Ofener Schreibebrief un Mir JanfsengeL , N o. 1 1 8 Geht mich doch mit die ganze Kriszmefzk Jes« es is ja e ganz schönes Fest, awwer was hot met auch for en . . , Batter mit! - « .Well, die Fei W Weg sind gatm un fort und so is mei Geld. Es wiir alles noch gsit genug. wann mer mit den Ger noch all die Leit sattigfeie dehtk awwer do spend mer sei Geld un dann fängt die Kicterri an. Der Phi lipp wo mein Hogband is. der hot e Suhtche kriegt und e Ohsertutt und c ganze Latt Reitteig und die Kids hen ihre Pennieg zusammegeschmisse un hin ihn e neie Schnussbarts taufi, for daß er in jeden Koht eine hawtve kann. Un wisse Se, was er gesagt hot? Das is alles Nonsens, hot er gesagt, mei Saht un mei Kutt, die ware noch plentie gut; e Tei hen ich auch nit ge braucht, bitahs ich gehn doch an tein annere Platz, als wie zu den Wertes tveiker un do brauch ich iwwerdaupi tei Recktei. do sin ich so gut wie heim. Was awwer die Schnufsdacks anhetref se dicht, do kann ich auch keine Nessessi thee,se«hn. Wann Jhr e wenig mehr for euetn Pa iwwrig hätt. dann dehi ihr mei Schnussbarts in mein Meind kahle. wann ich e annereXKutt anziehe, for daß ich in teine Verlegenheit tum me duhn· Jhr wollt awwer mit die neue Backs blos euere Faulheit unner stiihe un das is all was Jhr wollt. J Sehn Se, so hot der Phil gesagt. Soll « sich do e Frau und Isamiliemutter nit Irgend wann se ihre Duttie so schön gedahn hot, un se muß dann so edbes höre? Die Kids hen’g oss Kohrs nisi besser gemacht. Jch hen e ganze Latt Geld gest-end for die Kanne, awwer Se hätte nor emol die Fehses sehr sol ie, ioo se geschnitte hen. Der Johnie hot es Schuhtinggällerie gewollt. Ahl recht-, hen ich gedenkt, es macht ja nicks auH, was es is un hen eine getauft for sechs Schilling. Wie er se gesehn hot, do hot er awwer angewwe. Er hot gesagt, warum ich ihn keine Pennie wonn getauft hätt, do hätt ich doch we niastens vier Pennies sehfe könne. Das Ding da, wär gut sor nattings un wann die annere Kids das sehn dehte, dann hätte se den Lähf an ihn. O, mei, was hen ich mich geärgert! Der Bennie der is immer trehsia for Bucts un do hen ich ihn e arig schönes Buch gekauft; es hot en Kowwer gehabt, der war auteseit, oss Kehrs, was in den Bart geprint war, do hen ich nit nach aeguckt. Wie er das Buck gesehn hot do hot er mich gefragt, was die Miit ter mit mich wär-. Jn den Buct do wiir das grosse Einmaleins drin, ob ich mehbie dente deht, er wär e Bebt-te Sehn Se, do hot der Feller auch schon eins von die neie Bucks hen wolle, wo doch gar nicks for Kinner ig! Den Weg »Es es ahleraund sange. O, ich sin so nEhd åeqwesx daß ich am Liebste die sganze ··ng gepeusend hätt. Am Krisi rneß Owend hen mer off Kohrs Be scheerung gehabt. Jch hen en arig schöne Krißnreßtrie ussgefickst gehabt im dabei in die Dinger diesmal so verdollt pensief gewese. Awwer ich shen nicks drum aewwe; ich hen gedenkt, man mer tein Trie hot. dann is auch reine Krisnmß un immerhaupt, ich gleiche metsekdst en Trie zu hatt-we Well, es is alles rettig gewese unsd die Stids hen schon sor e Stund in den Sittenruhm gehockt un hen gewart bis iich die Parlordiehr usfmache deht. Jch fm retiig gewese, awwer ich hen noch for Den Philipp gewart. Er hoi noch enios schnell zu den Wedesioeiler ge mißt, bikahå er hot ebbes vergesse ge