fee liebe here-etl. sonstsrinius , II giebt immer noch eine hübsche - » Menschen, welche da behaupten, IN Eben im himmel geschlcssen - f s. Jn dem Waldoorfe Buchenlhul åer war man seit langem anderer -Feinung. Was hier sich zu Freud und Leid zusammen fiir’s Leben that, das war im Allgemeinen stets das Wert von Schneidermichels . Gottlieb gewesen« Und darum und weil er auch sonst in allem geschickt und anstellig, pfissig und weisheitsdoll sich bewährte, hiesz er im ganzen Dorfe nur noch »der liebe Herr gott«. Schneidetmichels Gottlieb verstand sich aus die Natur wie auf die Menschen gleicherweise Er war Wettermachrr nnd schien das Gras wachsen zu hören, er entwickelte seinen dicklöpfigen Wald bauern die Staatsgeheimnisse sämmt iicher europiiischer Kabinette und da tiiber hinaus, vor allem aber kannte er sein Dorf aus dem ff und schien, wie einst der Teufel von Salamanla, durch alle Thären der Hütten schauen zu tön Ies. Allüberall hatte er offen und heim lich feine Hände im Spiel, in welche gleichsam auch alle Geschicke der Buchen- . - - thoier zusammenliefem So war der kiebe Herrgott ein ganzer Kerl. Jm « Uebrigen aber zahlte er zu jener ehr- » wärt-eigen Zunft, welche Elle und Bügel- » eisen im Wappen führt. Auch sein Va- ) tet selig war schon ein munteres-Schnei deelein gewesen. Von dem halte er nicht sur das Rüstzeug seines Handwerks ge- · erbi, sondern auch Schlauheit, beredtsas j mes Wesen und die nicht oft anzutrei- ; Feinde Gabe, seinen lieben Mitmenschen u ungefähr bis auf den Grund der Seele blicken zu können. Trotzdem war unser lieber Herrgott . allzeit ein richtiger armer Teufel ge blieben. Drunten im Lande, wo der E Geldsack eine entscheidende Rolle spielt, hätte dieser satale Umstand doch ein starkes Gegengewicht sür sein sonstiges ; Ansehen dargestellt. Hier oben aber un- s ter seinen Wäldlern hatte Jeder schon manchmal den Leibrisemen enger zu- H schnüren müssen, wenn Schmalhans als Kiichenrneister regierte. Darum bildete z seine Bedürfniszlosigleit eher ein Binde- - mittel mit den übrigen Dorfbewohnern, I als daß sie eine heimliche Kluft gegra- : ben hatte. I Der liebe Herrgott besaß eine deri schlichtesien Hütten am oberen Dorf- I ende. Da drinnen hauste er seit langen Jahren einsam mit einer Ziege Er, der geriebene Heitathsvermsittler, in dessen Schmiede alle Herzen der mannbaren ; Geschlechter von Buchenthal hingen, um von ihm vernietet und zusammenge schweißt zu werden —- er selbst hatte sich nicht dazu entschließen können, mit einer « Gefährtin die Lebensbahn gemeinsami entlang zu wandern. Vielleicht hatte I seine reiche Erfahrng ernsthaft Ein-] sptvch erhoben. So war er allein in der Hütte zurück geblieben, nachdem Vater und Mutter von ihm Abschied fiir immer- genommen ( hatten. Allein und doch kein einsamer » Mann! Denn außer der Ziege in dem anstoßenden Holzverschlag theilte mit ihm noch ein gar stöhlicher Geselle die ies armselige, dämmerige Heim: der Humor. Der liebe Herrgott war ei gentlich immer guter Laune, und hätte ex wirklich in seiner Macht gestanden. st- wäre über Buchenthal wohl niemals die Sonne untergegangen. Ein goldene-s Zeitalter sei hereingebrochen. Seine Prosession stellte nicht gerade parte Anforderungen an seine That ktasts Flickarbeit war die Hauptsache seiner Thiitigteit. So fand er denn auch hinreichende Muße, die Vorsehung k— sur das Dorf zu spielen, sur ore armen F Schieserbrucharbeiter, Holzhauer und Steinbrecher, welche es beherbergte. Ne ben der Hütte ragte ein stattlicher Nuß baum empor. Jn