« W - sie- Lriesziild den R. H e l l s u t h. W Ein dritte-nd heißer Zenker Spen W Die Friedriåfxraße hinab — L des schmalen Scheiteasireis an der ihnen Dänserseite -— tschi langsuur ein Wes Mädchen. Die Mausgqchpfp ne, nah unentwickelte Gesteh etwas dortiber geneigt. sucht es behende den Entgegenkommenden stutzt-weichem da mit der große Karten. den ei an einem Riemen über den Inn gehängt hat« Niemanden belästige. Aus dem schmalen, trotz der Hist bleiehen Gescht schauen ein Paar sehr grerO dunkle Augen mit einem miiden Ausdruck ge rade vor sich hin. An der Ecke der Kochfiraße staut sich der Menschenstrom. Gesäbrte otier Art versperren siir einige Minuten den Uebergang. Das Mädchen reckt den Kopf, nach einer Lücke spähend, durch die es schlupfen könne. « »Paula!« ruft in diesem Augenblick ; eine helle Stimme hinter ihr. « Sie wendet sich hastig um. Unsichek streifen die großen Augen die Dante in dem dustigen, spitzenbseseyten Batift- s kleide, die sie lachend anschaut und sieh , augenscheinlich iiber ihr Staunen austi rt. si »Clara? bist du es wirtlichF , iommt es dann zögernd über die Lip--I pen des großen, blossen Mädchens. - »Na, aber gewiß! Habe ich mich - denn so verändert. daß du mich nicht ; mehr ertennfts« : »Du —- du siehst so sein aus-I stot- — terte Paulu, und ein sprechendet Blick . gleitet über die elegante Toilette der andern. Tie lächelt geschmeichelt und ; dreht totett den modern irisirten, blon- " den Kopf. ; »So gehe ich jetzt immer,« entgegnet «1 sie in gesucht nachlässigem Ton. »Aber » wir können hier nicht gut stehen blei- ! ben," fährt sie dann fort. »Wohnt ihr « noch da draußen? Wo war es doch?· T »Heirnstraße — —- —« L »Ach ja! —- Na, dann können wirz J J-- Es---I- ---7«---- «-I.-- C . Uns I- sssss zuzuussuiu Yes-»Je- o-, wohne am Belle-Alliance-Platz Nr. 36, eine Treppe.« »Bist du da in Stellung?« fragte Paulu. Die Andere lacht laut auf. »Jn Stellung! Du bist gut! Seh’ ich etwa danach aus-Z« »Nein! — aber ich tveiß nicht —- — —- Berdienft du denn jetzt so viel beim Blousenmachen?« Clara scheint die Frage zu überhö ren. Sie sieht aus einmal sehr inter effirt in das große Schaufenfter eines Juwelierladens. Ihr Blick fliegt über die gleißende Pracht. bleibt dann aber an dem Seitenfpiegel hängen, der ihr Bild zurückwirft. Diese graziöse, zierliche Dame in dem eleganten Spitzentleide ist sie — ja —- Clara Weinert und daneben lang, dünn. in einem geschmacklosen, blauen Kattunlleide und dem großen Karton am Arm ihre ehemalige Schul sreundin Paula Schulz. — — Wenn sie noch Blonsen nähte, müßte sie auch in solchem armseligen Kleide mit einem Karton in die Geschäfte laufen und ab liefern -- sie schüttelte sich. Ein mitleiiger Blick streift das blas se Kleid der einfügen Freundin. «Arbeitet ihr noch immer Rüschen?« ift dann die Gegensragr. »Ja —- immer noch. -—— Und die Preise sind so runter. Wenn Mutter die halbe Nacht zu Hilfe nimmt, ver- l i dient sie nicht fo viel, wie früher den bloßen Tag liber. « Ich liefer’ ab und mach’ auch dies Mit-mahnte Qum Ton-n hab» ich! lein Geschick, und Großmutter tann nichts mehr helfen, die hat im Winter die Gicht gehabt und ist nun fast ganz gelähmt.« Paula bat das alles in einem gleich miithigen Ton hingeredet, ohne sich des Jammers, der in diesem Bericht liegt, so recht bewußt zu werden. »Aber jeyt sag rnir auch, was du machst!« wendet sie sich dann etwas tebhaster an die Gefährtin. Die schaut ihr nachdenllich in das Gesicht. »Amt« Kerl!