s - W W -.«»..,-.-«.»..-...- - -- —-..»,-( EIN nnd Lieb-. M Augusle Groner. -.-... Zeifterbieiikkes junges Weib när- Bette eines Kinder-; neben ein alter, ernster Mann. Liegt im Sterben Aus ,Angen ist der Glanz« von ihren es ift die Röthe des Fieberg ges , Ihre Händchen greifen matt samhig auf der Decke umher, es Hieb sie ——- vergeblich, ach gan; hieh, den Halt auf Erden suchten. Angen, aus denen tiefe Qual ,,ve-rfolgt die Mutter das Verlö ikres Kindes. Zuweilen ringt Schmerzenskaut von ihren Lip , Weilen geht ein Zittern durch Leib, dann legt der aite Doktor Hand auf ihr Haupt und sagt: , helentx Muth!" IN sie Uhr tickt, und eine Fliege - , nnd die Zeit geht weiter Mi« flüstert Aennchen und rich jår anf; da kommt der Tod und s zutiick und nimmt ihr den letz zer von den Lippen. Mit er Wn Schrei sinkt die arme Mut ZMMPEQ Aber sie behält das -. sen-. I Vetter richtet die Frau auf und Miene Jhrc Kraft darf noch versagen« Mit sie herzzerreißend und Ich weiß! Aber jetzt möchte ich Wir allein sein« geht -— Nun kauert sie ganz ftill Rennchews Bett, umschlingt den , kkeinen Körper und weint, und , nnd echt, ganz echt ist der sch« den ihre zitternden Lippen : »O -—- wär’ ich bei Dir!« grimmig-es Sehnen nach dem " si- kommt über sie und eine gro rht ver dein Weiterleben. denn t sich allein, ganz allein auf Er fe Stunde ift vergangen; Helene es nicht. Wenn man an der · der Ewigkeit steht, rechnet « nicht mitOStundeni et Doktor tritt wieder in das Zim Er braucht Sie. Er verlangt nach ,« sagt er. M« erhebt sie sich. —- .,Jch gehe »Und er dars nicht ahnen, wag hier ssi i ist; jede Aufregung muß ian f lten werden« fährt der alte - eindringlich fort, und Helene s ei: »Ich weiß. Jch tveiß.« ’ M fremd ihre Stimme klingt. - Minute später betriti sie wie kas immer eines Schwetlranien. : - - k die Diphtheritis das Kind v s- , hier kämpft dessen Vater mit Absan Fieber-. Helene pflegte Cis der ersten Stunde seiner Er , wie nur die Liebe pflegen s ist ja nicht wahr, daß sie ihn mehr mit der alten Liebe liebt — raurig ist diese Liebe geworden. H set es ihr schon so lange durch — -- Despoiiåmus und Kälte be daß sein Weib und sein ganz gleichgiltig geworden seien. äre cmpsinden sich nicht gleich geblie —- stände sie wirklich abgelöst von , ans Erden —- wie könnte sie jetzt, ; von der Leiche Aennchen’«5 · t, die Glswali über sich gewinnen, seinetwillen fast ruhig auszufe TI« Der Kranke merkt es ja daß sie anders ist als sonst. « Art-keck sagt er, »Du wirst auch krank werden« Du fällst ja schier Mdigicit um,« und nach einer « während Ver se ihm trarnpshast Li: ,,Lasz eine Krankenschtvester U; sie soll»Dich aklösenk us Isi- KZD . Lnncncllll llk Un. uns-« xx u» . Deus-d uxsnjkr scng is und Dabei füller sich fein-: Auch mit Tkprkisuwn Eis strei chclt httfx k,ki: zr VI nd :«:D inmian Hm herzli c!·,-: «B1k1d rulin -z- run, Oct) km ganz G sun» -.m? Iiij keine F: s Zur-. t’ch: U. :Dvc!·,- --«--:.«1, -- T ! .b: oucksft Hilfe bcr nika IT -.·«.,:r, Du iommft irr-U dsm zu 1.1·I«»"-;».«k- 1«.:! in i·k1 kamt nur Ich Dein-.- Js-« kxc c« fund Dur-m« ««E: :vciikt, gr mitki .::"Li:1ukn mik c ihn cu- 43 zu l« sit-tout dsssct und s Hka :J ii·ki)!7«:11:)i.».,:- ist Jix«s:1!·c«.«s sehn j tzt wi« i· du. tksv braucht ahrlich nidt Di i, us .«-. i f)-.-E·,1:ru-s ,dicsc9 schltcttick,«. -J. JLL T- ILIF un Z; zehrt,dt15 syn vielleic» V««r«—;-.