Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 08, 1901, Sonntags-Blatt, Image 16
-.-,.s.«»«»»W II T T-;c(; Oc«00cssv ENGEL den? jIkkMSicSstS., Roman von Gc THIS-Log ?,TH;«EZTLDCO. Autorifirte deutsche Nehmqu von Eil THIS (2. FortsesungJ Das Rath der Erhihung schwand von seinem Antlih unb machte einer Inamentanen, aschsarbenen Blässe Platz, und wie ein Kramps zuckte es über sein emeiniglich nichtssagenoes Gesicht. Jgre hanb lag noch aus sei nem Arm, und Dudleh schoß zorniges Blut bis an die Schläsen, als er vie col- stigleit gewahrte, mit ver der junge ann sich von ihrer zarten Be eshrnng srei schüttelte. . .Sie irren sich,« behauptete er laut. »Ich kenne Sie nicht —- habe Sie noch nie gelehm!« --Sie schob den Schleier in die Höhe. Mr Antlis war fast so bleich wie das einige, aber die Bliisse erhöhte nur dessen Lieblichkeit noch mehr, und ihre bbauen Augen leuchteten durch Timä nen. »Seht kennen Sie mich sicherlich!« murmelte sie in Lauten von unend licher Weichheit, die in Duvlens Her zen eine mitllingenbe Saite berührten. »Ich schwöre, baß ich Sie noch nie gesehen habe!« schrie ver junge Schwe renöther und kehrte ilir schleunigst den Wen zu. »Hier, Jungens-, das Lieb ist verflucht einfältig! Jch bin dafür-. baß wie mal trinkenl« .Sie ist ein verteufelt hübsches Weib. Devereux!« »Und eine höllische Lügnerin. wie die Mehrzahl der Weiber. Ich habe sie noch nie in meinem Leben gesehen.« Und zwei von seinen Gefährten er salsenb, zoq er an jeder Seite einen mit sich fort nach den Restaurations räumen. Die Frau blieb wie angewurzelt aus derselben Stelle stehen, das Anstarren, Flüstern und unterdrückte Lachen nicht beachtend. Dudley that das Herz weh um sie, in ihrer Verlassenheit und der stolz resignirten Weise, in der sie die sitt eben zugesiigte insultirenve Zu rückweisung bingenommen Ein paar Momente schien sie unschliissig, von ihrer Begleiterin schars beobachtet. Hernach, mit einer Geste sie aufsu dernd, ihr zu folgen, begab sie sich hinaus. Und wenn sein Leben davon abge hauqen, so hätte Dudley es nicht un terlassen können, die Durchführung des Schauspiels, wenigstens so viel diesen Alt anbelangte, mit anzusehen. Er schritt in der von den beiden Fronenckinqeschlagenen Richtung rveis ter und sah, daß sie die Treppe nach dem Ausgang zu dinabstiegen. Nur wenige Selunden später riß der blon de jung-: herr, oer von der großen Dame angeredet worden, die Schwing glasthiir an der obersten Treppenstuie aus, und ging, mit dein Ueberzieher auf dem Arm, in staunensivertberhast hinunter, von it zu Zeit über seine Schulter zurii blickend, um zu sehen, ob jemand ihrn solgr. Kaum hatte er den Fuß der Treppe erreicht, als Qui-leih der leich nach ihm herauskom, die große ame aus einein Versteck. too sie ibrn offenbar aufaelauert, un: sein Entfchliipfen ab zuschneiden, berborsprana und aber mals ihre Hand auf feinen Arm legte. Diesmal schien der Mann aller Selbstbeberrschung verlustig zu ges ben. Graugelb vor Wutb. hob er sei nen Stock und versetzte ihr einen bef tiaen Schlag auf die Schulter. Mit einem leiten Schmerzensschrei bebte die Gelchlaaene zurück, und noch bevor zwei Theaterbedienftete berbeieilen konnten. um irn Gebäude einem Lärm vorzubeugen war der junge Mann schon durch die Fronteinganasthür sinausaerast und hatte einen Hand tome angerufen. Ehe er aber einzusteigen vermochte, war ibm die Frau auf die Straße ge folgt, dicht binter ibr Dudlen und noch zwei andere Herren, die Zeugen der Seene in der lHalle gewesen. " »Vertin,« rief dre Dame in Hagen dern Ton, «Bertin!