« sagt sie lei se. »Aber, weißt du," fährt sie dann hastig fort, »Du mußt mit mir kom men. Jch werde dir zeigen, wie schön ich wohne. Und —- na ja, ich kanns dir auch gleich sagen —-- ich hab ein Berhöltniß —- ja, schon seit einem hal ben Jahr! Mein Schuh ist bei Lebus angestellt. Er bekommt ein großes Gehalt, und Vermögen hat er auch noch Da brauche ich natürlich nicht siehe zu arbeiten. Alles, was ich nur wünsche, lanse ich mir; er bezahlt Iherhaupt alle meine Bedursnks s e Und Ihm Abend gehen wir aus; Sonntags Its-Um wir meistens weitere Art-flöge I l i Umgegend. Ich, ei ist zu schön! W ich — — — na » , dultklsteldftschtM III-las singen hängen mit einem W Mlandigen Staunens an .· s " ! - » deyplaudernden Mund der« VMMÆ - sc w III-« has- ich immng " -- « Mutter braucht -I M sckbs hu CIJsMMUht Ihre-fes IV W U U ask M PM- Mk Ist Eber me Dsse san doch nicht Ist- sbr feist- enissesnet clara in eine-ZU assoiedieandere die HEFT-« Demut-FAMIL - IS bade übrigens noch Viel, viel mehr SEND-CAN drei goldene Umwand-en Dresden singe. ja einen Haarpfeil mit eine- SMetterling der mit einem echten Brillanten befest· i — — — Ich komm mitk« unterbricht Pau ta die Aufzählung. Was schadet es daß der Magen fåon feit mehr als zwei Stunden var Sieger knurrt; mag auch Mutter auf rufen warten sie maß die Herr lrchteiten sehen. Und sie danet ia schnell vorwärts daß die andere idr kaum zu folgen vermag. CIara tänzelte die Stufen hinauf, ; schließt ihre Zimmertdiir auf und zieht » die noch zögernde Paula iiber die Schwelle. Paulas große Augen wanderten von einem Gegenstand zum andern I Die rothen PliifchmöbeL der Tru mean, der von der Decke die zum Fuß- I baden reicht, Svachtel - States mit ro- - then Uebergardinen, die fchönenSchriini I te, das breite Bett mit der seidenen f Steppdeele und überall Teppiche und to ! riele Nippesfachen —- — sie ift starr ? ror Staunen. ; Die um zwei Jahre ältere Clara hat z ihr zwar stets imponirt. daß sie es aber : einmal dazu dringen würde. eine so ; feine Dame zu werden« das hätte sie din- ! nicht gedacht! Und wie die nun erft gar ’ die Schranke öffnet und Kleider, seidene Unterrocke, Hiite und Schmuckfachen vor ; ihr ausbreitet da findet sie teine Worte, ihre Bewunderung aus udriicken. Nur «Ah!" und ckk wie fchönl« nnd dann mit einem tiefen staunqu . Und das alles hat dir dein Bräutigam gefchentt?« Ach. muß der gut fein!« Clara nickt mit felbftbewußterMiene; fie tramt immer nach mehr schöne Sa chen aus« »Wann werdet ier hachzeit macheni" fragt Paula auf einmal unvermittelt. Die andere dückt fich. einen zur Erde gefallenen Fächer aufzuheben. Das ift nmä unbestimmt« fant sie dabei Sie Eft roth geworden, öffnet den Fächer und fdckelt sich Kühlung zu. »Es ist auch hier heißt« »Ach nein! —- Ader wo schläft deine Muttert« Paulus Augen schweian luchend umher. Jeht wirst Clara ihr einen prüfenden Blick zu. Soll das une Falle sein? Oder ist sie wirklich noch so dumm? »Mutter?« lacht sie dann hart und spöttisch aus. »Du bist ein kleines Schaf! —- Denlst, die ist auch hier? Ree, tie können wir hier nicht gebeauchen." Und als sie in den Augen der Sechzehn jährigen ein schreckhastei Verständnisz ausdämmern sieht, wirst sie mit einer troyigen Gebärde den Kopf in den Nacken. »Ich half Muttern gesagt, als ich von ihr ging und sie mir Vorwürfe machen wollte, daß ich dafür danke, meine Jn gend zu verschinden in Armuth und Er bärmlichteit. Ja. wenn ich nicht mit an gesehen hätte, wie es bei uns zuging. als Vater noch da war. Nie reichte das bis clsen Verdienst Bald machte Vater Muttern Vorwürse, daß sie nicht spar sam genug wäre, bald wieder Mutter Vatern, er verbrachte das Geld in den Knefpen, und zur Abwechslung gad’s auch wohl mal hiebe· Dann. als Ba ter —- na ihr hol-M doch auch gewiß gehört —- — dein Polier kam eine Uhr fort, und Vater sollte sie genommen haben. —- -- Aber was reden wir da von, ein Ekel kommt mir an, wenn ich isk .