»Ist G Herze- tinnk sich-g Ben Hugo Kegel. Mkiisig Herzen tändlc nickt-t ZTI wäts eiil Spieiweti nnt emöttinuz Ein Menschenherz -- am- leinn es bricht, Ein Menschener iit leicht neuemer LEin junges Herz, dass Liede hegt. Ei gleicht dei- iriielt entsprossnen Blüthe. Die leis ein Lenzes-iman bewegt L. das-, er ninn als Sturmwind toütliel lind werte auch die Stürme nicht. Tie wild ein Menschenherz dnrelnolvenJ Wenn Seele niellt zn Seele sitt-ietzt, Tnnn last dass Spielen, das Ewiobenl - Sind nieln mnionit der.iwiiiiiiiig Strahl In eine Brust voll Lied nnd Treue! Und weeie nieln die wilde Qual Ter Eifersucht — T ir selbst zur Neue! - Mit einem Herzen tändle nicht Olls weiss ein Spielwerl. inu- ergöiztmix Ein Menschenherz —- acti- leidtt eiJ bricht. Lin LITenichenherz iit leicht verlelzbmx Peitors. Eine Erzählung aus der alten Hei math. Von Adolph Meineckr. CI mußte doch einnial Frühling werden« Die Stürme mit Eis und Schnee, waren über Marsch nnd Heide ejaat, bis ein warmer Odem aus dem sonnigen Süden die Kälte gebrochen. Die alien Eichen und Ulmen ikn Pa stotei - Gatten hatten mächtig ge itöhnt, und was nicht an den Zweigen festsaß und lebendig war, hatte der S. nrln herunter geweht auf den Pfad und Rabatten. Die Pioniere der holden Flora wa ten wie jedes Jahr, die Schneeglöcb chen, wlche ihre Köpfchen keck durch den frischgefnllenen Schnee steckten, dann folgten Maßliedchen, Priemili und Aueicelm Den Spatzen konnte man es ansehen, daß ihre Noth ein Ende hatte, denn mit Piepien nnd Schelten ngen te auf die Freietei. Amsel-L Vensselm Stieglitze und Nothtelchen waren angelangt und hüpften dek gniigt über die Rabaiten, hin und wieder einen unschuldigen Wurm aus der Erde reißend» der sich doch auch mal die Welt angucken wollte. Der Storch, der Langbein, war schon von Afrila herübergesegelt und statte sich mit feiner jungen Frau das eft vom legten Jahr besehen. Frau Paftorin, Kopf und Brust in dicken-Shan gewictelt, siiete mit ttiietel der Großmagd, Erbsen, während der alte Graever sich bemüht, mit Schädpo und Leine grade Pfade zwifchen den Rabatten zu ziehen. Der große Gemiisegarten lag mitten in einem schönen Parl. Zwischen den Bäumen hindurch sah man die Pa storei, mit der lan en Reihe, in der Sonne glänzenden k- enstern. Nach der Straße zu die große Scheune ange baut, wie bei allen Bauernhäusern. Es war aber kein Getreide drin, denn das Land, welches zu der Pastorei ge hörte, war verpachtet. Die tange, mit Fliesen belegte gausslur theilte die Wohnung in zwei älften: die Staatsstube in Südwest und daneben die Studierstube vom Pastor. Pastor Libern saf; in seiner von Tabatsaualm verräucherten Stu-: dierstube. Crainer’s Gustav hatte soe ben einen Brief gebracht, ver mit der Post gekommen war. Den Brief in der linlen und die lange Pfeife in der rechten Hand, , suchte der Pastor seine Frau, und als in der Küche lein Mensch zu finden war, lief er in seinem Schlafroct, ohne Mütze in den Garten. Ritte, die ihn kommen sah, lief ihm entgegen. Die Paftorin folgte, und als sie im Haus waren« niu te er so ’ne kleine Straf-: predigt anhören, und entgegnet: »Ja, liebe Meta, ich wollte Die blos den wichtigen Brief mittheilen.« »Und Dich dabei ertälten, lieber Mann! Du wirst nie tlug!