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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 22, 1901)
sei. i this-PG parte mden sit pretxten nährt-en nnd zwischen die ltern MAT i net-n Kopfe stehen. u Frsntein oetitoortb unverwandt aussehend und i brach dann in ein langes tieer nn heittiindsendes irlen ans. L aWir was t denn in aller Weit i Sites vorf« ries sie. »Er knurrt doch ’ sonst außer Joe keinen an.« ! »Ist auch fonderbarf meinte Frau Revelätoorth »Biel’leicht ift er eiser süchtig aus Fremde; aber die Jungen knurrte er doch nicht an. Komm her Francesca, ich werde dasiir sorgen daß er Dir nichts that.' »Ich fürchte mich durchaus nicht vor Hundens erklärte sie, wurde aber trotz dieser Versicherung, als das Thier rnit iorniaein Heulen, Ioie sie seiner Her rin nähertrat drohend aus sie zu sprang plötzlich treideweisz. Francegca schritt, den Hund starren Blickes ansehend nicht weiter. Siieö knurrte zwar von neuem, schien aber die Feitigteit ihres Vlieteg nicht ertra gen zu können und schlich hinweg. Es war deutlich zu sehen daß er sie nicht leiden konnte und ihr aus einem nur ihm bekannten Grund nicht traute. aber ebenso deutlich trat es hervor, daß ihre snrchtlose Ruhe ihm importirte »Ich habe Hunde nicht nernf ertliir te sie in ihrem kalten gleichmäßigen Tone und das hat wie es scheint, der s Hund berausgesundenk ; »Aber Eiter- ist das sanfteste Ge i schöpr ries die lleine Bettv. »Ich muß ihn dahin bringen. sich wegen sei nes Unartigen Betragens bei Ihnen zu entschuldiaen. Er ist sonst nur unge zogen zu Welldons Jungen Joe. und das kommt daher weil jener ihn neckt. Der Mastisf Briton hat den Jungen vor einigen Tagen gebissen, darum se ben Sie ihn auch nicht hier. Jch habe ihm die Hand derbunden.« »Du haft also mehr als einen Qual-T« «Drei," erklärte jeht ihre Taute «Jdan, Briton und Stieg. Jeder von ihnen könnte seinen Mann talt ma chen.' »Welch’ sonderbare Lieblinge!« »Es sind keine Lieblinge, sondern Wächter. Sie haben mehr Verstand als menschliche Wesen und wissen, weshalb sie hier sind. Wenn einem Diebe einfallen sollte. in der Nacht einbrechen und mich bestehlen oder rnir ein Leid anthun zu wollen dann wür dees ihm zwischen meinen drei Wäch tern schlimm ergehenk »Dann sind sie Nachts los ?« forschte Franeesea, scheinbar mit großem Jn teressr. .Siies schläft am Fußende meines Bettes und Jdan aus der Thürrnattex Briton bleibt in der halle.« »Sie werden allen dreien gut wer den, bin ich überzeug , wenn Sie sie erst besser tennen," w ri Vettn dazwi schen. »Die Thiere sind so schön und tlug und treu !« »Bei einem Mädchen ift das ein schlechter Zug, Thiere nicht gern zu haben,« stichelte krau Revelsworth »Warum aber wi ft Du denn heute wieder nach London zurückfahren? Du lannit doch sicher die Nacht hier blei ben, und Deine Sachen morgen holen! Da follft, ift mein Wunsch, ein ganzes Jahr bei mir im hause bleiben. Dir wird es natürlich langweilig werden: aber Du haft ja die beiden jungen herren zum Flirten.'« .Werden meine Confins ebenfalls hier sein?« »Gewiß! Weshalb hätte ich denn sonst den Aufruf erlassen? Jin Juni nächsten Jahres wird die hundertjiih rige Gründun sfeier von Jsaat Re velsworths Geschäft und die Theilung seines Besihthums stattfinden. Ah das liith Dich erschrecken und bringt Leben in Dich! So ganz biit Du nicht Statue, sehe ich! Nun, das GeldJ ------ ---II-— -—AI. Uluh Ull clllkll JOKUILITHJULÄU lUiill-i(5t, aber an welchen lebenden Revelsworrb eg fällt, das ist meine Sache! Du und Viktor und Tudled scheint die einzigen direkten Nachkommen zu sein« und iet wiinsche lsupb alle ein Fabr biet unter meinem Dache und- meinen Auaen zur Beobachtung zu haben, damit ich niei ne Entscheidung tressen kann. Da Dis das nun weißt, willigst Du jeyt ins biet-bleiben ?