Der Gerichtsthurm stimmu- Grzäskmig vkn Wot. Ost-z (Fottsetuug.) · .Llh. da haben wir die Bescheerungi« rief ich aus« und las sofort die ange strichene Stelle, welche, einer Novelle angehörend, etwa folgendermaßen lautete: - . . . . Wenn unverdientes Ungliick Dich verfolgt, wenn die Menschen Dich verkennen und löstern, wenn- Deine be sten Freunde sich talt von Dir abwen den und die Bosheit ihren Stachel an Dir übt —- o dann getröste Dich des gerechten Waltens jener überirdischen Macht, die Du Gott, Vorsehung oder anders nennen magst; sei gewiß.·denn die Erfahrung lehrt es in Milltoisn Beispielen, daß Deine Unschuld of fenbar wird und Du Vergeltuna»em Pfangen wirst fiir alles underdiente Leiden, und nicht erst im fernen »Jen seits, sondern oft schon hier in diesem Leber-, Dir zur Genuathuung, Deinen Widersacher-n zur Beschämunsg und Strafe und der Menschheit zur Lehre. . . Und die Zeilen von Johannckssgand enthielten die Worte: ».... Möge auch Dir, unglückliche Freundin, in Deinen underdienten Leiden die lebendige Zuversicht aufdie immerdar aerecht waltende, wenn auch siir uns oft unbegreifliche Wege wan delnde Vorsehuna zum Troste und zur Stärkung gereichen! Hoffe fest auf den Taq der Erlösung; er bleibt nicht aus« »Seht schön gesagt!« dachte ich. »Es ist dabei nur zu bedauern. daß die leidende Freundin ohne Zweifel eine Giftmörderin ist, ihr also der Hinblick aus die immerdar erecht waltende Vorsehung nicht zu sonderlicher Trö stung und Stärkung gereichen kann und der Tag der Erlösung für sie wahrscheinlich auch der lehte ihres ir dischen Lebens sein wird. Sonst wirt lich sehr schön gesagt, zumal von Jes mand, der —- —— Leider jedoch ist jede geheime Correspondenz, welchen Jn rxalts sie auch sei, mit in Untersu chunasbaft sich befindenden Personen gesetzlich verboten; und daich nicht wissen tann,-od diese Worte nich: etwa einen «7edeimen, nur der Freundin der Uandlichen Sinn enthalten, so cit es meine Pflicht, diese zierliche Schrift der Vernichtung zuweiden.« Wenige Gummiftriche ließen die Handschrift » Johanna’s verschwinden Es war Jetzt nahe an Mitternacht, nnd Zeit, mich auf meinen Lauerpoften zu beneben; denn ich vermuthete, daß Ins Pärchen sich diesmal früher ein-— stellen werde, als voriges Mal, wo sie Hcherlich den Eintritt besseren WetterH crbaietrartet hatten. Borsichrig öffnete ich einen Fenster fliiqel, lüftete ein wenig den Vorhang-, nnd erst-richte mit dem Fernglafe be waffnet, das Terrain. Dieses bot den-— l Irrt-en Anblick, wie in der gestrigen Nacht dar; nur die Meint-scheide, in der I Adnohme begriffen, hatte den Planl den sie während meiner Beobachtunzz in der letzten Nacht am Himmel eing:- ; klommen, noch bei weitern nicht er reicht, daher denn auch die Schatten anders fielen und länger waren. Da für war aber auch die meinem Stand punkte zugekehrte Seite der Kapelle mit dem Eingange vorn « ußboden bis zum zerbriickelien Dachge uns voll und hell beleuchtet. « Jch konnte nicht immer in die mond .elle Nacht hinaussiarrem Darum ließ ich mich am Fenster auf einen Stuhl nieder und be ügte mich, dann und wann einen ick durch die schmale Oeffnung szwischen der Fenster-einspi fnng und, -nr,,Br-rxynnge auf die Ka pelle und deren nähere Umgebung su werfen. Das Ding ward aber auf die Dauer äußerst langrveilin und —- zu meiner Schande muß ich es faaen — ich ließ mich gar bald vorn Schlage überreichen und nickie .an dein .S—tu·le geniiirhlxch ein. Zwar Iatierre Dieznuyc nsmk kann-, ges-in Die kühleZuniufi am offenenFe;: ster machte mich srdftelnx aber ich füh1:e, daß, wenn die neue Zusammen tunEt etwa wieder auf zwei Uhr Mor gens anberaumt war, ich diesen Zen punlt ohne Anwendung starrer Reiz mittel machend nicht erleben würde, und In letzterem fehlte mir die Lust. »Zum Zenker, sie werden Doch nicht alle Nächte in der Kapelle zusammen tornmen!" brummte ich· »Frievrich bat mir ohnehin gesagt, daß die beim lich-n Auögänge ves- Fräuleins nur von Zeit zu Zeit stattgefunden Schie be ich also meine Wachsamteit aus bis zur nächsten Nnchi.