«k)rc-1 w. Helman Hu; k: ampit sich bkjb ic . is Gedanlm zusa:i1mci., um) neben Hundert sie sich, saß ihre Heiduc f «» strigcrunggtälig sind. Rtgung sitzt sit Dank-. und cmi nächstxn Tag es dem unruhig Schlummeran ne Thtänc qönnt ji« sich und tunc-n fz et, aber vie Hände ballt sir und Zähnc v! ißt sic- ciufcinandit Sii wenn su- sccki auch nur ex v. bis-azu käßt, so muß sic- aufjchrcicn wie abenswundes Thier Und Fran armselige Ruhe darf noch nicht « werden. Unter unbeschrkibli Leu achen vie Tage, gehen die fiir sc vorüber Dann und Mk vie Mc d das vermeinte Ist-h die T tspaltr, fragend-, HM Hefer könne nicht heler — die alte skssie weiß es ja, daß die große Leid um das , Helene ihnen im Verzimnier entgegen trat. »Die gute Schwester wird Alles besorgen.« Die beiden Frauen reichten einander ; die Hände-. dann geleitete Helene die ; Schwester zu ihrem todten Liebling. « Der gute Doktor aber holte die un glückliche Frau bald wieder heraus, stellte ihr vor, daß sie ihre valle Kraft « brauche nnd deshalb ruhen müsse, und Z schickte sie zu Bett. Und Hei-one ge T horchte. Gegen Mittag konnte der alte Hans - sreund sich dem Kranken widmen, dann j löste Helene ihn wieder ab. Jhr Kind lag schon, in Blumen gebettet, im Sar ge. Kaum hatte sie sich neben Franz - niedergelassen, bat er: «Bring nur Aennchen.« »Aber Fuan sagte sie, »Aennchen ibnnte doch auch trank werden!« »So soli sie arn Gang singen. Jch höre sie dann wenigstens. Jsch habe solche Sehnsucht nach ihr.« Stoßweise, mühsam redete er, und nicht weniger mühsam entgegnete sie: : »Auch ich sehne mich nach dein Kinde. Aber wir können sie ietzt nicht haben, der Doktor sand es siir gut, dass ich sie scrtschickte —- zur Tante.« Der Kranke war ftill geworden s Nach einer Weile jedoch hob er wieder j an: »Du aber bleibst bei mir!" und l dabei schaute er sie mit dem alten, lie «, ben Lächeln an, das sie schon gar lange nicht mehr gesehen hatte. Jhrn zärtlich die Stirne streichelnd, sagte sie: «Freilich bleibe ich bei Dir. Jch bin ja froh, wenn ich Dir noth wendig erscheine.« »Wie nothwendig! » Wie nothwen dig!«· murmelte er. Die Schwäche schloß ihm die Augen f und den Mund. Jmmer wieder aber jagt ihn das Fieber aus und dann hat s sic stundenlang damit zu thun, ihn zu beruhigen. So ift es auch am dritten I Tage nach des Kindes Sterben. Die Schwester sieht ihr getreulich bei, bis der Doktor kommt « dann geht die Schwester mit der kleinen Leiche zur « Verfügung Helene, fierbensbleich und irampshast schluchzend. will ihr folgen, doch ihr alter Freund sagte leise, indes - sen er aus den Kranken zeigt: »Die Zrisis beginnt — und Abschied haben OIL II HEIIUIUIIOILII Helene bleibt. Lautlog betet sie für ihren Mann, über dessen Leben die nächsten Stunden entscheiden werden. Sie weiß nicht, mit wie tiefer Sorge Ehr alter Freund sie beobachtet —- sie nicht weniger als den Kranken. Es ist eine der qualvollen Stunden für die -Zwei gekommen, in denen man sich so ohnmächtig fühlt. Aber Gott war gnädig. Nach Stunden bangen Har rens reicht der Dotter der jungen Frau . die Hand und sagt, selbst wie erlöst: . »Gott sei dank. Er wird Jhnen erhal ten dleiben.'· Und sie neigt das haupt, und Thra ne um Thriine rollt in ihren Schooß. j »Mein Aennchen,« denkt sie, und ihr « Herz zittert vor Leid. : »Mein Franz! «seufzt sie, und lä . chelt glücklich. II I I -, F Tage sind vergangen. Helenens ; Gatte fühlt sich zumersten Mal so ; recht, recht wohl. ; »Ist Dir’s so recht?« —- Helene hat ; ihm ein Polster anders gerichtet. Er hält ihre Hand fest. «Alles ist gut. Es ist doch herrtich, wieder ge z sund zu werden. Du Gute, Du Treue!