« France-ca stand, wie erwägend. re aunaslos ein paar Schritte vom Arm sessel ihrer Iantr. Jdre langen, gold braunen Wimpern waren gesenkt, aber doch erbaschte Betty ein triumphiren des Ausleuchten in den verschleierten, blauen Augen. Jene Schweigsamteit und äußere Gelassenbeit war ein cha ralteristischer Zug bei Francesccn Sie bewegte sich selten, und stets langsam. und trotzdem lag leine Spur vonTriia heil in ihr. Zu Zeiten kannte sie stun denlang in derselben Stellung verbar ren, stets eine malerische Grazie, ihre glänzenden Augen in’·i Leere gerichtet, oder die weißen Lider, in Gedanken vertiest, gesenkt. »Bist Du denn der Sprache verlustig gegangen, France-ca?« fragte sie mit Schärse. »Willst Du mein Gast sein oder nicht?« »Ja, ich will es sein,« erklärte das Mädchen schließlich und hestete den Blick voll aus das Antliß der alten Dame, « te Nacht und so la e Du ei wüns . Wirst Du mir a r ge-: stattem s leich ein Ielegramm nach· London a zu chickern damit man dort nicht aus In wartetk »Sie-r Deiner Sonst-II kann es nach n i sein-. ists papier X W« tu M W set-. M-« as M Mem M Gte see Je M- ben II need QW bessres bes leis-« .Ciner m den Jungen wird mit Dir ist Omnilmi M dort fahren Dn biß viel zu schön bei Abendj al lein brausen zu sein.a sagte die Taste mit Reichsten-L Lachenb Verließ Frnneeica sogleich das Zimmer. utn ihren hat auszu sehen. Vetty hatte sich wieder an den Flü gel seiest und wollte mit dem Manier spielen fortfahren, alt sie von Frau Revelirvortb genesen wurde. »Nein-es her Kindk sagte sie. »Ich will mit Dir sprechen.« Bettes nahm geborsatn aus einem niedriaen, mit einem gebölelten Woll lissen bedeckte-r Tabourett neben been hohen Sessel ihrer Princivalin Platz. »Du bist ein scharfblickendes, kleines Mädel« begann die alte »Dann- ibre Nebe. »Was dentst Du von jenen Allenisp »Sie sind alle recht nett,« sing Bettn an. als Frau Revelcworth tbr ungei bulbig ins Wort siel. «Recht nett! Sumsk Eis ist nicht die Rede von Kuchen und Paiteten. Um den Anfang zu machen was denkst Du von dem Franzosen3" »Ich finde ibn sehr unterbaltend und liebenswürdig und Auaen bat er wie Herrn O Mearas Collin, so sanft und braun und freundlich versetzte Bettv, über ihre Begeisterung selbst artig-end »Von: ringen wie etn nanzomcher - Pudel, weit wahrscheinlichen (7r kann nicht einmal seines Vaters Sprache ordentlich sprechen und ist so voller Possen und Grimassen, wie ein Affe. Und Dichten, wie gefällt er Dies-« « »Ich sinde ihn sehr schön und er scheint auch sehr klug und interessant iu sein, aber ein bischen ernst; meinen Sie nicht auch?'· Mein —- ich dente nicht! Jch liebe diese englische Würde und Gebirgen heit bei einem Manne. —- Und nun Bettv, was ist Deine wirkliche, aus richtiae Ansicht von der anderen ?" »Seid-sein Revetsworth, meinen Sie? — Nun, sie ist wunderschön! Ich tnnn denBlick kaum von ihr abwenden. ich hätte nie geglaubt, daß eine Frau so schön sein könnte-« »Wenn ich junger oder nervöser wä re " stieß die alte Dame mit Heitigkeit hervor, »dann wiirde sie mir die Haut schaudern machen.« Bettv sah sie vvuer Verwunderung an. - .Stiere mich doch nicht so an,Kind!