habt Jch hen schuhk gedenkt, er hätt mei Ktißmeßpresent mehbie bei den Wedesweiler hingelegt un er wollt’s jeht hete. For den Riesen hen ich auch nit gekickt, wie er noch emal sort is. Wann ich not ewißt hätt, was er mich gemwe geht! isse Se, sonst hot der Philipp nie nit ebbes sieh-et halte kön ne un ich hen immer schon e paar Woche besor Krißmeß ausgesunne, was ich zu eckspeckte hatt, awwet diesmoh da hat er kein Wort gesagt un do hen ich osf Kogts ebbes seines eckspecktet, wo er mi mit hat sutpreise wolle. Die Kids sin von den lon e Watte ganz teiett ge worde un ich se auch nit blehme könne. Jehsii zu- se ii den Sitteituhm un ufs eemol is die Frontdohe aff gangr. Aha, hen ich gedenkt, jetzt kommt mei Preseni. Es muß ebbes schweres gewese sei, hitohs es bot so gest-und, als wann e ganze Lohd in gaz hous gebracht dehi wer’n. Jch btn emol die Diehe enaus gemach schuhr Ding es is der.Phil gewese un et is reitetoeg in den Parloe gonge von die schlank . « Jest hen ich die Kids in den Parloe onme un hen bei Ttie geleit. Der III hot in den Mittel von den Ruhm gest-tue un do hen ich onch gesehn, wo« ed for e Lo Cewese is, wo et mich : E· tell , ot W, det wie-r opttheiteseSho eri: str E III-Irr igngqgihh dg e Im M weis ge s on emol so ebbet ge — hört? Jch sin so miibd gewese, daß ich gegreint ben. Der Johnie bot den Trie fertig geieit un der Phi( bot ge- s fragt, sor was mit so viel Leits an ziinde debte? Denke Se nur«emal, do bot der Fesiet doch schuer nit gewißt daß mer Krisimeszåehabt heut Er is dann von den Na lstubl autgestanne un is nach den Tkie gange un beschie, daß ich n helse könne. is er bingesalle un der rie bot an den Flohr gelege. Jn e Seckend bot der Karpet gfkrennn eins von die Kids hot das indic pahktement erbei geholt un in eß denn no teim is die Jnschein dagewese. Mir sin osf Kohrs all gleich aus den Pag lor sortgelause un blos; der Philipp Is dringeblitowe. Ei tell juhj der hot awroer e Soht kriegt, die war auteseii; wie das Feietdiepabrtement dorch war, do is der Phil so sauwer gewese, als wann er nie nit en Drap Licker ge- 1 totscht hätt. Das hot ihn gut gedabn i nn ich dub mische, er debt jedesmal. wann er so e Pick aus sich mache duht, , so e Das kriege. Well, ennitveg, war ; unser Krißmesz gespeult un, es nimmt mich e lange Zeit, bisobr ich widder da drin-wer enasus tommr. Weil ennihau e Merrie Kriszäie tu juh un beste Rie u gards. rs Lizzie hansstengei. Um Telephon Ins dem Französischen von P a nl B t o a. Als ich aus dem Klub aus dieStrasze trat, begleitete mich here Maron noch eine turze Strecke Weges. here Ma roux war ein sympathischer älterer Herr, an dem nichts Besonderes zu be merken schien: außer vielleicht einer stillen, tiesen Schwermuth, die über seinem ganzen Wesen lag. Vor der Post blieb ich stehen. «Wollen Sie mich einen Augenblick » erwarten? Jch habe nur in die Nach ; barschast zu telepboniren.« , Er zuckte zusammen. ch sah, wie s seine band sich trampsbat um den . Knopf seines Stockes schloss. Als ich nach einigen Minuten zurückkehrte, I stand er noch immer an derselben Stelle; sein Gesicht war blas-z- seine clppcll sllfllllllllcllchlcsh ou- tust-« ihn aus feinem offenbar schmerzlichen Nachdenken reißen und begann ein s gleichailtiaes Gespräch »Dies Telephon ist doch wirtlich eine großartige Erfindung. Wenn man an alle die Bequemlichkeiten denkt, die es uns verschafft, möchte man es kaum mehr entbehren. Ja, die Wissenschaft bringt Segen!