begleiteten, an die Jungfrau von Orleans und andere. Auch die Neuzeit oerzeichnet herni sche Frauen, sogar noch häufiger. Muth und Charakterstiirle haben Schritt gehalten init der geistigen Er starkung des Menschengeschlecht-Z und sind mit den Fortschritten der Kultur Und Bildung sichtlich gewachsen. Denn Muth ist, neben lörperlichem Macht bewusztsein, auch ein seselisches Mo n"ent, welches- das Geschöpf antreibt, der Gefahr, um bestimmt-en Preis, entgegenzutreten —- selbst bis zur Ver nichtung. Und wenn man die gerin gere weibliche Körperkraft berücksich tigt, kommt man sogar zu der Ueber zeugunxn daß das seelische Moment bei Bethötiaung des Muthes überwiegt. Es macht den Muth erst werthvoll und entwickelt und erhöht ihn zur Tapfer teil. Jn fast sämmtlichen lriegerischen Verwicll unan der Neuzeit sind kühne und ents chlossene Frauen erstanden, die bereit waren, siir eine sie begeisternde Joee zu leiten und zu sterben. Die srars zösische Revolution verzeich nit ten Namen mancher Ost-am die mit Kühnheit und Muth eingrifs in die Faden des verworrenen Gespinnstes, wie Theroigne re Mericourt, die Mincio-ne der Revolution«, und Char lotte lFordan, die Mörderin Marats. Aber solche Handlungsioeise entsprang laupisöchlich dem herrschenden Jana tismu5, der Theroigne bald ale irr sinnig in die Salpetriere Ausnahme sinan ließ, und Charlotte Cordat zum Meuchelrnorde trieb. Erst die Zeit des ersten Kaiserreichg ließ in den -. »-k2;;e«·-l--- es-«s«n Iris-n neu-ish shthuskujhu stund-s- Jsuku v-, »so-, iiealen Patriotismus hervortreten, der auch die Frauen mit fortriß Die Zeit des ersten Napoleon ist sogar be sonders reich an hiervifchen Frauenge stalten. Jn Frankreich wuchs die Be wunderung für den »neuen Alexander« mit dessen fortgesetzten Siegen zur Be oeifterung heran. Jn den bedrohten and unterjochten Staaten dagegen ent wickelte sich ein glühender Haß gegen den Eroberer, der die Vaterlands-liebe im Kampfe bis zum Heroismus stei eertr. Jn Spanien erstand das-, Mäd chen von caragosfa«, das im Jahre 1808 bei Vertheidigung der Stadt auf deren Wällen mit feinen Landsleuten in Reih und Glied kämpfte und dabei den Heldentcd fand. Die romantifche Episvde ist vielfach erzählt, besungens und im Bilde zur Darstellung ge kracht. In Deutschland, wo durch die fran zöfifche Jnoafion das Familienleben, ja rieEriftenz selbst bedroht war, hatte sich ein Haß entwickelt bei Mann und Weib, der zu Thaten drängte. Der Mehrzahl der Frauen blieb die Gesin nunggweise der Königin Louise vor bilclich und leitete sie zu charakteristi scher Duldung und Opferwilligteit. Belannt ist das Opfer jener jungen schlesischen Dame, die in Breslau ihren Haarschmuck zum Besten des Vaterlandes verkaufte. Allen voran aber steht in Thatendrang die feurige Pvtådamer Korporalstochter Eleonore Prvhagta, die, von Körner’s ,,Leier und Schwert« begeistert, heimlich das Elternhaus verließ, um« wie Theodor Körner selbst, unter den freiwilligen Jägern zu kämpfen. Von Begeifte rung beseelt, überwand sie alle Kriegs stravazen und nahm Theil an verschie denen Gefechten. Es gelang ihr auch volllommen, ihr Geschlecht zu verber gen, bis sie, von einer Gewehrtugel getroffen, im Gefecht an der Göhrde fkpl Hierbean erst enthüllt-e sie ibk Geheimniß mit den Worten: »Haupt mann, ich bin ein Mädchen!