« —- Und wiederum versuchte ste, ihn beim hineinspringen in das Cal- zurückzuhalten Wenn Du mich anrübrst, bei Gott, dtsmr schlag ich Dich todt!« Dudley hörte ihn die Worte durch die zusammengepreßten Lippen aus stoßen und sub auch, wie er den Arm Dust Schlagen hob. Das war mehr als Fleisch und Blut mit ansehen . konnten, und mit einem schwingenden, qnt gezielten Schlage schlug ihm der Revelswortb den Arm in die ,baß dem remden der hut von« Mund der pazierftock die Straße simSieM elender Feigling, eine Frau ent« - andere sah ihn neugierig, mit M Deutsch von Furcht unt- Haß im Ins-»n- an. , M Sie sie?« fragte er mit be M Stim. »Bitte ei der Fall stät-Z Ahnen-Gewiß Zieht » en ezu at Sie, wol-in Sie wollen, tote der Intell« Wust-wem agte das ist- ICI mit It M dnrckf die erleuchteten Straßen, und Dudley, sich wieder nach dein Theaterx eingang wendend, fand die fchöneFrau in Schwarz mit ihrer Begleiterin hin ter steh stehen. Sie hatte den Schleier hochgefchlw gen, ihre Wangen glühten, und die Augen funkelten vor Crregung. »Seit jener Unmensch Sie verletzt?« fragte Duvlen mild, während eine kleine Menschenstva sich um sie zu sammeln begann. .Rein, nicht bedeutend; ich tann es kaum fühlen, denle nicht daran. Aber ach, wenn ich ihm doch folgen lönntek Und ich habe lein Gelds« Solchem Flehen zu widerstehen, hätte Dudley nicht iihers Herz ge bracht Ein vorüber-fahrender Hand-i sont herbeiwinlend, half er ver Daniel hinein; dann drückte er ihrer Beglei terin die ebenfalls bineingellettert war, ein Goldstück in die hand. aJahren Sie jenem Cab nach. aber rasch!« rief Dudlen dem Rosselenler zu. »Ich danke Jhnen von ganzem Her ten!'· stammelte eine süße Stimme Dudlev blickte eine kurze Weile dem in rafenber Verfolgung die Straße hin abjagenden Cab nach bis über vie Ohren verliebt in eine schöne Frau deren Name, Rang, Charakter und Geschichte ihm völlig unbekannt wa ren. 4 Jn dieser Nacht tauchte die Gestalt der schönen, blauiiugigen Frau immer und immer wieder in Dudleng Träu men aus. Nicht einen Augenblick, im Wachen wie im Schlafen, vermochte er den Gedanken an sie aus seiner Seele zu bannen, und doch war er, aus ihm selbst unerklärlicher Zurückhaltung außer stande, seinem Bruder etwas von dem Abenteuer mitzutheilen. Jn erster Linie war es das Gefühl, der schönen Unbekannten ein Unrecht zu zufügen. wenn er seinem slatterhasten Bruder Gelegenheit gebe. aus ihre Un kosten Wi e zu reißen. Er konnte sich Viktots taunen und seine Belusti gung über die sonderbaren Begeben heiten des Abends nur zu deutlich ausmalem und gleicherweise sich vor stellen, wie er selbst eine ähnliche Ge schichte von seinem Bruder aufnehmen würde. Denn. was waren die ThatsachenZ — Aus dem-Vulkan eines Varietäten Tbeateri hatte er eine Frau von unge wöhnlicher Schönheit gesehen, die durch ihre diistete Gewandung noch mehr hervortrat. Diese Frau hatte ihn ein paar Momente mit einem Schein von Interesse angeblickt und hernach Bekanntschaft mit einem Manne geltend gemacht. der sie aber mit bestigteit abgeleugnet und schleu nigst das Theater verlassen hatte. in der augensiilligen Absicht, ihr»au5 dem Wege zu gehen. Sie war ihm gesolgl, und er hatte sie geschlagen in einem Wuthansall, unverkennbar noch ers hoht, weil er bei Tische des Guten zu viel gethan. Und dann war er — Dudleh — faktisch so toll gewesen, sich in etwas einzumischen, das beim Erzählen voll ständig den Charakter einer gemeinen Schliiaetei aemann hatte einen ihm c aänzlich Fremden um dieser Frau wil len angegriffen und ihrer Be« leiterin