« So begab ich mich denn zur Ruhe und bereuete dies Thun keineswegs-A als ich am folgenden Morgen wenig stens leiblich frisch und gestärkt er wachte. - Der wackere Gäriney da sein Bur sche erst im Laufe des Vormittags zu rücke-wartet wurde, erschien auch heute tot-Un (. n Wer Nacht ist« er l·bs Jst-Zus- mcisi wikmyiykiiis F: nett- Itt XII-Ceper- anam spähte-n M, a — r n an- m W s Mi- pkte ich ihre an Im Missg is W sehst-spukt stens wird sie dadurch, so lange kein Fro eintritt, vom Pafftren des schon am ge dereinst-knien Fahrng hin ter den Gärten adgeholtenx denn mit ihrem leiäten seidenen Schuh-der knnn sie diesen Weg nicht machen, und Gnloschen oder Gummisehude desi tsie Rücklteher Weise nicht, da die rau athsherrin der richtigen Meinung ist, daß «unge Damen steh mit solchem Anhän. el einen schwersiilligen Schritt angewöhntetu Da kein Tag vergeht, ohne daß unser Fräulein einen Aus gang macht, so werde ich an jedem Abend Veranlassung haben, ihre Aus .n·ehestiefelchen fiir die Nacht in Ver wahrung zu nehmen« »Run, lieber Meister, wenn meine Cottstne ihre nächtlichen Ausgänge fortsetzen will, so wird Ihre tleine Kreegsltst keinen Erfolg halten« erwi derte ich. »Jndeß mögen Sie dieselbe immerhin auch ferner ausüben; wir werden ja sehen . .. Haben Sie denn gestern Ihre Brücke wieder aszetis geni« »Gewiß, und zwar sogleich, als Sie zum Koffer gegangen.« Ich hörte die abermaliqe Versiche rung des Wonnen daß man keinen bösen Argwohn auf sein Fräulein werfen dürfe, mit deiiiilligerMiene an: nicht oder erheuchelt war meine Zug stimmung, als er ferner sagte, daß de ren geheimes Thun mit großen Gefah ren verbunden, und es unsere 7 flicht sei, in dieser Beziehunq iider te zu wachen. Mit dem erneuerten Gelöb ni·sz, diese Pflicht zu erfüllen, trennten wir ung. Mein getreuer Burgwort hatte mir heute keine ähnliche Mittheilung wie am gesteigert Morgen zu machen, und ich ließ dir consiszirte Lettiire wieder an Elisadeih zurückqehn Da heute »Gerichthaei« war und ich mich bis weit über den Mittag hin aus mit den Parteien im Amtslotal zu plagen, Protokolle su dittiren hat te etc.. so ionte ich wenigstens während dieser Zeit vergessenr. welcher Schmerz oon meinem Herzen Besitz genommen. Der Abend fand mich wieder i:.i Hause meiner Verwandten, wo eH mith ;sb. Opflh III-m its-I THIer mHAssssv iast denn se binzag. Johanna setzte an diesem wie auch an den folgenden Abenden ihr mit dem Sonntag begon nenes Benehmen aegen mich fort, und ich siihlte mich glücklich, wenn ich mich, freilich immer nur aus kurze Zeit, in dem Wahn u wiegen vermochte, daß keine Ver ellung bei ihr vorhanden sei. Der Onkel und die Tante und selbst die alte Ebn stine hatten ihre sichtliche Freude an unserem wiederhergestellten herzlich-n Einvernehmen; denn auch ich ließ es nicht an der gehörigen Verstellung sei-. len und war selbst erstaunt darüber. daß mir dieselbe so ungemein leickt wurde, besonders dann, wenn ich ntit Johanna allein war. Jn den nächsten Nächten hielt ick treu auf meinem Beobachtungsposeer am Fenster meines Arbeits-Himme aus, indem ich mich vorher durch zwei Stunden Schlafe-Z dazu befähig:e. Doch weder Johanna noch ihr bestün stigier Liebhaber erschien. Da als bald trüber Witterung