« .»Doch doch, nun tomin nur her ein." Beide setzten sich auf's Sopha. Der Pastvr sagt: »Es sind eigentlich zwei Briefe, einer ist von Deinem-Bru derin Bremen und der andere von un serem Schlingel Fritz.« »Um Gottes Willen,« sagte die Pa t«..:.. -- m tin-. I·;.. thun-- »J sein«-, »s-- I» »Ou, ow-» aus«-»- 7 irt?« »Nein, das gerade nicht,« doch lies felbft." Was Schlimmes war es ja auch nicht; Fritz, der gerade in der Se cunda auf dem Gymnasium angefan gen hatte, war von der Schule ausge rissen und zu feinem Ontel in Bre men gereift. Er wollte tein Paftor werden, er wollte zur See und Schiffer werden, und fein Ontel follte ihm dazu verhelfen. Der Brief von Fris war erbärmlich, er wollte aufs Waffen Dem Pastor war bei der Gewinns aufregun die Pfeife ausgegangen Er fagte zu feiner Frau: ,,Meta, weine nicht, jeder Beruf hat feine Rechte und feine Pflichten, weißt Du noch, wo wir Fritz jedesmal fanden, wenn wir ihn suchten, es war am Wasser oder in einem Boot.« »Für ein Mutterherckz ift es fchwer, unfern lieben Sohn we t fort, von Ge fahren umgeben zu wissen,« faate die Paftokin »Wir find alle in Gottes hand, wer foll denn die Schiffe über den Oeean führen, wenn nicht die von der Wasserkant,« meinte der Pfarrer. »Jn Gottes Namen denn,« jagte die Paftorin, »laß’ ihn heim kommen, dann tönnen wir ja weiter fehen.« Die Paftorö - Zamilte war nicht aroE Der älteste ohn Wilhelm oder W h, wie sie ihn nannten, war ein wilder Bruder. Seit leisten herbft war er in Göttingen, um Theologie zu Sonntags- Blatt Lirilagr des ,,Nrbraska Staats- Ausrigrr und Herold«. l i i , » -.. ; X B. Lkiudolpth Herausgeber Grund ;k·«,leId Acht» den- »z. Nov 1901 Jahrgang 22 ZLLo 12 itudiren Er war ein auiiniithiger Junge und beliebt, bei allen im Dorf, doch als er aufs Ghmnasium kamJ waren alle froh, daß er fort war, denn « er hatte so manchen Jungensstreich mit Cramers Gustav ausgesefsen Der leßte Streich war, daß die bei den der alten Wittw Gefch Margret. einen Todtenlopf, den sie aus einem der eingefallenen Keller geholt hatten, in der alten Frau Waschlessel der im Hof stand. praktisirt hatten. Win hatte die Zeit abgewartet, wie dieFrau ihren Gänsen auf dem Briek Wasser brachte. Als sie nun zurücklam und den Deckel abhob, grinste ihr der weiße Todtenschiidel an. Die alte Frau sagte blos ein Wort »Krifchan« und fiel in Ohnmacht, da lag sie glatt auf den Steinen. Schneider Flicte hatte es vorn Fen- » fter aus gesehen und brachte ihr Hülfe. J Gefchadet hat es ihr weiter nichts» aber Wilhelm Liberus mußte dass Dorf verlassen. Sie hatte geglaubt, den Kon ihres verstorbenen Mannes. zu sehen. Das Jahr vorher hatten Wilhelm und der junge Cramer einen ähnlichen Streich verübt, der aber nie heraus lam. Eigentlich war der Kirchenrath schuld daran, warum ließ er die Kno chen unserer Vorfahren mitfammt den Schädeln so auf dem Kirchhof herum liegen. Der Weg zur Schule führte über den Kirchhof und war ziemlich steil. Nun geschah es, daß bei Frau Ober lehrer große KaffeesVisite war. Paar weis lamen die Damen durch das große Kirchhofsthon Auf einmal fing eine der Damen an zu schreien: »Was ist das! was ist hast« unv zeigte mit der Hand auf den Weg. Nun hatten vie anderen Damen es auch gesehen und schrieen: »Es svultl ers spultl« drehten sich kurz um und liefen zurück, Mittlerweile waren Michel und noch mehr Leute gekommen. Michel lachte und sagte: « ie ver-— W..—- G L-I·Il-. -«2 « --.