Eine romantische Geschichte Erzählt von Georg Versich. Der Gotttsdi nst in der Kirche dies I. Sebastian war beendet. Tie an Hchüge Menge strömte ln’5 Freie, der siebten Don Sango, ooll fromme-r schauten mit ihr. Reben ihm schritt sein Töchterchsn Hinten-n Oh —- auch sie war so Isoåchtig gewesen. Da fass ihrem Vater ein, sie anzu gouerh abrr der hell: Srnnensch;i::, auf die baumlose Colle del Alcala Wiederflulhere, hatte die Sennorita Maule-ht, sich mit ihrem Fächer »Hu Use-, und zwar so, daß Don Sanzio Ia dem Gesichtchen seiner Einzigen die Nasenfpiye leben konnte. in Blick schweifte über die Straße « weg und blieb aus eine-n jungen me ruhen. szort verfinsterten sich Ton Sans Micnen Der Jüngling war der bn feines verhaßten Nachbars Zwar-z. Ier wie verliebt das Bürschchen Tochter angafite2 Madalena In te sich schwer beleidigt fühlen. t wollte sie fragen, aber seine an sbsorene Schweiasamleit ließ ihn vor Ikhem den-breiten Fächer etwas seit MI zu drücken. Und nun ergriff ihn heller Zorn. Madalene mochte sofort ihr Gesicht I die etnstrsten Falten legen —- ihr steter hatte genug gesehen Sie hatte tin jus; so verliebtes Gesicht gemacht sit jener Freche da drüben, sie hatte sit den Augen gezwinkeri. —- — — Die Scnnorita täuschte sich nicht, CI- sie klopfenden Herzens eine fürch terliche Scene berannaben sah, denn Men hatte sie die Schwelle ihres Hau E überschritten, so verwandelte sich daschweigsarne Don in einen brüllen Löwen. . Madalena hatten allen Respekt vor Inst Betten Als dieser aber ihren Eben Jose Ximarez einen Schelm, M Tagedieb, ja. einen Teufelsbra ten nannte, da flammte ssie auf. Ihre Mhetdigung des Jünglings machte U Alten aber nur noch wilder-. slsslich stand der Gegenstand des Streit-es leibhaftig zwischen ihnen. Don Sango war sprachlos, auch IOaIena wußte nicht gleich etwas zu se dagegen verbeugte sich mit ta eni Anstande vor dem Haus W und redete sihn also an: Monehrter Don! Jch bin Euer er Diener und hoffe sehr dat: Ists liebevoller Sohn zu werden.'« III der Angeredete ihn hier unter keOen wollte, steigerte oer Verwegene sei-e Stimme: ,Jch liebe Eure reizende Tochter M sie«iiebt rn:ch. Gebt uns Euren ser orrriickt,« schrie Don o. «M Liebenden sind verrückt." er Iiderte der junge Maan bescheiden. -,Ur seid also einverstanden?« »An-rus, hinaus!« todte der Alte, set sich von dem tecken Manne ge ppt glaubte. »Hinaus oder ich ver Euer-K se rührte sieh nicht. »Ihr lehnt meinen Antrag ab« -— Ist- er ruhig — »gut, so werde it te Tochter entsiihren.« Hahaf lachte Don Sango grim Iis. »Ihr wolltet —« JUW ich lasse mich entsiihren,« er Ætte die Sennorita trotzig. Das Lustreken ihres Jose hatte ihr Muth sei-tacht Der Greis schnappte nach Luft. .Uuserahtnes Ding,« Leuchte er. »Sie hat Recht,·' bemerkte der junge Tinte-rez, »Ihr aber seid irn Unrecht.·« «Øehi!" «Jch gebe-aber es bleibt bei dem, pag ich aesagt bate« Damit entfernte sich ice unaeketene sefuchee und eine Flutls von Ver künschunaen polierte « hinter ihm beein. — —- — Don Sange-« verhängte Li: er ie: n bar-s den Beiaakeunquxiitanc, e: rei Oandeite es in eine Akt Festung. Zur Ueberwachung aes Töchterckiens wurde noch eine alte Frauenspe: fon ist haus genommen. Diese und Di is langjährigen Diensten als treu be sudene Wirthschafterin würden doch hohl genügen, um eine etwaige Fische sei Tolltopfes zu verhüten. —- — — Iu einem der nächsten Tage ver spürt-e Don Sange bei Tische Appem aufs ans-neu Ehe noch Madalena aus ihremZims - see