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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 8, 1901)
. s, OÆHONIOIO EXCEngpr « · s JWJ chkagende ZsetierV Etzahlung aus Maigmr alten Tau-In von A. Nokdmt Z« E w I CA. di mniusJ -«s-.-;-.-Mix.m s-81.s)(pfcc:·.-cp-s-."sxi.-.s.i-»-·Jg d- -- ---.A-«--.-- .-«.—-,-.---- —, -.--- Jas- ...- : :,s-.»;.-: :.-:.- THIS-VI JEAN-THIde W —- - IVWLUJ « , sur-»e (15. Fortsetzung.) Dieser erfolgte denn auch in Gestalt einiger Töpfe und Teller, die vom Bart herunter an Billas Kopf vor beisiogen. Aber sie hantirte ruhig weiter, der Angrisi war scheinbar aar nicht bemerkt. Und als dann der Ba ron die also bereitete Mahlzeit mit ganz besonderem Appetit verspeiste, da war all die eben erlebte Unbill bergei sen. ein glückliches Lächeln lag aus ih rem Gesicht. Es wurde behaglicher im Hause. Ixiihmorgens, wenn alles noch schlief, denn beide Diener waren keine Früh aussteher, dann stand Billm wie sie es vom Falkschen Hause her gewohnt; war. und scheuerte und putzte, unt-; aW erhielt-abs, was Ia langes des -Simlh entstellt gewesen war, den aiss Ganz Viedey die schönen Mö beispiend stinkenden Gerathe entstan den need-Ist tu der sriiheren Pracht. Hin Strauß Blumen stand ietzt Wi aus-dem Tisch des Kranken. Z hatte er ihn öraerlsch beiseite a und behauptet, er hinder ihn K freier Beweaung und raubt ihm den Rich. Billa stellte ibn aes baldig au einen Seitentisch. aber sie sitllte di ase immer wieder vor negäinit duitenden Blumen. , wenn durch die nicht med blinde-h sondern jeht weit geöffneten Fensterscheiben der Sommer herein gkiißie. dann nahm der Baron versteh ten die Vase vom Seitentisch und be schaute die Boten des Sommers wi eiwaj Ziege-es lange nicht Gesehenes. a anz mgessen. daß es da sit-Eben »F eine Welt de: Schönh-n und des dulsierendenLebens b: über sättigt und trank, haxte er »Ö, erbit tert darkeber. daß er das Leben nich: Mehr in Tdet gewohnten Weise ansie ten konnte. aus der Welt zurückaeios jen; und so war er ein einsamerMann net-vordem denn seine Bekannten stiesk «er-zuriick, wenn sie ihn aufsuchen woll «·ten. Und nun lant diese Welt soci wieder zu ihm und zeiate ihn« ihr la chelnus Gesicht. Sehnsuchtia fchweifte sein Blick hinaus. zum blauen Himmel und den borübersegelnden Wolken ent por. Aber auf dem Biichassplatz snb Inn nichts von der blühenden Pracht Was draußen. ringsum steinerne Häu ser- und einige spärliche Bäume. Wie lange war et nicht draußen gewesen! - Und als wenn Billa seine Gedanken creiete, sante sie: «Wenn Sie sich nun in einer Sänfte hinaustrnaen ließen in’s Gattrufeld oder in die Anlagen der ehemaligen Favorite« hell-« »Damit man sich iiber den elenden Krüppel lustig macht, nicht wahr?'« Sosten denn die Menschen wir! lich so schlecht sein?« waateBilla zu er leiden-. »Ich graut-is nichts llnd nun geschah das lanae nicht Dagetpesene, daß der Baron eines-Ta ges die Sänfte befahl, und dann lanae auf einer alten. halb verfallenen Bank im Pakt der ehemalian Fadorite sas3. Es war wohl manch bitterer Ge danke, der sein Hirn treu-ite, als er hinausblickte in die schöne Landschaf· und dann seine nächste Umgebuna mu sierte, die so sehr die Wandlunan der sit erfahren hatte. · Wie anUts war auch hier alles ge mdenl Das schöne Lustschlosz mit sM Padillpnö bis aus den Grund zerser die reizenden Blumen-arm res verschwunden nnd verschwunden ver-allein die Menschen, die hier im disk-Leben uß aeschivelat hatten. « M M er das Rauschen der Speingorunnen, das Lachen melodiö see Frauenstimmem die halb hinter den hohen, coulissenartia geschnitte: nen Taxnswänden verborgen, in