soll-me Von Artliiir L’1.tileitner. j, ommt es im Schmugglerleben unter zu blutigem Kampf mit den nern, so entziehet das Pascherle « keineswegs eines- manchmal recht vlligen sie-more Man liebt den pai- hiiben wie drüben. wenn auch » Ernst mehr auf der Seite der eniaufseher und Zöllner zu finden Ter Grenzdienit ist anstrengend, tin-lich er erfordert ein großes af. von Pflichttreue, Dienstliebe ver unren mit einer gewissen Findigkeit d großen Erfahrung. Man giaubt i For nicht, wie verschlagen in gemis II Grenzbezirten die Bevölkerung den «- zbeamten aeaenizler ist, aif ch’ raffinirte Art geschmuaaelt d, und wie immer neue Schliche , ftudirt werden, die Zöllner zu täu , n· Allmähtich tain das Grenzper: nal ja auf die gebräuchlichsten Kniffe » d trieb den Echmugglern die Luft azu aug das Schmuaeeln mit Tod tent rzi die statt der Lei che ceiaen Mia n, Kaffee, Tabat u. f. w. enthielten, at längst aufgehört, weil es teinen renåer niebr aiebt, der einen Sara hne Besichtiqunq des Jnlialtg passiren fzt. Dafür ersannen findiae Leutej in anderes Befdrterunagmittel fiir ntrebande, dae waren bis vor eini i en Jahren —- ausgehblilte Weinen-! ichseln! Der kleine Kniff tam durchs ufall an der vararlbergisch schmeize ifchen Grenze an den Taax der Wagen ar durchsucht und zum Passiren frei geben worden. Beim Abfahren cheute der Gaul, die Deichsel brach nd Vor den Augen der iiberraschten öller tollerte der Inhalt aus der Höh- i - ng der TeichieL Der Grenzer wirdl her jede Deichsel abtlopfen mit der! -orgialt, mit welcher Heuladunaens » it lang-n Ei fenfpitzen durchstochen i seiden. Vom Schtveizer Boden heriiber in’k heinthal trägt wohl der harmloieitei sauer Kaifee oder Cigarren, ohne daß was geübte Auge etwas Verdächnaes ahrnehmen kann. Man fchmuagelt vrt auf inneniöfe Art mittelst eiaenc i onftruirter Kleider. Weiberröcke wie ännerjoppen und Tuchröcke sind orgföltig abgenäht und die mitsteprk abt versehenen tleinen Wölbungen nthalten ein gewisses Quantnm staf ee. Man hat eigen-S genähte Röcke um Cigarrenschmuggelm ein Rock itg t sicher 100——200 Stück so »prak isch« vertheilt und eingenäht, daß ichi die geringste Baulchung wahrzu hmen ist. Jn manchem Grenzzolb qmt hängen Dutzende solcher tonsis s irter Schmugglertleider zum An chauungsunterricht für angehende usseher. Wo ein Schabernack anzubringen ist, wird er gerne verübt, die Schmugaler lIrn den Spaß auf Grenzen-kosten So hatte an dbiggenannter Grenze ein rarlbergischer Witzbold sich folgen n Spaß dem Respizienten gegenüber geleistet. Kommt da an einem däm erigen Decemberabend ein Rhein atler auf öfterreichisches Gebiet ge «chlichen, mst einem Zuckerhut unter dem Arm. Der Beamte raucht eben sein Pfeiflein vor der Tbür des Zollge bäudes und sein scharfes Auge erfaßt alsbald das Bäuerl ein mit dem Pakt Auf Anrufen nähert sich der Rhein thaler augenblickNch und jebr unter thänig Der Beamte ignorirt die Absicht des Schmuggelns undfrägt lediglich, was der Bauer zu verzollen wünsche. kDie Antwort lautet dahin, daß ein uckerhutzu verzollen ware, daß der esißer desselben aber nicht genügend Olpikmpld bsf Heft bnbo nnd dsäbnlb Mi ·- n möchte, den Zuckerhut bis- moraeni Zollamt belassen zu dürfen. Die- I ird gern bewilligt, und Der Beamte tägt tien Ziiaerhut in üblicher blauer Papierumbiillnnq in das Amtszimmer und stellt ilsn