-- hä« - .. UULIII Isuslgcus, UULI Ill- Just-Ists ließen sich nicht sehen, und was war es? Wilhelm hatte einen großen Frosch in einen Todtentops gesteckt, der wollte natiirlieh wieder heraus. Durch seine Bewegungen fing der S del an zu lollern, als wenn er le ben ig wäre. Der zweite Sohn hieß Fritz, der Seesahrer, nach ihm tam etwas Hol des und Gutes, das liebe Lottchen, der Engel vom Dorf, wie die armen Leute sie nannten, weil sie immer hiiligbereit war. Das Nestliiten aber war Hans-, der jüngste. Der war der reine Spetu lant. Von allen Jungens in der Schule hatte er die meisten Knöpse, zweimal um den Leib herum und von allen Sorten Dai- Knovswersen Wimpern) verstand er aus dem ff Er war aus«-, Geldverdienen uno wenn’s blos sinöpfe waren. So hatte er sich von Kramerg eine Candiss Zuclerliste geben lassen. Er machte ein Weltvanorama daraus, mit zwei Lö chern zum Hineinsehen. Sowie Nachmittags die Schule aus war, fand man Hans schon mit seinem Gucklasten auf dem Kirchhof, aus-dem großen Steinleller bei der Kirche hatte er seinen Kasten gestellt. »Seht hier das größte Panorama der Welt!« mit diesen Worten animirte er seineSchul lameraden zum Hineinsehen »Hier ist der große Brand von Moskau und ietzt lomrnen die Pyramiden von Egypten.« Dabei drehte er die Kur bel. Jeder, der hineinsehen wollte, mußte einen Knon bezahlen. Mit rothem und gelbem Kattun brachte er den herrlichsten Sonnenunteraana zu Wege, dann kam die egyptische Fin iternifz und dann war es aus. Zum Krabbensangen hinter’m Teich hatte er teine Lust, es war ihm zu schmutzia Ricke, die Großmagd, wars seine beste Freundin, von wegen den« aroßen Happen in der Zwischenzeit Ihr vertraute er auch an. daß sein Bruder Wilhelm schon etwas Großes aeioorden wäre auf der Universität, nämlich Fuchs bei den Westphalen, nnd das-, er schon dreimal Duell gehabt hätte, daß ihm das Blut vom Gesicht gelaufen wäre. Ricie hielt eg natürlich fiir ihre Pflicht, es der alten GeschMargrei mit-urtheilen »Wenn sie ihm nur den Kopf abge rissen hätten,« sagte die alte Frau, aber sie meinte es nicht so bös, denn als Willy um Weihnachten nach Hause kam und ihr ein paar warme Schuhe mitbrachte, war alles wieder gut. Iris kam von Bremen nach Hause und wurde silr die Seereise ganz frisch ausstafsirh Sein Herz chlug hoch. als ei in dem leichten M rrosenanzug mit seiner Seemannstiste an Bord des großen Dreimasters Merrur in Bre vmerlmven ging. ’ l Vater und Mutter kamen über die Weser, um ihrem Sohn Lebewohl zu sagen; Hang war auch dabei. Pastors gaben dem Capitän Helms und dem ersten Steuermann Barst gute Worte fiir ihren Fritz. ,,; a,« sagte lächelnd der alteSteuer mann, »ich will seine Mutter wohl sein, aber das Tauend dort ist sein Vater auf der Reise.« Sie lachten alle über den schlechten Witz, aber der Frau Pastorin standen die Thränen in den Augen. Fritz aber erklärte mit frohem Lächeln: »Ich will wohl-fertig wer den.« - Das große Schiff wurde durch die Schleusen gezogen. Hans war nir gends zu finden. doch plötzlich stand et auf Reeling, er hatte sich vom Mast korb aus mal die Wesermündung an gesehen. Nun ging es schnell ans Land. Mit den Taschentiichern winkend liefen Pastors den Hafen entlang. Zu der Zeit, vor 60 Jahren, mußten die Ma trofen noch ihre Yöllen Vor die großen Schiffe spannen und sie aus oem Ha fen zirhen Stolz segelte der Mercur die Weser hinunter, während Pastors zurück nach ihrem Dorf fuhren. »Gott schiitze unsern Fritz," sagte die Pastorin »Amen,« erwiderte der Pastor, »se der Beruf hat seine Gefahren und feine Freuden, die Hauptsach’ ist, das-, man es mit seinem Berufe ernstlich meint.