« «Meinen Sie?« sagte Herr Maron ’ bitter. »Ich bin ganz anderer An sicht. Jch alaube, daß die Wissenschaft s uns unsere Unvollkommenheit und j - Ohnmacht nur noch schmerzlicher em ; pfinden läßt, daß sie viele unserer Lei den verdovpelt. Sie zweifeln? selbst bin ein Beis iel für meine e hauptung. hören ie, was ich erlebt habe, und Sie werden mir Recht geben. Jch fiebere noch, wenn ich an die Qua len denke, die mir dieser «segenöreiche« ; Apparat verschafft hat — Qualen, die » ich mein Leben lang nicht vergessen tann.« s Und nun erzählte er die folgende T Geschichte: »Ich verbrachte den Herbst in Mo- « tande, einem kleinen Besitzthum, das l ich in der Umgegend von Marseille J getauft hatte. Bei mir waren meine » Frau und mein Junge, mein lieber » kleiner Marcel. Unsere alte Magd führte uns die Wirthschaft, mein Die ; net Peter, ein treuer uno ergebener : Mensch, hielt den Garten in Ordnung . und versah u gleicher Zeit die Pflich ; ten eines bürhiiters. Der brave » Junge war glücklich, als er unö beglei ! Os- sue-fö-- Isi-- »U- MIIOOIQ Inn-est »....... ,-.... -..- ......- .--,... ; in Marseclle, und wenn er einen balben i j Taa Urlaub erwischen ionnte, ging er . nach der Stadt, um ihr Gesellschaft zu leisten. Unser Landausenihalt war reizend. Die Flinte auf dem Rücken, meine beiden Hunde hinter mir, strich i ich mit meiner Frau und meinem Kind ? in der herrlichsten Einsamkeit umher. ! Nicht einmal wegen meiner Geschäfte brauchte ich mich aus meinem Land baus zu entfernen; ich hatte mir eine telepbonische Verbindung mit dem Centralbureau in Marseille anlegen lassen und konnte jeden Abend von meinem Schlaszimmer aus meine An gelegenheiten in Paris iontrolliren. Unser Frieden wurde nach ein paar glücklichen Wochen durch eine Nachricht aus der Hauptstadt gestört: ein großes Geschäft stand niir in Aussicht, wenn ich mich dazu entschlos, für einen oder zwei Taae persönlich nach Paris zu reisen. Das Wetter war schön. unser Kind gesund, meine Frau beschloß also, die kurze Zeit unserer Trennung auf unserem Landgut abzuwarten. Am Abend meiner Abreise fiel ein leichter Regen. Die Wolken hingen tief, die Baume und die weite Ebene waren in Dunkel gehüllt. Ali der Wagen vbrfubr, fühlte ich eine unbe stimmte Bangigkeit; mir war zu Muthe, als wenn mir einunältik be vor-stände Meine Frau biete mich. »Du bift ·a nur IZwei Nächte fort. Narrette L itzt-r ebenzimnerz Pe ter irrte und kann von seiner T bäitte aus ganz gut Pren, wenn wir n rufen· IÆM wa chen noch die hunde, die Frem den in den Garten lassen. Da sann uns doch wirklich nichts tiefster-P txt schiensmiMs ob ihre Stirn-me n·tgan o We ierre Vorte. Schon wollte die Reise aufgeben . . . Aber meine Frau schien meine Gedanken zu erratben. — M »Du darfst Dein Geschäft nicht der- i xchliissigern Du mußt fiir unseren; ohn arbeitern er soll keine Sorgen haben, wenn er ins Leben tritt. lind "wir haben ja das Telephon; wir ihn nen uns jede Stunde sprechen, wenn es nöthig isi. Rein, wirklich: ich habe keine Angst. Nanette und Peter sind ja bei mitl« Ich schämte mich, schwächer zu sein als mein Weib, umarmte meine Lieben nud reiste ab. Als ich nach schlasloser Nacht in Paris ankam, war mein erster Gang zum Telephon. Sobald der Anschluß hergestellt war, dernagem ich ——etwas leise und verschleiert, a r doch deutlich — die Stimme meiner Luife. »dalloh! Luise! Jst alles in Ord nung? Hast Du keine Furcht gehabt?