Thamäerkain im Reichstage 1 Zieiickmisnng seiner Perlen-danken der deutschen Innre. ; CI- Mi III set-nich Ie- seiden-»se stsesrps sicut III sei-e meet-risse Meers-s —- Onsiiche bestes-use- I. . IMII III »Da sitt si- Its-In Bei der etwas unerwartet gekomme nen Behandlung der ChamberlainsAm qelegenheit im deutschen Rtichstage sind insonderheit zwei Abgeordnete, E u - en Richter und Max hugo iebermann v. Sonnen b e r g , hervorgetreten. Der Reichs kanzler Graf Viiloiv hatte dem irriti schen Kolonialsetretär wegen seiner Berleumdungen der deutschen Armee vom Kriegöjahre 1870 aus 1871 eine energische Zurechiweisung in einer Rede angedeihen lassen. die schließlich in einem Citate von Friedrich dem Gro ßen gipi ke: ,,Laßt den Mann gewäh ren und regt Euch nicht aus. Er beißt aus Granit"' Eine Anzahl.Abgeordnete nahmen am nächsten Tage die Geiegenbeit wahr, ihrer Uebereinstimmung mit den Aus lassungen des Reichskanzlers Ausdruck u verleihen, darunter vor Allem Euaen "chter, der, indem er im Namen sei ner Partei die Rede Bülows guthiesz, die von echt pairiotischem Geiste getra Penen Worte gebrauchte: aDer Zwi ,chenfall dient zum Beweis der That Eiigeii Nichter sache, dofi iii nationalen Frnqen alle Deutschen eines Sinnes sind.« tfs tocir gewiss ein seltener-«- Beispiel, das-, Rich ter, dein seine unverrückte ovposiiionelle Zeitung der Regierung gegenüber den innen »Negationsrath« eingetragen hat, sich rnit den Anschauungen dersel beii identisch erklärte. Drastischer gestaltete sich später eine Rede des Abgeordneten Lieberincinn v. Sonnenberg, der die Jnsolenz Cham derlciins zuriictivies, welcher, als per sönlicher Träger der schmachdollen eng lischen RaubziiquPolitit, es wagen zu dürfen geglaubt habe, die bezahlten räuberischen Söldnerhorden Englands, die in Südafrito siir Geld ihre Scher gendicnsie verrichteten, rntt dem glor reichen deutschen Kriegsheer nicht nur zu vergleichen, sondern sie noch über die ses zu stellen. Sonnenberg wurde während seiner Philippita vom Präsi denten des Hauses zwei Mal zur Ord nung gerufen, und Graf Bitloio suchte tn einer Erwiderung der Rede «Oel auf die Wogen« zu gießen. Eugen Richter wurde 1828 in Düs - seldorf geboren. Er studirte die Rechte-, war von 1859 bis 1864 in Staatsdiew sten, trat aber 1864, als seine Wahl uni Bürgermeister von Neuivied nicht ätigt wurde, aus dein Staatsdienste und wurde in Berlin joiirnalistisch thö tig. Seit 1867 Mitglied des nord deutscheiy seit 1871 des deutschen Reichstagei und seit 1869 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhause5, ist Richter eines der äupter der Fort schritts-, jent deuts -freis"innigen Par ei geworden, in der er nicht nur als gewandter, schlagfertiger Redner und als vortrefflicher Kenner von Finanz nngelegenbeiten einen herrschenden Ein fluß ausübt, sondern auch durch die von ihni redigirte Parteitorresoondenz. Max hugo Liebermnnn o. Sonnen berg, geboren 1848 zu Weihwasser in Max Hugo Lieb-maan v. Verwende-m Wesipteußen, gehörte von 1866 bis 1885 der preußischen Armee an und ist Obctleutnant a. D. Er machte den Feldzug von 1870 auf 1871 mit und empfing dass Eifer-te Num. Sonnenbetg ist Mitbeqnjnbek der sittlich-sozialen Partei, im Meichstaxxe somit et den dritten Wut-Ums des Regierungsbezirts Kassel. W VM in Gib-Mk Die Vieren sollen sich In den Unscein die Köpfe einem-ten Jth sind die Kritiler der britischen Krieg-thaten in Südafrita grünt-nahst ad absurdum geführt. Sehr zum Verdruß der