lusti geen Dutcheinanoee oder in zärtlichem Zwiegespräch wonnige Stunden durch lebten. horch! Kniftette da nicht ein seide nes Gewand, klapperte nicht am zier lichen Fuß ver Stöckelschuh? Nein, sie waren alle fort, viele von ihnen schlie fen schon den ewigen Schlaf. Ver funten war die ganze Herrlichkeit, nur noch die alten Bäume, die über feinem hanpt raufchten, waren die einzigen Båkeebleibsel jener stolzen Vergangen Dvst unten, nicht weit von dem schönen Fürstensitz, jene unheimliche Maschine. zwischen deren drohend em gehobenen Atmen das blanke Mes et klinkte, hatte sie hinweaaefeaL Sie waren vor ihr aeflohen, die einit hier lacht und gescherzt, geliebt und ges Ist hatten. Die Wandlungen det Zeit! Und et, hatte et nicht auch diese Wandle-eigen nutchmachen müssen? Ida-als war er jung nnd gefund, schön Ins been-Um MU. Mach lustiges ; jme evii chmden Tex ; M eilest n — chenwar et ein L LW Wbeesiimnt kam et nach Etfkifchungen vie acht- ieveit hielt, nahm ex mis W M Leise-d zsss sit- nd W seit-ich gem kaswswcs von-vka kw IM » sen. sagte er. Natürlich, er hatie es ja gleich gewußt, aber nun werde er nicht wieder aus so ihörichie Rathschliige hö ten. ) Die Bersiinrmung hielt an nnd am nächsten Tage war er noch worttarger lalsssp Mr ; Er wollte Geld aus seinem Sekte s iiie nehme-s der in der Nähe des Zen stets stand: er lämpste lange snit dem Entschluß denn es war ejn schwieri ges Unternehmen, er mußte sich nsiiiz sant auf seinen Krücken dorthin schleppen. Aber sein Mißtranen er laubte ihm nicht, einen anderen damit zss beauftrageu Damals als Ban zim ersten Mrls mit einem Austrag au- dem Falls-den l Hause kam, durfte sie das Gehei: niach4 öffnen, aber er hielt sie auch siir eine Verwandte des angesehene-i Kaus rnanniL Doch jetzi« da er ihren Ur sprung kannte, die Tochter der Eva Zech, die nur durch den Tod schwerer Kerlerhait entgangen, an der mußte ia etwas haften. Die Erbschaft des Blocke-ZU Hätte ihm Jemand aesaat, dafBNJa doch auch auf die Eil-sanft seines Blutes Anspruch mach-is könne-, so würde er diesen Gedanken entrüstet von sich gewiesen haben. Das edle Rei fenbergsche Blut gehi nich: auf jedes gemeine Reis über. es ist so teservirt wie das name G:scblecht. So schleppte er sich mühsam bis zii seinem Selretät, aber vie schwachen Füße versanken den Dienst, er glitt aus und siiirzte zu Boden Lfl- s: I- III- Q----—--- —:ä -: Cluus ULI Issl JIIUTOIDIOOIUIOID Usss II ner Art-seit aefessen hatte, eilte vers-eh Auf ihr Ruer und Klingeln erschien Niemand, der Diener war wieder auf und davon, die Köchin schlief den Schlaf des Gerechten Billa ftrenaie alle ibre Kräfte an um den Kranten auf sein Ruhebett zu drinnen, und endlich gelang es ihr. Und nun umfaßte sie ihn wie eine Mutter ihr Kind. Es aiebt so viele Hilfsmittel, die dem Leidenden wohl :hun, und wenn sie ihm auch nicht helfen, doch lindernd wirken. Bill: kannte sie alle, und als er jeht von ihren sanften Händen gepflegt wurde, da wurde ihm fo wohl wie seit lange nicht, und er fagte: »Ich danke Ihr : Billal« Zum ersten Mal nannte er sies bei ihrem Namen. Einiae Taae später befahl er wieder die Sänfte. Ader er verlangte, das-« Sidan voraussehen müsse, um ihrs an dem bezeichneten Platz zu erwarten l Ihm hätten neulich Erfrifchnngen ac- s fehlt, sowie wärmende Hüllen undl Dei-ten: der Diener fei ein THlpeL das-« müsse sie doch wissen. Das wurde in strengem Ton ge sprochen, eigentlich mit einein Tadel aber Sidan lächelte froh, als sie sieh zum Ausgang riiftete. Diesmal saß der Baron nicht ein sam und verlassen unter den alt-m Bäumen der Fadorite, an sei ner Seite war eine