- L... . u LUJU keiLUl Mut-c« Wie ich meinen Julius tennen lerntz —— nicht einen Augenblick habe ich mich liesonnen, als er —- na, als ich hierher zog. Und denkst. ich möchte zurüatau schen? Nicht um die Meiji« »Das glaub ich schon gerne!« entgeq nete Paula überzeugungsooc Dabei strich sie leise, wie liebtosend über den bauschigen Aerrnel einer Seidenblousr. ’ »Ges·allt sie diri« fragte Clara, nun wieder in den alten leichten Ton sal lend Sie zog die Blouse aus dein Karton »Ich hab· sie erst vor einigen Tagen bekommen und noch gar nicht angehabt. Da — ach, wie sie dich tleidet!« Sie hatte sie der anderen über die Schulter gelegt. »Komm, sieh selbst. « Paula trat vor den Spiegel. Scheu, iast ver-schämt schaute sie in das Glas Ja, wie die rathe Farbe ihren bleichen Teint hob! ,,,Na bab’ ich nicht techt?« ries Clara, die neben ihr stand und ebensalls in den Spiegel sah WAber was bast du?« unterbrach sie sich, als sie bemerkte, wie Paulu, let chenblaß werdend, die Augen schloß und tastend nach einem halt suchte. »Was ist diri« Sie umsaßte die Schwankende und drückte sie in einen Sessel ch«—— ich —- ach, gieb rnir ein Glas » Wa er«. stammelte das junge Mädchen, ohne die Augen zu Zssnen »Mir wurde aus einmal so schwach.« Mhirnmeii Du bist wohl gar bn rig?« schrie jeit die anbete, wirklich set erschrocken, aus. ßzsi auch daran nicht »Hei-acht habet Und da doch gesagt, tu warst so la ist Geschäft Sie wartete he W ab, son dern holte ein srötcheth Untier nnd kaltes Iris-hu Ubert-tm » W tat-at Ue LWCY ist-Nu »M-——,—«- y-. --. « ·-.-,-.. -... . · and-te Lippe-. Hirt-M Mi töntean hause sein.« .Yiacht nichts, « antwortete Elara schnell. Use nur erst etwas nnd dann mache ich eirii noch schneil eine Tasse Kassen«l «Rein. nein!« wehrt Paula ah. »Ich muß nach Hause; Mutter wird schön warten und Großmutter zanken; seit sie sich nicht mehr rühren kann, zantt sie immer —- ich mach’ ihr nichts recht.« .Armer Kerl!« Claraj bis dahin la- X chendes Gesicht ist ernst geworden; sie siihlt ein grenzenloses Mitleid mit der einfiigen Freundin Wie gut hat sie selbst es doch geaen das arme Ding! Da fährt ein Gedanke durch ihren Sinn. »Paula ich werde dir heute Abend ein hiibsches Vergnügen verschaf sen, ruft fie. »Du mußt mit zum Sommernachts seft. Wi« fahren heute alle hin, und Du mußt mit.« Paula starrt sie an, als höre sie et- i was ganz Ungeheuerliches. —-—ich ——-? Du willst mich wohl uzen ?« stößt sie dann hervor Betoahrel Es ist mein Ernst Und « dn sollst dich schon amiisiren dafür will ich sorgen. Julius hatso viele Freunde Um neun Uhr fahren wir mit der Stadtbahn ’raus, —- die herren toins men ditelt vom Geschäft, so ist es verab redet Dann wird erst Abenbbrot ge gessen und nachher getanzt. Du kannst ; ja so sein tanzen Weißt du noch MU reir nach dem Leiertaften aus dem hose ; Rheinländer iihten ?« Die großen Augen in Paulas blossem . Gesicht beginnen aufzuleuchten. Seit ihr fortgezogen, habe ich nie mehr ge tanzt!