mehr alt selbstbewußten Söhne Albionsz denn während diese in ihrer militärwissenschaftlichen Rück ständigteit in allen Erscheinungen des - Burentrieges. don der Ausnujun der ! Feuerkrast des Gewehr-es im Schützen- ? gefecht an bis zur Bedeutung von: Flanlenangrifsem etwas Funtelnagelg s neues, Mrblüssendes, Epochemachem des sahen, behaupteten die nichtengli schen Fachlente fast einstimmig« daß der Krieg teine unerwarteten Lehren von Belang gez-ringt habe. Nun aber ist das Neue da, unwi derleglich, unbestreitbar; und es heißt: der Blockhaiigtriea. Ein englischer PioniersMajor hat das Blockhaus er funden, d. b. die besondere, in Süd asrila verwandte Art, denn es handelt ! sich um eine recht alte, keineswegs ori ginal-britifche Sache. Also ein engli scher Pionier Officier erfand ein bräunlich angesttichenes. sechseckiges Blockhaus, dessen mit länglichen » Zchiefzfcharten oersehene Doppelwand-: »von Eifenblech mit Steinsebiittung Haus-gefüllt sind. Der Eingang wird idurch Mauerwert besonders gedeckt; iim Innern findet sich eine Cisterne, ringsum aber wehrt Stacheldrabt die Annäheruna. Rateten melden den Nachbarn etwaige Bedränanifz. Meist wurden die einzelnen Block häuser untereinander mit Draht ver-— xdundem der natürlich weniger ein Hin !derniß, als ein Meldemittel darstellt. jSo war die herrlichste Kette mit der s Welt fertia. Und dann kam ein Pio .nier:General. nämlich Lord Kitchener, Hund erhob die Blockhauslettem zum System der Kriegiudrung ein Jerup pensührer, der aus einer anderenWasse hervorgegangen, hätte das taum fertig gebracht. Denn der Blockhauskrieg be deutet geradezu die Verneinung jegli cher activen Kriegfiihrung; er ist eint trauriger Nothbehelf, der höchst wahr- « scheinlich nicht zum Erfolge fühan wird. Waren die Buren beweqlich, im i Kieintriege nicht zu fassen, nun, so konnten sie nur durch noch beweglichere, ? mit Uebermacht austretende Abwei lungen aus dein Felde geschlagen, tu Tode gehetzt werden; nicht aber durch Anlagen, die den Character der aus gesprochensten Defeuside tragen und die Truppen in unglaublicher Weise über den aan,sen, weit gedehnten Kriegsschaublatz derzetteln. Darf ich höflichst einladen, die oor Jahr und Tag so häufig zu Rathe ge zogene Karte des südasrilanischen Kriegsschauplahes noch einmal hervor zuholen, um einen Blick aus sein Eisen bahnnetz zu werfen? Das erspart rnir die langathrnige, raurnoergeudende Ausführung der einzelnen Linien und Strecken; denn in Transbaal und iin Freistaat haben die Engländer alle Bahnen mit Blockhäuiern besetzt und in der Kabtolonie den größten Theil: von de Aar nach Kimberley und alle Linien östlich und siidöstlich von de Aar bis dicht an die Rüste Das ergiebt —- in der Luftlinie, also ohne Berücksichtigung der Krüm mungen, gemessen —- eine Länge von 450 Meilen für TransoaaL von 835 Meilen für den Freistaat und von 435 Meilen für das Kaplano Hiermit ist es aber noch keineswegs gethan. Jn Transdaal wurden außerdem, ohne an Schienenstränge gebunden tu sein, noch vier Blockhauslinien, sämmtlich von Norden nach Süden, gezogen: die erste von Brugspruit san der Delagoa Bahn, westlich Middelburg) nach Greylingstad t80 Meilen); die zweite von Eerste Fabriten iöstlich Pretoria) über den Eisenbahnendpuntt Springs nach Heidelberg (50 Meilen); die dritte von Bredts Nrt in den Magaliesber aen längs des Mooislusses bis zu dem nördlich von Potchesstroorn gelegenen Orte Frederitltad t·75 Meilen), und die vierte endlich längs