seinem Schatten, auf derholzplante hockend, welche dies kleine Unwesen umgrenzte, das war der Lieb lingssitz des lieben Herrgotts. Dort oben konnte man. wenn die Sonne schien, stundenlang das rasseldiirre Männchen wie ein Eichhörnchen sitzen sehen, gemächlich und bedachtsam den Lauf der Welt studirend —- wenn man Buchenthal auch für einen Augschnitt der Welt gelten lassen will — und da z; zwischen vergnüglich eine Nuß um die « Indere lnaclend. Denn die Leidenschaft Mr Nüsse war Schneidermichels Gott lieb wohl angeboren. Trotzdem er al lein nur für sich zu sorgen hatte, wan derte doch nur selten eine Nuß in frem den Besit. Dafür besaß er denn auch U guter Ernte Vorrath bis in den — Sommer hinein. —- — — « In einem heiteren Frühlingsnachmit IT- det liebe herrgott mal wieder c Gartenzaun, lnackte ab und « Ruh, starrte so recht usrieden w binnen himmel, um ch dann einmal iiber das struppige Kinn zu und daran dte listigen Aeuglein hinunter spazieren zu . solchen Stunden hielt er akn tue Anhängen ab siit Alle, die Ins dem Versen empfan M MTH k- — W ras wiedei Ist, tun gleitet » - «- WITH I M l I wie gesogen-u- smus —- twg nicht I alle seine ausgespeicherte Menschen- s tenntnij und Erfahrung —- sich auch j ganz heimlich gut, hatte auch noch k:ins I dem anderen ein Sterbenswörtchen da- ; von gesagt. Die zusammen zu brin- ; gen, müßte eine Lust sein. Und Wi derspruch würde auf keiner Seite zu ers Z warten sein. Sie, wohl arm, aber tüchtig. redlich und hübsch, und er — « nun, ein Bursche. dem eine solche Frau von Nöthen sei, die tapfer das Regi- ! ment in die Hand nähme, nicht her- « risch, aber fest und bestimmt, mit wei terem Blick wie er, beredter wie er, wohl auch an Verstand um manches Gran reicher denn er. Ein gutmüthi ger Junge, dem durch den plöylichen Tod seines Vaters die Schaniwitth- · schaft, verbunden mit einem kleinen Kramladem als Erbe zugefallen war, ! und dessen lränielnde Mutter sich sehn lichst nach einer jungen Kraft umfah, welche ihr die Pflichten von den schwa chen Schultern freundlichst abnehmen konnte. Auf einmal zuckte Schneidermichels Gottlieb auf seiner Holzplsnte zusam men. Das war jg gerade. als wollte der himmlische Herrgott mit ihm, dem irdischen von Buchenthal, einen Bund schließen, als töne ihm seine Stimme zutraulich in’s Ohr: »Nun an die Ar beit, Herr Kollege! Bring sie zusam men und ich will meinen Segen dazu geben« Just larn das Mädel langsam die zum Walde führende Straße herauf. - Ein stattliches, terniges Weib! Wie unaeberdig schien das dunkelblonde« haar aus den dicken Flechten sich in zahllosen Löckchen und Getraus hervor drängen zu wollen. Prächtig hob sich die volle Brust aus dem dunklen Mie- , der« das im wirksamen Gegensatz zu dem weißen, iurziirmligen hemd stand. - Die kräftigen Arme verrathen Gesund- « fu« Inc- tmsbsn Hände formten an fassen. Bursiißig, einen leeren Korb auf dem Rücken schritt sie heran. Als sie sich einmal bückte, um einige Ver gißmeinnicht arn Grabenrande zum Miederschmuck zu pflücken, lachten iiber den leicht gebräunten Füßen ein paar drnlle weiße Waden im Sonnenschein. I Der liebe herrgott auf dein Zaune rieb sich vergnügt die tnochigen Hände. »Ich machysi ich Msch«s!« flüstertex er lreuzfideL »’s wär ja ’ne Sünde, wenn die Beiden aneinander vorüber gingen.« Dann guckte er wieder steif hinaus in den Frühlingghimmeh Und nun war sie heran. »’n Tag. Agnes!« nickte der liebe herrgott. «"’n Tag, Gottlieb!« »Na, wo hinaus?« «än’ö holst« klang es zurück. » o, so! hshii!