« sagte sie leise. »Aber ich tann « ja aus teinen Fall mit selbst wenn ich Erlaubniß bete-nie- —ich hab ja nichts anzuziehenf Doch Clara die nun einmal daraus Z erpicht st, der Freundin etwas ver-; meintlich Gutes zu thun, redet ihr jedes Bedenken aus. Der Anzug sei das Wenigste. Die ; kotb- Seidenblouse horae sie ihr aern T und einen Rock auch; sie werde schnell ; einen aus ihrer Gardetobe heraussus 7 chen und verlängern. Und Paulas Augen hängen an der Blouse wie von magischer Gewalt ange zogen. Die soll sie anziehen. und in der Stadtbahn fahren —- sein Abendbrot essen —- tanzen —«- —· — Sie erhebt sich wie in einem piiitzsichen Entschluß. —- -— »Um acht Uhr bin ich bei dir. Clara«, sagt sie. »Ich komme bestimmt!« — Und wie iin Traum eilt sie nun nach hause. Noch ganz athemloi vom schnellen Laus erklimmt sie die steilen Treppen, die nach ihrer Wohnung siihren. Aus der Schwelle derselben bleibt sie, wie angewurzelt, stehen Als sähe sie heute zum ersten Mal, so prüfend schweift ihr Blick durch die Stube — iiber den ärmlichen Hausrath, den die grellen Sonnenstrahlen von dünnen, weißen Shirtingdorhiingen nur mangelhaft zurückgehalten unbarmher Zig beleuchten; dann hastet er mit einem seltsam starren Ausdruck an der Mut ter, die in einem oermasehenen Kattuns rccke an der Mihrnaschine sink· Sie sieht furchtbar erhist aus; das haar ist nur lose aufgesteckt und an einer Seite mie der her-abgefallen — sie hat ja nie Zeit, sich ordentlich zu srisiren — die Arbeit drängt stets — — — Das junge Mädchen stößt mit einer heftigen Bewegung den Karion aus den Nod-n »Ich will meine Jugend nicht ver sclinden in Armuth und Erbärmlich teit«, sagte Clara nicht so? Und gleich einer Fata Morgana steigt das schöne, tiihle Zimmer vor ihr auf, die Gestalt der Freundin in dem dustigen Spitzen lleide als herrin darin, wie sie lächelnd und piaudernd die kostbaren Sachen ausbreitet. Sie muß sich erst besinnen, als die Mutter in dem sich stets gleich bleiben den, tlagenden Ton die Spitzen ver langt und dann hinzuseht, das Essen sei noch nicht fertig, sie solle nur schnell in die Küche gehen und nachsehen. Die Mutter achtet nicht aus das versonnene Wesen der Tochter. Sie hat die Spitzen in Empfang genommen, mißt flüchtig die Meterzahl. ob’s auch stimme, und fängt an einzuträuselm Doch die Augen der Großmutter, die in dem alten Korhstuhl sitzt, der so recht in die Sonne gerückt ist, sehen sorschend in das Gesicht des Mädchens. .Wo bleibst du heute so lange?« sragt sie streng. Paula antwortet nicht; hastig geht sie in die kleine Küche, Die Thür hinter sich schließend. Als sie noch einer Weile wieder ein tritt und einen Raps mit Kartoffel » suppe aus den Tisch stellt, wiederholt die : i alte Frau ihre Frage· i ; Noch immer schwei t das Mädchens k Dann aber, als sie ginter den Stuhl der Geliihmten tritt, um ihn an den Tisch zu schieben, sagt sie: »Bei Elara Weinert bin ich gewesen. Die wohnt wie im himmel, und so herrliche Klei der hat sie usw andere wundervolle Sa chen, —- aäes von i rein Bräuti am. UnHukiCi t Abend soll ieh mit ihr aussehen Zum Sommernachtis fest werden wir fahren. Sie will mir eine esthsstdene slonse her und was IRS-Joch braucht darf doch, EIN III-W MUI W W He noch tin-er W dest Si der Sees-time N. Sie hat das J —- tatsi wisend Darum-— : als mätse str die klare-, durchdringen des Augen der alten Frau meiden. «Vu wirst nicht gekni« sa t die Großmutter in hartem Ton. .M t der Clara — ja, das wäre gerade die Rechte.« Paulus Augen irrten zur Mutter hinüber. Die schaut sie wohl etwas mitleidig an, sagt dann aber auch: »Nein, Paul-Zehen das geht nicht. Mit der Clara Weinert — nein, das darfst - du nicht« ; »Warum denn nicht ?'