des Schoon spruitg von der Quelle tnördlich Ven tergdorw bis zur Mündung in den Vanl t50 Meilen-. Jm Freiitaat laufen umgekehrt die querfeldein geführlcn Blockhauglinien von Westen nach Osten. Die erste er streckt sich vqn Bierfontein tgegenüber Klertgdorpl über Kroonstad nach Lindlev (110 Meilen) und wird wahr-· seheinlich Anschluß an die Blockhäuser der Bahn Harrnstnith—-sLadystnith er halten l50 Meilen), die zweite läuft von Jakobgdal lanas derModder, über Bloetnfontein nnd Tbabanchu nachLas dnbrand llrssJ Meilen) und die dritte längs des Drache-Flusses votnOranjes Fluß-Bahnbof bis Alidal North (200 Meilen)· Ziehen wir das Facit aus dieser vielleicht nicht einmal erfchöpfenden Liste, so ergiebt sich eine Gesamtntlijnge der Blockbauslinien von etwa Zum Meilen, eine Entfernuan, weiter als-— von Ner Wort nach Salt Lake Unn stlnfänglich wurden die kleinen Boll werke auf Sehweite von einander ne stiellt, dann galt eine englische Meile Abstand als Norm, und jetzt ist man in der Ertenntnisz, dasz sonst der ganz-e Apparat nichts nütze, an einzelnen Stellen bis aus 2000 bis 2500 Fuß herabaeaanaen Nehmen wir den Durchschnitt von 3000 Fuß, so sind über 4000 Blockhäuser mit Durch fchnittswachen von 6 bis 20 Köpfen zu besehen. Da ist es nicht erstaun lich, wenn die Times meldet, daß Kit cheneri gelatnrnte Operationstruppen — ln Teansvaah lrn reiftaat und tnr Kapsel-ten —- nur .000 Mann zählen! Es sind also vielleicht 45,000 Mann zu dem entnervenden, mit Ver pslegungsschwierigleiten verbundenen Ausharren in den Btnckbäusern verur theilt, während den Buren noch viele Flächen —- vielleicht drei Viertel ihres Landes —- zu freier Bewegung blei ben. Und vor allen Dingen hat sich wie der und wieder gezeigt, daß die Block hauslinien keine uverlössiqen Sper rikn sind. Die Schirm-Bahn hat Vilioen nach Belieben qetrenzt, die förmlich eingeladselte Goldstadt Jo hannesburg wird von Burenbnnden umsireist, und über den Oranje haben die But-en gar einen regelmäßigen Pierdeersotz aus der Knotdlonie einge richtet! »A consiiiemhic Obst-Uti- in thi frce mnvemesnr us this »in-unv roving heimis« nannte Kctchener Die Blockhäuser, und daheim betete man ihm beaeistert nach. llnd nach ein Weiter-es erwartete man von ihnen: in die Enge getriebene Burentomnmnddg sollen an ihren Blocklzauslinien zer drückt werden. Bis jetzt rst das in rei nem einzigen Falle geschehen Schon hält es ein Berichteritatter der Time-: iür angebracht, seine Lande«-lenke zur Geduld zu mahnen Es müßten noch viele. viele neue Linien qebant werden; dann aber sei der Erfolg sicher. So harrt denn das iiidafritanifchx Heer Englands zu fast lsIZ in wohl geschützten Häusteim ob der Geoner nicht Lust haben werde, sich den Kopf einzurennen. Die Buren aber tonnen warten — trotz der Zustände in den Versammiunaslagern Es ist ein Feh ler, ein freiheitliebende-H Volk mit-Ban ten aus Stein und Eisen nnd-erzwin: gen zu wollen. — Glitserne Häuser. Von Led Silberstein Gilldert, C tsarlottenburg. · - —-«-»--.-—.--.