herab etommen weit, entnahm ee it- ru tkeller eine Dieser Früchte, m mundete ihm so vorireffkich, III ee nach einer zweiten griff. Ils er aber von dieser die dicke Mk lösen wollte, bemerkte er, Daß O bereits ganz lose saß. Ohne AcJ entfernte et ste, da fiel ihm zu sein-er Ueberraschung ein Papieestteifen in k- 33 hänvr. Er entfaltete ihn und ·Iheuerfie Madalena! Alles be seit heute Nacht um U Uhr Vor BUT-n Fenster. Jn Ewiqteit Dein durchzuckte den ehewiirdigen III sie ein eletnifchee Schqu »Mit also tte Madalena in sit-ers fFische immer se de tret sc Bericht-gern ins Wie der Den die Ba " « Und M III-, nn der Geschicklichkeit eines Taschenspie lers die gelve heut davon txt-zutage zogen hatte. Das Gesichzchen wurde aber immer länger uno beiriibter. - »Joha« ——— cer A.te ticheite in sich. hinein. Dann ssazze er ganz unbefan gen: »Wir wollen unsere Zimmer tau schen, Maoalnm Jch habe in nächster Zeit oiei zu schreiben und Dein Ge mach ist Isos hellste iin ganzen Qui-Im Reinen WiderspruchP —- — —- « s I O I Eine herrliche Nacht; nur etwas kühl nach dem glühend heißen Tage. Arn Himmel Stern an Stern, aber oer Mond ist noch nicht aufgegangen Das ist Don Sango eraoe recht. Ob — er will dein Bür chchen eine Lection ertheilen. Die Vermurnrnung wird hoffentlich so lange ihre Dienste thun, bis der Thatbeftand der Entführung iin Sin ne des Gesetzes festgestellt ist. Von ·der Kirche des heiligen Seba stian schlägt es Elf. — ’ Da ist auch schon der Schurke von Xiniarez. »Liebchen.« »Ja,'· hauchte der Don, vor Aufre gung bebend. i »Bist Du bereits· z Aberrnals ein »Ja«. « Xiniarez ergreift die Hand der ver-; nveintlichen Geliebten rnit zärtlichern Druck; sie erscheint ihm heute meet-I würdig groß und hart. Er will Ma dalena an sich ziehen — sie sträubt sich. Jose wird argwöhnisch. Aber nur erst fort aus der Macht sphäre des Feindes. Dem letzteren wird bei vder rascheni Wanderung durch den Garten immerj schmäler. Aber der Wunsch, deni »Thatbestand der Entführung« festzu stellen, läßt ihn nicht zaudern. » Jetzt ist man auf der Straße. Eins Bigilant soll hier warten. Don Sen-! go schaut nach rechts und links, nir-« gends eine Spur von dein Gesetzes möchten Wenige Schritte noch und sie stehen oor einem Wagen, Zwei Männer war ten am Schlag. »Hinein,« flüstert der Bei-führen Der Don hält nun den Au enblick für gekommen, die Maske so en zu lassen Er schreit: -Elender. Dein Spiel ist verloren.« Jose schrickt zufammen, erfaßt abzr sofort die Situation. Was nun folgt, ist das Wert von Schinder-. Der junge Ximatez tehrt sich nicht an die beleidigte Komthur-Poie des Alten, sondern packt ihn rücksichtkloe an. Die beiden Männer am Wagen springen auf einen Wink herzu und anf einen zweiten Wink Ist Don Sange-, ehe er noch Zeit zu hülferufen gefunden, verdnht im Wagen. Der eine der Männer seht sich znj ihm,.der andere schwingt sich auf den; Bock kund das Gefährt holdert rasch! durch die stillen Straßen. i Lachend schaut ihm Jose nach, um. sich dann noch einmal in den Garten; seines Feindes zu schleichen. Ob ihm dass Gläck dies-mal holder ist? » 8 O Jn den Morgenftunden kehrt Trn Sango zurück. Er ist halbtodt. Drei Stunden Weges von derStadt entfernt, hatten ihn die unheimlichen Gesellen zum Aussteigen genöthigt. Aber kaum hatte er flüchtig bemerkt, daß er sich auf freiem Fetde befand, io jagte der Wagen davon, ihn allein zu rücklassend Was feuchteten feine Bitten und Drohungen? Er mußte sieh entschließen, in dont ler, empfindlieh