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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 24, 1902)
IWWW W- I · Der Gerichtsthur . I Htiminakssrzähcuug von »L. Gewe. ( Z. Fortsetzung) Es ist in dieser Erzählung zwar eines Geschwisterpaares erwähnt wor den, welches aus dem Rentlammer Secretär Werner und dessen bei einer in der Nähe von Z. wohnenden Guts herrschast als Gouvernante sungiren den jüngeren Schwester Elisabeth be stand. Der Vater Beider war in frü-« herer Zeit reichsgriislicher Oetonoknie beamter gewesen und hatte später eine reichsgriisliche Domäne gepachtet, wel che in einer zur unteren Grafschaft Z. cehörendem mehrere Meilen von deren Grenzen entfernten und von preußi schem Gebiet umgebenen Enelave gele gen war. Der alte Werner wurde ais tüchtiger Oelonom weit unv breit ge riihmtx aber ebenso bekannt waren auch sein Geiz und seine Habsucht. Seine Gattin hatte sehr unglücklich rnit ihm gelebt und war von ihm, als er vor etwa zehn Jahren jene Pachtung antrat, mit ihren beiden Kindern in Z. zurückgelassen worden, wo sie ein ahr vor meiner Berufung das Irdi sche gesegnet hatte. Der alte Oetonomie - Director — welchen Titel Werner "hrte —- klim merte sich nach seiner rennung von Frau und Kindern nicht weiter um diese, als dasz er ihnen den gesetzlich vorgeschriebenen Unterhalt zukommen ließ. Wiederholte Annaherungsver suche der Letzteren wies er barsch zu rück und stellte seine Zahlungen ein« sobald sie erwachsen waren. Jnveß lang es Beiden, theils durch die Zoferwilligteit ver Mutter, theils mit fremder Unterstützung, sichs siir die Stellungen zu befähigen, welche sie zur Zeit meines Amtsantritiö bekleideten. Diss- Inetek Tal-III Umfisnrwn di Kinder keine große Liebe für den Va ter hegten, nahm man allgemein als selbstverständlich an; und Theooor wenigstens, der Sohn, machte oon sei ner Abneigung gegen Jenen lein hehl Uebrigens atte die Frau ihrer Kinder wezen niemals in die von ihremManne beaehrie ger: «!cht iche Scheidung gewil ligt: erst ihr Tod löste die Ehe auf. Bald hieß es dann auch, daß der alte Werner nunmehr zu der längst beab sichtigten zweiten Ehe mit einer rei chen, tinderlofen Wittwe schreiten werde. ’ ndeß mochten sich dieser Absicht wo l Hindernisse in den Weg stellen, denn die Zeit, welche anftandshalder von dem Wittwer inne zu halten war, ging vorüber, ohne daß die Vermu thung der Leute sich bestätigte. Da, es war im Anfan e des dritten Monats· meiner Arnts «·hrung, ge langte die Nachricht nach Z» daß der alte Werner plötzlich chwer erkrankt sei, und dasz sein Able en in tiirzester Zeit zu erwarten stehe. Es fiel nicht aus« das-, Elisabrth, die Tochter, welche eine Abneiaung geaen den Vater we nigstens niemals offen an den Tag ge legt hatte, sofort an dessen Kranken lager eilte; als aber der Renttammer Secretiir seiner Schwester acht Tage später folgte —- der Urlaub hatte ihm nicht frher ertheilt werden können — konnte man sich dessen Thun nur da mit erklären, daß er befürchtete, Jene könnte ihn mittelst ihres vielleicht bei dem Todttranlen gewonnen Einflusses hinsichtlich der Erbschaft zu übernat theilen suchen. Jch selbsth atte im Ga se, in wel chem ich ge ewohnlich zu ttag speifte, von der ache gehört, ohne weiter No tiz davon tu nehmen, zumal mir der Renttammer- Seeretiir nur oberfliichs lich. seine Schwester persönlich aber ar nicht bekannt war, obgleich Jo anna sie ihre Freundin nannte. Dennoch war ich nicht wenig be stürzt, als acht Tage nach der Erfieren Abreise der Polizeioerroolter der En rlade, in welcher die von dem alten Werner gepachiete Domaine G. belegen war, mir durch Estaffette ein amtli