« riesFrauReveistvorth spitz. »Ich werde an meinem nächsten Geburtstage 80 Jahre alt und habe nie viel mit der Weit verkehrt; 20 Jahre habe ich wie eine Auster in Redetswortb Honse ge lebt und 30 Jahre in Redelsworth hall in Manchester und habe nur we nig Utnaang gehalten, auch vor mei ner Verbeirathuna. Aber deswegen sind meine Beobachtung-gaben doch nicht eingerostet, und ich bin auch kein Mann. der sich durch ein schönes Ge sicht und sammetweicheikotzenrnanieren täuschen läßt. Jch habe von Basiliss ten und von Upasbäumen gelesen, auch von Pslanzen, die alle Iruchtigteit aus der Lust aussaugen und somit ihren Rebenpslanzen die Nahrung entziehen. Und an alle diese Dinge muß ich den ken-wenn meine Nichte Francesrn in meine Nähe kommt." »Sie scheint aber so sanft!« .Scheint — allerdings! Aber Stkes hier «ließ sich nicht täuschen, und ich ebenso wenigf Stimmen draußen machten der Er örterung ein Ende. Gleich danach össnete sich die Thür und Francesca trat in Beqleitung ihrer beiden Cou sine ein r »Sie beide brauche ich nicht« « scherzte --- Im —«-- --- m--I -: slso »UI’-l Cklliljllbssk Alsle IIOI FULLCÅLE ter hinreichend qenua sein, wenn iiiser haudt einer nöthia ist-« »Welchen von uns wollen Eie ha ben?« iraate Indien Francesca blickte lächelnd von einein zum andern. Jn den Auaen der bei den Brüder laa der Ausdruck lebhaf Zer Spannung, ioie die Geleaenheit ihn gar nicht zu erfordern schien. Zum ersten Mal in ihrem Leben wurde en beiden Nevelaworthg tlar, daß ihre Interessen veuiamrnentraien und daß ein Gefühl von Nehenbuhlericheft sich in ihnen regte »Nun, welcher toll eg trink-" iraate fie. »Frantreich oder Englands Und, unt den Anfang zu machen, tennen Sie denn den Wegs« »O, der iit gar nicht zu veriehlent« rief Bettv, die mit höchstem Interesse der kleinen Seene folgte. »Er geht ganz gerade fort, derFahritraße gegen über, die nach Kingston Bridae iiihrt." »Ihr oergeudet alle ingaeiarnnrt nur Mk warf rau Margaret miti ärie ein. .s udtey, begleite Deinei Couiine nach dern Postaint in Ring-; iton hin und wieder zuriiat Und Du, « Vittor, tannft Du Klavier ipielen?« »Ein wenig, Madame,« --antwortete Bittor mit ei er steifen Verbeugung. Er war sur tbar gereizt durch dre souveräne Art ieiner Tante, über ihn zu verfügen. «Jch verstehe nicht, was das heißtt Wenn Du aber Deine Roten tennit, dann fes Dt und spiet’ mit Betty nickt-India! nter den alten Roten s liegen eine Berufe Opernausztige und Duettr. Das K nd hat keinen, der mit ihm spielt und t. Ein bischen heissen gi, nahm Vittor Hirn setty am It et Rahstnnzetrn U swscth t etn Mauer oll bald tm- vie its-s ists-t lfktästiginteryths ein gleich leistean W stetig-ers dieser Kann wenn ee then auch an her nstdlaen Zeit zur Uebuss gefehlt hat-ie. J Sonne-r denn dem Anschein nuä here · Quarteti der jungen Leute zufrieden-s l gefielli Frau Revelewort hob einen z Stab der Jalousien. um udlep und 4 ksket Lichte nachzudlickem wie yre ber- l den ie i ilber den Anger nach singst-M zulchr tien, und beim Anblick Ihrer derrlichen Erscheinungen vermochte fte ein flol es Beben nicht zu unterdrücken. »l; te Reveleworthe —- für’3 Angel« knurrnelte sie file ch. »Es sollte wohl schwer halten, e n poku deres Paar zufnmsnenzufinden. as Mädchen schreitet einher toie eine Kai serin: aber trat allein und allem hat sie etwas llnheimliches.« Dudley grübelie beim Wettern-an dern, wie er die Fra e. die er Fran ceeca vorzulegen beabsichtigte, einleiten lönnte. »Da es erst 9 Uhr ist und bis 10 Uhr Depelchen aufgegeben werden tön nen, möchte ich vorschlagen, zu gehen, wenn Sie nicht ermüdet sind.