« Seltenen Muth und Geistesgröße zeiote im Anfang des neunzehnten Jahrhunderts bei der Gegenpartei, die Gräsin Jeanne Marie Laoalette zu Paris. Sie war eine Tochter des Marquis von Beauharnais und eine Nichte der Kaiserin Josephine. Wie ils-re Routine die spätere Königin Hortense, bildete sie eine Zierde des Hofes Napoleon hatte jederzeit das Bestreben, seine Familienangehörigen und Freunde um seine Person zu ver sammeln, eichermaßen als Schutz wehr gegen Republitanismus, wie geaen das bourbonische Königthum. Tarum bestimmte er seine Stiestochter Hortense seinem Bruder Ludwig und mochte ihn zum König von Holland, während die Nichte die Gemahlin des Grasen Lavalette wurde, eines der ausgezeichnetsten Männer des kaiser lichen Hofes. Der Gras erhielt die Stelle eines Oberpostmeisters, in wel cher er auch nach Wiederherstellung des Königthums noch verblieb. Bei Napoleons Rückkehr vor Elba Verstand er es, dem Korseni aber dergestalt die Wege zu ebnen, daß dieser nur zu er scheinen brauchte, um von dem schmach voll verlassenen hrone wieder Besitz zu ergreifen. ährend Paris die Sieger von Waterloo bei ihrem Ein zuge wie Befreier begrüßte und in der Großen Oper »Jerusalem delibetee« von Gluck gegeben wurde, ward Gras Lavalette in’s Gefängniß abgesührt und alsbald zum Tode verurtheilt. Gräsin Lavalette entwarf sofort I einen Befreiungsplam au die Gefahr bin, daß sie selbst dessen pser werde. Jshrem Anschlage gemäß erschien am Abend vor der Hinrichtung eine Sänfte, der die Gräfin und ihre Toch ter entstiegen. Beide trugen einen Ge l»eitschein, der ihnen die Gefängniß psorte öffnete. Auch war der Gesäng niszdirettor angewiesen, der Familie ein letztes Zusammensein hne Zeugen zu gestatten ——- eineGunst, welche durch Freunde des Grasen erwirlt war. Nach Ablauf der bewilligten Zeit kehren zwei Personen zurück und verlangen hin ausgelassen zu werden. Die Tochter unterstützt die in einen Pelzmantel ge hüllte Mutter, die das Taschentuch vor die weinenden Augen drückt. Am Git terthor wartet die Sänfte, die Damen steigen ein und sind verschwunden Jn zwischen bat der Gesängnißwiirter die Zelle betreten und findet — die Gräfin anstatt des Grasen. Es wird Lärm geschlagen —- umsonst. Der Graf ist nach Brijssel entslohen, wo die Fäden der bonapartistischen Jntriguen zu sammenliefen. Die heldenmiithiae Frau behielt man als Geisel im Gefängniß, in der Hoffnung, dasz sich der Gras dem Ge tichtshofe stell-en werde. Aber die Ver abredung der Gatten war dergestalt, daß die Gräsin auszubauen entschlos sen war. Es dauerte auch nicht lange, bis sich Paris für die Gräfin entbu siasmirte. Jhr Portrait ward ange schaut wie ein Heiligenbild und ihr Heldenmutb inLiedern befangen. Den noch wäre das Schicksal der Bonapar tistin unberechenbar gewesen, wenn sich Alexander der Erste von Rußland nicht in’s Mittel geleat hätte. Seine Rit terlichteit, seine persönliche Zuneigung zu Napoleon und dessen Familie, er trugen es nicht, die Gräsin länger lei den zu sehen. Seiner Fürsprache ver danlte sie endlich die Wiedervereini gung mit dem Gatten. Unter den Bourbonen scheinen die Frauen von Haus aus die Muthigen zu sein. Belannt ist in dieser Bezieh ung der Ausspruch Napoleon des Er sten, daß die Herzogin von Angou leme, Tochter des aus dem Schasfot gestorbenen Ludwig des Sechzehnten, und Marie Antoinettes, der »einzige Mann unter den Bourbonen sei«. Auch die Herzogin von Berry, Gemahlin des von Louvel ermordeten französischen Thronfolgers und aus dem Stamm der italienischen