ches Schreiben sandte, die Anzeige ent haltend, daß der frühere Oelonomiei Director an ilnn deigebrachien Gift gestorben, daß feine beiden Kinder je nes Berbrechens dringend verdächtig waren und daher ihre Berhaftung hätte anordnen müssen. Sofort traf ich Anstalten, mich, wie es meine Pflicht war, in Begleitung des Altuars an Ort und Stelle zu be geben, und bestellte den Letzteren rnit; dem Wagen vor die Behausung meiner L Verwandten, von denen ich mich zu vor auf einige Tage deradfchieden wollte. Der Onkel und die Tante, auch die site Christine und Friedrich, welche die betreffenden Personen enauer kann ten, zeigten sich ebenso be ··rzt, wie ich; aber einen noch viel stärkeren Eindruck machte die unerwartete Kunde auf Jo hanna. Sie erbleichte und zitterte, daß fie sich nicht auf den Füßen erhal ten konnte Jch suchte sie mit der Be sie-kanns zu Revision-, daß die Schuld kenndin nicht erwiesen sei, M iider upt nur ein un nZufall dorliese und daß ich Hirsch-sung verkehren M X« »Es-Z rMm « k- pi . U .-"j"ÆUstWW «« -...-....».s: "—-’"’ W I ’That dor, brachte ich das in Erfah-H rang. Nur sehr schwer hatte sich der alte Herr Were-: durch die Bitten seiner; Tochter und die Vorstellungen seiners anständigen haushölterin beweaeul lassen, der Erster-en den Zutritt an sein ( » arranienlager zu gestatten. Doch schien I ;rs, als set die Anwesenheit und dies Sorgfalt eines so lange ihm fern ge- s i wesenen, jüngeren Kindes oon günsti: J zgem Einfluß, denn die Krankheit Woandie sich wider Ermatten des srxt; lzehn Jahren mit ihm bekannten, ins einer nahebelegenen Ortschaft wohnen- i i den Arztes plötzlich zur Besserung und ( diese machte in wenigenTageti sdl .arosze Fortschritte, daß seine völlige «Genesuna nicht mehr bezweifelt wer-; den durfte. Er ließ dann auch ein IWort von Dankbarkeit gegen seine i Tochter fallen. Uebrigens erfuhr diese von der haushälterin, daß in der That eine zweite Heirath ihres Vaters im Werte sei, daß die Hochzeit nur aufgeschoben worden, weil die betreffende Wittwe auf die Verordnung ihres Arztes zur Befestigung ihrer Gesundheit bis zum iEnde des Sommers in einem Bade Jorte verweilen und daraus zu gleiche-n HZwecke nach dem südlichen Frankreich sich begeben mußte und dasz daher die Hochzeit auf den nächsten Monat fest gesetzt worden. Nach derselben —- so hatten beide Theile sich verpflichtet —- sollte ein ge gensetiges Testament errichtet werden, mittelst dessen für den Todesfall des Einen der überlehende Theil zum Uni oerfal-Erben eingesest und Werner’s Nachkommenschaft aus der ersten Ehe auf das gesehliche Pflichttheil be schränkt würde. Die Haushalterirr fchättte das oon ihrem Brodhcrrn besonders durch die langjährige. äußerst oortheilhafte Pachtung zusammengesetzte Vermögen auf eine bedeutende Höhe, und for derte, als die Genesung des Kranan in sicherer Aussicht stand, bei dern Vater hinsichtlich des beabsichtigten Testamentes zu ihren Gunst-en hinzu wirken; ob diese einen solchen Versuch, den sie später entschieden in Abtes-se stellte, wirklich unternommen, hatte sich «3ur Zeit nicht ermitteln lassen. ; Als Eliiabeth’sBruder eintraf, wa )ren bereits alle Besorgnisse hinsichtlich des Kranken gehoben. Dieser wollte Iden Sohn durchaus nicht sehen; und kals Theoddr dennoch gewaltsam in sdas Krankenzimmer drang, erregte er l dadurch den Zorn des alten Werner in isolchem Grade, daß ein Krampsansall lersoigte und eine Zeitlana ein Rückfall zu befürchten stand. Nachdem er sich erholt, ließ er seinem Sohne durch den herbeigerufenen Ar t erklären, da Je ner, indem er seit « ahren offen einen Daß und seine Mißachtung gegen sei nen Erzeuger an den