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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 6, 1901)
Lord Marefatr. M Its esse-Wes M Itstlges Mosis-sahst Ja Washington, D. C» hat sich ngfi ein Akt vollzogen, der nach Nati irung die-eh die zuständigen legis- « tiven Körperschaften einen seit über W Jahren bestehenden Gegenstand fort ten Mißtrauens und politischer "rehtungen beseitigen wird. Es ist dies die Unterzeichnung des zwischen der Resterung der Ver. Staaten und der raßbritanniens vereinbarten neuen JsihntuoiKanakVertragT Die Unterzeichnung geschah durch den Staatsseiretär day und den britifchen Botschaster Lord Panncefote, die Daupt - Verfasser des Uebereintom mens,.das aus dem Grunde auch Hatt Pauncefote - ertrag genannt wird. Das wichtige Yotunient wurde nach er olgter Unterschrift alsbald dern Pra denten der Ver. Staaten vorgelegt, der Wortlaut wird indeß geheim gehalten, bis das Datument an den Vundesi senat gesandt und dort Erlaubniß für die Veröffentlichung desselben gegeben ist. Nichtsdestoweniger find die Haupt punkte des Vertrags bereits bekannt. Derselbe tritt an die Stelle des Glatz ton-anwer-Vertrags vom 19. April 1850. Die Ver. Staaten erhalten die , alleinige Kontrolle über den zu bauen- · den Kanal und garantiren die Neutra lität desselben, unabhängig von anderen Nationen. Laut dem ElaytoniBul wer-Vertrage waren Besestigungen an den Ausgatigspuntten des Kanalg un zulässig, das neue Abkornmen iiißt On iel Sam in dieser Beziehung freie Zank-. Die politische Kontrolle des analgebieteg muß allerdings noch durch einen Vertrag zwischen den Ver. YRW" Lord Jnlian Panucefotr. Staaten und Nicaragua geregelt wer den. Dieser Vertrag ist bereits formu lirt. Er gesteht der Unions Regie run die weiteslgehenden Rechte zu, und an einer Annahme ist ebenso wenig zu zweifeln, als an der Ratifizirung des Jsthrnuö-Kanal-Vertragg durch den Bundessenat Sind doch in der letz teren Vereinbarung alle diejenigen Be stimmungen weggefallen, wegen derer der Bundegsenat dem ersten Hah Pauneefote-Vcrtrage ikn vorigen Jahre feine Genehmigung versagte. Julian Pauncefote, der gegenwärtig 73 Jahre alt ist, wurde als Sohn Sir George Pauncefotes von Prefton Court, England, geboren. Er studirte die Rechte und ging nach Hongtong, wo er die Anwalrspraris auf-übte, hierauf Generalanwalt und dann Oberrichter wurde. Jn den 70er Jahren lehrte Pauncefote nach England zurück, wo er als Hilfs-Unterstaat5selretär in’s Aus wärtige Amt berufen ward. Als sol cher gehörte er zu den Delegaten, die 1885 die Alte fiir die Regulirung der Schiffiahrt im Sueztanale ent arfen. Als 1889 der damalige engli ehe Gr sandte in Washington, D. C» Lord Sackville Welt, der sich in einem Briefe in verächtlicher Weise über amerika nische Einrichtungen geäußert hatte, von Präsident Cleveland die«tlteisepii[ie erhteu, tvuroe lnannten-re Iem umw folger. Jn 1893 erfolgte seine Er: höhung zum Botschaiter. Von der Andreasnacht sie Iödchen is sagst-use ihre partie-titsc Lebnessiiöhruu ermitteln Zu den »gefegneten Zeiten« des Jah res gehört nach dem Bolteglauben die , Andreasnacht, die Nacht vom 29. zum · so. November, an toelctf letzterem Tage Andreas, einer der zwölf Apostel Jesu, nach der Sage in Patij, Griechenland, den Märtyrertod erlitt, indemer an ein Kreuz mit schräg zu einander ge stellten Balken enagelt wurde. Tiefe Kreuzesfornn de die Gestalt