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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 7, 1902)
» ! i Letzte Botschaft fl- Novelle-Sie vo-: Frida Scheins l ysf Das Ehepaar hatte Abschied genom wen, eine-: mntbigen Abschied wie ein Schiffe-way bei dessen leiiem langem ji«-i ifsandedrwx letztern heißem Kuß vorm U W man auch nie zu sagen nieste-: szet isi hier der Tapfersie —- vaö Weil-, das mit einein- solchen asten Lächeln sit-en Liebsten ans die läßt. ins ; »Hu-he Ungewissr. auf ungewisse Zeit »i«; —osee er der sich, sie tröstend, hin ; ausbegieth . - Hie- Iaelz ein Scheiben vor dein O naut Mk nserlpfe Meer. Der Mann i , lag is cease-u über den segnete-dem i z Dante-den Issen die tief eingesteckten s i: sen Alb-dunklen Augenhöhlen s i Urzeit Maus der bleichen energisch: »Ja-ein- Wien Stirn schon der Todes-: « )- ich-seie - Wie das Licht des Tages sich zuj a- All-enden Tiefeon verstarlt vorm f Versinken so brach in den wenigenj , ktiibsatn gesliisterten Abschiedsworten - oez Schei senden noch einmal die ganze i k L :eå«)e eine- langen Leben-Z leuchtend darein Was zwei Menschen einander neben « .«« inne an- friedvollenn zartbewusiierr P sertieslern Glück das hatten di e bei oen ssj gegeben, vor de ri. erster unbe f schreit-lich reizdollen Sichiinoe.. an. " J .::ch alle vie Vtelen Jahre voll All « Texas-wachen und Mittagsstunden b:r.- . ·c«:ch bis an die ellierewenoe » 7 Mit unverntnberiet Liebeslrai:. ,- echzlen dse Hände. die adgemtiaerteI sk, ! Ek· anlenband ::I Jie weiche volle: F·auenha.d, tust :neinander. DieFk Iu war, ebenso w: e der -chei: « De«ae, lobtenblekch aber oer gesaszte ej Schmerzensausvrixck auf ihrem wohl- s aefartnten sympathischen Gesicht ars " Un feierlicher (E:babenl)eii. Wie Bal - sum kamen die Worte tiefster L'i ebe und , Gute von ihren Lippen nicht inebr er k« titutbigens etrnuniernd bossnum ji« svendend argen alle Hossnang wie ae seen var der aronen entschei denoen Tocratibn —- ne: n von der volls ten ! Schmerzgesvißbeit Durchitänlt Durch ichauert opni Höchsten llnauH sprech ltchsten, ".vas5 .I.Iieni·cheii!. e is Durch schn-zuerst kann .«UlleE, Jllee oxnk ich« dir ja, te : leses Werd ——s« Tex« Kranlen Eirrrme brach schon. »Es-Thier liebe-:- WeEJ — . »ein liebes Weib wiederholæ er. »Q- — — :Trrner muviamer irnr oavei immer :r. I, riaer. »Leb wob: und ariiße Johan « nie-Z tausendmal lfr soll sich nicht gra s; irren-, daß er nicht zurechtlam lfss ainq - st; schnell, und ei« war zu weit. Nein, e: lammr nich-i meb3.« Der erfie leise Schauer 1efujikier Todesnähe zuckce einen Vluaenblia Durch seine matten Augenfierne »Ja spät! —— Grüße ibnk Er soll rrein Nachfolger werden im Geschäft stät Ehren-. Sag ihm, das ie- mein y letzter klarer Wunsch aewefen ir. Iieiekn « eben!« Der lesl e Wunsch! —- Er bade recht assabi. Zien letzter Wunsch —- fein letztes llares Worts Seine Gedanken ftngen nur-. an. zu wandern. sich zu - Fern-irrem die Worie begannen zu ver - Lassen. Zwei E unoen lana oauerie Der nicht schwere, aber ir. feiner Hilf lofigteit und hofnunaglofigleir her ; zerreißen-) anzusehenae Iodeskampf I Ies- Slarlen, bei oeni auch der Arzt, cer langjährige Freund her Familie, oer eben zurechtlanr, als vag- letzre Ad Ichiediwvrt der Gar ten gesprochen, nur stummen schmerzlich leidender Zu schauer sein konnte. Nun war alles vorbei. Todtenstill war es irrt haus. Unter der feioenen Decke ruhte der linifchlafene wie in ernstem friedlichem Schlummer mit Den fiiellos abgeschm lenen Blüthen oer von ver Hausfrau alljährlich wieder zum Bliihen ge brachten riesigen Azalienstöckr. feiner Oel-linken .befireu:, eine herrlich aei farnile helle Rose zwischen oen wach-: bleichen hänben Zo hatte sie ihn aei bettet, allein, ohne fremd-: Hilfe so sein Laaer geschmückt Und nun lag sie selbst m e binzes .