Tag gelegt, fel ber die Bande des Blutes gelöst habe, daß daher keine Gemeinschaft mehr zwischen ihnen bestehe, und Theodor, als ein Fremder, keinen Pfennig oon idem Erbe des Schwergeiriintten zu per-warten habe. — Darauf äußerte er in Gegenwart des Arztes und der Haushalterin zu der weinenden Elisaheth, daß er zwar seine Tochter hinsichtlich des väterli chen Erbes aus das Pflichttheil be schränken müsse, es sei denn, daß er die zweite, jüngere Gattin sit-erlebe und diese ihm keine Kinder geschenkt; daß er aber in jedem Falle die ihm don Elisabeth gewidmete treue Sorg falt und Pfiege gebührend belohnen ; werde. J Trotz jener Erklärung verblieb »Theodor in der Behausung des Va ters, voraedend, daß er dessen Ver zeihung noch zu erringen hoffe; und Niemand maßte sich das Recht an, den Sohn aus dem Vaterhause zu vertrei ben, während man dem alten Werner, der auf ärztliche Anordnung noch fiir einige Zeit das Bett zu hüten hatte, aus Schonung die Anwesenheit des oerhaßten Sohnes oerheimlichte. Der im südlichen Frankreich wei lenden Braut war die Erkrankung des alternden Verlobten auf dessen Ver langen mit ice Bitte unt schleunige Rückkehr sofort gemeldet worden, und glaubte man deren Eintreffen baldigst erwarten zu dürfen. Am dritten Tage der Anwesenheit Theodor’s, gegen Abend, verlangte der alte Werner einen Stärtungs trank, dessen Genuß ihm vom Arzt ge stattet worden. Eliiaheth ging, den elben zu bereiten. Als sie rnit dem Getränl zurück kehrte, befand sich die haushiilterin in dem neben dem Krankenzimmer bele genen Gemache, und hörte ihren Brod errn sagen, Elisabeth möge das Glas nur auf den Tisch neben dem Bette ftellen und ihn allein lassen; er wolle versuchen, ein wenig aufzustehen. Die aushälterin begab sich darauf in den arten, um frisches Obst für den folgenden Tag einzusammeln Theodor sol te ihr, da dieser Theil des Gartens auf der dem Krankenzimmer entgegengeseiten Seite dej Hauses be legen war, half ihr bei der Arbeit und bald gesellte sich auch Elilabeth u den Beide-. Die hanghiilteein onnte spat-i sage-» das sie sei di- Se Wit send eine Spur von Auf IS regt-eng an dem Einem ader Anderen wahrgenommen hätte. Sie begab stch nach Elisabethe Kommen in dar ..·Jaus, um den Eingang zur Wohnun; ..u verschließen, wie es der alte Wer arr, während er das Bett hüten mußte, i-.e:g oeclanate, und lehrte dann in den Garten zurück. Es begann zu dunkeln. als der Arzt, der. auf der Rückkehr oon einer arztlichen Rundreise begriffen, hier vorbeifahren mußte, in den Garten trat, um seinem Patienten noch einen Besuch abzustatten Die Hauf-halte .-:n eilte ihm voraus. um seinen Be: such zu melden und Licht in das Kran kenzimmer zu bringen. Von Elisabeth begleitet, ging der Arzt lanasam dem Hause zu, sie über das Besinden des Vater zu befragen, während Theodor im Garten bleiben zu wollen schien. —- Elisabetkz hatte die Fragen des Arztes noch nicht beant worten können, als vom Krantenzinn mer der ein Schreckensschrei erscholl, welchem Hülferuse sie folgten Der Arzt eilte nach dem Orte des Rufes; Elifabeth folgte ihm erschro ’cken nach, und auch die im Hause be findlichen Dienstboten eilten herbei. Allen bot sich ein unerwarteter Anblick hat« Die hausbälterin war aus einen Stuhl gesunken; und während das Entsehen aus ibrem erbleichten Ange sicht sprach, deutete sie mit zitterndem Arme aus das Bett. Jn diesem lag der alte Werner regungslos, mit weit ge öffnetea, alanzlosen Auaen in das Leere ftarrend. Das Glass, welches das ihm von Elisabetb bereitete und vor etwa einer halben-Stunde gebrachte Getränt enthalten. lag aus dem Fuß tevdich vor dem Bett, und mit seinem Inhalt war des letzteren Decke ge tränkt worden. Der Arzt schritt schnell zur Unter suchung, welche zunächst dem Pulse, den Lippen und der Zunge des Leblo sen aalt, und sich sodann auf die durchnößte Bettdecke, und aus das vom Fußteopich genommene Glas, in welchem noch einige Tropfen des Ge trantes zurückgeblieben waren. er streckte. Kein Laut störte ihn dabei. lDas Folgende hatte der Arzt noch an demselben Abend aus dem Gedächt nrtse niedergeschrieben) »Um Gott, Herr Dottor.