« hatte er gesagt. ; .Ern1iidet? O, ich bin nie ermüdet!« j »Dann sind Sie eine Ausnahme unter den jungen Damen-" · «Bermuthlich. Jch habe niemals Kopflchmerzem lchlafe stets ausge seichnee. leide nie an Zahn: oder neu-—- i ralnischen Schmerzen, bin nie nieder geschlagen und schlechter Laune. und bin. wie ich zuvor ichon bemerkte, nie mals ermüdet." »Um getunver Geist in einein gerun: den Löwen« zitirte Dudlen. »Sie sehen auch ganz so aus-. France-Im Wo haben Sie aber nur die ganzen Jahre nach Onkel Haroldg Tode ge lebt? Sie haben nicht den italienischen Accent. folglich tann man annehmen, daß Sie in England gewesen fmd!" Sie zauderte mehrere Augenblicke, ehe sie antwortete; dann erklärte sie: gJch din viel gereist. Mein Vater sprach stets englisch enit mir, und ich hatte eine englische Erzieherim Nach seinem Tode mußte ich mir mein Brod selbst verdienen und have in englischen Familien Unterricht gegeben.« ’ »Sagten Sie nicht,« fuhr er im Forschen fort, von einer in ihremWesen vortretendenBefangenheit fich nicht ad schreeten lassend, »daß Sie erst gestern aus Italien angekommen i« »Ja. Wedhald?« aWeil ich sonst hätte beschwören wollen," fuhr er fort, »Sie gestern Abend getroffen und auch mit Ihnen gesprochen zu haben.« Francevea hielt im Gehen inni und sah Dudlen verwundert an. »Mit mir?" fragte sie. »Nun, wie wäre das denn möglich? Ich bin ges ttern mit dem Rachmittagsdamvfer von Calais nach Dover übergesahren. Dann, dei meiner Ankunft in London, zu später Stunde, hielt es schwer. Los-« ais zu bekommen. und zwischen der Landung in England und dem Schla fenleaen um halb elf ilhr habe ich mit teinem Manne gesprochen, mit Ansi nahme von Gepacktriigern, Eisenbahn bedieniteten und Hotelier5.« »Folglich werden Sie mich aus lachen,« meinte er und richtete den Blick auf ihr Angesicht, sich demühend, beim Mondeslicht darin zu iesen, ob sie die Wahrheit rede: »ich wähnte aber, Sie ungefähr um diese Stunde gestern Abend in einer Musikhalle in Leieefter Sauare getroffen zu haben.'« »Ja einer Musikhalle? Noch nie in meinem Leben habe ich eine zu sehen bekommen!« I »Ich würde ferner sagen, Sie wären in tiefer Trauer gewesen und hiitten eine Benleiterin bei sich gehabt —eine tleine Person, deren Gesicht ich nicht sehen konnte. Sie hätten, würde ich DCVCJllPIUL clllcii Ilchiilh UND-CHOR Schleier vor dein Gesicht geruht den Eie einmal auf die Stirn schoben und sich ucnsahen - - mich ansahen. lind dann » nun, das Uebriqe brauche ich Ihnen nicht zu fuaen ·-« Min Gegentheil, ich möchte gern hören,« saate fie mit leisem· verächtli chem Lächeln. »was meine Dovvelzriin aerin fiir Streiche ausgeführt hat. Jst-z ein schlechter Witz von Ihnen, Coustn« oder haben Sie’s geträumt-? Und warum haben Sie diese Dame in Trauer, der Sie in der Musithalle be gegnet, mit mir in Verbindung ge bracht?'· ..Weil sie Ihre Stimme, Größe und auch Ihr Gesicht hatte. Und Jhr Ges sicht ist ein derartige-» das man nicht leicht vergißt« »Das Jhrige würde ich ebenfalls nie vergessen haben, wenn ich es zuvor schon gefehen,« entgeanete sie mit ern ster Einfachheit. aSie sehen meinem verftorvenen Vater ungemein ähnlich, und ich liebte ihn leidenschaftlich, mits sen Sie wissen. Als ich Jhr Antlis heute im vollen Lichte fah, wie Sie in der Hausthiir standen, verursachte diese Aehnlichkeit mit meinem Vater » mir einen leisen Schrecken. Bald aber » fchtvand jegliches Gefühl von Fremd tetn und machte der Ueber eugung Plat, daß das