Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 21, 1902, Sonntags-Blatt., Image 11

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    Miener stumm-ruf von E«
Linie Ianfflengeh
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Ro. 124. Den
te Se emal on,
Mittet Editot,
die Kids bat
tere mich Doch
schon widdek
un wolle von
mich wohin
genomme sein!
He sage, se
hätte bei den
letzte Enterteksttmmt so et arig gute
’ Zeit gehabt. Duht das nit einiges
biete? Ich den mich scllen Omend
mehr qeschiitmtt tote in met ganzes
Leide tm den e III-um gehabt, daß ichs
gar nit in Die deitsche Lengtoitfck ede
ptesse kamt ur. die Feger txt-. c gute
Zeit gehabt! Oft Rohr-, Tite chctttte
hen ich se schnell genug aus Fett Stocm
geheim-De gehabt Hab-:- einttth tumt
ich mich schon fttbke !osse, nttszoet ich
70sse nit immer en verdoll:c Juki wi
— .ttch mache, nat an jttksr Titttitettx sgglx
. hen den Philipp wag- nteitt Hex-band
« ig, die qcmze Geschicht ticxzkrth Jn der
sagt, sag tsebt mich Ganz satt ge
scheint Er hätt frietfxer ja auch dtc
Kids als emai stritttencmnm ctrtrtr
He Felletsch wärt zxt iäbii; for trin,
un wann et sich ärgern wollt- dann
könnt u grad To mit beim steht-. Ich
hätt sag schen Länttit Irtsse solle un
hätt dar ttit zu Den Dotter Hei-n solle,
ste mitanem .1e. Die Fest-: Mike to
evbtg doch nit etrxcichiete :::«. bewog
am Beste Art Die Ettitt ki: risse Gättq
qleiche. Im tttrrtt Zone satte, ztsic Der
Phil den Weg oeiceodjke bot, it. tun
ich gtct te oenttfz:, ;et««i·, tac- : sue ickz
gemißt bis-n tm MS ;- noch trai- ich ge
ahn Hen. Jcb dente,::1:r!1cs:set.tktch
- nit so Zeits« triect .:«-t Fuss-Eh laß er
met so est Tot-! rctt Lert eisen- Va utt
m-«.-- :«·.-.)». ·-««- TU-» seit prt
UUIIGI sein-«- ------- ·---. .-.- -- ,
auch nit, daß aus feine stioå Lohferlch
- tin Tofss wein solle un do hen Ich
denn mein Meind ufigemacht un hen
sit mich gesproche: »Nosser«« hen ich
« esagt, »so ebbet-, gibt-· ni: Le: mich.
, ann der eigene Vatter so wenig for
ei Kids iivwrig hat un so wenig von
« e denkt, Dann will ich different Hätt
on heit an will ich emol trete, ob ich
mit e gutes Gcksemvel nit mehr fertig
bringe, als wie Der Phil mit sein Dum
me Teilst- Grad wie ich in Den Weg
das Bißneß in mein Meinv gefettelt
gehabt hen, do sin Die stidå in das
Ruhm komme un hin ebbes zu esse
verlangt. Der tleinste hot gegreint
wie alles un wie ich iniweicrt ben, was
vie Mätter war. do hott er gesagt, der
Bennie hätt ihn en Tosf qerufe un Do
hätt er ihn gelind Well, well. hen ich
gesagt. wann du ihn getirlt hast, Do
f tauchsi du doch nit sit greine. tlwtver
der arme Bub hat geistig et deht grei
ne, weil er larrie for iiehle veht. Sehn
Se, Mister Evi:hor, do hen ich get-ton
tißt, Daß doch en guter Kern in die
Jänner is un saß mer nor de richtige
Jllieg mit se unigehn braucht un Dann
lriegt mer auch schöne Riesolts. Ich
. hen die Buive, ieoein e Sand-wusch
ewwe un do iin se sattigseit gewese.
r Johnnie hot geiaat: »Seh, Ma,
ich brauch e Peer e Schlehts un die
annere Kivs brauche auch« tlhlkecht,
den ich gesagt, Jhr sollt Schlehts hen
un wann Jhk gute Bunde seit, dann
könnt Jhr gleich mit mich in venHard
wehrstohr gehn, dann könnt Ihr selbst
anspiele, was Ihr wollt. Do hätte
Se awwer emol Die Feeid fehn solle!