schlanke Mädchengestalt, der große Schäferhm beschattete ein holdes, zart geröthetes Gesicht, und der Baron sah aufmerk sam in dies Gesicht, während ihm das Mädchen oon feiner Kindheit erzählen mußte, wie es in das Falkfche Haus« actornenen war, und von da ins Klo ster· Und während Billa sprach, da machte er die Entdeckung, daß sie ein-. sehr sanfte Stimme habe. die seinen reizbaren Nerven wrlslthat Und dazu tan! ihre parte Sorgfalt. Er sanan weichen Kissen qeftüst und von war mkk Web-I ismfsiillt nnd nns ein«-s Körbchen kam eine Flasche eblenWeinE zum Vorschein und ein appetitlicher meiß. —— Von diesem Taqe an wur den Die Augfliige häufig wiederholt-— Jm Hause gab es eine Palaitrev«: lution. Der alte Strohwifch erklärte, nicht länger im Dienst des Herrn blei ben zu wollen, wenn die fremde Per son nicht gehe, die ja bier alles auf den Kopf stellte und die herrschaft an sich » gerissen habe. Der Herr aß ja nur H noch die Speisen, die von der Jungfer bereitet waren, er zeigte feinen beiden alten Dienern Mißnauen und leate alles in die Hand der fremden Nersom die. man wußte nicht woher, plöslich in’j haui efchneit war. Das ging wider die E re einer respettablenFrau Was sollte sie noch hier? Sie wollte Fort, entweder sie oder die fremde Per on. Die Frau glaubte damit ihren leh ten Trumpf ausgespielt zu haben, um so mehr, als der Baron der sonst iede ihm mißfallende Bewertung mit einem Donnerwetter ablchnitt, diesmal den« ganzen Wortschwall ohne eine Ent gegnung ruhig über sich ergehen ließ. sit Sie nun sertigf« fragte er ganz fan t, als die Frau reit schwieg. »Na, dann hole Sie mal die Billa berein.« Triumsbirend rannte die Pear davon, um bald darauf in Bill-It - gleitung zuriiazukebren «So, nun Just Euch mal beide vor den Seit-Hi · Frau tbrtn machte eine se II wegung, als wolle fie fagen. »der Derr ist dereiiettl« Auch Ban gehorchte mit etwas erfiaunter Miene. »Seht Sie da nicht einen alten Drachen neben einem jungen, fanften Geschöan Schau Sie sich nur recht an und dergleiche Sie sich mit der an deren.« Frau Kathrin glaubte vor Wut zu ersticken; hochroth itn Gesicht. ssemmte sie die Arme in die eSiten und wollte in eine Flut von Schimpfreden aus-: brechen. Da hob der Baron den Stock und rief mit Donnersiimme: «.ßinaui. und lasse Sie sich nie wie der hier dliclen.« Da ftiirzte sie davon. mit Ver wünschungen die Ihiir hinter sich zu schmetternd. --— Vierzehntesgauitel Die Zeiteteigniffe nahmen unauf haltfani ihren Fortgang. Jn Dresden ) hatte Napoleon feine große europiiifche l Musterung abgehalten, fafi alle Flie sten Europas waren feinem in Form einer Einladung an sie ergangenen Be fehl gefolgt. Dann war er weiter ge zogen, nach dem Osten, feinem Schin fal entgegen. Und bald hallte die Welt wieder von den neuen Siegen der großen französischen Armee,.die Ra men Smolensk, Borodino waren in aller Munde. Wo war die· Grenze die diefekn uniiberwindlichen Mann ein Halt zuriefL Fin ihn gab es nicht den giaßftad eines gewöhnlichen Sterbli en. So schrieben die Zeitungen nnd so iubelte die grofie Menge. Aber Tan fende gab es, die mit bang tlopfendem hereen die Berichte der blutiacn Schlachten lasen, denn sie hatten An aehörige dabei und wußten nicht. ad sie ihre Lieben jemals wiedersehen würden nnd wenn-sie wiederkehrten, dann waren sie vielleicht elende Krüp nkl III ballt- Iob In msckjilstm Grimm manche Faust, da wurden «.vis schen zusammen gebissenen Zähnen Verspijnfchunaen augaeitoße auf den vaeratosz der feinen ehrgeizigen Plänen alles opferte. Und weiser berichteten die Zeitun aen, daß diee aewaltiqen beersiiulen des Kaisers- die