nachher ein Goldstück zum Bezahlen des Cabs ausgedrängt. Das waren die zufammengefaßten, nackten Thaifachen Und wie konnte er sie seinem Bruder erzählen, ohne dessen Spottluft zu reizen? Und doch blieb Dudley, selbst deirn Ueberlegen im nüchternen Tageslichte des folgenden Morgens, feft davon überzeugt, daß die schöne heldin des gestriaen Abenteuers eine verfeinerte, ddchderiige Dame fei, daß ihr Besuch des Theaters nur zu dem weck ge schehen, den blonden jungen ann zu treffen, und ferner noch, daß ihr Be weggrund dazu nur ein lobenswerther fein konnte. Zu diesem Schlus-. war er nicht blos durch fein zufälli es Verlieben ge langt, sondern au durch Beobachten. Eine aanze Stunde oder noch länger hatte er sie vor Augen gehabt, und er war non Natur und durch steieUebung i ein scharfer Beobachter, und während’ der ganzen Zeit war in ihrem Beim-» gen nichts von Koleiterie oder Leicht-« feriiqleii beroorgeireien. Und er hatte auch erlanni, daß sie nie zuvor eine Musilhalle besucht, hatte aus den neu gier n Blicken ohne besonderes Jn tere e, die sie nach dem Einnehmen ihres Plases durch den Raum schickte, diesen Schluß gezogen. Die Gefangn dortriiae aus der Bühne, die in ihrer Art ganz gut waren, schienen sie zu langweilen, und diec Befucher intere sirien sie kaum mehr-; denn, odgleiche jeden Reuanlominenden zu bemerken nicht ermangelte blieben ihre Blicke doch nur fliichtig auf sedem Anwesen ,nur mit du«-—- Adieu —- hatte sie eine Ausnahme gemacht, bis der Mann erschien, aus den sie ge wartet Was nun ihre Beziehungen zu die - ser lesteren Persönlichkeit anbelanate. war idrn ein Räthsei. Beide, er wie sie, waren groß, blond und blauiiugig und hatten selten r eltniißige Züge. Sollte sie die S we er des jungen Mannes sein? nn es sich aber an dem verhielt, würde sie die Verwandt schast dann nicht protlaniirt haben? Er konnte unmöglich schlecht von ihr denken, tonnte sich nicht denken, daß mit solch leuchtenden, schwermii thigen Augen. solch königlicher dal tun-g, solcher Stimme von liebtosender Meichbeit Böses gepaart sein könnte. Was aber den Haß und die Furcht anbetraf, die er in den Zügen des inn» gen Mannes deutlich ausgeprägt ge sehen, so ließ sich das daraus erklären. daß der Mensch zu viel getrunken und ! weder siir seine Worte noch andlnn saen verantwortlich zu rna ; n war. ; Wie hätte er sich sonst wohl, ein s Gentleman an Bildung und Ran , so s erniedrigen können, eine bittende k rau L zu schlagen! Aber bei alledem war Dudlen sehr beunruhigt im Gemüthr. Ein Vor gesiitii. so allgewaltig, daß er ei zu ineistetn gar nicht versuchte, sagte ihm. daß er und diese Frau sich wieder be gegnen würden, und daß sie bestimmt sei, einen mächtigen Einfluß irgend welcher Art aus sein iiinstiges Dasein auszuüben. Ob diese Vorstellung ihn froh oder traurig stimmte. wußte er selbst nicht. Sein Lebensdasein war, wenigstens in den leyten sünf Jahren. durch Liedesnngelegendeiten kaum ge störr worden. Es war ihm ja be kannt. dtß er zu arm fei, sich verheira then Zu liinnen, und er hatte auch siir das- ileine, grauäugige englische Miid chen« dae vor drei Jahren als die Gat l tin eian anderen aus dem Leben ge frbitdsn im Sirt-n vier rHvsiiehsä Ob iijhl bewahrt und sich gesagt, daß die I fes-, wäre das Glück ihm hold gewesen l in der That die Frau gewesen wäre die er hätte lieben können. Von turzledigen Liebesassairen oder Flirtations hatte der Einfluß der braven Stiefmutter die beiden Brüder ausnahmsweise srei erhalten. Ma dame Viktorie Nevelsworth war so jung, so niedlich, so herzig und