Mit sin Dann zu den Hakdwehrmann
un die Buwe hen sich alle Schichte
qusgepickt, swo so en eirische Name ne
p habt hen, ich deute, e-·:« is Miiliniit
ooder Donnellie gewisse Wie se all
ihre Schlehts hatte, hen ich serzehn
Dahleksch bezahle iniiie. Also-ver ich
den nickts gesagt un sin mit die Buch
Zint lomme. Dort hen ich jedem e
opp heiße Kasfie gewwe un en Dah
nott un Sie hätte in die ganze Welt
teine·skids finne könne, txt-o häppiger
gcivesc sm Nie nie-Jst. Ho isui Jci
Johnnie gesagt, seh Ma, hot er gesagt,
warum gehst Dn nit eniol niii uns nach
den Pahnd fehle-hie Es hct dort im
mer e ganze Lan Lein-im ivo schiehie
duhm un ich sin schuf-r, es ioiir for dei
ättnes atig gut, ioanii Dii Die Ketzer
cis hättst-« Jch muß jagt-, in meine
unge Jahre fin ich soe das «Za,-tchic
je trehsig gewefe wie sor Das Tanze un
ie junge Felleiseh hen immer gesagt,
ich deht auteseit gucke. Wie mich oek
Johnnie gestagt hat, mit sie zu gehen,
do hen ich gedenkt, lvei die Eidie is gar
nit so schlappig, biseiog daß, hen mich
die Kids so neis sor gefragt, daß ich
doch nit gut eessjuhse hen önne. Do
hen ich denn gesagt: »s« ll, ich will
euch emal ebbes soge, ichwill mit Euch
ehn, awwer ihr müßt euch gut behese,
ich neinme en schöne Lunch mit un
dann hen mir e teh ellet Pisniet Da
sin se awivek atig Froh gewese un
weil’5 siit denselsve Owend schon e
wenig spät gewese is un auch zu talt
at —--— ich denke mer hen zwanzig bi
Cob gehabt —-— do hen mer unser Pakt-Te
Bis zum nächste Owend pohstpohnd un
die Kits hen mich noch praminisse
müsse, daß se ihren Pa nickg Von sage
solle. Wisse Se, der Phil hätt doch
gcek widder seine Riemahtks gemach:
tm ell gleich ich Daichin un dotchaus
nit. Well der nächste Tag is komme
Un wie das als e Rai-l sv gehi, is eg
such Owenv geworde. To sin incr
Rhsgeschowr. dag- meint. die Stil-S un
Juch. Mer hen so ebaui c Miit un e
M sie weihte gehabt un die Kinner
hu ges-est wie alles, wie mer an
III-M In Ismene. Un denke Se
«
H
nor einol an, der Johnnie, der ute
Bub, hot auch sor mich e Pe e
Schlehts mitgebracht Es hot nit
lang genomme, do hen mer« unsere
Schlehts angehabt un dann is es los
gangr. Zuerscht sin ich e wenig stifs
gewese un ich hen noch allerhan ver
kehrte Steps gemacht, dann is es aw
ioer besser gan e un ich iniiß sage, ich
hen das Schte te arig intscheiit. Die
Buioe in ganz außer sich gewese for
lauter onn. Schließlich is derzaowep
inuth sbei die Kids widder zur eltung
komme. Se hen gestatt, inich mit
Schnohballs zu pelte un in meine
Hureieaiis den Weg zu gehn, sin ich
in die Mittel von den Pahnd toinnie
un was wer’n Se denke —- eingebroche
sin ich! O inei, o mie, was is Das
Wasser so lalt gewese! Wei ich heii
gehallert, als wann ich schon siwive
achtel doht wär. Dass Wasser hoi mich
bis iwivrr iiiei Wehstband gerietscht
iiii ich hen schon gar lei Fiehling mehr
in niei Fieß gehabt. Die Kidg hen off
Kohrg gehallert wie alles un se sin
tomnie un hcn mich craus gewillt Wie
ich teilen Owend heim sin komme, do
hen ich gefiehlt un ansgegnclt, wie en
Eigzickei Die Kios hen mich ins Bett
getrage nn hen e Dutzend Brickstein
heiß gemacht, for mich ividder in e die
sende Schehp zu bringe Ich möcht
ietzt nor wisse, ob die Buwe for den
Eckzident zu blehme sin edder dag-. Eise-.
Mit beste Riegahrds Juhrs
Lizzie Hanssiengei.
M
Faule Schuldner-.