tiihler Nacht heim wärts zu tratten. —- — Ader Madalena soffs ihm düßen,s denn sie hat diesen frechen Burschen begünstigt. X l Loch Madazena ·;t matt zu i:n:s:· Tag ganze Haue witt- rskn eben kie unten durcksiuckt —- umsonst s iio doch en:iijdr:? Ton Sangs ichauint vor Wink Tie alte Köchin und die noch Were Hut krin der Entflohrnen Versteck-n sitt aus-— Furcht Vor ihm in den entäegrniten Winteln des Hauses. s Allmählich aber tommt jiber den jempörtsen Don die Ruhe der Erschöpf ung. . s Er will zum Nichter. s Da tlopst es an dieThür und herein tritt der alte Ximarez. «Nachbar,« sagt er, »mein Sahn hat Euch ein schweres Unrecht zugefügt. »Ich bin geh-unmean wieder gut zu ;machen." Der also Angekedete traut seinen Ohren nicht« und er wird immer er «staunter, je irseiter sein »Feind« redet. I »Ich habe zum Glück rechtzeitig von lldem tosen Streich meines Jose Runde «erhalten,« sagt der alte Ximarez, »und «ich hab-e ihn Vereite1t. Eure Tochter befindet sich unter der Obhut meiner Frau so sicher wie in Adrahams schoka Don Sange schwankt zwischen Zorn und Rührung. »Seht uns unsere thörichte Feind schaft begraben und Freunde werden. Schlagt ein und Jhr werdet es nicht bereuen Zwischen unseren Kindern Wird es dann wohl auch ins Reine kommen-« . Sange überlegt noch einen Au n bliek Soll er weniger großm this txein als sein langjähriger sit-er schuf sit-um« i ein auseseheney Im. Ue braucht s EIÆUtM VIII-III · weise-Stim- e «t«-ssc.« ist«-- »Es-! « « sit Jhr wollt. Hier meine hand. Und nun zu Eurem Sthne und meiner Tochter, daß ich ihnen eine gehörige Szrafpredigt halte.« »Nummer 500?.« Erzählung von Bertha Wegner-3ell. Wir traten, von einer Tanzgesell fchaft kommend, als die letzten Gsiifte hinaus in die tlare Winternacht. Es war 2 Uhr Morgens. Der mißhan rige Kutscher, der stundenlang durch di-: erleuchteten Fenster angezogen, ge wartet hatte, ob ihm deut’ noch «eine Fuhre« zu Theil würde, kletterte dienst cifrig, wenn auch unbeholfen vom Bea, um mir den Schlag zu öffnen. Da dies nicht auf den ersten Grin ge lang, entschuldigte er sich: Man ist so oertlammt, Herr. Js ja eigentlich keine Kälte nicht, aber das lange Stillsitzen. Jch hatte fchon den Schlag geöffnet. Kann mirsdentem Alterchen Steigt nur wieder auf. Dabei nannte ich meine Wohnung und horchte dann unwillkürlich hinaus-. Von einer zweiten Droichke tiinten laute Stim men zu uns herüber. StandaU sagte ein junger Herr. Nicht mal Troschken erster Classe da, in so ’nem Marterkasten tann doch kein anständiger Menich fahren. Na, dann hätten Se sich doch Jhren Vierfpänner herbestellen sollen. tarn darauf grob des Kutschers Entgeg nung. Scheust das alte Wort fagt, daß der Deibel in der Noth Fliejen frißt, un ’ne Flieje is minefsolide Troschke noch lange nich, roenn te ooch man zweeter Jiite is. Lassen Sie die dummen Redensarten und fahren Sie los, fchnauzte der an dere. Mein alter Kutscher hatte ftehend das Zwiegespräch mit angehört und kletterte erst jegt aus den Bock. elnch fo’n Jroszartiger, meinte er dabei kopfschüttelnd Wird doch gewiß ’n Banihalter sein. Hüh, ott! Die Fahrt begann. A r es war feucht und dumpfig in dem geschlosse nen Wagen. Fünf Minuten dielt ich’s aus, dann rief ich kurz entschlossen dem Kutscher ein halt! zu und sprang »meine-. Js was passirt2 fragte er verwun deri Nein. Jch möchte nur ein Stückchen Himmel über mir sehen, und darum riicit zur Seite, Alter-den« Er iab mich verdutt an. tbat aber schweigend nach meinem