Russen wie Spreu no: dem Winde bertrieben. Napoleon war in die alte Zarenitadt eingesogen, vom Kreml aus diltirte er der Welt feine Gesetze. Das llnaebeure war gesche hen, das Hm Rußlandj war in den Händen def- Franzosenloifers. — Durch alle Beamten- und Münst treiie. die unter dem Schutz des fran sösiichen Adel- sianden, aina ein Ju belschrei, und auch in Mainz suchte Jeder, der sich zu den maßgebenden Kreisen käute feiner Begeisietung auf aeriiufchvolle Art Ausdruck zu geben. Und damit auch das Voll und die klei nen Büraer theilnehmen lonnten an dem allqemeinen Jubel. wurde Geld unter die Leute vertheilt. Die Rheing länder sind ein leichtlebigei Völkchen. die lachende Natur und der avldfuns lelnde Wein lassen das Blut schnelle: durch die Adern vulsieen. Da gab es im Schießgarten, der da maligen Bvckzbatterie, arn Ende der jetzigen Schießtzartenfiraße, nach lan ger Zeit wieder einmal ein großes Schüsenfesn wer den Meisterschuß that, der erhielt ein werthvolles Ge schenk. « Hölzerne Baden luden zum Ausruhen ein, dort wurden Erfri lchungen und wärmende Getränke ge reicht. So vergaß man für kurze Zeik die diiiteren Sorgen und träumte sich zu rück in die schönen Jahre. da die Kur Its-Z-- I-;-- Dis-'s- SIAI SICH-II »so-R IZO . großen Adelsfamilien in ihren PI lüften wie Fürsten lebten. Damals gab es für den Biiraer noch etwas zu verdienen, und er tonnte sich des Lebens freuen. Inzwischen tnallten die Schüss und das Jubiliren nahm tein Ende. Den vornehmen Stünden gab der Gouverneur von Mainz, General Moment, ein großes Fest zu Ehren des Einzugs Napoleons in Most-m Da waren alle Behörden unxs risi ciellen Persönlichteiten der Stets: und ihrer Umgebunq oerstmmelt, um den »--- , ’ Kaiser, der seinem Ruhmes-traut wie der neue Lorbeeren hinzugefügt hatte, zu feiern, und wenn auch mancher, der schwer unter den Zeitverhältncssen zu leiden hatte, der Aufforderuws des Marschalls nur widerwillig folgte, so wagte er doch nicht, dem Fest fern-tu bleiben, denn man war leicht Ver-Eih tigunaen ausgesesh und oft qenügte ein Wort, ein Blick des Mihtrauens, um den also Verdiichtigten in folge schwere Ungelegenheiten zu bringen. Jn den glänzenden Sälen des Gou vernements am Thiermarlt machte der Marschall in etwas steifer, feierlicher Weise die honneurs als Wirth. Es waren ziemlich bunt zusammengewür felte Elemente, die durch den Zwang der äußeren Verhältnisse sich der All gewcrlt beugen mußten. Die alte Grä sin Coudenhove, einst die Freundin des lenten Kurfiirstem sah aus wie die aus ihreanrabe auferstiegene Ber gangenheit, wenn sie in ihrer Maschi gen Rotototracht die Vuloigungen der Gäste empfing. Sie hatte ei über nommen, neben dein Marschall die Stelle der hauifrau zu vertreten, und sie erfüllte diese Pflicht mit allen den umständlichen Formen des alten MS aime. Doch als Stern unter denH Damen glän te die schöne, geistreiche Orilsin von rein-int, einst eine Fein- « bin des Kaiseri, und von diesem nicht sehe rückfiehtsdpll behandelt, jekt aber als Voll-erst Freundin natürlich, wie ——l J man annehmen mußte, eine m Ra poleon’s Andiingerinen. Wie konnte das wohl anders sein! Idee GroßherzogMdson Frankfurt lag Ia dein grossen ann duchstiiblich zu Füßen, er betete ihn an. ,Wirtlich, mein Generals« sagte Fauche, der Herzog von Otranto, zu Marmont, der eben diese Ueußernng gethan hatte. indern lein Tuchtgesicht sich zu einem maliciösen Lacheln der zog Der Marschall sah den Polizeiminis ster verständnißlos an. »Wissen Sie es andere-? skagte et in maßlosern Er staunen. Doch Fouche antwortete nicht, er hatte sich dein glänzenden Kreise ange