-· -. . Unter allen Fortschritten der Neu zeit hat das Wohnaebäude, dein ioir unsere Gesundheit und disk unserer Frauen und Kinder anvertrauen, die verhältnismäßig aeringsten Wandlun gen erfahren, während unter der Ein wirkung der Mechanik, Physik und Chemie die meisten Gebrauchsgeaem stände fortgesetzt ebenso sinniae sdie tiefgehende Umgestaliungen eingehen, sodasz sie in keinem Puncte den gleichen Gebraucheaegenständen unserer Ahnen gleichen. So ioiirde z. B. der Grieche keineswegs in unseren Feuerio·iifen. in den Flintenlugeln von 700 Meter An sangsgeschwindigkeit, in den Kanonen von hohem Kaliber seinen armseligen Bogen oder seine Ztiirmböcte wieder erkennen. Ebenso miiszten unsere Groß väter, müßte ein Goethe, der einst ’sagte: «Wiifzte nicht, was sie besseres Terfinden könnten als Lichter» die ohne sPutzen brennten«, den großartigen Abstand bewundern zwischen ihren Kerzen und Lämpchen bis zu unseren electrischen Glijhdirnen, Bogenlampen und Zcheinidersern .-),ualeich ist damit das Zynibolische und Künstlerische in der Formgebung verschwunden, zum Mindesteii niijhen sich unsere Techniker und Künstler ver aebens, die Beleuchtiinggtorder den Formen der Vergangenheit anzupas sen; sie müssen neue arazioie Linien und Figuren ersinnen, die mehr den-. Geist unserer modernen Technik ange hören. Die Maßstabe sind vollkommen der rüekt, das aeivaltige Panzerschiff und das Torvedobodt, der schlanke Jagd hund der Meere bedinan einen ganz andern künstlerischen Ausdruck. als die alten Holzsreaatten mit ihrer hoch aufgetakecten Segellast. Nur im Häu serbau erscheint es noch möglich, eini germaßen antike Kunstformen zu re ;produciren, weil idir fast dieselben JMittel anwenden, wie der seinsinnige iGriechg um dein plumpen Stein sein sGetvicht zu nehmen, ihn spielend em porstreben zu lassen aleich schlankem Baumstamm mit zierlich stilisirtein sBlätterschmuck. Als sie zuerst entstand, l i l war die Arlade, war die Baute des : Griechen ebenso iiiina:.irlich cdie unsere modernsten Formen, tveil man Jugen scheinlich die Formen dez Holze-o wenn s auch des lebendigen Holze-H l)iniiberzu- s retten suchte in den srostiq erstarrenden ; Stein. Doch schließen bereits-« unsere Architecten in vielen Mille-n nut der modernen Zeit ihren Eon1orotiiifi, zum Mindesten dort, wo die Nothwem z digteit sich ehern aus ihren Nacken legt. Davon geben Zeugnisz die Geschästg häuser der Großstädte mit ihren offe nen Facaden aus Riesenglagscheibem die nur bescheiden und taum bemerkbar von eisernen Pseilern und Traabalten unterbrochen sind. Diese Facaden sind durch zwei Worte zu charatteristrent Licht und Leichtigkeit Gekeife-se Steine. Nun ist es sehr wahrscheinlich, daß die nächsten Jahrzehnte in der Verwen dung dieseH prachtvollen Materials, des Glases, viel weiter gehen, ja es so viel als möglich an Stelle des Ziegels und des Haussteineg setzen werden. Ganz abgesehen von den bereits be tvährten neuen Materialien, tote jene mit Cement und Beton auggegossenen Eisengerippe und Drahtneße, aus denen besonders leichte, billige und da bei kräftige Wände und Decken errich tet werden, denen man durch Formen jeden beliebigen Umriß verleihen kann: gegossene Steine, gegossene Wände! Aber noch-interessant» erscheint uns der Ziegel aus unzerbrechlichem Glas, sowohl seiner Neuheit als seiner äst - tischen Wirkung wegen. Das Glas - stßt überhaupt eine große Reihe von Eigenschaften durch die es sich eignet. « — in vielen Fällen holz. Eisen, anderes übliche Baumaterialien, Täselungem Stuekwert zu ersetzen. Dabei kommt dem Glase zu Gute, daß es den ver schiedenartigften Bearbeitungsmethm den unterworfen und so den weitgeh Indsten Zwecken angepaßt zu werden oermag. Wir können es gießen, for men, blasen, ziehen wie Draht zu fei nen Fäden, zu Emaille schmelzen. Die Glasfabrikation hat außerdem tiesi e Fortschritte gemacht, auch in der Rig :ung der Massenherstellun , wie z. B. nit Hilfe