vorsichtig aus den eigenen Schreibtisch, wo es oon Akten und Amtszetteln odllia wimmelt. ver Bauer bedankt sich böslich, verspricht morgen das Zollgelo zu bringen und verschwindet. Wie so schon gebt aus dem Lande: an spart gern Licht, und der Beamte n seiner Einsamkeit wird sich bei Lam ,nschein nicht überanstrengen. Die arm geheizte Kanzlei wird also ge chlossen und drüben beim Straßen tvirth ein Schöppli getrunken. Der nächste Morgen brachte eine frosze Ueberraschung: vie Akten chwammen in einer Fluth von Was -er, ver Schreibtisch tropske von Nässe, tvas von Papier ist, isk vernichtet, un brauchbar. Unv der Zuckerhut hat sich in Wasseo ausgelöst, nur vie erste Um gllnng steht noch auf dem Tisch. Der chmuggler hatte einen zugespitzten Cisblock in Zuckerpapier gesteckt und Dem Beamten zur Ausbewahrung ge en. Des Respizienten Wuth und eger mußte um so größer sein, als Akten und Formalien hübsch säu ltch noch einmal abzuschreiben wa Das ganze Rheinthal hat ba ls iiber diesen Spatz gelacht und mit nahme des grimmigen Nespizien « wohl auch das Grenzpersonai. nn jener Beamte oon Zucker reden e, hatte er einen bitteren Geschmack der Zunge. inen drolligen Spaß leisteten sich wei Sonntagöaussliigler aus e ikerstande (es waren Mün 1 imsa n zu Ko ein, die ei DMPIXIL Zifllnefrft abaeleben W hatten. Der Portier forderte bereits zum »Ein-steigen nach Rosenheiim München« aus, da tamen die zwei Aussliigler in die Revisiionshalle her eingetrollt, von denen jeder zwei Fla schen. sorgsarnst 1 den Händen trug. Nach Pflicht undqsorschsrist fragte ei ner der Revisiionsausseher nach dem Jnhalte dieser vier Flaschen und be ) tam dann die überraschende Antwort, daß Wasser, tirolisches Wasser drinnen » sei. Das glaubt natürlich der stärtste jGendarm nicht, und ein Zöllner im JDienst schon gar nicht. »Hei-gebeut« .Die· Aussliigler stellten die Flaschen aus die Revisionsbarriere, der Zöllner entlorlte eine Flasche, riecht, tostet den Inhalt. Kein Zweifel, Wasser, ge wöhnliches zollsreies Wasser! Unglaub lich! Zwei Münchener, von Tirol heim kehrend, führen Wasser mit sichtl! Der Beamte läßt sich nicht verblüfsen, er priist jede Flasche aus ihren Inhalt. Schon drängen die Eisenbahner zum Einsteiaen, es ist die ,,hiichste Zeit« zur Absahrt. Einer der Aussliigler höhnt: ,,Glauben Sieb noch nicht« daß es Wasser ist?!« «11nglaul-Iich!" meint der Zöllner und läßt aus Verschen eine der Fla schen fallen. Ein Klirren, ein Patschen, die Flasche ist zerschellt, das Wasser näszt den amtlichen Boden. Jeßt lam Leben in die zwei Aus sliigler, welche mit großer Bestimmt heit-Ersatz rer vom Beamten zerbro chenen Flasche verlangten. «Lächerlcch, eine werthlose Wasser naschen »Höchste Zeit zur Absahrt! Der Zug geht in einer Minute ab!« »Wir bestehen aus Schadenersatzl« »Sie versäumen den Zug und müs sen hier übernachten!'· »Das ist gleichgültig! Wir bleiben aus Kosten des Zollamtes hier, bis Schadenersatz geleistet ist!