schlossen, der sich um den Großherzog von Frankfurt, der natürlich bei die sem Fest nicht sehrte, schaartr. Dalberg war heute von geradezu bestrickender Liedenswiirdiateit Bei der Tafel hatte er als der Vornehmste des Abends eine begeisterte Rede ant den Kaiser gehalten, die in ditlzoranrbii schen Worten seine seit dem Bestehen der Welt nie erreichte Größe seierte. Seine Stimme brach vor Rührung. als er das Glück betonte, ein Zeitge nosse dieses Mannes zu sein, er vergosz sogar einige Thrönen Und während die Chamtiagnertelche zusammenklan gen, spielte die Musik einen Tnsch und aing dann in eine Jubelhymne iiber die Dalberg eigen-Z zu diesem Tage componirt hatte. Nach der Tafel führte Dalderg seine junge Freundin, Madeleine de Fre mont, zu einem von blühenden Ge wächsen umgebenen Sitz, der dadurch etwas isolirt wurde. Jn feiner liebenswürdigen Art sagte er zu dem Grafen Coudenhooe, dem Neffen der alte-n Griifin, der sich »ar rade mit Madeieine unterhielt: »Si miissen es einem alten Freunde schon verzeihen, lieber Graf, wenn er jedt das Vorrecht seiner Jahre geltend macht und Ihnen unsere schöne Grä iin auf ein Plauderftiindchen entführt. Der Großherzog hatte heute noch keine Zeit, seinem Herzen zu folgen, nun macht Karl don Dalherg von diese-n Recht Gebrauch. — »Ein charmanter junger Mann.u iaate Talberg, dem Grafen, der sich mit tiefer Verbeugung zurück zog, freundlich nachblickenih »ich alaube, er verehrt Sie sehr. liebe Lennj Das stammt noch von früheren Zeiten her, und der Nefse unserer lie ben, alten Griifin wäre leine schlechte Partie für Sie, er foll am Wiener Hof sehr beliebt sein. Aber ich glaube, un iere Lena will sich noch nicht wieder binden,« fii te er au; eine ablehnende Bewegung r Grii in hinzu, »over rväre vielleicht ein anderer der Bewi denswerthei Was ist ei eigentlich mit diesem Freiherrn von Greiffentlau? Ei, ei,« drohte er lächelnd, »meine schöne Lena errötet, nnd doch —- ich hiitte doch noch etwas Besseres fiir mei nen Liebling gewünscht Greifsenllau soll ein Sonderiing sein, seine philan thropischen Neigungen führen ihn zu den wunderlichsten Dingen. Man er zählte mie, daß er Fahnenfliichtige, oder sagen tvit vielmehr Deserteure, die aus dem iaiserlichen Heer entwi chen, in feinem Schlosse im Rheinqau verbirgt, daß er in diesem schönen Schloß sogar ganze Familien, die An gehörigen dieser dern Gesetz verfallenen Leute« unterhält, es gleichsam zu einem Armenhaufe oder Spital herab-dür digt· Wenn das mein al:er Greifer kiuu, sein Oheim wüßte« mit dem ich in Würzburg viel verkehrte, ich glaube, er drehte sich im Grabe am.'« »Es ift manches start übertrieben, Hoheit," erwiderte Madeleine, indem sie den Fächer auseinanderfalieie unv . sich Richtung znweb:e. »Wie sie wis sen. erbte der Freiherr, der bisher nichts als ein kleines Gut von feinen Eltern besc. , kürzlich dass alteEtamnr schloß der ,a:nilie im Rheingau von seinem Obeirn, der tinderlos starb Die großen Raume stehen leer, er braucht vielleicht Arbeitskräfte für die augaedebmen Besitznnaen, was weiß ich. ----- Bedrnten hoben, daß der Frei berr in Amerika sich andere Anschau ungen angeei net hat, als sie in Eu ropa übtich ind. Die Verhältnisse formen tie Menschen -——'« » »So soll der Baron doch etwas dor sichtiger fein,« unterbrach sie Dalberg. »Man kennt bier zu genau feine Ver gangknbeih snan weis-« daß er früher an erschwörun en gegen den Kaiser beteiligt war. arum sieht man ihn niemals in maßgebenden Kreisen, wa rum seblt er heut bei diesem offiziel len st? Eine Persönlichkeit wie Grei fenklau kann nicht unbeachtet durch die große Menae gehen, eh, dieser Mann bat In feinem Wesen etwa-, was, wie soll ich sagen, Leute« die es gewohnt sind, geregelte Bahnen zu wandeln, leicht abstiifkt, zumMisztrauen reizt. Man fragt sich, ist die schroffe Art, mit der er oft bochgeftellten, ein sluszreichen Personen entgegentritt, Wahrheit oder Maske? Er soll vorsich tiger fein, sich mehr den herrschenden Verhältnissen anpassen. Sagen Sie ihm das, liebe Lena.