—..- -.-t —..- ki ukqh sur-tun usi- puu uus urs. -».i.-.s.«. reben seinem Betr. das Gesicht irr Jxe Blüthen gedrüd:. Kein Menschenqu kann die volle Tiefe des lStesstIelsess-,:-, die Tragweite cier Trennung aktioerlen ir« einer fol men Stunde. Ware ei oer Fall. keine szliutter würde ihr iiifzeg Kind. teine Braut den Geliebten, tein Weis der-. Gatten, die Seele ihrer Seele, iider leben; das Zerreißen der Lebensdande ivürde das Herz des Bleibenden n·:: zerreißen, hinabreißen unfehlbar! Aber dasVerständniß für das »All« cardei" lomtnt leise an. Ein Reden vie rnit einein Lebenden ist's noch mir Dem Todten in den ersten Stunde-» Die Frau lag und sprach noch in illutendemWeh wach und laut mit dem, Urter nach dem langen großen Glück Ien ersten Schmerz gethan. Sie böte roch den Ton seiner Stimme, sie trank noch die letzten Blicke seiner Augen — es war alles noch wirllich, noch greif isat nah; allmählich kamen auch die Lttorte zu dem Klang; sie hörte sie noch s- inmalz wie einen dornenvollen Rosen-: Hist-zeig preßte sie die Erinnerung davon - fest in ihr Herz. Jedes Wort- der Liede tönte in ilir nach. Ja, so wie er es esagt hatte, war es gewesen: alles lar, wahr, rein und schön zwi schen ihnen! Unsiiglich hatten sie ein ander geliebt. Zu sehr sast, hatte sie manchmal gedacht, denn sein Wort und Wille galten ihr alles. Sie hatte sich ost·gescholten, daß sie sogar zu ihrem . Flut-ten Knaben streng sein konnte, m Wünsche abschlagen, schweren Ge Sonntags-— Matt Beilage des »Amt«-hu Staate-: aneiger und Yerold«. J P. Wind-Mk Hersuogeher. Grund Island Nebt., den c. Februar 1902. Jahrgang 22. No. 2:3. herkam von ihm fordern, wenn der Vater es so bestimmt nnd gewoka hatte. Nun war sie dessen schmerzlich froh. Die lehte Stunde hatte ihr alle viele gelegentlichen Selhstoorwiirfe geheiligt uno verklärt Voll Rührung gedachte sie ihres Jungen ,,Griiße Johannes tausendmal.« klang es an ihr Ohr. Dabei fiel ihr der Sohn aber erst wirklich greifbar, als eigene Persön lichkeit, ein. Nur in Beng zum Vater hatte sie in dieser schweren Stunde bis ber fein geIacht. Nun auf einmal kam ibr mit voller Gewalt vie Bedeutung oer Tbaifasbe zum Bemußkfeim Jo: banneå sieht feinen Vater nicht mehr ·Ein fchneioenoes Gehirn-setz eine wehe Angst erfaßte sie. Ler ooe Sterbebet: esneå töeuren Menschen aerufen weroen aus weiter Ferne, reifen müssen, sich Dein Tempo von Schiffen von Eifendahnziigen überlassen müssen, während man flie gen möchte, während ok- Ungewißhei: einen folkert: Trifssk ou oen Kranken noch an: Leben? harte ihr Immer ais furchtbarste Qual vor-geschwebt oon frühester Jugend an. Uno Johannes nun. dieser eigene, tiefem-findende Mensch! Wie die Marter ihn-. wohl oerfchärft wird ourch tausend oeinoolle Gedanken. Johannes war nie rni: oein Vater eins gewesen. Der anheienoe, mi: Ietbaltener rief fker Jnniqkeit liebend-. Gaste war ein Varer von eisernernWillem oon un beuqfainet Erkenne Secne eigene Tücheiakeii. oie stumme Tüchtigkeit feines angefehenen Geschlechts suchte er in Den-. Knaben- wieder. Uno Johannes kru: ein Bistan traixnterifcheå zerfahi Zusc- ·lllltJ »Ist Uc.!. Ju7, lekc Illus ckenbaft zarte, verfchxvommene Natur, in Der nur eine Lau: urtI kräftig