Geheiß. Ab! sagte ich. aierig die frische Nachtlnit einziehend das iit ein ander Bild, eigentlich doch samt-H, so hoch auf dem Bock zu tbronen und die Welt um iich ber von oben berab anzusehen. Na, na! meinte er bedächtig. Obs wabl dem Herrn Spaß machen tbiite, ein ianzes Leben hier zu licen, in Hise un Kälte, bei Taa un Nacht? Mir je iiillsg fa, denn ich möchte mir tein an der Leben wünschen. un war ja auch zu nichts anderm niihr. Aber sv·n Herr wie Sie, der möcht’6 woh! bald über triefen. Lächelnd gab ich ihm recht unt fragte dann: Sagt mal. Freund-them was meintet Jbr denn mit dem »Banti;alt-:r'« vor bin, und trat-versieht Ihr überhaupt unter dern Wort? J nu, das is doch mal tlar, sagte er ruhig. ’n Dankt-alten das is «n Mann, der ’ne Bant bat oder auch ic"n Bankieichaft. tvo Damme ihr bieten Jeld verlieren. Un die Menschen tenne iei nn schonit, dies is nichts fein un bequem un jroßartig jenua, bis sie denn eines schönen Tags furich sind un das schöne Jeld mit. FamoieSchilderuna eines Bankiers! lachte ich. Haben Sie übrigens Cr iabrungen mit dem Gelt-verlieren gr kram Er anitrrrteie eine Weil e par nickt xnt lief ten Gaul lanaia m, im echte sien Nachiwandlerschriti tahintrotien Enrlnli ineinie er: Na. un ob! Hals rsasx bißchen Jelo, tak ich mir zeu stbenk mii saurem Sch eiß zusammen cesuchsi haii«, vor nu uns Jahre riet lcren. War übrigens iar nicht so«n bißchen, sondern vor unser einen ein schönes Verm-Sien, siinstausend Tha ler, Herr... Aber Mann, wie habt ihr so viel ersparen, und vor Allem, wie ed so leichtsinnig anlegen können! Spaten? J, herr, es is doch meine eijene Droschse, hie ich fahre, ich steh’ ja nich in Lohn und Brod, sondern bin mein eisener herr. Un wenn man aenn siinszia Jahr sähe-, wie ich nu -schonsi, un sparsam un solide is, un auch ’ne Frau hat« die zusammenhält un noch was mitverdieni, denn lörperi sich das schon so zusammen. Erst han« ich das Jeld auch sicher aus der Spar kasse, un nachher aus der Reichs-dank Aber wie es nn mehr un mehr wurde, lag mir meine Alte immer in tsen Lis ren, wie schön es doch wäre un wie sehr sich unser Kapital vermehren könnte, wenn wir statt drei Prozent sechs un noch mehr bekamen, wie man das so manchmal in vie Zeitung las. Da wetd’ ich denn auch aussässig, fragte so überall herum, wie man Jelo iain besten anlejen thiite, un Fuhrherr sKnobbq was ein reicher Mann is un ) nen sanzen Wagenplat silr sich hat, schickte mich endlich zu demselben Bank halier, der ihm sein Jelt mit acht Prozent verwaltet-. Na, un was soll sich viel davon reden, ein Jahr draus war mein Vermögen frisch. Ml Rief sch. Und blieb denn u- nse- dis siaungek listige niY,M·-kvumpi» sehen-J Fader hatten es tvo l so sauer erworben un Iroschen aus roschen zusammen ffest-act wie ich. bei war dieser Bankhalter noch nich mal einer von die schlimmsten. Er hatte wirklich auch sein eisenes schönes Vermögen zusesept, un es muß doch wohl alles in Ord nung mit den Büchern jewesen sind, denn die Jerichte konnten ihm nichts anhaben. Der Mann hat eben mit seinem un unserm Jeld spekulirt und verloren, det war die Sache. Und ihr trugt den schweren Verlust mit Segel-unal Ja, war denn mein Jeld wieder re tour jeslogen, wenn ich den wildsten Mann sespielt un um mir jeschlagen hätte? Meine Alte steilich tonnt’ sich nich in das Schicksal finden, wohl, weil sie mir so arg zujeredet hatte, das Jrld von der Reichs-baut zu neh men. Un als dann det andre Unjliick noch dazu lam, tiatpte sie vollends