« Lena antwortete nicht. Vor ihrem Geist stieg die imponireride Gestalt ; Greiffenktaus auf, sein energischer Mund, die scharfen, durchdrin enden Au en, die jedem bis aus den rund der le zu sehen schienen, und dann sab sie in das lächelnde Diplomaten gesicht Dalbergi, das in diesem Au enblick etwas Lauerndei hatte. Es iel plö lich wie ein erleuchtender Strahl n ihre Seele, daß jener Mann mit seinem oft sinfreren, chrolffenWe en nnd einem von Wen chen tebo er itllten Versen thurnt über allen den Menschen siand, die ihn mit ihrer Berleumdung begriferten. Und doch. was trug ihm dieseerts oerachtung, diese Seidsiaufopieruna ein? Die Feindschaft und den Spott der Andersgesinmem und das war die Mehrzahl in der Welt. Und aus die fem fühl heraus sagte sie: «Grer«f fenllau ifi ein edler Mann. Hoheit aber er ift ein Jdealift, unpraitrfch -—« »Man fein,« unterbrach sie der Großheron »was geht mich schlteßs lich dieser Freiherr an? Jch mdchte aber daran noch eine Warnung knü pjen. Sie, meine liebe Lena. sind eine geistreiche, iemperamentvolleFrau, eine Auserwählte hres Geschlechts-. Aber diese schönen igenichaften ha ben auch ihre Gefahr. Sie sind zu impulsio, »ma chere", lassen sich allzu leichi von Jlkrem Temperament fort reißen. Jch iirchte, auch Sie sind ein wenig zu weit egangen, haben sich vielleicht sogar chon kompromittiert. s- Machen Sie nicht ein so erschreck tes Gesicht, mein Kind,« fuhr er mit feinem liebenswürdigsten Lächeln im leichten Konverfationston fort, »Sie wissen, man beobachtet uns genau. War das nicht ein geheimer Agent Kö ni Bernadottes, der Sie neulich ver lie , als ich Sie im Schwan zuFranls furt besuchte? Sehen Sie wohl? Jch fürchte, Sie haben sich da in Dinge eingelassen, die Jhnen über den Kopf wachten werden." »Aber Hoheit!« wollteMadeleine auf das höchste befremdet erwidern, doch der Großherzog ließ sie nicht ausspre chen »Man lann wohl ein wenig feine Fühlhörner ausftreckm damit man nn mer .au sait« ist und den Menschen ein.Parolin biegen lann, das ist so gar siir den Fürsten nothwendig, so wittert er die Gefahr, noch ehe sie wirklich Ja ist. Jch weiß, daß ich meinem angebeteten Kaiser auf diese Weise am besten diene und Deutsch lands Wohl dabei im Auge behalte Aber ich möchte keineswegs von mir sagen lassen, teure Madeleine, daß ich mich mit den Feinden dieses erha benen Mannes, dem jetzt eine ganze Weit zu Füßen liegt, verbunden habe Wie stände ich dann in seinen Augen da? Denlen Sie immer daran. Denn. liebe Gräfiu, ich miiszte mich ja sonst oon Ihnen zurückziehen, und das wäre schade um unsere alte Freundschaft. --— Sonst aber, teuerste Lena, hin ich wie immer Ihr treuer, väterlicher Be schützer, aus den Sie allezeit zählen könne-U Der Großherzog war ausgestanden mit einem liebenswürdigen Scherz. ei ner geistreichen Phrase auf den Lip pen. auf die Lena diesmal nur eine tiihle Antwort hatte. Was hatte ihr Dalberg heute ge sagt? Eslag eine ganz bestimmte Drohung in seinen Worten. CFortsehung solatd »Ich rate- nicht«-. Wer hätte die inhalisschweren Worte »Ich tann nicht« nicht schon selbst ausgesprochen oder sie von An deren gehört! Und doch sollte teineFrau sagen, dies und jenes tann ich nicht, denn sie