« Er schleuderte die leeren Nußlchalen im weiten Bogen von sich und sah das Mädchen freund lich. an. »Jmmer fleißig, immer rüh rig.« Die Schöne lachte. daß die zwei Rei hen ihrer weißen Zähne zwilchen den schwellenden Lippen ausschnnmerten. Jst-: hilft’s«i« entgegnete sie dann. Armuth muß sich durchfchlagen Ich fühk mich wohl dabei.« »Und könnt«si doch ganz anders ha ben! half nur den kleinen Finger hin . . . . die ganze hand rei t er an sich . . . beide hönde . . . mein ’nicht?« Sie sah mit nicht iibel erheuchel tem Erstaunen ihn an, vermochte aber doch nicht lange seinem lisiig forschen »den Blicke Stand zu halten. Jhr ; Kon senkte sich, höher hob sich ihre ! Brust. Kleinlaut, halb abwehrend, « halb bittend klang es von ihrem Munde: ' »Ich weiß wirklich nicht . . . . Gott lieb . . . . was Du . . . .« Troßig reckte sie sich auf »Willsi Du nur Deinen Spaß mit mir haben!«« «Spaß und Ernst, wie. man’s an sieht« Agnesl Aber ich wüßt doch Ei nen . . .. Und gucke: jetzt wiro Jemano ; roth und dieser Jemand kennt ihns auch. Nicht? GelleZ Dacht’ft doch s nicht, den Gottlieb dumm machen zu » wollen?« Er zog eine Nuß aus seiner ; Rocktasche und drehte sie zwischen den Fingern. »Na?·' fuhr er fort, ,,haft Dich besonnen? Noch tein Vertrauen?«' « Das Mädchen tämpste mit sich, dann E stieß es halb unwillig hervor: l »Aber ich kanns ihm doch nicht fa- . gen . . . das muß er doch thun! Da- : bei aber werden wir Beide alt." f »Ohne-s subst, hdhöt Nun, wenn I ich’s ihm nun erleichtern . . . wenn er’s « nun doch thut . . . was meinst? Könnt’ ich’z thun, ohne daß Du mich denn im Stich läßt?« Wieder schoß eine Blutwelle ihr iiber das hübsche, volle Gesicht. Dann auf einmal tattete sie nach seiner hand. »Wenn Du das thun könntest . . siehst Du . . um meiner alten Mutter wegen . . . denn . . .« Sie kam nicht weiter. Der liebe herrgott erleichterte ihr das Bekenntnis. Mit einein Sa « kutschte er vom Zaun herab, drückte i die hand, streichelte sie mal über die Wange hin und lachte sie ganz sieges froh an. »Mein Wort d’ranf, Mädel: noch var der«Memse sollst Da Frau Gläser heißes-. »Schönka Ud - bis schier heute freund- selig-W ciuettertenenthrse . svsoowooiadfollksspal Hasses-W »Hei-ze «MIIDW W tend, dahin. Nun war alles wieder Spannkraft Feuer an ihr. Alles Rachbenlliche war H verschwunden. Fast hastig klomm sie - die ansteigende Waldstraße unper. ? Der liebe herrgott sah ihr nach, bis - ihre stattliche Gestalt droben zwischen den dunklen Tannen verschwunden , war-. « : »Diesmal macht mir’s selbst Plai sitt« lachte er. »Nun Heißt’s, dern gu ten Jungen das Maul össnen.« Hopp! saß er wieder droben: Die Nuß ward zuriick in die Tasche ver senkt. Tiefes Nachsinnen war über das Schneiderlein gekommen. So mochte wohl eine halbe Stunde versldssen sein, als ein Schatten den aus der Planke zusammengelauert sitzenden Pläne schrnied ausstörte. . Nein, wie das aber auch heute alles susarnrnenttaU Das war mehr denn Zusall, das war Schickung. höchste Fil gung, und er, Meister Gottlieb. dazu ausersehen, das auserlesene Werkzeug zu sein, was oben beschlossen, hier un ten zurecht zu bringen. Denn da drit ben stand ja der lang ausgeschossene Friedel Gläser, »dieBohnenö:1ange« nur im Orte geheißen, der Geg stand sei nes eindringlichsten Denkens. Der blonde Bursche zog recht verlegen an seiner Stummelpseise und schob just die Mühe aus dem Kopfe hin und her, als wisse er nicht recht, aus welche Seite sie eigentlich gehöre. Und daß er was aus dern Herzen hatte, das war ihm sast wie in Lapidarschrist aus seinem anmuthi gen Gesichte eingeschrieben. « «Na, Friedel2 Sieht man Dich auch ’mal wieder? Deus schön haußen, gelle?