« s Er tiißt sie, er streiche-U liebevoll das ; Haar auf ihrer Stirne, und da werden i seine Augen feucht. »Es ist viel Sil lser da hineingetornmen,« sagt er und ’ küßt jetzt auch ihr haar. »Darum bist - Du mir noch tausendmal theurer. Cz i fe,lt überhaupt nur mehr Aennchen zu i meinem Glück. Wie traurig, daß sie i dei der Tante trank -—--- — Heiene — l ins-Inn- msvfk Du In bleibst-Z« Er hat sich jäh aufgerichtet — er blickt sit starr an indessen sie schwer athmend sagt: »Ur serem Aennchen fehlt nichtE mehr — Neben ihm hintni end, preßt sie ihr plötzlich thräneniihrrströmtes Gesicht an seine Brust Er hat begriffen· »Wenn ist sie gestorben?« fragte er stockend. »Als Du am schwersten krank warst.« Ein langes, rohe-volles Schweian tritt ein ek- tviro nur von dem Schluch zen der Biiden unterbrochen »Und bi- jetzt hattest Du die Kraft, Ees mir zu verheimlichin?« sagte er endlich. »Du hättest es ja nicht ertragen.« »Mein armes, liebes Weib." Mehr kann er nicht sagen —- aber sie weiß, dasi diese Stunde ihn wieder zu ihr zurüagefiihrt hat - «..- - « N a ch M u st e r. Die kleine Bertha tzu ihrem Spiel gefährten): »Komm, Fri , wir wol len »Familie« spielen, u bist der Besteht bin die Mutter und vie Pup pe ist un er Kind. « Frist a, das würde Dir passen —- damit u mich recht durchhauen Ist-niest, wie meine Manier den Papst« A n i s b r o d. z Pfund Zucker, 4 ganze Eier wer des m einem Kegel mit dem Eierschtös k f net tchanrnig ge siegen die Mar- lafse man unter - - s; Mihsren erkalten, ehe 1 - « IneWen Ists unti fund « ’ « M ALTMka e a « Yes-, see-its ists-eins Rief-« e I n er m- t Æ » Jsp »L- - I- f -- ? Zusehen-tu Novellette von K. Th. Zingeler. .--..-.. I ; »Wie, davon haben Sie noch nichts i gehört? Es ist allerdings unglaublich. Man sollte es nicht sitr möglich hal - ten.« I »Ich habe mich immer sehr wenig , um Neuigleiten betitmmert und stehe mich recht gut dabei,« erwiderte die ge · sragte Frau Sanitiitsrath der, wie es schien, sittlich entrüsteten Forsträthin Da sie in demselben Augenblick von - ihrer Nachbarin am Tische angeredet . wurde, so sah sie nicht, wie die Forst räthin verächtlich die hübschen runden Schultern zuckte und ihrer Schwägerin zuflüsterte: »Deshalb ist sie auch so unausstehlich langweilig« « Das «Unglaubliche« regte aber tei neswegs die Forsträthin allein auf; » die ganze gute Damen-Gesellschaft, welche sich bei Frau Sanitiitsrath Commerell zum Kassee zusammenge » sunden hatte, gerieth nach und nach in hohe Aufregung. »Friedlich ist die Geschichte ganz ge nsiß nicht hergegangen; es sollen böse - Auftritte vorgekommen sein; mir thut die arme Helene leid, die ist geradezu blamirt, und ihr Bruder soll geschrie ben haben, so lange er Gefahr liefe, ie nen im Hause der Eltern zu treffen, bettete er dasselbe nicht mehr,« spru delte Frau Forstrath Grün. 7 »Nun werde ich aber doch fragen müssen, was denn so Ungeheuerliches geschehen ist?'· Die Sanitiitsriithtn konnte ein Lächeln kaum unterdrücken »Ja, ganz richtig, liebe Frau Sant tätsrath, ungeheuerlich, ungeheuerlich, das ist das richtige Worts So hören Sie: Heimbachs Elise hat sich . · . mit dem Landmesser Felden ——- hören Sie: mit einem Landmesser s- ver lobt!" Und die Frau Forstrath sah voll sittlicher Empörung ihre sämmtlichen Mitschwestetn amKasseetische der Reihe nach daraus an, ob nicht alle gleich ihr entsetzt seien. . « Frau Conrinerell hestete ihre tlugen. ocaugraurn sangen Jrugenu um- mun ohne einen besorgten Ausdruck auf die Sprecherin. »Ja, bat denn Felden sich etwas zu Schulden kommen lassen? Das thäte mir leid, er war stets ein braver Junge und die Freude seiner Mutter, die ich von Jugend auf kenne; auch ein fleißiger Beamter.