eintrat, und undurchdringliches Dunkel den alten Begräbni latz zu nächtlicher Weile einhiilIte, o mußte ich meine Beobach tungen einstellen. Es blieb mir nur übrig, in der Kapelle oder deren Nähe mich aus die Lauer zu legen: und J dazu gebrach eå mir denn doch an Lust; ; ich hätte mindestens mit einigerWahr l«eheinlichteit daraus rechnen dürfen, daß ich vergeblich stundenlang dort friere oder naß werde. Jeh hoffte auf irgend einen glücklichen Zufall, der mich von einer bevorstehenden heimli chen Zusammentunst des Pärchens in Kenn niß setzte; weshan ich denn auch jetzt, zur großen Zustiednheit des On blc nnd dir Jan-is rn- binpm Abend Ihrem Haufe fernblkeis. Die Schlösser Ier beider- eisernen Gitterthüren, welche den Korrioor von den oberen Gefängißzellen ad sperrten, waren mit Vorrichtungen versehen worden, die ein abermaligeå bineinstecken irgend welcher Gegen stände mindestens sehr erschwerten, in dem dasselbe nicht ohne starkes, im ganzen Thurm hörbares Geräusch von Statten gehen konnte. Die von rnir angeordnete außerge mähnliche Ueberwachung der Zelle Eli salutle wurde strenq durchgeführt. und von der gewissenhaften Befolgung meiner weiteren Anordnung hinsicht lich de: von außen für Jene kommen den oder nach außen zurückgehenden Sendungen jeder Art Seitens des Metzer’fchen Ehepaares durfte ick überzeugt fein. So hatte ich woh! Grund zu der hoffnung, in dieser Be ziehung nunmehr Ruhe zu haben. Dein war tndeß nicht fo. Eines frühen Morgen — es war in der zweiten Woche nach jener verhäng nisvollen Nacht —- erschien der wackere Meer mit oerstörter Miene in mei nein Schlamm-ach das ich noch nicht verlassen hatte; in feiner zitternden Meer erblickte ich eimn kleinen Whet » Jer- Ju itiar oerieihen," begann et n ertegtern Tone, »Ich sum-e ofort urn meine Pensionirung eit, weite den herku Institiar W Jeh hin unian lieh zum Justiz aber ohneseusion in te ich rnil Iris-e Eise zum Vettelstabe greifen anf- wirb innre einein Men- Fehl freis- i dies-siegen L gZthhen der ine- z L zisch das eiserne Kreu eins Dach ehrenoosern Absz hier L uanig Jahre nnd acht einein und demselben Amte treu ge kdient at Wir haben zwar Kinder ei L neri ohn und eine Tochter, vie recht fchnssene Leute send; der einer kl; prensßifcher Unbrsffizer nnd dere ist an einen GefängniizcuisseherM in L. verheirathei und hal selbst Kinder. Beide können uns also nichts geben, und unsere geringen Ersparnisse wür den nicht lange reichen. Wollen also der Herr Jufiiiiar mein Gefuch giiligfi unterstützen? Jrh hoffe daß Dero Herr Anitsoorgänger auch ein gute Wort für mich einlegen werden Der vierte Theil meines jetzigen Gehalnå miiroe genügen, uns wenigsten-S vor den-i Verhungern zu bewahren. " Jch traute iaurn meinen Ohren — »Aber Jkelzen was fällt Ihnen denn ein?«r rxef ich »S:e find Ia noch rüstig genug. um Ihrem allerdings nicht leiclnen Amte in jeder Beziehung vor sieben zu können. Warum wollen Sie sich denn jetzt schon pensionären lassen?« »Was-« rn, Hei-: JuftniarZ Weil icb Und nein q eib mit offenen Augen bli nd sind; und blinde Leute find zu olckexn Ante nich-i lauglich!« »Wind — Sie?« »Ze: Befeh» Herr Jufiiliar1 Man muß Doch aanz geiv iß blind fein wenn man gl audi, daß keine Siecknadel: die Zelle Nummer fünf ki: einneioknlz I men, ohne fie gesehen In haben, nnd k dann Enden daß man ein so gefähr L liches D :n«q we e dies-is hier, über wel ches n·.:n: fallen lönnie. hat passiren lassen!