VIS Geheimnis der Orgel. stpellette von W. Reiswein Flotveix Isf den Flügeln eines kreicken Ze I schwebte die destrtckenoe Mete bsrch mein Diener Fenster nnd Te M mein Ohr mit Ver tiefen Me Icholie einer tragischen Erinnerung U Maienliedi Welche Bilder aus ket- Bergangenheit Diese Klange ansbeschworen! I ch ch war dazuma jung, do , due Myrsotglosigteit meines Strebens. II in meinem juristischen Berufe arbeiten, entmuthigt und nie YZ M , ien eines orgens ganz cstatt-nistet mein Freund Horaee Win It sei mir, mit einem Gesicht, dessen ich nie vergessen werde. ksas ist Die widerfahren?« rief I· erschreckt emporspringend. It sank in einen Stuhl. Eos größte Unglück meines Le bs, sauget-I stöhnte er. »Meine er —« iihlte mein Blut gerinnm II inter, sie, die mir mehr galt, Bin-se übrigen Frauen der Weit. mass mit ihr? Deine Schwester?« stammelte Ech. »Ist —- sie ist —- doch nicht —- todt?« ·Das nicht, doch fast noch schlim Iy als todt. Aber Du sollst Alles erfahren, Bernard. Es wird Dir be Imt sein, Daß mein Onkel John Midas der beliebte Sänger und Wonist, kürzlich gestorben ist? Inn denn, er ist ermardet worden« kirmordetZ — Wie? — Von wem?« »Das weiß ich nicht. Die Sach: Mslt sich folgendermaßen: Nach ser- im vorigen Jahre erfolgten Tode Ist-er Mutter hat meine Schwester l John das Haus-wesen geführt el hatte offenbar eine qroße Bor läke für Bera, und auch sie war ihm It lich zugethan zehn Tagen befand sich Vera III in einem Zimmer Des Oberstockeå ab hörte Ontel in dem darunter ge en Speisrsaal sein allerliebstes ienlied singen. Plötzlich ver mte die Musik« und als sie weniae ’nutere später den Speisesaal betrei, and sie Onkel todt neben dem Jn ent bingeftreat. thut Erklärung des berbeigeruie Arztes deuteten alle Anzeichen auf hin, daß dem Berichiedenen i Minuten vor seinem Tode« ein tliches Gift beiqebracht worden« Unglsicklicher Weise waren beide Dienstboten damals gerade abwesend Ind, da es Abend war. Thüren und setster geschlossen und verriegelt. Die je Sache ist ein undurchdring s Mysterium.« »Sollte die Möglichkeit eineLSelbsL s völlig ausgeschlossen sein?"' e ich. kllnbedinat Spielen und fingen. schend man Gift nimmt. ist eine Malichkeit. Doch böte weiter. Ja Onkels Pult fand sich fein Testament, Istin er all’ sein Hab und Gut. mit alleiniger Aus nahme seines Hauses, das nur geringen Werth besitzt, mei nen Vetter, dem Lemnant Basil Bel chk, verschrieben hat, der in York II arnsison liegt. Das us ist set- derschtieben. Mertst u nun« — totnpromittiri diese ist? Da sie II jenem Abend erwiesenerinaßen al UI mit Onkel in dein verschlossenen bauf- gewesm, fau- vkx Var-acht na eruöß auf sie, unb das Testament dein Verdacht neue Nahrung "rlich ist sie unschuldig, das un Itliogt keinem Zweifel; aber, wird die Ielt es glauben? Reinl« »so weilt Deine Schwester jetzt?« IIItt ich· .Jn Onkels Haus« Elareneellzlart It. 57, und ich furchte-, salls sie iene sachte, es zu verlassen, würde man Ist-fort verhaften. Mein Vetter Ba rst ebenfalls dort und vergebens be sticht Licht in die Sache zu bringen, II auch der Polizei bisher nicht ge lungen ist« Daher komme ich nun zu dir, Bernard, mit der herzlichenBittr. nich für einige Tage dorthin zu beglei lts und die Sache in Deine Hand zu sehnen; ich wüßte Niemand, den ich lieber damit betrauen mochte." »Was in meinen Kräften steht, fcll geschehen, bester Freund.