« s »Ja, sehr schön!« Dabei schob sich Friedel etwas höher vor bjs zum Holz Faun· »’n Tag, Gotmeox «’n Tag, Friedell Got« Dunneri Jmmer stattlicher wird der Kerl! Nimmst wobl ’mal wieder die Parade von den Mädels ab? he?·« Der Bursche machte ein sehr verle genes Gesicht. Er stopfte den einen Daumen in den Pseifentopf und rieb sich dabei mit der rechten Schulter an der holzpiantr. Endlich erwiderte er mit einem schwachen Lächeln, doch obne auszusebem »Hiihö! ch . . . Parade . abnehmen? Mi! . . . iißt’ wabrbas- : tig nicht, warum? Jch beitatb’ nim mer!« « «Unsinn. Friedei!" Jedes Töpschen " findet sein Deckelcheni Wirst’s auch noch probirn!« : »Du bisi ja auch ledig geblieben.« z »Ich? häbäi Ja, stehst Du, das : ist auch ’n ander Ding. Jch batt’ lei’ Zeit. Aber Du . . . Du mußt’s thun . . . Dein Geschäft braucht ’ne Frau . . . aber 'ne tiicht’ge . . . und Deiner Mut- z ter wirft auch recht sein.« « Friedel spuckte in weitem Bogen aus , die Straße, that einen leisen Zug aus ; der Pseise und erwiderte dann: - Recht wird’s ibr schon sein! Aber..« »Na, siehst Dut« « , » a, nunl" ! « i denn, Friedel?« s .Mich will ja doch teine.« " s .Weißt'ö genau? hast Du schon an gesragt?« - « Däbäi Das nicht, aber . . . ich siircht’ mich vor dem Lachen« - .Lasz sie doch seixeni Die Dich will, die lacht Dich auch nicht aus.« .Das sagst Du?«. Wenn sie ’5 aber doch tbät'? Dann wars aui zwischen uns. Das lann ich nicht vertragen.' , .hm, hin!« Gottlieb legte sein Ge- ; sicht in ernste Falten. »Alle Eine bat’s ; Dir doch angetbani cUntie, gucke!« Friedsel scheuerte sich abermals ver legen mit der rechten Schulter gegen . den Zaun und sagte kleincaui: i »Wenn ich’S nur genau wüßte! Mit » den Weibern ist’s ’ne schwierige Sache! Man weiß nie, woran man ist!' »Da hast Du Recht, Friedeii Na, warf mal. Die Sache will übeilegt sein . . .»Dm, bm!« Wieder dersant Gottiieb in scheinbar tiefe-itf Sinnen, während dessen riedel’i Augen ge spannt an seinem unde hingen Plötzlich hob Gottltev sein your-: wie aus schwerwiegenden Gedanken lvolten empor und fragte: T »Bist Du nicht ein Sonntagstind?« «Stimmt!" erwiderte der Gesragte, dessen Züge jetzt noch einen gespanntc ren Ausdruck annahmen. »Na!« sagte Gottlieb nach einer Pause, »ich dent’, dann wirt« sich ma chen lassen. Sonntagstinder sehen ja mehr wie wir!« »Was . .. was meinst Du?« Friedel war ganz Erregung. «Was meinst Du. Gattlieb?« fragte er noch einmal hastig und nahm vte Pseise aus dem Munde. »Ja nun! Schwierig bleibt ja hie Sache immerhin! Erstens nluszt Du schweigen können . . .« »Wie das Grab!« siel Friedel da zwischen ein. atheute und morgen . . . und immer . . . so lange Du lebst!« »Ums, was Du verlangst!' »Dann mußt Du mir Vertrauen ehenten . . . alles so thun, wie ichs ttr recht halte . ntcht mehr, aber auch nicht weniger . . . hörst Dut« a, ja!« stieß Imdel hervor. « ndlieh mußt Du Muth haben!« Der liebe herrsott sah den Burschen sestan. D den...denwerd’tch sahenkisöus . . Gewiss Ich . . . Mo aut! höre denn, 's trtsst näm ttth ases gar wunderbar es . Diese ;Mhab’tchthr umt, its-; ist«-stockte w»... Euch . . . ich hielt sogar ’ne schöne Rede aus das junge Paar . . .« ·Jst’i denn die M lichtetti« Gottlieb nieste fur r ernsthaft »Ja, ja! So war's! Und Du . . . Du sahst furchtbar gliiscklich ani!