Begegnen mit emand, der meinem Vater fv ähnlich fei, das Finden eines lieben Freundes bedeute. Wir werden Freunde werden« nicht wahrt« feste hinzu, ihm die Hand mit herzgetvinnender Freundlichkeit reichend. »Bitte aber. nicht wieder folche fonderbare Träume zu träumen, worin Sie mick an ganz undentbaren Orten unerhvrie Dinge thun sehenl« Dudtey tchtitteiie mit dein Kopfe. Js- äeke mich der holt-sung Un. tote wer wirkliche reunde werden,« verfehte er« «6te sitt en mir aber-Ich i - Matten, etwas in Bezug aus hre Doppeigiin rein von gestern Zank richtig zu llen. Sie hat nichts un netvshnlides gethan. Nur ein paar Worte sind zwischen uns gewechselt worden. Dann habe ich ihr und ihrer Begleiterin zu einein Cab verhelfen, unb sie sind einein anderen Sah nach gesahren. in dem ein ihnen bekannter Herr saß, den sie zusprechen wiinsrhs en .Wenn Sie mich ein bischen länger gekannt, Dublen," erklärte France-en mit leisem Lachen, »dann winden Sie mich gewiß nicht mit Damen verwech sein die den herren in Cabs nachja aen miissen, wenn sie mit ihnen zu sprechen wünschen Bis zu dieser Stunde habe ich im Gegentheil in Cr sahrung gebracht, daß jene mit mir zu sprechen wiinschen.« Sie richtete sich stolz zu ihrer vollen Höhe auf, und ein warmer rosa Hauch breitete sich iiber ibre weiße Haut. Der Fußweg war still und völlig menschen leer. An France-Hm s Zeite, mit ihrer Hand in der seinigen die sie scheinbar Vetgessem zurückzuziehen, weiter-schrei tend, wurde Buhlen von einem ähnli chen Geiiihl bezüglich seiner Cousine beherricht, wie es bei seiner Tante ber Fall war Jn der Vollkommenheit ihrer physis schrn Schönheit schien sie Licht und Luft ihrer Umgebung zu absorbiren, auch der Lebenskraft anderer zu der eigenen zu bedürfen, so dasz Dudleh mit seiner gan en Willens-störte gegen dieses magnetiiche Anziehem das ihn näher an ibre Seite ioa. anliimvien mußte. Ihre kräftigen, schlantenFins aer waren um die seinigen geschlungen und hielten sie seit, und in ihren Au gen. als sie den Blick bei einer Bemer tuna, die er iiber das sie umgebende Landschastsbild zu machen sich ens thigt sah, voll aufs ihn richtete. chien ein halhspöttisches, halb verftecttes Lä cheln zu liegen. Jn iiihem Impuls hob er ihre hand in den feinen ichwrdilchen Handschuhen an seine Lippen, dann löste er die lei nige aus ihrer Rechten. « »Wir dürfen doch teinen senttmen talen Einzug in Kingston halten!« meinte er lachend, uno ebenso sorglos stimmte sie ihm bei. Und dennoch zogen raneesca Brauen, wie sie im Telegrap nbureau mit dem Bleiftift in der Sand dastand und ihr Telegramm niederschrieb, sich in tinstereni Ziirnen zusammen. »An Nimro, hotel de Rome, Solo London. Morgen tehre ich zurück Schtoieriateiten und Gefahren inSicht. Mache Pläne. Francesra.« Vil· Die schöne Franceoea logirte in dieser ersten Nachtmit in Beitr-s Zim mer. Um 10 Uhr, zu welcher Stunde sich Frau Revetsivorth steto zur Ruhe begab, hatten ihr oie jungen Mädchen ,Gute Nachtt« erwünscht Francesca hielt aber Bettn, zu deren Excequ mit Plaudern und unzähliaen fragen bis lanae nach Mitternacht wagt. etth war eine Zchrvatztiese, ein heiterlauniges, lustiges Geschöpschen, das den Klang oer eigenen Stimme in gleichem Grade liebte, svie Den ande rer. Während oer sünf Jahre. seit sie die unbesoldete sofe, Ptlegerim Se teetärin, Vertraute und Gesellschafte rin ihrer ältlichen Verwandten war, hatte sich ihr laum Geleoenheit gebo ten zur Unterhaltuna mit Leuten ihres - Ranges uno Alters. Wohl wahr, Herr veremon