Ilehntich wie in Veneziielc geh: es
deutschen Kapitalisten im brasiliani- -
schen Staate Minos Geian, die dort
ihr Geld in einer Eisenbahn angelegt
hohem-vergeblich auf Zinsen und Di
videnden warten und iii Gefahr stehen-,
um ihre Forderungen betrogen zu wer
den. Die Staatsregierung hatte die
Zinggarantje übernommen die Bahn
verwaltung aber ohne Controlle mitth
schasten lassen und inii ier fortschrei
tenden Entiveithnng itsisr Bank-einjäh
sesinn sc. krfilrsfilikfi siir fins« ROHR Akt-Al
.-·"D ’" s",·’-U"", k"’ " - - I » -
ten, der Garantievertiflichtung über
haupt nicht mehr nachzulontmen. Dies
gefchah vor ettva vier Jahren. Auf
Betreiben der Interessenten griff die
brastlianische Regieruna unrs dieBrasis
lxanische Bank für Deutschland ein«
deren Vertreter ein Synditat bildeten,
welches die Ordnung in der Verwal
tung der Bahn wieder herstellte und
durch Zahlungen an die Regierung von
Minos Geraes diese in den Stand
feste, die garaniirten Zinszahlunaen
zu leisten. Gezahlt hat aber derselbe
trotzdem nicht. Msi Mühe ist es ar
.lungen, sie zur Leistung einiger tlei
ner Beiträge zu zwingen, seit dem 1.
Juli 1899 ist überhaupt reine Zahlung
mehr erfolgt
i Wie in Venezuela ist es- in Minos
’Geraes offenbar darauf abgesehen, die
ausländischen Aktionäre zu entrechten,
sie so lange zu chitaniren org sie ent
iuuthigt davon gehen und dem Staate
rie Anlage überlassen lfinrn Beweis
dafür bietet der Erlaß dei- Präsidenten
Wes Staates-U dont S. November 19()l,
lioonach die Concessioncs und Garan
l tiederträge der Bahnaesellschaft einfach
fausgehoben werden und zwar auf den
i Grund hin, daf; die Gesellschaft sich in
tstoangoverwaltung befinde und defi
;halb außer Stande sei ihre Geschäfte
stveiter zu führen. Und dabei ist es
J gerade die Regierung, welche durch die
HVorenthaltung der Zinsleistuna die
jBahn außer Stande seht, ihren Ver
xpslichtungen ordnungsgexnäß nachzu
:loininen. Das Verhalten der Regie
irung von Minag Gerne-H erscheint urn
l so weniger entschuldbar, wenn man in
IBelracht zieht. dasz nach den kürzlich
abgegebenen Erklärungen des Finanz
; setretärg Carupista Nr Staat sich nicht
setioa selbst in schlechter Finanzlaae be
findet. Er sagte stolz, Minos Geraeo
sei auch zur Zeit einer allgemeinen
Wirthschaftgtrisis seinen Verpflichtun
aen pünktlich nachgekonimen, was al
tlerdinas der Nepudiation der Ver
pflichtungen der deutschen Kapitalisten
gegenüber wie Hohn llingt.
Ein Einschreiten der deutschen Re
gierung gegen den Staat, wie in Vene
«zuela, ist nicht zulässig. Dieselbe hat
sich an die Centralregierung von Bra
silien zu halten, die fiir die Lotalregie
rungen dem Auglande gegenüber ver
antwortlich ist. Vorläufig werden sich
ihre Bemühungen darauf richten, durch
diese einen Druck auf den pflichtder
gessenen Staat auszuüben Zu dem
Zwecke wird darauf hingewiesen, wie
auch der Credit der brasilianischen Re
gierung darunter leiden muß, tdenn
solche offenkundige Rechtsverletzungen
nur ein einziges Mal ungealindet blei
ben. »Es ist klar, wird darüber in
einem officiösen deutschen Blaue ge:
sagt, daß, wenn die brasilianifche
Staatsgewalt nur ein einziges Mal
zugibt, daß bündige und llare Eisen
bahnverträge, daß udr allem staatliche
Büegfchaften ohne weiteres einseitig
durch eine Localregierung auf Kosten
der Vertragschließenden beseiiiat und
beeinträchtigt werden, in Zukunft alle
Staaten, deren Angehörige geneigt
wären, siir die wirthschasiliche tsnt
wicklung des reichen Landes Darlehen
zu geden, die nachdritdltchsten und de
rechtigsten Warnungen gegen solche un
sichere Creditgstvährung erbeben wer
den. Brasilien wird in solchem Falle
an sich felbft zuerst den Schaden stili
ten, der daraus entsteht, wenn das fest
begründete Recht eines ausländischen
Gläubigers aelräntt wird. Möan
sich die drasilischen Staatålenler :i:fe
«er fie wichtigste Seite der Frage grade
est besonders recgegntriirtigen.«
Der Deutschen Leibgeriititr.