« »Daß weiß ich. — Jch — ich starrt-te — es schien mir, als ob Du —- nun als ob Du meiner Schwester ein wenig zugethan seiest. Unv um Drei-, um meinetwillen, komm!« Ich fühlte eine heiße Bluttvelle in We Stirn steigen. »Ich habe also recht aeahnt,« fügte steifer mit schattenhaftem Lächeln Univ, »und ich glaube, sie liebt Dich Genie-UT Könntest Du mich noch feste —- unverziiglich begleiten?" «Jawolil, ich stehe sogleich zu Dei Iu Verfügung," sagte ich und eilte Mk, um Einiges, dessen ich be durfte, in eine hanvtasche zu packen. Eine halbe Stunde später dampf tus wir der btitischen Metropole ent ärk wo wir spät am Nachmittage - ngten. Da Horace seiner Schwe Hr telearaphischMittheilung von mei st Ankunft gemacht hatte, fand ich M zu unserem Empfange bereit. sacht-ein ich in meinem Zimmer Isilette »macht, begab ich mich ins Unsinn-ten wo i mich Vera n tt eniiber sah. bivohl ich fie- eit Hätt-sen nicht mehr u Gesicht be . erschrak ich ’ber die Ver «-nng, die mit ihr vorgegangen säSie gen-; gfespimuem um — um I « - — in n fragte He m etstick - Ae- sfssssee ,« s sz U ZU « fM Dann wandte sie sich und stellte I mir ibren Vetter, einen basieren drit netten Menschen nnt ansnmdathisebem Gesichtssaukxdrnd. bor. j Während der- Tiners entdeckte ich, H daß des Leutnantg Berwnten im sOause noch einem anderen als-—- rem «ange«blichen Grunde entsprang —- er liebte seine Ckaiine. Vera aber 1eg:e ihm gegenüber eine Tolche Zurückhal tung an den ezeig, daß ich die Ueber zeugung gewann, daß sie seine Lreke keinesfalls erwiderte. Bis gegen Ende des Mal-les magst Niemand das pernoocte Thema zu de riihren, welches unser Alter Gemütber beschäftigte. Dann aber lentte eine Eli-sättige Bemerkung Winter’s die nterhaltung daraus. «Pslegte Mr. Betbridge oftmals Orgel zu fpielen2« sragte ich irn Laufe des Gespräches-. »Das Instrument war erst acht Tage in seinem Besis.« entgegnete Veran. »Er batte es bis zu jenem Abend nur flüchtig probirt, da er da mals gerade sehr in Anspruch genom men war. und an jenem Abend spielte Jer daraus zum ersten Mal die Be 1 gleitung zu einein Maienlied. Er e: zielte große Einnahmen durch Ueber tragung seiner Lieder aus Bismang phen. womit er auch bei seinem Tor-e beschäftigt war. Noch am nämlichen Tage hatte er mir erzählt, daß er mit einer WestendsFirma einen derartigen Vertrag abgeschlossen habe und dem Pbonogradben an jenem Abend das Wienlied einverleiben wolle. Dann fiel ibrn plöylich die Orgel ein und er beschloß, die Wirkung seiner Stimme irn Verein mit Orgelbegleitung auf den Phonograoben zu erproben. Tie Orgel war ein Geschent meines Vet ters·« Ich blickte zu dein Leutnant bin iiber. der soeben den Inhalt seines Weinglases hinunter-stürzte. Seine Verwirrung wette rnir HEL lich ein Chaos don Gedanken unt-Ver muthungen, die mich ieit jenem Ari Igerijblick krnabläisjg oersolgt·e·n. I.k!s Xälll Namlllll Ausflqu kumuc case Belbridge beim Frühstück Daß er sen seinem Vorgesetzten einen Rastcm er halten habe, der keine sofortige Miet tehr nach York erheische, daß er jedoch zn Ende der Woche wieder in Lan bon sein wollt-. Einige Stank-en spa ter war er als-gereist Als er fett mar, bat ich Heran, ten Phonsgrapben in das- Speisezirnmer bringen Und hier an bei-selben Stelle aufstellen zu lassen, wo er an jenern verhängnißvollen Abend gestanden. Sodann