theil nehmend, arbeitete so angestrengt, ihr Heim behaglich und anziehend ztt ge italten, fand an allem, wag ihre Söhne anging, Freude, und machte ihnen durch ihre reizende Erscheinung, tvenn sie an Festtagen mit ihren .heiden gro: ßen Jun en« ausging, solche Ehre, dasz das erlangen nach einer anderen weiblichen Gegenwart im hause und nach der Pflege einer zärtlichen Frau in Krankheit von diesen beiden wohl herathenen jungen Leuten nie empsuns den wurde. Und durch den steten Um gang mit einer lieblichen, selbstlosen Frau wuchs auch in ihrem bergen eine große Zartheit und Ehrerbietung fiir die Frauen und eine ausgesprochene Abneigung gegen alles, das da u an gethan, in ihren Augen ein Geschlecht herabzusesem das sie um einer guten Frau willen achteten. Aus dieser Seelenstimtnung ließ sich vielleicht auch Dudlehs Ahgeneigt heit erklären, streng über die Frau zu urtheilen deren Schönheit seine Phan tasie in solch hohem Grade beschäftigte Und gewiß war, das es ihm unerträg lich, sie zum Gegen and unschmeicheLs haster Auslegungen gemacht zu sehen, selbst von einem ihr völlig Fremden, wie«sein Bruder Viktor, der sie ita Le hen aller Wahrscheinlichkeit nach nie mals zu Gesicht bekommen werde. Den jün eren Bruder hielt da egen keine Rücktcht von einer vollen it Er ichivayte davon beim Frühstück und während ibreo Morgenspazierganges und stand bei ihrer Rückkehr ins Hotel immer noch bei dem Thema von den Schritten und demLachein der Gamb Tänzerin. Beim Lnncheon wurde ihnen daselbst ein Teleararnm mit der Aufschrift »Reveljroorth« eingehau digt. Die Fassung desselben rvar lata nisch. ,Jhre Tante wünscht Sie sosort zu sprechen. Rathsam, unverzüglich zu reisen. Simpson.« Gegen solche kategorifche Aussprdeq rung ließ sich nichts thun, als ihr Folge zu geben. Da weder Dudlen noch Viktor in der Umgegend von Lun don bekannt waren, so zogen sie denn beim Oberkellner Erkundigungen iiber die einzuschlagende Reiseroute ein« Sie suhren dann aus dessen Anrathen mit dem Zuge von Station Waterloo bis Teddington und von da mit dem Omnibns durch Bushey-Part nach Palace Green. Es rvar ein lieblicher Tag zu An sang April —- also noch zu iriih für billige und übersüllte Erkursionssahr zeuge —- die Kastanienbäume in der berühmten Allee mit srischen, jungen Blättern bekleidet, die an Schönheit mit den rothen und weißen Herzen, theiluna seiner erlebten Abenteuer abi l ; die sie später bedecken würden, wett -eiserten. Der Omnibuikutscher war geschwiisig und theilte dem »anjeneh men Fremden«, der ihm zur Rechten saß, bereitwillig mancherlei aus der Umgegend mit. Von ihm erfuhr Vit tor, daß die Privatgerniicher im Pa laste von einenr ausen armer Deut scher gemiethet w ten —- eine Behaup tung, die sich später als gön lich un eichtig erwies, da die Miether seist aus nahmslos schottische Damen von vor nehme-i herkomm- tvaeen. Ferner III behauptete der steilen-ten daß tn der Omnibuebeanebe zu get-I Kentuc renz herrsche, und daß die rinlgelder lange nicht mehr wären. was tie ionlt gewesen. Danach tin er an, erstaun liche Aneldoten von solalberiihinthei ten zu erzählen, unter denen die beiden Repelsworths unschwer ihre noch nicht gefesne Tante beraubiinden konnten. ort oif’n Anger wohnt iinne olle Dame.