des Siemensss en Genera Eorofens, in dem 1()0"bis 150 Tonnen Blas- zum Schmelzen gebracht werden können. Die Glasbläserlungen ersetzt toinprimirte Luft; Electricität und Zhemie sichern den Erfolg Die alte Zeit und das Mittelalter, Griechen, Römer und Aeaypter haben Jllekdinas auf dein Gebiete der künst lerischen Herstellung farbiger Gläser Beoeutendes geleistet Nichtsdestoweni ier ist ihnen die moderne Glas-indu strie nicht nur nachgetommen, sondern hat sie, nach meinem persönlichen Ern pficioem weit übertroffen. Es werden heutzutage Glasoroducte heraestellt oon einer Schdnheit des Faroenspiels, oon einem Glanz nnd einem Reich thum oibrirender Lichter, von einer oornehm alone-stimmten Niiancirung und einer Formgebung, oie jeden Aunstfreuno mit Entzücken erfüllen muß. Wär haben in England Webb, der die antiten Glasaegenstänoe nach ahmi, in Oefterreich Lobmehr, in Ita lien Die delannien Werkstätten oon Mut-ano. in Deutschland Koepping iino oiele Andere, die zu nennen der Raum uns nicht gestattet. Unserbrechkithei Glas. Hauvtreael ist, daß überall dort, wo das Glas litestlerische Absichten erfül len soll, jede Nachahmung fremden Materials vermieden wird, das Glas muß sich selbst, seinem Charakter treu bleiben, wie es z. B. die Americaner und unter ihnen Tiffann so meister haft verstanden haben. Es kaltan für Lilluugclk Ulclccn, IIUULIIH CIIUIUJI, Gefäße und Wannen, Dachziegel, Oe sen und endlich für ganze Häuser. Schon oor mehreren Jahren hat im »Journal des Debats« und zuletzt wie der in der ,,Redue des deur mondes« Jules Henrioaur den Vorschlag ge macht aläserne Häuser zu bauen. Fol gen wir ihm in seinen Ausführungen Ein Gerüst aus Eisen, etwa in der Art, wie es die leeristaner für ihre zwölf ftöctiaen Häuser verwenden, wird auf gerichtet, und Darüber werden Glas: fliesen befestigt derart, daß sie Hohl wände bilden, in deren Jnr ern im Winter Heißluft circulirt, während im Sommer Preßluft sich in diesen Hoblräumen ausdehnt und so durch die entstehende Abkühlung den Wohnrauin mit angenehmer Temperatur umgiebt. Das Dachwert wird in Drahtnetzglas ausgeführt wie es schon jetzt nach dein Verfahren von Ziemens und Anderen für Fabrildächer verwendet wird. Den Schmuck de: Wände wie des Aeufzeren bilden bunte Glrsuren in qeschmack: vollster Farbenwahl. Der Leser wird sich natürlich über die Feftigteitsverhältnisse des Glases orientiren wollen, da dieser Stoff bis her als das Symbol des Zerbrechlichen ailt, wie schon das alte Zurüchwort von »Glück und Ula:« warnt. Aber bereits im Mittelalter ist ein unzer brechliches Glas erzeugt worden, nur dafz ein Fürst die Verbreitung dessel ben verhinderte, weil er fürchtete, es würde zu wenig gläsernes Geschirr zerbrochen werden, und darunter die Production der Glasfabrilen leiden Ein interessantes Beispiel für die Berwendbarleit des Glases: Jn Douai hat das Etablissernent Arbel einen großen Fabrilschornstein in Glas aus führen lassen. Er soll leichter und bil liger sein als die üblichen Ziegel schornfteine, da die verwendete Glas inasse als ein geringwerthiaes Neben-« product aus den Hochösen stammt, also aus schwarzer Schlacke besteht. Diese qlasartiaen kleinen Zchlaclenblöcke werden durch einen eigenen Cement indrtel verbunden und sollen so fest halten, dnsz die iiotichen lfisetibaitder und Bersteisitnuen wegfallen In der letzten Feuerivehrausstellung in Berlin sah man eine Art Padillon, der zum sirößten Theil auI hellen Glazziegeln bestand. Natürlich