wurden sämmtliche Walz-im die im Hause zu finden waren. ein schließlich der noch in der Maschine befindlichen Waise, der stummen Zeu gin der Tragödie, rcsn Uns Buben besichtigt. »Bielleicht bringt Der Pbonograrh uns der Lösung bes Mysteriums nö her,« bemeette ich. ten Mechanik-was in Bewegung setzent. Nach einigen Setundsen regungslo sen Lausehens hob die Melodie an. Eine wunderbare Campasitian rcill süßen, bestrittenden Wohllautes nnd ergreifenber Scheinbar Bald setzte eine tlangvolle Tenorstimme ein, weich, schmelzend, dann zu einein rosi den Crescenbo anschibellend, das den Hörer unwiderstehlich packte-. Leiden schaft vibrirte in der Stimme — der Stimme eines Meister-, ber in der Schönheit seiner eigenen Schöpfung schwelgte. Dann plöylich ein Mist-im als habe die begleitende Hand dee Sän gers in der Etltaie sehlgegrissem doch er carrigirte sieh und fuhr dann nn beirrt fort. Bald aber wurde ber Ge sang lässiger, die Begleitung immer hastiger, ber Schweiz ber Stimme schwand mehr und mehr, bis diese nahezu tonlos klang. Und dann plötz lich eine grelle Dissonanz, ein jäh-S Ver-stummen — — ) » »Nein, auch hier ist lein Anhalt zu i finden,« bemerkte Horare düster. i »Im GegentheiL ich glaube jetzt zu Fuss-n onf its-leb- Rhsss sDkin Tjnskl seinen Tod gefunden hat« Haben die Aerzte sich nicht darüber geäußert, auf welche Weise das Gift in den Leg-s nigmus des Verewigten gelangt ists Waren seine Hände zum Beispiel ge fchwollen?-« »Allerdtngs!« Zur Orgel eilend, öffnete ich die Klaviatur und musterte dieselbe auf merksam rnit hilfe einer Taschenlupe. Schon irn Begriff, meine Untersuch ung aufzugeben, entdeckte ich eine schadbeifte Stelle an der Ecke einer Taste. Das Elfenbein w-! dort ein wenig abgesplitteet und eine winzige Oeffnung sichtbar. ,,Bring’ mir schnell etwas festen Mehlteig und eine Copie des Mann liedes,« wandte ich mich an Horaer. Ich nahm ein Stückchen Teig, be arbeitete es in meiner Hand, und nachdem ich es fest auf die beschädigte Taste gedrückt hatte, legte ich das Ro tenblatt auf und spielte das Lied von Anfang bis zu Ende durch. Dann löste ich mit tlopfendern her en den Tei von der Taste nnd be tigte den elben. rn Mittelpunkt entdeckte ich ein an cheinend vom Stich einer Nadel herrührendes Löchelchen, welches eine duntelariine Färbung aufwies. »Gehst Du nun, auf welche Weise Dein Oheitn gernordet worden ist-Z« Irief ich triumphirend, · während ich Ostsee das Resultat meines Experi z ments wie-. « »Nein, da- sehe ich nech immer nicht ' esser ee geom- If .- , s e sent r endung der VII-l list Dei- sjetbeeee Vetter FW sit eher WW sti . — i richtung versehen, deren Erfindung nur dein Hirn eines Teufels entsprin aen toniitr. Bei der Berührung einer gewissen Taste dringt eine oergistete Nabel durch eine laurn khernerlliche Lsessnuna Denselben Dein Oheim fühlte den Stich. roch in der Mei nung, est- sei na: ein vorübergehender sNerve schmerz, sudr er dessenungeach tet in teinem Zwei fort, zumal er wußte. das-; jeder Ton von dem Pho nographen ausgesanaen wurde. Und in Folge dessen hat das Gift sich rnit solcher Schnelligleit in seinem Körpe oerhreitet.« orace war bei dieser Eröffnung entse t zuriietaesahren » ber welchen Grund hätte Basil wohl gehabt. Onkel nach dem Leben zu trachten i« »Bielleicht war er in Geldniithen und wünschte unverzüglich in den Ge nuß seiner Erbschaft zu treten. Uebri gens erscheint es tnir sehr fraglich, ob das Testament in der That zu seinen Gunsten lautete.