« »Und das thut unser Fritz,« sagte die Pastorin, »weiß du noch, in der Schule, wenn er den Unterlehrer er setzen mußte, wie ernst er seine Stel lung nahm« Um Johanni kam Wilhelm, der Student, nach Haus für die Sommer « ferien. Es war an einein Sonntag . Morgen, die Kirche war aus-. Frau -Pastorin kam mit Mamsell und Lott- » chen aus der Kirche, und sie gingenj dem Steinpfad entlang. als von deri anderen Seite ein Korbwagen ange-! jagt kam und still hielt. Wilhelm, der Student, war eg, der absprang, ein ilotter Student, mit Käppchen und Bandelier, und auf der linken Backe ein großes Hestpflaster. «. Die Pastarin tvak zu Tode erschro cken, als sie ihren Aeltesten sah tnit den vielen Narben und dem bevslasterten Gesicht, sie fiel halb ohnmächtig in Die Arme der sie begleitenden Mamch Zum Glück tam der Pastar gleich hin terher, ver sich attch nicht wenig über Wilhelm-, Aussehen wunderte- Sie brachten die Mutter in die nahe Pa storei, wo sie sich bald von ihrem Schrecken erholte. Aus Ver großen Diele begegnete ihn Ricke, sie mußte die Suppeuterrine auf Die Bank setzen. »Ach Gott! Ach Gott:« s schrie sie, als Wilhelm ihr guten Tag tagte. Der Paitor kam denn auch in sei E nem Schlafrock herein, alle setzten sich sum Den Mittagstisch Die Mantsell ziptach den Segen. Niemand schien « Lust haben zu sprechen. Zuletzt sagte ver Pastor zu Wilhelm, Der neben sei ner Mutter saß und ihre linte Hand in Der seinen hielt: »Ist es denn nöthig, haft ihr jungen Leute aus der Unioer sität euch gegenseitig so grauenhaft verletzt, dadurch oam Lernen abgehal ten rverdet, und euren thtgehörigenz großen Kummer bereitet?« « ! - - ch-4«.s« -.. »m-« »Hu «)uu.t. cllkaHllclc LUHUUUL »das ist wohl nöthig, denn alg ritte lich gesinnter junger Deutscher darf man vor keiner Gefahr zurück beden. Tie Narben in meinem Gesicht ehren mich siir mein ganzes Leben!« »Da bin ich doch anderer Meinima«» versetzte der Vater-, »ich kann diesen wüsten Schlägereien kein Geschmack abgexoinnen Deine Carriere alk Theologe hast du natürlich total ver scherzt.« A»Das ist mir auch recht, lieber VI ter,« entgegnete Willy, »denn ich habe schon länast eine Abscheu oor den todten Wissenschaften, ich möchte Che. mie studiren.« »Das können wir später besprechen«. Der alte Herr hatte kaum ausgespro chen, alg Ricke weinend mit dem Ta schentuch vor’m Gesicht in die Stube kam und sagte, daß der Merkur mit Mann und Maus bei Holland unter eganaen sei. Alle sprangen anf, die grau Pastorin that einen lauten Schrei und fiel ohnmächtig zurück aus-Z So pha. Mamsell und Trine, die kleine Magd, brachten sie in’s Bett. Der Pastor ries nach Ricke und sagte: »Um Gottes Willen, woher ha ben Sie diese Nachricht?« »Cramers Gustav hat es erzählk«, erwiderte Rickr. »Dann will ich schnell hinüber laufen«, erbot sich Wilhelm. Ganz verzagt the, der Zastor sich ans Bett und trö tete seine rau. Es giebt doch noch mka Schiffe,·vke gis-k eur hei en. Unser Merkur wird langst im eng ischen Kanal sein, Man muß nicht immer gleich das Schlimmste denten.