« Nun mischte sich der sourhabende Beamte darein und erklärt, daß das Zollamt teinetlei Entschädigung leiste. Ueberdies handle eH sich doch nur um eineVa atelle! Die ugsliigler lassen nicht loder, sie fordern das Beschwerdebuch War-und der sein-freut erklan, oatz es im Zollamt tein Beschwerdebuch gebe, fahrt der Zug, der letzte des Sonntags-, ab. Der Streit um Ersatz einer zerbro chenen Wasserflasche interessirt nun das ganze Eisenbahn-Personal, Süd und Staatsbahnm Kellner, Gäste eilen herbei. Alles freut sich wieSchnee tönlge über den Streit, der nunmehr als grandiosee Zoll - Ult zu ertennen ist. Nur begreift man nicht, daß die Ausfliigler den letzten Zug unbeniitzt ließån und den Streit fortsetzen, also in usftein auf eigene Kosten über nachten müssen· Der Asfistent mußte fort, fein Dienst ist bis zum nächsten Nachtschnellzug beendet, ebenfo wollen die Redistonk nufseher austreten. Die Ausfliigler fordern encrgifch Ersatz, proteftiren lind erllären, so lange auf der Gepack revisiongbant zu verbleiben, bis ihnen der Betrag oon —- zehn Psennigen fiir die amtlich zerbrochene Flasche verab folat wird. Das Auditorium grinst vor Ver gnügen; man befürchtet aber, daß der Zollasfistent dem Ult durch Zahlung des verlangten Nickelo ein Ende berei ten tverde, doch der Beamte thut es nicht und verläßt mit den Aussebern die Halle. Nun richten sich die Ausfliigler auf der Bank häuslich ein. Der Nacht-T schnellzug nach Italien ist gekommen und wieder oben-dampr es rst Zeit, den Bahnhof bis 4 Uhr 15 Minuten früh abzuschließen. Der Sudbahns Portier fordert die Kauze zum Ver lassen des Bahnhofeg auf, stößt aber auf entschiedenen Widerstand-· Die Ausfliiglerntollen bleiben, bis ihnen die verlangte Entschädigung zu Theil geworden. Hitfiog stebt der Partien ein solcher Fall ift nach nicht vorgekommen, seit der Bahnbcif ftebti Was nun begin nen? Ein rettender Gedanke! Der Sta tionschef der Südbahn als der Haue herr des Bahnhafeg wird aus den Fe dern geholt und kommt herbei· Die Witzbolde verweigern dern »Si viliften« jede Auskunft. DerChef droht mit Entfernung durch die Gendarme rie. ,,Erft Uniforrn anizehen!« Jn der Hoffnung, die Leute doch nach auf gütlichem Wege loszuwerdem eilt der Stationschef in die Kanzlei, zieht die Uniforrn an, fest den Dienst kiippi auf, und verfügi fich in die Redi fwnöhalle zu den Ultbeiidern. Jetzt wird Auskunft gegeben, aber der Pro teft erneuert. Klipp und llapp ver langen die Ausfliigler, daß das Mini fteriurn von München hierher zitirt werde und den Entfchädigungs:Betrag mitbringen falle. Der Statiunchhef weint vor Vergnügen« die Ulkbrtider lachen mit. Die Heiterkeit steigert sich durch die Versicherung deg Haue-herein daß der baierifche Finanzminifter mit Vergnügen die zehn Pfennige Staate gelder mitbringen werde, nur rnitfzten die herren die Denkfche im Telegra ghenamt der Stadt Kufftein aufge en. Das leuchteie ein; die Witzbolde ver ließen den Babnhof, der augenblicklich hinter ihnen abgeschlossen wurde. Weitere-s ifi nicht bekannt geworden, aber ganz Kufftein lacht über den Ulk. .. Leute, die keinen Spaß verstehen, find nicht ernft in nehmen. « . »Die Bube-« »John Nitsch Esa.« spricht iiberspslmdev crziehung und ist stolz ulier die von ihm erzielten Resultate Mifter Editet! . « Es is wetklich wahr, Miiteii Edi terl Un baß des so ig, oeg is e :chan»o un e Spott. Nämlich de Weg, »Die manche Leit un espefchelli «ogar leis-er Gottes auch Deitsche ihre mner roh — se. Da sein Ich neilich in erer Fi mili gewese, on sexzehn Jahr, Der hot noch nit enUl die Ratte gelcnni, bloß alleenig, daiz Mann getimme is, hätte aughelfe lon mit Trommel un Pfeife oder ein-: Dreihonoige Pina achte, Mifter lFTi loßt wie die Wiloet Ich nit! Of