« »Was willst Du damit sagen?« »Könnte das oorgesundene Testa ment ni ,: aus einer Falschung be ruhen?« «Wo denlst Du hin? Uebrigens hätte sich in diesem Falle doch auch ein anders Testament sinden müssen." »Ein Testament braucht nicht ge rade immer aus Papier adgesaåt zu sein. Eonderlinae. wie Dein nkel einer gewesen sein soll· pflegen hierbei oft originelle Ideen zu entwickean Hast Du Zum Beispiei schon den Pho- l nographen daraufhin untersucht?« l Horace ltarrte rnich wie dersteinertl an. Ohne ieine Antwort abzuwarten, . schritt ich zum Phonographen und. legte sämmtliche vorhandene Walzen der Reihe nach aus« doch ohne meine» Vermuthuna erfüllt zu sehen. Lieder, Tänze, Orchesterstiiele solgten einan- ; der, bis mir der Kops von all den Me lodien schwirrte. Schon war ich hei dieser Ietzten ' latte angelangt; doch tautn hatte ich den Mechanisrnuö in Bewertung gefest, alk- der Laut einer menschlichen Stirn-ne an unser Ohr F tlang. « Jn c:hem:eier Spannung lan ·-schend. vernahmen wirxfdfalgendek l ,,Tie«a ift der letzte ille Und das Testament Zehn Belbridge·"g-. Ter H Beweis- dafiir, retß ich selbiges meinem sthnographen einverleibt habe, ift in Emeinem Tagebuch zu finden nnd da i feibft durch meine Unterschrift heglau zhiein Eine versieaelte Copie befindet lsich in meinem Depositenichrank in f Lumleh’å Bank. I All mein Eigenthum an Geld und «Grundbesitz, ioivie das Autorsrecht meiner sämmtlichen Compositivnen, vermache ich meiner Nichte Pera Win ter, mit Ausnahme von 2000 Pfund in haar, die mein Nef e Haeaee Win ter erhalten soll. einem Mffen ·Bafil Belhridge hinterlasse ich nichts, ; in Anbetracht feiner schnöden Ausbeu tung meiner Freigebigteit. Diese Thatsache iit ihm bereits hetannn Gegehen am Is. Dezember 189—·« , Diese Angaben erwiesen sich alk richtia und erwiesen die Echtheit Des im Phanographen enthaltenen Zeita mentg Uebrigens hatte Basil Bel hridge bei Abfassung des gefälfchten .Dotumente5 eine Unaorsichtigteit be kgangern Obwohl es darin hieß, daß Idie Orgel wieder in feinen Besitz zu ! rücksallen solle, hatte er das Testament Eiaft ein Jahr zuriieldatirt. Seine LLiehe für Vera war jedenfalls nur Blendwert, und- sohqld er merkte, daß ich Verdacht efchöpft, zog er es var, spurlvkzit ver chivinden. , Zwei Tage später standen Vera nnd ich vor dem verhängnißdollenPhp i nogrndhen. ) »Wie tann ich Ihnen jemals dan sten für Alles, was Sie für mich Le than haben?« fragte sie leise. »Die ;heihen mir Namen und Ehre, viel ; leicht mein Leben gerettet." « Jch faßte ihre Hände. »Darf ich Irnir eine Belohnung von Ihnen er ihitten, Vera? Eine — hoffentlich ver ) diente —- Belohnung ?« ,,Und das wars-( .,Jt)re List-U Jch fühlte ihre Hante erbeben Dann schaute sie unter Ihranen lä chean zu mir empor. ,,Dieser Lohn ward Ihnen schon lan e, ehe Sie :t,n verdien:,« flüsterte sie ervegt. --—-—-.-.-— « i Der sitt-riet »Sieh-sterbe s Jourde zuerst von tien Spaniern in lihren Kriegen gegen die Mauren zur Bezeichnung der Lerberarde des Kron prinzen oder Jnianten gebraucht. Später übertrsgzr man ihn auf alle spa nischen Fußsolaaten, und schließlich bürgerte er sich in ganz Europa für diese ein. -—-———-.