Eine Rundsabrt mittelst Speisetarte
durch Germanicks Gauen
Zu dem, wag in Deutschland aus
den Tisch geseht wird, gehört Vieles,
was ursprünglich einen lolalen Cha
ralter hatte, was infolge der geogra
phischen Lage des Ortes ihm eigen
thitnilich war oder auch irgendwo in
besonderer Güte hervorgebracht oder
aus besonders seine Art bereitet wurde.
Handel und Verkehr haben dann da
raus Allgemeingut gemacht. So galt
Deutschland seit alter Zeit zwar als
das Wurstland überhaupt, für dases
noch von vielen Engländern und Fran
zosen angesehen wird; um den Ruhm
aber, die beste Wurst zu haben, streiten
in Deutschland beinahe ebenso viele
Städte, als im alten Griechenland da
rum stritten. den Homer hervorgebracht
zu haben: nämlich Braunschiveig, Göt
tingen, Gotha, Trantsurt a. M., Jauer
und Regensburg.
Man braucht aber nach leiner der
aenannten Städte mehr zu reisen, um
ihre Spezialität in Wurst lennen zu
lernen, sondern diese Haupt- oder
Edelwürste sind überall jin Handel.
Ebenso verhält eg- fich mit den Kieler
Sprotten, den Elbtnger Neiinaugen,
dem Rheinlachk, dem ioeitphalischen
Schinlen und Pumpernicleh den
Straßburaer Gänseleberpasteten, den
Teltoiver Rübchen u. a. Der Kasseler
Rippenspeer ist davon auszuschließen; ’
denn man weiß davon in Kassel nichts-»
weshalb auch schon dte Veiiiixithunq
aufgestellt worden ist« e: tvarc von
einein lochtundiaen Mann, Namens
Ferdinand Kassel, erfunden worden.
Manches Gericht aber bat doch bis
in die neueite Zeit hinein einen lotalen
oder landschaftlichen Ledaralter lie
ivahrt. Darüber sprachen irsii neulich
in Gesellschaft, di-. saate eiiierz »lis- ist
für Jemand-, der iin Laute dig Win
ters viele große Gesellschaften iefiiclien
mits-« eine harte Satt-e ins-, lsei all tieii
arofieii Dineis mirs Eoiirseig die
Speiselarte fast immer dieselbe ist: ei
itt eden die tnternationale Zpeisetarrh
bei der immer an derselben Stelle der
Steinbuti und die Ponlarde austreten
wie in den Speisetarten der Gasthofe
und Restaurantg das Beeisteal und
das Koteleti. Nun ist bei geselligen
Vergnügunaen dag- Essen zwar nicht l
die Hauptsache, es erscheint aber dochl
als eine sehr erwünschte Stärkung, be- s
sonders bei den großen Festbanletts«s
wo die zu vielen und Zanaen Reden;
zwischen den einzelnen Ganaen sol
überaus erschöpfend wirten. An den
großen Fest- undllkrunlschmausen wird
sich vielleicht nicht viel ändern lassen,
in unseren Privataesellschasten aber,
meine ich, könnten wir es einführen
daß als Hauvtaiinae Gerichte von
landschaftlichem Charalter arrsaetra
gen werden« So sprach er, und alle
« stimmten ihrn bei. Dann larn die Rede
darauf, was es nun siir besondere
Landesgertchte n-arer:, en rie rnan da
bei denken ihn-stre
Der UmIme des Gebein-.