« L Melzer erhob miå dem- Ausdruck s knirll icher Verzweiflung vie Hand Mit ; dein er .v;i.,nten Werkzeuge. « ,,Die·sen Meißel also fanden Sie » heute in der Zelle de- Fräulein Wu nek9« »Zu Befehi, Herr Justiiiar! Und wieder ist eine Boh: e in oer Fenster Hlendnng gelockerl daß rnan auf der einen Seite fas: Den Arm durch die Fuge stecken lannk O- diese Arresianiin kratzt uns heissen alten Leute in’5 Un glücks« »Den-Einen Sie sich, lieber Melze:. Iris Dir-. überzeugt« daß Sie lein Vor zunrf in dieser Sack-e irifii. Die Un srer-jung ivåro her-ausstehen daß -« chkkk Mcälzjclt kllltll West grupuuutu Ent, aus Iem åie es nicht anhaltin konnten. Es ist schon ein großer Ge winn, daß Sie es diesmal überhaupt Ins-gefunden haben. Lieserre ej vie FGesangene sreiroillig ans? E »Der Meißel steckie zwischen oer Blenoung und oent Fenster, wo ich ihn sogleich entdeckte. Die Arrest-mirs ver zorizzrte wieder die Ausluan »» rin en Sie dieselbe sofort, unter jsuriickla ung aller ihrer Effekten, in ldie mit oem Schließzeuge oersehene rjslelle Nummer acht, ohne jedoch von i Jens- letzt ren Gebrauch zu machen. So ldle oerklttugr gekommen, werden wir Iäeie Sache vor-nehmen- Beruhigrn Sie sich jetzt nur, Mann, uns denken Zie nicht mehr an Ihren Abschied oom Eleme, De: Ihnen aus solchen Gründen ohnehin nicht ertheilt werden wärse·« Weiter verließ mich onnn auch in ruhiger-er Versasiung, als er gewin ,:net:; unI ils seine Frau mein Früh stück brachte, gelang ei mir, auch te zu beruhigen. Jetzt war es mein fester Entschluß, keine fernere Schonung gegen Glis-: deth Werner zu beobachten. Durch vie Umerhaltung heimlicher Verbindung mit der AiFenwell uno ourch vie wie Ierholren ersuche, oie Fensterdlens sung zu lockern, gab sie nur zu- deut lich ihr Schuloöewußtsein hinsichtlich des ihr zur Last gelegten schweren Ver örechene kund-, Dessen Begehung sie nichtzdeitoweniger hartnöckta leugnen Jch selbst machte mich einer groben Pflichtverletzung schuldig, wenn ich bei dieser Sachlage noch länger mit der Anwendung der mir gebotenen Siche rungs- uno Zwangsmittel säumte. Sie oeroiente weder Rücksichtnahme noch - . » ·.i!«.«.-. «J·l!:: Den-. Aktqu uns Melzek begab its rtskich Er Die Zelle Nummer Fünf, ;:.".:« liess Tiber die Befchaffenheii Der Zwei vorm-denen Fenstetblenounz und ojz Auffinden des Meißel-. ein Pro tokoll aufnehmen. Darauf ließ ich mir Jie Geijngene im Verhörzimmei vor führen. Sie war bleich und zitterte, wie an dem vorletzten Sonntagrnor gen. Jch hielt mich weder mit Höflich lensteoen noch mit Vorwürer aus« sondern legte ihr einfach die entspre chenden Fragen vor. Sie räumte ein, daß ver ihr vorgelegle Meißel ihr von Anßen zugekommen, und daß derselbe zur Lostrennung einer Boble in ver Fensterblenbung benutzt worden. Aus vie Fragen, zn welchem Zwecke Die Be schäoigung geschehen, ian auf welch Weife und durch wen ibr das Wert zeug zugekommen, erllärte fie, wie in den beiden früheren Fällen, keine Ant wort eben zu könne-L Wieder flossen ihre · bränen. »Ach befeble Ihnen, die vorliegen den ragen zu beantworten!« herrsch te ich ihr zu. Sie seh-vie .« « »Nun sog . so mbgen Sie an eine Orte, wo le sur Nichts stse werden, über die Ziichi bei Gher sarns gegen vie u ubebbrbe nachde len . Gerich Mienen silbeeu Si Jntulpaiin in die Bedenk-Zell« ,. Befehl, here Justiiiar!