zu sammen un ein paar Monat späte-r haben wir sie heiraten Er sagte auch das rubia, kintiinia, mit einer Eraebun·a. wie sie nur der bare Stumpssinn oder philosophische Ertenntniß von der Richtigkeit alles erischen Zu zeitigen vermag. Meine vollste Theilnahme its-at erweckt. beson ders durch seine letzte Aeußeruna. Welches andereilnaliick, alterMann? War’s nicht aenua an dern einen? Lassen’s Sie aut sind, Herr, davon wollen wir heut’ lieber nich mehr re den, sagte er abweist-end. Un was das verlorene Jeld betrifft, so tann ich wirtlich sagen, daß ichUZ nicht so sehr vermier als meine aute Alte· Man »Es nu so allein, hat telne Aussprache un leine Pslese, un toenn ich nach m Nachtdienst steisjesroren un todtrniide zu Hause anlange, is mein Stüheten kalt, un das bißchen warmen Kaiser muß ich mir rest selber tochen. Sie haben teine Kinder, die sich urn den alten Vater tiimmern Weinens Nein, sagte er, und zum ersten Mal hörte ich einen rauhen, derben Klang in der Stimme-. —- Zivei Jungens hatten wir, tie starben seith am Scharlach. Ader nu find wir ja wohl am Hei-l Fun Richtig, die Droschle kielt vor mei nem Hause, und mir blieb nichts an deres übrig, als von meinem lustigen Sitz hetabzutleitern und dem Alten einen reichlichen Obolus für die Fahrt in die Hand Zu drücken. Er wollte herausgeben, ich wehrte ak· Lassen Sie nur, mein Freund. Und sollten Sie je einen Rath oder Hälse brauchen, so iommen Sie zu mir, ich wohne dort im ersten Stock. Schönen Dank auch, Herr. Unt der ieelnte Name? Man lann ja nich wissen, wiss kommt, un so ’n oller Mann braucht wohl mal ’n jiitigen Minnen Ich nannte meinen Namen, sah noch nach derDroschlennummer. die «5007" auswiek, und reichte dann unwilliiir lich dem weißhaarigen Rosselenler Lie Hund« Man tönnte rrn euch lernen, Mann, wie ein Schicksal zu tragen ist« sagte ich iheilnehmenk. Dann schritt ich tsem austirr ju, unt in langsamstem yemro rcssclte das Gesähri vgn dan nen. Jch hatte seitdem ost an ten alten ptiloscphischen Kutscher gedacht, mit auch vorgenommen, gelegentiich auf dem Polizeipriisidium seinen Namen, Stand-ou und Woinung zu erfragen, aber mir M so geht, in Nr Hetze des großstädtischen Lebens und einer an oeitrengten Thätigtein es iam nicht dazu. Längst war der Winter und mit ihm, Gott sei Dani, alle Tanz ftrapazen dohingeganaen und ein son niger Frühlino int- Land gezogen, als ich eines Mittaas, von der Löwen« k«--s.- s ----- u-- h-- Gua- lu ...». .«.».....· ....... .«... Izu-n Pestådamer Beinka einbra. Ter cueerekebnte May iit sewkbnlicli Drll rnxt Troielilen besetzt, Ivelcke die an lrrnmenden Lilie-e erwarten und deren Nummern ern ernern Polizriken an wegenliuschenre Llntörnrnlinae ver rbeilt werden. Auch heute dehnte sich hier eine Waaenburg aus. doch mochte vorläufig nxcht an Anlunit eines neuen Fernzuces zu denlen sein« denn die Kutschersitze waren überall leer, und gemächlich ließen die Rasse sich-T aus den vcsrgeliiingten Futtertobern schmecken Mo aber die Rosselenler sich befanden, darauf ließ die auf einem verstimmten Clavier beruntergepaulte Tanzrnufrl lchließen, die aus einem niederen Anbau am Ende des freien Planes schallte Und augenblicklich von einein wüsten Stimmengervirr noch überiöni wurde. Da alle Fenster des Baues-A der drein jeteniallk eine Wirth schalt entlieli, weit kiien standen, war das nicht weiter verwunderlich, nnd jnteressirt Fckriti ich kiniiben einmal in das Treiben dort hineinzuichaum Ein buntes, lebbcit keiner-les