· ! »Weil das teine Gesellschaft iiir dich ist! Du sollst ein anständiges Mädchen . bleiben«, entgegnet die Großmutter Paula bricht in Thränen aus. »Als . wenn ’mal Tanzen so toag Schlimmes - wäre«, ichluchzt sie. «Jbr gönnt mir . bloß tein Vergnügen! Jch will aber auch ’mal was vom Leben heil-ein« Da- - mit stürzt sie aus dem Zimmer uno schlägt die Thiir trachend hinter sich zu. O O O Es ist Abend. —- Clara. die in einem - mattblauen Ioulardtleide. in dessen " herzförmig-m Halsausschnitt sich gela licher Crespechisfon bauscht, entzückend aussieht. nestelt noch an dem Anzug der Freundin herum. ; »So, jeht lannst in den Spiegel sehen. Kennst du dich noch?« fragte sie lachend. Wie ein Kind den lichtet-glänzenden Weihnachtsbauny mit so ungläubig staunenden Blicken schaut Paula das · Spiegelbild an Das soll sie sein? j Wie hiibsch sie ist, lommt ihr gar nicht zum Bewußtsein; sie sieht nur das schlanke Mädchen in dem eleganten. ileidsamen Anzug; die bauschige, ro the Seidenblouse, den glihernden Gurt um die Taile und den silbernen « Pseil in dem dicken, schwarzen haar- , lnoten. s Ihre großen Augen strahlen aus. .Wie im Märchenl« flüstert sie. »Wie Aschenbriidel —- sonst in der Küche im . Leinentittel und jetzt in Seide und j Sammet.« T Hoffentlich ift auch der Königs-sahn dal« neckt die andere, der es riesigen let-»- mmäe di· unt-Kofan- Nenmo in . sp-» ...--,.. -.. -...-.--»--.- -.--, einen sarbenpriichtigen Schmetterling verwandelt zu haben. ·I Und außerdem siihlt sie auch etwas wie Schadensreude in ihrem Innern. Mag sich die alte Großmutter ordent lich ärgern! Denn wenn Paula auch nur erzählt bat, sie habe die Erlaubniß . sebr schwer belommen und den ganzen ? Nachmittag in der Küche gesessen und T geweint, und als endlich die Mutter « nachgegeben und dabei gesagt: «Ein- i mal wäre am Ende nicht so schlimms« i da sei die Großmutter sehr böse gewor- I den und hätte gerufen: »Ja einmal i —- einaral ist gerade genug! Der erste i Schritt vom Wege ist ost Urban-wiß voll siiA ganze Leben!« —- so weiß sie doch ganz genau, was man über sie gesagt haben wird. lind während dieser Gedanken ber wendet sie die größte Sorgfalt daraus, » die blasse Paula so dortbeilbast wie i nur möglich zu schmücken. Sie soll i I gesallen da, wo sie stobinsiibren wird. Und es ist ihr nur zu gut gelungen. Das tindliche naide Staunen, mit dem Paula ibre satt übergroßen, nacht schwarzen Augen in dem gefüllten Saal umherschweisen läßt« die schüch terne Besangenbeit, mit der sie, bei ei nem musternden Blick, die langen, sei digen Wimpern senlt, verleihen ibr in dieser Gesellschaft einen doppelten Reiz. Die herren — meist blasirte Lebe miinner —- welche Clara umringen, ge ben ibrer Verwunderung laut Aus druck· Clara, in dem sicheren Gesiihl, hier herrschende Königin zu sein, freut sich des Lobes, das man ihrem Schützling sollt. und nimmt es als eine ihr selbst dargebrachte Huldigung aus« «Tanzt nur erst mit ihr,« lacht sie, »dann werdet ihr mir noch viel mehr danken!« Und als der Tanz beginnt, geht Paula aus einem Arm in den andern. Wie tanzt sie ader auch! Einer Fe der gleich fliegt sie über das spiegel glatte Parteit. Kaum fühlbar lehnt sie sich aus den Arm ihres Partners, und dennoch liegt verhaltene Leiden schaft, schrantenlose hingahe in ihrer haltung. »Wie im Märchen! s- Wie im Mär chenl« dentt sie immer wieder. Mit vollen, degehrlichen Zügen schliirst sie den Schaum von dem Be cher der Freude, der schale Bodensah bleibt ihr noch erspart. Schon dämmert im Osten der jun ge Tag, als Paula langsam die Trep pen zu ihrer Wohnung ersteigt. Bei jeder Stute verlangsamt sich ihr z Schritt, denn ihr ist es, als gehe stej nun wieder einer grauen, trostlosen Oede entgegen. Aber tann sie den«he ranschenden