« Die sanfte Pastorin sagte nichts-, aber Die Thränen liefen ihr über die schmalen Backen. »Wir sind alle in Gottes Hand«, sing der Pastor wieder an; als die Thür ausging und Wilhelm wieder herein kam. Der Pastor ging wieder ins Eßzimmer. Wilhelm sagte: »Ich habe Gustav gesehen und auch den Weinreisenoen, der oie Nachricht gebracht. Es soll wirklich das Vollschisf Merkur sein, das vor acht Tagen Vremerhaven ver lassen hat. Von der Mannschaft weiß man noch nichts. Ich will sofort an die Rheder in Bremen schreiben.« Der Mutter wurde mitgetheilt, daß man annehme, die Mannschaft sei ge rettet worden, so hät:e der Reisende gesagt. Nach einigen Tagen kam Antwort von Bremen, aber man war so klug wie zuvor-; oie Rheder hatten selbst noch keine direkte Nachricht, aber Doch auf das bloße Gerücht hin zwei Bevoll mächtigte nach Holland geschickt. Die Pastorei lag unter großer Trauer, die Pastorin lag trank ini Bett, Die Leute im Dorf brachten je den Tag Beweise ihrer Theilnahme Der kleine Hang und Lottchen, seine Schwester, waren oiel am Bett der Mutter, welche niemals klagt-, aber iheilnahmlos alle- über sich er-» gehen ließ. s Die Woche ging vorüber-, als abers am Sonntag Morgen die Leute alle zur Kirche strömten, da hieß es plötz lich, Pastors Fritz sei wieder da; und in Der That, es war fo. Mit einem Bündel Zeug uno einem Handftock, war er hinten ums Dorf klommen. Ricke hatte ihn vom Küchen enster aus zuerst gesehen und ihm zugeniclt. Sie lief gleich hinaus nach der klei nen Pforte an Der Graft, Die blos von innen aufgemacht werden konnte; da stanD Fritz und wartete. Er fiel der auten Riete um den Hals- und küßte sie und Ricke weinte und lachte durch einander-. »Was macht Mutter?« war Fritzeng erfte Frage. »Junge«, faate Ricte, »Das haft Dir . recht gemacht, daß ou hinten herum ge itommen bift. Frau Paftorin lieat i traut zu Bett, Dein Tod war schon au ) aetiinoiat, es hieß, Daf-, Die ganze Mannfchaft ertrunten fei. »Ricke. Das ift beinah wahr, Denn ) ich und oer Zteuermau Barft sino Die l einiiaem welche oon Den Its-) Mann noch l leben.« »Nun tomm ins Borhau—5«, sagte iRicke, »Daß Dich niemanD zu sehen kriegt, wir müssen Die Frau Pastorin ooyhereitenx Der Herr Paftor ist noch in Der Kirche.«· Ricle rief Dann Die Mafell heraus und theilte ihr Fritzeng Ankunft mit und hat, Die Paftorin vorzubereiten. Mit oeraniigtem Gesicht aina Mani fell tvieoer in Die Firantenstube unD faate so heiliiufia: »Nun find Doch endlich mal aute Nachrichten vom Schiffbruch aeloinmem oie Leute siuri lanae nicht alle tth, Frau Paftorin.« . Zo wie Die Frau Dies- hörle, richtete sie sich auf im Bett uno faate: »Welch ein Glück, find dac- sichere Nachrichten-P »Mus; wohl fein, fie kommt oou CramersJ«, war Die Antwort. »Ich möchte aufstehn MamfelL mein Mann uno Die siinoer kommen ja balo aug der Kirche. O wie freue ich mich, Daß Fritz bald toinmt, er ist ein fo guter Junge. O mein Gott« wenn nun alles nicht wahr wäre.« . »Es wirD wohl Wahres oran fein,«: meinte Die Mamsell. «Hoffen wir Das hefte.« o Somiiiltia atmet-Deckt hatte die Va storin ihren alten Platz aus dem Zo-; pha eingenommen . i Als nun Die Leute ans Der Kirche« lamen, hatte Ricke keine Ruh’ mehr,’ sie nahm Fritz bei oer Hand uno öff-» neie die Thüre. Fritz stand hinter ihr, nnd sagte: »Frau Pastorin, hier hring’" ich unsern Fritz.