O'Meara, oer junge Jrlän der, der mit seiner Mutter geradeiibrr an der anderen Seire beo Ansseri wohnte und Frau Revelstoortho Psa deitiille qerniethet hatte. benutzte jed möalichen Vorn-and in Reoelstvorth boule ovrzuspreeben und mit Fräu lein Elisadeth Mannington eine Un terhaltung anzutniioien und in die Lönae zu ziehent aber damit endete a uchder Verkehr zwischen den beiden S,»s-i»sl0»n.sssn Tonne intmlämskfb rannte oor Iem Dame nnI deinOders pfarrer Frau L«Mc.1r.1 qanz offsn eine »acfchniinlie «llnnnine«, zviihreno dieie sich init den Titeln »Der alte (iieldfad'« uno die ,·areileiche alte -3chraube drüben« daiiir reoanchirie. »Das arme lleine Fräulein Man nington, eine Märtyrerin Ier Launen des gräßlichen alten Weibes!« hieß es in der ganzen Nachbarschaft, unb je der tviinichte ihr aufrichtig, daß ihre Prinzipalin in ihre-n Testamente sie mit »etwas Nennensiverthem« beden ten möchte, da Betty Waise und in nichts weniger als glänzenden Ver hältnissen war. Betin dagegen be trachtete ihr Leben nicht in diesem tril ben Lichte, sondern fühlte sich froh und zufrieden. Sie war eben unbe kannt mit der Welt und ihren Freu den, auch noch jung, noch nicht zwan zig ahre. Frau Revelsworth war ihre athin, hatte sie, als Beim lau-n mehr als ein Kind in ihr Haus aufge nommen· und fiir ihre tüchtige Aus bildung gesorgt, auch das Versprechen gegeben, ihre Zulunft letztwillia for genfrer gestaltene zu wallen. Sie hielt das junge Mädchen in allen Stücken fehr knapp, weil fie die Sparsamkeit durchweg zum Exeeß trieb, war abere sonst nie unfreundlich zu Bettv, war ihr vielmehr, den ungünstigen An schauungen der Nachbarn ganz entar gengesehh nach ihrer Faeon aufrichtig zugethan. Sie war eben eine herrsch süchtig-« haltsiarrige, alte Frau, mii arten VorurtMs —- unter der än eren, rauhenl la n aber auch e e Eharalterei en chasten, und die e iie bassnn ·b erekannt unbl ihnen b- sere isteit wi rkend-fu« s Gle total-) vavvvvvvvvv (4« Fortfenunth l «Jch fürchte, es ist das- Tempera ment. das Du siebsi, Tante Maran e.,« erwiderte sie gelassen. »Mein Temperament ist zuweilen entsetzlich.« »Die Ausland-er baden zuweilen , entsetzliche inertwiirvine Temperas » aiente.« entgegnete die alte Dame in ihrer gewohnten, nnichineichelbaften Grobheit, »und Du bist seine halbe Ausland-erin. Wenn Du einen derar tisen Anfcll nutzen iiihift, Du und der andere Anstandes —- rni: Der Gabel nach Viktor binden-send --— »dann geht ; austreten in den Buschen Pakt und k tet es dort aus« Wenn Du ein bö ses Temperament basi, to ift seines tschi noch schlimmen kann ich beschwö ren. Heute Nachmittaa war er schon bereit, wegen eines Nichte mich zu verschlingen, nnd sein enaiischer Bru der zeigte iich nicht viel besser. Wir Mlswortbs baden aber immer un fere eigenwilligen Dicklöofe nebabt und ausgeprägte Temperamente, die durch arsqenonemene, verichlaaene fremdiän bische Manier nicht besser wurden. Sänger als vierzig Jahre ift es ber. ais Eure beiden Väter sich selbst zu Narren machten und mit Dem alten Manne sich zantten. Jch war Damals eine sehr hübsche Frau, fast io groß und hübsch wie Du, Frankreich wenn fehon ich zu jener Zeit über dreißig Jahre war. Jch hielt zu meinem Mann und S wieaeroater, wie es Pflicht der Ieau i . Aber zwei schönere Männer ais Haeolo und Dudley sind nie aus einem Hause hinausgeschrittem Es war das nicht hier« sondern oben in Manchester. Nach Eures Ontels John Tode habe ich das Besi thum im Nor den verpachtet Das aus war für eine verwittwete Frau viel zu groß nd auf einein beträchtlichen Theile des Grund und Bodens waren Häu er gebaut worden, die heute ein büb chzeLStiickYen Heil- einbringen Die cI DCUL qlcc Halle Mckll Blllck Vol bnszig Jahren sehr billig erstanden, weil es hieß, es spute drin. Du bist hoffentlich nicht abergliiubisch, Fran emai« «Richi mehr ais die Mehrzahl der Menschen, Tante Margarete Warum aber diese Frage?