Linn man dem Glase ein künstlerisches Aue-sehen verleihen, be sonders ihm den Charakter schöner Mineralien ausvrägen. wie beispiels weise des Qual-L Ob es möglich wäre, wie behauptet wird, ihm das Aus sehen untriiglichen Marmors zu ver leihen, erscheint uns noch fraglich, doch nicht ausgeschlossen Des ferneren vermag man dem Glasziegel im war men weichen Zustande mittelst mäch tiger Vressen jedes gewünschte Relies auszudrücken An den Seiten, wo die Glassiegel zusammenstoßerh betont nien sie rauhe Flächen szur besseren Bindung des Mottele Das Haus per Zukunft. Wir haben oben von der Fettigkeit gesprochen. Hier einige Zahlen, nach officiellen Versuchen, deren Verant wortung dem »Laboratorium des Ponts et Chaussee5« in Paris zufällt, Danach widersteht der Glasziegel dem Zermalmen mit 2023 Kilogramm pro Quadratcentimeter. Er übertrifft hier in die härtesten Baumaterialien, wie z. B. den Granit, dessen Widerstands fähigteit nur bis 650 Kilogramm reicht. Bei Versuchen mit Einftieren wurde der Glasziegel wiederholt der Wirkung von Kältemischung unter-: worer und hielt deren Einfluß bei 20 Grad Kälte aus, ohne molelulate Ver Enderung, was dadurch festgestellt wurde, daß der iegel noch nachträglich den erwähnten ruck von 2028 Kilo gramm pro Quadratoentimeter aus hielt. Der Abnützung unterworfen in Form von Reibung an einem raschlaii senden Schleifstein widerstand et der selben besser. als beispielsweise der Porphyr von St. Raphael oder unter den Hausteinen der Stein von Com blanchien, beides Materialien, die der Pariser gewöhnlich verwendet. Beim Versuch auf Stoß wurde ein Gewicht von 4,2 Kilogramm von einem Meter Höhe fallen gelassen. Diese Procedur mußte im Mittel dreimal wiederholt werden, um den ersten Riß zu erzielen, und 22mal, einen Bruch herbeizufüh ren. Seine Zerreißfestigteit stellte sich auf 15,!3 Kilogramm dro Quadratw ter. Außerdem ist noch eine ganz er heblich-e Verstärkung der Glagplatten durch das bereits erwähnte Einstimmi zen von Drahtnetzen in das Glas er reicht worden. Neuerdinqs hat ein amerikanischer Erfinder, Goldina, eine neue Art Git ter-vert beraestellt, das sich als Unter laqe für formbare Baumaterialien sehr gut bewahren soll. Aus einer Me tallolatte wird mittelst Specialma schinen ein Gitter heraus-geschnitten, das weder Schweiß- noch Nietstelien besitzt, und zugleich gestreckt. Das Re sultat ist ein ebenso festes. wie leichtes Netz, dis als Gerippe für Scheide ioände Fachwert, Fußboden, Decken und Mauern ebenso vorzüglich sein soll. Ueber ein solches Metallnetz läßt sich nun leicht die zur Schmuckfliese ausgearbeitete Glasolatte anbrinaen. Unter anderen würden sie gegenüber unseren üblichen Wanddeiorationen, wie den Tapeten, den eminenten Vor theil der Waschbarleit besitzen und da mit der iiieinlichteit, was ebenso fiir gesunde Time wie in Fällen anstecken der Krankheiten sehr erwünscht ist. Außerdem könnten in dem schon früher erwähnten Hoblraum der Wände alle Leitnnaen sei es fiir Wasser, Gas oder Electricität, unter-gebracht werden. Dieses Haus voll Licht und Luft wäre, wie Henrioaur es treffend be zeichnet, ausserdem noch das Haus der konstanten Temperatur, es wäre das vorn modernen Erfinderfniri unter Mitwirkung oon Wissenschaft und Technik zum ebenso aesunoen wie ge niiittslichen Heim gestaltete Haus der Zukunft. sp-- —- - — Dtitterseeettde schilt-wache llntiefen bereiten der Schifsfahrt die nriiizteii ist«-fahren Viele Ztrandnnnen nnd uitt ihnen viele