« »Ach —- nur wenig. Nanette hat sich mehr geängftigt als ich. Wir find erst gegen Morgen schlafen gegangen, weil . . . aber es ist ja gar tem Grund zur Sorge vorhanden. Liebster! . . . weil Nanette Schritte im Garten zu hören glaubte. Die hunde bellten fürchterlich! Wir öffneten das Fenster und riefen nach Peter. Er kam mit der Flinte, ließ die Hunde los und suchte überall nach, ohne irgend etwas Verdiichtiges zu bemerken. UnserJunge hat gar nichts von »der ganzen Ge schichte gehört. Er schläft wie ein MurmelthierL Horch! Jeßt ruft er! Jch muß zu ihm. Adieu, Liebsterz wenn Du Abends eine Viertelstunde ; Zeit hast, ruf’ uns noch einmal an.« Jch war beunruhigt. So schnell als s möglich erledigte ich meine Gänge, aber s es war doch schon Abend, als ich wie ’der am Telephon stand. Jch mußte lanae tlingeln. »halloh! Warum ließest Du mich so’ hang- waktm, Luisei Hoffentlich ist ; doch nichts dorgefallen?« »So gut wie nichts. Nur —- Peter : mußte nach Marseille. Es war ge en Abend, wir tten die Jalousien s von herunter ela en, und Nanette war dabei, für Peter im Borzimmer ein Bett aufzuschlagen, damit wir uns diese Nacht nicht zu ängstigen brauchen, da tam ein Bursche aus der Stadt und brachte Peter die Nachricht, daß seine Mutter schwer trank sei und ihn sehen wolle. Der Mensch lief gleich wieder fort, ohne etwas Genaueres su sagen Du kannst Dir denken, wie unglücklich der arme Peter war. Jch habe darauf bestanden, daß er nach der Stadt aebt und zu Wagen zurück tomrnt. Er wollte uns durchaus nicht allein lassen, aber ich konnte doch nicht die Verantwortung übernehmen, ihn zurückzuhalten Denke nur, wenn die s arme Frau stirbt! . . . Und es ists ja auch nichts zu fürchten. Jch habe alles verschlossen und verriegelt; des- . halb ließ ich Dich ein wenig warten. Wie geht’s Dir denn? Was machen die Geschäfte?« »Ach, reden wir nicht von den Ge schäften! Du hättest Peter nicht fort lassen sollen! Selbst mit einem Wagen tann er ja kaum vor Elf zurück sein. Jch bin in großer Sorge. So lan e ich einen Mann tm hause wußte, für tete ich nichts. Aber nun —Jhr Frauen allein! Sind denn wenigstens die hunde da? Jst das Gewehr geladen?« »Die hunde liegen aus der Treppe. Das Gewehr steht im Vorzimmer.’ habe nur keine Angst. hörst Du den j Jungen toben? Er will durch’s Tele phon gute Nacht sagen.'· » »Gute Nacht, Papa, gute Rachtlj Bring mir was Schönes mit!« ( »Gute Nacht, mein Liebling Gute Nacht, Luise. n einer Stunde bin ich wieder da; i gehe jetzt essen, aber ( in einer Stunde »Auf Wiedersehen!