Da ergriff zunächst einer das Wort,
der ein verhältnißmiißig echter Berliner
-war; denn er war wenigstens in Ber
lin geboren, sein Vater aber starnrnte
von Eydtluhnen her, unr- seine Mutter
war aus Eaarlouig gebürtig. Der
sagte, als Berliner Gericht im Beson
deren müßte doch wohl das übrigens
auch sehr einpsehlenewertbe Donners
tagsessen oder Panache, d. b. Erbsen
mit Sauerlraut, angesprochen werden«
das außerdem deshalb interessant sei,
»weil es airf dag- Heidenthuni zuriiels
»siihre. Denn die Grble se: dem The-r
oder Donner geweiht gewese::, von dem
ja auch der Donnerstag seinen Namen
habe. Weiter nehme er dae Fig-dem
»als Berliner Gericht in Ausdruck das
übrigens mi: Eis- ruchti z.: thun habe,
denn Eigbein sei entstanden ans Jsch
’bein, dem »- jschinnn tote Die Qalei
’ner es nennen. lfr wollte auch von
Berliner Piannluchen reden, wurde
dabei aber« unterbrochen Grsteni, hieß
es, wären die Berliner lllsannluchen
Jganz dasselbe, trag anderwärts- Kra
vsen hieße, dann aber wollte man raf
Gebäck. obwohl es ja auch aus solchen
»Sondermahlzeiten eine Rolle spielen
könnte, überhaupt noch von der Dig
«cussion ausschließen Denn man
könnte sonst auch ron den Tregdener
Stollen, den Thorner Itatlyarinchem
den Gnadauer Brezeln unt wer weiß
wovon noch reden.
- Darauf sagte ein Sachse: »Ich will
ja die beiden Berliner Leibgertchte nicht
durchaus herabsetzen, sie scheinen mir
denn aber doch etwas grober, ich
möchte sagen, häuerischer Art zu sein
Jhnen geaenüber stelle ich als etwas
von außerordentlicher Feinden dar- in
seinen einzelnen Bestandtheilen das
Beste aus dem Naturreich enthält, un
ser »Leipziaer Vlllerlei«, und ich stehe
nicht an, es fiir csie Krone aller Ge
es-« -.· s--"Zv-v- «
Ein Meister-stü- per Kochsmesh
—-...«,...l kkahiil U: Hain
buraer tas- Wort. »Ich mill« sagte
er, »von dem «.Hamduraer »Dann-« ali
sehen, da es im Grunde doels nur ein
junges quhn ii:. das seine Bedeutung
dadurch erhält, Das-, eE in Hamburg
sriiber als anderwärts aus der Bill
flache erscheint. Lein iilsriaen darf ni
eii als bsslarnt voraus-setzen, deij ans
1 dem aanzen Junius-Inn ja i-. der nai.
Hin Welt, nirgendwo ie- nat mer-essen
T wird lvie in .f,)anil-i:ra. Zoll id- als-!
Junter den vielen guten Dinger-. oisx
’man dort mit dein arbsiten Zeit-sinkt
«sländniß verspeist, eins nennen, tax
im besonderen Grad liamdurqiseb ist,
so nenne ich di-: Hamburger Llalsuppe,
»die ein vollendetes Meistersiiis der
Kochlunst ist. Zu der gerechten Aal
suppe gehören u.a. vierzehn verschie
dene Kräuter, nämlich Salbei, Basili
tuin, enchel, Kerbel, Majoran, Me
lisse, tersilie, Pimpernell, Portulat,
Reute, ThymianTripvmadaquauerz
ampfer und Schnittlauch. Jch tann
das ruhig verrathen; denn wenn auch
an irgend einem anderen Ort diese
vierzehn Kräuter alle zusammen aus
zutreiben wären, so würde es an der
Kenntniß ihrer richtigen Verwendung
sehlen und infolgedessen doch alles ver
dorben werden«
Nachdem man sich einigermaßen von
dem Staunen erholt hatte, das die
Rede des Hanseaten hervoraerufen,
meinte einer, der aus dem Lüneburgi
schen her war: «Jn Hamburg ist ja
viel Nahrung, und deshalb ißt man
dort sehr seit. Das paßt aber nicht
einem Jeden, und ich für meinen Theil
ziehe einen Heidschnuctenbraten und
einen Buchweizenpfanntuchen oder
blauen Heinrich mit Kompot aug- fri
schen Krongbeerem die anderwärts
Preißelbeeren heißen, bei weitem der
Hamburger Ylalsuvpe mit vierzehn
oder noch mehr Kräutern nor, an der
die Hamburger Handelesherren sich den
Magen verderben.«
Mütze mrd Knödeh
Nun lam ein Thüringer an die
Reihe und sprach: »Thiirinaen ist das
Herz Deutschlands und der Mittel
punlt aller deutschen Lebensjnteressen
Jn Weimar und Jena haben Schiller
und Goethe ihre besten Gedichte ge
macht. Der gute Geschmack aber, der