« ,. ! W! Ei, der Deichsel! . . . Und sie . . . sie . . . wie fah sie auss« »Das ift ja eben das Merkwürdige, Gottlieb! hr Gesicht tonntc ich nicht ertennm u weist ja auch, wie das I manchmal zugeht in Träumen. Man denkt. man hat's -—« da ift’s wegl« « »Das ist sehr schade-k« I .Thut nichts. Friede-U ch hoffe. diese Nacht sollst Du’s dasiir ehen." « ch?« Wirklich. Gottlieb?« « a, ja! Jch hoss’ö... Du bist ·a ein Sonntagstind. Nun paß au ! Du tennft doch drohen die Haderwiese2 Am Rennftieg Z« »J:. ja L« »Na, gut! Da oben erwarte mich diese Nacht. Wir haben Mondschein, so hai’s nichts auf sich. Wo da die Wege sich treuzen . . .. am Grenzstein ..... da sollst Du sie sehen. Das hilft. wenn’s gelingt. Ader ich denke, 's soll werden. Aber Du mußt glauben an mich, ganz fest, sonst geht mir die straft fort.... und zu Niemand etwas iu gen . . .. vorher und nachher nicht« das mit’s auch zum Guten Euch wird. Jch bin lein Sonntagslind und werde nichts sehen. Du allein ! Und dann : Kein Wort ! Hörst Du ? Piepsmöuz: chenftill ! Und wenn Du ihr Bild siehst. dann mußt Du draus losgehen. es mit dem Namen anreden und die drei Worte laut und feierlich sprechen : »Ich liebe Dich !« Des andere findet sich dann schon. So, und nun gehe heim. liebes leg’s Dir noch einmal. Jch will nui Dein Glück. Und ich hoff', Du follst’s sinden ! Um 12 Uhr also ! Adje der Weil !« s Der liebe herrgott sprang vom Zaum-. niate dem Burschen noch ein mal ermunternd zu und verschwand gleich darauf im Hause. Der lange Friedel ftand noch eine ganze Weile wie festgewachs en und ver Zauberi. Endlich tam Leben in seine Gestalt. Er steckte den Daumen in - den Pfeifenstummel und schüttelte darauf ganz hedentlich das haupt. «Sagar die Pfeife ist mir ausgegan gen, «murmelte er. Das hat was zu bedeuten. Ganz gewiß! Vielleicht ists wirllich zu meinem Glückel« Er schlug Feuer. feste die Pfeife in Brand und trollte dann tiefsinnig wie der die Dorfstrasze hinab. — Aus dem Hintergrunde seines ( Stühchens hatte der liebe herrgott das - Opfer feiner List schmunzelnd deod- T achtet. Nun rieb er sich gar vergnügt und zufrieden die hande. Z »Den hab« ich . . . Der tommt nicht · wieder losl« lachte er. JZJ wird, es ; wird!' ; Eine Weile darauf schritt Gottlieb « ein Stückchen bergan. Drehen am Waldrande liesz er sich wartend nieder. - Endlich tauchte Agneö, eine schwere Reisiglast auf dem Rückku. unter den Bäumen auf. Als der liebe herrgott - sie erblickte, sprang er aus und gab ihr ein Zeichen, stille zu stehen. Dann re- . dete er eheimniszvoll mit ihr. Das diidsche ödchen lachte bald mal auf, bald lief glühendes Rath iider ihr Ge- T sicht. Endlich drückte sie dem Schnei derlein die hand. z .Wenn’d denn nicht anders geht« k meinetwegen! Jch b’ ihn gern und ; er mich wohl auch. ielleicht ist's un ser Glückl« Dann nahm l'a- ihren Gang zum Dorfe wieder auf. Langsam, in weitem Abstande, folg- ; te ihr der liebe herrgott, auf dessen . faltigern Antlig es um diese Abend- i l l i ? ? c . i l ftunde wie Siegesfeuer lachte. Eine reiche, sternenklare Frühlings nacht! Tausend Geheimni e schauen gleichsam aus dem tiefduntlen Wald mpor, und wenn der Wind durch die · Wipfel sacht streicht, dann meint man, ; die alten Tannen flüsterten sich seltsa- j me Dinge zu. ! Drei-en. wo der höhenpfad auf der kleinen, waldumschlpssenen Wiese mit einem das Gebirge übersteigenden Wege sich treu t, lodert ein lustiges s--t.t-.---J».- .»- Hob-I Eos-mais hob. Vssznutsuspsh »I- »--s F---o--. ,-.