course, Mistek l.foi1er, das-, Jch da annerscht handel, des brauch Ich Jhne nit ge sage. Wann mer Bkcoe hot, da muß mer nach zu ihne tende. Jch sag als: Mit Bube is es grgo wie Init Blume oder Karnarivögel oder junge Dachshuno Nämlich eg- geht Leit, wo sage: »Der hot e glückliche Hand for Blume ze riihie« oder »Sel toiger hot tei glückliche Hand for Kar narioögel«. Teg is Alles Hnmhug fun Nonsenz. Es gett tei glückliche izn lei unglückliche Hand. Die ,,glücklkche Hund« des ig, daß mer Dazu tenje thut. Un die unglückliche Hano is, rog- mer nit herzu tende thut. Jetz for Jnstenz Sigareitfmoke· Da hawive die meiite Pärentg de größte Trommel vermit, des ihre Bube ohn geioöhne. Of course haiowe Mei Buoe aach emol die Zargnägel, des heißt Die gelb gefärbte Sägspähn in e Etückche ifchuvärer gemickeli, wo sie hier Sigaretts tolle, gefchmohtt. Wisse Sie, wie Jch des meine Bube abge: er, bis Der Dritte ne beim Sereietich. del. Nonne Eie jetz so en deitfcheIJhnn ter, der wo sei» Kinn-er uffiogcchl swoynt heu, Miste- Editers Sie deute derleicht, bei es ihne verbiete? Aber nett Da hätte sie’·3 nämlich erst recht gethan. — Jch hen eifach gesagt: »Des is Recht, ihr Bube! Schmohlt ihr nor Sigarettei Da bin Jch niema stens schuhr, daß Mei drei for en haloc Doller-Sigars, wo Jch opstähg hab, siif sein. Un biseits des seid ihr aach noch zu llei sor große Siggars ze schmohtr. Siggarg, des is wag sot Männer, nit for tleine Kinner.« Well, Mister Editer, Jch hen die Sätissäctschen gebatt, sehr bald druff ze nohtisse, daß die Bude Mei Sig gars stehle. Jeil gucke Sie nor, Mi iter Editer, wie Jch ufs die Weis zwei Fliege mit Eine Schlag gelillt hab! I Nämlich erstens aewöhne sich die Bube sdes schädliche Sigarettschmohte ab, wo äbsolutli detschenerätina is, un zweitens imprudt es ihr Büsneßans stintts, bei daß isie Prättiß drin trie ge. sich nit erwisan ze lasse, was doch im Büßneßlebe grad wie in prältitell Palidix vun der größten Jmportenz ig. Mei Erziehungsmethod bot aach schon sor des Deoellopment oun die geschäftliche Talents vun Meine Bube die schönste Früchte getrage. For Jn stenz: Jch taaf nämlich Mei Siggarn nit bei der Bat-, weil sunscht die Leut deute könnte, Jch that des der Billig teit wege thun, un biscits is des aach gar nit nöthig, dann Jch weiß gar nit, wie des limmt, wann Jch heim timm, sein immer alle meine Tasche voll oun Siggarn. Trotzdem häppent es als emol, espeschelli seit Mei Bube des Siqarettschmobte usfgegewwe hawwe, daß Jch lorz renn, an Sm garn. Dann oertaafe Mir Mei Bude vun die Siggarn. xrso jie Mirsgestohie yama-L DcD THIS IUI kll UUUUTL Mister Editer, es ltede gute Büsneßs männer in Meine Bube! Jey manche Pärents un espeschelli Vaters die gewtve aach gar nix dru-«1, wo ihr Bube sich ruintreibe un dann timme die Bube, wann sie in eine ge wisse Alter fein, in seblechte Gesell schaft un lerne nir trie dumme Sache un SKchlechtiakeitr. Un was werd dann aus so Bube? Bummler! Des ist Alles. Well, Mel Aeltester, der hot aach agefange, sich Abends drauße rum ze treibe, bis ch endlich gesagt ben: Wann Du ummle un loafe willst, da aehlt Du mit Deim Vater. Well, jetz is der Bub der ornlichste Kerl von der Welt. Beinahe jede Abend qebt er mit Mir aus un es macht ihm nix aus, wie lang Jch bleib: Er hält aus bei seim Pa. Sehr Sie, Mister Editer: Uss die Weil kann mer en junge Mann vun schlechter Gesellschafte fern halte :in ihm stead Häbits beibringe. Un dann limmt so e junger Mann bündig erei, wann emol e dritter oder vierterMann beim Kartenspiel fehlt. Axvroer Mei größter Stolz is, wie der Bub Mir helft, die Alte azelijae, wann sie trägt» wann wir heimtimme sein oder wie viel daß Ich getrunle hätt. Es is e ganzer Mann, Mei "«Lleltester! Jhne des Nämliche ivjinschend Mit Rigards Yours John Nitsch Esq. -—————-— - —.