überall im Thüringer Land herrscht,
beschrantt sich nicht aus aeistine Ge
niissc scr- dern erste-! sich auch cui ma
terielle md findet aus diesem Gebiet
seinen Haiieliunlt in den thiirinciis schen I
Karteiieltlos en die einfach das Groß
artigite sinks, mai- die Menschheit Jus
Stande eebricht hat, seitdem sie in den (
Besitz rez- ieuers gelanat ist«
Dass uollte ein Var-er nicht netteni
lassen: »Wenn die Thurman sagte;
er, ,.r«rn solcizierlei Speise ein«-as ber: E
stehen« fo iii wohl die Kenntniß dareni
UUII Cucjclll UULL Usc Wncllszc du tljllcll
hinüberaekommen. Viel gelernt aber
haben sie nicht davon. Die berühmten
thüringischen Kartoffelllöße, die ja
wohl in auten Jahren die Größe eines
Kindstobss erreichen, eignen sich mei
ner Meinung nach meer zum Kegel
schieben als zum Essen, und ich glaub-e
nicht, daß Goethe und Schiller durch
sie besonders zum Dichten angeregt
worden sind. Jhr unerreichteo Vor
bild sind und bleiben die banrischen
senödeL von dem einfachen Meliltnödel
bis zum seinen und vornehmen Leber- ,
lnödei. Außerdem sind hier noch zir
nennen die gleichfalls tin-erreicht da
stehenden Schmarren nnd ali- ein be
sonderes Münchener Gericht die Kalbe
baeen, die sich durch ihre Vortrefflich
leit bereits überall denEinaatta erabert
beken«
»Alle-? das ist nichts," bemerkte da- .
raus ein Zchlesier, »das Gericht aller,
Gerichte ist das seinen Namen miti
Recht führende ,.7e1j;lesische Himmel- ,
reich«, das- atts Backobst mit Filöfien
bestek,t,1oozu aeräucherteg Rindsleisch
gehiirt.«-1Ler das-« einmal acaessen hat,
der bekommt in der Fremde das Heim
toeb danach und verzehrt sich vor-Sehn
sucki. wenn esZ ihm nicht wieder berat
setxt tvird «
Eine Krone aller Gerichte-.
Als letzter ariss ich zum Wort »Ich
tin zwar Westpreuße « saqte icd »aber
ich tann hier zugleich auch sur Os
prctißen sprechen. Denn mir baken
in beiden Provinzen so ziemlich diesel
ben Lieblingsgetichtr. Von den gro
siett oder dicken Bohnen will ich ab
sel«-.n, weil auch die IJcecllenbitracr nnd
d:e ebenso verständigen iltlteinlander.
sie krochachtm und Von unseren Fisch- I
streben und Koblsiidpen nur sausen,
tas- sie Gerichte ersten Mannes- d»
Besonders aber erwähnen intiß ich die s
, leck, von der man alattbr, dasz dies
alten griechischen Götter sie ter Arn-f
broiia, die man sich so leicht iiberißt,
rsoiaezoaen hätten, wenn sie utn ibrei
l
i
I
I
i
!
Zeit schon zu haben aetvesen waren. «"
Sie ist in beiden bttlichen Provinzen
»e» r-i.- sum-«- etfsm M· Hm Tat-d
px.,· »so-s»--- s- , » » - -- (,—
aber soll es geben aus den: alten Rö
ninsberger Schloß in der innerhalb
seiner Mauern belegenen Kneipe, oie
das-— »Blutgericht« genannt wirk, toeil
kiort früher die »Peinlamtner« oder
Foltertammer gewesen ist. Man er
tel·t daraus-, welch ein Lustort im Lauf
der Jahrhunderte aus einer Peintam
mer werden kann, wenn nur dast- Ge
rictt hineinkommt. Hervorheben muß
icks aber dann noch die grauen Erbsen,
dre, mit Speck zubereitet oder in Suppe
aelochh das Ideal aller Trockengemiise
bilden. Wenn ein Nat-oh der aus
gutes Essen giebt, müßte, trie wohl
sclnneckend sie find, so würde er sich so
sort einen Schnelldampser chortern
urst ohne unterwegs auch nur einmal ;
akttulseaem direkt von Ostindien nackt
Pillau fahren. Mehr zum Ruhm der
arauen Erbsen weiß ich nicht zu sagen.
ltostlich sind sie überall, trso sie gewon
nen werden, die besten ctber sind die von s
Glnubitten.«
Damit war die lehrreiches Unterhal
tuxin zu Ende. Sie hatte manchmal,
tot-. bog nicht anders thn kann, wenn
sic Vorzüge einzelner deutscher Stäm
tne einander gegenüber gestellt werden,
stinkn etwas erregten Charakter einige
rennt-In Doch trennte matt sich zu:
letzt in Frieden nnd mit dein stumm-k
-t-cn Bewußtsein, ztt uner guten Sache
L«liiren.tnn acxtcben zu hoben.