« « ’ Mit dem war Fritz auch schon auf seine Mutter zugeeilt nnd kniete vor ihr, sie mit den jzlrrnen umfassend, leate er seinen Kon in ihren Schoß. Beide weinten helle Freudenthriiiien.l Aber gesprochen wurde nKhtT Als nun der Pastor mit seinen Kin Dern aus der Kirche karn, stand Fritz auf, seine Schwester Lottchen wollte ihn nicht mehr loslassen, laum, dafz der Vater und die Brüder ihn ordent lich begrüßen konnten. Diesmal war es ein fröhlich Mit tagsmahL Fritz hatte so viel Fragen zu beant worten, daß er kaum zum Essen kam. Er erzählte: »Wir waren kaum in dem freien Wasser der Nordsee, als wir schon in contrairen Wind lamen. Schon wollte der Captain um Schottland fahren, als plötzlich der Sturm vom Norden uns daran verhinderte. Wir benutz ten ihn, Um den Kanal zu erreichen. Schon waren wir eine Woche unter megs und hofften am nächsten Tag die Küste Englands zu sehen. Da kam die böse Nacht. Finsterniß und Nebel ließen uns keine drei Schritte weit se hen. Ab Und zu heulte der Sturm, dann wurde es klarer, es scheint der Captain wußte nicht, wie nahe wir dem Lande waren. Es wurde gelothrt, plötzlich stieß das große Schiff so stark auf, daß die beiden Vordermasten brachen und Taue und Raen über Bord fielen. Der Sturm heulte, einer konnte den andern nicht sehen. Jch hörte Wehklagen und Hülferitse, ich hielt mich, so gut ich konnte, an das Verdeck der großen Kajiite. Haughoch gingen die Wellen über unser Schiff. Ich weiß nicht, wag mit mir vorge gangen ist. Plötzlich fühle ich Boden unter mir; krampshaft hatte ich mich an der messingenen Reeling gehalten-, bis ich wieder zu mir karn. Jch sah einige Seeteute, aber von unserer Be inannung war keiner dabei. Dann hörte ich schreien, sie hatten noch einen Schiffgbriichigen gesunden, der schien schier todt zu sein, es war unser erster Steuermann Borst. Wir beiden wa ren die Einzigen, die Gottes liebe Sonne wieder begrüßen durften. Wir waren an der bolländischen Insel Terschelling gestrandet, ais der Oteuermann zu sich gekommen war, mußten wir über die Warten laufen, nach dem Dorfe Hoorn, wo wir freund liche Ausnahme fanden. Der Steuer mann wurde trank, darum wurde un sere Ankunft so sehr oerzögert Endlich kamen die Abgesandten von mvsmsn Inn-I Rom stknnon skncisv .Bugspriet. Von den Ertruntenen waren wenig Leichen geborgen. Wie froh war ich, als wir endlich in Leer ankamen. »Gutes ist sicher«, sagte Willy. »Du haft jetzt genug vom Seefahren be kommen und kannst froh sein, wenn du wieder nach dem Ghmnasium nebst-II , « · «Na«, tagte Fritz, »noch lange nicht, das geb' ich nicht auf.« Der Pastor machte dem Gespräch ein Ende, indem er sagte: ,,’5iir’5 erste bleibt Fritz im Eltern- - haus, kommt, laßt uns jetzt nach der. Laube im Garten aehn, deine Kame: raDen werden dich sehen wollen« Die alten Schultameraden hatten s sich zahlreich eingefunden, um sich don s Fritz den Schiffbruch erzählen zu las ten. l Winy und Fritz blieben iihek Die Zommerferien im Eiternhaiig, dann aber mußten sich die Brüder trennen. Willy ging nach Wieöbaden, uui l Chemie zu studiren, Fritz aber setzte esJ i durch, einen Platz ang Leichtmatrdse zu s bekommen. - Der Abschied war schwer, aber ali er einige Reisen qliictlich gemacht hatte und das nächste Jahr zu Haus kam, da konnten Pastorg ihren Fritz den gan zen Winter in der Nähe haben, da er rie Jtaviaationg-Sct)ule besuchte. Hang war nun auch herangewachieu . und betrat