« meinte der Kutschen mit dee Peitsche die Richtung andeutend, »das is Sie der torioielte Charalter, von dem-ne nur höre lann. Sie lollert ge rade u in Gelde, drei Millionen tm Mi onen Mari) biitt’ Sie oii’n Hel ler habe ich sage höre - -- und woll n Sie wohl glaube daß die je a Pfennig for Lolaleinrichtungen un Wegeoer besserungen, besser nach hier lomrne zu kenne. härgiebet? Nur nich! Sie haßt die Vergniegongisreiienden un worde, wenn sie ihren Willen hätte, sie vom Valalte on den Eingebungen on dem Anger ganz on gar ausschließt Mit ihrem Gelde lannte se doch iin attlicheg Sticlchen Pfeidesleilch. wie ina nur welches tuh lennte, in ihren Ställen habe! Abber woll’n Se wohl glaube, se läßt sich in ii Korb-vagen, an den ir· Esel ibenden ie, hernmfabre. un vermietet ihre Stalle an ii Herrn, der an der annern Seite des Angen wobnt? A wörtlicher Gentleman dag, meiner Seele, un fraigebig mit das Geld « wovon er selber nicht alltttviel F habe foll, hert’ ich wie das alte Reibeiien mit ihren tnauiertk Ader so ilt’s immer bei de Millionäre-. Un - was nont ihr denn ihr Haufen Gelo? Ze i—:- 80 Jahr, wenn se auch nich io alt aussieht, un steht ganz allein in der Welt da, bat weder Kind noch Kegel und teinen im Haufe um sich als so ginne Art lleene Geiellschafterin, un änne liecbim die for leinen Menschen nich ä heilichee Wort hat, un ii Haus möchen alle Monate änne andere. un a Bedienten. der gröbste Kerl oss Got teg Erdboden, un sei unverschäinten Bengel von sonnen der die Wege leiit und de Hunde spaziere führt die anne merklich gute Rasse sind, muß ich selber sagen --- jeder Zoll an se Blut und Knochen ä Bullenheiszer un anne Dogge un ii Neisundliinoler bibsche Damenschoßbiindchen, wie ich sage. Ae Freind von mir hat er die Dogge im vorigen Sommer verlaust. »Ich will was mörderisches," hat le iiagt. »etwas, das einem Nachtdiede den Gaeaus machen kann nnd sich nicht vor Gespenstern sürchtet." Mei« Freund bat er draus isagt, er ienne sich » oor den bund verborge, daß er allens ? Lebennige sesirnache worde, sot tote Fleisch aber tenn’ er keine Garantie nich leistet Abber nehmen Se se. wie ’n se is, ’3 önne loriose alte Kunden« die anlte Frau Redelsworthen Still istanden, meine Lämmerchenk Vier sinn Se. meine hereens: un hier is der historische Palast wo heinrich Ylll. sei Weibern die Klippe abschla aen ließ. Se wären das Alleni abber - in Kataler sinnen. Jch selber bin lei großer held in die Geschichte. haben - Sie recht schen adie, meine Verans, un schensten Dankl' ’ Redelworth hause war ein langes,» niedrigei, rothes Baeksteingebiiude,das Rath durch die Zeit etwas verblaßt, « und irn Sommer dick umwuchert von Clernatis und Passionsdlurnem die an der ganzen Irontseile des Geböui » des an Spalieren in die Höhe gezogen waren. An der hinterseite des hauses war der von den Pserdestiillen ein efaszte steingepslasterte Hos, an der order seite schied ein kleiner, von einerMauer und noch mehr daran befestigten Spa lieren begrenzter Garten das Wohn qebiiude von dem Fuße-fade, derFahr strahe und dem Anakr. Und von jedem der Frontsenster hatte man die Aug ficht aus die Palastthore, die Kasernen und den Eingang in den ersten Hos. Nach der Tradition war Revelo wortd house so alt wie der Palast selbst —— bei weitern das älteste haus aus dem Angek. Unter der Regierung Georao »l. hatte aber der damalige Besitzer die rothen Dachziegel durch Sieser ersetzt, neue Schlote und einen großen, weit oorspringenden, ur Ar chitektur des hause- unpassen en Er ler bauenxassem derandaariig oon schlanlen isenpsetlern gestützt und weit oorra end über das Speisezinis Inter irn rd eschoß, diesen Raum Winter und ornrner in halbdunlel ; hüllend Das Gebäude hatte infolge I dieser architektonischen Launen ein oöllio verändertes Aussehen erhalten, und sich wenia. wenn überhaupt etwas, von seinem Tudorcharalter