« unter brach endlich Elisadeih. die, am Fuße oez Bettes stehend und mit den Pan-» den auf dessen Lehne sich fti.itzenlz den; angstvollen Blick bald iider das ver-s zerrte Gesicht des Oel-losem bald über« die immer ernster, ja drohender los-r dende Mine des Arztes irren ließ, das unheimliche Schweigen — »sagen Sie mir, wag ist meinem Va:er widerfah ren?" ,.;’tbrem Vater?!« erwiderte der Arzt, das Glas aus den Tisch stellend und dasselbe mit der Hand bedeckend, und seine Stim me klang tief ernst durch den stillen Raum, während er den Blick langsam über die Anwesenden gleiten ließ. — ,.Jbr Vater, mein Fraulei:·., if: todt; er ist ——« Der Sprechen-Je hielt inne, als scheute er sich, weiter zu reden. »Barmherziger Himmel!« rief Eli-» fabeth und sant aus einen Stuhl. »Todt!l'« erscholl es fest im Zim-; mer von fast allen Lippen. s »Mein armer Vater ist todt?!« er-« tönte es aus dem Nebenzimrner, dessen Thür hastig geöffnet ward, und in welcher Theodor erschien. »So darf ich nicht mehr hoffen, seine Verzeihung zu erlangen?!.... Ein Schlagflusz muß ihn plöflich getroffen haben; wir hätten sonst im Garten irgend etwas wahrgenommen t« Der Arzt heftete den Blick einige Sekunden lang mit eigenthümlichem Ausdruck aus den Sohn des Todten; dann wandte er sich, ohne Jenem zu antworten, zu der hauihälterim »Wer hat das Getränk, welches in diesem Glase enthalten gewesen, dem Oetoncmie-Director aereichtf« «zriiulein Werner, here Dottor.« » ie, Fräulein?« fragte der Arzt mit besonderer Betonung. — — »Sie selbsts« Elcsadeth machte ein bejahend es Zeichen »Aber wer hat das Geträni berei- ! iet?" fuhr der Arzt fort. — »Ich Herr Doktor« sprach Jene jetzi. »O mein Gott, wäre der Trank meinem armen Vater schädlich gewe sen?!« »Das Getränt an sich nicht. Wo haben Sie dasselbe bereitet?'· »Ja der Küche, wie gewöhnlich.« »Wa: Jemand dabei zuaegen?« »Nein, Herr Doitor.« - »Gaben Sie dag Glas, bis Sie das selbe Ihrem Vater reichten. aus ihren’ banden iießen Sie es während dieser Zeit irgendwo unbecchtet stehen? »Nein, Herr Doktor. Jch tru das Glas, nachdem ich ec- gefiillt, au dem Tableti, welches noch hier aus dein Tische sich besii:det, hierher, stellte es, da mein Vater allein bleiben wollte, aus eben diesen Tisch-» Diese Fra gen, Herr Doktor —« »Ich bitt-s- noch um einige Augen blicke Gedu! d, mein Fräuleins« Aus dem erwähnten Tal-leih wie der Arzt jetzt gewahrte, waren ebensalls einige Tropfen des Geträntes vorhan den, welche beim Tragen oder beimAbs ben des Glases verschüttet worden ein mochten; er prüite deren Geruch und Oe chrnaet. »Ist ernand in der Zwischenzeit in d es Zimmer geiommenk te Frage galt den anwesenden Dienst boten ie wurde von ilen verneint. Die haushiilterin ver ie, daß sie beim Kommen des Nr tes die Wohnung mä michs-Heu se andern O also Niemand in das Krankenzimmer lpätte gelan en lünnen. »Ich mu Sie bitten, FrüuleinWev ner und auch Sie, Frau Müller, mich in die Kii zu führen-« Ledterer ame war jener der Haus biilterin. Die beiden Genannten erbo : ben sich. Der Arzt trat zu einem männlichen I Dienstboten, von dessen Zuverlässigkeit ; er aus eigener Bekanntschaft überzeugt s war, führte ihn zur