Bild- tki sich weinen Aue-ern Tie Kutscher saßen, meist in Hemdärrneln nnd rather Weite, während die Röcke über den niederen Stnbllelznen lagen, an einzelnen Zischen und harten ein Glas Bier vor sich stehen. Arn Schanttiich drängte sich eine Gruppe um den klei nen, wohlgenährten, gleichfalls in Hemdärmeln bantirenden Wirth, der aus einer mächtigen Branntweinilalche den spielbegebrten »halb und halb« ein chenlte, und ein frisebwangiges, e· ach nnd sauber gekleidetes Mädchen me emsig bemüht, die übrigen M sp schnell als rn« lich zu bedienen. Ohne Schälerei un Recken gings da bei ern keinen- Tisch ab, doch iFesthal- es in betrat efiee Beile nnd e is, eilt VIII viel t tte die flink- sell n km reim- iioi nehmer same-, Lachen, Gläsertlirren, Stahlrücken. »und iider dem allem Tabaisaualnn Ali der Cladierspieler mit einem har ten Akkord den heruntergetromrnelten Marsch schloß und, ohne eine Serunde an die Paute zu vergeuden, mit der »Schön-r blauen Donau« fortfuhr, lam noch mehr Leb-en in die Gruppen. Mitten in das Gen-irr hinein tönte plönlich die Stentorftimme des Wir thes: Auf den Posten, Jungens-! der Zug fährt eben ein! Eine Zauberformei ignn nicht elek trisirender wirten als diese Mahnung hier. Aufstehen. alles ftehen und lie gen iaffen, in gierigen Zügen die Glä fer leeren und mit der anderen band den Rock greifen, der im Davonstiirmen angezogen wurde. war fiir alle das» Wert einer Setunde und in der nach-» sten war der Raum leer. Doch nicht ganz. Ein Tan wiithiaer hielt noch« die stellnerin umschlungen Laß doch,. Minia, rief er« als fie ihn fortdrängens wollte, hab heut noch gar nichts von» dir gehabt, und es kann doch höchftensj drei Mörser Strafe toften, wenn ich! das Pech habe, daß gerade meine Num- i mer zuerst ranlommt. ; Sei nicht leichtfinnig. Franz. Tie» drei Mart braucht man schon zur Aus-: steuer, wenn einer io’n armes Mädel. heirathen will wie du. J 84822 fchallte eß da über den PlahJ erst einmal, dann von vielen rauhenf Kehlen aufgenommen und fortgetra gen: 3482 — 3482! Donner und Darin — wirilich ich zuerftl Und Franz stürzt davon, ohne Rock, und fein Schati fliegt an den Eck tifch. wo dieser auf einem Stuhl lieat und jaat dann hinter dem Flüchtigen her, ihn mit Miih und Noth zum Stehen dringend und heim Anziehen helfend. Wieder nicht dagewesen, Schwere niither —- drei Mart Strafe aufhrum men! hört fee eine barfche Stimme und· tehrt nun hetriidt zurück, die Tische fiir den nachfolgenden Schwarm frei zu machen. Auch ich wende rnich eben sum Gehen, als sich aus einer Ecke des Raumes fchwerfiillig eine Geftalt erhebt und langsam auf mich zuschrei its-—- Mklll alter sinkst-Ich 5001 Ei was! ries ich erfreut. Das nenne ich nett vorn 3 all! Aber Sie werden zu spät und auch in Strase kommen, Ireundchen. Bin nich im Dienst hier, meinte et ruhig, hab nur mein Mittag jejessen Aber Zufalls Nein Herr, Zufall is das nicht, sondern jeradezu Schwung Seit drei Tagen überleje ich immer, ob ich zu Jhnen jehen soll oder nich-. Kann ich irgend etwas siir Sie thun? Gern! Ja, Herr, glaub schon, daß Sie’5 jut mit mir altem Kerl meinen. Ader hier läßt sich das nicht so sagen. So seien Sie heute sieben Uhr dar meinem Hause. Ich bestelle Sie hier mit sür eine längere Spazieriahrt aufs Land hinaus, da wird man ja wohl ungestört reden können. I Er dantte, ich reichte ihrn die Hand Fund ging-. i Und arn Abend desselben Tages fuhren wir, weit abseits vorn Truhel der Weltstadt, über die Felder ausein zsanken Wegen