eines X hatte, erhielt in Folge dessen den Na rnen Andreasireuz. Laut jenem Vollsgtaubem der he on rs im Vogtlande weit verbreitet si, können unter Anderem junge Bur schen und Mädchen in der Andreas nacht ihre zukünftigen Gatten erblicken. Die Mädchen im Vogtlande gießen in der »Geisterstunde« der Nacht, von Iwiilf bis ein Uhr, zu dem Behufe Blei . oder schütteln Bäume. Die eine-nen! - nen wir sie Chrisiel——hat ein Ding ge- : gossen, das man mit einiger Phantasie wohl für ein Rad ansehen kann. Sie t zwei Verehrer, den handehret (Jo nn Georg), der das Wagnerhand wert betreibt, und einen Schmied. Das Rad deutet auf Beide. Welcher von en wird der Rechte teini iill entfernt sich Chrisiel aus der Spinnstube, tvo sie mit mehreren an W Ges« tinnen dem bedeutungs , III-I s ohaeleaen. Sie seht M Bmmschiitteln. Das benüyte Bäum cein muß aber ein ererbtei fein. Chri stel schüttelt es, indem sie spricht: »Um-niem. Bäumen-. ich schiittle dich svmtm Reine-treu nnd reqe him, Laß deine HütwLekxt hellen, Wo ich Tag nnd Nacht kann sein« Dann hotcht sie und lauscht. Vor dem Haufe, in das sie als Frau ein ziehen wird, soll nun der Hund an Banmschiitteln un Voqtlandr. schlagen. Nichts regt sich in der Rich tung nach der Schmiede, aber um so lauter hellt der Hund Hansehrets. Nach einigem Zaudern und Sinnen schüttelt sie noch einmal, ihr Sprüch lein wiederholend. Wieder bellt es nur in Hansehrets Hof, und als sie zum dritten Mal schüttelt. ist’s genau ebenso. Froinnrgtiiubig, dafi der Wag ner ihr Gatte werde, geht Christel nach Hause. Hätte sie freilich die List Hansehrets gelannt! Derselbe hatte am Abend auf einem Kirschbaum in seinem Anwesen eine Vogelscheuche befestigt und auf diese seinen Hofhund gehet-L der das Ding dann die Nacht über anbellte. Im Dienste von Schisstsrüchigen. sue-Isl- Küste-nett00rssen sur seit-as teils-dein certain-er An der englischen Rüste haben jüngsthin heftigere Stürme gewütbet, als seit Jahren. Zahlreiche Schiffe scheiterten, und an den Opfermnth der Mannfchaften der Rettungsstationen an der Kiiste wurden außerordentlich hohe Anforderungen gestellt. Jn den meisten Fällen war es der tviithenden Brandnng wegen unmöglich, Rettung-» s boote in’3 Wasser zu lassen. Ein der artiges Boot, das trotzdem die Fahrt « wagte, schlug um« und nur drei von den elf Jnsasfen des Fahrzeuges vermochten dem Wellengrabe zu entrinnen. Trotz der heroiscben Anstrengnngen der« Mannschaften der Stationen und trotz der zahlreichen, von ihnen beivirtten Lebensrettungen sind, so schätzt man, Diev Hosendoie. wenigstens 180 Menschen um’s Leben gekommen. Wenn aus dem oben angeführten Grunde die Rettungsboote nicht in? Attion treten können, so tommt der Ratetenopparat mit der hosenboje zur Verwendung. Die Hosenboje besteht aus einem reis artig zusammengerollten Stück Segel leinwand und einer Art Badehose mit zwei Oeffnungen siir die Beine. Die Boje wird an das Nettungstau ge hängt, und in ihr werden die Schiff brüchigen, einer nach dem anderen, on’H Land gezogen. Thatenlustige «Fiichfe.« Etliche ,,Freshmen« der zahnärztlichen Schule des ,,Medico-Cshirurgieal Col lege" in Philadelphia, Pa» waren letzt hin auf einer Leiter im Jnnetn des im Bau begriffenen hohen Schornsteinf der Anstalt in die Höhe gellettert und hatten von oben einen der Studenten an einem Strick herabgelassen, in wel cher Lage der Frefhman in den Eollege Farben das Aeuszere des Schornsteins wie folgt bemalte: »190:3 Dents.