muß es tönnen, und damit sie das Ziel erreiche, ist es nöthig. schon das junge Mädchen daran zu mäh nen. vor nichts zurückzuerschre en. Beherrschung, das ist es, was wir uns aneignen müssen. Beherrschung und einen festen Willen, der durch teine Aeuszerlichteit beeinträchtigt wird, der sich durch nichts beirren läßt. Jn dem Leben der Frau, die oon dem Ernst ih rer Pflicht überzeugt ist, kommen so viele Momente vor, wo sie ihre Stätte beweisen und mit gutem Beispiele vorangehen muß. Ertrantt sum Beispiel ein Kind wo die sorgfältigfte Pflege nothwendig wird, und die Mutter zieht sich zurück, weil sie meint, es nicht mit anfehen zu können, wie ihr Liebling leidet, und auch nicht imstande wäre, die Vers-d nungen des Arztes ausgufiibrem --- wie traurig! Ein weiches, mitfiihlendes Herz ist etwas Schönes, aber nur« wenn der richtige Gebrauch davon ge macht wird; die Frau muß in vielen Lagen des Lebens eine gewier Härte zeigen, sie muß, weil oftmals nöthig, ihr wahres Gefühl unterdrücken und nur erfüllen, was die Pflicht von ihr erfordert. Nicht Krankheiten allein sind es, wo der Frau Gelegenheit geboten iit, zu zeigen, daß fiir sie die drei Wörter »Ich kann nicht,' nicht maßge d sind· Der Gatte. der zum Beispiel bt her in den besten Verhältnissen lebte, hat plählich große Verluste, er kann daher nicht mehr gewähren, was er sanft fiir den haushalt zur Verfügung stellte. Darf da etne Frau, die von ihrem ho hen edlen Beruf als Gattin und Mut ter durchdrungen ist« fagen: »Ich kann mich in kleinere Verhältnisse nicht hin einfinden?' Nein. sie muß sich darin fii en und hat außerdem noch die Pfiicht, den Gatten nicht merken zu lassen, wie schwer ej ihr fällt. ihren Lieblingibefchäftigungen zu entsagen. Bringt sie wirklich ein Opfer, fo darf sie es trohdem nicht zeigen, son dern soll mit freundlichen, kroftreichen Worten den gebeugten Gatten auf richtem ihm die Sorgen fitr den haus hat durch freudiges Entsa en so viel wie mäglichgu erleichtern uchen. Jhk eigenes »Ich muß dabei allerdings oft » zurückstehen; doch wurde dies von Fu ; end aus geübt, o fällt es nicht als-iu chwer, auch wird der Dank fiir i e hun nicht ausbleiben. Mit der grä - ten hochachtung und Bewunderung blickt der Gatte auf eine solche Frau, und mit frischem Muth und Vertrauen be innt er von Neuem zu schaffen fiir fe ne Lieben. ste Ite Geists-der m Odem t tte Hase sehe-. Aus London wird unterm so. Sept. geschrieben: YEin stübererMittiimpfer der Buren SICH btkkiksch von Lotenzo Marqnes eine interessante Schilderuns von der Niederlage der Engländey Hche diese Mitte Juni bei Walmantusi is- Mid delburgthezirte (Transoaal) erlitten. Wir entnehmen dem Berichte die sol genven Einzelheiten: Sobald die Englsnbee Fiiblung mit uns bekommen hatten, sandten sie gleich ein Regiment und zwei Batterien gegen uns ab, und wir mußten uns tiimpfend aus unser Groo zurückziehen, ioobei un ser Rommandant es vorzüglich ver ftand, die Engländer iiber unsere Stätte zu täuschen. « Die Engländer nahmen dann die von uns verlassenen Positionen « mit einem riesigen Aufwand von Munition unter Aktillerieseuer, und wenn sie eno « lich itarte Kolonnen zum Sturmvors ichictten, so sanden sie die Positionen lönait geräumt. So ging es 4 nge hindurch, und daß eine solche Kampsesi weise einen Feind auf die Dauer er müden und nbspannen mußte, ist llar Durch unser iminerwahrendes Zurück weichen sorglos gemacht. ließen sie sich in einen langgestreckten Thaltessel locken, an dessen äußerstem Ende ein Geschiitz so postirt war, das; es das nanze Thal beberrschie. während ·bie Höhen dicht mit Bucen und mit leich ten Geschiitzen besetzt waren. Ante-· k--. L-«-.