—. Auf-rede. Gast: »Aber Kellner, das Beefsteal ist ja so klein, daß es unter dem Ei Geiz derschwindetl« Kellneu »Pardon, mein Herr, Sie irren sich —- da hat die Köchin nur ein zu großes Ei erwilcbt!« M s ! Schiene doppe. Ein kleines Geschichte-beim Es war einmal ein Schulze, (Ge meindeddrsteher) der hieß Happe, dem konnte es der liebe Gott nie recht ma chen mit dem Wetter; bald war s ihm zu trocken, bald regnete es zu di el und da sagte der liebe Gott endlich: »Im nächsten Jahre sollst du das Wetter selbst machn." So geschah es denn auch und der Schulze Hoppe ließ nun abwechselnd regnen und die Sonne scheinen und das Getteide wuchs daß es nur so eine Freude war, mannshdch Als es nun aber zur Ernte kam, waren alle Aehren taub; denn Schutze Hoppe hatte den Wind vergessen, und der muß doch wehen, wenn das Getreide sich or dentlich besanien und Frucht tragen foll. Seit der.Zeit hat Schulze Hoppe nicht mehr übers Wetter gesprochen und ist zufrieden damit gewesen, wie es unser Herrgott gemacht hat. ».-—-, -«-.— - . Paderewisws Armuth Eine hübsche Geschichte wird Von dem Menuett erzählt, das vielleicht das betannteste aller Compositionen Bade rcwsti’s ist. Zur Zeit, da dieser noch Lehrer am Warschauer Conservato rium war, befand er sich eines Abends im hause des Pvlnischen Dichters Swieztochdwsli. der die Behauptung ausstellte, daß doch kein lebender Corn ponist an Schönheit und Einfachheit seiner Schöpfungen mit Mozart einen Vergleich aushalte. Vorläufig zuckte Paderewsti nur mit den Schultern; am nächsten Abend aber erschien er und bat um die Erlaubniß, dem Gasigeber eine kleines Wert von Mozart vortra aen zu dürfen, das dieser wahrschein lich noch nicht kenne. Er spielte das bekannte Menuett. Swieztochotvsii war entzückt und rief triumphirend: »Nun werden Sie doch zugestehen, daß ein Stiick wie dieses heutzutage nicht geschrieben werden tann.« — »Ja, nun«, antwortete Paderewsli gelassen, ,,zusällig habe ich aber diese Menuett com-ponirt!« Der- klnge Richter-. Von Johann Peter Hebel. l. Ein reicher Mann hatte eine be IFUUJUIUJI wclusuuuuc, wem-r m zip-. Tuzh eingenäht war, aus Unvorsichttg teit verloren. Er machte daher seinen Verlust bekannt und bot, wie man zu thun pflegt, dem ehrlichen Finder eine Belohnung, und zwar von hundert Thalern an. Da tam bald ein guter und ehrlicher Mann daher gegangen. »Dein Geld habe ich gesunden. Dies wird’·s wohl sein! So nimm dein Ei genthum zurückl« So sprach er mit dem heilezt Blick eines ehrlichen Man nes und eines guten Gewissens-, und das war schön. Der andere machte auch ein fröhliches Gesicht, aber nur, weil er sein verloren geschätzte-Z Geld wieder hatte. Denn wie es um seine Ehrlich teit aussah, das wird sich bald zeigen. Er zählte dar- Geld und dachte unter dessen aeschwinde nach, wie er den treuen Finder um seine versprochen-: Belohnung bringen könnte. »Guter Freund«, sprach er hieraus, «es waren eigentlich achthundert Thaler in dem Tuch eingenäht. Jch finde aber nur noch siebenhundert Thaler. Jhr werdet also wohl eine Naht ausgetrennt und Eure hundert Thater Belohnung schon herausgenommen haben. Da habt Jhr wohl daran gethan. Jch danle Euch.