« »Aber, liebste Frau Sanitiitsrath, um den Felden handelt es sieh gar nicht so sehr, wie um Heimbach’s Elise,« warfdie Direktorin Brausewald ein« und eint fast mitleidiges Lächeln irrte im ihren Mund. »Denten Sie doch: als Tochter eines Geheimen Regie rungsraths, die Schwester mit einem Regierungs-Assessor verlobt und der ! einzige Sohn Arthur iit Regierungs Referendar. Wenn es dem nur nicht « in seiner Laufbahn schadet! Er soll ; wiithend sein und Helene acht den gan E zen Tag mit rothgetveinien Augen um ; her. Sie hat noch gar nicht den Muth gefunden. es ihrem Verlobten mitzu: " theilen« ! »Und was sagen ElisenUz Eltern da zu?« fragte die Gastgeherin nicht ohne Spannung. - »Ach, Du lieber! Was sollen die . sagen? So viel ist sicher, der Geheime Regierungsrath ist gar nicht erbaut von der Geschichte, aber die Eliie ist . ihm an’s Herz gewachsen, und sie hat ertiiirts den Felden liebe sie. und sie werde niemals einen anderen heirathen. ; Seine Frau, ach Du lieber-, die soll ’ ganz selig sein, daß ihre zweite Tochter » —- eigentlich ist die Eliie die ältere — i k nun auch oersorgt iei . . . ha, ha, ver s« t sorgt! Frau Landmesser. I Frau beimbach iit eine vernünf : tige Mutter nnd Frau sagte dic Sanitötgröthin ruhig. »Ich verstehe Li- nici«-t, liebe Kein » mereil,« warf die Tirettorin spitz ein. »Man hat doch Pflichten gegen seinen Stand. die Stellung, die inan ein nimmt. gegen seine Fainilie!« Die Zanitiitgrathin ließ ihre rttitii gen Augen iiber die Anwesenden eile-L » ten und sagte sr:tini.-lis«n: Urian tvahr, wir wollen ganz vcn ung- selbst tin-J von Heimbacktg absehen imd die Angelegen . heit nur sachlich betrachten? Ich denke, die nächste und erste Pslicht der Eltern - ist, den Kindern eine gute, gediegene : Erziehung zu geben und sich toohl zu hüten, ihnen Ansprüche beizubringen, die über ihren Stand hinausgehen « Wenn jemand, dann sind es gerade die Beamten-Familien und zwar in erster Reihe die sogenannten besseren, welche hieraus gar nicht getvissenhast genug sehen iönnen und erst recht, wenn nicht ein größeres Vermögen vorhanden ist; denn das sogenannte standesmäszige Auftreten geht in sehr vielen Fällen über das Leistungsfähige hinaus. Da her tritt auch allzu ost» wenn der Er nährer der Familie stirbt, ein sehr hit ter empfundener Rückschlag ein . . .« »Das trifft bei heimbaehä nicht zu. die sind wohlhabend,« wars Frau Forstrath ärgerlich ein. « »Wir haben die Bedingun gestellt, von Oetmbachs und allen un eren Be kannten abzusehen,'k wehrte die Sant tätjräthin ruhig ab und fuhr fort: Ein gebildetei Mädchen aus guter miliehexpll auch einen gebildeten aan rathen, das ist für das ehe ltehe usatninenleben anertiißlich. Giebt ei a er einen Stand, der allein An s euch ans den Besis von Bildung ma tatmf Ich glaube nicht. Die Er 1 hung, die Heranbitdung unserer jun l; , - » gen Leute. die sich dem Beamtenstande in seiner reichen Btelgliedrigteit wid men wollen, oder der Were-n Kaus leute, der Techniler . . . auch der Land « messer, meine Damen,« fiigte Frau Commerell mit gewinnendem Lächeln hinzu, der Lehrer — ich meine nicht nur die auf der Universität gebildeten »s ist heutigen Tages so vielseitig, der An: sptuch an Leistungsfähigkeit gegen frü ’ her so gewaltig gewachsen, daß der Be gtiss Bildung sich wesentlich gegen frü her verschoben, seine Grenzen bedeutend erweitert bat. Und was die Schulbank nicht thut. vollendet unser Verkehrs-le ben und die leichte Zugiinalichkeit der Literatur. Bildung im Sinne einer gewissen Summe höherer Kenntnissk ist in unserer Zeit nicht mehr das Privat eigenthum enger Kreise. Sind Sie nicht meiner Ansicht« meine Damen?