Bontbonen, erwies sich als heldenmiithige Frau —- allerdings mit einem Anslug in’.s Abenteuerlichr. Nachdem die Orleans durch die Juli revolution, nach Vertreibung Karl des Zehnten, mit Ludwig Philipp den französischen Thron im Jahre 1830 bestiegen hatten, entfloh die Herzogin von Berry nach der Vendee, welche sich schon den Bourbonen während der Revolutionszeit treu gesinnt erwiesen hatte. Sie verstand es, zu Gunsten ihres Sohnes Heinrich (gestorben 1883 i als Graf von Chambord zu Frohsdorfi in Desterreich) einen Ausstand zu er-! regen, an dessen Spitze sie sich stellte. Jn verschiedenen Vertleidungen wußte i sie sich wochenlang vor den eisrigeni Bersolgunaen Louis Philipps, des Viirgertönigs, versteckt zu halten, bis sie endlich durch Verrath in einem Bauern-hause entdeckt und nach Paris gebracht wurde. Nur die Eingehunq einer neuen, nicht standesgemiiszen Ebe und der damit verbundene Rücktritt in’s Privatleben verschassten ihr die Freiheit. Während der letzten großen polni schen Revolution im Jahre 1863 machte der weibliche Begleiter des Jn surgentenfiihrers Marian Langiewicz in allen Zeitungen von sich reden. Hen riette Pusantos versah mit Kühnheit, Unerschrockenheit und Geschick den schwierigen Adjutantendienst, beglei tet-e die Jnsurgenten in’s Gefecht und sah dem Tode in’s Angesicht —- ver muthlich entsprang dieses Heldenthum ebenso sehr dem glühenden Patriotis mus der Polin wie deren Liebesleid-n schast. Nach Besienung des Aufstandes entfloh Marian Langiewicz mit sei nem weiblichen Adjutanten nach Kon stantinopei. Auch im Exil verließ ihn Henriette nicht. Aus den siebziger Jahren des vori gen Jahrhunderts ist namentlich die muthige Handlungkweise der Gemah lin des Marschall5 Bazaine, eine Me xikanerin, noch im Gedächtnisz der Zeitgenossen Aus Anlaß der Ueber gabe von Metz wurde Marschall Ba zaine nach Friedensfchluß vor ein Kriegsgericht gestellt und zur Begra dation und zum Tode verurtheilt. Später wurde Bazaine zu zwanzig jähriger Festungåhaft auf der Jnsel St. Marguerite begnadigt. Seine Ge mahlin stellte sich sofort an die Spitze eines kühnen Befreiungsplanes, indem sie denselben nicht nur einleitete, son dern in der Hauptsache auch selbst zur Ausführung brachte. Jn einer stürmischen Nacht ließ sie sich von küh nen Schiffern nach der Jnsel St. Marguerite übersetzen und wartete in hochgehender See, bis sich der Gefan gene an zusammengekniipften Tüchern zu ihr in’s Boot jinablassen konnte. Ein Erfolg des heroischen Unterneh mens wäre natürlich ausgeschlossen ge wesen, wenn nicht ausreichender Bei stand von Freunden und Parteigenos sen lvorhanden gewesen wäre, die gleichfalls entschlossen waren, mitLeib, Leben uan Besitz für die bewegende Jdoe einzutreten. Es ist eben eine glückliche Eigenschaft des echten Mu thes, daß er eine fortreißende Kraft besint, sozusagen ansteckend wirkt. Auch ist es einleuchtend, daß dies Fluidurns noch stärker wirken muß, wenn ei von der körperlich schwächeren Frau aug eht. CI weckt die Ritter-lich leit des anme, so daß dieser sast unwillkürlich dasiir einstehen wird, daß dein Plane nicht das Gelingen fehle. .——-——— " Eine schwere Vatikan-n »Wie geht’s Ihrer Gattin? Erholt sie sich im Bade ordentlich?« — »Q gewißt Sie hat schon aus dem Bahn hos angefangen, gesund zu werden!« Linden-rund »Bitte, Mania, mach’ das Licht noch nicht aus, ich bin noch nicht ganz ser tig.« -— »Was willst Du denn nacht« —- ,,Einschlasen!