« -— Tag war nicht schön, aber wir sind auch noch nicht am Ende. Ehrlich währt am längsten, und Unrecht schlägt seinen eigenen Herrn. 2. Der ehrliche Finder, dem es we niger um die hundert Thaler als um seine unbescholtene Rechtschafsenheit zu thun war, versicherte, daß er das Päalcin so gesunden habe, wie er es bringe, uno ers so bringe, wie er’s ge sunden hat-e. Am Ende kamen sie Vor den Richter. Beide bestanden auch hier nocti auf ihre Behauptiina, der eine, dasi achthnudert Thater seien eingenäht aeinesen, der andere, daß er von dem GeTuneenen nichts genommen und das Päcilein nicht versehrt habe. Da war giMer Rath theuer. Aber der tluge Nichter. der die Ehrlichkeit des einen und die schlechte Gesinnung des-« andern zum rrsraus zu kennen schien, griff die Sache so an: Er ließ sich von beiden uber ras, was sie aussagtem eine seste und seierliche Versicherung geben und that hierauf folgenden Ausspruch: »Demnach, und wenn der eine von euch achthundert Thater verloren, der an dere aber nur ein Päcklein mit sieben hundert Thalern gesunden hat, so kann auch das Geld des letztern nicht das nämliche sein, aus welches der erstere ein Recht hat. Du, ehrlicher Finder, nimmst also das Geld, welches du ge sunden hast, wieder zurück und behältst es in guter Verwahrung bis der lornmt, welcher nur siebenhundertTha ler verloren hat« Und dir da weiß ich ieinen Rath, als du geduldest dich bis derieniae sich meldet. der deine achthun dert Tbaler sindet.« So sprach der Richter, und dabei blieb es. -—»-——-.-..-———-—— Ein freigeviaer Gast. Ter ,,Els·cisser« erzählt folgen-de Schnurre: nBealeitnna von vier Kindern be trai am letzten Sonntca ein anstänrsia gekleide: er Herr zwischen« - und 4 Uhr das Nebenzimmer der größten Wirth schast unseres Städtchens-. Er sah sieh nach einem recht guten Platz in dein leeren Raum urn und machte es sich und den Kindern bequem. Sofort er schien das »Finele«, um sich nach den Befehlen des Gatteö zu ertundiaen. Jringen Sie ein großes und vier Nei- ,,Miinchener« und ein Dutzend J,,Knackwiirst1e«, sprach der Gast. Die IGesichter der Kleinen erstrahlten vor Freude-. Der Herr Wirth, der auch hinzutam, grüßte ehrerbietigst den fremden Herrn, von dem eine hiibsche Einnahme in Aussicht stand, welchen Gruß der Gast mit gebührender Leut seligkeit erwiderte. Endlich erschien das Bestelltr. Der liebe Mann theilte in freigebigster Weise Würstel und Brod unter die Kleinen aus und labte sich selber mit einem halben Dutzend der frischen ,,Knacker«. Da aber Eß lust und Durst des Gastes und der Kinder no nicht ganz gestillt waren, wurden nos) ein Duhend Würftle und einige weitere große und kleine ,,Miin chener« bestellt. Nach der Mahlzeit rief der Gast den Herrn Wirth herbei und sprach: »Ach, lieber Herr Wirth, wollten Sie doch so freundlich sein und ein paar Augenblicke auf die Kin der da acht geben, ich habe bei Herrn Y. nebenan ein nothwendiges Geschäft und tann die Kinder unmöglich rnit nehmen.