« Anfangs hatten, übler Gewohnheit gemäß, mehrere der anwesendenffrauen hastig Einwiiese machen oder zustim mend dazwischen sprechen wollen« Die bestimmte und dabei woblwollende Art der Sanitätsrätbin brachte ,es aber fertig, daß nur eine Person sprach, ein überaus seltener, aber wobltbnender Fall. »Wilrden Sie. Frau Sanitiitsrath, also Jhre Tochter einem Manne zur Frau geben, der nicht nun sagen wir, nicht Ihrer Gesellschaftsklasse an gebörteks« fragte eine schon ältere Da me, die seit kurzer Zeit zum Besuche bei der Amtsröthin weilte. Letztere hatte schon mehrere Male den Ausfüh rungen der Hausfrau beistimmend zu aenirtt und schien nun zu fürchten. ihr Besuch werde dieser entgegentreten. - Frau Cammerell lächelte freundlich, fast schelmisch, als sie entgegnete: »Mei ner GesellschaftstlasseZ Ja, verehrte Frau Oberiandesgerichtsratb, das ist auch wieder so eine dehnbare Frage. Wo ist die Grenze der sogenannten Gesell schan Wer ftectt fie? An dem beron Zichen Hofe meiner Heimatb wurde der jüngI Leutnsant mit einer Einladung zur Tafel beeint, dagegen zum Beispiel die Lehrer unseres Gnmnafiukns nicht, und so kam es, daß. als mein Bruder als blutjunger Ossizier nach hause aus Besuch sam, er zu Hofe gezogen wuroe, III-n UJKL Alls-Pl Dck llälkslcll Ullu luj wars sagen verdienteften Lelrer der An statt, dagegen nicht. Ihn hat es nicht verdrossen, dafür trar er viel zu riech iinnig angegeai. und mein anderer Bru zer, der kns Glück gehabt, in Saigon ein Geschäft mit großem Erfolge zu grün ben, so Daß er jetzt feibst nach dortigen Begriffen ein reicher Mann ist, der lachte recht herzlich iiber unsere eure pöischen gesellschaftlichen Anschauungen oder «Zöpfe", wie er es lnesz »Meine eigentliche Frage ift damit noch nicht beantwortet«. warf die Frau lerlanbesgerichtsrath höftich ein. «Ob ich meine Tochter einem Manne geben würde. der nicht zu ver Klasse der höheren Beamten ZählteP Nun« einem Kaufmanne, Techniter oder einem Manne in ähnlicher Stelle zweifellos, ebensogut wie auch einem Beamten, der nicht zu höheren Stufen aufsteigen kann, wenn die Grundbedingung vor handen wäre-« - »Und die lautet?« fragte Frau Grün, im Stillen hoffend, daß Die Gaftgederin s.ck,- eine Blöfze geben tterde »Die Grundbedingung, daß sich Die beiden von Herzen gerne hätten und gut zu einander paßten, dasz die Ge rniithös und Herzensbilvung des Man nes derart wäre. daß er mein Kind glücklich machen könnte. Jch bin ver An sicht, daß in unieren streifen noch vie.e Mädchen find, die herz und Kon auf dem rechten Flecke haben. um unter fol chen Verhältnissen tüchtige, wackere und glückliche Hausfrauen und Mütter zu werden, während sie als Opfer eines un gesunden und überlebten Kaitengeistes ihren Beruf verfehlen. Bringt foich ein Mädchen ihrem Manne dann auch nan etwa-:- Vermöaen mit, nun dann sind sie meiner Anschauung nach weit melxr »du beneiden. als die Frau Rath So nne-so, weiche über ihre Mittel hinaus den Ansprüchen ihres sogenannten Standes Rechnung tragen mus-, und dosiir wachsende Sorgen zu Hause hat« »Meinerseits kanns ich Ihnen nur bripfgichten«· sprach jetzt die Lbserlan deigerithsröttsim und ich bin in der Lag-e, Ihnen eine Thatsaclxe als Beispiel anzuführen Vor etwa zkvdts Jahren starb bei uns in D . . . der Oberst de Jnfanterie - Regiment5 in Foige eines Sturzes tnit dem Pferde. tir hinter tieß eine sehr anspruchsvvlle Frau und funs Kinder; zwei haLb erwachsene Knaben und drei Töchter- Außer dem Ruhegehalt war nur sehr wenig Vermit ? gen vorhanden. Die Noth war somit groß und die Lage sehr schlimm. Nun, zunächst