--—« — Gleich-um« Der russische Fürst Dolgorucki be »faß nahe-gewöhnliche Gemüthsruhe iunt- einen wahrhaft philoæhilchen JGleigmutlx Einst tteser zu ei iner eile über die Mee eingeschisst. i und dajhn die Seereise sehr ermüdet-, Ho verfiel er m einen festen Schlaf lgerade u einer Zeit, wo ern furcht J ares itter irn Anzuge war. Ein lOssizier wer-te Do pruni in den ge Ighrlichften Auge litten mit den prtem »Wie können Sie jent schla xenj wir werden alle ertrinten müs en.« »Ei, wenn das ist,« antwortete Dol gprveth »so roeiß i nicht, warum Im raiCUW mit t emwa M samt wandte er M um und IW seiten — ! f Die B« ibonniem ’ -. . . e Iknch demsrernzsniaxen von c,««-li i l m a r. . Vor zehn Jahren lebte ich als junger Setondelieutermnt in Verse-Reh wo ich in Seseffchest Casark, meines Ejungen Reufunidlienderx ein angeneh E mes, friedlich-es Dasein führte· E Eises Tages speiste ich dei meinem THE-Linn einer-r in Paris wohndafien ; Senckcn der mich zur Feier seines Ge durtitageö it einein pitseinen Tiner regalirte. ntee anderem tam ein Hberrlichei saftige-, junges Hälmchen iaMie TaseL nnd während ich dem se Inst-tach, gedachte ich meines eins-In iuritsgelassenen Cäsars und » bediente, das er sich nicht an den zar ten Knschelehen aus meinem Teller laben konnt-, die nun sicherlich fortge Jilsvstskn würden. Tisch beim Abschiede lese mir ein Sedante. Jch lies in die » nnd bat die Köchin, mir die iibeiggebliebenen Knochen siir meinen Cäsar sitzt-geben Bereitwillig ging sie daraus ein und lam sogar auf den vernünftigen Einfall. die Knöchelchen in ein zierliches Bonbdnsäclchen zu thun, dessen analt iin Lanse des Ti nerb est-n meiner Tante und den Kau iinen cufaelnatsert worden. Auf diese Weise erlangte mein Päclchen ein net tes, riertoelendes Aussehen, und lein Sterblicher tatte vermuthet, daß es etwas anderes als Süßiateiten dara. Heimaelelcrt wurde ich von Cäsar mit unaesiiirner Freude begrüßt Doch wer ermißt mein Staunen, als statt der Andchelchem die der meinen Augen tineinaepackt waren, die herr lichsten Konsitiiren zum Vorschein la men? Mindtenlang starrte ich wie der iteinrrt darauf hin. bis mir plößlich ein Licht ansinnen Beim Einfteigen in den nach Versailles aebenden Zeig hatte ich die Untersichtieiteit begangen, mein Wörtchen in dass Bagagenetz zu legen, woselbst eine würdiae alte Dame, die neben mir Platz aenommen, ein aleiches Päckchen .ieder!egte. Jn Versailleå angelangt hatte sie in sichtlicher Eile nach ihrer Baaaae gegriffen und irar sodann schnell augeiestiegem während ich natürlich- tag zurüetgelassene Parl cken an mich genommen hatte, ahnunaslrsä daß hier eine Verwechse lung stattgefunden Llin nächsten Morgen erhielt ich ein Billet von ter Grösin de Cervilly, die mich siir diesen Abend zum Tsiner ein-— lud. Die Gräsin, die eine intinieFreun din meiner Mutter aervesen, überhäuste mich stets mit Liebenseoiirdigteiten Und ihr Haus barg jemand, siir den ich eine heiliae Ehrerbietung hegte. ihre Tochter, Leonie de Ceroillh. Ich tanri aber aus Ehrenwort ver-sichern daß mir der Getanlen einer Heirath mit ihr nie in den Sinn getommen war. Leo nie, die reiche, dielumschmärinte Erbin, toar natürlich Au hohen Ansprüchen be rechtigt, und ich wußte nur zu gut, daß ein armer Setondelieuteriant ohne Geld und ohne Namen leine Pariie iiir J sie war. Daher folgte ich den Einla dungen der Grasi n stets mit sehr ge mischten