« , lyen Sie »Me» Ztsuleinlk — Melzepverliey met Elefabetb del See bötsiiumen , · Die sei-nannte Bedenk-BGB mar« ein mit dein smtslotale in Verbin-, duns Meer dunkler Raum, etwaj vier Zu lang und breit unv sechaf PS . Der Aufenthalt in demsel- f tvar alt Straf- und Magsmtp ’ iel vorgeschrieben gegen renitente Ge - angene überhaupt. tvie gegen Angess laste, die im Bethr entweder offen- l bar falsche Aussagen machten, oder die ? Beantwortung einer Frage verweiger-( ten. Eine nur sechs EZoll über demi Fußboden ansebrachte schmale Holz eiste diente a i freilich sehr stehe-que mer Sitz, wenn die Betreffenden nichts das Stehen vorzo n· Ich wandte die- ; ses vorschriftsm ige Straf- unvs Zwangsmittel heute zum ersten Malej an. ! Nach einer Stunde ließ ich die Eli-i fabeth wieder vorführen und sie. da sie i auch setzt die verlangten Antwortens verweigerte, abermals auf ein-e Stunde in die Bedenk-Zelle bringen. Nach Ah lauf dieser zweiten Stunde aber sagte mir das Rittern ihrer Glieder, daß ich mit der nrvendun dieses. heiiiglich eg beabsichtigten wanges ohnehin erdlglofen Mittels für setzt innehalten müsse. Jhrer fortgesetzten Weigeruna, jene Frage zu beantworten, ließ ich dies Verlündigung der gegen sie verhängt-In s Straf-, Zwang-S- und Zicherungi- : Maßregeln folgen. l »Da Sie der Ihnen gewährten Ver aijnsligunaen, durch den trotz ernster Warnunan wiederholten Mißbrauch l Fcb unwiirdia gekeiad so werden Ziel Dieselben fortan nicht mehr geniefzen.; Der Gebrauch Ihrer eigenen Esset-en.; die Zeldstdelöstiauna und jede Sei-s eure, mit Ausnadme derjenigen, welche l das Gefängniß liefert, ist Ihnen ver. 1 sagt. Sie werden sich mit dein Lager, welches Sie in Ihrer Zelle vorfinden, mit der Betöftigung siir die mittelb sesGefangenen aus der Küche der Ae- « tnenanstalt und mit der Kleidung, wel che diese Anstalt liefert, begnügen. Sie werden von morgen an während vier Wochen mit Ausnahme der Sonn und Feiertage die Stunden oan Mor aens acht bis neun und Abends von fünf bis sechs in der Bedenk-Zelle zu bringen« und sich in der Zeit von Poe tnittags neun bis zwölf utrv Nachmit tags ein bis fünf Uhr, ebenfalls mit Ausnahme der Zonns und Feiertage, mit dem Wollefpulen beschäftigen, in welcher Arbeit man Sie unterweian und von der Sie täglich bei Strafe eisi angemessenes Pensum zu leisten haben, zvodei man selbstverständlich die Zeit, ldelche Jhre Bernehmungen erfordern, in Rechnung brinren wird. Um ·-·,«r merk-innern ens- Tie den in den Lesen No. Z und 5 getriebenen Unfug in der anen setzt angewiesenen Zelle No. 8 wiederholen, werden Sie während des Aufenthalts in derselben an eschlofsen sein«-. Die Dauer dieser aszregeln wird allein von Ihren-. ferneren Be nebmen abhängig sein.« Elisabeth hörte diese Antiindigunq, sowie die darauf solgende Vorlesunq des non-ten Protokoll- dieser Verhauc luna mit gesenktem Blicke an. «Glauben Sie Einwendungen ma chen zu können-« »Nein, mein Herr.·' »So unterschreiben Sie das Proto toll .. . . Sie, Herr Altuar, und Sie, Gerichts-dienen haben für die unge-« säumte Aussiihruna der anaeordrietem Maßregeln zu sorgen. Die ankern-f dentliche Ueberwachung wird form-; setzt . . . . Gericht-Tonnen bringen sie Jnkulpatin jetzt in die obere Zelle Nummer Acht« ; «Zu Befehl, Herr Jusiitiar1....« Folgen Sie mir, JräuleinP I Damit war diese mir selbst peinli che Verhandlung geschlossen. » s Die Rücksicht auf ihre schwachlich: Gesundheit, sowie die Besorgniß, dass sie in einer der unteren Zellen, deren Fenster alle aus den engen hof hin ausgingen, eine Verbindung mit ihrem Bruder anknüpfen könne, hatten mich bewogen, Elisabetb in einer der obe ren, ungleich wobnlicheren Zellen zu belassen. Ich hatte nur gethan, was mir bei dem damaligen Zustande der Gerechtigkeitspflege und der thatfäch lspen Verhältnisse von den gesetzlichen Vorschriften geboten ward. Erst am nächsten Vormittage begab ich mich in Elisabetlft jebige Zelle. . Sie erbob sich von dem Spulrade, mit -s--.