« s Als ich von dem Avvarat zurücktrat. . klopfte mir das Herz. Dieser fremde Bursche mit der Nachricht, die den einzigen Mann aus dem Hause ent feinte, flößte mir entsetzliche Angst ein. Wenn diese Botschaft ein Vor wand war? Mein Weib, mein Kind schutzlos in dem einsamen Landbaus zu wissen! Mit fieberhafter Ungeduld fertigte ich meinen Geschäftsfreund ad, der mich mit seinen Vorschlägen und Berechnung-n zu lange aufhielt. An Essen war natürlich überhaupt nicht zu denken: sobald ich lostam, stürzte ich in die Telephonzelle. Jch war schrecklich aufgeregt; der Schweiß stand mir aus der Stirn. Als ich das hörrohr ans Ohr ,legte, per » nahm ich zunächst nichts als ein Brau ; sen und Klirrem Endlich unterschied i ich die Stimme meiner Frau. Mein srBlut erstarrte vor Schrecken; diese l Stimme klang matt, abgeängstigt, sie I bebte vor Furcht. »Seit einer Stunde bin ich aus An st beinahe gestorben. Das Ge wese ist fort. Der Mann, der Peter holen kam, muk es gestohlen haben. Peter ist noch n cht zurück . . . Wenn man ihn mit Absicht entfernt, ihn in einen hinter-halt gelockt hättet Jch verliere den Kopf . . . ich iann kaum mehr athmen . . . Draußen im Gar ten raschelt es · . . Mir ist’i, als näherten sich schleichende Schritte . . . Mark . . . laß mich tauschen . . .« An die Wand gelehnt, wartete ich . . . metneRniee bten. . . . «Luise . . . ich flehe Dich an . . . Sprich . . . Was hörst Du . . .t« »Die hunde bellen . . . sie bellen wilthend. Ich höre, wie sie über den Rasen aegeu das Gebüsch jagen . .» . Jeßt find fie ftill . . . Auf einmal still ...Ga ftill«.alsobsieEtner todt ges-Nagen hätte . . . Ei ift fest ganz still . . . Ader nein! Der Sand des Weges knirscht . . . Jußtritte». G schleicht Jemand heran. . . .« . m Gottes willen, Luife . . . spricht ch wequde ja wähnsinnig . . . Was r . . . «Nichtt! Die Schritte sind nicht ’mehr zu hören... ch!... Es reibt und fchabt leise an den alon sten. als wenn Einer mit einem esser » oder einem Bohrer . . . Gott, mein Gott! . . . Die Jaloufie ift erbrochen . . . Eine Scheibe llirrt . . . Jch hab’ An ft! Jch hab’ Angft2« ie ein Verriictter fchrie ich in den Apparat: «Rafcb —- telephonire nach Mar feille. Man foll die Polizei benachrich tigen —- man foll Gendarmen —-—'· »Aber wie denn? Es ift ja nicht möglich! Man töme ja doch u spat! Und ich lann auch nicht me r! Jch fühle. wie mir die Sinne vergehn — ich hab’ Angst! Angft!« »Mach’ Lärm! Schreie! Oder noch besser —- verbirq Dich! Spring zum Hinterfenfter hinaus und rette Dich. Nimm das Kind! Und rette Dich!" »Ich lann nicht mehr . . . ich breche zufammen. Sie steigen die Treppen herauf, die Stufen lrachen —- jeht find sie im Korridor . . . Sie taften nach der Thür . . . Sie fiihlen an den« Wänden . . . Marcell . . . Ob mein GolttS Komm! hilf mir! Zu Hilfe! Zu i . . .« Zwei fcharfe Schlage. ein dumpfer Lärm, ein Röcheln, ein wirres Durch einander . . . . Dann tiefe Stille. . .. Jch fühlte, wie es schwarz vor mei nen Augen wurde; an der Wand ent lang gleitend fnnt ich bewußtlos in der ) Telephonzelle zu Boden.« ! ——————————— Herr Marour schwieg: die Erinne i rung an das fürchterliche Erlebnifz ) übermannte ihn. ! »Ich werde Jhnen die »Gerichtszei tung" fchicken, die alle Details des »Verhrechens von Marende« enthält. s Meine Frau, mein Kind, meine beiden ; Dienftboten sind bei diefem Verbrechen ! ums Leben gekommen. Das ift eine «Erinneruna, deren Furchtbarteit sich nie verwifcht. Aber beinahe noch ; furchtbarer als die Erinnerung an den Tod der Unaliicllichen ift der Gedanke an die Minuten, die ich vor diefem «Gefchenl der Wissenfchaft« zubrachte, während Alles, was ich liebte, erschla gen tvurde, und während ich nichts, nichts thun konnte, als mein Entfehem meine Muth meine Ohnmacht in diese gesühlloseMaschine hinein zu schreien.