Gefühlen An jenem ientioiirdigenAbend saßen trir wieder beisammen iii dein Solon oer Frau o Ceroillo. Obwohl es be- L reitg spat war sehlte immer noch eine i der Geladerieri und die Frau des Hau ses begann bereits ein leise Ungeduld zu verrathen. als die Thiir ausging und der Latia die »Frau Marquise de St. James meldete Man stelle sich mein Entseseri vor als ich in der Eintretenden meine Reise gesährtin vom voriaen Abend erkannte, die, nachdem sie ihr spätes Erscheinen entschuldigt Leonie umarmte und ihr ein tleineiii Päckchen bot. Allgiitiger2 Wenn das nur nicht mein Wörtchen war! »Es sind Konsitiiren,« sagte die Marquisei »die magst Du ja so gerne.« »Freilich, liebes Tantchen, und ich donte Dir herzlich daß Du Dir meine Liehlinigotost so gut aemertt hast. Nach i dem Diner wollen wi r sie gemeinsam verspeisen« »Wenn sie nur wüßte, was dag j zierliche Packckken tsirat," Dachte ich. i Wir aingen zu Tische. Meine Zer streutbeit tlieb untemertt. Aber ich saß wie aus der Falter, in stetig wachsender Verlegenheit, da ich die Augen dieser schrecklichen Marauise unablassig aus rnjr ruhen sühlte. Os sienbar ertannte sie mich· Endlich wurde die Tasel aufgehoben »Ter rserhangnißvolle Augenblick ist getommen,« dachte ich. »Nun, nur Muth und Gexstegaeaenwart!" Und Leonie meinen Arm dieteno, solgie ich den Anderen in den Solan. Frau te Cerdilly machte den herren den Vorschlag ini Billardzimmer eine Cigarre zu rauchen, ein unerwarteter Rettung-muten den ich inir sogleich zu nuse machte. Dai- Billardziinmei lag neben dem Satan, und ich tonnte nicht umbin, Leonie durch einen ossen gebliebenen Thürspalt zu beobachten. Ich sah sie nach der Bonbonniere langen, die Schnur derselben lösen und —- wand-te schnell den Raps ab. Doch trat der lebhaften Unterhal tung der rauchenden herren, drangen die Laute der Betrossenheit und Ent rtistung aus dein Solon deutlich ber über. Ei- aab einen wahren Ausstand· Aber als ich den- Salati betrat, hatte Lemäe sich bereits in diese eigenartige Ueberraschung gesunden, die sie soeben lachend ihren-i Vater erzählte. Die seh-ten allgemein zu amäsiren, und da ich inzwischen meine Kam-lü tiateit wiedergesundem be aan ich Leo ste satt ihrem meetioürd u Präsent in seien- - Doch die Marauise he St. James theilte die allgemeine Heiterkeit nicht. »Ich bin außer mir! ries sie· »So angeführt zu werden! Es ist abscheu lich, itngiaiihiichk Jedenfalls ist mein Hausdiener der Attentater gewesen« Morgen sriih jage ich ihn sort.«' Angesichts dieser unvorhergeiehenen Wendung wurde mein Schweigen zur Feigheit. Ein Unschuldiger durste nicht siir meine Missetbat büßen. Dennoch war tas Betenntniß der Wahrheit in dieser vornehmen Gesellschaft, hie mich ohne Gnade und Barmherzigkeit ber spotten würde, teine ss leichte Sache Jch beschloß daher, lediglich Frau de St. Janus in’v Vertrauen zu ziehen. Als ssie Anstalt zum Ausbruch machte, solate ich ihr. »Meine Gnädige,« begann ich schüch tern, als bie Thiir sich hinter uns ge schlossen hatte, ,.dars ich die Ehre ha henä Sie zu Ihrem Wagen zu gelei ten " Sie sah mich lächelnd an und leate stumm ihren Arm in den meinen, um den Vorgarten zu butchschreiten. »Wollen Sie die Güte haben, mir einen Augenblick Gehör zu schenken. meine Gnädigeisp «Wie beliebt?« sragte die Marquise. »Sapveriot!« dachte ich, »sie ist taub! Das macht hie Sache nicht bes ser. Bin ich ein Pechaogel!