sprach: eine ft.1:ke. Eeioenichaititche Liebe zur "«.0iitsik. Seine Geige war des oielaeicholienen Knaben Seligkeit und Trost. Musik war Das einzige Fach, in dem er nicht tänoelte, in dem er nicht tausend che Versäumnisse durch tausendfache « tra fen und Demüthigungen zu büßen hatte, dass einzige Fach, in demetstch nicht zu schämen brauchte in den-. er machte und vollbetsu i, in tiefer uns zärtlicher Liebe zur Dache, etwas lei ftete. Aber dadurch wurde der geliebte Sport zum Stein des Anftoßes für den über den Jungen unaliictlichen Vater. Die Unsulänglichteit ir: anderen Fächern fchrieb ver Mann einfach auf Rechnuna der Musik. Ein halbes Jahr ’ lana hatte er einmal Den-. heranwach fenoen Sohn viiitr S:rafe fijr fchlech:e. Cenfuren vie Geiae e;nqeschloffen. Jo- « bannez sollte lernen, sollte wach fein, follte ein praktischer tüchtiaer Kauf berr werden wie sent Vate:,-v « svie alle. feine Vorfahren J Und Johannes nahm geduldig, mit eigenthiimlich rührender Fügfaniieir, oie Strafe auf sich. Durch fein Wesen aina eine dumpfe Trauer. eine stille Verzweiflung über fein Unaenüaen. Er I hatte der Mater in einer Stunde lei- « denfchaftlich fchrnerzlicher Aufregungl einmal vertraut, fein Herzblut möchte er oarutn geben, dern Vater zu genü: l get-. Sein höchstes Ideal war oer’ Vater tr-. seiner Kraf: und Ruhe und Witwe Wie ein aliibender Strom war der Frau damals Iie Freuoe durch-·- Herz geflossen: Wie liebt er zan Wie liebt ihn ein jeder! llnI alubeno beif; airs aes i..r ietzt rvæoer our-Its un: ouras: ch li: er ibntaeiieth EIN sclOsp cdlsck JHF IOUI IJTHIPHI liebevoll ermahn, baue e- ibrn oorae stellt. was oie taufnrannische Titania teit des einriaen Sohne-:- fiir den Va:er bei-eure Sein Patriciersrolz, sein Kaufberrnfcolz safi iLnn rief wie dasj Leben irn Blut. Seinen Sohns nich: als feinen Nachfolger zu sehen oder als einen unraualichen Nachfolger. wäre eine unüberrvinpliche Kränkung für ihn. Nie würoeer in eine andere Be rufswahl williaer· Das fah Johan nes ein. Er machte seine Schule durch. er mach-te seine Oel-re durch, eine nun-P besonders schwere, ohne zu wacker-« ohne zi: murren, rxir immer wie abs weseno, oerftiwn«:, oertrauert über fein Unaeniiaen Tief oerdorgen brannte in seinem Herzen die Liebe zur Kunst. Einmal loderie sie auf, birnmelauf — oamals als der frensIe Geigenlönia ikn Hause seines Freunde-«- ilirn aesagi, er habe eine enorme musikalische Be aadung. Eine große Zukunft sei ihn-. sicher. Ewia schade. nicht auszudeuten wär’s, wenn er sie begrabe Da konnte er auf einmal reden. da » war er wach, ganz wach, da konnte er den Vater anslehen um sein LebensheiL in leidenschaftlichen innigen Worten, so reis, so muthig stand er damals vor dem gestrenaen Mann, daß die Mutter es dann, ein paar Tage später, nicht fassen konnte, dies sei derselbe Johan nes, der nun wieder so bescheiden, so ruhig und gelassen, vielleicht nur noch .ein bißchen mehr gedrückt is vorher, mit am Tische saß. F Wie nackte er seinen Var-« lieben! Er hatte sofort verstanden daß die Ek fiillung seines Wunsches ver-. Vater ein such im Kern seiner Kraft zerbrechen winde. Und sofort hatte er seinen Wunsch da zurückgezogen freundlich hatte er sich gefügi. Und beide waren nun voll Freundlichkeit, voll Ruckfskht und Schonung für einander Johann s den- Vaier durch gesteigerter Arbeitg eiser um Vergebung bitter-a oafz e: cbn überhaupt aekränkt hatt-. Ja, eine wunderbare Mast-: Saite Dieser Mann. Uro wer-: Johannes ihn erst ganz aekanni harre tvse Oe ihn gekannt hatte, oachie Ixe Fru- nun, uno eine Fluch vor-. Tdrärser surrth ibr aus Den trockenen besser- sinnen-. Johannes- hatte ia im Gruroe .::: oie Machtseite seines Wesent- .