erhielten die beiden Jungen Freistellen im Kadettenhausr. Die ät teste Tochter fand bei einer entfernt ver wandten Familie Unterlunft als Ge sellschasterin und Stütze. Aber von den zwei Zurückgebliebenen war eine immer ncch zu viel. Das sah die zwettälteste, ein thaitriistigeö, begabtes Mädchen. I wohl ein. Sie bildete sich rasch zur Te « war nicht ibre legraphistin aus. und es gelang ihr dank guter, etnslußreicher Beziehungen beim Staate ansestellt zu werden. Es bsicht, in dieser Stei lmt sürinnner zu bleiben; unächst nio te sie aus eigenen iißen ste n und dann weiter sehen. A r schon nach ei nem Jahre wurde sie unter günstigen Bedingungen befördert und kam an eine s gehe Post- nnd Telegraphen - Anstalt. alb· wettte sie, daß einer ihrer Kolle gen, ern-Postkantter, ihr achtungswlle, harte Aufmettiamteiten erwies, wel · then sie jedoch teine Beachtung schentte, : «-— «--——..»q-»sp.---- M- ; neeil sie srei von Leder Kotetlerie und gilt Nkcht blind daraus aus war. einen Mann zu bekommen. Aber . . . nun ich i will kurz sein. Jhr Schicksal okr besser gesagt, ihr Gliick wollte es so, daß die E Trchter des ebernagigen Regirnentö Kommandeurs, die zu Lebzeiten tust leis von einem ganzen Ofsiziertprps umflattert wurde. heute Frau Postkne tär ist. Höher lann es ihr Mann nicht dringen, aber das macht ilkr keinen - Kummer; sie ist überaus glücklich und zufrieden Ueber das jüngste ihrer drei Kinder bin ich Pathin.« ,,A!so auch eine Mißlyeirath«, meinte die Sanitätsriitdin lächelnd. » Als die Damen sich mit herzlichem Händeschiitteln verabschiedet hatten und - Frau Grün mit der Direltdrin allein aui rein Heimwege war, meinte die er- « stere: »Die Commerell weiß wohl. was rum sie solche Ansichten versieht. Jdk T Vater soll auch ein Subaltern - Beam- s tei gewesen sein, und der Sanitätsrath l Lat sich eben-in sie vergasst.« ; »Nun, man kann halt aus seinerI Haut schlecht beraus«, stimmte Frau « JFireltor Brauservald spiizigen Tone-s1 ein« ' Jn der Laube eines woblgepflegten - Zier- und Gemiisegartens, der sich an . ein kleines sreundliches Haus anschiießl, seiten-zwei Frauen. Die ältere. die der- - wittwete Geheimrath Heimbach, ist in ’ Trauer gelieidelx feil dem Tode ihresZ Gatten trägt sie nur Schwarz. Derä harte, schwere Verlust, der sie betroffen, I nat weiße Fäden in das duntle Haari gewoben und die site-i Falten zu beiden s» Seiten des Mundes und der Nase ver tiest. Aber die derbe Miene ihres Ge- E steile ist doch wieder geschwunden unds bat dem Ausdrucke ruhiger Ergebung Platz gemacht. Jhr Auge leuchtet alle- ; mai aus, wenn es zärtlich auf den bliis i lienden braunlorligen Buben mit den . Paugbaclen fälli, der dor der Laube aus ; dem Bot-sen sin und sich mit seinem ’" Helzpferdchen köstlich unt-erhält »Ich tann Ihn-en gar nicht sagen, wie es mich sreut, daß Sie den Umweg nicht cheuten, um uns zu besuchen, Liebe pj rau Sanitiilsrath«. wandte sie sich zu Frau Cammereli. « Die Frau Sanitätsrath bat sich in- : l u. I i I i l nerbaih net fünf Jahre, Jiaffee Gesellschaft bie seit jener in ihrem Hause verflossen, gar nicht verändert. Sie ift gerade noch so frisch, und ihre anspa chencen Züge zeugen nicht weniger ron Klugheit und Herzensgiite, wie damals. »Es ist ja nicht eimnaj ein Umw«eg; ich brauchte nur von N . . . einen klei nen Abstecher zu machen, unt-« ver hat sich doch wahrhaftig gezahnt«. meinte der Gast mit ausbrechender freudiger Herz lichieit. «Sie und Eiise so gtiickiich zu sehen, dag ist fiir mich eine wahre Er- ; auiaung Und Sie haben so Schweres i : durchmachen müssen·" i i t ; »Das weiß der himmel. Kurz nach- ; dem Elise sich veriobt hatte, wurde, mein Mann traut, und vier Wochenj später hatte ich ihn verloren. Es iams eine harte harte Zeit Wir hatten uns i . ron Herzen gern gehabt, aber ost, gar! oft quaite mich der Gedank, oh ich dem ! lieben Dahingegangenen auch in allen I ; Dingen vflichtgetreu gewesen sei.