als Lehrling eine Stelle in l l l l l einem überseeischen Geschäft in Bri« merhaven. Lottchen hatte in Oloenbura Die Schulen besucht und später eine stell-: als Gouvernante bei einer adliaen Fa: milie angenommen. So war die alte Pastorin sermaisi. die Kinder alle fort, die Anhänglichste war Ritte, -sie hatte jedes der Kinder auf den Armen getragen und konnte sich am besten mit der Frau Pastorin über die Kinder unterhalten. Die schönste Zeit fiir das Pfarrhaus war Weihnachten , dann kamen Die Ge schwister fiir einige Tage zu den El tern. l l l JIULV Iuslsuuuztuuudtq Jahren. Jn ihren Weihnachtgfrcuden haben wir die Paftorin verlassen Fiinfnnd zsvanzia Jahre sind eine lanae Zeit, was lann darin alles passircn Pastor Libernö nnd seine ante Frau sind lange todt. Ihr Andenken wird hoch geehrt iin Dorf. Der neue Pastor und Frau sind auch sehr beliebt, nnd wag das beste ist, die alte Ricte ist als Jnoentarstiicl in der Pastorei geblieben und hat noch lanae aenna aelel):, nzn den neuen Aufmuchg ins Leben zu lei ten. Fritz, der Seefahrer, verfehlte in den ersten Jahren selten, seine alte Ricke zu besuchen, er brachte dann immer allerhand mit, besonders Muscheln, das war dann immer eine große Freude. Zule t hatte sie ein ansehn liches Masche cabinet, um das sie viel beneidet wurde. Wilhelm Liberus hatte lange Jahre nichts von sich hören lassen, er war ein großes Licht der Wissenschaft ge worden, und Professor der Chemie an einer süddeutfchen Universität. Seinen Namen liest man öfters in den Zeitun gen. Fritz, der Seemann, hatte sich längst der Dampftraft ergeben, und comman dirt eins der größten Dampf-Hish- T die zwischen Eurooa und America fah- - ren. Tiie kleine Charlotiezhaxta fer ihres-lE Lebens-Roman dtgäfgethrp und ift dem Lehrstand treu geblieben und ist jetzt glücklich als Vorsteherin einer deutschen Töchterfchule, von allen Sei ten geehrt uno hoch geachtet. Hang, der Jüngste, war nach seiner Lehrzeit nach America aus-gewandert. Obgleich in New York in guter Stel lung, sehnte er sich nach dem fernen Westen. Jn San Francisco hat er harte ei ten durchgemacht, doch zuletzt ist es ihm gegliickt und er zählt ietzt zu den ersten Kaufleuten der Stadt. — »v---..——-— -«.— Höfltchiett in der Familie. Wenn eine mir sehr nahestehende Dame hörte, wie Jemand wegen seiner besonderen geselligen Talente, seiner Heiterkeit und Höflichkeit übermäßig gepriesen wurde, dann pflegte sie be denklich ihr Haupt zu fchiitteln und zweifelnd zu sagen: »Hm — hm! Gas senengel —— .Hausteufel!« Höflichkeit in der Familie! Wo wird fie richtig geübt und gepflegt? Draußen . freilich, auf der ,,Gafse«, da ist man höflich. Man muß es sein, man ist auch dazu erzogen, man übt Höflichkeit ganz mechanisch, man wäre ja kein Gentle wan, wenn man eben nicht höflich wäre. Zu Haufe aber ist es dann frei- , lich oft ganz anders. Nicht selten leidet . der Verkehr der Familienmitglieder unter einander an einer sehr bedenkli chen Formlosigkeit Und doch wäre es so leicht, da Besserung zu schaffen. Ein Befehl in freundlichem Tone gegeben, ein Wunsch, freundlich ausgesprochen, wird ganz anders erfüllt, als ein gleich gültig oder gereizt hingeworfener. Ein höflicher Berweig wirkt beim ungezogensten Jungen mehr als ein heftigeg Schimpfwort. Eine kleine Artigkeit, zur rechten Zeit erwiesen, be giitigt manche Verftimmung. Und die kleinen Höflichkeiten des täglichen Le bens wirken auf den ganzen Verkehr der Familie unter einander sehr günstig «-kz—-:k-—.