-.:: ferne · Härte und Strenge gespier Sie malte sichs aus, mass see trat-ch- « mal in ihren alleroerrve.renster, ver-E schwiegenen Goeanien aerraurntt Daß der Vater aus« freien-. Entschluß Plötz lich nachaäbe, daß Der Zahn jene Gute einmal spüre, rni: Ie: e: sie immer überström, daß er den-. Jungen ent gegenginge. die Thüren aufrissk zur Erfüllung seines höchster Wunsches, zum Lichterbaum Ies Lebe-z. Johannes an Des Vater-Z Brust, jauchzend, ihm danken-J — Ikefes Biio hatte sie nie gesehen! Uno er. her oa schlie- harre Joch einen Liebesquell ir. ferner Brust —— so endlos reich. Sie Te-! saußteeZI llno seine Zitenge gegen Hans nn: unter bautsvon Liebe. Iesfkecikch war oer Vater der gestrenge hohe Her-. Das rvar so Familientraoi::)r» if: selbst« war mit eiserner Streu-Je erzogen wor ben. uno Die wohne aeoxeoen ko. Auch Johannes aeoiexc Ein braver oebantifcher Arbeiter rin: schließlich aus ian aeworder, Tour kir· Zeit-lieber Rechner. Der London-er Cbei bei sent er jetzt als Bolontiir arbeite:e. saarieb voll An erkennuna über ihn. Bei feinem letzten Zubaufefein hatten stsv Vater und Sohn wie ein bcur qui-: Geschäfts freiinbe über alle knoilijien Berufs binae verstanden Unb doch— die Iris fibiuchzte beiß unb leidenschaftlich in sich hinein — wie viel feblie zum letzten, zum höchsten Verfteben. Zerbrocben ma: ern-as in der Beaeifteruna bec- -Zobneå fiir ben Vater —— in feinem aanzen Wesen war etwas zerbrochen, qebenirnt, zerstört Jni Innersten ver Frau schrie es auf: Hatte er ihn Ienr überbaum noch lieb? Uns dann kamen. wtso überstiirzt, Fragen auf Frager.: Hat Johannes feinem Vater febr qieirolliZ Welche Gedanken werben ihn besturcnen wäh rend bsr langen, furchtbaren Fahrt? Wird der reine heiß-. Smmerz der Liebe in ibm sein? Wird ibn oas Verlangen betzen nacb einer lenken Aussprache einer leßten Abrechnung, einent letzten berzweifelten Flehen? Ober ist das-tobt in ihm? Alles tobt? Kommter trau rig, resignirt.’ Wirb er voll stampfen dumpfen, vorwurfsvollen Kummer-; bier ain Tobtenbetie siebet-? Die Wittwe fubr auf. Sie blickte das edle, bebte, beißgeliebte Gesicht Des Todten mit fieberarofzen Llusiers att. Das darf nicht fein! Und plötzlich wurden Este oeraeiftias ten Blick-e starr. Der leise, ietsefte Haust eines schmerzlich verklakten Lächeln-: ainq iiber ibr triiiieroollez Gesicht. Fester und fester, wie ni-: esner ganz »in-- fc-I---l-åc- »in-. »s« s--«-' ....... »...........«,, » . »».«.,...»-.. heißer Franz blickte sre der Tooien an. Eine Erleuchtunsk HI’:·.·1 II iu; ir: ihren k Zügen. ffz war ihr, ais ob aok Ders- Ausz druck im Anaesich: Dei Todter-. alles in nichtsHerfieL Der lente Wunsch oez Leber-den aali und bestand vor diesen- Todter-. nicht mehr! Das Geaentbeil vor den-» Gebotenen würde dieser gebietet-» blitzte es ihr Durch den Sinn. Und da stand es :.-7 iör fest. Sie safi stumm, wie traumverloren, mit weitgeössneten Augen voll hehrem Ernst, mit glühenden Warmen noch Eine Weile an ihres Mannes Todten eit· Dann aina sie mit sicheren Schritten iu ihrem Schreibtisch und schrieb das Telegramm sue Johannes aus, nach dem hamburaer Hoiek aercchtet, wohin er sich Nachricht erbeten. ,.Vater sanst entschlasen mit tausend Grüßen an dich. Er gab dir den Beruf oeinerSehnsucht frei in letzter-Stunde.