« s . »Aber ich bitte Sie. Frau Geheim- i E rath! Sie, wie können Sie so etwas ’ I sagen "« unterbrach Frau CommerelL · ; »Man lernt seinen Be sitz erst schädem . wenn er uns genommen Doch Sie 1 ; haben recht, ernste Vorwürfe brauche ich i s mir teine zu machen Aber welches i Glück war es da, daß Elises Zukunft i gesichert war, Feiden hat sich in jener schweren Zeit in seiner Trefflichkeit voll « Ehewiibrt· Mein Mann hatte. soviel es : in seiner Kraft gestanden siir meine » sZukunft gefort. Er war in einer Le s hensversicherung eingekauft gewesen, und das tarn mir sehr zu statten; denn « außerdem ivar nicht viel Vermoan ; vrrhanderi und das-« Ruhegehalt beträgt i jährlich fechzehnhundert Mart. Nur machte es mir Kummer. daß lHelenen’g : Verlobter und inein Sohn, die zur Be - erdigung lamen, den warteten Felden mit fast deleidigeiider Zurückhaltung und Kälte dehandelten. Und, ich darf eg sagen, in jenen Tagen war er inir doch mehr als die Beiden.« Die Erzählerin fchivieg und liiictte sich zu dein jauchzenden Enteltinde hin ab, doch nur uin eine Throne zu verber gen und verstohlen iortzuioischen. Nach. einer Weile fuhr sie fort : »Ein halbes Jahr später heiratheten Elife und kjelden ; ich stimmte um so lieber zu, als der Familientrauer we gen von einer größeren Hochzeitsfeier Abstand genommen werden konnte, was übrigens auch ganz im Sinne der beiden war. helenens Verlobter schützte aber Unabtöinmlicuieit vor, und Ar thut, mein Sohn, that, als erweise er seinem Schwager durch fein Kommen eine grosze Ehre. Jch schwieg und über ließ alles vertrauensvoll der Zukunft. : Und ich habe mich. Coti sei Dant, nicht ! getäuscht. Elisens Briefe athmeten nur ; stets rechtes und echtes Glück, und als : der tleine Kerl da erschien, da war des x Glückes fast zu viel. Nun, Sie haben »j« Elise gesehen, da brauche ich teine i Worte zu machen. Der ist die Zufrie · denheit und das Glück aus dem Gesichte T deutlich zu lesen.« i »Und wie behaglich sie ihre Wohnung s eingerichtet haben! Nichts Uebertrie - beries, alles gediegen und harmonisch, l einfach und doch von gutem Geschmaae E Zeugnis gebend.« i » a, was glauben Sie wohl! Fel ! ve-. seht sich verhanuißmiißig heiser ais mein anderer Schwiegersahn. der Ne g» s. fchefws gierungöraih Felden ist seit zwei Jahren hierher versth und hat noch siir mehrere Jahre mit der Fell-ver messung zu thun Sein Einkommen ift nicht viel peringer als das des anderen, aber die Anforderungen an ihn und Elise sind lange nicht so groß, während der Regierungsrath gern einen Zu schuß haben möchte, den ich aber nicht geben kann. wenigstens nicht so lange, als Arthur noch ganz Von mir unter halten werden musi. Helene tlagt ost, und seit auch sie ein Töchterchen hat, sind die Ausgaben noch gewachsen. Einschränten ginge ja. wenn es nur nicht immer lautete : Wir müssen un serer Stellung Rechnung tragen !