«' Eine abgekürzte tell s Vorstellung. Eine Berliner Zeitung erzählt: Die lehte Ausführung von »Wilhelm Tell« im Königlichen Schauspielhause ruft die Erinnerung an einen der besten Zell-Darsteller wach, der allerdings nur noch den älteren Theaterbesuchern erinnerlich sein dürste, aber mit der Geschichte unseres Schauspielhauses ; sür alle Zeiten eng verknüpft bleibt: » Hermann Hendricks. Was war er sür J ein martiger Tell, wie tam sein wohl « lautendes Organ, seine trastvvlle männliche Erscheinung da zur Geltung und welche Stürme von Enthusiasmus hat er entsesseltt Einstrnalg gastirte er in Leipzig als Tell. Den Geßler spielte Wilhelm Mögen ein genialer Eharatterdarsteller, der aber zu seinem Ungkück den Becher zu sehr liebte und so im Elend starb. — Vor jener Tell Vorstelluna in Leipzig hatte Kläger im Kreise lustiger Studenten eine schwere Sitzung in Auerbachs Keller. Man zechte vom Frühschoppen bis zur Thea terzeit und hätte am liebsten die Vor stellung geschtoiinzt. Da versprach Kläger den lustigen Musensöhnen, den »Tell« srüher zu schließen — um nach her die Kneiperei fortzusetzen. »Tell'« srüher schließen« —- so lachte man — »unmöglichll« Doch Kläger erwiderte: Jhr werdet schon sehen, kommt nur alle in’s Theater. Das haus wr auspa taust hendzichk erntete Applausüber Apparat Da lulu oie grosse Haku-H szene und Geßler stellt die Frage: »Woz« den zweiten Piei1?'· Tell-Hendrichs erwidert mit dem ganzen Aufgebot seiner Kunst: »Mit diesem zweiten Pfeil durchictwiz ieli ich euch, Wenn ich mein liebes-Kind getroffen hätte, lind euer « wahrlich« hats ich nicht ges fehlt-« Ein itiirmischerApplaus folgt, Geß ler macht eine große Kunitpause, dann entgegnet er: «Tran hätteit eigentlich Du recht gethan. Hör’ Tell« nun-J »Deinen Buben. kehre Um Eei unverzagt und grüße inirDeittWeib!« Schluß - Tableaui — hendrichs starrt Klöster an. Das Publikum ist eine Moment sprachlos vor Staunen, dann bricht der Standal los —Lachen, feiien, Zischen. Der Direltor rauft ich die haare vor Verzweifluna, aber ·Tell« iit nach der Antwort des Geßler doch aus s- und man läßt rathlos den Vorhang fallen. Die bobe Theater ftraie zahlten Mögen Freunde. Die junge Frau Depetp scheint mit dem Namen auch die Redefertigteit des Senatori angenommen zu haben. Wen« iteni meldet uns der Telegrapb, daß , unvorbereitet wie sie-cita- hatte, in einer niedlichen kleinen de auf »voer with aussäh« den Blumen miidchen von iz a ilnegreudige Rüh rung über zwei ieien- ouquetg aus gespr hat, die diese ibr in feier lichem uf us übers-richten Da der Senator de ouquets und die va tion mit tbeurem Gelde —, aber da hätten wir beinahe was verrat n, das Recept iiir Ooationen niiat ich, dein fo manche Größe die Zeugnisse iiir ihre Beliebtlteit verdankt. - Vopelius-. ——-— Wo ist der Grfängnißlvärtekf ———. WJMWJ Yermischies. » · - WJWUMY · is Deutschlands neuer ,Militäketat übertrifft den ootiähtigen um rund Ost) Millionen Matt. An sortdauetn Den Ausgaben werden 8,106,726 Mart mehr, an einmaligen Ausgaben im ordentlichen Etat 61,815,470 Mattt mode, an einmaligen Ausgaben im! iußekoeventlichen Etat-H ,8)2,0.)