-— - von einer Mitszald hegte. Er -- Elisabetb ein e , welches auch die Bezichtiaung ihres welchem fte bereiig beschäftigt mar; ich sagte ihr jedoch. oasz sie ohne augdrüt liebes Gebot ihre Arbeit nicht unterbre chen dürsr. Jhre Betleiauna bestand in eineni Mieder uno einein Rocke von blauer Farbe, in Pantoffeln und grauen wollenen Strümpfen. Die aii einem eisernen Wanaringe besestigte Doppellette, an einen Fuß uns eine Hand eschlossen, erfüllte den Zwei-, die-Gesangene vom Fenster zurückzu halten, indem sie derselben jede nöthiqe Bewegung gefiattetr. Jn Elisabeth’5 Gesichtssiigen glaubte ich zu lesen, daß sie sich ereits in die unbequenie Lage qesunden. Nach stuinnier nnd kurzer Durchniusterung der Zelle verließ ich sie. Während Elisabeth in solcher Weise mir und meinem getreuen Burgwart zu schaffen machte,«ivar über ihreiBrsk vers Verealten keine Kleine zu sikhrem Theodor iigle sich willig und pünktlich « jeder Anordnung, bezeigte ssich dankbar für vie ihm ernährten Vergünstigun gen, er hielt elber seine Zelle in bester - Ordnung, uni- hatte siir den warteten Melzer stets ein steundli s Wort qch hatte daher für iest uni o ipeni er e ne Beranlassun , ibin jene Verg· n itigungeii u ver inniern oder ihn be sonderen . wanaiiiiaßeegeln zu unter werfen als keine-direkten Jndizien fiir seine Theilnahme an der Vergiftung des Vaters gegen i n vorlagen, ob ale ich die morali che Ueber ugung ste, wenn siliiidnisi abgelegt, Bruders enthielt. oder wenn meinem fertgefessen eifrigen Forsche- die-Auf findung thatfnchlicher Bei-Mr feiner Miischukd gela und er dennoch brinr Lassen derber - —- erft dann Feste ich auch eges ihn mit Un MINI rnäßig wa " Mitteln gerissen Die Borg-rege m. feiner Sämfier blie ben ihm verschwiegen · Der Umstand, daß die Belöss nng Elifabeth’z nicht mehr aus dem aft bsfe bewerifielligt wurde, in Verbin dsng mit Zurückweifunsg der Erfri fchmrgkm Bücher etc» welche bisher von verschiedenen Seiten fiir sie einge lieferi worden« machten alsbald außer halb vee Gerichtsthurmes deren verän derte Lage kund. An mich felbfi und an das wackere Mel-Ieser Gattenpaar wagten sich die Neugierigen oder auch wirklich Theil nehmenden nicht heran; dem irn At-· tenftube ergenuten Altuar, einem mürrifchen Hagestolz. war Schweig fatnkeit zur zweiten Natur geworden; die anderen Beamten wußten felher Nichts. So wurde vie Veranlassung iener Veränderung nur Den Wenigfien bekannt, die entweder vermöge amtli cher Stellung zur Kennenifknabnre be rechtiat waren, oder denen ich durch Die Mir heiluna einen Beweis meiner LLlchtnner uns meines Vertrauens ge ben wollte. Zu Ien Letzteren gehauen in erfier Reihe mein Onkel und meine Tann; auch Fries-näh mein geheimer Vers inndeter. befand sich von Rechtg2vegen umer Jen in solcher Weise Bevorzug ien, weiche färnrntlich mein zrvar har tes. doch nothxvenatges Verfahren bit Liziten Mit einiger Furcht aber sah ja- aen Fragen uns Vorstellungen Johanns-H entgegen. Da inaeß in De ren Beifein nach ivie oor in! häusiichkn Kreise jede Ermahnung des Giftnioro- . Proceffes vermieoen ward, die ais-: Cyriftine auf mein Anftiften die fiir die gefangene Freundin bestimmten Sendungen Johanna’s wie bisher entgegennahrn, freilich ohne sie zu be fördern, Johanna aber außerhalb des-· hnufes mit wenig Leuten verkehrte una nur aas geschwgitzige Latalb:a.t las, fo blieben mir die gefürchteren Fragen unI Vorstellungen erspari. Nach eine andere nnd fiir Viele bei weitern wichtigere Angelegenhei: be ichiiftiaie in diefen Iaaen alle Ge schäfte-steife per unseren Grafschaft Z. Gortfetzung folgt TM W Kasten ein Miit-seiner Ausgang in Jst-s einer- Wsitk. l Von einem Londoan Arzt wurde lürzlich anliileich einer Wette ein ge radezu grausiges Experiment unter nommen, das beinahe einem Menschen das Leben gelostet hätte. Der Medizi ner behauptete, ein