- —:- kä- imsssn its-m Echt use-I uns-an u-« ou wukpsq ,------ · bar, marschfertia am Ende des Thale-a aufgestellt. um sie beim Vorriicken der Englander fofort aufbrechen zu lafsen und diese so zur Verfolgung zu ver anlassen. Die List gelang vollkommen. Wir zoaen uns fechtend in diesen Thalkesss«l zurück. nahmen Position, wo wir konn ten, retirirten, nahmen wieder Posi tion, während die Englander heftig nachdrängten Als sie dann unsere Wagen bemerkten und sahen, wie diese schleunigst aufbracbem da flogen die JAdjutanten uno Meldereiter nur so über das Feld. und es dauerte nicht : lange, da rückte Kaoallerie heran, Ar tillerie kam daher gerafselt und die Jn fanterieRolonnen krochen wie riesige Raupen in beschleunigtem Tempo über die gelbbraune Grakflöche, alles hinein » in den Kessel. Wir geriethen in Gefahr, überritten zu werden, so wild waren die Englän der darauf, die Wagen abzufangen und wir konnten uns nur durch fort aesestes Schnellfeuer fchiihem wodurch wir sie zum Stehen brachten. Die »Mounted Jnfantery« saß ab, um sorungweise vorzunehm, und diesem Umstand benusten wir, um wieder aufzusitzen und in voller Karriere da vonzujaaem verfolgt von den sieges trunkenen Reitern und den Kugeln der Schuhen. Da endlich stieg die lange erwarte:e Rauchwolke vor uns auf. Die Kano nen fingen jetzt an, ein Wörtlein mit zureden« ein dumpser Donner, das sausende Geräusch der über uns hin weafliegenden Gefcholse und wie mit einem Zauberschlaae wurde es auf den Höhen lebendig. Stett waren wir für eine Weile die Zuschauer in dem furchtbaren Theater. Wir sahen die Granaten in die Kaval leriemafsen einschlaan, die Artillerie machte kramufhofte Versuche, abzu protten, aber Granate auf Granate sauste hernieder und Pferde und Mannschaften bildeten wirre Knäuel Die Jnfanterie versuchte sich zu ent wickeln, aber Alles rannte wild durch einander, scheu aewordene Pferde und Maulthiere erhöhten noch die Verwir runa, und in wilder Flucht sah man Alles dem Ausgang des Thales zu strömen. Todte und Verwundete be deckten das Feld, ein Munitionswagen, in den eine Granate gefchlagen war, floa mit furchtbarem Krachen in die Luft und richtete entsetzliche Verwüst una an. kurz, es war eine vollkommene Niederlaar. Da erikklIm VII UUF W erste weiße Flagge. Unsere·Bedranger, die allerdings auch TM MMSMU AUT sicht hatten, zu entkommen, waren die ersten, die sich ergaben. Das wgr das Signal sür die anderen, und uberoli wurden weiße oder doch wenigstens heae Tücher geschwenkt Das Schieszen hörte allmalich aus, und nun betamen die Engländer über haupt erst ihre Genuet zu Nisus YOU allen Seiten strömten sie von denhohen herunter, mit gespannt-km Mauser ih ren Gefangenen entgegen. Aber nicht Alle. Der größte Theil blieb in der Position liegen, um siir alle fälle ge sichert zu sein, wenn die Ge angenen vielleicht, wie es schon geschehen wor die geringe Zahl der Buren eriennend, ihre Waisen wieder ausnehmen und den Kampf fortsetzen sollten. Mit dem Rufe: »hands up!'« näherten unsere Kämpfer sich den Engländern, die pslichischuldiqst die hönde hochhielten, und sroh waren, dem Blutbade ent gangen zu sein. Die Gefangenen wur den zusammengetriebem unter ihnen Obersten, hauptleute und viele Offi ziere, und den Wagen nachgeschickt, die sich-schon vorher nach der Bahnlinie zu in ewegung eseht hatten, die unsere Oderationsba C bildete. Die ver wundeten Engländer wurden libris gene, einer Vereinbarung gemäß, on eine bestimmte Stelle gebracht und dort von englischen Ambulanzen in Em pfang genommen. So waren wir die Last los.«