Seite und ertbeilte I ihm mit leiser Stimme einen Auftrag Jener gina eilig von dannen. »Die übrigen Anwesenden, obne Ausnahme, muß ich bitten, bis aus Weiteres und ohne meine Erlaubnis dieses Zimmer nicht zu veriassen nnd auch nicht das Bett des Todten zu be .ubren,« saate der Ant« indem er den « lict aus Theodor richtete. »Ich mache keden Einzelnen für vie Befolgung die ser Anordnung seitens Alter verant wortlich." »Ich werde für die Befolgung Ih rer Anordnung Sorae tragen, Herr Dottor,« versetzte Idee-von «Leider tann ich über den Grund und Zweck derselben nicht mebr im Zweifel sein.« »Ach Bruder — sage mir doch um Gotteswillen —« »Ich bitte, lassen sZie uns geben, mein Fräulein« wurde Elisabetb vorn Arzte unterbrochen. Letzterer reichte dein bleichen und behenden Mädchen den Arm, machte dein Rentlammersecretär eine lurze Verbeuaung und verließ vas Zimmer. Diebausbalterim welche sich von der Bestürzung, die sie beim Anblicke ihres · so unerwarteten und plötzlich verstorbenen Brodbrrrn ergriffen, noch nicht völlig erbolt hatte, wankte den l Beiden nach. » Jn der im Zouterrain gelegenen ’ Küche ließ sich der Arzt die Flasche ge ben, aus deren analt Elisabeth den Trank zusammengesetzt hatte und prüste jenen dem Geruch und dem Ge schmacl nach »haben«· Oie wirklich nur aus diesen Flatchen die Bestandtheile des Ge tränles entnommen, Fräulein Wer ner?« ,«’sa, Herr Doktor: es sind dieselben Flaschen, die ich bier stets bei der Be -- --- ---- ’--.- m-1-- F)b Illllslu VCI UUII letkllskssl XII-löst- Osts deaehrten Trantes gebraucht habe.« Der Arzt untersuchte einige andere’ Flaschen, welche ihren Plaz in der. Nähe jener gehabt hatten. r sand,« daß teine Verwechslung dier stattge sunden. »Haden Sie selbst das Geträni nach der Zudereitung gekostet?« I »Ja, herr Doctor.« ( »Wie —- Friiulein ——«i!" »Mein Gott, ja! Mein armer Va-» ter forderte stets eine sehr sorgfältigel Mischung, und so mußte ich mich über- i Zeugen-ol- ich dieselbe richtig getros en.« »Und wie oiel haben Sie davon ge trunken?« »Ein-a einen Tbeelöffel voll-« »Es schmeckte wie geiviihnlich?« »Gewiß; sdnst wäre die Mischung nicht richtig aetrofsen gewesen« »Fiel Ihnen nicht wenigstens ein de- « sonderer Geruch aus, ähnlich dem von bittern Mandean« »Nein, Herr Doktoe!·« « rau Müller,'« wandte sich der Dator zur haushiilterin, die nun mehr zu ahnen begann, um was es sich handele; «wird in diesem Hause ir gendwo Cdaniali, Blausiire, ausbe wahrt?« »Nein. here Doltorl Blausiiurek terms Himels Willen, das ist ja Gift!« »Ja, es ist Jiftx und dieses Gift ist in dem von Fräulein Werner file de ren Vater bereiteten Tranke, der diesem ur Erquickung dienen sollte, in gro er Menge enthalten, hat dessen schnel len Tod herbeiaesiihtt. Ei ist ein Giftmord in diesem Hause derildt wor den; noch will ich hoffen, nicht auch ein Vatermord!« «Gerechter Gott!" schrie die Haus SLUL-:- -..s WIILCIII III uisabeth starrte wie bewußtlos aus den Ae t. Führen Sie Fräulein Werner aus ihr Zimmer, Frau Müller, und tragen Sie fiir dieselbe Sorge.'« « Der Arzt verließ die Küche. Am Eingange des hauses, an wel chem er vorbei mußte, harrte der in dem zur Domaine gehörenden Dorfe stationirte Gensdarm, den er, bevor er das Krantenz nunmehrTodtenzimmer verlassen, hatte herbeirufen lassen. Er forderte diesen, unter Mittheilung des Geschehenen, auf, den Sohn und die Tochter des Vergifteten bis aus Weite res in diesem hause unter seiner und einiger Dienstboten Bewachung zu hal ten. Die um den Todten versammelten Leute hatten ebenfalls allmählich be griffen, daß es sich hier um eine Ver åiftung handele, möge dieselbe mit orbedacht oder durch