terngeiunver, träf tiger uno durchaus nicht pbantastisch oeranlngter Mann könne durch die Macht feiner eigenen Einbilvung an den Rand des Grabes gebracht wer oen. llrn bies in beweisen. ließ man tnit Hülfe eines Kuh-is eine 6 Fuß bobi Krustallgloele über einen inne-tu löfen Arbeiter, Der sich für 825 zum Versuchsobject beigegeben hatte, nie Dersinten. Dem Mann war gesagt worden, daß man nur ausprobiren wolle, wie lange ein Mensch in Dem dicht verschlossenen Glaggefännniß athmen könne, ein sie darin enthal tene Luft gänzlich verbraucht fei. Man versicherte ihn-» saß die Glocke, fobalv wirkliche Erstickungskpfahr eintrete. in vie höbe gewunden werden solle. Der in dem transparenten Behälter ge-» sangene Arbeiter hatte keine Ahnung Ipon einer anr Glockenbals angebrach-l ten Vortichtung, mittelst derer beirnl Drücken auf einen Lan-n sichtbaren Knopf der obere Aufsatz ver Glocke ein wenig zur Seite geschoben wurde, fo baß sich ein tleine Spalt biloete, durch sven genügend Luft einzuftrömen ver j mochte. Jn dem beruhigenden Bewußtsein baß dein Mann in ver Glocke nicht vie geringste Gefahr drobe, festen sich die bern seltfarnen Experiment beiwohnen ben ren nieder und beobachteten mit ponnung den Eingefchlossenen. Es dauerte gar nicht lange, da begann dieser bete-its unruhig zu roervern Alle loeuclcn ElslllPIUsllcc Aulchil -"J1spl-4i bin, daß der Gefangene n1i:«21:".)e::ino:h kämpfte. Plötzlich wurde er ganz ;v!iI. Wie ein Raubthier ouclte er sich, urn dann mit Geberden der Verzweiflung auszuspringen und seinen schweren Körper gegen die Glas-many fallen zu lassen. Mit geballten Fäusten troniz melte er geaen die Seiten der Glocke, die unter der Kraft seiner Schläge dumpf ertönte. Die Bewegungen des Rasenden, dessen Augen aus den hölz len traten, waren unheimlich mit an zusehen. Wie der Arzt selbst eingestand, hats te er ein solches Resultat seiner Be weisführuna nicht erwartet. Man gab zu, daß die Wette glänzend gewonnen war, und wollte nun den eben bewußt los zu Boden stürzenden Jnsassen der Glocke aus seiner Todesangst erlösen. Wer aber beschreibt das Entsetzen der Anwesenden, als es sich herausstellt, daß die schon erwähnte Vorkichtuna nicht sunclionirtr. Schnell sollte die Glocke eboben werden, doch auch die Ma chinerte des Kraan versagte, und ei blieb nichts übrig, als die star ke Crustallwölbuna mit einer E sen stange u zertrümmern Erst nach län gerer . it getan ei, den endlich be steiten Mann weder in’i Leben zu rilckzueusen - Die preuhkgpe Regierung sucht sich aus die einfa e Wetse von den Kod len-S ndilatensunabhöngig zu mu chem lauft sie aus. -Yms sie Weis-M W W W Ueber die Frage, weshalb die Schornsteinfeger don Berlin durch die englische Botschaft alljährlich bewirthet werden, hatte sich in der englischen reife ein vollständiger Sagenkreij ge ildei. Sir Edward Malet, der Ur heber jenes Brauchs, klärt nun das Publikum über die Gründe auf. Er schreibt an den Redakteur der »Wen niinster Gazette«': »Wertber Herr! Jn Jbrer Nr. vom 81. December bemer ien Sie: »Es würde interessant sein, zu erfahren, weshalb Sir Edivard Malet, während er Botschafter in Ber lin war, ein iiibrliches Weibnachtsesfen fiir die Kaminfeger dieser Stadt ein führte." Es sind so viele pbaniaftifche Erklärungen gegeben worden, unter anderen die, daß ich als Kind gestohlen und als Kaminfeger ausgebildet wor den sei, daß ich mit Vergnügen die Ge legenheit ergreife, die Sache aufzuklä ren. Der Anblick kleiner Kaminfeaen jungen auf der Straße machte mir im mer viel Vergniigen Jch konnte nicht anders, ich mußte lächeln, wenn einer an mir vorbeikam. Wenn er sich dann umdrebke