-k. --—-..-— . Himswi -«-. wiss-Do ,x.- - .-..- - -. -«-.. - DM .W--.-i G-—«--i.s:s s-. r ; cul. Die Kinder werden ihre Eltern ganz anders achten, wenn diese sich selbst mit gegenseitiger Achtung behandeln. Sie werden unter sich verträglicher und liebevoller sein, wenn die Eltern streng darauf halten, daß sie auch höflich zu einander sind; daß die Jungen den Mädchen kleine Dienste erweisen müs sen, sie niemals rauh und tölpelhaft behandeln dürfen. Wie viel trägt es bei zum guten Ton im Hause, wenn die Familienmitglie der sich bei jedem Ausgang von einan der verabschieden, wenn auch nur mit zwei freundlichen Worten imd mit einem Hinweis auf ihren Ausgang. Wie sonderbar ist man berührt, wenn man in einer Familie hört, daß die er wachsenen Kinder ausgegangen sind, aber Niemand weiß, wohin. Ohne dabei etwag Unrechteg zu vermuthen, sagt man sich doch, das-, der innere Zusam menhang in solcher Familie ein sehr lockerer sein muß. Uebrigens ist Höflichkeit in der Fa milie auch in manch anderer Hinsicht empfehlenzwertl). Ein zu solcher Höf lichkeit erzogener Mensch ist ganz an Vers an Zelbstbeherrschnng gewöhnt alg ein anderer, der sich im Familien treise nach Belieben «gehen lassen« tann. Er wird auch diese Selbstbeherrsch una nicht so leicht verlieren, denn sie ist ihm eben durch die dauernde Gewöh nung zur zweiten Natur geworden. Seltistlseherrsctmng aber ist eine außer ordentlich wichtige und nothwendige Eigenschaft, das-, man tiihn sagen kann, dass aröszere oder geringere Maß davon tscstiinme das-T Schicksal deg- Menschen, seinen Lebensgang nnd sein Glück. Und schon der-halb allein handelt die Mutter weise, die ihre stinder lehrt, auch itn engsten Kreise höflich zu sein, die in ihrem Haue- aus gute Formen, auf Zuvortonnnenheit untereinander, auf kleine äußerliche Beweise der ge genseitigen Anhänglichkeit hält. Erziehung ist Gewohnheit, Tugend ist Gewohnheit! Warum soll gerade die Tugend der Höflichkeit nicht durch die Gewohnheit befestigt werden? Wie würden wir es finden, wenn pinm ein- Emtsttpr nnk tmrmif THA- daf -.«.-. RIG -.-««g-:-i- — san-: .S-:nrstxfs »k; Its-« - ihre Kinder vor fremden Menschen die Wahrheit sagen, daß sie aber im Fa milienkreise nach Herzensust lügen dürften? Undenkhar, nicht wahr? Aber warum soll man denn nur gegen fremde Menschen höflich sein und zu Hause diese Höflichkeit beiseite stellen? Die gestrenge-i Haus-huren aber, die gar zu gerne sich mehr oder weniger »gehen lassen«, und die halb und ganz moachsenen Herren Söhne, die an dem Maß ihrer »Forschheit« gegen die Schwestern, und leider Gottes auch manchmal gegen ihre Mutter, den höheren oder geringeren Grad ihrer ,,9Jiännlichteit« abmessen, mögen sich’s gesagt sein lassen: »Höslichkeit gegen Fremde ist eine Nothwendigkeit, Höf lichkeit in der Familie ist das Merkzei chen ihrer Geistes- und Herzensbik dung. Und es gehört wirklich wenig dazu, um das Eingangs citirte Sprüchlein in ein anderes, erbaulicheres umzuwans deln! »Bist Du höflich drauß, — sei es auch zu Haus.« -—-,..---.-. Das Kriegsministerium will den Säbel der Offiziere durch Revolver ersetzen. Da wird’s wohl in Zukunft heißen müssen: »Die Feder ist mäch- · tiger als der Revolver.« k ej Z T IF få