ein Versehen herbeigeführt worden sein. Sie waren jedoch nicht sehr betrübt; den Niemand hatte den geizigen und zarten Brodherrn zu lieben vermocht. heodor fügte sich der gegen ihn ver hängten Maßregel mit großer Bereit willigkeit; er versicherte dem Arztedasz er an dessen Stelle nicht anders han s deln würde. Der Lehtere sorgte fiir die » Sicherstellung der vorhandenen That ; beweise und fuhr sofort zu dem eine sStnnde entfernt wohnenden Polizei !verwalter, diesem das Geschehene zu Iman i der am am folgenden Morgen stattfindenden Durchsuchun der s fetten der Geschwister fand ich in dem Koffer Elisabeths in der That ein s ·a chchen vor, welches noch einen Rest lausäure enthielt, von dessen Vor handensein Jene jedoch teine Kenntniß beleistn baden wollte, Obgleich gegen den Sohn des Ver gifteten keine Beweise vorlagen, so durfte man in ian einen Mitwisser des Berbrechens vermuthen, wenn ein solches von seiner Schwester wirklich veriibt worden. ! Aber wer Anders hatte irgend wel ches Jnteresse an dem schleunigen Tode des alten Werner, als dessen beiden Kinder? Wenn ibr Vater starb, bevor Jenes Testament errichtet worden — I oder vielmehr, bevor dessen Braut zu rückkehrte, die durch ihren Einfluß wohl auch Elisabetb aus dem Hause getrieben hätte — so waren die beiden Geschwister die einzigen und natürli chen Ei entbiimer einer bedeutenden Erbschaft, die ihnen sonst fast ganzt, oder doch zum größten Theil entging. Und fürwahr, siir Leute ohne Reli ,gion und Gewissen war die Versu chung groß! Der alte Werner hatte sich stets lieblos gegen seine Spross »linge gezeigt; und diese hatten eine iZeit lang hoffen dürfen s-— wenn die ; see Ausdruck hier statthaft ist« — daß dessen natürlicher Tod, der sie bei dem bartnäckigen Glauben des Schwer tranten an seine Wiedergenesung in den Besitz der reichen, und im Grunde ja tbnen auch rechtmäßig zustehenden Erbschaft gesetzt hätte, bald erfolgen werde. Bei solcher Sachlage erfüllte der « Polizeiverwalter nur seine Pflicht, in dem er die Geschwister in das Ge-« fängnisz absiibren ließ und dem zuste: henden Justizamte zu Z. den Vorfall meldete. Jmllebriaen mag lgier gleich bemertt werden, daß die alsbcid von mir ver anlaßte gerichtgärzeliche und chemische Untersuchung die Vergiftung des al ten Werner mittelst des in dem von seiner Tochter bereiteten und ihm über-brachten Getränteg entbaltenden Cyantali bis zur Evidrnz bestätigte. i I I i s ! c ! v An Ort undStelle angelangt, u.:ter- i ließ ich Nichts, wag mir uLlstitirung über den Fall verschaffen tonnte. Jch besichtigte das Wohnt-aus des Vergif teten, prüer besondere den Weg, den Elisabetb mit dem vergifteten Ge triint von der Küche bis in das Kran tenzimmer batre zurücklegen müssen, eonferirte mit dem Polizeivertjoalter und mit dein Arzte, verharre nie-Daue halterin und die iilrkgen Dienstboten, liesz in allen Apotheten der weiteren Umgegend, jedoch erfolglos nach einem etwaigen Käuser von Enantali Nach-— sorschungen anstellen und stellte na türlich auch mit den beiden Geschwi stern eingehende Verhöre an. Es war ja der erste wichtige Fall, der mich in meinem neuen Amte be schäftigte; es lag ein Kapitalverdrechen vor, und zwar eines der scheuszlichsten, welch-es die Kriniinalpraxis kennt. Nicht allein die That an sich, sons dern auch die Persönlichteit der An etlagten erregte das größte Aussehen — ch sollte nach dem damaligenGerichtst verfahren deren etwaige Schutt-laster teit an das Licht bringen, den oder die Schuldigen des Versprechens über führen und sie der verdienten Strafe überliefern. Jch wußte, daß ln der nächsten Zeit die uAaen eines großen Publikums, besonders