« s U· Ist si Und sie stand wieder an des Todten Bett, aufrecht, feierlich, und ihre Au gen leuchtetens unter den nun unaus haltsam slutbenden Thränen. »Du weißt es, du mein lieber, lieber Schläfer,« flüsterte sie, »ich habe nie eine Unwahrheit gesagt! Diese, meine erste, diese große, einzige, nehme ich aus mich für dich! Und alles, was kom men mag, nehme ich auf mich —- alles, was daraus erwachse, Segen oder Un segen! Mein Mutterherz will es tapfer mit ihm tra-; en, wenn es zum Unfegen wird, voll Plattemutm Mein Sohn, dein Sohn — frei soll er nun sein, frei E soll. die alte große Liebe für dich wieder in ihm werden an deinem Sara!« II- I « »Es wird ihn-. zum «Zegen!'« Das fühlte sie wie mit Naturgewal:, als er am andern Tage kam, als er ihr ; mti dem leidenschaftlichen Aufschrei: - »Mutter, meine liebe Mutter?« in die Arme sank. Sein schlanter Körper bebte. Wie ein frergewordener Strom gewaltige: warmer Kraft gings von ihm zu ihr. Und dieser Strom tiefen, ' großen .;-niaf-"ndenz nun ins- richtige Bett geleite: — rot-: aliicklcch konnte e: werden! Jetzt riiuelre ihr-. namenlose Salz nestrauer mi: heiliger Gewalt. Zum schmerzlichen Augenblick Ies letzten Levemohl war er eben zurechtge !ommer.. Der Sara sollte geschlossen Z werden« Zum kurzen Abschiednehmen durfte der Sohn das Antlitz des Ent schlafenen noch sehen. Er fah seine Mutter mir scheuen unausgefprochener Frage an: Kommst du mit? Aber sie hob die thränenschtoeren Blicke und sagte mit einem besonderen " Ausdruck den er nie ganz verstanden - bat, leise nnd bestimmt: »Nein, aebI l allern! va bit-e dort ihm Abschied aei I nontmenk« Diamanten-5chicksale. kaizp III anssnria nur« Abs-: sJLJ O(1llp::r.s::k. Qfsss If CAI-... 1-«·." .· . - . ·«uk«) xkssi iuul : H Grandiorr am Leser vonReuchateL Iri: Burgunoer und die Eidgenossen hat ten heute, 20,t)0i«) gegen 50,000 Man-, . Herzog Karl den Kühnen von But aund, den letzten seine-Z Stammes, ge- F schlagen, in der ersten der furchtbaren und verhängnißvollen -Schlachien welche der Preis waren fiir die Unab hängigkei: oer Schwei er in de: Waadt, dein alten Könjgreicd dass einst Königin Bertha, die Spinneriits ; segenspendend durchritt. . . . Um die Kriegsbeute zu theilen, im ren die Führer der Eil-genossen in deri: großen, düsteren, dräiienoen, festen Schloß oersanimeli, dag, der Legenoe nach schon in den Tagen der Römer herrschafi entstanden und oon Kön: gin Bertha wieder ausgebaut, seit des-. ; Februar oon Karl dein Kühnen besetzt ; gewesen, nachdenk- er Die Berner our-l einen Handstreisio daraus vertrie ben. Fabelbasi war der Schatz an crer sternen, den der Vurgunderherzog be saß und init sich geführt in seinem Li- ; ger, sich selbst damit zi: schmücken iind « mit vollen Händen zu verschenken: tauni eine Kaiserin besitzt lieui’ soz cheii Schmuck! - Ihn überstrahlien aber lzwei walnußgrosze Diamanien, welche die Sieger vorfanden und un tereinander auslosten rnii sammt dei: Kleinodien, in die sie gefaßt waren Der erste dieser herrlichen Steine be: fand sich zwischen drei großen Rubi nen und oder wundervollen Perlen in dem Anhänger einer Hals-leite dei Her,zoas, und oer ganz-.