« »Weil die Auslänber gewöhnlich abergliiubisch sind," erwiderte Frau RevelHtvorth, »und selbstverständlich venn man Gespenster zu seben erwar tet, sieht man sie auch. Bettb da ist so grchtsam wie eine Katze. Mich aber ten die Geister nie, und ich wohne doch seit zwanzig Jahren in diesem Hau e « Welldon und das Stubenmädchen Suse bedienten bei Tisch und warteten sehr gut auf. Alles, was in Revels: Dottb Heuse unter den Augen der Ge bieterin aeschah, mußte gut ausgeführt Ietdeth Sie war nicht die Frau, Die schlecht bedient zu werden gelassen bin genmnmen haben würde. Die Gerichte, obgleich einfach —- Suype, Fisch, Nie reiebraten, Geflügel, Kompon, Butter. Käse und Nachtisch — waren ausge zeichnet zubereitet; auch der Wein war von- det besten Sorte. Das Dineri setvice bestand aus seltenem alten Porzellan, das Silbergeriith war schön Imd gediegen, und das Revelsworth’» sche «R«, die qeballte Faust im Faust handschub und das Motiv »Ich arbeite und warte« waren allenthalben ange skacht, aus dem Silber, dem Glas und Porzellan, auf den Nüctlehnen der ei Oenen Siüble und auf deni massiven, geschnitzten cZichenbuffeL das die Hälf lc M clllcll Ocllc Des nlchlqclL ckmkll getäfelten Speisezimrnerg einnahin Dicke Kerzen in schweren silbernen Leuchtern, acht an der Zahl, standen auf der Tafel und sonst noch im Zim -- mer. Frau Revelswortb mochte Gag nicht leiden und elektrischeg Licht erst recht nicht; Oellarnpen duldete sie nur in den übrigen Räumen deg Hauses, hielt sie aber für ,,schmieria und ge föhrlich«. Das weiche Wachgterzen li t, das feinen Schein auf die Ge fi er der uin den Tisch Zitzenden warf, enthüllte der kleinen Vetty mit wunderbarer Lebendigkeit die Fami lienähnlichteii. Die alte Frau Mar arete selbst, auf die ihr Blick zuerst Ziel, letzen-gerade adlerartig, schön paar, tr ihrer vollendeten achtzig alm; dlen mir seiner breiten,wei Stirn, dem breiten, entschlossenen irm und dem sestens Blick der blauen Augen unter den lamen, schwarzen Simperrh und erst jene herrlicheFran- ; M! Selbst in ihrem Baumwollen- H Munde war sie fürstlich. Jhre Au waren von dem echten Redew Iirtls’s Blau, und wenn sie lä chelte, chienen sie in Azurlicht zu Ismen. Und doch überlies es - " wie sie sie in athernloser Be T Wegs betrachtete, plshlich eiskalt Ist sangen M e Jranceica Revel worth »durch ; unglücklich-i Verse n be hist- sitt-! vIY s sie-d nach - ABOUT-im Iffffffffvfffvavvvvvvvvvs LE Das Diner war vorbei. Die Da men hatten sich in aller Form zurück gezogen und nach oben in den Salon begehen. Die hagere Frau Revelss worth in ihrer dunkelrothen Seiden robe und der großen Spidenhaube, Francesca. noch größer mit ihrer Krone röthlich- taftanienhraunen Haa res, und vie kleine Betty in ihrem be ften fchmarzseioenen Dinertleide zwi fchen ihnen wie ein Kind mit locigem Haar. · Jm Salon nahm Betty die Schutz oecte vom Flügel und fing an zu spie len. und sie spielte fehr gut. mit Ge fiihl und großer technischer Fertigkeit Frau Revelsworth nahm Platz in ihrem mächtigen, eigengeschnißtem mit Polstern beoeckten ArmseffeL und griff dann nach ihrer Abendbefchöftii gang, ihrem Strickzeug mit den ras felnven hornftricknadeln und einem großen Knäuel grauer Wolle. Fran cessca ließ sich gleich nach dem Eintre ten in einen niedrigen Sessel fallen unv, sich darin zuriicklehnend, beobach tete sie unter den halhaefentten Livern hervor ihre Tantr mit bis ins Inner ftr drinnenben Blicken. Plößlich legte die alte Dame mit einem Ruck ihre Strickarheit auf ihren Schock Nun, und was-: oentft Du denn von mir?