« Die That ließ den Freshmen des medizini schen Departements teine Ruhe und als der Schornstein um weitere 15 Fuß er höht worden, wurde am späten Abend in blauer Farbe die Inschrift »Wed. 1904" angebracht. Um weiteren Tha tendrang der Studenten au diesem Ge biete zu verhindern, ist am u ang zum Schornstein ein Wächter pp irt wor U. Wasser link-dem Felsen· Es dürfte nicht allgemein bekannt sein, daß dem liirzlich verschiedenen berühmten Polarforscher Nordensljöld eine Bohrmethode zu danten ist, die sich als oon großem praltischen Werth erwiesen hat. nämlich bie sogenannten Diamantbohrungen, mit deren Hülfe man auch in der steinigsten Landschaft, aus dem Uraebirge, vorzüglichesTricM wasser aeivinnen kann. Schon vor vielen Jahren sprach Professor Nor denskiöld die Vermuthung aus, daß die Risse, die sich im Inneren der Ge birge befinden und das Ergebnifz me chanischer Kräfte sind, Wasser enthal ten iniißtem eine Annahme. die durch die bei den Beratverten gemachten Er fahrungen bestärkt wurde. Somit meinte Nordensljöld, Iafz in genügen-: der Tiefe des Gebirgsgrundeg Süß ivasser angetroffen werden müsse, das frei bon Balterien wäre. Da die Um setzuna der Nordensljöld’schen Theorie in der Praxis sehr kostspielig war« dauerte es ziemlich lange, ehe Versuche angestellt wurden, nm die Richtigkeit zu ermitteln. Endlich lief; man im Jahre 1894 ans einer Felseninsel im südlichrn Schweden, wo man dem Leuchtthurnts und Lotsenpersonal Trinlwasser verschaffen wollte, den ersten Versuch ausführen. Er brachte zu aller Ueberraschung wirklich das von Professor Nordensljöld inAussicht gestellte Ergebniß. Jn 100 Fuß Tiefe erhielt man Wasser, dass sich, nachdem der Bohrfchlantm abgelaufen mar, als außerordentlich rein und tvohlschmes elend erwies. Auf der betreffenden Insel haite Trinlmasser higher auf dem Zeetdeae eingeführt werden mits sen, nnd das Ergebniß war somit sehr wichtig. Dieser Brunnen gab und giebt fortwährean 4 5 Hectoliter Wasser in der Stunde Nun erhiett die Sache eine mächtige Förderung. Es bildete iich die Schtvedische Dia manttmhrnnag - 2lctienaesellfchaft, die dann einen Auftrag nach dem andern betant. Während der bis jetzt verflos senen sieben Jahre wurden 105 Boh rungen ausgeführt« davon ungefähr 90 in Schweden und die übrigen in Norwegen und Finland Mißgliielt sind bis jetzt nur drei Bohrungen, und in zwei Fällen war das Ergebniß in sofern unbefriedigend, als sich das Wasser etwas salzig erwies. Die Menae des Wassers-, die man hierbei gewinnt, richtet sich nach dem Durch messer des Bohrlocheg und beträgt m der Stunde zwischen 1 und 40 Hem liter. Auch im heißesten Sommer hat das aus dem Felsen gewonnene Wasser eine Temperatur von 6——8 Grad, im nördlichsten Schweden von 3 Grad. --—.—.——— Der verachtete Ltehriclsh Ueberblictt man im Geiste dac- ge waltiae Gebiet des industriellen Zehnf fen5, dann wird man ertennen, dass, auch hier aus«-« allen durch den Ein flqu der Zeit oder durch andere Ein wirtungen zerstörten Dingen wieder neue Gebilde erstehen. Von der weit aehenden Bedeutung des eigenartigen Kreislaufeg der menschlichen Arbeit empfingen wir einst eine fesselnde und überzeuaende Anschauung In einer idestfiilischen Fabritstadt hatten wir niimlich ddr einiger Zeit die Gelegen heit, das werdende Wert eine-Z mecha nischen Webstuhl-:- zu betrachten, das schließlich