und ebenfalls lächelte, dann -. machten feine lachenden Augen und die kleinen weißen Zähne in dein kleinen schwarzen Gesicht mein Vergnügen vollkommen Zur Weibnachrszeij be rührte mich ibr Anblick noch stärker als zu anderen Jahreszeiten weil der Schnee einen fo vorzüglichen Hinter grund für sie bildete. So kam es denn, daß ich zu diefer Zeit darüber nach dachte, ob es nicht möglich wäre, mich ibnen aeaenüber für das Vergnügen zu reoanchiren, das sie mir bereitet hatten. Eine Nachfrage ergab, daß die Gilde der Kaminfeger tlein war und, wenn ich mich recht entsinne, nicht über 60 Lehrlinge zählte. Ein Weib-· nachtsefsen erschien deshalb durchführ bar. Die Mitglieder der Botschaft griffen die Idee auf und brachten sie zur Verwirklichung Als das Essen - stattfand, war es ein solcher Erfolg, daß eg im nächsten Jabre wiederhole werden mußte und daß es fich allmiibs lich zu einer bleibenden Einrichtung aus-wuchs, die nach meiner Abberufung im Jahre 1895 von meinem Nachfol aer Zir Frank Last-Ile- und dessen anb beibehalten wurde, und ich hoffe iuverfichtlich daß al.e nachfolgenden Botschafter den nscättbätigen kleinen Kobolden gleiche Fiesieidlichteii erwei sen werden« ... —--.- w- . IUDZ Nskhffsflnfcktllfkf III kasfmsckss setz vonRossini tauchen eine Anzahi Anetdoten auf, die fiir den schlagfer tigen Witz des berühmten Marstro be zeichnend sind: Eines Tages trag der König von Portugal, ver die leidige Manie hatt-, Violoncer zu spielen, in Paris oor Rossini eine Romanze aus einer von dessen Opera vor. »Was halten Sie davon, Llltaestro?« «ragte der Monarch, als er fertig war. »Mein Gott," erwiderte Rossini, »für einen König war es nicht allzu schlecht. Uebrigens brauchen ja Sou veriine Niemandem Rechenschaft abzu legen-" Und ohne Uebergang, als ob nichts geschehen wäre, erinnerte er höchst un gezwungen den Herrscher an vie ver sprochene Sendung einer- Fasses Port wein. Ein anderes Mal traf der Fürst Poniatoivsti. Senator des Kaiser reächs, Rossini auf arm Vouleoaro. Der Fürst, der sich euoas darauf zu gute that, auch zu rogrwoniotn, begrüß te ibn folgendermaßen: «Guten Tag, Koman »Ei, bin ich etwa zum Senator er nannt worden?« entgegnete Rossini. Auch Richard Wagner sollte Rossi ni’s Spott tennen lernen. Er war zum ersten Mal nach Paris aetornmen, um den »Tannhöuser« aufführen zu las sen, und er stattete Nossini einen Be such ab. Kaum hatte er seinen Namen genannt, als Rossini sich vor die Stirn schlug, wie um sich zu erinnern, und sagte: « »Viel-art- Wagnert Richard Waa ner! Wie ist mir doch? Da habe ich vor einigen Jahren eine kleine Schrift von einem gewissen Wagner gelesen, ver von der Musik Majorka hat-tm's ian auch von der meinen viel Schlech tes fggtr. Zins Sie zufällig derselbe k Wagner?« Wagner stammelte verlegen einige entfchulvigende Worte. »So,« erwiderte Rofsini. »nun Sie haben Memlich das Schlimmste von dieser it gesagt. Was mich anbe trifft, so ist mir das leich,«tveil ich nichts bin; aber glau en Sie mir, Herr Wagner,Mo-1art und Haydn hat ten einiges Talents« Und dann wurde vie Unterhaltung fortgeseki. --—-—-.O H-—«-.— Erkennt. Jan e: ,.Können Sie mir nicht sa gen, .me spät es istt« -—- herr: »Be oaure, ich habe teine Uhr bei knir." — Junge: »Na, dann weiß ich wenigstens ungefähr-, was Die Glocke bei Ihnen geschlagen hat« Unwiderstehlich. ·Assessor (Reseroelentnant): »Es-ins dige weilen also meinen Antrag zu rück?.... Hm, werde rntr erlauben, ihn morgen in U n t f o r m zu wieder bolent« — sit-e Inse Die Freundin: »Es bat intr unge mein Leid gethan, liebe Freundin, VI ich Säften lesen Gesellt ftsabend neirt Ieise-Mk —- «Ah. te waren n a