« »Seien Sie ganz unbe sorgt«, sprach der Wirth höflich, »ich werde mich selbst zu den Kleinen her setzen, es soll ihnen schon nichts passi ren, so lange Sie fort sind! übrigens den Herrn Y. treffen Sie jetzt sicher zu Hause, er hat vor fünf Minuten das Lokal verlassen und sieh nach Hause begeben.« »Na«, sprach der Gast, »be strn Dani, Herr Wirth, adieu Kinder, bleibt hübsch artig!« Der Gast bleibt lange aus-. Ter Wirth hat schon mehrmals nach der Uhr geschaut. Eine Stunde ist schon vergangen. Die Klei nen verzehren theils den Rest der Würstchen, theils untersuchen sie die Gläser auf das Gründlichste, ob sie denn auch ganz leer sind, theils machen sie sich dem Herrn Wirth, der mit ihnen spielt, ganz unbequenr. Zwei Stunden sind vergangen. Jetzt wird dem Wirth aber die Zeit doch zu lang. »Na, Kinder«, spricht er, ,,Euer Vater bleibt aber recht lange aus!« »Unser Vatter?« spricht der Aelteste und Klügste, »so, der isch jo gar nitt unser Vatteri« »Richt?« fährt der Wirth empor, » un, wer ist es denn sonst?« —-:..4 h-.. N. »u- , use-sue »S« obs-Isc, »qu IUIIB Ia) selwer nit Wie mir do usf’rn Markt play g’spielt han, isch der Mann kttmme un hett g’sröit, ob mir nit Wiirschtle esse wolle un Bier trinke. No, han rn’r alli g’sait: Ja, doch! Na, i hett d’r Herr g’sait, kunirne nur miii mir. - Metkviirdis. Chef lzum Kommt-U ,,— —L Und » das merken Sie sich ein für allemal, ein Kunde, der kein Kunde ist, ist über haupt kein Kandel« Doch etwas. A.: »Was haben Sie Ihrer Gattin zu Weihnachten geschenkt?« » B.: »Die zukünftigen Gardinenpre digten.« Einst-hast »Was würden Sie thun, wenn Jhr Ontel stiirbe und Sie zum Universal erben eingeset« hätte-« Nichts. t .·.·«L. Toppelsinnig. Reserndar: »Ist es möglich, Curi, Du hast Deinen Abschied erbeten?« Leutnant: »Lei·oe:; Oberst meinte, ich- richte in Unisorm zu viel Unheil anl« Spruch. Ein großes Maul und krä-ft’ge Ellen bogen Habcn leider oft die besten Gaben auf gewogen. itsnttiedcrweishein Professor: »Nun, meine Herren, » .( ,- l . A s - « h-. « , ursmmuuv netuuriu seinen stule wohl hauptsächlich der Thatsache, daß Ante ritajdarnalå eben noch nicht entdeckt war.« Zeitgcmitfzc Bari-Inte. Vater: »So, ein neues Lied habt Jhr wieder eingeübt?« Welches denn?« Sohn: »Wie cin stolzer Radler, Schwingt sich auf das Lied.« « Eine Gebildete. Junge Frau: »Aber, Minna, wie können Sie sounvernijnstig viel ein heizen? Wir leben doch nicht mehr in der Steintohlenzeit!« Braut-te Gelegenheit Hausfrau: »Ich sage Dir, liebe Freundin, als- die Nachricht von unse rem Lotteriegewinn heute Morgen ein tras, ist-alles im Hause oor Freude gesprungen." Dienstmädchen: »Ja, sogar die neue Base.« Aufgeschnittem »So, Du bist den sieben Stunden langen Weg nicht einmal eingekehrt?« Motorsahrer: »Nein, die Die-insow richtuna Versaate nnd ka mußten wir halt sämmtliche Orkschaftcn durchsich ren!« Aus der Rede eines Wettbewin »Wegen schweren Eindruchs soll mein Misent is Jahre ins "(-«juchthaus wandern! Ich lvnte den hohen Ge richtshof dringend um mildernde Um- , stände. Sehen Sie sich die Hiihnenae statt nur einmal etc-san an. Wer könnte dann wohl behaupten, daß mei nem Schutzbefohlenen ein Eindruch schwer geworden itt?’« IW sitt verlangt Unteroffizier (in der Instruk tionsftunde): »Alles, Alles muß der· Soldat knapp und kurz ausdrücken, tzum Beispiel, einen vierhändigen Ro ; man mit drei Worten.