als Leinendrell in die Er scheinung trat. Auf die Frage, welche Bestimmung dieses Gewebe bade-, ver nahmen wir, daß eg nach Amsterdam expedirt werde, um dort zur Herstel lung von Unisormen fiir die hollän disch-jadanische Armee zu dienen. Als wir dann ein anderes Mal im Hamburger Hafen dem Ein-- und Aus laden der Schiffe unsere Aufmerksam ieit zuwandien, bemerkten wir unter Andere-n, dasz aus ein«m aus Holland angelangten Dampfer eine mächtige Fülle von Ballen gelöscht wurde, deren Jnhalt sich uns bei nähere Betrach tung als eine vielumsassende Samm lung abgetragener Soldaten-Breit jarten erwies. Wir erfuhren nun, baß diese als Lumpen bezeichneten Waaren ausrangirte Uniforrnstiicke aus Java darstellten, die wiedr dem yeimischen Boden zugeführt wurden. Doch so tliialich ihr Aussehen auch setzt ist, so sind sie dennoch dazu berufen, eine be deutsame Kulturausaabe zu erfüllen. Soll doch aus ihnen der wichtige Stoff erzeugt werden« der als »redendes Blatt« den wesentlichsten Vermittler der Cioilisation bildet und die Früchte der Gedanletnvelt über die Erde trägt. Hat das aus diesen abgenutzten Lei nengeweben fabrizirte Papier seine weitaehenden lulturellen Dienste ge than, so wird es, wenn es zur Hülle nicht niehr geeignet ist, wohl zunächst dem Kehricht übergeben, aber hier bald von Denjenigen ausfindig ge macht, die der Berliner Volkssin als »Natursorscher« bezeichnet. Mit ech tem Forschersinn wissen diese Leute aus dem Vielerlei der bei Seite ge worfenen Dinge aus den Absällen der Küche, die hier zusammengehäuft la gern, alles das herauszusinden, was die industrielle Arbeit noch zu verwer then verma und was durch die ver schiedenen anäle des Handels ihr zugeht. Die alten apiere kommen wieder zur Einstamp ung, um dann zu neuem Leben erweckt zu werden und ihre Kulturmission von neuem begin nen zu können. Die mannigfachen als dienstunsiihig dein Kehricht übergebenen Reste von Kleidungsstiiclen aller Art müssen nach dem Charakter ihrer Fasern einem sorgfältigen Sortirprozeß unterm-pl en werden· Während vorzugsweise x die leinenen Lumpen der Papierfabri- i lation dienen, für welche aber, sofern es sich um die Erzeugung von Packpa pieren handelt, auch alte Steige. Werg und wollene Hadern zur Verwendung « genug-m duka vie uevekvleivsec vek l mollenen Garderobeftücke, die man in größeren Lumpenmagazinen, in inter- · nationaler Gemeinschaft vereint, auf I Lager sieht, das Rohmaterial der i Kunstwvllfabriken Das Ergebnis : dieser Jnduftrieftätten wird in Ver bindung mit den natürlichen Wallfa fern zu Gespinnften verarbeitet, aus denen für den Gebrauch der Werkstät ten der Damen-— und-Herrenlonfeltion fo mancher begehrte Moacnftoff ge webt wird. Der Prozeß, oer sich mit vielen Be standtheilen des Kehrichtg vollzieht, friert hierbei fo manchen glänzenden Triumph. Allerdings wird es uns schwer, den Gedanken zu fassen, daf; ein alter, zerfetzter wollener Strumpf noch dazu ausersehen sei, einst.eincn Theil eines farbenprächtigen Frauen gervandes vorzustellen Die aus dem nehricht gesammelten Reste einstiger I metallifcher Gebrauchggegenftände s morden als altes Eisen, Kupfer und » Messing wieder den Arbeitsräutnenx Der Metallindustrie zugeführt, um das ; selbst, von neuem eingefchmolzen, in den wechselreichften Gestaltungen zu neuem Dasein zu erstehen. Die Flaschen und anderen Glas :rümu!er, die der Kehricht enthält, bilden