-,. daneben, schürt zuweilen vie tnisternde Gluth und guckt dann wieder hinan, ob der Mond noch nicht die Tannenspitzen erhellt. Und jeyt wir-W licht da oben. Allmählich breitet sich der silberne Glanz, erhellt halb die Wiese unb be leuchtet scharf die gegenüberliegenbe Walbwanb, wo neben einem Wegwei ser eine mächtige Eiche ibr tnorriges Geöit in die flimmernde Mut-licht ; flutb bebt. Dort, hinter diesem Bau s me, regt sich zuweilen etwas Unsicht ; kares. heimlichleifes, metallisches i Auslachen, verstohlenes Kichern dringt hervor. »Pft!« warnt der liebe herrgott Da wirt« ganz still. Gottlieb schaut nach der Uhr. Nur wenige Minuten noch vor Mitternacht. ges-« horcht er aus. hinter ihm, ein « t noch waldein, tnackte soeben Nier hols. N ein versteht-net »Bitt« nach ber Eiche hinüber, dann taucht ber Wartenbe in sie Bäume hinter sich " hinein. Gleich darauf tritt er rnit dein langen riedel aus die Wi e heraus , Die « obnenftangk sieht ebr ernst· · sehr unruhig und erwartungsvoll aus. Der liebe herrgott legt einen in er auf den Mund, chaut den sur chen tmlich an und lt daraus wie bei chtpsrenb die e zu dein monbhels ten hinan-l hin-at Und Diebes-erfaßt MMUI bit k-.-—-.--..-—-. Heiligkeit der Stunde-! Er sieht. wie Gottlieb an dein schürt, aus seiner Rocktasche a ertei Kräuter zieht und sie unter eltsamen Befchtpsrunggformetn in die lara-sen sinken läßt, dann ein Tuch nimmt, es faltet und ihm nun über die Augen binden hoch. fast zum Zerfpringen klopft ihm das arme, hoffende herz. - Scheinbar uralte, unverständliche Worte dringen an sein Ohr, er ver nimmt den leisen Voll der Schritt-, mit welchen der Zauberer von Buchenthal das Feuer umkreist. Dazwifchen tönt das leise Wehen und Klagen der Tan nenwipfeL Jeht aber fühlt er seine hand er faßt. Stati, heftig hält der liebe Herrgott sie in feiner Rechten. Kurz und scharf vernimmt er das Komman do: «Eins . . . zwei . . . drei!" Da wird die Binde fortgerissen! Der lange Friedel reibt sich die Au gen . . . unsicher gehen sie im nächsten Kreise einher . . . dann haften sie wie gebannt auf der Eiche. Und dann ein halb schreckvoller, halb jubelnder Auffchreil Vom Mondticht übergossen, unbe weglich, mit seltsam lockend. lächeln dem Antlih steht neben dem Baumw fen Agnes, fast gespenftisch zu dieser Stunde. in diefcr Lichtfluth anzu schauen. - Friedel taftet nach der hand des lie ben Herrgott« doch dieser wehrt ihn ab. Der Bursche deutet hinüber -—- doch der f Beschwörerzuttt nur die Achseln und . blickt wo anders hin. Er ift ja tein Sonntags-sind und tann nicht sehen. was der lange Friedei jetzt schaut. was « ihm« alles Blut zum herze-r treibt, ihn » mit tausend Wonnen und Seligteiten s erfüllt « Da hebt der liebe herrgott wieder - die Rechte beschwörend zum Nachthim mel auf. . Und der lange Friede-i begreift. Langfam nähert er sich iiber die Wir-te dem herrlichen Bilde dem Ziele IUIIITI Illuclc, qclscll Ucffllallkp .Agne9!« ruft er laut. H Noch ein paar Schritte, dann ist er ; heran. s »Ich liebe Dich!« halli es schon über I die Wall-wieer l Da löst sich der Zauber, da wird Ruhe zu Leben, Traun- zu berückender ; Wirklichleitl ; Zwei weiche Arme schlingen sich urn ; den hals des Burschen, ein blühender I Mädchenleib schmiegt sich fest an ihn, heiße, zuckendcz süße Lippen suchen die T seinigen. Langsani sinlt das Zauberseuer auf der Bergwiese zusammen. » Es braucht nicht mehr zu lohen, zu leuchten. . Ein anderes Feuer ist aufgeschaffen, ein Iriihlingszauber der Liebe hat zwei Menschenherzen in Bann geschla a,en· Und wie segnend raufchen die Wald tvipsel der grünen Bergheirnath darü ber hin. - Der liebe Herrgott ist längst zwi schen den Bäumen verschwunden