bewahrt. Das schwere Einsabristbor rnit seinen gestützten, tnit entfärbten Steinlugeln aekriinten rothen Backsteinpseilern, ge ltörte einer weit späteren Periode on, da er- in den Tagen der «Guten Köni gin« errichtet worden. Auch die Haus thür, ein Stück sehr altes, sehr masst des Baubolz, dein man lliialich seine Natursarbe gelassen, war bon einem greinen, weißgeiiinchtem mutcyelsiiriniyv aen Ueberbau iiberraat, der mit deni iibriaen Hause in vollem Widerspruch stand. Tro der Tals-km Hnncintben unt Narzi en. welche die kleinen Beete im - Hi und die Fenstertästen um den tiefen Erleroorspruna erbei terten, lag dennoch in deni Anblick des Hauses etwas Absto ndes. Bei aller Anstren ung der P ntasie war man außer tande, kleine, blondhaarige Kinder aus jener düsterern wirren-zer sressenen alten hausthiir heran-tap I neln oder auf den langen, Maule-. - dflaiterten Wegen des altmdif n Voraartens Haan spielend fich dor itellen zu können. Das pnze Ueußere j der Stätte machte einen durchaus - nüchternen, ernften Eindruck« der nur - in etwas von den Garten-: undIenfter . täftenbliithen gemildert wurde. Und faft mit Erfchrerten ab des Unrat-arte ten war es, als die beiden jungen Re velswortbs auf ihr Schellen an der "Oauetbiir fanden, daß diefe« ihnen nicht von einem finfter aulfchauenden Hausverwalter geöffnet wurde, fon dern von einem niedlichen, zarten Mädchen in dlauem Ser elleide, mit - einem runden Grübchenge rcht und leb : haften Bewegungen, das ste gleich auf den erften Blick m allem an ihre petite mere erinnerte. »Ist Frau Redelötvorth zu haufe?" fragte Viktor höflich, mit bemundernss rvertlter Schärfe errathend, daft das Mädchen troy der Einfachheit keines Anzuaeg und der weißen Mu elin fchiirze feine Dienerin fei. · Bei der Anrede hatte er feinen Hut abgenommen, und die Kleine, iider das saanze Gesicht erröthend, lächelte schüchtern. »Frau Revelsworth ift zu Haufe, nnd Sie sind herr Revelitworth, nicht loser« " Viktor beanttvortete, ebenfalls lä chelnd. ihre Frage beiabend Sie war folch niedliches, fchrnucles, zierliches Geschöpfchen, und dabei fo freundlich, daß man gar nicht anders konnte, als ihm zulächelm Nur fünf Fuß noch, mir feidenweichem Haar, turz geschnitten, wie bei einem Jun aen, mit lachenden Nehaugen, einer turzen Kindernafr. einem gewölbten. sum Küssen einladenden, kleinen, ro then Mund, einer Figur von mal-eben h«IO-- ils-molk ..-». Ezr--·t--:« ...; i zigen banden nnd Füßen, war es wirts " lich nicht leicht auf den erstenBlick fein Alter, das- sich zwischen fünfzehn und zwanzig Jahren bewegen mochte, zu errathen Die Stimmung der beiden jungen s Mannes hob sich vei ihrem nur-net ! Was auch Frau Revelsworths, der »kurioien alten KundinT unangeneh - me Zchrullen sein mochten so spende te ihnen dir Kenntniß, daß es, falls jene ihre Gegenwart oft verlangen sollte, hier imhause eine fonnige,weib: liche Persönlichkeit gebe, die ihnen in der Größe. dem Wuchs, der heiteren Stimme und dem Lächeln, ihre perlo rene Petite ins Gedächtnis rief, doch einiaen Trost. Die cJalle,durch die das junge Mäd chen die Antömmlinge führte, war eng in der That taum geräumt er alSi die ’ lhallen in den modernen Vitken » ter brachte Dudleh in Erfahrung, daß der vandalijche Besifer in der seit , Georgj Ul. es getoe en der die große Tuporhalle durch einen Vertchlag ge theilt, den dann ein noch untiinitleris icherer Nachfolger in den ersten Regie - rungsjahren der KöniginVittoria hat-· » te weih anstreichen lassen. Jn Zwi ichenriiumen waren Rehiöpfe und hirlchgeweihe asJem holzgrtäfel