Verluste an Men schenleben ioiireit uiibermeiobar gewesen wenii vom Schiff aus sich die gefährliche Annnhernng an ein-e llntiefe schon vorher hätte ermitteln lassen Loth nnd gute See tartenfind ja ausgezeichnete Hilfsmittel aber sie bersagen auch hausten namentlich wenn Nebel jede Aussicht versperrt nnd das-s Zchiff sich überhaupt auf flacheiu Wasser iii einein nur engen Fahrwasser befindet Der Zchxvede Zsostrand hat nun neuer diiiasis eine eigenartige Lothborrichtitng erfunden, die telbstthtitizr ein Zchiff vor zu arriiister Wasserttefie warne-i soll. Diese Erfindnng hat allerdings schon ihre Vor ltiiifer; bereit-I itn Fahre HW machten wir, schreibt die ,,Ti"ial ))ittndfchau«. auf den sogenannten ..iinterseeisilsen Tracht-M des-J Englands-ic- Zainuel Kante-z anfinerfs sam; aber Rainer-« Vorri tuiiq hat trotz mancher qiiiistiaer Erfasrunaen keinen alslqetneineit Eiiinanq iii die Schiffahrt ge funden, nnd ·.«— ist darum Aussicht vor-« banden, dass die verbesserte und zuver lassigere sZsoftrandsche Erfindung bei ili rer zweifellosen Nin-lichten sich vielleicht leichter einbiitgern wird Der Zjöstrandsche .,Wasserdrache« ist in dei- llnterelbe beut-J praktisch und mit Erfolg vomefiilsrt worden. Er besteht aus einein Alriniiiriitniblerli, dass- von Bord des Schiffe-I- aii einem dunnen Drahtseil auf eine bestimmte Tiefe ins Wasser hinab aclafsen wird. Oanat er- ruliia im Wasser, so steht die Zvibe etwas-Z tiefer als das Hinterende-, sobald iiiin das Schiff sich in Fahrt setzt nnd an dein Draht zieht. steiiimt sich also das Blech mit feiner schräg nach unten nein-taten Oberfläche gegen das Wasser, ähnlich wie sich ein Drache in der Lust nein-n diese stemtnt. nnd wie dieser mit seiner schrägeti Fläche in der bewegten Luft nach oben ausmacht so wird von dein fahrenden Schiff der Wasserdrache isetvisseriuaszen bfliiaeiid durch das Wasser nezoaen Je schneller dass Schiff fahrt, desto schneller wird also auch der Wasserdrarlie durch dac- Wasser eilen Ter blinsilalische Vorgang ist also « fisllistvisrstiindlich. Tei Wasserdrinlie kann ans jede belie diiie Tiefe Dis zu BI-» iksusi eingestellt nnd hist- natur-lieu so lanae man wunsitit. niuaesehlenpt werden. Dureli ein-: besondere Vorrichinua erfiillt er inu: seine rlnfaalie als nnterseeisilye Schild wann-, dse eine Untiefe anzeizieu soll, Un ten an dein rlluiuininmbleeh ist rannan an drei diinuen Drähten dringend, noili eine Etahlsianae befestigt, die das- Bleill so erschwert, daß es die richtige Lage hak. Der vordere der drei diuinen Triihte, an dem dieser Stab hängt, lialt zunleieh die Iriivpelnna sesi. nnt der das vom Schiff kommende Znaseil an dem Alniiiiiiiimi lvlech befestigt in. Sobald der Stalilstali niit seiner Spitze an irgend etwa-:- Festes stossh . B. den Grund lieriilirt, wird die Stnpve nna aufs-— aeriegelt nnd dass illnminininlileih löst sieh dann vom Zugseil loc. und kann sich niiht mehr siegen das Wasser steinnien. Mit Nachlassen des Birne-J wird an Bord ein Linitewert ausgelöst. das ans diese Weise ein«-eini, dass der Traiiie aeaeu eine Uns tiefe aestoszen ist. Sicherheiteiiums-klungen verhindern, dass iraend etwas- vou dein Drachen verloren aeiit Er liranelii alsn nur an Bord aeholi, von neuem winni menaekupvelt nnd schnell wieder hinunter aelasseirzn werden. nni wiederum als-: nnterseeiselic Siliildwache zu arbeiten Bei Schiffsaesiliwindiakeiien von Il liics 15 Radien thut diese Voriehtuna auch ni tserlaisiq ihre Sclnildialeii, da fiel-; bei die-: ser Fahrt ihre Tiefenstelluna niiisi Der öndert. Ein Schiff, das im Nebel einer Wasserstrasze fulaen soll, in welcher-. wie die Seelarte angiebt, das Schiff nur anf 120 Fuß Tiefe aeaen Felsen nnd Nifse gesichert ist, braucht den Wasserdrachen nur auf 120 Fusi Tiefe einzustellen nnd kann dann sicher sein- daß das Lämewers ertönt. sobald der Kurs verfehlt odtr die 120 Fuß-Straße nach den Untiesen zu überschritten ist. Kur-Admiral Wild-s.