Was die beiden Menschenkinder sich zu sagen haben, bedarf keines Zeugen heute Ter liebe herrgoti hatte recht wahr gesagt. Noch ehe die Kirmes einge liiuiet wurde, hielten Agnes und Friedel hochzeil. Mutter Gläser hatte sie selbst aus gerichtet in ihrem haufe. »Weil da rnehr Platz sei«, hatte sie mit natürli cher Empfindung gemeint, um die Ar muth der Schwiegertochter gütigst zu verdecken. - Es ging da hoch und lustig her. Der herr Pfarrer war auch erschienen und hatte eine schöne Rede aus das liebe junge Paar ausgemacht Als er dann fortgegangen war, stieg die Fefilust noch höher. Sie erreichie ihren Gipfelpunit als sich Einer erhob und in feurigen Worten den «lieben herr goti« von Buchenthal leben ließ. Das haiie dieser wohl auch redlich verdient, nur der herr Pfarrer durfte es nicht hdteIL Friedel und Agnes haben niemals auggeschwayt, wie sie iigentlich siir’5 Leben zusornmengctommen sind, so viel man sich auch im Dorfe darüber lii Kopie wohl zerbrach. Beide wuß ten auch warum· Der Ruhm des lieben Herrgottes Von Buche-nthnl ist aber seitdem un stcrblich geworden. « «..-- . Eine »New-Stadt Atti-tot . .. Ebenso tvie seinerzeit unser großer Weiten, bringt in den letzten paar Jah ren auch der hohe Norden im Ge olge der verschiedenen Phasen des Gott-sie bers eine entsprechende Anzahl soges nannter »Mushroom« - Städte hervor· deren herrlichteit meistens nur von tur er Dauer ist, aus denen aber in einigen stillen späterhin Städte von wirklich dauernder Bedeutung, wenn auch ver ändertem Character, hervorgehen mö gen. Vor wenigen Jahren noch wurde die Stadt Damson, aus der britischen Seite der Itondite - Region, als di· Metropole der oloitan ehen Goldseldei anerkannt. Doch mit ieser Glorie ist ei bereits vorbei, und Dawson ist se ziemlich von Allen verlassen, weicht berhaupt wegkommen konnten. Dars auf trat Nome weit in den Vorderi fes-nd ; oder auch seine Glanztage ni chon dahin und es scheint dem Ab ter ben geweiht zu sein, wenn nicht in ei I«ner nächsten Nähe noch neue und v el( Zoersprechende Felder file Industrie und Syetulation auftauchen, was nicht Fwabrschetnlich ist, tro der neulich ge ; meldeten «unterseeis Goldmine« . Dagegen erfreut sich fest Staguao — auch Staate-an geschrieben — eines großen Aufschwungs als Wegstatiom und manche seiner Bewohner träumen davon daß aus ihm ein «Clsicago der alastanischen Goldregion« werde. Und doch ist dies noch zweifelhaft genug, und es wären wohl noch unerwartete Ent wialungen erforderlich, um ihr-i eine solche Zukunft sicherzustelleni Eine arqe Windstadt ist es freilich auch. Was aber auch das Schicksal fiir diese Stadt vorbehalten haben maa: Staauay ist ein interessanter Platz und es verlohnt sich schon einige Augenblicke bei ihm und seiner Ge schichte stehen zu bleiben Sowohl fiir die Existenz, wie fiir den Namen Staguay o war der Zufall ent scheidend. Der Namen lönnte an ge wisse Bezeichnungen im Norden Euro pas erinnern; es hat jedoch mit ihm eine eigene Bewandtniß. Vor Jahren -— so erzählt der Volksmund wenig stens —- versuchten ein alter India ner und sein Sohn, während eines Sturmes in der Niederung zu landen, wo heute die Stadt steht. Sie fuhren in verschiedenen Canoes. Dein Vater gelang es nach einem schweren Kampfe mit Wind und Strömung, das Ufer zu erreichen ; der Sohn aber wurde zu rückgeworfen, sein Canoe schlug um, und nach einem derzweifelten Versuch, zu schwimmen ertranl er. Niemand, als der Vater war Zeuge des Vorfal leg; in wildem Schmerz schlug er sich an die Brust und rief ein’ über das an dere Mal: »Slagua! Stagua !