Zarbergarten nicht wieder aussuchen? Sie hat es doch schon ei entlich fest versprochenl Wie sehr der keine, schöne herr —- hans haben sie hn nannt —- und »Da-is im Glitt-IS' hat hm einer stack-gerufen als er mit ihr ans der Tereasse promenirte ——— ja, tote hat er zugeeedet, sie solle doch am ; Wen Sonntag wiederkomment l Und sie wird htugehetn sang erpißl l Mag Groß-man auch noch Iov ! va E gegen einwenden Mie. iele- ichllest sit W di chite ex Ins-te tte nur unbemerkt XI M tistlcplQ W- W sit tin users-www ie. vski t das näch; F; d; W Iris Jn der M eitht sie N der Ober-kleiden satt undächttg dem lei , sen Knistern der Seide lauschend; He zieht die Schuhe aus, mn urnhitrbar I durch die Stube in die Schlastarnmer zu schleichen. Da bleibt iie elschkeckend I aus der Schwelle sieben Arn Fenster 4 hinter der Nähmaschine steht die Mut- ; ter, der Kopf i ihr aus die Brust ge- i sunten, sie schl·st. s Jn dern grauen Licht des anbrechen- « den Tages sieht das Gesicht spitz und » gelblich saht aus, wie das einer ganz - alten Frau. Sie hat wohl das Ber siiumniß der Tochter einbringen wol len, ist aber, von Müdigkeit iiberwiit- « tigt, eingeschlafen. Die Lampe, dem » Erlöschen nahe, brennt noch, ein unan genehmer Dunst erfüllt den Rat-nn Starr sieht die Tochter aus die Schla sende. i Das vertiirperte graue Elend und —- I deine eigene Zulunstl söhrt es durch - ihre Gedanken. Ja, so wird es ihr T auch rnnl gehen, wenn sie nicht —- — « sa, was denn? -- — Wenn —- sie es nicht macht wie Claral « Und wieder steigt vor ihren Augen der lichtstrahlende Saal mit den sriibs J lichen, lachenden Menschen aus, vors ihren Ohren ertönen auss Neue die lo fendem ichmelzenden Weisen der Mu il. Noch einen scheuen Blick wirst sie aus - die bleiche Frau.—-Soll sie sie nicht I lieber werten? Nein «- dann giebt es Borwiirsr. Mit wenigen, lautlosen Schritten steht sie in der Kammer. · Da wendet sich die Großmutter " schwerfällig in ihrem Bett; schlasbe- ; sangen schaut sie der Eintretenden ent gegen. i »Bist Du es. Paula?« s Sie erhält leine Antwort. ’ »Der erste Schritt vom We e!« mur meln die welken Lippen der reisin. ; .....—-.- i Wie s ch der steifer insokmirt. Der deutsche Kaiser hat sich bei dem - Empfang des Oberbürgermeisters ; Kirschner und des Stadtbauraths hof- Z rnann in Hnlsertuistoet über die jüng- T sten Vorgänge in der Berliner Stadt- z vertretung und die daran getniipsten ; össentlichenErörterungen sehr genau in- j sornurt gezeigt, uno oao scheint arer ; und da überrascht zu l,aben. Wenig-s « stens hob man diese Wahrnehmung aus z verschiedene Seiten mit einer solchen» Betonung hervor, als ob man darin ei- ; was ganz Besonderes erblicken zu sollen meinte. Diese Annahme ist aber ebenso ungerechtfertigt, wie die bei anderenGei z legenbeiten schon oft genug geäußerte T Besorgniß, daß der Kaiser iiber die öf- ! fentliche Meinun nicht gut informirt d werde. Daß der aiser der leßte wäre, « der darauf wartete, bis ibn ein Mini- s fier über die öffentliche Meinung auf zutlriren fiir ut sände,tiinnte man wohl . aus seinem äharatten seiner persönli- E chen Eigenart allentbalben bei einiger - Menschentenntniß als zweifellos anneh men. Aber selbst abgesehen davon — der Kaiser hat es gar nicht nöthig, auf die Information eines Minister-Z zu warten. Dafür giebt es ja eine eigene Behörde, die sich dieser Ausgabe mit größter Sorgfalt, Gewissenhaftigleit I und Unparteilichteit unterzieht: das Literarische Bureau des Staats-Mini- i l steriumL. Diese nützliche und nothwendigeBes börde hat allerdings nicht