ein wichtiges Rohprodukt be hufs Herstellung org als wirksames Schleif und Poliermittel bekannten Glaspapierg. Zweck-«- oieser Verwen aung wirv ver Glasbruch zu feinem Pulver vermahlen, um oann vurch ei nen mechanischen Leiinprozeß mit vern Papier innigst vereint zu werden. Die Reste unserer Speisen in Gestalt ver schiedener Thiertnochen tomrnen als beoeutunggloses Objekt der Verarbei tung in vie Jnoustriestätten für die Herstellung künstlicher Düngmittel. Bevor sie zu dem an phosphorsaurern Kalt reichen Knocheninehl oermehlen werden, unterliegen sie noch zur Ent ziehung ihres Fettgehaltes einem che mischen Verfahren. Während vas Knochensett in der Seifen- und Stras rinterzenfabritation Verwendung fin oet, spendet das Knochenmehl dem Boden vie diingende Kraft und so un fern Fiulturpflanzen einen bedeutsa men Theil ihrer Ernährung. So lehrt uns auch ver verachtete Kehricht, was ver Kreislan ver Natur bedeutet. -. - .- .—-.»-.-. Inanlienbesuclie Was bei solchen beobachtet werden sollte. Man braucht nur krank zu werden« um einzusehen, das-, vie wenigsten Menschen den richtigen Takt Kranten gegenüber besitzen. Bei stark fieberns oen und überhaupt Echwerkranken läßt man natürlich keine Besuche zu. Vlber ce- aiebt Krankheiten, bei denen Ier Patient, blosz zur körperlichen Un thätigkeit oeroainmt, oft wachen- una » inonatelana liegen muß, und dexu man durch Besuche Zerftreuung und J Anregung verschaffen tann· Der be treffenve Besucher follte aber stetsz oess sen eingedenk fein, daß strante besu chen ein Wert oer Barmherzigkeit, und nicht der llnbarinherzigteit fein foll. llnbarinherzig aber werden Besuche ivenn man sie zu lange ausdehnt, und ivenn der Samaritaner während der selben alleg llnangenehme aus-packt, zvag ihm jemals zugestoßen. tjg scheint, als befiirchteten vie Ge iunoen, den Neid des Kranken zu er wecken, wenn sie ihm fröhliche Erleb nisse mittheilen. Das ist ein großer ertbumz ein in vie vier Wände sei neg Strautenzimmerg gebaunter Mensch, der von seinem Bette ausJ taum ein Stint Himmel sieht, bedarf der Zerstrcuung und ist fiir jede An regung dankbar. Dagegen kann eg leineni, ioeder einem gesunden, noch einem trauten Menschen von einigem Geschmack Vergnügen bereiten, endlose Kranlheitgbeschreibungen Und die Aufzählung aller kleinen häuslichen Unannehmlichteitenanzuhören, die ei nen wahrscheinlich darüber trösten sol len, daß man trant ist, indem dem Leidenden damit zu Gemiithe geführt ioird, daß es den Anderen auch nicht besser gehe und Jeder sein Kreuz zu tragen habe. Das ist vielleicht gut ge meint, beruht aber aus geringer Men » schenkenntniß. Die Hauptregel fiir Kranienbesuche ist-. sie seien kurz, nicht lärmend, aber erfrischend, theilnehmend, ohne die schon hundertmal wiederholten Ein zelheiten der Krankheit zu fordern und nicht durch Empfehlung von allen mövlichen Kureu. Mixturen, Aerzten u. f. lv. das Vertrauen des Patienten lzum behandelnden Arzt erschütternd. --. .--« -. Das Ministerium Waldect beeilt sich, den Forderungen der Bergarbeiter nachzukommen. Der der Kammer un terbreitete Gesetzenttourf zur Pensioni rung der Arbeiter trifft Vorkehrungen, daß das Gesetz über die Alterspensios nen der Bergarbeiter,vom Jahre 1894 schon jetzt seine Wirksamkeit entfalten kann. Die zum Bezug der Altersrente berechtigten Bergarbeiter erhalten dar nach von jetzt ab eine Rente von 300 Francs. Zu diesem Zweck soll der Staat einen Jahreözufchuß von 5 Millionen Franks leisten und der Be trag des den Arbeitern auferlegten i Lohnabiuges und des— Arbeitgeberbei s trags etwas erhöht werden. ske »xiedler-Lürgekmki»ltek.