« Mi. mehr gefordert Ism — l s Die Bevölkerung ver diinischen An « tillen ist aeaen den Verlauf an dies Ver. Staaten; sie will bei Dönemart bleiben. Da iit im Lause eines Men i schenalters ein Umschwung in Det- Zs ientlichen Meinung eingetreten. Als-I seknerteit oee Anlauf der Inseln durch I Je Ver-. Staaten so gut wie beschlof « Inn XI HI» nas- ds- ziksss des-A den- l »s- - suqs -s- ·, -v- ---· - entschiedene Auftreten von Charleg Zuntner vereitelt wurde hatte die Be oölterung der Jnseln sich fast einstim mig siir den Anschluß ausgesprochen Bie Aenderung gehört vielleicht auch tu den Folgen des spanisch a nerilani schen Krieges-. Von einem Geheimerlasz gegen das Duell im österreichischsungarischen Heere berichtet »Don-serv Armee-Zei tung« in Wien» Wie das Blatt mit theilt, wurde vor Kurzem an sämmt liche Offiziere ein reservater Erlaß herausgegeben, welcher die Einschan sung der Duelle im Heere bezweckt Bei Ehrenangelegenbeiten zwischen Osti zieren dars, dem Erlaß zufolge, leine Forderung ergeben, bevor nicht dem Reginientstvmmando Meldung erstat tet wurde: die vorgesetzte Behörde hat nunmehr erst zu entscheiden und kann, zum Beispiel bei tbätlicherBeleidigung, den Beleidiger in gerichtliche Untersu chung ziehen. Aus Brafilien lomntente Nachrich ten von einer dort immer mebr um sich greifenden Bewegung zugunsten der Monarchie sind teineswegs iiberras schen). Das Experiment, welches ra Land vor 12 Jahren mit Einführung - der Revublit unternahm. bat sich durchaus nicht als glänzender Erfolg erwiesen, und sehr viele Brasilianer i find seit dem Stare- dea Kaiserreickie im Jahre 1889 zu der Ueberzeugung getomu:en, daß diese Monarchie, wenn man vom Namen absehen will, Viel mehr wirklichen Republitanismus in sich darg, als die Regierungs-form die unter dem Narren Nepublil an ihre Stelle gesetzt wurde. -.«—. Augenscheinlich rechneL die englische Regierung nicht auf baldige Nieder tverfung des Widerstande-s in Süd-« afriia. Engliiche Agenten sind in allen Welttheilen um weitere Vervoll ständiaung des Kriegsmateriala und Herheischafsung von Zugthieren he cniiht. So Ineldet die · inies aus New York »Acht britische Transportdaw pfer sollen so schnell wie möglich mit Pferden nnd Mauleseln beladen wer den. Britische Bevollmächriate durch reisen den Westen und machen die größten Anstrenaungem um noch mehr Pferde aufzubringen.« Dass in Nuß land, Oesterreich - Ungarn und Au stralien große Aufliiufe ähnlicher Art bis in die jüngste Zeit hierin stattge funden haben, ist wiederholt gemeldet worden. Jrn ahreihericht des Gaswerts der Stadt ffenbach a. M. fiir das abge Eausene Iiilal - Jahr findet sich der bemerkenswerthe Passus, daß troy Einsiihrung der Achtstundenschicht bei den Feuerleuten, die feiner Zeit auf Antrag der Direktion geschah unter Beihehaltung der für die frühere Zwölfstundenschicht ezahlten Löhne, die Gaserzeugungzlo en pro 1000 Kubitmeter sich nicht erhöht, sondern gegen das Vorfahr noch vermindert haben. Es Liegt dies, wie der Bericht hat-erhebt insbesondere an den durch den günftgen Stand der Jnduftrie itn abgelaufenen Geschäftsjahre erzielten höheren Preisen fiir die Nebenprodntte, zum großen Theil aber auch daran. daß relativ die Leiftungsföbgleit dec einzelnen Mannes gegen dac- Vorfahr gestiegen ist Jn der Generaldebatte iilssr das französifche Bndget legte der Abgeord nete Leqrand dar, daß die Zahl der Staatsbeamten in fiinfzia Jahren von rund 188,0()« auf 416,0()0 nnaetvachs sen fei. Rechne man noch die Beamten der Departements und Gemeinden hin «ru, so bade man einen Beamten auf 20 Wahlen Vor 50 Jahren hätten die Bsarnten 255 Millionen Itaitcs jähr lich aetoftetx jetzt tofteten fee 620 Mil tiunetk Der französifche Zteuerpflichs tiae zahle Ali Franks pro Kopf, der lFixalönIer As Franc-H, der Dcinfche Til- 7f:-.1n«-.