ausschließlich den Zwei-, den Kaiser über die öffentli che Meinung auf dem Laufenden zu er halten-sie besorgt dasselbe Geschäft auch i siir die Reichsärnter und die preußischen , » liebe Kinder« die ihm freilich aber dann » am liebsten sind, wenn er sie endlich i i Mir-nimm US gkevi in ganz uunap ; land teine Partei und teine nennens- i werthe Zeitung, die da nicht zu ihrem Recht tärnr. Jeder Resiortchef betomnrt tagsau5, tagein die benierlenswerthen Auslassungen der Presse aller Richtun gen, soweit sie sich aus fein Arbeits- - gebiet beziehen, in Auslchnitten zugesi schickt, und dieMaszen schwellen manch mal zu einer so behäbigen Dickleibig leit an, daß man beinahe glauben möch te, es geschähe darin eher etwas zu viel, als zu wenig. Die Presse hat also in Deutschland nicht den geringsten Grund zu der Klage, daß man an den maß gebenden Stellen ihre Stimmen nicht hören wolle. Die vornehmste und wichtigste Ar beit des Literarilchen Buteaus ist aber die Zusammenstellung des its-Herbe richts. Es ist selbstverständlich, daß man sich bei diesem Berichte einer um so grö ßeren Sorgfalt und Gewissenhaftigteit befleißigt, und diejenigen, die sich noch immer nicht von der veralteten Auffas sung loszulölen vermögen, daß lolche Arbeiten nur unter dem Gesichtspuntte des Wohlgefallens gemacht werden dür fen, liinnen sich versichert halten, daß auch da mit peinlichiter Unvarteilichleit verfahren wird. Mögen die Blätter lon serdativ oder ultramontan, national liberal, freisinnig oder sozialdemokra tisch sein« sie sind dem Leiter alle gleich durchgeaelert hat und fiir den laufenden « Tag als überwundenen Standpuntt be- i trachten cann. Das ift ihm nicht zu ver denken, denn es ist wahrscheinlich teine i vergnllgllche Arbeit, sich durch all den Z Musi, den ieder Tag immer wieder ge- ; btert, hindurchzuwinden Freilich« macht auch da die Uebung den Meister. Ein geschulter Leiter riecht es, sozusa gärk ob in einein Blatt etwas Brauch es enthalten lit. lllllerdin S nat-sitt selbst ihn- nranchrnal etwas enfchli- I ; sie- T— leis to Mk sprich-se- uns-et lenseschlasenhaben— man latdi « hin kann. Doch dirs sind nur selttne III-Minnen und auch diese kleinen Lu cken werden nachträglich au efsillt IN der sericht grändli benust wird, dafur isi die Rase, die ich einmal — wenn auch nicht direkt, so doch indi rekt —- vom Kaiser bekommen habe, der beste Beweis. Ich hatte zu der Zeit, als ich Mitarbeiter des Literarischen Jn reaus war, einen Lektor während seines Urlaubes vertreten und— der Böse hat te die band im Spiel-ich übersah ein mal einen kleinen Artikel, den der Kai ser selbst in der betreffenden Zeitung ge lesen hatte. Am nächsten Tage erschien bei uns ein Flügeiadiutant auf der Bildsliiche und fragte. warum der Ar tikel im Kaiserbericht gefehlt habe. Mir steclt der Schreck noch heute in den Glie dern. Es liegt aus der Hand, daß zu der Zusammenstellung des Kaiserberichts viel Urtheil gehört, denn es braucht wohl nicht erst betont zu werden, daß die Zahl der Preßstimmen, die dem Kaiser tagtäglich unterbreitet werden, eine gewisse Grenze nicht überschreiten dars. Das ist ja eben die Aufgabe eines solchen Leseinstituts, das; es aus der Masse die charakteristischen Stimmen heraussucht und sie sachgemäß sichtet. Der Bericht geht, wie sich das bei einer so wichtigen Sache wohl von selbst ver steht, durch mehrere Hände und wird öfter bei der Kontrolle noch durch einige Einzelheiten vervollständigt. Alle wich tigen Tagessragen werden, wie bereits angedeutet, mit Beriieksichtigung der be merkenswerthesten und