« III Inn-Uns susüsmqes Inst-inhaan ol- Dunstetsmqmr. Wenn die öffentlichen Wahlen oft Ueberraschungen bringen, so hat die jüngste Wahl deren ungewöhnlich viele gezeitigt. So wurden z. B. als Ma Engene E. Schnitt-· hors gewählt: in San Francisro ein Bürger, der tagsiiber als Geschäfts siihrer einer Maschinenfabrit und Abends als Orchesterdirigent fungirt, in Jersey City, N. J» ein Leichenbe statter und in Bridgcport, Conn., ein Mann, der seit 80 Jahren mit einem Wochenlohn von 814 als Heizer thiitig war. Das schließt natürlich nicht aus-, daß die Vergangenheit der drei Ge nannten eine tadellose ist und daß ihre Fähigkeiten eine Gewähr dafür bilden, daß sie die ihnen anvertrauten wich tigen Aemter gut verwalten werden. Der fiir San Francisco erwählte neue Manar, Eugene E. Schmitz, ist erst 37 Jahre alt. Er erhielt seine Vorbildung in den öffentlichen Schulen ,,Friscos« und widmete sich, gleich sei nem Vater der 1849 in Kalisornien eingewandert war, dem Musikerberuse Er war erst Trommler, wurde. dann Geigenspieler und ist seit 1895 Ditt gent. Seine Wahl zum Bürgermeister war die Folge eines Strikes, als die Arbeitgeber in der Stadt am »Gol denen Thore« sich gegen die Arbeiter Unionen organisirten. Schinitz verwei gerte in seiner Eigenschaft als Fabrik Geschöftssiihrer den Anschluß und un terzeichnete die Lohnskala der Union Er wurde daraus von der Arbeiter Partei zum Bürgermeister nominirt und gewählt. Schmiiz, scherzweise bereits der »Fiedler-Biirgermeister« genannt, gilt als ein guter Redner. I« u· hellerm Grositskrzog Hseine Ihm-irrem feine radikale Anschauung und Liberalitåt Ter schon seit langer Zeit zwischen Idem Großherzog Ernst Ludwig von ; Hessen und seiner Gemahlin Vittoria ; bestehende nnd siir eine turze Zeit von den Verwandten des Paareg beigelegte Zwist hat nun doch akute Gestalt ange " nommen. Die jüngsten Meldungen be ’ sagen, dasz vaJ Paar wegen gegenseiti H ger Unvertraglichteit sich scheiden lassen · will. Der Großherzog, der dermalen 353 Jahre alt ist und 1892 die Regierung antrat, ist der Konsin seiner 1876 ge borenen Gemahlin, einer Tochter des verstorbenen Herzog-«- Alsred von Sach E sen-Koburg-—Gotha, des zweiten Soh nes der Königin Viktoria von England. . Die Mutter Ernst Ludwigs war eine Schwester des Herzog5· Die Ehe des ; groszherzoglichen Bootes-, der ein 1895 gevorenes Töchterchen entsprungen ist, : wurde 1894 abgeschlossen. ! i Großherzog Ernst Ludwici hat auch in anderer Weise die Aufmerksamkeit erregt. Eines Tages ließ der Präsi dent der Zweiten Hessischen Kammer Hdie Tribiinen des Hauses geheimniß voll räumen, und dann setzte er bei ver "I l Großherzog Einst Ludwig. i schlossenen Thüren das Haus davon in Kenntniß, das Bureau habe beschlos sen, daß bei dem bevorstehenden parla mentarischen Abende, zu dem auch der » Großherzog erscheinen wolle, keine bissi schen Ovationen zugelassen würden, « falls die Sozialdemokraten dem Abende s beiwohnen würden. Die Sozialdemo kraten kamen, und der Großherzog un terhielt sich mit dern Führer der hef sischen Sozialdemokraten auf das Leb hasteste. s Den Darmstädter Künstlern baute Großherzog Ernst Ludwig ein Heim, I außerdem schenkte er