dahin. Jch war wieder .aus den Kutscherboet getletterr und saß gemiithlich neben deni Alten, ten-. es augenscheinlich schwer wurde, die Un terredung einzulenten. So mußte ich denn fragen, und zwar wiederbolt und recht diplomatisch fragen, bevor ihm das Herz aus die Zunge trat, und er berichtete, wie ihm sa eben von den »Banthaltern« alles Unheil gekommen fei, auch jenes andere, von dein et da rnals nicht habe sprechen mögen. Denn er hätte mich belegen, es wäre noch ein Find da gewesen, und zwar-fix ZUUZII1, IZU l’ULsUUL-(lc-, Iclllcp YOU tel, aar nickkt wie eins Autscksertind llnd da sie es ja mit ibrern Gelde pe tonnt, träte tsak Mädchen auch weit iiber ibren Stand erzogen und zur Wirchdalrerin ausgebildet worden« Als dann jene Zeit lam, wo das Geld Von der Isieichsbant genommen und demll Vantier iiberaeksen wurde, habe sie die Verhandlungen gesiibrt und dabei einen junaen Bantbalter, das beißt einen Angestellten jenes Bantgeschiists, lennen gelernt, der sich in sie verliebt und auch reaelrecht urn ihre Hand an gebalten bade. Wir wollten nich, subr er fort, denn wir meinten, er thäte es man blosz um unsere schönen Sparjroschem un denn mochten wir das Möbel auch nich so jung scrrjeben, weil sie doch unsre irößte Freude war. Axt aber das Jeld verloren war und er trotzdem nich von. ibr ließ, waren wir viel zu erbost aus( alle Banibalters, alk- dasz wir unsers Kind so einein an den Hals bangen! sollten. Auch tatte er ja dazumalen’ tein Brod un teine Stellung. Es ab ville Bitten un Tbriinen von UnrerI Paulchem wir blieben aber seit, bis eines Tages das Nest leer un Pauline mit ihrem Schatz aus un davon war.. Na, was soll ich ville reden? Meiner; Alten dass den Rest jejeben, un mirk zum alten Mann jemacht Wir haben; nie jesragt un jesorscht, un also auchi nichts ersabren. Wenn er sie rnan we-! rhii stens zur ehrlichen Frau jeniachti a i Jch tröstete den ganz zertnirschten Alten nnd fragte theilnehmend, was ich denn nun in der Sache thun thnte. Vorläufig nischt, sagte er lalonisch. i oderda is näh Zofe drei Sätzentsckn r r an int te ern tnen, a Schle . Mit alles e s iebene stand aber immer an n nannten ni, us von einein To Mk mit-»den pries nich vor W lesen lassen, nian tann doch nich wis sen, was drin sieht, un ob man sich nich blaniiren thut. von wesen die Pau line, die sie alle tannten un die man cher stattliche Fuhrberr jern zur Frau jebabt hätte. Wollen Sie nu so sut sind, mir das da vorlesen? Damit zdg er einen iernlich zertnitterten Brief aus der asche und-reichte ihn mir mit abgewandtem Gesicht hin. Die Ausschrist lautete: »An den Fuhrhettn Johann Kotter« und war mit slussi gen Zügen geschrieben. Jch öffnete und uberslog das Schreiben eilig. Hurrah, Freund Ketten gute und nur gute Nachrichten! Von Eurem Schwiegersohn ist der Brief, sie leben glücklich als Mann und Frau und haben sogar die euch so verhaßte »Banthalterei« aufgegeben und be wirthschaiten im Schweiß ihres An gesichts ein tleirieg Landgütchem Die Zügel entsanten der Hand des Alten« das Pferd stand still, aber wir niertten es nicht« Und Sie spotten nich, Herr? larn es zitternd von seinen Lippen. Nein, nein! Gleich sollt ihr Wert fiit Wort den Brief des Schwieger sohnes hören. Oder nicht doch, erst die Nachschrift der Paula. Sie schreibt: Geliebte Eltern! Dein alten Manne trvpsten helle Thriinen in den struvrigen Bart. Noch weisz sie’s nich mal, daß ich allein bin. murmelte er erschüttert. Jch aber las weiter: »Verzeiht eurer