charakteristi schen Stimmen aller Parteien behan delt, und außerdem werden auch noch solche Sachen lgnzugesiigh von denen man annimmt. aß sie den Kaiser per sönlich interessiren können. Der Bericht wird alle Tage in je drei Eremplaren sertiggestellt, von denen eines dem Kai ser nach seinem jeweiligen Aufent haltsort zugeschiett wird, während die beiden anderen gleichzeitig dem Reichs kanzler und dem Minister des Jnnern zugehen. Der Bericht unterliegt übrigens, wie schon mein vorhin erzähltes Erlebniß zeigt, der Kontrolle des Kaisers selbst, denn der Monarch begnügt sich natür lich nicht mit den ihm doch mindestens um einen halben Tag verspätet zugehen dsn Miräcsbnsiskn feind-en bHik sitt- Cler ? i ? zahl Zeitungen, die er gleich den ge wöhnlichen Sterblichen alt- Tagesbl tiire benuht Aus dein Gesagten dürfte wohl beut lich genug hervorgehen, dafz es eine völ lig unbegriindete, nur aus der Unkennt nisz der Verhältnisse beruhende Behaup tung ist« wenn gelegentlich dieBesorgnlsi sum Ausdruck gebracht wird, dass der Kaiser iiber die Stimmung im Lande nicht oder nicht genügend unterrichtet sei. Jtn Gegentheil, es ist außer dem Kaiser und den beiden hohen Beamten, denen der Bericht ebenfalls zugeschickt wird, in ganz Deutschland wohl nie mand in der Lage, über die öffentliche Meinung in allen ihren Schattirungen so gut und so genau insorrnirt zu sein« Selbst der reichste Rat-ob dürfte wohl die Kosten scheuen, ein derartiges Bu reau mit einer Anzahl Beamten zu un terhalten, nur unt die bemertenstoerthen Preszstitntnen über die fchwebenden Fra gen tennen zu lernen, und ein solcher Apparat, der neben feiner niiylichen auch seine theure Seite hat, ist unbe dingt nothwendig. wenn man jenen Zweck erreichen will. Kurz, —- es ist nach alledem wohl teine Urberlreibung, zu sagen, daß in Deutschland die öffent liche Meinung, soweit sie sich in der ins-s- Iunhksist XVI-wand stoss- syst-O als der Kaiser. -——--0«·--—.---—00-- — —— Drei Brüder t r a sen sieh nach fünfzig Jahren in hohem Al ter« Ferdinand Gehaltz, 92 Jahre all, Karl, 89 Jahre alt, und Fritz, 87 Jahre alt. Das Wie-versehen ersolgte in dem Heim des zweiten Bruders in Chipvei wa Falle-. Fritz war der erste, der das heim des Vaters in Deutschland vor einem halben Jahrhundert verließ, ohne jedoch anzugeben, wohin er sich zu wenden gedöchte· Er begab sich nach Australien, wo er sich ein Vermögen erwarb, unterließ aber, den Seinigen ein Lebenszeichen von sich zu geben, und als er später schrieb, erreichten seine Briese ihr « iel nicht, da die Fa milie lich inzwis en in alle Winde er streut hatte. Karl Setzt-I verließ fein Vaterland bald nach Abreile von Iris und begab sich nach Amerika, wo hin Ferdinand ihm bald folgte. Diese Beiden verloren lich hier zu Lande aus den Augen und suchten sich lange Jahre vergebens. Schließlich erfuhr in den achtziger ahren Ferdinand, daß sein Bruder arl sich na New Ulm in Minnesota gewandt ha e und eilte hin, um ihn zu besuchen. Rew Ulm war aber geradezu der Zeit von dem furcht barenOrlane heimgegtcht worden, und aus der Liste der odten stand der Name Karl Schuld dtnand hielt seinen Bruder daher f r todt. Karl war jedoch mit dem Leben davonge tonnnen, verließ aber die Gegend, und verzog nach « "«Z)pewa lli und dort wurde er von dlrn Au kalter, der in seinen Forschungen nicht nachgelassen hatte, endlich gesunden und auch der Aufenthalt des Bruders erdinand schließlich ermittelt Dte egrtihung der Brüder, die sich in einem halben Jahr undert nicht esehen hatten, war eine aus her-l . g » -- ------»- s- H-- -------