--,- O- ..4
Iet« L·.-«?ensch erfährt erst donn, tri; «
fehl-echt er ist, wenn er in die Lage
tomtnt, schlecht zu sein.
s
gumoristischs z -
«
Protz.
»Marie—höt’ sofort auf, das Lied
zu singen, es is ä V o l k Blick-L«
Unter Freundinnen.
,,’Sag mal, Anna, mit wie viel Ohn
machten kommst Du aus im Monats«
Gansmiülers Gespräch-an
imüpkun g.
,,Vctehrtes Fräulein smd wohl hin
gesallcn?« — -
zinstragende Zustmnfi.
Wirth: »Hm der Gast schon ge
gessen?" —- Kel l n e t: »Nein, er
r i n g t noch mit dem Braten.«
Zu- dem Tagewerk eines
Yniuiljch
—Ost kam es vor, daß Excellcnz ds
rclt aus dm Bette in die hohe Politik
sugg.
Ich-Einer Traum.
»Ach, Maine-, mir hat beut« so was 3
Schönes geträumt!«—,,«;Ihm, wag denn, ;
Liebchen?«—-—»Js,a, ans der Leberthraw
slcische stund ,ä:.si1,crlich«!«
Illusion.
J s i d o r ch e n: »Tateleben, tan
mir ä Schautelpserd!« —- T atele
b e n: »Jsidorchen, hör’ mir auf mit der
Schwärmetei sor der Kavallerie!«
Auch eine Mutter-.
Besuch: »Nein, das reizende Ba
by, hat es schon Zähnchen, Frau Grä
sin?«——Ft a u G r ii s i n Czur Amme):
«hat das Kind schon Zähnchen,Käthi?«
Fehler-hie Zeiten«
A.: »Was fehlt denn der Frau von E
Goldreich, daß Du sie dreimal täglich;
besuchen mußt2«—A rzt: »O, nichts s
von Bedeutung —- mich hat nur mein l
Hausherr gesteigert!«
Ein Grcigriisi.
Seppi: »He-s es denn wahr, a ganza
Ertrazug Jana timmt morg’n ans d’r !
Stadt?«———Ha n s: »Ja, ja, der Kan- ?
zelwirth bat ja eini n’schrieb’n in die T
Stadi, das; si wieda a Hoas umitreidt (
im Revier!«
Zust- rino Aue-reden
Wächter (zu einem Vagabnnden,
der sich in der Nähe eines festlich be
leuchtetenSchlosses herumtreibt): »Was
machen Sie da?« —- Vaaabund:’
»Nichts, ich höre nur das Knallen der »
Champagnerpfropfen so gern.«
Yiksign »
Frau szu ihrem zweiten Mann): s
»Dir ist aber doch Alles nicht recht,l
immer hast Du etwas auszufegen am 1
Essen; ach, was war da mein guterJ
erster Mann so geniizisrxnn wie war der
so zusrieden mit meiner Kost.« —
M a n n: »D’rum hat er auch so bald
sterben müssen!«
i
Ha ro!
Zu einem Dorslsaden der sich eben
etablirt hat, kommt ein altes Väuerlein,
um sich einen Zahn ziehen zu lassen.
Die Operation geht schnell vor sich.
Aber kaum ist der Patient nieg, eilt auch
schon die Frau des Baders voll Unge
duld und Neugierde herbei. »Was hast
Du denn von Deinem ersten Patienten
einqeiiommen?« fragt sie. «ji:impl)i:
rend zeigt er ihr ein Goldstück ,,Wie«.-«
tust sie entsetzt. »(,ehn Mark! Um Gest
tes Willen, Mann, das ist ja viel zu
viel! Es ist doch so schnell geganqu und
Tu bist noch Ansängetl Du wirst sehen,
der kommt nicht wieder!« Aber ihr
Mann lächelt nur mitleidig unk- spricht
erhoben: »Das verstehst Tu nicht-Wes
war ja sein letzter!«
gixirttrtiwkighoit.