aber die der Ju risten auf das Juslisarnt zu J. gerich tet sein würden. Es galt also ——— so traurig es auch den-. Laien klingen mag —- rnir die Sporen zu verdient-U und ich war entschlossen, Alles daran zu setzen, unt meine Aufgabe glänzend zu lösen. Jn demjenigen Theile Deutschlands, in welchem die untere Grafschaft Z. gelegen, war damals in Kriminalsiils en noch das geheime und schriftliche Verfahren in alleiniaer Anwendung Dieses nun in Verbindung rnit den eigenthümlichen Verhältnissen des ebe rnals reichsunmittelbaren Ländchens, theilte mir die zweifache Rolle des An tliigers und zugleich Vertheidigers des Angeklagten zu. Ich hatte als Jn quirent die Untersuchung zu führen. nach deren Schluß, wenn ein Kapital verhrechen vorlag, die Atten, an das zuständige preußische Obergericht zu senden und entweder die Meist-rech- L ung oder hie Verirrttzeiltzng der An geklagten zu beantragen. Die urtheilsprechendcn Richter bela enen Jene nicht zu Gesicht; sie satt-n sich lediglich ans den Alten zu infor miren und beider-, Verurttzeikuna oder Freisprechung, nur auf ceren Inhalt zu begründen· (Fortsek.nng solgt.) ———-·-s.-——— Diener weicht-hauen Eine überaus lustige Gerichtive: Zandlung wird aus Wien berichtet. Hin here Grubinger erhielt vor Nur zeni den Besuch seiner Schwiegermut ter. Da diese treffliche Dame nur zwei Tage bleiben wollte, unterließ here Grubinger ihre polizeiliche An meldung. Indessen blieb die Frau fiinf Tage. und here Grubinger atte sich wegen unterlassener Anmeldung vor dein Strafrichter des zweiten Be Zrls zu verantworten. Es gab ein erhär. —- Nichter: »Sie haben fiinf Tage hindurch eine fremde Person in ihrer Wohnung beherbergt.« Grubins ger: »Aber ich bitte, das war ja meine Schwiegermutter.« —- Richter: »Wa rum haben Sie die Frau nicht gemel det?« —- Grubinger: »Ich habe jeden Tag ihre Abreise erwartet; ich habe ihr gesagt, daß wir sonst bestraft werden, aber sie ist doch geblieben« —- Richter: »Um fo mehr hatten Sie die Anmeld ung vornehmen sollen." —- GrubingeU »Gott behüte, here Richter-! Wenn ich sie angemeldet hätte, wäre sie fünf Mo nate bei mir ebtieben.« — Der An e ilagte wurde reigespiochem weil et ich ucn einen Besuch und nicht um die Melms ein-Z Miethers handelte. ZEIS putweniaetfkeztretwteu On- rette-. Die »Nun- - Australisclte Zeitung« schreibt in der une eben zugegangenen Nummer vom 5. December: »Unser Bunde-i s Parlament hat in den les ten Tagen sich bereit ertllirt, Nen Guinea als Territoriurn des Bundes staates anzuerkennen, und hat sitt die nächsten siins Jahre 20,000 Pfund Sterling jährlich siir die Verwaltung der bisherigen englischen BesiIMIC ausgesetzt. Unserem eigenen Ministe rium muß durch diesen Beschluß des Bundes-Parlaments ein Stein vom Herzen gefallen sein, groß genug, um die gesammte Parlament-S - Oppssis tion zu erschlagen, da Queenäland seit eins-see Zeit vie Schulden der Verwal tung in Neu-C:iinea gerantirle —- und auch bezahlte. Für uns lann also die Sache nur angenehm sein« denn es würde wohl schwer fallen, irn Staate Queenslano auch nur eian Menschen zu finden, aer optirniiirsch genug ist, zu glauben, daß Quem-Ums Finanzen glänzend genug sind, um dsn Große-Ir tigen zu spielen. Ob es abzr vom reifs australischen Standpuntte aus gerol :l;en war, ReuiGuinea zu ,.asrnelti ren«. ist eine ganz andere Sache. Un ziveiielhnst war es siir das- Bundes Parlainent sefzr verlockend, der Welt zu zeigen, Daß Australien auch die Qberherrschnft der umliegenden Inseln beansprucht Tun-Ich wäre ess? vielleicht besser gewesen, erst ’n«.-:l die Angele genheiten auf dem ansiralisrizrn Fest lande ordentlich zu reJ::!