Tochter in Liebe, was sie euch angethan. Wir wußten uns teinen anderen Rath und konnten doch nicht von einander lassen. Nicht eher wollten wir ver euch hintreten, bis Wilhelm sich eine Existense errun gen hatte und sagen tonnte: ornniet, liebe Eltern, und laßt’s euch nach allem Leid wohl sein bei euren Kindern. Aber in der lleinen, tausrniinnischen Stel iung, welche mein Mann anfangs ein nahin, war daran nicht zu denken. Dann ward er obenein schwer trank, der Arzt verbot ihm die Beschäftigung im Comptoir und rieth dringend zum Landausenthalt, an den Wilhelm als Bauernsvhn ja von Jugend aus ge wöhnt war. Da schickte Gott hülse in der Noth: ein tleineö Pachtht war unter aiinstiaen Bedinaunaett. last ohne jede Anzahluna zu übernehmen und wir hatten Glück und erhielten es. Wir arbeiten schwer, sind aber glück lich und haben nur noch den einen Wunsch, euch, liebe Eltern, hier zu haben. Unser kleiner Johann, der bald zwei Jahre alt wird, tann schon ganz deutlich Großvater sagen.« Johann haben sie ihn genannt — nach Init, rnurrnelte der Alte, mannhaft ein Aufschluchzen unterdrückend. Dann hötr er rnit arialteten Händen die lehr herzliche Nachschrift seines Schwieger sohnes an. Und nun, Johann Lotter, würdiger Schwieger- und Großvater, was wer den wir nun thun? hinfahren natürlich, un jleich mor ien. J, natürlich! Von wern anders soll denn die Pauline erfahren, daß ihre alte Mutter nich mer is? Die Droichte un den Jaul stelle ich so lange unter. Jch tann ja denn noch immer thun. was ich will. Ganz aufgeregt ariii er nach Zügeln und Peitsche und spornte das Roß zur Eile. Und noch nie hat ein Berliner Droschtenpierd zweiter Güte den Heimweg so pfeilfchnell zurückgelegt, als Johann Kotters abgetriebene Ro sinante an diesem Abend. Acht Tage darauf trat ein alter, würdig gekleideter Mann zu ziemlich früher Stunde bei rnir ein. Sieh da. herr Lotter! Schon zurück von der Reise? Sehen Sie sich und erzählen Sie, wie Sie alles gefunden. Nein, Herr, sagte er eilig, sehen nich· Aber Adjes wollte ich Ihnen L--s- t---— ..— --«I..--s --.-l-- a-«-Ql »Hu-s IUHKU Ist »Hu-ohne onus-« Ist-CHO aeehrte Theilnahme mir mir altem Mann. Denn tie brauchen mir da in Warndorf, und ich kann den jung-en Anfängern Manch-H nützen. Mein Pferd nehme ich mit, un die Drofchte hab ich schon jeitern jejen einen Ar beitöwagen urnjetauich:. Na, das freut mich herzlich, Lotter. Eure Verlassenheit hat doch nun ein Ende. Und daß es dort auch was zu fahren fitr euch giebt, ift euch wohl be fonders lieh? Er lächelte verlegen: Ach, zu fahren mehr als Sie jlanben. Erft den Io hann, den lieben kleinen Kerl, un denn den alten, gelähmten Mann im Roll ftuhl . . . Wen denn? forschte ich verwundert. Ja, fehen Sie. ehen den Banlhalter, bei dem mein Jeld verloren jing. Mein Schwiegerfohn wollt den Mann. der ihn hatte aushilden lassen, nich im Elend verlassen un hatt ihn niitjenoms men. Das aber jefiillt mir jrade von dem Wilhelm, un ich roerd den ollen Mann wohl manchmal rumfahren· Damit ich aher nie jroßartig wert-e in allem Jliick, hab ich zur Erinnerung an meinen Kutscherirand schon hinten auf feinen Fahrftuhl: Nummer ,,50l-·7« jefchriehen. geht toart ja doch Fuhrherr, rief ich la nd. Er war schon draußen und winkte glücklich zurück. W Ist de- dase. Affessor lrecht verlieht): » » Retzend fehen Sie heute aus, Fräu lein Annal« Dame: ,.Daffelbe t mir sehen der der-r Doktor weht-teme I ssesiorr fiskun —- Sie derbes warens-L ein ltlsm Menschen nichts Its