Irr Pest-i les-El licin .5;,«":«..n Lclxrkr
sit-Jst werden infi- jliiclptist US Hilft-zip
riste nssilde fix-ill- iiu den Tisch lsmtiik
T sildtglxelh iti ciiieisi Man-teilt Ist
Rxslke iino («««·."sks:ijpf.;i«.»ci, tust lcr They-i
tcirwurfcvolk »Aber-, Herr Lehrer, der
Ftliiiere gibt doch neid;!'
x
Glaubt-ask
»Was würden Sie thun, wenn fhrs
Onkel stürbe und Sie zum Univer Cl
erben eingesetzt hätte?«—-»Nichts.« P
got-t- gossen-reg
I r a u (eines jun enAr tes): «Ottp»
komm’ schnell, ein ieb ist in unserer
Wohnun !«——A rzt: »Lasz ihn nur-—
vielleichtsehltihm weist«
Gin schlauen-ins
Nener Gasttoirtht »Meine
herren, derjenige meiner Gäste, welcher
von meinem Wein zuerst eine rothe Nase
kriegt, bekommt von mir eine Prämie!«
Ein kleiner Egoist
Mutter: »Karl, ib doch Deinen
Schwesterchen auch ein tückchen Wurst:
,Getheilte Freude ist doppelte Frei-VI
—K a r l: »Das stimmt, Mutter-, oder
getheilte Wurst ist nur halbe Wurst!« H
summiert-Werth
»Na, Fritz, was machst Du denn für
ein Leichenbittergesicht?« — »J, so ’n
Pech! Misch’ i’ mich da unter die Arz«
beiislosen, um a’ paar Pfennig’ Unter-;
stützung ’rauöz'schlag’n, derweil er
wisch'n s’ mich und ich krieg a«
A r b e it ! «
Ver Graptjologo. «
B at e r: »Selma, ich hab’ Dir doch«
verboten, mit dem Löwy zu korrespon-.«
direkt-da ist doch schon wieder so ein
Bries!«—T o ch te r (den Brief verle
gend): »Ach, der ist ja gar nicht von
ihm, der ist von meiner Schneiderin.«—
V a te r: ,,Schwind’l nicht, Selma, an
der Klaue ertenn’ ich den Lötvyl« . »
Spitz b u be sdcr in Tier Buch
handlung ein Strafgesetzbuch gest-Jst
hoh: »Gegen Sie mal, das Buch ist ja
so dünn . . . Das ist wohl für An-,
fä n g e r ? « «
Gcmüthlirlk J«
sAuj der Z cl111k·«1131alj!1.)
Ein Possaqicr verläßt auf einer Sta
jcn dag- Ungeheiztc Kunst um sich
durch Aus- und Absehen « erwärmen
Ta ihm der Aufenthalt :m,1»cwöhn1ich
lmm erfchcint, fragt er endlich ungedul
dig: »Aber, Herr siontmtteur, auf was
warten wir denn eigentlich?« — »Wir
warten nin auf-S i e!«
Pius-wes- Vergnügt-Im
Geiz ha Is: »Ja, ich half auch seit
Jahr und Tag eine Flasche Bordeaux
im Keller, und wenn eimag Besonderes
los ist, dann— sch a u« ich sie mir alle
mal a n!«
Ein stolzer Titel.
Telegraphen - Beamter:
»Aber ich bitte Sie, zu was die große
Adresse; wennSie Namen,Ort,Sttaße
und Hausnummer angeben, genügt es
bei einem Telegramm; lassen Sie doch
alles Uebrige weg.«——Alte Dame:
»Nein, nein, das darf ich nicht« mein
Mann ist gar eigen, der ist stolz auf sei
nen Titel; schreiben Sie nur Grund
schuldbuchanlegungstomniissär außer
Diensi.«
gnsrrnrnlwfblüthvm
»Einjäl;riger, sitzen Sie nich’ so je
dkuclt ufs’n Jaul, wie ’n Jeheimniß in
’net ollen Manisell!«
. U
,,Hubet, det nennen Sie n Vorabe
marsch? Let sieht ja jerade ans, als
wenn n Sumpfhuhn n Katerbummel
macht!«
I
.I
»Warum bekommt der Soldat alle
zehn Tage seine (ijebührnisfe? (Alles
schweigt) Na, weil«’n richtiges Kameel
blos alle zehn Tage wat zu sausen
brauch , Ihr Dummlöpfe!«
,,.5k«eels, wenn man Euch Schafslöpfe
tichi ig tituliren möchte, dann merkt
man so recht die Armuth der deutschen
I Sprack,e!·«