« Summarisch. A.: »Wer ist denn der Herr am Stammtisch?« —- B.: »Das ist der Dichter Xamperl, der der Welt seit lan ger Zeit einen Roman und mir zwei Dollars schuldig is .« Falsche Auffassung. A.: »Denten Sie sich mal, der Herr Müller ist jegt auf einmal so ein gro ßer Hypochonder geworden!« — B.: »Was Sie sagen? Da verdient er sich wohl ein schönes Geld?« Mißverstandem Gatte: »Hör’ mal, liebe Frau, Du solltest Dich doch mit Deiner Kleidung etwas mehr einschränken.« —- Gattin: ,,Einschränten? Ja, ich kann mich doch nicht noch enger schnüren!« Offenherzig. Fremder: »Sagen Sie mal’, warum herrscht denn bei Jhnen eigentlich -Garderobezwang?« —- Schmierendis rector: ,,Osfen gesagt —- weil wir die Garderobe hie der Ausführung brau chen!« Immer derselbe. »Was haben Sie in der ersten Freude gethan, Herr Commerzienrath, als Jhnen Jhr Söhnchen geboren wurde?« —- ,,Was werd’ ich gethan haben? Gratuliri hab’ ich ihm!« Die junge Hausstan. Madame (im Metzgerladen): »Ich muß mir schon verbitten, daß Sie im mer meiner Köchin Knochen für Fleisch aushängen!.". .. Geben Sie mir jetzt einen schönen Hirschbraten —- aber ohne Geweiht« Unversteuerter Betrieb. « »Du, paß’ nur auf,'« sagt der Hannes drohend zum Dorsbader, als ihm dieser nach unsäglicher Mühe end lich einen Zahn gerissen, »Dich zerg’ ich an: Du treibst ja Dein Gewerb im Umherziehen!«« -; Z Der Sonntagsjitger. ’Z’«« Förster (bei der Treibjagd): »Ich bitt’ Sie, Herr Assessor, verstecken Sie sicb ncfälliast hinter einen Baum, da mit Sie von den Hasen nicht gesehen werden —- sonst laufen s’ alle nur auf Sie zu, und wir machen wieder eine miserable Jagd!« Cmpsindlickn »Warum hat denn der dicke Müller auf einmal aus unsern Amtsrichter ei Znen solchen Schleim?« —- Er hat neulich im Grundbuch angemeldet, daß er jetzt verheirathet ist, und das hat der Amtsrichier aus Versehen un ter den ,,Dispositionsbesehränkungen« eingetragen. Ein schlauer Bursche. »Ist etwas angekommen, Jalob?" ,,Besehl, Herr Leutnant, ein Tele gramm mit bezahlter Rückantroort!«—— »Na, wo ist denn das Antwortformu lar?« —- »Der Bote wollt’ die Ant wort gleich mitnehmen, Herr Leutnant, und da hab’ ich Namen des Herrn Leutnant telegraphirt: Herr Leutnant danken für die bezahlte Rückaniwort!« Waidmännifche Ausdrucksweisr. Schmierendireetor izu seinen Mit gliedern): »Hört mal, Herrschaften« bei den ewigen Borschiissen geht einem ja schließlich das Pulver aus! Ich möchte auch Niemanden aerne an sei nem Ehrgefijhl verwunden, indem ich ihm blos fünf Groschen geb-el« Bitter. Frau A.: »Mein Mann war gestern schrecklich ärgerlich, weil unser Dienst mädchen mit seinem Rasirrnessser Holz geschnitten hat« —- Frau B.: »Rasirt sich Jhr Mann selbst?« — Frau A.: ,,Ja!« —- Frau B.: »Das freut mich, die Leute sagen nämlich, Sie wären schuld daran, daß er immer so zerkratzt aussieht.« Gemüll-lich. Professor (im Wirthshaus, plötz iich): »Bitte tausend Mal umEntschul digungx eben entdeckte ich, daß ich fort während aus Ihrem Glase trinkt« — Nachhar: ,,Hat nichts zu sagen, Herr Professor, ich habe während der Zeit aus dem Ihrigen getrunken!« Ziemlich hassen-h Frau A.: »Mein Sohn hat gestern in der Schule eine Prämie bekommen, wir haben uns herzlich gefreut.« — Frau B. (Gattin eines Schlächtermets sters): » a, ich tann Jhre Gefühle ver stehen; asselbe empfunden wir, als unser Mastochse auf der Mastviehs Ansstellunq pramiirt wurde.«