- Schim: wurde Ion oen Bernern sainini den-. fosibaren geloeii, tronengeschmiickteit Zainintbiii Karls des Bühnen an Ja- « cob Fuager verkauft Der aroßr Kaiisherr bot Kaiser Mai l» des Her- E ioasz Katz Zchniieaeriobn Diese E Kleinobien an, der jedoch nur den be rühmten get-den Hut erivarh «— Der-« Diaman: verbliev im Funrerschen I Besitz und muroe so hoch in Demselben l geschätzt, daß er Dem Hause nicht seit mar, selbst als Su tan Sulejman und , spater Kaiser Karl ’-«.x ihn beaehrteni und in Verhandlungen unt seinen Er J werd mit dem Besiher traten. Viel- . leicht auch hatten beide Herrscher den geforderten Preis nicht zahlen wolle! l unt) Jacoh Fugger, obwohl ex n Han I delsherr, ließ nicht mit sich handelnl i-- vielleicht auch schien ihm der Stein « aerade kostbar genug zum Schntucte Der Frauen seine-« Hauses-, die könig liaie Pracht umgab. Anton Fugge:, sein Erbe, aber zog Dag- zinstragende dem todten Kapitale vor und verkaufte den Diamanien dem Blauhart auf dem Könige-throne, Heinrich VlsL oon England Ob Dieser ihn selbst aetragen, oder ob er eine seiner sechs Frauen Damit aeschmiickt oder alle—? wer kanns wissen? D’er König ver machte ihn seiner ältesten Tochter, Kö nigin Maria s» oie unter dem Namen »die Blutige« durch Englands Ge schichte schreitet. und diese düstere, me lancholische, in der Kindheit vergöts terte, in der Jugend mit Füßen ge tretene, im beginnenden Alter zum Throne gelangte Fürstin schenkte ihn in ihrem kurzen, einzigen und ganz einseitigen Liebesglück ihrem Gatten, Könia Philipp Il. von Spanien, Her zog Karls des Kühnen Urentel. — — W " Der erste Diamant aus der Beute von Grand on hatte seine Pilger-fahrt be endet Der zweite der im Lager des Bur gunderberzogs gefundenen Diaman ten, gleich groß und leich schön wie der andere, fiel den guzernen zu, die ihn auch nicht aushoben. sondern ihn crust-ringend verwertheten. Sie dek äußerten ihn um 5000 Gulden an Diebold Glaser von Luzern der ibu mit geringem Nutzen an den König don Portugal verkaufte-. In dessen Hause blieb er bis zum Erlöschen der regierenden älteren Linie de; «· r-» gaan und wurde danach von der Krone Frankreich erworben uns einen agrsz erheblich höheren Brei-i ivce den:· fern Werty in der ersten Hälflx des 1!). Jahrhunderts auf nicht ;oen:: get alz 1,80«),000 furzösische Liorcå geschätzt murdek Herzog Katz der Kubne oon «" ur kiuno aber besaß noch einen dritter-» berrlicheren Diamnten don welchem die Sieger von Grandson nichågs wußten Zweifellos hatte jemand aue der Umgebung des Herzogs den unge fdßten, kostbaren Stein retten wollen-. in der wilden Flucht vor den Zchzdeii zern dann aber verloren, denn als am Abend der Schlacht ein Bauer aus Montagnn dte Wahlstatt passiere, fand er an seinem Wege ein kleines Kästchen aus Metall, das seine Auf merksamteite erregte Was oarkn«la,;, hielt .e für ein :aubeneigroßeg. ac schliffeneg Glas, und achtlos wer erk fort. ader zuruckblickend fand e:, daß des Tages letzte-I Liebt fsch gar hübsch :: Illen Farben leuchtend in den-« ,,tt)taHscherben« fina, und es tan« ihm der Gedanke, esz mochte am Ende Jst ein Bergtwstall seit-» Ia atra e: zurusck und hab das aäanzende Tini Meyer auf und sen-e ei, hethtossp unkch otle Psucccc Dcc cö Dcskfsklsns sur einen Krystall ertlarte und dem Bauern einen Gulden dasui gab, und das war schon eine namhaft-e Summe fur alle beide! De: Pfarrer our-. Montagny nahm den Stein gelegen lich dann einnul nach Bein mit und zeigte ihn dens- Schulthetßen Wikbelrsi o. Diesbach, der dein Pfarrer aus Gutmüthtgteit drek Gulden das-»T- qad und den ,,Krnftsill" als ,,Andenten ai-. Grandson« aufbewahrte Dort sat« ihn Batthvlomäusz o. Man- unI e: kannte in ihm einen echten Dianuis ien, den er auf 5000 Gulden schätzte und um diesen Preis Tuch vors-. dein Zchultheißen est-»so doch nicht um ihn zu heb-alten Er Heute ihn e-neri·. durchreisend-en Genueser Kaufmann oek ihm die gleiche Summe