« Und mit erhobener Stimme wieder holte ich: » »Meine Gnädige, wollen Sie mir einen Augenblick Gehör schenken?« »Ah, haben Sie rnir etwas- zu sagen? Nun, das habe ich mir wohl gedacht.« Betrossen klielte ich sie an. So hatte sie mich erkannt und alles durchs-baut? Aber warum hatte sie denn ibren Hauddiener beschuldigtf Wahrscheinlich uin mich zu schonen· »Ich will Ihnen sagen, wie eis- ge lomznens ist« gnädiae Fran," begann ich, »aber Sie müssen mir strengstes Schweigen geloben« .O aerviß, Sie sinnen aus meine .Die-ss»inn Jäklin NR iss sei-sie ims Terste Mal, baß rnir derartige Konsi benzen gemacht werden« »Derartige Konsibenzen?« wieder holte ich ganz verblüfft. »Nun natürlich Sie brauchen Mir gar nichts weiter zu sagen. ich weis-, schon alles- Wenn mein Gebor auch nicht trieb-r scharf ist, meine Augen ieben allei. Jch habe Sie bei Tafel beobachtet, junger Mann, nnd Jhre Verlegenbeit gewahrt. so est Leonie Sie ansah. L, ich habe sehr wohl ge nierti, was in Ihnen vorging.« »Nun. Sie lännen auf mich zählen. Sie gefallen mir, unb ich werde bei Leonies Mutter ein Wörtchen zu Ihren Gunsten einlegen· Besuchen Sie rnich morgen Abend. Jch war sprachlos vor Bestürzung Wir hatten has Gitterthor erreicht, und die Marauise beeilte sich, in ihren Wagen zu steigen. Die mächtigen. vor Ungeduld stam pfenden Rappensesten sich in Beweg ung, und ini nächsten Augenblick war ber Waaen irn Abenbbeintel ver schwanden. Wüthend lehrte ich heim. Wie viel vernünftiger wäre es geweien. den wahren Sachverhalt sogleich zu beten nen. Aug Furcht, rnich lächerlich zu machen, hatte ich geschwiegen, und nun ward ich es erst recht. Arn nächsten Tage erhielt ich ein Schreiben von unbekannter Hand, dessen Envelopoe ich in bebenber Er regung ausrtsx Und ich glaubte zu träumen, als meine Augen den Jnhalt überflogen, der also lautete: »Mein Herr! Nachdem ich Leonie aus ben Zabn gefühlt, habe ich rnit herrn unb Frau be Cervilln gesprochen, deren höchster Wunsch es ist, ihre Tochter glücklich zu sehen und die ihr daher vollkommen freie Wahl lassen. Sie tönnen Jhre Werbung also anbringen, sie wird nicht abgewiesen werben. Martin-ist lAve SSt. Janus-« So larn eg, daß Leonie de Cervilly dieser in meinen Augen so hohe, uner reichbare Stein« mein geliebter- Weib geworden ist« Das Opfer der Verwechfelunes, der ungerechterweise entlassene Bediente. steht seither in unseren Diensten; denn als ich der Marquise den wahren Sachverhalt mittheilte, war die Exe-: kution bereits vollzogen und ich dem Manne eine Vergütung schuldig. Doch ob auch eins Jahrzehnt seither dahingerauschst ist, segne ich täglich von Neuem jeneöverhöngnißvolleMiß- » verständniß und seine Folgen. -——-.-s.--—- - Damme Inse. Was ist das Sonderberste am Men- ; W . : Die Nase: sie hat die Wurzel oben, die Flugel unten unsd den Mitten- vorne. Erklärt - A.: Warum haben Sie denn Jhren . Kutscher entlassen? T B.: Weil er rnir zu dreist wurde, er - fuhr mir immer über den« Mund. s Eisen-risse Erklärt-up A: Was hei t dass eigentlich: eine Rechnung aus A schlag zahlen? B.: Das heißt, jede Zahlung einfach j abschlagen. Uns-wartet Ins-set Beson( ut launt): »Na, o nn, Bouqitet äsesetsenf hat Di;f Keine org-: Man-set s di Mit icks net r amt, e sonst betrat-IF M Parabel und Fabel find die Lieb lingkschweftern ver Wahrheit Nichts mehr fürchten isi so traurig als nichts mehr hoffen Von Hunderten, die über eine Sache streuen, iämspst erst Einer dafern Kein- Mensch lennx Iich so genau wie kein Schmeichler Uns einer Theatersririb Zum Schlusse sei noch der deutlichen, allgemein verständlichen Rats rathe der- Scusslenris rühmlichst geb i. sehe-Nichts Epi. »Nun, wie hat Jhnen meine Tisch rede gesallrni« f . »Sehr ur! Habe dieselbe neulich auch geha ten!