« »Und Jhr Herr Sohn, wie stellt er sich jetzt zu Felden ’" Frau Geheimrath Heimbach lächelte schalthaft. »Dein Herrn Regierungs assessor ist der Staar gestochen. Er sieht die Sache jetzt anders an. Wenn sein Dienst es ihm gestattet, ist es hier ; aber ich bilde mir gar nicht ein, daß er nur wegen mir toinnie. Es gefällt ihm im behaglichen Restchen seiner Schwe ster Elise, der Frau töniglichen Land messer, sichtlich besser als bei seiner an deren Schwester der Frau Regierungs rath, obschon sie sich recht gut verstehen. Vor Kurzem sagte er mir, und ich habe ihm das Geständniß hoch ange rechnet, denn uniere jungen Leute von heute geben nicht gern zu, daß sie sich mal geirrt haben: Maina, wenn ich zu wählen hätte zwischen Helenens oder Elisens Haushalt, dann sttle niir die Wahl nicht schwer.« Jii diesem Augenblick näherten sich ra«che, eilige Schritte. Die junge Frau lain gelaufen. Jhre Wangen glühten und ihre Augen leuchteten. »Aber Kind, war- hast Du ?« rief die · Großmutter »Er toinmi, Martia! Es ist ja Sanistagl Komm Bubi, Papa ist gleich da, irir wollen ihn begrüßen.« Mit diesen warten hob Frau Elise du jauchzende Kind voni Bauen und eilte durch den Garten vor das Haus. »Ja, richtig, heute ist Samstag. Fel deii hat in den letzten Wochen stets außerhalb zu thun, da geht er am Montag sort und toniint erst Samstag-Z irieder. Aber die Freude dann. i Doch tomiiieii Sie ioir wollen auch dabei k-:... « sklll« Frau Heimbach und ihr Besuch stell ten sich an dir den Garten umgebende Hecte Aus der Landstraße näherte steh ein Herr auf einem Fahrrad Ein tur zer Vollbart beschattete das von Luft und Sonne dunkel gefärbte Gesicht. Es war ein träftiaer, stattlicher Mann von einnehmendent Aeuszern Seine Augen waren so ausschließlich aus das Heini gerichtet, wo er sein Liebstes wußte, daß er die beiden Frauen gar nicht ein mal bemerkte. Und als in diesem Augenblick Elise mit Bubi auf dem Arme aus der Hausthüre aus die Straße trat ---i Zuschauer brauchte sie teine zu befürchten, denn das Häuschen lag abseits vorn Verkehr s-- da schwenk te.er den Hut, und zwei Selunden später schwang er sich behende vorn Rad und umarmte Mutter und Kind mit Küssen und zärtlichen Warten. Frau Heimbach lachelte beim Anblick dkg Glückes ihrer Hinder. Die rund liche, guttniithige Sanitiizgräthin aber suhr sich mit der Hand ii er die Augen und murmelte ftir sich: »Und das nennt die Welt eine Mißteirath !« SI O, diese Kinder. Radfabrer twelcher Fräulein Flora Schulze zu einem Ausflug abholen will, zu deren tleinem Bruder): »Jetzt ist Deine Schwester schon beinahe eine Stunde auf ihrem Zimmer-, um ihr BieneleiKostiim anzulegen. Jeh ziehe greinen Bienen-Anzug doch in siint fis Wimulcll un · - quv tuuu u« nu- uu so viel Zeit fortnehmen?" Frischem »Ju, das machen die vier Paar Strümpfe, die Flow immer übereinander zieht.« Auch ein Roman. Bräutigam: ,,Sechs Bönbe hat der Roman, den ich augenblicklich iese!« Braut: »Ach, Das ist ja schrecklich · . . (zöttlich): nicht wohr, so lange warten wir nicht mit dem heirathen, Schatze« A b g e w i n t t. Sie: »Ich-träumte heute Macht« Du lzätteft mir ein schönes neues Kleid ge sck,entt.« Er: »Nei. da siehst Du, was auf » Träume zu geben ist!« s -»· — Haselnußstangen. Man vermischt z Pfund geriebcnc halelniisse mit 2-——3 Ein-eisen, giebt z Pfund ucker, 3 Unzen Mehl und ein wenig anille hian und zutest den Schnee von 2 Eiern, bressirt von bet Masse liingliche Stangen auf Wachst blech, bestiiube mit Zucker und bacte bei mäßiger hist-« glaftre mit Vanilleglas sur Kleine Biscuit - Plätzchem Drei Eigelb rührt man mit z Tasse Zucker tchaumig, giebt bie abgeriebene chale einer lben Citeone hinzu, schlägt die bre Eiweiße zu einem recht Leise-n Schnee, giebt die Dritt-ermi chung zu dem Schnee, thut zuleyt z asse gesiebteö Mehl hinzu, riibrt es» leicht untz lege mit einem Thcelössei kleine Kleinsten auf Wachsblcche, be ttöube e mit ucker und gehackten Mandel-i und cte sie bei gelinder Hine.