« l i Mermitrdige Wirkung. ! Mutter: »Junge, wo hast Du denn den Riß da am Auge her? Du hast Dich wohl mit einem geschlagen?« » Junge: »Nein, der Lehrer hat mich . heute so schan angesehen.« Kasernenhsfbltithr. Sergeant: »Was, Müller, nennen Sie det herausrufenM Wenn Sie hier in Berlin herausrufen, det muß mit einem Aver, mit einem Plan-Plan je schehen, det den Schwarzen in Kame » tun die Beene zittern! Verstanden?« Praktitches Geschenk. Portiersfrau: »Der Herr Doktor hatte ja heute Geburtstag; ob man da einen Blumenstrauß hinbringt?« Diener des Zahnar·ztes: »Unsinn, daraus macht er sich nichts» . . lassen Sie sich lieber einen Zahn ausziehen-« i Untier-traten Gast tin einem Dor"fwirthshaus): »Sie, diese Butter schmeckt aber ganz nach Margarine!« Wirth: »Ja, seit die Kuh in der IStadt bei der Ausstellung war, hat « s’ lauter städtifche Manieren!« Die richtige Kritik. A.: »So, Sie schreiben an einem neuen Stück? Wird es ein Trauer spiel?« B.: »Das hängt ganz vom Publi kum IF Frei nach Schiller-. Schauspieler (als Kassirer an der Kasse eines Sommertheaters, als er einen Schaulustigen kommen sieht): »Durch diese hohle Kasse muß er kom men!« link-wartet Geck: »Ach, gnädigstes Fräulein, die ganze Nacht habe ich von Jhnen ge träumt.«. sie-lauterm »So, oegyaw have Ich auch so schlecht geschlafen!« Reizend. Junge Frau: »Ich bitt’ Dich, wes halb soll Niemand glauben, daß ich Dir eine Million in die Ehe gebracht?« Baron: »Weil Du so hübsch bistl.« Witze. Frau Witiliel: Denken Sie sich nur, Frau Nachbarin, mein Georg ist jetzt »Bicefeldwebel« im Regiment gewor den. Frau Vlödberg: Ach was! Was Sie nicht sagen! Jch gratulire vielmals! Da darf er jetzt gewiß die Witze ma chen, die sogenannten Kasernenhos hl«iithen. Falscher Verdacht. Leutnant: Was sind Sie von Be rufs « Rekrut: Kommis. Leutnant: Warum blasen Sie die linke Backe so aus? Rekrui: Herr Leutnant, ich habe Zafmweh Leutnat: So, ich dachte schon, Sie wollen hier den Geschwollenen spielen. Milderndet Umstand. Richter: ,,Angellagter, Sie haben dem Ver-letzten einen eichsenen Scheine-! nachgeschleudert, Ihren Hauswirth ge prüaelt und sogar den Gendarm dii Treppe hinabgeworfeni. . . . Könne Sie etwas zu Jshrer Entschuldiguns angebe"n«?« Angelhaken »Ich hab’ halt grad s« schwach Stuan g«yaor:" Aus dem Gerichtsiaab Richter (zurn Angellagten): »Man sind Sie geboren?« Angekgater (schrveigi). Richter: ,,Sagen Sie mir doch, wann Jhr Geburtstag ist?« Angeklagter: »Ach was, Sie schen ten mir ja doch Nichts-P Die wahre Liebe. Dame:· »Ich würde Jhren Antrag annehmen. Herr Müller, aber ich fürch te, mein Vermögen ist nicht hinreichend — ich habe dreißig Tausend Thaler. .« Miiller: »Thaler?! O, dachte Markt Geliebte, ich liebe Sie dreimal mehr als ich glaubte.« Treffend. ALTan einen vorbeieilenden Herren zeigend): »War das nicht Dein sriihes rer Universitäts-Kamerad Müller, mit dem Kneipnamen »Müller’s Esel?« Was ist nur aus dem geworden?« B.: »Tanzmeister!« A.: »Na ja! Was man nicht im Kopf bat, muß man in den Beinen haben!« Vor-sorglich Faust »Den ganzen Nachmittag lia bsen Sie wieder nichts geihan, anstatt, wie ich Ihnen befohlen, die Küche zu putzen!« Magd-: »Ich hab’ nicht putzen kön nen, weil ich nicht gewußt habe, wohin Sie die Bürsten geräumt haben!« Frau: »Warum haben Sie mich denn nicht gefragt?« Magd: »Weil ich gefürchtet habs »Sie iaaen mir. wo ite sind-«