« fragte fie unvermittelt. »Seit geraumer Zeit habe ich Deine Augen « über mich hintriechen fühlen-" Sich aufrichtend, antwortete Fran- » cesro mit vollkommener Unbefangen heit: »Ich denke, daß Du Dich wun derbar tonfervirt haft, wenn Du wirt- J lich fo alt bist, wie Du fagft.« »Wenn! ! Du fchentst mir wohl lei nen GlouhenP «Ei hält in der That schwer-. Du sscqss sur stunapss out-sc jung-at Its-· l .Mein Vaterf behauptete die alte ( Dame mit einem Anfluge von Stolz, »verlor sein Leben im 93. Jahre bei einem Eisenbahnuniall Ich selbst fah- - re nie mit der Eisenbahn. Meine Mutter war 88 Jahre alt, als sie aus bem Leben schieb. Aber Dein Vater und Deine beide Onkel haben nicht das 60. Lebensjahr erreicht.« »Mein Vater erfreute sich einer herrlichen Gesundheit, trotz feiner Ge: mohnheiten nnd der Lebensweise des Gelehrten,« erwiderte Franresca. »Und er könnte ohne jenen Absturz von ten Alpen vor elf Jahren heute noch ieben.« ,Also Du bist seit elf Jahren Wai ies« fragte ihre Tante. «Vermuthlich kannst Du Dich auj Deinen Vater kaum besinnen? Wie alt warst Du, als er ftar7.?« »Vierzehn Jahre.« Dann bist Du jetzt fünfunbzman zig ·Jalsre?« ,,"Ja. Das nimmt mich Wurzan fuhr die alte Dame fort, Franceöca iiher ihr Str ckzeug hinweg anblickend, »daß Du mit fiinfunbzwanzig Jahren noch ledig bist: Denlft Du nicht an s Hei rathen?« Dunkle-Z Noth breitete sich über Franresccks Atitlih. doch lachte sie. »Es-ich zu verheirathen ijt teineswsegs so leicht, trenn man lein Vermögen ; hats erwiderte ste, »besonders in Ita lien.« »Du willst roch nicht etroa einenj Jtaiiener heirathen?« fuhr die alte Tatne energijch auf. j Das Rath auf des Mädchens Wan- ; gen vertiefte sich, ihre Stimme aber tlang beim Antworten io gleichmäßig l ruhig wie nur je. j Rats-liess zufl- seh seufze-M hat« »Die Heirathen mit Vlusliinvern miissen den Revelgworths nun ausho ren!« suhr vie Tante fort. »Ich tann eine Enqlänverin von hübschem Aug sehen, die Augen im Kopse hat, nicht begreifen, wenn sie einen Knirps von Franzosen over einen Jtaliener mit settaliinzendem Gesicht nimmt, wenn sie einen lrästigen, gesund aussehen: der haben tannkk »Ich ebensowenig,« stimmte Fran cesca hei. Jhre Eante wars ihr einen arg wöhnischen Blick zu. Lag in dem ru higen Beistimmen etwas Verächtliches? fragte sie sich. Francesca lag wieder zurückgelehnt in ihrem Sessel, re gungslos still, mit gesenkten Augen lioern, während ihre Lippen ein hal bes Läipeln umspielte. Jhre seltene Schönheit verlieh ihr eine Macht und ei Ueberaewicht, das ihr die then-rni scee alte Dame, die ihr Leben lang ge wöhnt gewesen, die wichtigste Person gckteit in erhalh ihres begrenzten rizontes zu sein, mißgönntr. »Du bist wohl müdek sagte sie sartastiseh Ei hatte Tadel sein sollen wegeriihs rer nachlässigen Haltung. Francejca erhob sieh sogleich mit reizendem Lä cheln, und da war ei M, daß sie ih rer Absicht, heute noch London iu rückzntehcen, Ausdruck b. seien Baker« es orhabent trat sie us zu ihrer nte heran, und in des teuignete etwas Selt siws. sit-, da ,