· Zus- Kosnsmnnn Its assitm , Der-, ou stehst-ON its-M Ratt-Admiral Frank Will-es, its erst unlängst mit dem Kommandodcs Vet. Staaten-Schiffsbauhofes in Pei sacola, Fla» betraut worden war, ev hielt dieser Tage vom Mariae-M ment die Ordre, nach den Philippiues RearsAdniiral Frank Will-et abzufahren und das Kommando des csiatischen Geschwaders zu übernehmen, an Stelle des Reak-Admirals« Remey, der nach der Union zurückkehrt und zur Disposition gestellt wird. Frant Wildeg wurde 1843 in Bosion, Mass., geboren. Er besuchte die dortige lateinische und englische Hochschule und trat 1860 in die Ma rine-Akavemie zu Annapolis, Md., ein, an der er 18675 graduirie. Schon am Tage seiner Graduikung wurde Wit des zum Ensign ernannt. Er machte dann noch den Bürgerkrieg mit und focht mit Auszeichnung in der See fchlacht bei Mobile. Nach dem Bürger kriege gehörte Wildes verschiedenen Morineftationen an. Während der Jahre let-U biH 1871 kreuzte er auf der Fregatte »Franklin« in europäifchen Gemässem Jn 1872 wurde Wildeö Dem Boftoner Schiffsbauhofe zuge theilt, in IdTJ erfolgte feine Abram mundirunq zur Torpedofchule in New port, R. J. Nachdem Wildes 1894 zum Kapitän befördert worden war, erhielt er 19595 das Kommando über den Kreuzer »B0fton,« mit dem er 1898 einen hervorraqenoen Antheil are der Zeefi.l1!ad)t von Manila nahm. Jm Jahre txt-O wurde Wilhes Kapitän del Echtffthmuhofes in Brooklnn, N. Y» im Oktober 1901 avancirte er zum sicut-Admiral. Ein kinarmiger Klavier-oktrqu Zugleich hervorragender Lampe-risi- Dist tmd hochhetthek While-Junos Durch die jüngst mit ungewöhn lichem Beifall aufgenommen-! ssluffülp rtmq der Oper »Meist« Rom-ad« an oeutschländifchen Theatern ist die Auf ««« FAKXZNZM M- I « Eis-O Graf Gaja Zichm merksamkeit weiterer Kreise wiederum aus den Komponisten dieses Werkes, den seit Jahrzehnten in der musika lischen Welt rühinlichst bekannten ein armigen Klaviervirtuosem Grafen Geza Zichy, gelenkt worden. Zu Sztara in Ungarn im Jahre 18423 geboren, hatte Graf Zichy als 1Jjähriger Knabe das Unglück, auf der Jagd den rechten Arm zu verlieren. Es zeugt Don einer eisernen Energie, daß nun der Jüngling, der schon frühzeitig eine reiche musikalische Begabung an den Tag gelegt hatte, sich eine solche staunenswerthc Fertigkeit im link-Thüri digen Filavierspiel anzueignen wußte, daß er als Virtuos die halbe Welt be reist-u konnte. Fünfzehn Jahre lang bat der Künstler überall in Wohlthä tigkeitskonzerten gespielt, und viele Hunderttausende sind durch diese hoch berzige Handlungsweise den Armen zu geflossen. Die musikalischen Studien, die Gras Zichy betrieben hat, sind sehr gründlich gewesen. Mayrberger, Robert Voll mann und Franz Liszt waren seine Meister. Aber nicht nur als Klavier spieler, sondern auch als Komponist jivar der Gras eifrig thätig Jn den l90er Jahren bekleidete er die hochange sehene Stellung eines Jntendanten der löniglichen Oper zu Budaspest; gegen wärtig ist Gras Zi y Präsident des NationalsKonservator ums daselbst