be ieftigk, das zu einer flachstufigen Ei . chentreppe mit massiven Balustraden » iiihrtr die auf Grund ihrer imposan- » ten Breite gleicherweise in gar keinem l Verhältnis zu der oertiimmertenForrn » der Halle stand. l Jn der ersten Ctage war ein lehr i langer« schmaler Gang mit drei n ttern und der Aussicht auf den of. an jedem Ende durch eine Thiir a e schloisen. Vor der Thiir links, o rn « an der Treppe, machte die tleineFiih: , rerin halt und wandte sich etwas zö l gernd nach den beiden herren um« j »Ich hätte Sie vielleicht nicht gleich I herauiiiihren iollenf äußerte sie in ihrer natürlichen Weise. «Jch hatte I aber seit dem Lunchevn nach Jhnen ausgeschaut und war so erregt, daß ich — -.-—...4I! I. Ett- - IIIWI UCUIIIIUIW uscllcsl »Ich-I- WUI" len Sie also freundlichft entfchuldigen, wenn ich Sie erfuche. ein paar Minu ten hier zu warten, bis ich Sie Frau Redelsworib anmelde.« « Sie verschwand durch die Thür liniö, aus der sie nach kurzer Abwe sendeit wieder erfchien. »Ich babe Sie beide Frau Bebels wortb beschreiben müssen," flatterte sie. »Sie will Sie fett empfangen. Und lassen Sie sich durch nichts, was sie auch fagen mag, beleidigen,« fügte das junge Mädchen, niil der hand schon auf dein Thürdriicker, baftig bin zu; .ver1eden zu wellen, ift nicht tbre Absicht Das Zimmer, in welches sie die Herren führte, war sehr geräumig, da es sich durch die ganze Tiefe des hau fee erstreckte, von dem an ebauten Er ter an der Froni bis zur and an der Rückfeite, in welcher zwei moderne Fenster mit der Aussicht auf den hof und die Stalle waren. Das Meuble ment datirte zwei Generationen zu rück: weich aepolfierte Ottoknanen, Sessel, Lehnftiihle und Sofas, sotid gearbeitet und rnit bernfteinfarbigern Damaft über-zogen, aber mit ausgewa fchenen CretonesSchutziiberziigen be deckt. Ausaeftopfte Vögel undWachS blumen unter Giasbehaitern, Leuchter und ein Kronleuchter mit Lichtman scheiten von geichlifienern Glas, alt niodifche Paftellbilder in gepreßten Goldrabmen, eine harse uno ein Flü gel, beide sorgfältig in braune Lein wandiiberziige gehüllt, bezeu ten gleich deutlich, wie das Marmor acninlime und die darauf stehende ver oldete Stusuhn den conlervativen Ge chmact und die ftrenae Sparsamkeit der Da me vorn haufe b Z Frau Reoeletoorth sas in der Er ternisehe, vor dem Frtlhlingesonnens ichein oes iißt durch eine wenig herab gelassene alousie und einen altmodi schen, ariinen. runden Fächer, der auf einer Drehsehrauhe an dem Tischgen neben ihrem Sessel befrin t war. in sehr roszer, oeegoldeter äfig mit ei nem apagei und noch ein kleinerer mit ein paar grünen Vögeln nahmen aiinstige Pliipe im Erier ein, und eine Bulldogge grimmigen Ausseheni. mit hochrothen Augen, vorstehenden Rie ierlnochen und kaum einem Gedanken von einer Nase, lag aus einem weihen Fellteopieh ausgestreckt zu ihren Fiißem Frau MargaretheReoeliroorth trug ihre 80 Jahre mit seltener LeiOigkeit. Sie war von hohem Wuchs, ftaunensi werth gerader Haltung für ihr Alten mit scharf ausgeprägten Zügen, dich ten Brauen über fcharfhlickenden, hlaugrauen Augen und vorzüglich gu ter Gesichte-forde; ihr volles, graues Haar war iiher die Ohren herabge tämmt. Jhr dunkelrothes, schweres Seidentleid, die weiße Spitzenhauhe mit dunkelrothen Schleifen und der weitre Kaschmirshawl waren offenbar siir diese Gelegenheit angelegt worden; dagegen gehörten das große Diamant lreuz. welches unter den Spitzen an ihrer Rede hervorschimmerte, wie auch vie kostbaren Ringe an ihren Fingern und die langen Ohrgehänge von Per len und Diamanten in den Ohren zur tillltaagtrilette der Dame. Die briden jungen Männer wurden von Frau Reoeloworth, als sie sieh ---I- ----- -J-4...