« Gelt-nd Schrisrsiellerögqtrim »Seiidenr Du rnmich eheiraihei hast, schreibst- Du ja gar ni is wehrl« Schriftsteller: »Natürlich —- weis Du mein einziger Gedansle bissi« ; Nacht der Gewohnheit. Geschäsfireisender (aus einein Ozeandampser, während der Fahrt «von Europa nach Amerika, zum ·Steiriard): »Kellner zahl’n! Jch muß i s - .. Igleich wieder spri! Zeiss-ins. Fräulein Doktor izunr Bewerber): . . .So, jetzt wollen Sie Jhren hei rarhs-Antrag lateinisch wiederohlem ! darnii ich auch prüfen kann, ob Sie ei I nen, dem meinigen entsprechenden Bil dungsgrab haben!« Inn-e Ins sit. " n eines Kindes aralosem Gebohrt-n errathens sich. ihm selber unbewußt sCharalierschwöchen, die seit manchen Jahren Die Eltern bargen rief in ihrer Brust Ist set Karls-Im B: Ei gemäß« As »Na dann dürfen Sie aber I 21.: »Schieben Sie gern Kegel?« i nicht immer vorbei icksiebenf Bot Gericht ) Richter izue Zeugini: »Den-mont Iien Sie nun endlich vie Frage noch J Ihrem Alter« ich wurde mich sonst se »nöti,iai sehen, Sie gerichtlich ioxiem j zu 10ssen.« Meter-ne seit-nie. »Ihr Freund, der Jngenieue, sollia an einem neuen spritlichen Problem ! arbeiten ?« ; »Ja Gnädigsie, der will das Pet peiuuin Ante-mobile etfinden.« Meter-te Wes-im Neue Köchin keine Vase fallen los send. worüber die gnädige Frau laut oiifschteii): »Mit net neevös fein, Ma dam, das kann i gar net leide-i« Heim see-sei eew ( Onkel: »Meißig Dollqts soll ich Tit leihen, —- ich schenke sie Dies· Neffe: ,,Hetzlichen Dani, Onkel. . . i aber dann leihe rnie auch noch dreißis.· III Mutes-. »Ach, ich set-näm- fiie Rem beendi. Sie: »No, da kaufe mit doch eines Rembtandihui!« Der Liebe III-ie. »Unsere Linn ist ein Prachtdiensis mäzi. die wichst selbst die Stiefel alt Lie .« »Aha, daher sehen sie auch so roth aus« Weines Nichtsein-cis Richter: »Gegen dieses Unheil lon nen Sie Berufung einlegen; doch· kein nen Sie auch dqeauf per zichien Angeklagten »Ich verzichie siii hab Utihei1.« .--h«s0 is-- -q- - »Was thaten Sie denn da so lange in der Lande«-« »Ich hing meinen Gedanken nach!« »Erlauben Sie, das kann doch seine ganze Stunde gedauert haben! Recht-stilis. »Ist Jhre jüngste Tochter auch eint so enragirte Emanripirte geworden wie die ältere?'« »Nein. die wurde noch rechtzeitig ga heirathet!« Oschster Grad. »Die Müller’sche Faneikie soll ja mit wahrer Leidenschaft dem Autornodib sport huldigen.« »Und ob! Dort riecht schon das Bahn nach Benzin.« Redner Ver-leich. ·,.Also wenn Meine Meisterin dks Meister geärgert hat, mußt Du dosljk dij en?'« chusterlehrlina: »Ja, ick fühle tm och janz Sühne-Prinz·« Jst-hast . Dichter: »Was meinst Dy, welch-J Motiv soll ich meinen Gedrchten hei seyen bevor ich sie der Redaktions ein sendet« Freund: ,,Schreib' d’raus »Aus Wiedersehen!« Eis Gurte-and Bettler: »Ich habe schon langentchts Warmes geaessen und lebe zumäst Von Ks e und Brot« · eiiuletm »Was, Mise, n den eilen tptr IW Um —,:,T«k