« Dies bedeutet nämlich: »denn des Nordtoirideg«, welcher den Tod seines aeliebten Sohnes verursacht hatte. Der Name iit dieser Stätte geblieben. « nnd wie zurretrend er Isr, davon rann sich noch heute Jeder überzeugen, welcher einen der schrecklichen Winde durchge macht, die hiiusig its Slaguah austre ten, und deren Gewalt mitunter so groß ist« daß die Leute aus Händen und Knieen an der Landungsbriiete dahin kriechen müssen, welche von den Wersten in die Stadt sühren ! Die erste Besiedelung Staguan’8« aber ging unter folgenden Umständen vor sich : Die Kunde von George Car macks groszem Goldsund am Bonanza Creet, im Rlondiie, verursachte den rie sigsten Zustrom in der Geschichte der Goldiägerei ; obgleich schon der Winter hereinbrach. packte eine ganze hvrde Waghiitse ihre Siebensachen zusammen und drang so eilends. wie möglich, nach dem gefrorenen Norden vor. Aber der furchtbare White - Paß mit seiner Schnee- und Eis - Blolade ries der Vorhut ein gebieterisches halt ent egen! Die Berstiirtnngen rückten inde en so rasch nach, daß im Nu eine Armee lin geduldiger am Fuß des gewaltigen Berges versammelt war und bivoulirte. Sie standen buchstiiblich wie die Ochsen am Berge. Schnell genug sanden sich auch Leute mit gutem Grschiists - Instinkt, welche diese Situation auonuhien und den Vediirsnisien dieser, vorerst hier rasten den und sich aus eine schwere und ge sahrvolle Arbeit vorbereitenden Armee » entgegentamen. Nicht nur Zelte wur den ausgeschlagen, sondern auch Block-« ’ hiitten gebaut, — und sehr bald ver langte die neugeborene Stadt Auerba nung. Viele Glücksjiiger strebten bald bergan und ließen eine Föhrte von Schweiß und Blut hinter sich ; aber ge nug Andere rückten nach, und die Be diirsnisie aller dieser Durchziehenden brachten Staguan zur Vliithe nnd sind noch heute seine Hauptstiitze. Aber schon ist der Stadt ein Theil dieses Ge schästes verloren gegangen. Denn seit Vollendung der White Pas; ckc Yuton Eisenbahn hält sich der Metallsucher nicht mehr lange in Slaguah aus und ist auch nicht mehr genöthigt, seine Aus riistung dort zu beschaffen. Dazu kommt ein ähnlicher Uebelstand wie in Name : nämlich ein langwieriger Pro zeß um das Besthrecht aus den ganzen Nod-n auf welchem die Stadt sich und dieser Streithondel bildet natür lich ein hindernifz iiir das Wachsthum Staguan’s. Doch feine Bewohner bleiben bess nunggvoll und wenn die Stadt es lange genug aushalten kann, mag sie dereinst schon allein durch den bestän dig wachsenden Tourittenvertehr eine große Bedeutung erlangen ; schon jetzt bildet der Vertaut von Kuriotitäten an Touristen cine nicht unwichtige Ein nahmequelle siir die Bewohner, welche sich auch rühmen können, das schönste Hotel sowie das einzige Steingeböude in dem ganzen Gebiete und noch andere schöne Din e aufzuweisen, —--— darunter auch die e nzige tägliche Zeitung im Distritt, welche mit einer Sesmafchine hergestellt wird ! — Its-— — Oberst tder wegen seines polternden Wesens und feiner Schrullen ebenso betannt wie gefürchtet ist, hält einigen Otfizieren, die ihm wegen ihres leicht sinnigen Lebenswandels bekannt sind, eine Standrede): Und um Schluß, , meine erken, muß ich hnen sagen, k daß S uldenmachen eine Verlehung H Ihrer Standezehre und nebenbei eine - odentose Schweine-still ) t I »Hm-nur Lisette iängkußneagchm von ue ar n ern mer.« I la: »Hu-Zot A.: »Na, eben Sie, ich bin nun mit I : ; drei jungen Damen verlobt, und alle - ; M lassen sich noch von anderen her - « ren den Des W«