-s:rk!, elie man sich mit »der Umgegend« beschäftigt Da ist zum Beispiel der berühmte Ta rif, aus den ganz Australien schon seit Monden :vartet. und dessen Nichter scheinen den Geschäftsgang allseitig be hindert. Schließlich ist es vielleicht noch mehr fraglich, ob die Einnahme des Bundesstaates je hinreichend wird, um die nothwendigen Ausgaben zn decken, viel weniger die Kosten der Ver waltung von Neu-Guinea. Das Jn teressanteste kei der Sache ist schließ lich, daß das »Annektiren« von Neu Guinea überhaupt eine sehr fragliche Sache ist. Neu-Guin« gehört nur znnj Theil der englischen Regierung. · I l pouano oentzr den onnaien Loen und Deutschland den nordöstlichen, und der Rest, welche: unter englischer Verwal tung steht, umfaßt den ungesundesien Theil der Densel. so dasz mit der Be sidung nicht Viel Staat zu machen ist. Es dürfte oeni australischen Staaten bund eine etwas theute, aber nuhlose Geschichte werden« W gäqu Zäviesersodr. Die 1iingste Ente, und dabei eine der seit-sten, die je im Lande des dy raniioalen Humbugo erzielt worden, ist die (ztoar noch in den liransän en begrissene) Verlobung der älte en Tochter Rooseoelt’s —- mit dem deut schen Kronnrinzen. Man kann da wie der die Beobachzung machen, daß den « anreeilanischen Sensationsmachernq nichts heilig ist. Ja sogar die zarte Blüthe einer noch im Schooße der Zu kunft geborgenen Bewindung der Häuser Hodenzollern und Rocsevelt tonnte ihren indistreten Argusaetgea nicht entgehen! Doch wir wollen hof sen, dass durch die faulen Witze einiger Sensationsnreier Fel. Alice Roosevelt nicht um die ihr in seinsinniger Weise vom deutschen Kaiser zugedachte Aus zeichnung kommen wird. Noch näm lich hat Papa Roosevelt seine Erlaub nis; nicht ertheilt. Als nämlich, um turz zu retapituliren, der ameritanis sche Botschaster While am Mundes tage den deutschen Kaiser begrüßte, benebs- Biksn has Weines-Heft auf den Präsidenten der Ber. Staaten, dantte iiir dessen neulich iiberniit:elte Glück iviinsche und druckte schließlich den Wunsch aus« daß Fel. ·e’llice Nonse oelt, das hübsche Idchteechen des ri sidentin, ais Tnuipathin .. i dem ta pellaus der ainerilanischen Kaiser Yacht sunairen ruhn-. Es handelt sich um die Schon-nee Yacht, mehtjc gegenwärtig von der ameritaniichen Schiffsbaugciesschrst Tomnsend und Donoan auf sehn-nee Jsland iin Kaiser Wilhelm ton struiri wird. Der Monarch lyzt eine hohe Meinung von der aineritanischen Schiffsbaukunst, die durch die miß lungenen Versuche des Sie Thomas Lipton, den Amerita - Becher u er ringen, noch erhöht wurde. ie in Austrag gegebene Yacht wird nach speriellen, vom staiser selbst angese benen Gesichtspunkten hergestellt Die Bitte des Kaisers an den Priis fidenten wird hier als ein Beweis da iir betrachtet, dass der Monarch außer den gegebenen politischen Bürgschasten der guten Beziehungen zwischen Deutschland und Anierita auch einen persönlichen Freundscliastsbeiveii er bringen will. Eine distreteee Form hätte er kaum sinden können. Aber wehe! Gerade diese niedli internationale Höflichteit eree te Spelulationswuth unserer Neuigkeitss haschen Flugs wärmten dieselbrn-«x die östers schon dementirte Meldung von einem Besuche des deutschen Kronnrinzen aelegentlich enesStapets lauses aus, das junge Zischen wird zusammengebracht. und der kleine Schelm Amor besorgt das Uebrige! » Und so kann das Deteotter »To Dan« seinen staunenden Lekern an ter tender Stelle berichten, da der Kaiser is inuggling up toRooees vest, ro win Aiicc tot a Deut-biet instrmu «- Miss Roosevclt tbe next empress of Germanyt lluersh for ehe- Srara and steipcsl Ja« un sere amerikanischen Mit-scheut Glitt-h- Baums