dafür bot, und so reiste der Diamant Karl-J des Kuynen tm Besitz eines weit besseren Kenners nach Italien wo idn fein nunmehriaer Hei-: 12 oen prachtlies bendeni und reichen Herpa oon Mak land, Ludovico il Moto, um 16,0()0 Gulden verkaufte! Da war de: Dia mant nun wieder, wo Steine feines Kaliderg yingehdren: in furstlichem Besitz, und dessen diteb ei, bis de: Mailander Kronschatz nach den«- Er: ldschen der Dynastie zersplttteu mur de. Papst Julius ll. kaufte tbn Ia um 20,000 Dukaten und nun glanzte der Diamant Karl-z des Kühnen in oer Tiara des Statthalterz Christi, dig oer trieaerische Papst einmal Gei: brauchte, und um das zu liefern-. gab es kein reichere-z Haue in Italien als die Medtceer zu Florenz, in deren Be sitz der Diamant also gelangte —- sit-an weiß nicht mehr, uir welche Summa Trotz seines-« Retchttiume mußt-: aber sit-In Jus-. snTÆOixss caon« caLaKZsZs -».-,, «.», »« ·..-«...,» ..,,.... W» sterben und als- Herzoz Franz Un Bote-ringen den Thron von Tozcana destiea, sorate er, der spätere deutsche Kaiser Franz, oasur,d.1f-,seu: Echdie aeroater, Kaiser starl Vl» iar sur seine Tochter-, die derudinte Kaiserin Maria Theresia, erwarb. Damit hatte die Pilgerfahrt auch dieses Diaman ten sein Ende erreicht, denn heu·:’ noch pranat er im tarserlichen Privatschaiz zu Wien, und er, den ein Herzog ver loren, ein Bauer weggeworfen und wieder aufaehoben der die Fürstin der Häuser Ssorzn und Medici ar schmiickt und in der Tiara des Papste-· aeluaitet, er strahlte zuletzt aus deztt Haupte der Kaiserin Elisabetli di-: ruchlose Mdrderhand in Genf daisxe Ierstreckte Eine boötmfte Rektamation erhielt dieser Tage ein bekannter Ber liner Kunsttischler von einem Kunden, der über die Halt-harten der aelieserten Möbel zu klagen hatte. Derselbe gab seiner Klage den folgenden Wortlaut: ,,Geehrter Herr! Wenn Ihre Möbel so gut geleimt wären, wie Sie mich haben, würden ste hundert Jahre hal ten! Ergebenst X.« -.-—-— P a r a l l e l e. Die Geburt des Menschen ist ein Re dezeichen (,,) Die Jugend das Ausrusungszeichen (!) Die Ehe das Bindezeichen s-) Das Alter der Gedankenstrich (—-)« Der Tod der Punkt (.) H Chr sirläisee Runqu Eine traurige Geschichte von de Erdenwallen eines merkwürdigen ge nialen Mannes, der vor fünfzig Jah ren bereits Experimente mit drahtlo ser Telegravhie an estellt hat, er hlt anlaßlich der jüng en Erfolge « ar conis ein englisches Blatt. Denn man über eine Entdeckung berichtet,-sheißt es da, so muß man die Ehre geben, wem Ehre gebührt. Wir müssen dchet dem Andenken an James Bot-W Lind say, der in England als erster aus eine Methode der drahtiosen Telegrsåhie hinwies, den chuldigen Tribut Z- . Sein gan es eben hindurch dar te er, um die aterialien für seine zahlrei chen Experimente zu tausen. Das einzige Zimmer aber, das er bewohnte, war im Jahre 1885 bereits elettrisch erleuchtet! Jn demselben Zimmer schrieb er auch einen Theil seines Wör terbuchs in 50 verschiedenen Sprachen, dessen Niederschrift sich in einem Glas tasten des Mindre-Museuan befindet. Lindsan war 1799 in Carmylie gebo ren und lernte weben; aber von seiner friihestert Jugend ai«s bemühte e: sich. sich selbst fort«zubilden. 1821 wurde e: Student der Weberei während der Universitätsferierz 1829 wurde e: Dosen-: und Lehrer an dem Weit-Jn »-·:iiu: ir: Dundee Jiach Beendigung see-er Linse studirie e: Theologie, er koer Der niemrlgs einer-, Grad. 1841 ;:).:::)3 e: rni: einem Gebait von Flut Hit, zkzrrr Lehrer act Gefängniß mn Drin-des emaan E: studirte fleißcz Ltikarkirxdissenschascen, machte viele Ent decunaen und veröffentlichte zahlreiche Werte-. Möglicherxveise gebraucht-e er nie Erster dasj- elektrische Licht; er be leuchtere damit nich: nu: sein eigenes Zins-»er. sondern stellte auch 1835 irr Dundee eine eiettrische Lampe öffent lich aus-. 