-. DieGenteindeirlntlden bät ten oereits vier Milliarden erreiche, die des Staates Its-. Milliarden, woran-S ZJI s-«-Js«k- Issi »Is- thsn Tsfsussssg bei seiner Geburt einelSchusld von 1000 Franc-.- laste. Der engliscke Schriftsteller Lsanon Scott Holland plaidirt in einer anrü snnten Abhandlung dafür, den alt-nd dischen John Bull, wie er sich noch im mer in den »Punch« —- Catritnturen und anderen Wisbliittern findet, durch eine neue Figur zu ersehen. Zehn Bull sei nicht mehr der tehiibige, starke englische Fariner, aus dessen Antliy sich Wohlstand und Zufriedenheit wie: derspiegeln. Der siidasritaniiche Krieg habe John Ball merkwürdig altern lassen, sein Gang sei schwerfällig ge worden, und statt des wohlbeleibten freundlichen Herrn getvahre ntan einen altersmiiden, tniirrischen. mager-n Greis. Auch die wattirten Röcke nnd Beintleider, die man John Bull heute zur Auestassirung anhänge, tönschten iiber seine törperlichen Gebrechen nicht weg. Nun, wenn das ein Engländer selbst sagt, so dars man ihm schon erlauben Die bedeutende Ertragssiihigkeit des Bodens aus den deutschen süd see-Inseln bespricht eine interessante deutsche Correspondenz aus Bei-baue, Australien. Es heißt darin: »D?e Krisis, welche über das ohnehin durch eine lange Dürre schwer heimgesuchte Queensland lAustraliens hereinbre chen wird, bringt auch Hunderten dnn deutschen· LandwirthkFamilien schwe re Brunne, und die kerage entstehn ed sie iiir ihre Kenntnisse, Kräfte und Caditalien nicht anderweit bessereAuH sichten finden tönnen. Jn langjähri ger Ihärialeit haben sie Etlahkfmgm ,1eianinseit, die sie ouisnsitzcn tdnnen, xvo tropifche Arbeiter leicht n..d billig tu haben sind: auf den verlier-en Sud iee Inseln, wenige Tagesellen oon Queensiand entfernt. Die Qarolinen tnilien reichen Boden und gesund-s Kliniax dort ist in den letzt-J 14 Jah ? ren eine große Arbeit geleit:.: worden, JVersucholtationen haben bexoielemdaß Lmertdoolle Tabalarten dort aedeihen, sdie in Europa mit durchislxnittlich 7, . in einzelnen Fällen mit li; Mart das k Pfund bezahlt werden. Die Bea ;,.’(sland Baumwolle wir-: aute Use , träge ad, derKaffee mncht sich bezahlt, ; und die Cocoedalme gedeiht nirgends I besser als dort. Die deutsche Reiche j regierung bat daiiir gesorgt, daß tüch s tiae Arbeitstrofte angetoorben werden - können, während die eiaenen Gebiete kAustraliens fiie andere Nationen ge Hchlossen sind. Durch Angliederung der Inielgrudpen an das Liniennen i des Norddeutichen Llondö ift ilir Ber fbinduna und Ablaß gesorgt. seit, l« nach langer Vorarbeit, erklärt li der them-erneut in der Lage, Ansiedler, , die Mittel und Erfahrungen mitbrin :aen, aufzunehmen. Wenn Australien « die Thorheit begehn feinen tropilchen Ackerbau zu vernichten, io ilt damit nicht gesagt, das die deutschen Land wirtbe, das «werthvolle Kultureles ment«, das aeduldig über lich ergehen lassen werben-« VI