ihnen Plätze für ene hausen Damit legte er den rund zu der in der jüngsten Zeit des « esieten lgenannten,,,. Dctgistädter Mille-Lilie gute. « -·---I' Reuig- Klarinetten-Oberhaupt Ielne satt annimmt-att- Ischt-Ctn vielse relttek platt-. Joseph F. Smith, welcher dem kürz lich im Alter von 87 Jahren verstorbe nen Präsidenten der Mormonentirche in Salt .Late City, Utah, Lorenzo Snbw, im Amte folgte, ist ein Neffe des Giünders der Kirche, Joseph Smith, der 1844 in Nauvoo, Jll., wo sich die Seite in 1840 niedergelassen hatte, bei einem Kampfe zwischen den Mormonen und den übrigen Einwoh nern des Ortes umI Leben kam. Jo seph F. Smith, der zur Zeit 63 Jahre zählt, ist der Reihenfolge nach das sechste Oberhaupt, das die Mormoneni lirche seit ihrer 1830 in Fayette, N. Y» erfolgten Gründung zu verzeichnen hat. Der Präsident der Mormonenlirche erhält sein Amt nicht durch Wahl, son dern durch das Recht der Nachfolge. Oberhaupt der Kirche wird, wenn der Präsident derselben stirbt, nämlich alle mal der Vorsitzende der »zwöls Apo stel.« Die Macht des Präsidenten der Mormonentirche ist eine sast unum schräntte. Nicht nur hat er die Ober aufsicht über die sämmtlichen Beamten der Kirche, sondern auch über die finan ziellen Angelegenheiten der letzteren. Die Beamten setzen sich zusammen aus zwei Rathsleuten und den bereits er wähnten ,,zwölf Aposteln,« ferner aus Patriarchen, »Siebzigern,« Hohen F l »wa- . . . -.«---.s-k-. »- . . l!!,, TM J toseph F Stiritls. priestern AeltJextem Priestern, Lehrern, Dialonen fre Zahl beträgt viele Tausende. Die dem Präsidenten am nächsten stehenden Beamten sind die beiden Rathgleutr. Joseph F· Smith wurde schon 1854 als Missionär nach Hawai entsandt, später unternahm er ausgedehnte Rei sen in Europa. Er genießt in hohem Grade das Vertrauen seiner Glaubens genossen. Des weiteren Interesses dürfte die Thatsache nicht entrathen, daß in den ganzen Ver. Staaten dermalen gegen 2000 MorrnonensMissionäre thätig sind, darunter allein 60 in Groß-New York. Kirchlein aus Dergeoltöhb Dem Andenken der Kaiserin cltcaheth tu Riepees Lesen-eitle errichtet Auf dem Hochschneeberg, dem belieb ten Ausflugsziel der Wien-er Touristen, wurde jiingst ein Kirchlein eingeweiht, das, auf 5905 Fuß Seehöhe errichtet, die höchste Zinne Niederösterreichg dil det. Das kleine Gotteshaus hat mit Bewilligung des Kaisers Franz Jo seph den Namen Kaiserin Elisabeth Gedächtnißtirche erhalten. Mit Rücksicht auf die Wetternnbil den des Winters hat der Erbauer, Architekt R. Göbl, die Grundform der Kirche gewählt. Ganz abweichend von der herkömmlichen Anlage katholischer Gotteshäuser, stellt nämlich die kleine Kirche auf dem Hochschneeberg einen Centralbau von moderner Auffassung dar. Außen quadratisch und innen kreisrund gestaltet, bildet sie einen ganz aus Stein hergestellten Kuppelbau, der von der Laterne und dem eisernen Glockenthijrmchen getrönt ist. Rings um die Gedächtnißlirche wird ein Alpenblnmengarten angepflanzt. Man will etwa 4000 blühende Hochgebirgs pflanzen, und zwar nicht blos solche der in den letzten Jahren arg bedroh t·- -I L i J Kaiserin Elisabeth-Gedächtnißkirche· ten Schneebergflora, sondern auch Exemplare der Gebirgsslora ferner Welttheile zu einem wissenschaftlich ge ordneten Gesammtbilde vereinigen und damit ein sinniges Denkmal der innigen Naturliebe schaffen, von der die ver ewiste Kaiserin Clisabeth beseelt wqu