1845 wie-Z e: aus die Mög l:chtes.t hin, den elektrischen Teleng vhen aus Amerika auszudehnem Jm Jahre 1853 stellte er nun die Behand txrng aus, daß man ohne Berbindungs drädre durch da; Wasser eine elec trische Verbindung herstellen könnte, nnd 12534 ließ er seine Erfindung pg :en:iken. an London und Portsmouäh machte er in demselben Fabre mit Er fola Versuche mit drabrloser Telegra ovie durch die Wasser auf 500 Yade ksntsernrinr 1859 teiearaohirte er auf Isese Jl: iide: den Tar: in Glencarse. m er enru eine balde englische Meile breit å«·!, und biet: vor der in Aber-been Jersjrnmelrert »Bist-Est- «Llsiociation" ei ren Vortrag. Irr Gegenwart oer Mit glieder machte er in Den AberdeenDocksZ Versuche oie oie Richtigkeit feiner Theoerien mir Erfolg bewiesen. Sein oropbe:i1·cher Geist erhellt auch aus-Z Folgenoem Insel-at eine: Duudeer Zei :un-3 aus Dem Jahre 1834t ,,Häufer nnd Städte werdet-. ir: Kurzem statt Durch Gas durch Elektrizität erleuch tet, Durch oieie statt durch Kohlen er hew und oie Maschinen Durch diese statt ourcb Dampf betrieben werden, nno alles gegen aerinige Kosten." Zweifelog wird die Zeit kommen. in oer Die Stadt Dunoee bas- Andenken : Linosari ehren wird. Wenige Männer haben mit fo viel Ernst aegert oie Armuth gekämpft und fI Iiel vollbracht wie er: denn Lind iauz Leistung als Sprachkenner war ehean beachtenswerth wie seine wic senschaftlichen Entdeckungen James Linosay, der ,,aelehrte Weber aus-Z Camnlie«, starb 1862. Sein Zimmer in einein Stockwerk in der Nähe des ijens war rundherum mit Büchern use-geben, uno auch auf dem Fußboden lagen Die Bücher aufaestapeli. Sein große-J Werk irr-. Manuskript, has Wdrterbuch in flinizekm Sprachen, lag Jl:7 Dek« Tisch. seitens aus Wien-er Gerichtifälem ffer Ehepaar oak wegen Mißhandi lum, seines ernziger Kindes ange klan war, gab an. der kleine Karl be komme Dann und wann einen,,Pracker'· mi: der bloßen Hand« wenn er schlimm sec. allein was solltet-. Eltern anfan gen, wenn mar« ihnen Ia; untersagerr wollte? Eine Zeugir gab Hierauf an, Man habe den Knaben oft weinen gehört Jclmlek Hist-· Ich llL »MIMU W Jlfre Kinder nicht n ::17 wenn see ge schlagen werden Heuqint »Nein!" Richter: ,,«ijerkrvjiediz1f" Zeugin: »Ja wiITerUzs ich ba3’ keine Kinder!« Vorsitzenden ,.?lnqeklagter, Sie het den sechs Ellen Tuch qestohlen. « Angeklaatert »Ich bitte, das ist doch eine Kleinigkeit gegen die Länge der Erdqchse den Abstand der Erde von der Sonne oder dke llnermeßlichkeit des Weltraume-Z.« Vertheidiger eines angeklagten Wu cher-ersä: »Der Herr Staatsanwalt bal gesagt, er begreife nicht, wie es der An geklagte mit seinem Gewissen verein baren konnte so hohe Zinsen zu neh nxen Meinesserren Der Angeklagre kann nun einmal nichts dafür, daß der Gewissenswurm nicht zu seinen Haus thieren gehört-· -—-— - —- — Bei der Soikee. »Warum ist denn der Kritiler Stichel heute so wortkarg?i« »Ja, das lieqt an dem mittelmäßi gen E en. Wär s besser, dann würde et gei treich sein, und wär D schlechter dann würde er doch wenigstens seine Witze d rüber machen!« A: »Die Musik meiner Tochter kostet mich eine Menge Geld?« B: »Das glaube ich! Sie werden wohl viel von Ihren Nachbarn auf Schadenersaß verklagt?« «