--"---si 4.-k-.- m--i sIUW LIIILI UUUIUUINIIUU llksssc VSIULIL aung ihr näherten, erst einer scharfen Musterunq unterzogen. ehe sie ihnen ihre aelbe, runzlige Hand, derenGriff jedoch noch sehr sest, zur Begrüßung reichte. »Jetzt Euch!'« aebot sie. .Bettii, schieb· inal zwei Stühle heran! Es aefchiebt dae nicht etwa aus demGruns de, daß mein Sehoermiigen schwach geworden —- dentt das ja nicht — iondern nur« weit die Sonnenstrahlen direct bereinfallen und blendet, und « da läßt sich nichts deutlich erkennen. Jbr seid also Dudley’s ·« ungen —- in Deinem Fall,« sich an - udleii wen dend, »launi zu bezweifeln. Du bist ieder Zoll ein Revetsworth —- große, kräftige Gestalt, breite Schultern, helle . Farbe, blaue Augen, kurz alles· Als ich noch ledig war, da hätte ich Deinen Vater lieber geheirathet, als den Cou sin John, obgleich ich ein gut Theil « alter war als beide. Und das ist der sranzötische Junge? hat nicht diel von den Reveloworthot Wie haben sich Dudley und harold nur in den Sinn toinnien lassen. Auslanderinnen zu heirathen?! Du siehst beriniit lich Dei ner Mutter ähnlichi« fragte Viktor in barscheni Tone. »Nein, Madame; ich hedaure, sagen zu müssen, daß ich meiner Mutter, die » sehr hübsch ist« nicht ähnlich sehe.« «Jem. hilft wahrfcheinlich mit Schönheitsinitteln nach, wie die Mehr zahl der Französinnenk »Hat sie nicht niithi wars Dud leii rasch ein, da er in Jittors Antlitz Äornesriithe bis aus die Stirn auf steigen sah. »Mit-its Mutter. ineine Stiefmutter, die inir aber eine rechte Mutter gewesen ist, iit so außerordent lich hübsch, daß sie keiner Kunst zur Erhöhung ihrer Nei e bedars.« »Ach hat sie also auch riiniges triegtt« foöttelte die unangenehme alte Dame. Und waruin ist denn dieses leuchtende Vorbin von einer Frau nicht mit Euch nach England gekom . inen ?« »Weil sie die Engländer und deren Art und Weise nicht liebt." »Die meinige meinstDii vermuthlich damit!" beriehtxe Frau Reveldworth UHI lIIsIlll EIN-Ists »JW VIII UWL Ia alt, meine Manieren sranzösieren zu lassen. Sie haben mir seit satt achtzig Jahren gute Dienste aeleistetk »Du bist eine Katze.« schrie urplötz lich der graue Papagei mit schriller » Stimme. und rasch duckte Bettes ihren Kopf hinter Frau Reveiöwdrth«s : Stuhl, um ihr lachended Gesicht zu verbergen. »Von Simpion hörte ich,« fuhr die alte Dame, die Unterbrechung nicht be achtend, sort, »daß Jhr beide Euch in Paris den Lebensunterhalt mit Un terrichtertheilen oder Fiedeln oder Stribieren oder sonst der leichen der dient habt. hat die Federsuchserei diel abgerunrsenim »Wenigsteni ausreichend, um uns unabhängig zu machen,« dersehteDuds eh. «Pabperlap! Keiner ist unabhängig, der nicht eine beträchtliche Einlage bei der Bank hat!« widersprach eine Tante. »Unabhängigteit, das ahr hindurch aus Nichts basirt, ist einsach salscher Stolz.« »Du bist eine Katze!« schrie der Pa paaei wiederum dazwischen. « «Betty, mirs die Decke iibers den Kiis sta! ·- Warum habt Jhr Euch in all« den Jahren nicht an· Eure Verwand ten in Enalaud gewandt? Und wa rum sind Euer Vater und Euer Ontel hardld während der leiten zwanzig Jahre nicht um Unterstützung bei mir eingetommem statt sich in einem stem den Lande todt zu arbeiten und hei dinnen zu heirathen?« (Fartsehung solgt.) Aus einem Roman.... ehe er sich dessen versah, verseste sie ihm eine schallende Ohrfeige und treischte mit vor Wuth erstickter Stimme: Fort teduna feint.